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Transkript:

1 MONAT IN 1 BILDERN Mit «1 Monat in 1 Bildern» bietet SYZ Asset Management jeden Monat einen Überblick über die Weltkonjunktur. Ein Bild ist oft aussagekräftiger als viele Worte. Aus diesem Grund wählen wir jeden Monat zehn Grafiken mit Daten, welche die Wirtschafts- und Finanznachrichten des Vormonats geprägt haben, und erläutern kurz ihre Bedeutung. Dieses Dokument beruht auf Daten, die bis zum letzten Montag vor seiner Veröffentlichung gesammelt wurden. Publikation des Research- und Analyse-Teams SYZ Asset Management SA Tel. +41 ()58 799 19 9 info@syzgroup.com Inhalt 1. Weltwirtschaft Prognostizierte Erholung endlich in Sicht 2. USA Deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage, aber noch keine Normalisierung 3. USA US-Dollar erstarkt gegenüber den meisten Devisen 4. Gold Erwartete Zinserhöhung in den USA setzt Goldkurs unter Druck 5. Aktien Apple, potenzieller Konkurrent der Schweizer Uhrenindustrie 6. Aktien Die europäischen Märkte holen auf... in Lokalwährung 7. Zinsen Zinsschere zwischen USA und EWWU öffnet sich 8. Devisen Australien I: die gelbe Gefahr 9. Devisen Australien II: Fortsetzung des Währungskriegs 1. Devisen Wechselkurs EUR/USD im freien Fall Verfasser: Maurice Harari, Wanda Mottu, Adrien Pichoud 1. Weltwirtschaft Prognostizierte Erholung endlich in Sicht Infolge des enttäuschenden Wachstums im abgelaufenen Jahr konzentrieren sich nun alle Hoffnungen auf 215. Schliesslich kann sich die weltweite Erholung im laufenden Jahr nicht nur auf die Wirtschaftslokomotive USA, angetrieben von ihrer Binnennachfrage, sondern auch auf die verbesserten Bedingungen in der übrigen Welt stützen. Dort mögen zwar die Fundamentaldaten nicht so vielversprechend sein, aber die sinkenden Energiepreise, die lockere Geldpolitik und die schwachen Währungen schaffen ideale Voraussetzungen für einen Aufschwung. Den Indikatoren der ersten beiden Monate 215 zufolge hellt sich der globale Konjunkturhimmel tatsächlich langsam auf. Die derzeitige Entwicklung scheint vor allem dem Euroraum, der seit mehreren Jahren unter der lustlosen Stimmung und den sukzessiven Vertrauenskrisen leidet, zugutezukommen (wobei dies immer relativ gesehen werden sollte). In den Schwellenländern bleibt das Gesamtbild durchzogen, aber auch hier stützen die rückläufigen Energiepreise insgesamt gesehen die Konjunktur, sowohl direkt durch die sinkenden Kosten der Unternehmen und Haushalte als auch indirekt, können doch viele Zentralbanken angesichts der niedrigen Inflation die Geldpolitik lockern. Obwohl wir uns nicht zu früh freuen wollen, stärkt der Aufwärtstrend, der sich seit Anfang des Jahres abzeichnet, unsere Zuversicht. Einkaufsmanagerindex für das herstellende Gewerbe Industriestaaten und Schwellenländer 58 57 56 55 54 53 52 51 5 49 48 47 46 45 24 26 28 21 212 214 DEVELOPED ECONOMIES EMERGING ECONOMIES Source: Markit PMI, SYZ AM Seite 1

