Dr. Jochen Hucke Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt -IV A 2

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Transkript:

Dr. Jochen Hucke Stadtentwicklung und Umwelt -IV A 2 Beitrag zum Fachgespräch Demografischer Wandel und Gender ein blinder Fleck? der Überparteilichen Fraueninitiative Berlin Stadt der Frauen am 28.03.2012 im Abgeordnetenhaus

30. Juni 2009 Vier Handlungsfelder Handlungsfeld 1: Kreative und wirtschaftlich erfolgreiche Stadt Wirtschaftliche Stärken ausbauen; Berlin als Wissenschaftsstandort fördern; Fachkräftemangel vorbeugen, Erwerbspersonenpotenzial ausschöpfen und Unternehmertum stärken. Handlungsfeld 2: Jugend, Kinder und Familien in der Stadt Jugendliche beteiligen, aktivieren und fördern; attraktive Bildungslandschaften entwickeln; Familien unterstützen; Attraktivität der Innenstadt steigern und als Wohnstandort für Familien und Kinder verbessern. 2

Vier Handlungsfelder Handlungsfeld 3: Weltoffene und soziale Stadt Eine gesamtstädtische Willkommenskultur entwickeln und Integration stärken; den sozialen Zusammenhalt in Stadtteil und Kiez stärken. Handlungsfeld 4: Langes Leben in der Stadt Kompetenzen und Teilhabe der aktiv Alternden erschließen und fördern; die Versorgung und Pflege sicherstellen; das selbstbestimmte Wohnen und Leben im Alter ermöglichen. 3

Vier Handlungsprinzipien In allen Handlungsbereichen setzt Berlin auf vier grundlegende Prinzipien: (1) Umfassende Qualifizierung der Stadtgesellschaft sowie der bau-lichräumlichen Strukturen. (2) Sozialraumorientierung als zentrales Arbeitsprinzip, das heißt die fachübergreifende Orientierung des politischen und planerischen Handelns und die Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen. (3) Besondere Berücksichtigung des Gender Mainstreaming. (4) Aktivierung und Vernetzung von Fachleuten und Bürgerschaft. Berlin hat die Chance und den Willen, den demografischen Wandel zu gestalten. Das vorliegende Konzept bildet die Grundlage für den politisch-planerischen Umgang mit dem demografischen Wandel in Berlin. Es soll einen strategischen Rahmen bilden, in dem die Fachpolitiken weiterentwickelt werden. 4

Ziele und Maßnahmen langes Leben in der Stadt Positives Altenbild fördern und mit Silver City Berlin werben Kulturelle Angebote und Altenbildung ausbauen Ehrenamtlichkeit und Expertenwissen alter Menschen nutzen und als Zuverdienst organisieren Gesundheitliche Prävention und medizinische Versorgung/Pflege sichern Altengerechte Verkehrsorganisation einführen Generationenübergreifendes und barrierefreies Bauen Design for all Stadt der kurzen Wege mit einer wohnungsnahen Infrastruktur und Organisation der Nachbarschaften ausbauen 5

Bevölkerungsprognose Berlin 2030 Bevölkerung hat in den letzten Jahren stärker zugenommen als in Wachstumsvariante prognostiziert Aktualisierte Prognose im Herbst 2012 6

Bevölkerungsprognose Berlin 2030 Anzahl der älteren Menschen wird deutlich zunehmen 7

Gender-Perspektive der Bevölkerungsprognose Frauen in der Altergruppe 80+ heute und künftig überproportional vertreten Altersarmutsproblematik dürfte mittelfristig bedeutsamer werden Remanenzeffekte beim Wohnen im Alter Ältere Frauen von der Problematik nachfragebedingter Mietsteigerungen dreifachbetroffen 8

Spreizung bei den Angebotsmieten nach Lagen 9

Angebotsmieten im Städtevergleich: Standortvorteil Berlins 10

Mietenentwicklung und Mietbelastung in Berlin und Vergleich mit Hamburg und München 11

