Konfliktmanagement in Kinder- und Jugendgruppen
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- Michael Knopp
- vor 7 Jahren
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1 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F01) Konfliktmanagement in Kinder- und Jugendgruppen Inhalt Konfliktdefinitionen Persönliche Konflikteinstellung Konfliktarten Konfliktursachen Funktion von Konflikten Eskalationsstufen von Konflikten Eigene Handlungsmuster bei der Konfliktbewältigung Stufen zur Konfliktlösung Leitfaden zur Konfliktlösung Tipps für Gesprächsführung Feedback-Regeln Der/ die Jugendleiter/ in als Konfliktmanagerin Web: ww.sjr-stuttgart
2 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F02) Definition eines Konflikts Konflikt wird definiert: 1. als ein Widerstreit von mindestens zwei untereinander nicht zu vereinbarenden Tendenzen. 2. als ein Aufeinandertreffen diskrepanter Präferenzen 3. als ein universelles, notwendiges Element des gesellschaftlichen Zusammenseins. Er wird als Gegensatz zur Kooperation angesehen. 4. Von einem Konflikt wird immer dann gesprochen, wenn zwei oder mehrere Personen etwas tun oder zu tun beabsichtigen, was den anderen behindert, blockiert, bedroht oder verletzt. Aus: Ralf Kauffer, Personalführung, Weiterbildung z. Personalfachkaufmann/-frau 2000/ Web: ww.sjr-stuttgart
3 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F03) Symptome, die auf Konflikte hinweisen Die Kommunikation zwischen den Beteiligten verschlechtert sich, das heißt sie wird steifer und förmlicher Kleine Eifersüchteleien und Sticheleien nehmen zu Es entwickeln sich immer häufiger unterschiedliche Ansichten über anstehende Probleme, Streit erfolgt öfter über Kleinigkeiten Statt Probleme werden Schuldige gesucht Man beruft sich verstärkt auf Regeln und Anweisungen Notwendige Formalitäten stehen im Vordergrund Keine sachliche Problemfokussierung, sondern man ist darauf bedacht, der Gegenseite eins auszuwischen Alle Beteiligten sind frustriert Der Zusammenhalt/ das Zusammenwirken lässt nach Stadtjugendring Stuttgart e.v. Junghansstr. 5, Stuttgart Tel.: 0711/ Fax: 0711/ Web:
4 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F04) Konfliktarten Der intrapersonelle Konflikt Der interpersonelle Konflikt äußerer oder zwischenmenschlicher Konflikt innerer seelischer Konflikt die Person befindet sich im Konflikt mit sich selbst in Konflikt die Person befindet sich mit einer oder mehreren Personen im Konflikt nach: Unterlagen zur Kommunikation von STEPs, Personal- und Organisationsentwicklung Stuttgart Web: ww.sjr-stuttgart
5 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F05) Konfliktarten Sachverhalts-Konflikte verursacht durch: Mangel an Information Fehlinformation unterschiedliche Einschätzung darüber, was wichtig ist unterschiedliche Interpretation von Daten unterschiedliche Vorgehensweise zur Bewertung Interessen-Konflikte verursacht durch: angenommene oder tatsächliche Konkurrenz: von realen (inhaltlichen) Interessen von Verfahrensinteressen von psychologischen Interessen Beziehungs-Konflikte verursacht durch: starke Gefühle Fehlwahrnehmungen oder Stereotypen mangelnde Kommunikation oder Fehlkommunikation wiederholtes negatives Verhalten Werte-Konflikte verursacht durch: verschiedene Kriterien zur Bewertung von Ideen oder Verhalten ausschließende Ziele von innerem Wert unterschiedliche Lebensformen, Ideologien, Religionen Web: ww.sjr-stuttgart
6 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F06) Merkmale eines zwischenmenschlichen Konflikts Kommunikation Wahrnehmung Einstellung Aufgabenbezug Ist nicht offen und aufrichtig Information ist unzureichend oder bewusst irreführend Geheimniskrämerei und Unaufrichtigkeit nehmen zu Drohungen und Druck treten an die Stelle von offener Diskussion und Überzeugung Unterschiede und Differenzen in Interessen, Meinungen und Wertüberzeugungen treten hervor Es wird deutlicher gesehen, was trennt, statt was verbindet Versöhnliche Gesten des anderen werden als Täuschungsversuche gedeutet, seine Absichten als feindselig und bösartig beurteilt, er selbst und sein Verhalten als einseitig und verzerrt wahrgenommen Vertrauen nimmt ab und Misstrauen zu Verdeckte und offenen Feindseligkeit entwickeln sich die Bereitschaft nimmt ab, dem anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen Die Bereitschaft nimmt zu, den anderen auszunutzen, bloßzustellen, herabzusetzen Die Aufgabe wird nicht mehr als gemeinsame Anforderung wahrgenommen, die am zweckmäßigsten durch Arbeitsteilung bewältigt wird, in der jeder nach seinen Kräften und Fähigkeiten zum gemeinsamen Ziel beiträgt. Jeder versucht, alles alleine zu machen: er braucht sich also auf den anderen nicht zu verlassen, ist von ihm nicht abhängig und entgeht damit der Gefahr, ausgenutzt und ausgebeutet zu werden. Web: ww.sjr-stuttgart
