Aufgabe 1: Beurteilen Sie jeweils die persönliche Steuerpflicht von Frau Lehmann!

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Transkript:

Aufgabe 1: Beurteilen Sie jeweils die persönliche Steuerpflicht von Frau Lehmann! a) Frau Lehmann lebt und arbeitet in Amsterdam. Im Urlaub lernt sie den in Hamburg lebenden Herrn Meier kennen, welchen sie am 01.09.06 in Hamburg heiratet. Die Wohnungen in Amsterdam und Hamburg werden zunächst beibehalten. Frau Lehmann hält sich während der Woche in ihrer Amsterdamer Wohnung auf, an den Wochenenden besucht sie Herrn Meier. Am 01.08.07 gibt Herr Meier seine bisherige Wohnung auf und zieht gemeinsam mit Frau Lehmann in eine größere Wohnung in Hamburg. Frau Lehmann behält jedoch auch weiterhin ihre Amsterdamer Wohnung als Hauptwohnsitz und hält sich während der Woche auch dort auf.

b) Frau Lehmann lebt und arbeitet in Paris. Im Urlaub lernt sie den in Frankfurt lebenden Herrn Meier kennen, welchen sie am 01.09.06 in Frankfurt heiratet. Ab September 06 arbeitet sie auch in Frankfurt. Da Herr Meier selbst nur ein Zimmer im Haus seiner Eltern bewohnt, wohnt Frau Lehman von September 06 bis April 07 bei ihrer Frankfurter Freundin, Frau Huber. Im Mai 07 ziehen Herr Meier und Frau Lehmann in ein neu errichtetes gemeinsames Einfamilienhaus. c) Frau Lehmann lebt und arbeitet in Madrid. Im März 07 muss sie sich nach einem Arbeitsunfall einer schweren Operation unterziehen. Anschließend wird sie für drei Monate zur Kur nach Deutschland geschickt. Da es ihr dort so gut gefällt, verlängert sie ihren Aufenthalt um weitere vier Monate, in denen sie unbezahlten Urlaub nimmt. Im November 07 kehrt sie zurück nach Madrid.

Aufgabe 2: Im Rahmen einer Außenprüfung beim Zahnarzt Sadist wird festgestellt, dass u.a. folgende Aufwendungen als Betriebsausgaben abgesetzt wurden: a) Anschaffungskosten für die Brockhaus Enzyklopädie. Den Abzug begründet Sadist damit, dass er das Lexikon insbesondere für medizinische Zwecke nutze. b) Bezugskosten für das Hamburger Abendblatt. Nachdem Sadist die Zeitung jeden Morgen gelesen hat, legt er sie ins Wartezimmer, wo sie von den Patienten gelesen werden kann. c) Bezugskosten für die Zeitschrift Zahnmedizin aktuell. Sadist gibt an, diese Zeitschrift für Zwecke seiner Fortbildung zu beziehen. d) Anschaffungskosten für drei weiße Ärzte-Kittel und einen dunklen Herren-Anzug. Den Anzug trägt er angabegemäß ausschließlich bei den halbjährlich stattfindenden Zahnärzte-Kongressen.

e) Mitgliedsbeiträge für den örtlichen Schach-Club. Dort sind einige seiner Zahnarztkollegen ebenfalls Mitglied. Die wöchentlichen Treffen dienen auch dem Austausch in Bezug auf zahnmedizinische Fragen. Beurteilen Sie die Abzugsfähigkeit dieser Ausgaben!

Aufgabe 3: Die freiberuflich tätige Frau Dr. Kleinvogel zahlt im Jahr 2007 folgende Steuern und Nebenleistungen: a) Einkommensteuer-Nachzahlung für 2004 i.h.v. 17.000 und Einkommensteuer- Vorauszahlung für 2007 in Höhe von 10.000 b) Erbschaftsteuer i.h.v. 1.400 c) Hundesteuer i.h.v. 45 für den Hund Ihres Sohnes d) Kirchensteuer-Nachzahlung für 2004 i.h.v. 480 und Kirchensteuer-Vorauszahlungen für 2007 i.h.v. 400 e) Grundsteuer in Höhe von 500 für das privat genutztes Einfamilienhaus und in Höhe von 780 für ein fremd vermietetes Mehrfamilienhaus f) Umsatzsteuer für 2007 in Höhe von 10.000

g) Säumniszuschläge i.h.v. insgesamt 300 wegen verspäteter Zahlung der Einkommensteuer h) Zinsen in Höhe von 200 für ein Darlehen, welches aufgenommen wurde, die Einkommensteuervorauszahlung zu finanzieren Erläutern Sie, wie die von Frau Dr. Kleinvogel erbrachten Steuern und Nebenleistungen einkommensteuerlich zu behandeln sind!

