Marktkommentar Zinsen Euro-Zone
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- Kurt Sauer
- vor 8 Jahren
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1 Ausblick auf die Finanzmärkte
2 Marktkommentar Zinsen Euro-Zone Kurzfristige Zinsen Euro-Zone Wir behalten die jeweilige Bandbreite für den 3m- Euribor und die EZB-Zielrate bei. Die Geldmarktzinsen dürften im Euro-Raum noch über einen längeren Zeitraum sehr tief bleiben. 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 3M - Euribor Gründe für anhaltend rekordtiefe Zinsen: Die Inflation dürfte auch 2015 deutlich unter der EZB- Zielgröße von 2 % bleiben und durch den starken Ölpreisverfall weiter nach unten tendieren. Die EZB will über eine Schwächung des Euro den Abwärtstrend der Inflation stoppen und die Deflationsgefahr im Euroraum bannen. Die letzten Wirtschaftsdaten deuten auf eine äußerst schwache, jedoch nicht rezessive Wirtschaftsentwicklung hin. 0,0 EZB-Leitzins 3-Monats-Euribor 0,05 % 0,083 % 0,05 % unter 0,25 % Weiters will die EZB über zusätzliche Maßnahmen (Anleihekaufprogramme, Bereitstellung kurz- und längerfristiger Liquidität für Banken) die Kreditvergabe ankurbeln. Langfristige Zinsen Euro-Zone Die jüngsten Turbulenzen um den Ölpreisverfall und den Rubel-Crash haben zu einem nochmaligen starken Rückgang der 10-Jahres-Zinsen geführt, so dass sie unter die von uns prognostizierte Untergrenze von 0,75 % gefallen sind. Wir reduzieren erneut unsere bandbreite um jeweils 0,25 % auf 0,50 % bis 0 %. Begründung: 6,0 Renditen 10J Euro - Staatsanleihen 5,0 4,0 3,0 2,0 0,0 Der stark gesunkene Ölpreis wird 2015 die Inflationsrate nochmals drücken, so dass auch Werte von unter Null nicht mehr auszuschließen sind. Die letzten Wirtschaftsindikatoren lassen auch für 2015 keine deutliche Erholung der Konjunktur erwarten. Rendite 10 J Bund 0,541 % 0,50-0 % Sowohl in Italien als auch in Frankreich drohen Quartale mit negativem Wirtschaftswachstum. Auch in Griechenland hat sich die Situation durch die politischen Unsicherheiten wieder verschärft. Die EZB bekräftigt ihre Entschlossenheit, auch die langfristigen Zinsen tief zu halten. Die Realrendite ist mit 0,3 % ausreichend hoch für die aktuell schwache Konjunktur.
3 Marktkommentar Zinsen USA Kurzfristige Zinsen USA Wir erwarten im ersten Quartal noch keine Zinsanhebung durch die FED. Mit der ersten Zinserhöhung rechnen wir erst im weiteren Jahresverlauf. 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 US FED - Funds Die US-Notenbank hat in ihrer letzten Sitzung bekräftigt, nur behutsam und nicht sofort die Zinsen zu erhöhen. Auch in den USA sollte die Inflation in den nächsten Quartalen sinken, sodass die FED mit Zinsanhebungen weiter zuwarten kann. Die zuletzt sehr robusten Wirtschaftsdaten sprechen aber im Jahresverlauf eindeutig für den Beginn einer Zinstrendwende am US-Geldmarkt. Auch die stark gesunkene Arbeitslosigkeit (derzeit 5,8 %) spricht bereits für ein Ende der Nullzins-Politik. 2,0 0,0 FED-Funds (US-Leitzins) 0,00 % 0,25 % 0,00 % 0,25 % Langfristige Zinsen USA Entgegen unseren Erwartungen sind die langen US- Zinsen gesunken, obwohl die FED ihr zinssenkendes QE-Programm bereits im Oktober beendet hat. Deshalb reduzieren wir unsere bandbreite um jeweils 0,50 % auf 2,00 bis 2,75 %. Mittelfristig ist aber mit leicht steigenden Renditen zu rechnen. 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 Renditen 10J US - Treasuries Begründung: Die aktuellen Turbulenzen an einigen Kapitalmärkten haben erneut zu einer Flucht in US-Treasuries geführt. Die Inflationserwartungen haben sich in den letzten Monaten auch in den USA deutlich reduziert. Der starke Zinsrückgang bei europäischen und japanischen Anleiherenditen hat die relative Attraktivität von US-Treasuries erhöht. Planbare Renditen von über 2,00 % sind in den G3-Staaten nur in den USA möglich, was die Nachfrage nach US- Staatsanleihen antreibt, so dass trotz der erfreulichen Konjunkturentwicklung nicht mit einem schnellen Zinsanstieg zu rechnen ist. Tendenziell wird die US-Realrendite in den nächsten Quartalen steigen. 10 J. Treasuries 2,171 % 2,00 % 2,75 %
