Fundamentale Einschätzungen ausgewählter Währungen: Frühling Volkswirtschaft und Research Düsseldorf, April 2014

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Transkript:

Fundamentale Einschätzungen ausgewählter Währungen: Frühling 21 Volkswirtschaft und Research Düsseldorf, April 21

Agenda 2 1. Einleitende Gedanken und jüngste Entwicklungen 2. Einschätzung: US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen 3. Einschätzung zu ausgewählten osteuropäischen Währungen: Polnischer Zloty, Ungarischer Forint und Tschechische Krone. Einschätzung: Türkische Lira, Mexikanischer Peso, Russischer Rubel, Südafrikanischer Rand, Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Renminbi 5. IKB-Ausblick auf einen Blick

Hintergrund zu den Modellen und Prognosen 3 Die vorliegende Präsentation dokumentiert die aktualisierten Fundamentalprognosen der IKB für ausgewählte Devisenkurse. Unsere Einschätzungen basieren auf Modellen, die sich auf makroökonomische Daten stützen und somit als Fair-Value- oder Fundamentalprognosen zu sehen sind. Im Besonderen werden US-Dollar, japanischer Yen, Schweizer Franken, ungarischer Forint, tschechische Krone, polnischer Zloty, britisches Pfund, türkische Lira, russischer Rubel und südafrikanischer Rand analysiert. Zudem werden Einschätzungen zu australischem und kanadischem Dollar abgegeben. Die Prognosen für den mexikanischen Peso sowie für den chinesischen Renminbi werden vom US-Dollar abgeleitet. Die Prognosen dienen als mittelfristiger Anker der Wechselkursentwicklung und nicht als Prognose der kurzfristigen Entwicklung, welche oftmals spekulative Komponenten beinhaltet. Vertrauensintervalle für die Einschätzungen von Währungsrisiken werden ebenfalls präsentiert, um die Spanne möglicher spekulativer Überreaktionen darzustellen. Wie in jeder Quartalsausgabe, werden die neuen Prognosen den vorherigen Einschätzungen (Januar 21) grafisch gegenübergestellt. Der Prognosehorizont erstreckt sich wie bereits im Januar bis Ende 215. Eine tabellarische Zusammenfassung der Prognosen folgt am Ende der Präsentation. Viele unserer Wechselkursmodelle, allen voran das EUR-USD-Modell, erweisen sich auch weiterhin als robuste und relevante Darstellungen der Treiber von Wechselkursentwicklungen. Die Quelle der Prognosefehler liegt eher in den volkswirtschaftlichen Annahmen und nicht in den Modellen selbst. Detaillierte Erklärungen der Modelle sowie die zugrunde liegenden Annahmen sind auf Anfrage erhältlich. Der ebenfalls für Kunden erhältliche IKB Fair-Value-Simulator ermöglicht zudem, eigene Annahmen und damit Prognosen oder Szenarien für den EUR-USD- Wechselkurs zu definieren. Die Fair-Value-Modelle werden jedes Quartal neu geschätzt und auf ihre Stabilität hin überprüft. In Fällen von strukturellen Veränderungen müssen die Modelle angepasst werden. Eine solche Anpassung war zum Beispiel nach der Ankündigung des Abe-Programms für den japanischen Yen erforderlich. Zuletzt hat möglicherweise die Ankündigung der tschechischen Notenbank, den Risiken einer sinkenden Inflation auch durch Abwertung der Krone entgegenzutreten, die Parameter für das Modell der tschechischen Krone verändert. Allerdings ist es notwendig, zwischen kurzfristigen und fundamentalen Veränderungen zu unterscheiden. Ein großer Teil der Abwertung der türkischen Lira kann zum Beispiel auf innenpolitische Unruhen zurückgeführt werden. Der Modellfehler ist deswegen aktuell zwar groß, strukturell bleibt es jedoch ungewiss, ob diese Entwicklung zu permanenten Veränderungen in der Dynamik der türkischen Lira führt. Aktuell wird die Situation eher als Überreaktion angesehen. Ähnliches gilt für die Einschätzung des russischen Rubels. Generell ist die Stabilität von Modellen für Schwellenländer niedriger als für industrialisierte Länder. Hierfür ist die anhaltende Stabilität des EUR-USD-Modells ein gutes Beispiel.

