Wie können Jugendliche zu klimafreundlicher Ernährung motiviert werden?

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Transkript:

Wie können Jugendliche zu klimafreundlicher Ernährung motiviert werden? Ergebnisse des Forscherteams Ernährung des 2 Campus 2013 Sommer 2013 1

Gliederung 1. Einleitung 2. Forschungsfrage und Autoren 3. Methoden 4. Auswertung 5. Fazit 6. Anwendungen Sommer 2013 2

1. Einleitung: Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimawandel jeder Einwohner Deutschlands erzeugt durch seine Ernährung 2.500 kg CO2 -Äquivalente Treibhausgase pro Jahr (Noleppa 2012, UBA 2010) der Anteil der Ernährung an den Treibhausgasemissionen in Dtl. beträgt 16% (Wiegmann et.al. 2005a in Fritsche & Eberle 2007) auch im Bereich der Ernährung gibt es Einsparpotenziale, um das 2 -Limit einzuhalten Quellen: Noleppa, Steffen: Klimawandel auf dem Teller, WWF Deutschland (Herausgeber), Berlin, 2012 UBA (Umweltbundesamt): Entwicklung der THG-Emissionen in Deutschland nach Sektoren, Dessau-Roßlau, 2010 Wiegmann, Kirsten; Eberle, Ulrike; Fritsche, Uwe R.; Hünecke, Katja: Umweltauswirkungen von Ernährung Stoffstromanalysen und Szenarien; Ernährungswende-Diskussionspapier Nr. 7 des Öko-Instituts, Darmstadt/Hamburg, 2005a in Fritsche, Uwe, R. & Eberle, Ulrike: Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln, Öko-Institut e.v., Darmstadt/ Hamburg, 2007 Sommer 2013 3

1. Einleitung: Kriterien einer klimafreundlichen Ernährung mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV einkaufen viel Obst, Gemüse und Teigwaren essen weniger tierische Produkte konsumieren (Fleisch, Käse, Milch, Butter) Sommer 2013 4

1. Einleitung: Kriterien einer klimafreundlichen Ernährung auf wenig Verpackung achten keine Lebensmittel verschwenden Haushaltsgeräte mit guter Energieeffizienz nutzen und nach Gebrauch ausschalten Bioprodukte kaufen geringe Verarbeitungsstufe (möglichst frisch) energiearm zubereiten regional & saisonal einkaufen Quelle: Fritsche, Uwe, R. & Eberle, Ulrike: Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln, Öko-Institut e.v., Darmstadt/ Hamburg, 2007 Sommer 2013 5

2. Forschungsfrage & Autor/innen Wie können Jugendliche zur klimafreundlichen Ernährung motiviert werden? Cosima Siegling Jonas Kittel Paola Bludau Rebekka Haas Rumeysa Erdogan WWF/ Arnold Morascher Freya Martens-Sternkopf Anja Feierabend Prof. Dr. Anna Maria Häring Sommer 2013 6

3. Methoden: der Plan Literaturrecherche zu den Themen Fleischkonsum, Nachhaltigkeitskommunikation, Klimawandel & Ernährung Entwicklung eines halb-offenen Fragebogens mit dem Ziel, Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensmuster von Jugendlichen zu erforschen Befragung von 300 Schüler*innen zwischen 16 und 19 Jahren an Schulen der Teilnehmer/innen Experten- und Gruppengespräche Exkursion zu zwei landwirtschaftlichen Demeter-Betrieben Sommer 2013 7

3. Methoden: die Umsetzung Befragung an fünf deutschen Schulen in Hannover, Solingen, Karlsruhe, Ettlingen und München, April bis Juni 2013 Expertengespräche mit Prof. Dr. Pape zu Product Carbon Footprints und Herrn Nüske, dem Chefkoch der HNE, zur Beschaffung von Lebensmitteln Festlegung und Kommunikation der Kriterien einer klimafreundlichen Ernährung Strategische Planung für eigene Aktionen an den Schulen Sommer 2013 8

4. Auswertung: Zusammenfügen/Analyse der Ergebnisse aus den Fragebögen Auszug aus der Ergebnistabelle Sommer Datum 2013 6

4. Auswertung: wichtigste Ergebnisse auf einen Blick 14% essen nie Fleisch ( sind Vegetarier/Veganer) 29% essen zu den Hauptmahlzeiten vegetarisch (4-7x pro Woche) 46% essen oft Fleisch (4-7x pro Woche) 31% achten auf saisonale & regionale Produkte 76% denken positiv darüber, dass Einzelpersonen etwas bewirken können Sommer 2013 10

4. Auswertung: Einstellung zum Veggie-Tag Wie fändest du es, wenn es in der Schulmensa einen vegetarischen Tag pro Woche gäbe? nur 16% wären gegen einen Veggie-Tag an der Schule Sommer 2013 11

4. Auswertung: Wissen zum ökologischen Fußabdruck der Befragten Schätze, wie groß der Anteil der Ernährung an deinem ökologischen Fußabdruck ist! 63% der Befragten wissen nicht, was der ökologische Fußabdruck ist oder können diesen nur schwer einschätzen Sommer 2013 12

4. Auswertung: Ergebnisse der offenen Fragen Was hält davon ab, sich klimafreundlich zu ernähren: guter Geschmack von Fleisch, Preis, mangelndes Angebot, Gewohnheiten oder zu wenig Zeit Zu klimafreundlicher Ernährung würde motivieren: niedrigere Preise, Vorträge, Studien, Filme, Rezeptbücher, Kochkurse, Ladenguides, größeres Angebot, Veränderung innerhalb des Freundeskreises und der direkte Bezug zum Thema Sommer 2013 13

5. Fazit: Wie motiviert man Jugendliche zu klimafreundlicher Ernährung? Die Kommunikation muss stimmen! Sommer 2013 14

6. Anwendung: gemeinsame Aktion ökologische & fair gehandelte Süßigkeiten im Schulkiosk Situation: die meisten Jugendlichen mögen Schokolade Nachfrage besteht, aber keine öko-faire Schoko im Angebot Ziele: - Jugend für faire & Öko-Produkte sensibilisieren - Vorurteile abbauen: Preis, Geschmack, aufwändige Beschaffung für 5 verkaufte Tafeln der Guten Schokolade wird von der Jugendinitiative Plant for the Planet ein Baum gepflanzt Umsetzungszeitraum? (Ergebnisse werden unter Rubrik Artikel bekannt http://plant-for-the-planet.org gegeben Sommer 2013 15

6. Anwendung: Ideen für größere Aktionen Je nach Kapazität realisiert durch: Cosima: Faires Schülercafé Rumeysa: Gruppenexperiment als Schulklasse ein vegetarischer Tag pro Woche Rebekka: Paola: Jonas: Kochkurse an der Schule anbieten Veggie-Tag an der Schule Pflanzkübel essbar bepflanzen oder vegetarisches Frühstück Sommer 2013 16

Kontakt + 15 Anna Maria Häring: Anja Feierabend: ahaering@hnee.de afeierabend@hnee.de Sommer 2013 17

Vielen Dank! www.wwf.de Sommer 2013 18