Handlungsempfehlungen zum ruhenden Verkehr in der Innenstadt Informationsveranstaltung Gera, 26.09.2017
Agenda 1. Einführung ein Parkraumkonzept für die Innenstadt warum eigentlich? Abgrenzung und Einteilung des Untersuchungsgebiets 2. Analyseergebnisse Parkraumangebot und Bewirtschaftungsformen Abdeckung durch öffentlich nutzbare Stellplatzangebote Parkraumnachfrage 3. teilraumbezogene Ergebnisse punktuelle Überlastungserscheinungen 4. Handlungsfelder Sicherstellung ausreichender Kapazitäten für den bewohnerbezogenen Parkraumbedarf Vermeidung von Kapazitätsengpässen und städtebaulichen Missständen Realisierung zusätzlicher Kapazitäten bei teilraumbezogenem Parkraummangel allgemeine/übergeordnete Steuerungsmaßnahmen 5. Diskussion Ihre Fragen 2
Anlass und Zielstellung Ein Parkraumkonzept für die Innenstadt warum eigentlich? Beschluss des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) durch den Stadtrat im Oktober 2011 Zielstellung: Planung einer geordneten [ ] Parkraumgestaltung unter Berücksichtigung der Attraktivierung des Zentrumsbereichs zum Zwecke des Wohnens einerseits und andererseits zur Absicherung wichtiger wirtschaftlicher Funktionen besonderes Städtebaurecht in sog. Sanierungsgebieten gesetzliche Anforderung: Behebung bzw. Vermeidung von städtebaulichen Missständen, u.a. wenn die Funktionsfähigkeit des Gebiets in Bezug auf den fließenden oder ruhenden Verkehr beeinträchtigt ist regelmäßige Evaluierung, ob die Sanierungszielstellungen erreicht wurden 3
Gebietsabgrenzung Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 4
Einteilung des Untersuchungsgebiets Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 5
Analyseergebnisse zur Parkraumsituation Parkraumangebot und Bewirtschaftungsformen: insgesamt 6.131 Stellplätze im gesamten Untersuchungsgebiet davon 3.608 Stellplätze ohne Nutzerbeschränkungen nutzbar (im öffentlichen Verkehrsraum und in Parkhäusern); hinzu kommen 766 ausschließliche Bewohnerstellplätze (öffentlicher Verkehrsraum) sowie ca. 1.757 private Stellflächen 6
Analyseergebnisse zur Parkraumsituation Abdeckung der Innenstadt durch öffentlich nutzbare Stellplatzangebote: zumutbarer Einzugsbereich gemäß ThürBO: 300 1.000 m gewählt (in Analogie zum VEP): Radius = 200 m Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 7
Analyseergebnisse zur Parkraumsituation Parkraumnachfrage: bezogen auf das Angebot an Stellplätzen im öffentlichen Verkehrsraum sowie öffentlich nutzbarer Stellplätze Dritter liegt über das gesamte Untersuchungsgebiet eine Parkraumnachfrage von ca. 49% (Spitzenstunde) vor 8
Analyseergebnisse zur Parkraumsituation Parkraumnachfrage: Vergleich der Auslastungsgrade zwischen Parkplätzen im öffentlichen Verkehrsraum und privat betriebenen Großparkierungsanlagen 9
Analyseergebnisse zur Parkraumsituation zentrale Ergebnisse: Bezogen auf das gesamte Innenstadtgebiet ist das vorhandene Stellplatzangebot prinzipiell ausreichend (aber: teilraumbezogen gilt diese Aussage nicht siehe nächste Folien). Hinsichtlich der räumlichen Abdeckung der Innenstadt durch öffentlich nutzbare Stellplatzangebote existieren keine weißen Flecken ; jeder findet in max. 200 m zu seinem Zielort eine Parkierungsanlage vor. Die im Vergleich zu den Stellplätzen im öffentlichen Verkehrsraum deutlich geringere Auslastung der Parkhäuser lässt auf Akzeptanzprobleme der großen Parkierungsanlagen schließen (Ausnahme: Parkplatz am Stadtgraben). 10
Teilraumbezogene Betrachtungen Straßen(-abschnitte) mit Voll- bzw. Überlastung: Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 11