USA: Konjunkturbelebung nach kaltem Winter ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe 65 6 55 5 5 35 3 2 22 2 26 28 21 212 21 NFIB-Mittelstandsindex 11 15 1 95 9 85 8 2 22 2 26 28 21 212 21 Veränderung der Erwerbstätigen im Privatsektor, Tsd. 6 2-2 - -6-8 -1. 2 22 2 26 28 21 212 21 Die jüngsten US-Indikatoren haben die Einschätzung einer Konjunkturbelebung nach dem strengen Winter bestätigt. Die IKB erwartet ein BIP-Wachstum von 2,7 % in diesem Jahr und somit einen deutlichen Wachstumsunterschied zur Euro-Zone. Der Stellenaufbau in der Privatwirtschaft hat sich nach der Schwäche im Dezember in den letzten Monaten wieder beschleunigt. Allerdings müssen die guten Zahlen im Verlauf von 21/15 anhalten, damit sich die Erwartung einer Leitzinsanhebung in 215 festigt. Denn die Fed legt immer noch großes Gewicht auf aktuelle Konjunkturdaten und dabei insbesondere auf die Arbeitsmarktzahlen. Quellen: Bloomberg; BLS; NFIB

Euro-Zone: Handlungsdruck auf EZB steigt Inflation von 1 % im Jahr 21 nur noch schwer realisierbar Inflationsverlauf in der Euro-Zone bei einer jährlichen Preissteigerung von 1 %, % z. Vj. Leit-, Einlagenzins und Geldmarktsatz in der Euro-Zone, % 5 1, 1,2 1,,8,6, Jan. 1 Mrz. 1 Mai. 1 Jul. 1 Sep. 1 Nov. 1 Inflationsrate Jahresdurchschnitt 6 5 3 2 1 28 29 21 211 212 213 21 Leitzins 3-Monats-Euribor Einlagenzins Inflationsraten (Gesamtindex ohne Energie), % z. Vm. 1,6 1,2,8,, -, -,8-1,2-1,6 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Historischer Durchschnitt (1999-212) 213 21 Sollte die Inflation im April erneut unter den Erwartungen liegen, ist mit einer weiteren Leitzinssenkung und einer möglichen Ankündigung von unkonventionellen Maßnahmen (Aufkaufprogramm) zu rechnen. Solch eine Entwicklung würde die deutschen Langfristzinsen senken bzw. relativ niedrig halten. Das Zinsdifferential zwischen den USA und Deutschland würde sich ausweiten und den Euro zum US-Dollar abwerten lassen. Diese Entwicklung könnte durch gute US-Konjunkturdaten und die daraus folgende Einschätzung einer zügigen Beendigung des Fed- Aufkaufprogramms und ersten Leitzinsanhebungen in 215 gestützt werden. Quellen: Bloomberg; Eurostat; IKB

Euro-Zone: Schwache Kreditvergabe deutet weiterhin auf grundsätzlichen Handlungsbedarf der EZB hin Kreditvergabe an Privatsektor* in der Euro-Zone, % ggb. Vj. Struktur der Unternehmensfinanzierung der Euro-Zone, % 6 1 8 6 2-2 28 29 21 211 212 213 21 * Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen Kreditvergabe an nichtfinanzielle Unternehmen, % ggb. Vj. 2 16 12 8 - -8-12 -16 28 29 21 211 212 213 21 Deutschland Frankreich Italien Spanien 1 9 8 7 6 5 2 22 2 26 28 21 212 Kreditfinanzierung Schuldverschreibungen etc. Entwicklung der Geldmenge (M3), in Mrd. Euro 12. 1. 8. 6.. 2 22 2 26 28 21 212 21 Quellen: EZB; IKB

EUR-USD-Wechselkurs: Leistungsbilanz weniger entscheidend, 7 6 5 3 2 1 Leitzinsen: Historie und Konsenserwartung, in % 2-2 - -6 Leistungsbilanz USA versus Euro-Zone, in % des BIP EZB Fed BoE SNB -8 28 29 21 211 212 213 Euro-Zone USA 6 55 5 5 35 3 Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe 28 29 21 211 212 213 21 Euro-Zone USA Die Leistungsbilanz der Euro-Zone zeigt strukturelle Veränderungen. Empirisch ist der Leistungsbilanzsaldo für die Bestimmung des EUR-USD-Wechselkurses zu vernachlässigen (siehe IKB Kapitalmarkt-News vom 17. Dezember 213). Entsprechend kann die jüngste Aufwertung des Euro durch Unsicherheiten über die US-Konjunktur bzw. die Fed-Politik erklärt werden und durch das bis dato zögerliche Verhalten der EZB, weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Geldmenge durchzuführen. Ein aufwertender Euro wurde von Präsident Draghi auf den letzten beiden EZB-Pressekonferenzen explizit als Treiber der niedrigen Inflation sowie als Risikofaktor für die Inflationsprognose der EZB hervorgehoben. Quellen: Bloomberg; BEA; Eurostat; IKB