Wohnungspolitische Maßnahmen des Regierungsprogramms Besondere Qualität des Wohnens in Berlin erhalten Die wachsende Metropole bedarf verstärkt privater und öffentlicher Neubauvorhaben: 30.000 neue Wohnungen Mieterstadt Berlin: Auch in der Innenstadt mehr Wohnraum schaffen Leerstandspotenziale dem Wohnungsmarkt zuführen Bestände der städtischen Wohnungsbaugesellschaften auf 300.000 Wohnungen erhöhen Städtische Wohnungsbaugesellschaften sollen durch Miethöhe- und Vermietungsentscheidungen konsequent preisdämpfend und sozial integrierend wirken: Bündnis für Mieten Überprüfen, ob Fehlentwicklungen am Wohnungsmarkt eingetreten, denen z.b. durch ein Zweckentfremdungsverbot begegnet wird Auf Bundesebene Mietrechtsänderung mit Begrenzung von allgemeinen Mieterhöhungen und eine Absenkung der Modernisierungsumlage 12

Stadtentwicklungsplan Wohnen Rahmensetzendes Instrument sowohl für die Flächen-/ bzw. Neubaupolitik als auch für die Schwerpunkte der Bestandspolitik Definiert raumbezogenen wohnungspolitischen Ziele und Leitlinien Mittel- bis langfristige Zielorientierung für die Zeithorizonte 2020 und 2030. Grundlage für die Umsetzung nachfragegerechter wohnungspolitischer Instrumente und Maßnahmen. Rahmengebend für die mittel- und langfristige Programmplanung. angestrebte Beschlussfassung 2013 13

Altersgerechte Wohnungsanpassung Broschüre Netzwerkagentur Wohnungsanpassung - keine Frage des Alters Anregungen für die zukunftsorientierte Planung Laut bundesweiter Umfrage KDA sind ca. 5% der von ab 60jährigen genutzten Wohnungen altersgerecht Dilemma der Bezahlbarkeit von Wohnungsanpassungen Förderprogramm der KfW wird in Berlin überproportional genutzt (knapp 10.000 Wohnungen 2009-11 mit 68 Mio. Invest-Volumen darunter rd. 5.000 Wohnungen über die IBB gefördert (27 Mio. Invest-Volumen) 14

Beratungsleistungen der Netzwerkagentur GenerationenWohnen kostenlose Einstiegsberatung in allen Fragen des gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Wohnens seit 2008 von SenStadtUm finanziert bis Ende 2011 885 Einzelberatungen Begleitung von 144 Baugruppen und Wohnprojekten (davon 20 Miete, 11 Genossenschaften) 34 newsletter, 37 Freitagscafés, 29 Stammtischveranstaltungen 15

Wohnwünsche der Beratungssuchenden der Netzwerkagentur www.netzwerk-generationen.de 16

Beispiel für Mietwohnprojekt: AlWiG 17

Mein persönliches Fazit zum Handlungsbedarf im Bereich langes Leben in der Stadt Weiteren Analyse- und Prognosebedarf sehe ich bei Bevölkerungs-, Haushalts- und Wohnraumversorgungsanalysen und - prognosen im Rahmen StEP Wohnen Altersarmutsproblematik auf einem guten Stand bzw. positive Entwicklungstendenzen sehe ich bei Beratungsangeboten Akteursvernetzungen Selbsthilfeinteressen und -potenzialen Handlungskonzepen auf gesamtstädtischer, Bezirks- und Quartiersebene viel zu tun bleibt meiner Einschätzung nach bei Bezahlbaren Wohnungsanpassungen im Bestand gemeinschaftlichen Wohnformen zur Miete standortnahen Wohnungsangeboten für Menschen die altersbedingt innerhalb ihres Wohnquartiers umziehen möchten 18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/ 19