Aufgabe 4: Die unbeschränkt steuerpflichtigen Anne und Tobias sind verheiratet. Tobias hat einen sehr gut bezahlten Job bei einer Versicherung und erzielt zudem Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Anne arbeitet halbtags als Sachbearbeiterin bei einer Wohnungsbaugenossenschaft. Anne und Tobias erzielen im Jahr 2007 ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 100 000. Berechnen Sie die Einkommensteuerzahllast (bitte Rechenweg aufzeigen), wenn a) Anne und Tobias die Einzelveranlagung wählen. Gehen Sie dabei davon aus, dass 8 000 des zu versteuernden Einkommens auf Anne entfallen und 92 000 auf Tobias. b) Anne und Tobias die Zusammenveranlagung wählen. Welche Veranlagungsform würden Sie Anne und Tobias empfehlen? Begründen Sie, warum es bei den Veranlagungsformen a) und b) zu einer gleichen/unterschiedlichen steuerlichen Belastung des Ehepaares kommen muss!

Aufgabe 5: Herr Krüger (ledig, 70 Jahre) gibt im Jahr 2007 sein gewerbliches Einzelunternehmen auf. Er erzielt dabei einen Aufgabegewinn in Höhe von 100.000. Sollte Herr Krüger für diesen Aufgabegewinn die Besteuerung nach 34 Abs. 1 EStG oder die Besteuerung nach 34 Abs. 3 EStG wählen, wenn sein sonstiges zu versteuerndes Einkommen a) 30.000 b) - 20.000 beträgt?

Aufgabe 6: Gisbert Schleicher, 40 Jahre alt, selbständiger Rechtsanwalt, führt neben seiner Praxis eine Tanzschule, die er im Vorjahr geerbt hat. Die eigentliche Unterweisung der Tanzschüler liegt in den Händen von vier ausgebildeten Tanzlehrern, weil Schleicher selbst weder tanzen kann noch gewillt ist, sich die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen. Seine Tätigkeit in der Tanzschule beschränkt sich auf die Geschäftsführung. Für den Veranlagungszeitraum 07 hat Schleicher folgende Gewinnermittlung eingereicht (Beträge in ): Tanzschule: Betriebseinnahmen: 150.000 Betriebsausgaben: - 100.000 - Miete Geschäftsräume: 12.000 - Gehälter Tanzlehrer 80.000 - Erbschaftsteuer 8.000 Gewinn =50.000

Rechtsanwaltpraxis: Betriebseinnahmen: 110.000 Betriebsausgaben: - 64.750 - Praxismiete 7.200 - Gehälter Kanzleikräfte 30.000 - Bußgeld 100 - Forderungsverluste 2.000 - Weihnachtsgeschenk Dr. Block 250 - Einkommensteuervorauszahlungen 07 15.000 - Verspätungszuschlag wegen verspäteter Abgabe der USt- Voranmeldungen 200 - Sonstige (nicht zu beanstanden) 10.000 Gewinn = 45.250

Anmerkungen: a) Die Erbschaftsteuer steht in Zusammenhang mit der Übernahme der Tanzschule. b) Das Bußgeld musste der Steuerpflichtige zahlen, weil er auf einer dringenden Geschäftsfahrt mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren war, um einen wichtigen Geschäftstermin nicht zu versäumen. c) Der Forderungsverlust ist darauf zurückzuführen, dass ein Mandant des Rechtsanwalts Schleicher in Insolvenz geriet und die rückständige Honorarforderung mangels Masse nicht mehr einzutreiben ist. d) Dr. Block hat den Stpfl. häufig als Rechtsbeistand verpflichtet. Zur Pflege der guten Geschäftsbeziehungen hat Schleicher ihm anlässlich des Weihnachtsfestes 07 ein Geschenk im Werte von 250 gemacht. e) Gisbert Schleicher hat als Aufsichtsratsmitglied einer AG eine Bruttovergütung von 26.000 erhalten. f) Die abzugsfähigen Sonderausgaben betragen 600. Frage: Wie hoch ist das zu versteuernde Einkommen des Herrn Schleicher im Veranlagungszeitraum 07?

