Fortbildung für Fussballtrainer/innen

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Transkript:

Fortbildung für Fussballtrainer/innen Dornbirn, 24. November 2012 Spannungen & Konflikte Konfliktarten, Ursachen von Konflikten, Konfliktprävention und -intervention, Nazmi Kurtaj, Caritas Schweiz, Fachstelle Integration, Projektverantwortlicher nkurtaj@caritas.ch; Tel: 041 419 23 65

Programm 14.00 Uhr Einstieg Theoretischer Input Pause Fussballspiel Konfliktarten Gruppenarbeit 16.50 Uhr Ende

Ziele Die Teilnehmenden erweitern ihr Wissen über Konfliktursachen und Konfliktprävention analysieren Konflikte auf Grund des vermittelten Wissens

Videodiskussion Was löst das Video bei mir aus? Was könnten die Ursachen für dieses Verhalten sein? Welche Konsequenzen hat dieses Verhalten für dich, deine Mannschaft und den Gegner? Wie sieht die Situation in eurem FC aus?

Konflikt - Auseinandersetzung, Streit - Kriegerische Auseinandersetzung, bewaffneter Zusammenstoss - Gefühlszwiespalt Der Begriff Konflikt kommt vom lateinischen Wort "confligere", das "zusammenschlagen" oder "zusammenprallen" bedeutet.

Psychische Faktoren in Konflikten Wahrnehmungen Denken Wille Handlungsoptionen

I. Hauptphase win-win 1. Verhärtung Die Standpunkte verhärten sich und prallen aufeinander. Es besteht noch die Überzeugung, dass die Spannungen durch Gespräche lösbar sind. Noch keine starren Parteien oder Lager. 2. Debatte Polarisation im Denken, Fühlen und Wollen: Schwarz- Weiß- Denken, Sichtweise von Überlegenheit und Unterlegenheit. Moderator 3. Taten»Reden hilft nichts 4. Images mehr«. Koalitionen Strategie Die Parteien der manövrieren vollendeten sich Tatsachen. gegenseitig in Die negative Empathie Rollen und geht bekämpfen verloren, sich. Gefahr von Werbung um Fehlinterpretationen. Anhänger. Eskalationsstufen "Die Kellertreppe der Entzivilisierung nach Glasl, Friedrich (1992): Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte und Berater. 3.Auflage. Bern und Stuttgart. II. Hauptphase win-loose Conciliator 5. Gesichtsverlust Öffentliche und direkte Angriffe, die auf den Gesichtsver lust des Gegners zielen. 6. Drohstrategien Drohung und Gegendroh ung. Konfliktbeschleunigung durch Ultimatum. Mediator III. Hauptphase loose-loose 7. Begrenzte Vernichtungsschläge Der Gegner wird nicht mehr als Mensch gesehen. Begrenzte Vernichtungssc hläge als»passende«antwort. Umkehrung der Werte. Ein kleiner eigener Schaden wird bereits als Gewinn bewertet. 8. Zersplitterung Zerstörung und Auflösung des feindlichen Systems als Ziel. Arbiter 9. Gemeinsam in den Abgrund Totale Konfrontation ohne Weg zurück. Die Vernichtung des Gegners zum Preis der Selbstvernichtung wird in Kauf genommen. Machtinstanz

Aggression - Gewalt Aggression bedeutet herangehen, angreifen, unternehmen, beginnen, versuchen, an etwas gehen. Gewalt ist schädigende Handlung, wobei man sich mit unfairen Mitteln einen eigenen Vorteil verschafft, indem Bedürfnisse und Willen des Gegenübers bewusst missachtet und Schwächen ausgenützt werden.

Gewaltgründe im Sport Allgemeine Faktoren Stress Angst TV- und Computerkonsum der Mensch wird nicht gesehen, nicht geachtet, nicht wertgeschätzt Gefühle der Ohnmacht körperliche und seelische Gewalterlebnisse

Gewaltgründe im Sport Sportspezifische Faktoren auseinander klaffen von Aufwand & Ertrag, Erwartung & Erfüllung, Vorstellung & Realität Gewalt entsteht nicht von einem Tag auf den andern Fussball als Kampf- und Leistungssport unterscheiden von sportlichem Kampf und körperlicher Gewalt psychische Gewalt wird zu wenig beachtet

Einzelarbeit Denke an einen Konflikt, der dich in letzter Zeit beschäftigt hat. Notiere dir die Situation in Stichworten kurz auf. Überlege dir, welche Eskalation der Konflikt durchlaufen hat und wie du dich darin verhalten hast.

Interkulturelle Verständigungs- & Wertkonflikte unterschiedliche Interpretationen der Welt unterschiedliche Werteund Normensysteme unterschiedliche Interpretationen der eigenen Situation und Probleme Massnahmen: Gestaltung interkultureller Begegnungen Übersetzungsarbeit Verständigungsprozesse: Kommunikation, Information Kulturalisierungen meiden Aus: Riehle, Eckart. 2002. Stadtentwicklung, Gemeinwesen und Mediation

Verhaltenskonflikte abweichendes Verhalten gesellschaftliche Werte, Normen und Gesetze werden dabei verletzt Massnahmen: Anwendung oder Durchsetzung legitimer Normen, Spielregeln, Vereinbarungen, Gesetze Aushandlung von gegenseitig akzeptierten Vereinbarungen und Regeln

Knappheits- & Interessenkonflikte zu wenig Ressourcen z.b: fehlende Schul-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze knapper Wohnraum zu wenig öffentliche Freizeiteinrichtungen zu wenig Fussballplätze usw. Massnahmen: Erschliessung Ressourcen: Befähigung der Betroffenen zur Selbsthilfe Verbesserung der soziokulturellen Infrastruktur Unterstützung durch soziale Institutionen Lobbyarbeit in der Sozial-, Migrations- und Sportpolitik

Mitgliedschafts- bzw. Ausschlusskonflikte Fehlender Zugang zum Bildungssystem zum Erwerbsleben zur Staatsbürgerschaft zu politischen, privaten oder sportlichen Vereinen usw. Massnahmen: soziale Vernetzung Bewusstseinsarbeit bezüglich diskriminierender Normen, Praktiken und Gesetze

TEAMSPIRIT Nazmi Kurtaj Caritas Schweiz Einstieg/Film Tipps Training/Spiel Abschluss

TEAMSPIRIT Nazmi Kurtaj Caritas Schweiz Bilder & Film Fairplay-Regeln Training/Spiel Auswertung