2. USA Deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage, aber noch keine Normalisierung Im Februar wurden in den USA 295' neue Stellen geschaffen. Seit letztem Herbst entstehen im 3-Monats- Durchschnitt jeden Monat 3' neue Stellen. Diese Entwicklung bestätigt die Wachstumsbeschleunigung, die Ende letzten Jahres einsetzte. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,5% auf dem tiefsten Stand seit 28 und spiegelt die Konjunkturerholung sowie die Unterstützung der Konsumausgaben wider. Dennoch hat sich die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt noch nicht normalisiert: Die Zahl der Arbeitsplätze erreichte Ende 214 erst den Stand von Ende 27. Ausschlaggebend für den Rückgang der Arbeitslosenquote war vor allem das Ausscheiden vieler Arbeitssuchender aus dem Erwerbsleben. Der Arbeitsmarkt selbst ist seit fünf Jahren nicht gewachsen. Auch die Löhne und Gehälter scheinen nicht deutlich zu steigen, obwohl die Vollbeschäftigung beinahe erreicht ist. Beschäftigtenzahl und Arbeitslosenquote 'S 15 14 13 12 11 1 11 1 9 8 7 6 5 4 3 8 82 84 86 88 92 94 96 98 2 4 6 8 1 12 US TOTAL CIVILIAN EMPLOYMENT US TOTAL CIVILIAN EMPLOYMENT (5Y MAV) US UNEMPLOYMENT RATE(R.H.SCALE) 3. USA US-Dollar erstarkt gegenüber den meisten Devisen Die Aufwertung des US-Dollar hat im Sommer 214 begonnen und sich zum Jahreswechsel beschleunigt. Der US-Dollar erstarkte nicht nur gegenüber den meisten Schwellenländerwährungen, sondern auch in Bezug auf harte Devisen wie den Euro und das britische Pfund. US-Dollar-Index und Citigroup Economic Surprise Index Dahingegen hat der Citigroup Economic Surprise Index nach seinem Anstieg am Jahresende zu einer rasanten Talfahrt angesetzt. Der Konsens zu den Wachstumsaussichten 215 in den USA mag etwas zu optimistisch sein. Die Aufwertung des US-Dollar wurde zu einem grossen Teil von den übrigen Zentralbanken begünstigt, die ihre Geldpolitik generell und manchmal unterwartet stark gelockert haben (mehr als 2 Notenbanken seit Anfang des Jahres), während die Fed in Kürze den Leitzins wieder anheben dürfte. Die weitere Entwicklung des Greenback hängt davon ab, wie schnell die Fed in den kommenden Monaten an der Zinsschraube dreht. Der Konsens erwartet den ersten Zinsschritt zwischen Juni und September. Seite 2

4. Gold Erwartete Zinserhöhung in den USA setzt Goldkurs unter Druck Die Bestätigung des US-Wachstums im Februar und vor allem der anhaltende Rückgang der Arbeitslosenquote erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im Juni trotz des ausbleibenden Inflationsdrucks auf der Ebene der Konsumentenpreise sowie der Löhne und Gehälter den Leitzins anhebt. Die steigenden Renditen der Staatsanleihen ohne Beschleunigung der Teuerung haben also zu einem Anstieg der Realzinsen in US-Dollar geführt. Diese Entwicklung setzt den Goldkurs seit einigen Wochen unter Druck. Das gelbe Metall, das keine Renditen abwirft, leidet nun unter der Attraktivität der Schuldpapiere und der (baldigen) Konkurrenz des Geldmarkts. Goldkurs und US-Realzins (Durchschnitt 5- und 1-jährige Staatsanleihen) 2-2 18 16 14 12 1 8 6 4 3.5 26 27 28 29 21 211 212 213 214 GOLD - (USD/OZ) US TIPS 5Y&1Y (EQUAL WEIGHT) REAL RATE - INVERTED SCALE(R.H.SCALE) -1 1 2 3 5. Aktien Apple, potenzieller Konkurrent der Schweizer Uhrenindustrie Seit Ende Februar übertrifft die Börsenkapitalisierung von Apple (7 Milliarden US-Dollar) das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Schweiz (in US-Dollar). Schweizer BIP und Börsenkapitalisierung von Apple (in Mio. USD) Hätte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs zum Euro nicht aufgegeben, wäre diese Schwelle noch früher erreicht worden. Infolge dieser unerwarteten und steilen Entwicklung der eidgenössischen Währung müssen die Wachstumsprognosen der Schweiz wohl nach unten korrigiert werden. Apple könnte mit der weltweit grössten Börsenkapitalisierung und dem Ausbau des neuen Geschäfts (Apple Watch) die Schweizer Uhrenindustrie schon bald in den Schatten stellen. 6. Aktien Die europäischen Märkte holen auf... in Lokalwährung 214 haben die europäischen Aktienmärkte schlechter abgeschnitten als die amerikanischen, sowohl in Lokalwährung als auch in US-Dollar (6% bzw. 2%). Die Aussicht auf das umfassende geldpolitische Lockerungsprogramm, das von der Europäischen Zentralbank (endlich) beschlossen wurde, führte 215 zu einer Trendwende. In den ersten beiden Monaten des Jahres stiegen die europäischen Aktienindizes um 15%, während der US-Markt lediglich 2% zulegte. Die Differenz ist allerdings vor allem auf die Abwertung des Euro zurückzuführen: In USD schnitten die europäischen Aktien 215 nur um 2% besser ab als die US-Papiere. Zudem müssten die europäischen Unternehmensgewinne noch deutlich steigen, wenn sie den 214 verzeichneten Rückstand in USD aufholen sollen. Entwicklung der US-amerikanischen und europäischen Aktienmärkte seit 212 (in Lokalwährung) 1 18 17 16 15 14 13 12 11 1 212 213 214 STOXX EUROPE 6 E - TOT RETURN IND S&P 5 COMPOSITE - TOT RETURN IND Seite 3