dafür umso mehr Langfristzinsen bzw. Geldpolitik 8 Langfristzinsdifferential zw. USA und Deutschland, bps 16 12 8 - -8 2 22 2 26 28 21 212 21 Modell-Fit US-Dollar je Euro 1,6 1, 1,2 1,,8 2 22 2 26 28 21 212 21 IKB-Modellschätzung Tatsächlicher Kurs: US-$ je Euro Italienische Risikoprämie, bps 6 5 3 2 1 2 22 2 26 28 21 212 21 Der EUR-USD-Wechselkurs wird durch Langfristzinsdifferential, relative Preise und Risikoeinschätzung bzw. Risikobereitschaft der Märkte getrieben. Der Wechselkurs ist besonders sensitiv zu relativen Zinsveränderungen. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Korrekturpotenzial, sollte die US-Konjunktur nachhaltig überzeugen. Die Krisenpolitik der Fed hat eine deutliche Ausweitung des Zinsdifferentials bis dato verhindert. Jüngste Entwicklungen deuten allerdings auf eine erhöhte Divergenz der Notenbankpolitik hin: Die EZB hat einen erhöhten Handlungsbedarf, während die Fed in 215 an der Zinsschraube drehen könnte. Quellen: Bloomberg; IKB

Agenda 9 1. Einleitende Gedanken und jüngste Entwicklungen 2. Einschätzung: US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen 3. Einschätzung zu ausgewählten osteuropäischen Währungen: Polnischer Zloty, Ungarischer Forint und Tschechische Krone. Einschätzung: Türkische Lira, Mexikanischer Peso, Russischer Rubel, Südafrikanischer Rand, Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Renminbi 5. IKB-Ausblick auf einen Blick

US-Dollar: Konkretisierung der Fed-Politik deutet auf Stärke hin 1 1,7 1,6 1,5 1, 1,3 1,2 1,1 Prognose April 21: US-Dollar je Euro Prognose Januar 21: US-Dollar je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Die Preisentwicklung in den kommenden Monaten könnte die EZB dazu veranlassen, ein Aufkaufprogramm zu starten. Darüber war sich der EZB-Rat auf der letzten Sitzung einig. Mit solch einer Maßnahme würde sich die EZB-Politik deutlich von der Fed-Politik unterscheiden, welche ihr Aufkaufprogramm weiter zurückfahren sollte. Das würde für eine Schwäche des Euro zum US-Dollar sprechen. Im Verlauf von 215 sollte allerdings die konjunkturelle Erholung in der Euro-Zone die Unterschiede von EZB- und Fed-Politik relativieren, insbesondere hinsichtlich der Erwartungen und damit der Entwicklung der Langfristzinsen. Möglicher Rückführungsverlauf des Fed-Aufkaufprogramms, in Mrd. US-Dollar 1,7 1,6 1,5 1, 1,3 1,2 1 8 6 2 1,1 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert Jan. 13 Apr. 13 Jul. 13 Okt. 13 Jan. 1 Apr. 1 Jul. 1 Okt. 1 Quellen: Bloomberg; Fed; IKB

Britisches Pfund: Unerwartete Zinsanhebungen der BoE könnten Pfund in 21 stärken 11 1,1 1,,9,8,7,6 1,1 1,,9,8,7,6 Prognose April 21: Pfund je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Prognose Januar 21: Pfund je Euro Fundamentalwert Tatsächlicher Wert Die Inflationsrate (VPI), die 211 noch bei durchschnittlich,5 % lag, ist in 213 auf 2,6 % zurückgegangen. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres ist sie sogar unter das Inflationsziel der britischen Zentralbank von 2 % gerutscht. Seit April 213 liegt der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe oberhalb der Marke von 5 Punkten. Trotz leichten Rückgangs im März bleibt der Index auf hohem Niveau und signalisiert weiterhin steigende Produktion. Gute Konjunkturdaten deuten auf einen steigenden Handlungsbedarf der BoE hin. Allerdings sollte sie erst im Zuge der Fed-Zinswende in 215 agieren auch um eine deutliche Aufwertung des Pfund zu verhindern. 65 6 55 5 5 35 Einkaufsmanagerindex (PMI) und Verbraucherpreisinflation 3 28 29 21 211 212 213 21 Einkaufsmanagerindex Verarb. Gewerbe Inflation, % z. Vorjahr (r.s.) 6 5 3 2 1 Quellen: Bloomberg; ONS; IKB

