Tunneleekt und Tunnelhamiltonian. Lukas Ogrodowski. Institut für Physik Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Quantendynamik in mesoskopischen Systemen

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Transkript:

Tunneleekt und Tunnelhamiltonian Lukas Ogrodowski Institut für Physik Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Quantendynamik in mesoskopischen Systemen

Gliederung 1 Motivation 2 Tunneleekt 3 Tunnelhamiltonian 4 Berechnung des Stroms Herleitung Veranschaulichung der Ergebnisse

Motivation Motivation Beschreibung von Transportphänomenen in mesoskopischen Systemen Berechnung von Strömen Untersuchung des Einusses der Wechselwirkungen auf Ströme

Motivation Quantendots

Tunneleekt Schrödinger Gl. h2 d 2 Φ(x) + 2 m dx 2 V 0 Φ(x) = EΦ(x) Φ I (x) = e ikx + R e ikx Φ II (x) = α e κx + β e κx mit κ = Φ III (x) = T e ikx 2 m h 2 (V 0 E) T (E) = e 2ika 2 kκ 2 kκ cosh(2 κa) i(k 2 κ 2 )sinh(2 κa)

Tunnelhamiltonian Modellierung des Hamiltonians H = H C + H T + H cen

Tunnelhamiltonian Struktur der einzelnen Teile H c = ε kα c kα c kα k,α Kontakte keine WW α L, R f (ε kα ) = 1 exp[(ε kα µ α )/kt ]+1 Nicht - Gleichgewicht - System

Tunnelhamiltonian H T = [V kα,n c kα d n + h.c.] k,α,n Kopplung zwischen Kontakten und WW-Zone eigentlicher Tunnelhamiltonian V kα,n abhängig von der Tunnelwahscheinlichkeit

Tunnelhamiltonian H cen Modelle für verschiedene Wechselwirkungen 1 H cen = ε n d n d n n ohne WW 2 H cen = σ ε 0 d σ d σ + U n n Elektron - Elektron - WW U : Coulombabstoÿung nσ : Besetzungszahloperator der Spinzustände 3 H cen = ε 0 d d + d d M q [a + q a q] q Elektronen - Phononen - WW H ph = hω q a q a q q obwohl nicht exakt lösbar interessant wg. der Auswirkungen der WW auf den Strom

Berechnung des Stroms Herleitung Gliederung 1 Motivation 2 Tunneleekt 3 Tunnelhamiltonian 4 Berechnung des Stroms Herleitung Veranschaulichung der Ergebnisse

Berechnung des Stroms Herleitung Ansatz J L = e N L = iē h [H, N L] mit N L = c kα c kα und H = H c + H T + H cen k,α Hier: nur für ein Energienievau sowie ohne WW, d.h. H cen = ε 0 d d J L = iē h k,α[v kα c kα d V kα d c kα ]

Berechnung des Stroms Herleitung Man benötigt nun einen Ausdruck für c kα d Benutzung der Heisenbergschen Bewegungsgleichung i h d dt (c kα d) = [c kα d, H] Durch Integration und Einsetzen folgt

Berechnung des Stroms Herleitung Ergebnis Für ein Energieniveau ohne WW gilt somit J = ē h dε Γ 2 2π [ε ε 0 ] 2 + Γ [f L(ε) f R (ε)] 2 wobei Γ die Breite der Energieniveaus angibt und f (ε) die jeweiligen Fermifunktionen sind Übergang von diskreter zu kontinuierlicher Darstellung V kα,n Γ(ε)

Berechnung des Stroms Herleitung Allgemeiner Fall J = iē h dε 2π [f L(ε) f R (ε)]t (ε) mit T (ε) = Tr{ ΓL (ε)γ R (ε) Γ L (ε)+γ R (ε) [G r (ε) G a (ε)]} wobei hier die Γ's und die Greenfunktionen Matrizen darstellen Die Dierenz der beiden Greensfunktionen ist im wesentlichen die Zustandsdichte Die Greensfunktionen sind aber nicht immer einfach zu berechnen, da die WW in ihnen stecken Dennoch bildet diese Gleichung ein Startpunkt für viele Berechnungen

Berechnung des Stroms Herleitung Anmerkungen Trotz der Ähnlichkeit mit der Landauer Formel sind die Transmissionskoezienten im allgemeinen Fall nicht gleich insbesondere dann wenn inelastische Streuung auftritt Mit einer nicht-ww Zone ist T (ε) der elastische Transmissionskoezient Bezug zur Landauer-Formel Die Beziehungen für den Strom sind in einfachen Fällen auch über die Mastergleichungen ableitbar

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse Gliederung 1 Motivation 2 Tunneleekt 3 Tunnelhamiltonian 4 Berechnung des Stroms Herleitung Veranschaulichung der Ergebnisse

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse Strom sollte trotz zunehmender Spannung nicht mehr ansteigen Sättigung

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse Strom sollte trotz zunehmender Spannung nicht mehr ansteigen Sättigung

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse Sättigung

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse ε 0

Berechnung des Stroms Veranschaulichung der Ergebnisse

Zusammenfassung Zusammenfassung Mit dem hier vorgestellten Hamiltonian H = H C + H T + H cen lassen sich Transportprozesse im Nicht-Gleichgewicht berechnen Für den einfachen 1-Niveau Fall erhileten wir für den Strom J = ē dε Γ 2 h 2π [ε ε 0 ] 2 + Γ [f L(ε) f R (ε)] 2 Das Ohmsche Gesetz gilt hier nicht mehr Bei mehreren Energieniveaus Strom - Quantisierung

Zusammenfassung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Quellen H. Haug and A. P. Jauho. Quantum Kinetics in Transport and Optics of Semiconductors. Springer Solid-State Sciences, 1996. G. D. Mahan Many-Particle Physics. Plenum, New York, 1996. H. Bruus and K. Flensberg. Many-body quantum theory in condensed matter physics. 2002. Prof. Dr. Andreas Komnik. Skript: Mesoskopische Physik. Universität Heidelberg, WS 2009/2010