Aufgabe 7: Das Ehepaar Katja (35 Jahre) und Jochen (38 Jahre) wohnt seit 3 Jahren in einer Eigentumswohnung in Magdeburg. Katja arbeitet in Halle und fährt an 240 Arbeitstagen mit dem eigenen PKW zur Arbeit. Die einfache Entfernung nach Halle beträgt 100 km. Jochen arbeitet in Magdeburg. Die Wegstrecke von zu Hause bis zur Arbeit (6 km 240 Arbeitstage) fährt Jochen mit seinem privaten Kfz. Weder Katja noch Jochen werden die Fahrkosten von ihrem Arbeitgeber erstattet. Katja arbeitet als Biologin an der Universität Halle und erhält ein monatliches Gehalt (Brutto) von 2 000. Jochen arbeitet als Bauleiter in einem großen Bauunternehmen und verdient monatlich 2 300 brutto. Sonstige Aufwendungen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit entstehen ihnen nicht. Zudem werden Katja und Jochen Zinseinnahmen aus Bundesschatzbriefen in Höhe von jährlich 2 100 überwiesen. Nachdem ihnen die Zinseinnahmen zugeflossen sind und sie eine Steuerbescheinigung über den Abzug von Kapitalertragsteuer erhalten haben, erinnern sich die beiden, dass sie vergessen haben, ihrer Bank einen Freistellungsauftrag für Kapitalerträge zu erteilen. Da sich die beiden in steuerlichen Fragen nicht genau auskennen, haben sie einen Steuerberater beauftragt, für sie die Einkommensteuererklärung zu erstellen. Sie erhalten nach Einreichung der Einkommensteuererklärung eine Rechnung in Höhe von 100 gestellt, die sie sofort bezahlen. Ermitteln Sie die Summe der Einkünfte für Katja und Jochen!

Aufgabe 8: Erwin, welcher im Jahr 2007 das 55. Lebensjahr vollendet, wohnt in Hamburg- Harburg und arbeitet dort als angestellter Dachdecker. Er hat ein monatliches Bruttoeinkommen von 2 500. Nach einem Arbeitsunfall ist Erwin lange Zeit krank. Deshalb bekommt er für den Zeitraum vom 01.06. bis 31.07.2007 ein Krankengeld in Höhe von insgesamt 4 000 gezahlt. Erwin kann in 2007 insgesamt Sonderausgaben in Höhe von 3 000 geltend machen. a) Berechnen Sie für Erwin die Höhe der Einkommensteuer in 2007. b) Gehen Sie in Abwandlung zu a) davon aus, dass Erwin im Jahr 2007 das 65. Lebensjahr vollendet. Ermitteln Sie wiederum die Einkommensteuer für 2007.

Aufgabe 9: Herr F., ledig, 46 Jahre alt, macht folgende Angaben für Zwecke der Einkommensbesteuerung: Bruttoarbeitslohn 45.000 Zinsen aus Sparbüchern und Bausparverträgen 8.550 Zinsen aus Wertpapieren 5.985 Aktiendividende (Nettodividende nach KESt) 3.200 Verkauf eines gebrauchten PKW (Herr F. hatte den 5.000 PKW erst vor 4 Monaten für 4.500 gekauft) Berechnen Sie den Gesamtbetrag der Einkünfte für das Jahr 2007. Stellen Sie dabei die Berücksichtigung eventueller Pauschbeträge, Freibeträge und/oder Freigrenzen dar.