Schweizer Franken: Tendenzielle Abwertung erwartet und notwendig 12 1,7 1,6 1,5 1, 1,3 1,2 1,1 1,7 Prognose April 21: Franken je Euro Prognose Januar 21: Franken je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Seit dem vierten Quartal 212 blieb das Volumen der Devisenanlagen relativ konstant. Ende 213 hatte die SNB Devisenanlagen von 3,3 Mrd. CHF. Fast die Hälfte davon (Q: 9,2 %) war in Euro denominiert. Die sich abzeichnende konjunkturelle Erholung in der Euro-Zone und die damit verbundene Risikoneubewertung sollten es der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erleichtern, den Franken oberhalb der definierten Grenze von 1,2 CHF je EUR zu halten bzw. eine tendenzielle Abwertung des Franken sicherzustellen. Noch mehr als in der Euro-Zone festigt sich in der Schweiz die Gefahr einer Deflation, der durch Abwertung der Währung entgegengesteuert werden kann, wie Japan jüngst gezeigt hat. Inflationsrate (VPI), in % zum Vorjahr 1,6 1,5 1, 1,3 1,2 3 2 1-1 1,1 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert -2 28 29 21 211 212 213 21 Quellen: Bloomberg; Eurostat; IKB

Japanischer Yen: Konsolidierung nach Abwertung erwartet 13 17 15 13 11 Prognose April 21: Yen je Euro 9 17 15 13 11 Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Prognose Januar 21: Yen je Euro 9 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert Nicht zuletzt dank der angekündigten Umsatzsteuererhöhung von 5 % auf 8 % zog die Teuerungsrate bereits in der zweiten Jahreshälfte 213 deutlich an. Eine Umsatzsteuererhöhung wurde in Japan zuletzt 1997 vorgenommen und ging mit einem deutlichen Rückgang der privaten Konsumausgaben einher. Das Wachstum der Industrieproduktion ist im Februar auf Monatsbasis zurückgegangen. Sollten sich die Anzeichen für eine sich abschwächende Konjunktur häufen, könnte dies die Japanische Notenbank veranlassen, das Volumen des Aufkaufprogramms weiter zu erhöhen. In der Wechselkursprognose wird allerdings von keiner deutlichen Ausweitung ausgegangen. 3 2 1-1 -2-3 Industrieproduktion und Inflation, in % zum Vorjahr - -3 28 29 21 211 212 213 21 Industrieproduktion Verbraucherpreisinflation (rechte Skala) 3 2 1-1 -2 Quellen: Bloomberg; IKB

Agenda 1 1. Einleitende Gedanken und jüngste Entwicklungen 2. Einschätzung: US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen 3. Einschätzung zu ausgewählten osteuropäischen Währungen: Polnischer Zloty, Ungarischer Forint und Tschechische Krone. Einschätzung: Türkische Lira, Mexikanischer Peso, Russischer Rubel, Südafrikanischer Rand, Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Renminbi 5. IKB-Ausblick auf einen Blick

Jüngste Entwicklungen in ausgewählten Ländern Osteuropas 15 1 8 6 2-2 2 1-1 -2 Verbraucherpreisinflation, in % zum Vorjahr 28 29 21 211 212 213 21 Euroraum Polen Tschechien Ungarn Industrieproduktion sb., in % zum Vorjahr 12 1 Die konjunkturelle Erholung festigt sich nicht nur in der Euro-Zone, sie gewinnt auch in vielen osteuropäischen Ländern an Fahrt. Trotzdem scheint sich im Einklang mit der Euro-Zone der Anstieg der Teuerungsrate zu verlangsamen. Die relativ hohen Anteile der GUS-Länder an den Gesamtexporten von Polen und Tschechien sind angesichts der aktuellen politischen Lage zum Risikofaktor geworden. Ungarn und Polen haben beide eine relativ hohe Fremdwährungsverschuldung, sodass eine mögliche Abwertung die strukturellen Risiken des lokalen Bankensektors erhöhen würde. Somit könnte eine Abwertung die polnische und die ungarische Notenbank zunehmend zum Handeln zwingen. 8 6 Anteil der EU-Exporte nach Bestimmungsland, in % -3 28 29 21 211 212 213 21 Euroraum Polen Tschechien Ungarn 2 2 22 2 26 28 21 212 EU-Ausfuhren in GUS EU-Ausfuhren nach Russland Quellen: Eurostat; IKB

Polnischer Zloty: Mittelfristiges Aufwertungspotenzial bestätigt 16 5,2,8,, 3,6 3,2 2,8 5,2,8,, 3,6 3,2 2,8 Prognose April 21: Zloty je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Prognose Januar 21: Zloty je Euro Fundamentalwert Tatsächlicher Wert Auch 213 hat sich die polnische Wirtschaft robust gezeigt. Das BIP ist preisbereinigt um 1,5 % gewachsen. Die Teuerungsrate hat sich von 3,7 % in 212 auf,7 % im Februar 21 abgeschwächt und liegt somit deutlich unterhalb der Zielvorgabe der polnischen Notenbank von 2,5 %. Nach dem starken Anstieg im Januar ging das Volumen der Industrieproduktion im Februar leicht zurück. Auch der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe gab im März etwas nach, blieb jedoch mit 5 Zählern deutlich über der Wachstumsmarke von 5 Punkten. Die Indikatoren deuten auf eine weitere Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 21 hin. 1 12 1 8 6 2 Entwicklung der Arbeitslosenquote und Löhne 28 29 21 211 212 213 21 Arbeitslosenrate, in % Bruttolohnzuwachs, in % zum Vorjahr Quellen: Bloomberg; Eurostat; IKB