7. Zinsen Zinsschere zwischen USA und EWWU öffnet sich Die Zinsdifferenz der Staatsanleihen jenseits und diesseits des Atlantiks, die sich aus der unterschiedlichen Geldpolitik ergibt, war im Februar beeindruckend. Während die USA kurz vor der Zinswende stehen, legte die Europäische Zentralbank ein Anleihenkaufprogramm auf. Seit Ende Januar ist die Rendite der zehnjährigen US- Staatsanleihen 1,64% auf mehr als 2% gestiegen, während die deutschen Bunds weiterhin mit,3% rentieren. Der Zinsunterschied zwischen den beiden Wirtschaftsräumen hat damit ein 25-Jahreshoch erreicht. Die Zinsschere kann sich jedoch nicht ewig öffnen und dürfte sich auch wieder schliessen, weil europäische Investoren nun die Renditen der Anlagen in US-Dollar für sehr attraktiv halten. Zinsen der zehnjährigen Staatsanleihen 4. 3.5 3. 2.5 2. 1.5 1..5 -.5 21 211 212 213 214 US TREASURY 1Y GERMAN BUND 1Y SWISS GVT 1Y 8. Devisen Australien I: die gelbe Gefahr Australien leidet nach wie vor unter der Abkühlung des Wirtschaftswachstums in China und dem Verfall der Rohstoffpreise. Bis 212 konnte das Land vom Bergbauboom und dem hohen Wachstum seiner asiatischen Nachbarn profitiere. Seitdem verdüstern sich die Wachstumsaussichten Australiens wegen seiner Abhängigkeit vom Bergbau. Preisentwicklung von Eisen und Kohle seit 213 Eisen und Kohle zählen zu den wichtigsten Rohstoffen, die Australien nach China exportiert. Der anhaltende Preisverfall, die nach unten korrigierten Wachstumsprognosen Chinas (7% für 215 statt 7,4% im Jahr 214) und die von Beijing beschlossenen Umweltschutzmassnahmen sind keine guten Nachrichten für die australische Wirtschaft. Kleinere Bergbaukonzerne werden nur überleben können, wenn sie die Produktionskosten deutlich senken, während die Hauptakteure der Branche weiterhin den Markt überfluten, um ihre Anteile nicht zu verlieren. Seite 4

9. Devisen Australien II: Fortsetzung des Währungskriegs Angesichts der Risiken, mit denen die australische Wirtschaft konfrontiert ist, schnürt die Zentralbank Konjunkturpakete. Anfang Februar senkte die Reserve Bank of Australia den Leitzins um,25% auf ein Allzeittief von 2,25%. Mit dieser Lockerung versucht sie die Investitionen und Ausgaben zu fördern sowie den australischen Dollar zu schwächen, um die Exporte wettbewerbsfähiger zu machen. In den letzten sechs Monaten hat der australische Dollar (AUD) gegenüber dem US-Dollar (USD) zwar tatsächlich um 17% nachgegeben, aber die Schwächung ist eher auf die Erstarkung des USD als auf die Abwertung des AUD zurückzuführen. Auch in Bezug auf die Währungen der wichtigsten Handelspartner hat der AUD noch kaum an Wert verloren. Der Abwärtstrend des AUD sollte sich im Jahresverlauf allerdings fortsetzen bzw. beschleunigen, weil die RBA eine weitere Zinssenkung in Erwägung ziehen könnte. Entwicklung des australischen Dollar in den letzten sechs Monaten 11 15 1 95 85 8 SEP OCT NO V DEC JAN FEB AUD/JPY AUD/USD AUD/GBP 1. Devisen Wechselkurs EUR/USD im freien Fall Der Wechselkurs US-Dollar zu Euro sinkt weiterhin und erreichte Ende Februar 1,12 USD / 1 EUR. Damit hat der Greenback seit dem Jahreswechsel gegenüber der Einheitswährung mehr als 8% zugelegt. Im Jahresvergleich hat der Euro eine der höchsten Abwertungen seit seiner Einführung 1999 verzeichnet. Die geldpolitische Straffung und die perspektivische Zinswende in den USA sprechen für einen starken US- Dollar. In Europa hat die EZB ein massives Liquiditätsprogramm angekündigt, das Anfang März beginnen soll. Es belastet die Währung, führt aber auch zu einer Hausse an den europäischen Aktien- und Rentenmärkten. Wechselkurs EUR/USD im Jahresvergleich (%) 3 25 2 15 1 5-5 -1-15 -2 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 12 13 14 EUR/USD (YoY, % Change) Seite 5