4 Marktkommentar US-Dollar US-Dollar Der Trend zur Dollarstärke hat sich, unseren Erwartungen entsprechend, im vierten Quartal fortgesetzt. Wir sehen auch 2015 einen tendenziell stärkeren US-Dollar. Wir verändern unsere Bandbreite auf 1,16 bis 1,26 (von 1,20 bis 1,30). Der Wirtschaftszyklus der USA zeigt deutlich nach oben, während in der Eurozone noch keine Belebung eingetreten ist. Die US-Staatsanleihen bieten aktuell eine wesentlich höhere Verzinsung als ihre Pendants in der Eurozone. Auch der geldpolitische Zinserhöhungstrend wird in den USA deutlich vor der Eurozone beginnen und somit den US-Dollar stärken. Trotz der erfolgten Aufwertung ist der US-Dollar nach Kaufkraftparität zum Euro leicht unterbewertet. Die US-Notenbank wird aber versuchen verbal einer starken Aufwertung des US-Dollar entgegenzuwirken, wodurch temporär immer wieder Korrekturen ausgelöst werden können. 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 0,9 0,8 EUR/USD EUR/USD 1,2141 1,16 1,26
5 Marktkommentar Schweizer Franken Schweizer Franken Der Schweizer Franken tendierte im vierten Quartal eindeutig zur Stärke. Die Grenze von 1,20 konnte aber von der SNB erfolgreich verteidigt werden. Trotzdem hat sich die Wahrscheinlichkeit einer mittelfristigen Aufwertung des Franken in Richtung 1,15 erhöht. Wir verändern die obere Grenze unsere Bandbreite für das erste Quartal auf 1,23 zum Euro. 1,7 1,6 1,5 EUR/CHF 1,4 1,3 1,2 1,1 Die SNB versucht mit Negativzinsen für Großeinlagen der Stärke des Franken entgegenzuwirken und bekräftigt somit ihre Entschlossenheit zur Verteidigung der Grenze von 1,20. EUR/CHF 1,2024 1,20 1,23 Aufgrund der derzeitigen Schwäche der Wirtschaft in der Eurozone ist vorerst mit keiner schnellen Erholung des EUR-Kurses Richtung 1,25 zu rechnen. Die verstärkten Probleme der Nachbarländer Italien und Frankreich erhöhen die Attraktivität der vermeintlich sicheren Schweizer Währung
6 Marktkommentar Gold Gold Die Tendenz zu einem schwächeren Goldpreis hat erwartungsgemäß auch im vierten Quartal angehalten. Somit ist der Goldpreis sogar kurzfristig unter unsere Bandbreite von USD gefallen. Wir sehen auch im ersten Quartal 2015 einen seitwärts tendierenden Goldpreis, wobei wir eine leichte Erholung als wahrscheinlich erachten. Wir belassen deshalb unsere Bandbreite bei USD bis USD Gold in USD Der starke US-Dollar wirkt sich derzeit dämpfend auf das Edelmetall aus. Goldpreis in USD 1.184, Die stark gesunkenen globalen Inflationserwartungen reduzieren weiterhin die Nachfrage nach Gold. Auch der im nächsten Jahr erwartete Zinsanstieg in den USA stellt einen Belastungsfaktor für das zinslose Gold dar. Die langfristige Öl-Gold-Relation hat sich durch den Ölpreisverfall auf ein Preisniveau zwischen USD und USD reduziert. Aber: Saisonal ist im ersten Quartal mit einem steigenden Goldpreis zu rechnen. Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte, insbesondere in der Eurozone, weist in einigen Ländern ein besorgniserregendes Niveau auf. Dies sollte mittelfristig den Goldpreis stützen. Das aktuelle Preisniveau ist auch aufgrund der gestiegenen Produktionskosten nach unten abgesichert. Die Stimmung zum Edelmetall ist weiter negativ (für antizyklisch orientierte Käufer bereits interessant). Charttechnisch befindet sich auf dem Niveau zwischen USD und eine sehr starke Unterstützung.