Aufgabe 10: Der mit seiner Ehefrau zusammenveranlagte Gerd Hansen besitzt 50 Aktien (Nennwert 10.000 ) der Saarländischen Milchwerke AG mit Sitz in Saarbrücken. Das Grundkapital der AG beträgt 100.000. Am 8.11.06 beschließt die Hauptversammlung der AG, an der auch Gerd teilnahm, eine Gewinnausschüttung für 05 von insgesamt 37.500. Gerd erhielt seinen Gewinnanteil von netto 3.000 am 18.12.06 auf sein Bankkonto überwiesen. Eine ordnungsgemäße Steuerbescheinigung liegt vor. An Fahrtkosten zur Hauptversammlung entstanden ihm nachweislich 50. Die Aktien hatte Gerd in 05 für 10.000 erworben und hierfür einen entsprechenden Bankkredit aufgenommen. Die Zinsen sind halbjährlich jeweils am 30.6. und 31.12. eines Jahres fällig. Gerd zahlte die am 30.6.06 und 31.12.06 fälligen Zinsen von insgesamt 900 mittels Banküberweisung am 1.7.06 bzw. 6.1.07.

Für private Spareinlagen bei der Postbank AG erhielt Gerd für 06 3.500 Zinsen (ohne Zinsabschlag) am 14.1.07 in sein Sparbuch eingetragen. Auf seinen Bausparvertrag wurden ihm per 31.12.06 280 Guthabenzinsen (ohne Zinsabschlag) gutgeschrieben. Außerdem hatte Gerd durch den unglücklichen Tod seines am 1.8.06 verstorbenen Onkels ein Sparkonto geerbt. Auf diesem wurden am Ende des Jahres für das abgelaufene Jahr Zinsen in Höhe von 3.400 (ohne Zinsabschlag) gutgeschrieben. Aufgabe: Nehmen Sie zu diesem Sachverhalt Stellung und ermitteln Sie die Einkünfte aus Kapitalvermögen für 2006 von Gerd. Gehen Sie dabei davon aus, dass Gerds Ehefrau keinerlei Einkünfte aus Kapitalvermögen erzielt hat!

Aufgabe 11: Der unbeschränkt steuerpflichtige Mirko B. ist schon seit Jahren von seiner ebenfalls unbeschränkt steuerpflichtigen Ehefrau Susanne geschieden. Die Ehe blieb kinderlos. Da Susanne nahezu mittellos ist, hat sich Mirko B. für das Jahr 2007 vertraglich verpflichtet: a) 7.500 Unterhalt jährlich zu zahlen. Die Ehefrau hat ihre Zustimmung zum Sonderausgabenabzug bei Mirko B. erteilt. b) 15.000 Unterhalt jährlich zu zahlen. Die Ehefrau hat auch hier ihre Zustimmung zum Sonderausgabenabzug bei Mirko B. erteilt. c) 7.500 Unterhalt jährlich zu zahlen. Die Ehefrau beschränkt ihre Zustimmung zum Sonderausgabenabzug bei Mirko B. auf 5.000. d) 7.500 Unterhalt jährlich zu zahlen. Die Ehefrau, die einen Bruttoarbeitslohn von 3.700 bezieht, gibt keine Zustimmung zum Sonderausgabenabzug bei Mirko B. Aufgabe: Erläutern Sie, wie die gezahlten Unterhaltsleistungen bei Mirko B. und seiner Ex- Frau Susanne jeweils einkommensteuerlich zu behandeln sind!

Aufgabe 12: Die angestellte Friseuse Sabine bekommt von ihrem Arbeitgeber neben einem Bruttogehalt von 800 monatlich einen Benzingutschein über 60 Liter Superbenzin (Preis ca. 1,10 pro Liter). Für ihren recht umfangreichen Eigenbedarf (ausschließlich für sich selbst) kauft sie im Kalenderjahr von ihrem Arbeitgeber Haarpflegemittel, die für den Verkauf an Kunden bereitgehalten werden, im Wert von 2.000. Ihr Arbeitgeber räumt ihr einen Rabatt von 40% ein, so dass sie tatsächlich nur 1.200 bezahlen muss. Werbungskosten kann Sabine nicht nachweisen. Wie hoch ist ihr steuerpflichtiges Jahreseinkommen?