Ungarischer Forint: Politische Unsicherheiten bleiben Risikofaktor 17 38 335 29 25 2 38 335 29 25 2 Prognose April 21: Forint je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Prognose Januar 21: Forint je Euro Fundamentalwert Tatsächlicher Wert 65 6 55 5 5 Die ungarische Wirtschaft konnte von der konjunkturellen Erholung in der Euro-Zone profitieren und ist in 213 um 1,2 % gewachsen. Dank steigender Exporte und nahezu stagnierenden inländischen Konsumausgaben setzte sich die strukturelle Verbesserung der ungarischen Leistungsbilanz fort. Der Leistungsbilanzüberschuss betrug im dritten Quartal 213,8 % des BIP. Der Einkaufsmanagerindex ging zwar nach dem deutlichen Anstieg im Januar in den zwei nachfolgenden Monaten zurück, sein Durchschnittswert für das erste Vierteljahr lässt allerdings eine Wachstumsbeschleunigung in der ersten Jahreshälfte 21 erwarten. HALPIM* Einkaufsmanagerindex 35 28 29 21 211 212 213 21 Quellen: Bloomberg; IKB *Hungarian Association of Logistics, Purchasing and Inventory Management

Tschechische Krone: Zentralbank hält am Wechselkursziel fest 18 3 29 28 27 26 25 2 23 Prognose April 21: Kronen je Euro Prognose Januar 21: Kronen je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Die tschechische Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 213 schneller erholt (+1,2 % z. Vj.), als noch im Februar 21 von der Notenbank (CNB) angenommen wurde. Im Gesamtjahr 213 ging die Wirtschaftsleistung dennoch um,9 % zurück. Trotz der jüngsten konjunkturellen Belebung dürfte die CNB aufgrund der niedrigen Inflationsrate (,3 % z. Vj. im Feb. 21) an ihrem Wechselkursziel und dem Zinssatz bis mindestens Anfang nächsten Jahres festhalten. Die CNB hat auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung am 27. März 21 erneut wiederholt, wenn nötig auf dem Devisenmarkt zu intervenieren, um die Krone zu schwächen. Ziel ist, den Wechselkurs nahe 27 Kronen je Euro zu halten. BIP-Prognoseintervall der CNB (Feb. 21), % z. Vorjahr 3 29 28 27 26 25 2 23 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert 1 8 6 2-2 - der CNB 212 213 21 215 9% 7% 5% 3% Quellen: Bloomberg; CNB; IKB

Agenda 19 1. Einleitende Gedanken und jüngste Entwicklungen 2. Einschätzung: US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen 3. Einschätzung zu ausgewählten osteuropäischen Währungen: Polnischer Zloty, Ungarischer Forint und Tschechische Krone. Einschätzung: Türkische Lira, Mexikanischer Peso, Russischer Rubel, Südafrikanischer Rand, Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Renminbi 5. IKB-Ausblick auf einen Blick

Fragile five alle in einem Topf? 15 1 13 12 11 1 9 Fragile five : Wechselkursverlauf, Index (Jan. 212=1) 8 Jan. 12 Mai. 12 Sep. 12 Jan. 13 Mai. 13 Sep. 13 Jan. 1 Leistungsbilanzsaldo, in % des BIP 6 2-2 - -6-8 -1 EUR-TRY EUR-ZAR EUR-BRL EUR-INR EUR-IDR 2 22 2 26 28 21 212 Türkei Südafrika Brasilien Indien Indonesien Die Abwertung einzelner Währungen von Schwellenländern seit Mitte 213 hat im Jargon der Finanzmärkte neue Ländergruppierungen hervorgebracht. So werden Südafrika, Indien, Brasilien, Türkei und Indonesien inzwischen als fragile five bezeichnet. Während vorheriger Krisen von Schwellenländern, allen voran die Asienkrise 1997, hat die Fed versucht, die globalen Märkte durch Zinssenkungen zu stabilisieren. Aktuell lässt sich die Fed nicht von den Entwicklungen in den Schwellenländern beeinflussen; ihr Fokus liegt ausschließlich auf der nationalen Wirtschaft. Doch wie die US-Zinsmärkte in 213 gezeigt haben und wie nun von den fragile five bestätigt wird, hat sich die Fed-Politik durch ihre Krisenpolitik und bewusste Beeinflussung der Finanzmärkte als Risikofaktor herauskristallisiert. Dies vor allem, weil sie generell einen hohen Einfluss auf die Märkte hat und ihr Leitzins deutlich vom neutralen Niveau abweicht, was nennenswertes Korrekturpotenzial andeutet. Allerdings haben die fragile five eine gewisse Eigendynamik. Denn obwohl die Fed-Politik die Gemeinsamkeit dieser Währungen relativ gut erklärt, ist der Einfluss auf die einzelnen Wechselkurse überschaubar. Die deutlichen Wechselkurskorrekturen der fünf Länder sind daher immer noch als länderspezifisch einzuschätzen, auch wenn die tendenzielle Entwicklung durch die US-Notenbankpolitik bestimmt wird. Vor diesem Hintergrund sollten Verweise auf die fragile five immer im Kontext der US-Notenbankpolitik gesehen werden (siehe IKB Kapitalmarkt-News vom. Februar 21). 2 Quellen: Bloomberg; IWF; IKB