Teilraumbezogene Betrachtungen Tagesganglinien der Parkraumnachfrage in den einzelnen Teilbereichen: tagsüber: prozentual höchste Auslastung (teilweise über 90%) auf den bislang unbewirtschafteten Straßen im westlichen Innenstadtbereich (Teilgebiete II (gelb) und VII (grau)) abends/nachts: höchste Auslastung im Quartier Zschochernstr./Bauvereinstr./ Hußstr. (sanierter, kompakter Geschosswohnungsbau; Teilgebiet V (dunkelorange)) Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 12
Teilraumbezogene Betrachtungen Tagesganglinien der Parkraumnachfrage in den einzelnen Teilbereichen: Aus dem Vergleich der tatsächlichen Nachfrage in den Teilgebieten I, II und VII mit der aus den vorhandenen Strukturgrößen abgeleiteten, modellierten Parkraumnachfrage ergibt sich ein hoher Anteil gebietsfremden ruhenden Verkehrs Straßenraum komplett durch den ruhenden Verkehr überprägt nicht-verkehrliche Funktionen des Straßenraums können nur noch eingeschränkt gewährleistet werden (Auswirkungen in Abhängigkeit der funktionalen Gliederung jedoch unterschiedlich) 13
Teilraumbezogene Betrachtungen Ursachen teilraumbezogener Überlastungserscheinungen: fehlende Bewirtschaftung (Parkgebühren, Parkdauerbegrenzung) von Stellplätzen in den Teilgebieten I, II, und VII verdrängter, ruhender Verkehr aus anderen Innenstadtbereichen (insbesondere Pendler/Langzeitparker) Bewirtschaftungsformen noch nicht vollständig auf die unterschiedlichen Nutzeranforderungen (Kurz- vs. Langzeitparken) angepasst Verdichtung der Wohnnutzung durch Sanierungstätigkeit im Stadtzentrum (gewollt!), ohne dass hierdurch eine (bauordnungs-)rechtliche Verpflichtung des Vorhabenträgers zum Stellplatznachweis ausgelöst wird 14
Handlungsschwerpunkte Handlungsfeld 1: Sicherstellung bzw. Schaffung oder Reservierung ausreichender Kapazitäten für den bewohnerbezogenen Parkraumbedarf 15
Handlungsschwerpunkte Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 16
Handlungsschwerpunkte Handlungsfeld 1: Sicherstellung bzw. Schaffung oder Reservierung ausreichender Kapazitäten für den bewohnerbezogenen Parkraumbedarf Handlungsfeld 2: Vermeidung von Kapazitätsengpässen sowie verkehrlichen und städtebaulichen Missständen durch eine übermäßige Stellplatzinanspruchnahme durch gebietsfremden Verkehr 17
Handlungsschwerpunkte Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 18
Handlungsschwerpunkte Handlungsfeld 1: Sicherstellung bzw. Schaffung oder Reservierung ausreichender Kapazitäten für den bewohnerbezogenen Parkraumbedarf Handlungsfeld 2: Vermeidung von Kapazitätsengpässen sowie verkehrlichen und städtebaulichen Missständen durch eine übermäßige Stellplatzinanspruchnahme durch gebietsfremden Verkehr Handlungsfeld 3: Realisierung zusätzlicher Kapazitäten für den innerstädtischen Zielverkehr bei nachgewiesenem, teilraumbezogenen Parkraummangel 19
Handlungsschwerpunkte Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 20
Handlungsschwerpunkte Handlungsfeld 1: Sicherstellung bzw. Schaffung oder Reservierung ausreichender Kapazitäten für den bewohnerbezogenen Parkraumbedarf Handlungsfeld 2: Vermeidung von Kapazitätsengpässen sowie verkehrlichen und städtebaulichen Missständen durch eine übermäßige Stellplatzinanspruchnahme durch gebietsfremden Verkehr Handlungsfeld 3: Realisierung zusätzlicher Kapazitäten für den innerstädtischen Zielverkehr bei nachgewiesenem, teilraumbezogenen Parkraummangel Handlungsfeld 4: allgemeine Maßnahmen zur städtebaulich und verkehrlich verträglichen Abwicklung des ruhenden Verkehrs sowie zur Reduktion der Parkraumnachfrage 21
Handlungsschwerpunkte Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 22
Handlungsschwerpunkte Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende 23
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