Versuchsanleitung. Labor Mechatronik. Versuch DV_5 Regelkreis mit analogen Reglern. Labor Mechatronik Versuch BV-5 analoge Regelung

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Transkript:

Fachbereich 2 Ingenieurwissenschaften II Labor Mechatronik Steuerungund Regelung Lehrgebiet: Mechatronik Versuchsanleitung Versuch DV_5 Regelkreis mit analogen Reglern FB2 Stand April 2009 Seite1von 9

1. Versuchsgegenstand Versuchsziel Ziel des Versuches ist es die Eigenschaften eines Regelkreises mit analogen Reglern zu untersuchen, die Vor- und Nachteile verschiedener Regler bei Strecken mit und ohne Ausgleich kennen zu lernen und Möglichkeiten der Verbesserung des Regelverhaltens durch Optimierung der Einstellwerte zu zeigen. 2. Literatur 3. Versuchsvorbereitung - Kontrollfragen 3.1. Erläutern sie die Funktionsweise analoger Regler mit Hilfe der Darstellungen auf den Titelblatt. 3.2. Welche Parameter beeinflussen das Regelverhalten? Welche Vor- und Nachteile haben die klassischen analogen Regler (P; PI; PD, PID)? 3.3 Wie wird die Güte des Einschwingens von Regelkreisen bewertet, was bedeutet der Begriff Regelbarkeit von Regelstrecken? 3.4 Was bewirken die P; I und D Anteile eines PID Reglers? 3.5 Nennen Sie Beispiele für den Einsatz von analogen Regelungen! 3.6 Zeichnen Sie einen Signalflussplan für die verwendeten Regelkreise! 3.7 Welche Regler eignen sich für die ausgewählten Regelstrecken besonders gut? FHTW-Berlin Versuchsanleitung 2

4. Versuchsdurchführung Hinweise zur Versuchsauswertung 4.1 Versuchsaufbau Der Versuchsaufbau ist auf den nachstehenden Abbildungen dargestellt. Regelstrecke Bild 1 Versuchsaufbau A) mit physischer Modellregelstrecke Bild 2 Prinzipdarstellung des Versuchsaufbaus B) mit elektronischer Modellregelstrecke FHTW-Berlin Versuchsanleitung 3

4.2 Versuchsdurchführung Arbeitsplatz A) Ermitteln Sie die Kennlinien (Sprungantwort ) der Regelstrecke für verschiedene Einstellungen der Ventile und realisieren Sie dann die Regelung mit unterschiedlichen Reglern nach dem folgenden Ablauf: PID Anmerkung: Bestimmen Sie zunächst aus der Sprungantwort der Regelstrecke den Typ der Strecke und die für die Einstellung der Regler notwendigen Einstellwerte. Nutzen Sie dazu die beigefügten Anlagen. Hinweise zur Einstellung der Reglerkennwerte gibt der Versuchsbetreuer. Erläutern und diskutieren Sie im Protokoll Ihre Versuchsergebnisse! FHTW-Berlin Versuchsanleitung 4

Arbeitsplatz B) Aufgabe 1 Aufnahme der Sprungantworten der Regelstrecken 1. PT2 Strecke Konfigurieren Sie am oberen Teil der Versuchseinrichtung eine PT2 Strecke mit den Parametern: Regelstrecke: Ks=1,5 T1= 20 s T2= 5 s Eingangssprung: Xe= 5V Sollwertpotentiometer 1 (MG_1) Nehmen Sie die Sprungantwort mit Hilfe einer Stoppuhr und den Werten von MG_2 auf und stellen Sie sie graphisch dar. Aus der Graphik sind alle relevanten Parameter zur Ableitung der Reglereinstellwerte abzuleiten. Nutzen Sie dazu die Anlagen. Anmerkung: Messwerte bis 1 min alle 5 s, dann alle 10 s erfassen! 2. IT1 Strecke Konfigurieren Sie am oberen Teil der Versuchseinrichtung eine IT1 Strecke mit den Parametern: Regelstrecke: Ks=0,2 Ts= 20 s TI= 5 s Eingangssprung: Xe= 1V Sollwertpotentiometer 1 (MG_1) Nehmen Sie die Sprungantwort mit Hilfe einer Stoppuhr und den Werten von MG_2 auf und stellen Sie sie graphisch dar. Aus der Graphik sind alle relevanten Parameter zur Ableitung der Reglereinstellwerte abzuleiten. Nutzen Sie dazu die Anlagen. Aufgabe 2 Regelung der PT2 Strecke mit einem P Regler Stellen Sie jetzt einen Sollwert von W= 3 V ein Sollwertpotentiometer 1 (MG_1) Nehmen Sie die Sprungantworten für folgende Einstellwerte eines P-Reglers auf: a) Kp= 1,0 Kp=10 Kp=30 b) Kp optimal für Führung und bei aperiodischem Verlauf und bei Überschwingen Nutzen Sie dazu die Anlagen. Diskutieren Sie den Einschwingprozess und vergleichen Sie die Regelabweichung. Aufgabe 3 Regelung der IT1 Strecke mit einem P-Regler; PI-Regler und PD-Regler Stellen Sie nacheinander die ermittelten Werte für die P; I und D Anteile der Regler am unteren Teil des Versuchsstandes ein. Ermitteln Sie zunächst den Wert für KI, der Einstellwert für den P und D Anteil ergibt sich dann aus der Anlage 3.zu: Stellen Sie wieder einen Sollwert von W= 3 V ein Sollwertpotentiometer 1 (MG_1) Nehmen Sie die Sprungantworten für die ermittelten Einstellwerte auf (Stoppuhr und Werte von MG_2) Diskutieren Sie den Einschwingprozess und vergleichen Sie die Regelabweichung. FHTW-Berlin Versuchsanleitung 5

Anlage 1: Anlage 2 FHTW-Berlin Versuchsanleitung 6

FHTW-Berlin Versuchsanleitung 7

Anlage 3 Strecken ohne Ausgleich Ermittlung der Streckenparameter Einstellregeln für Regler mit Regelstrecken ohne Ausgleich aus der Sprungantwort FHTW-Berlin Versuchsanleitung 8

Anlage 4 Falls bei der Streckenmessung ein fast reines PT1 rauskommt, gibt es Probleme mit den Formeln für die Einstellregeln, da diese bei einer Ersatztotzeit:=0 unendlich für die Parameter Kp und Ki=1/Tn ergeben. Eine sehr kleine Totzeit löst das Problem auch nicht, da der resultierende Regelkreis nach Ziegler-Nichols in dem Fall stark schwingt. Abhilfe, wenn Tt weniger als 1% von T ausmacht, schaffen die folgenden Einstellregeln für einen PI-Regler (nach Elmenreich ) Kp = T/(Tt * Ks) bzw. Kp = 10*M/Ks wenn Tt=0 M ist in diesem Fall der maximale Wert, den die Regelgröße annehmen kann 1/Tn = 1.2 / (Kp Ks T) Der Regler hat, wie gewohnt, folgende Übertragungsfunktion: G(s) = Kp(1 + 1/(Tn s)) Anlage 4 Regelbarkeit von Strecken FHTW-Berlin Versuchsanleitung 9