Türkische Lira: Aufwertungspotenzial gegeben, Risiko allerdings hoch 21,5, 3,5 3, 2,5 2, 1,5 Prognose April 21: Lira je Euro Prognose Januar 21: Lira je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Das Wachstumsmodell der türkischen Wirtschaft beruht auf starker inländischer Nachfrage, die z. T. durch ausländisches Kapital finanziert wird. Die Abhängigkeit von externen Finanzierungsmitteln ist ein Grund für die Volatilität der Währung. Trotz klarer Zustimmung für die AKP von Regierungschef Erdogan bei den jüngsten Kommunalwahlen könnte die politische Unsicherheit bis zur Präsidentschaftswahl im August 21 anhalten, womit auch das Prognoserisiko hoch bleibt. Das im Vorquartal geschätzte IKB Fair-Value deutete bereits auf eine deutliche Übertreibung bei der Lira-Abwertung hin. Um der andauernden Abwertung der Lira entgegenzuwirken, hat die Zentralbank Ende Januar den Leitzins von,5 % auf 1 % erhöht. Exportvolumen und Leistungsbilanzsaldo,5, 3,5 3, 2,5 2, 1,5 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert 2 15 1 5-5 -1-15 2 22 2 26 28 21 212 Exportvolumen, in % z. Vorjahr Leistungsbilanzsaldo, in % des BIP Quellen: Bloomberg; TCMB; IKB

Mexikanischer Peso: US-Dollar lässt Schwäche in 215 erwarten 22 26 2 22 2 18 16 1 12 26 2 22 2 18 16 1 12 Prognose April 21: Peso je Euro Prognose Januar 21: Peso je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Fundamentalwert Tatsächlicher Wert -1-2 -3 Die mexikanische Wirtschaft dürfte von der Erholung der Industrieländer profitieren, da sie vor allem mit der Wertschöpfungskette der USA eng verbunden ist. Mexikos Staatshaushalt befindet sich in einem relativ soliden Zustand. Das Leistungsbilanzdefizit ist mit 1,7 % des BIP (213) verhältnismäßig gering. Die Ansteckungsgefahr aufgrund neuer Länderbewertungen ist für Mexiko damit geringer als für andere Schwellenländer. Die Einschätzung des mexikanischen Peso beruht im Gegensatz zu den anderen Prognosen nicht auf einem fundamentalen Fair- Value-Modell, sondern wird von der Entwicklung des US-Dollar abgeleitet. 1 Leistungsbilanzsaldo (nicht saisonbereinigt) - 2 22 2 26 28 21 212 Leistungsbilanzsaldo, in% des BIP Quellen: Bloomberg; BdM; EIU; IKB

Russischer Rubel: Überreaktion signalisiert Aufwertungspotenzial 23 58 5 5 6 2 38 3 Prognose April 21: Rubel je Euro Prognose Januar 21: Rubel je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Das eher enttäuschende Wirtschaftswachstum und die Neueinschätzung der Risiken in den Schwellenländern belasten den Rubel seit Februar 213. Nun setzen geopolitische Spannungen und die Aussicht wirtschaftlicher Sanktionen des Westens gegen Russland den Außenwert des Rubel zusätzlich unter Druck. Die russische Zentralbank hat im Februar den 7-Tage-Reposatz von 5,5 % auf 7 % angehoben, um den Abwertungstrend der Währung zu stoppen. Basierend auf der IKB Fair-Value-Prognose vom Januar 21 ist eine deutliche Übertreibung ersichtlich, die sich nur unter Realisierung weitreichender Sanktionen bestätigen würde. Monatliches Interventionsvolumen und 7-Tage-Reposatz 58 5 5 6 2 38 3 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert Währungskäufe Währungsverkäufe 3 2 1-1 -2-3 Mrz. 1 Nov. 1 Jul. 11 Mrz. 12 Nov. 12 Jul. 13 Mrz. 1 Interventionsvolumen, in Mrd. USD 7-Tage-Reposatz, in % (r.s.) 8 7 6 5 Quellen: Bloomberg; CBR; IKB