7 Marktkommentar Aktien Aktien Entgegen unseren Erwartungen hat sich die Volatilität an den Märkten im vierten Quartal erheblich erhöht, so dass temporär unsere unteren Bandbreiten um ca. 5 % unterschritten wurden. Zuletzt sind die Indexstände aber wieder in die Mitte der jeweiligen Bandbreite zurückgekehrt. Aufgrund der erneut aufgeflammten Unsicherheiten in Euroland erwarten wir eine anhaltend hohe Volatilität und reduzieren somit die Bandbreite für den Euro-Stoxx auf bis (von bis 3.400). Zusätzlich senken wir die untere Bandbreitengrenze für den S&P von auf Die jüngsten Turbulenzen um Griechenland und Russland haben die Unsicherheiten an den Aktienmärkten wieder deutlich erhöht. Das relativ hohe Bewertungsniveau lässt keinen starken Kursanstieg bei Aktien erwarten. Die Probleme einiger wichtiger Emerging Markets haben sich durch den Ölpreisverfall verschärft und könnten temporär immer wieder heftige Kurskorrekturen auslösen. Das schwache Wirtschaftswachstum in einigen Regionen (Eurozone, Japan) steht einem starken Anstieg der Gewinne und damit der Aktien entgegen. Auch ein mögliches Abrutschen der Eurozone in die Rezession birgt insbesondere für europäische Aktien ein Risiko. Geopolitische Risiken könnten im Jahresverlauf eine Belastung für die Aktienmärkte darstellen EuroStoxx 50 S&P 500 EuroStoxx 50 - Europa S&P USA , , Aber: Der deutlich gesunkene Ölpreis sollte 2015 die Margen vieler Unternehmen erhöhen und den steigenden Gewinntrend unterstützen. Das extrem tiefe Zinsniveau wird auch 2015 die Nachfrage nach Aktien stärken. Auch die vorsichtige Zinspolitik der US-Notenbank sollte diesen Trend vorerst nicht unterbrechen. Das erste Quartal bringt saisonal gesehen steigende Kurse.
8 Privatkunden Veranlagung Tirolinvest Kapitalanlagegesellschaft m.b.h. Sparkassenplatz 1, 6020 Innsbruck Telefon: +43 (0) Telefax: +43 (0) Diese Unterlage ist weder ein Anbot noch eine Einladung zur Anbotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss am 2. Jänner Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger hinsichtlich Ertrag, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Obwohl wir die von uns beanspruchten Quellen als verlässlich einstufen, übernehmen wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier wiedergegebenen Informationen keine Haftung. Tirolinvest wird in Österreich von der Finanzmarktaufsicht (FMA), Otto- Wagner-Platz 5, 1090 Wien, beaufsichtigt. Quelle der Grafiken: Bloomberg Foto Titelseite: Patrick Centurioni
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