Südafrikanischer Rand: Politische Instabilität dämpft Aufwertungspotenzial 2 19 17 15 13 11 9 Prognose April 21: Rand je Euro Prognose Januar 21: Rand je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Anfang Mai wählen die Menschen in Südafrika einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament. Die Gefahr, bei den anstehenden Parlamentswahlen abgewählt zu werden, besteht für den regierenden ANC trotz verschiedener Skandale eher nicht. Einkommensungleichgewichte führen immer wieder zu sozialen Spannungen. Die Arbeitslosenquote liegt bei ca. 2 %. An die 5 % der Jugendlichen zwischen 15 und 2 Jahren haben keinen Job. Die relativ hohe Inflationsrate (Inflationsziel liegt zwischen 3 und 6 %) deutet auf eine tendenzielle Abwertung des Rand hin. Kurzfristiges Aufwertungspotenzial ist zwar aufgrund der deutlichen Abwertung gegeben. Politische Unruhen und soziale Konflikte bleiben aber ein Unsicherheitsfaktor. Jugend- und Arbeitslosenquote insgesamt, in % 19 17 15 13 11 9 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert 26 25 2 23 22 21 28 29 21 211 212 213 Arbeitslosenquote Jugendarbeitslosenquote (15-2), rechte Skala 55 5 5 Quellen: Bloomberg; ILO; IKB

Australischer Dollar: Seitwärtsbewegung erwartet 25 2, 1,8 1,6 1, 1,2 1,,8 Prognose April 21: Australische Dollar je Euro Prognose Januar 21: Australische Dollar je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Nach einem realen BIP-Wachstum von 3,5 % in 212 ist die australische Wirtschaft in 213 um 2,5 % gewachsen. Seit dem letzten Quartal 21 war die Anzahl der offenen Stellen rückläufig. Dies hat die Arbeitslosenquote in den letzten Jahren tendenziell ansteigen lassen. Aktuell kann das Niveau der Arbeitslosenquote im historischen Vergleich als hoch angesehen werden. Die Geldpolitik sollte daher noch auf Sicht expansiv ausgerichtet bleiben. Die Abwertung des australischen Dollar in 213 sollte nicht nur die Leistungsbilanz verbessern, sondern auch Risiken einer fallenden Inflationsrate entgegenwirken. Arbeitslosenquote und Leitzinssatz 2, 1,8 1,6 1, 1,2 1, 8 7 6 5 3,8 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert 2 2 22 2 26 28 21 212 21 Arbeitslosenquote, in % Leitzins, in % Quellen: Bloomberg; RBA; IKB

Kanadischer Dollar: Relative Stabilität erwartet 26 1,8 1,6 1, 1,2 1, Prognose April 21: Kanadische Dollar je Euro Prognose Januar 21: Kanadische Dollar je Euro Fundamentalwert Ober- und Untergrenze Nach 1,8 % in 212 ist die kanadische Wirtschaft im letzten Jahr um 2 % gewachsen. In den letzten drei Jahren lagen Haushaltsund Leistungsbilanzdefizit durchschnittlich bei ca. 3 % des BIP. Angesichts der relativ niedrigen Inflationsrate, die in 213 durchschnittlich knapp unter 1 % lag, und eines Wirtschaftswachstums unterhalb des Potentials wird vor Mitte 215 mit keiner Leitzinserhöhung gerechnet. Die erwartete globale Wachstumsbeschleunigung in 21/15 sollte sich positiv auf die Rohstoffpreise auswirken, was nicht nur die Leistungsbilanz von Kanada stützen sollte, sondern auch das Sentiment des Marktes für die kanadische Währung. Verbraucherpreisinflation und Leitzinssatz 1,8 1,6 1, 1,2 5 3 2 1 1, Fundamentalwert Tatsächlicher Wert -1 28 29 21 211 212 213 21 Inflation, in % zum Vorjahr Leitzins, in % Quellen: Bloomberg; Bank of Canada; IKB

Renminbi: Relative Stabilität bis Ende 215 erwartet 27 11 1 9 8 7 11 Prognose April 21: Yuan je Euro Prognose Januar 21: Yuan je Euro Fundamentalwert Der NBS-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im März zum ersten Mal seit November des Vorjahres gestiegen und lag mit 5,3 Zählern leicht über den Erwartungen. Die negativen realwirtschaftlichen Implikationen einer Abkühlung des chinesischen Häusermarktes sollten sich in Grenzen halten, da Hypothekenkredite lediglich 15 % des BIP ausmachen. Die chinesische Notenbank hält am Ziel der weitgehenden Wechselkursflexibilisierung fest. Im Vormonat wurde die Breite des Handelskorridors für den Renminbi erneut verdoppelt. Die IKB-Prognose für den Renminbi beruht auf einer Ableitung von der relativen Stärke oder Schwäche des US-Dollar. 3 Anzahl der Baubeginne, in % zum Vorjahr 1 9 8 2 1-1 -2 7 Fundamentalwert Tatsächlicher Wert -3 Jul. 11 Jan. 12 Jul. 12 Jan. 13 Jul. 13 Jan. 1 Quellen: Bloomberg; NBS; IKB

Agenda 28 1. Einleitende Gedanken und jüngste Entwicklungen 2. Einschätzung: US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen 3. Einschätzung zu ausgewählten osteuropäischen Währungen: Polnischer Zloty, Ungarischer Forint und Tschechische Krone. Einschätzung: Türkische Lira, Mexikanischer Peso, Russischer Rubel, Südafrikanischer Rand, Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Renminbi 5. IKB-Ausblick auf einen Blick

Auf einen Blick: IKB-Ausblick für Konjunktur und Finanzmärkte 29 Risikoprämien* ausgewählter Länder, bps Reales BIP Prognosen 6 5 3 2 Frankreich Italien Spanien 211 212 213 21F 215F Deutschland 3,%,9%,5% 2,% 2,2% Euro-Zone 1,6% -,6% -,% 1,2% 1,7% UK 1,1%,3% 1,8% 2,7% 2,5% USA 1,8% 2,8% 1,9% 2,7% 3,3% Japan -,% 1,5% 1,5% 1,7% 1,% China 9,3% 7,7% 7,7% 7,2% 7,2% 1 28 29 21 211 212 213 21 FX-Prognosen ausgewählte Währungen 9. April in 3M in 6M Ende 21 Ende 215 EUR/USD 1,38 1,35 1,33 1,32 1,2 EUR/GBP,82,83,83,8,89 EUR/JPY 11 11 138 138 11 EUR/CHF 1,22 1,23 1,2 1,26 1,33 EUR/HUF 36 38 37 3 295 EUR/CZK 27, 27, 27,5 27,5 27,3 EUR/TRY 2,93 2,95 2,8 2,76 2,9 EUR/PLN,17,1,8, 3,82 EUR/RUB 9,2 9,5 9,2 8,5 6,3 EUR/MXN 18, 18,1 17,8 17,9 19,1 EUR/ZAR 1, 1, 1,3 1, 13,3 EUR/CNY 8,56 8,9 8,1 8,3 8, EUR/CAD 1,5 1,51 1,9 1,7 1,5 EUR/AUD 1,8 1,51 1,9 1,7 1,3 Inflationsprognosen 211 212 213 21F 215F Deutschland 2,1% 2,% 1,5% 1,% 1,8% Euro-Zone 2,7% 2,5% 1,% 1,% 1,6% UK,5% 2,8% 2,6% 2,1% 1,8% USA 3,1% 2,1% 1,5% 1,6% 2,% Japan -,3%,%,% 2,3% 1,6% China 5,% 2,7% 2,6% 3,1% 3,% Geld- und Kapitalmarktzinsen (in %) 9. April in 3M in 6M Ende 21 Ende 215 3M-Euribor,33,32,32,32,32 3M-$-Libor,23,25,25,25 1,1 1-Jahre Bund 1,58 1,7 1,8 2, 2,3 1-Jahre U.S. Treasury 2,69 2,8 2,9 3, 3,5 EUR Sw ap 1-Jahre 1,8 2, 2,2 2, 2,7 US-$ Sw ap 1-Jahre 2,82 2,9 3, 3,2 3,7 Quellen: Bloomberg; IKB (Stand: 9. April 21) * Aufschlag zehnjähriger Staatsanleihen zu Bundesanleihen

Ihre Ansprechpartner 3 Dr. Klaus Bauknecht Foto 3,25 x 2,37 cm IKB Deutsche Industriebank AG Wilhelm-Bötzkes-Str. 1 7 Düsseldorf Telephone +9 211 8221-118 Mobile +9 17 538221 Fax +9 211 8221-2118 E-mail Klausdieter.Bauknecht@ikb.de Lars Kolbe Foto 3,25 x 2,37 cm IKB Deutsche Industriebank AG Wilhelm-Bötzkes-Str. 1 7 Düsseldorf Telephone +9 211 8221-397 Fax +9 211 8221-297 E-mail Lars.Kolbe@ikb.de Oleksiy Artin IKB Deutsche Industriebank AG Wilhelm-Bötzkes-Str. 1 7 Düsseldorf Telephone +9 211 8221-3283 Fax +9 211 8221-3583 E-mail Oleksiy.Artin@ikb.de

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