7 Die Eskalationsstufen von Konflikten SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F07) Verhärtung Debatte Taten Standpunkte verhärten zuweilen, prallen aufeinander Zeitweilige Ausrutscher und Verkrampfung Bewusstsein der bestehenden Spannungen erzeugt Krampf Polarisation im Denken, Fühlen und Wollen, Schwarz- Weiß-Denken Taktiken quasirational, verbale Gewalt Reden hilft nicht mehr, also Taten; Strategien der vollendeten Tatsachen Diskrepanz: verbales Verhalten, nonverbales Verhalten dominiert Images Koalitionen Stereotypen, Klischees, Image- Kampagnen, Gerüchte auf Wissen und Können Einander in negative Rollen manövrieren und bekämpfen Gesichtsverlust Öffentlich und direkte Gesichtsangriffe Inszenierte Demaskierungsaktion, Ritual Drohstrategien Drohung und Gegendrohung Denken in Dingkategorien Keine menschliche Qualität mehr Begrenzte Vernichtungsschläge Zersplitterung Paralysieren und Desintegrieren des feindlichen Systems Gemeinsam in den Abgrund Kein Weg mehr zurück! Totale Konfrontation Nach Friedrich Glasl, Konfliktmanagement, Bern/Stuttgart 1994, S. Werben um Anhänger Stadtjugendring Stuttgart e.v. Junghansstr. 5, Stuttgart Tel.: 0711/ Fax: 0711/ info@sjr-stuttgart.de Web: Begrenzte Vernichtungsanschläge als passende Antwort
8 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F08) Konfliktursachen Machtstrukturen Machtkämpfe Konkurrenz Abbau von Hierarchien Persönliche Reibungen Probleme in der Organisation Arbeitsbedingungen Nach: Ralph Kauffer, Personalführung, TN-Unterlagen Personalfachkaufmann/frau 2000/ Web: ww.sjr-stuttgart
9 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F09) Funktionen von Konflikten Negative Merkmale Positive Merkmale Konflikte können: Konflikte können: - Ursachen zudecken - Hinweis auf Probleme sein - Zur Situationsverschlech- - Veränderungen terung führen herbeiführen - Kommunikation erschweren - Kommunikation fördern - Zur Resignation führen - Stillstand verhindern - Motivationsverlust auslösen - Interesse anregen - Lernprozesse blockieren - Kreativität stimulieren - Gruppen auflösen - Gruppen festigen - Zu Verletzungen führen - Zur Selbsterkenntnis führen - Lösungen verhindern - Lösungen verlangen info@sjr-stuttgart.de Web: ww.sjr-stuttgart
10 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F10) Wie gehe ich mit Konflikten um? Nehme ich den Konflikt an? Mache ich mir klar, dass eine Position nur durch ihre Gegenposition entsteht? Frage ich mich: Bin ich ein Rechthaber/ eine Rechthaberin? Frage ich mich vor allem: Was entspricht meiner Würde und der meines Gegenübers? Weiche ich dem Konflikt aus? Vermeide ich ihn? Führt zu Entscheidungsprozess Setzt seelische Energien frei Erweitert Handlungsspielraum Fördert Persönlichkeitsentwicklung Persönlichkeitsentwicklung Verhindert Entscheidungsprozess Bindet seelische Energien Engt Handlungsspielraum ein, da die verleugnete Situation immer wieder vermieden werden muss Behindert "So gesehen ist es also gar nicht der Konflikt an sich, der einem zu schaffen macht, sondern das Nicht-Gelernt-Haben, sich einer unangenehmen Situation zu stellen und sich damit auseinander zu setzen." ( Nach G. Martens) info@sjr-stuttgart.de Web: ww.sjr-stuttgart
11 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F11) Stufen zur Konfliktlösung 5. Stufe Bereitschaft zum Gespräch 4. Stufe Sprachliches Verständigungsvermögen 3. Stufe Fähigkeit, Gefühle zu äußern 1. Stufe Konfliktwahrnehmung 2. Stufe Bewusstmachen von Empfindungen Nach: Friedrich Glast, Konfliktmanagement, Bern/Stuttgart Web: ww.sjr-stuttgart
12 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F12) Leitfaden für die Konfliktlösung Zeige durch dein Verhalten, dass du zum Gespräch bereit bist (auch wenn es schon das hundertste Gespräch zum Thema ist). Sorge für eine entspannte Gesprächsumgebung. Nimm die Parteien ernst und schaffe eine Atmosphäre des Vertrauens (je glaubwürdiger du am Anfang einer Beziehung wirkst, desto leichter hast du es bei einem Konfliktgespräch) Beziehe dich auf die Bedürfnisse und nicht auf die Positionen Unterscheide zwischen den Menschen und dem Problem. Benutze "ICH- Aussagen" (über den Vorfall, deine Reaktion und deinen Verbesserungswunsch), vermeide DU-Botschaften ("Du bist so ein ") Überlege dir viele Handlungsmöglichkeiten, bevor du dich entscheidest, was zu tun ist. Durchdenke nicht nur deinen eigenen Schritt, sondern eine Reihe von möglichen Schritten und Gegenbewegungen. Gib Anreize, damit die Parteien selbst Lösungsvorschläge entwickeln. Achte darauf, dass das Ergebnis allgemein verbindlichen Kriterien genügen soll. Es gibt mehrere Wahrheiten: Deine, ihre und vielleicht noch eine ganz andere. Wer Konflikte lösen will darf nicht nach der Schuld fragen. Stelle die Fragen "Wie ist der Konflikt entstanden?" und "Wie können wir ihn lösen?" in den Vordergrund. Beachte die Einheit von Mittel und Ziel und das Alter und den Entwicklungsstand der Parteien. Halte dich an Prinzipien und baue darauf deine eigene Strategie auf. Verfolge nur solche Ziele, die sowohl für dich wie auch für die andere Seite gut Macht ist die Fähigkeit, die eigenen Ziele zu erreichen, nicht andere zu bestrafen. Um einen Konflikt zu lösen, darf es keinen Verlierer geben Web: ww.sjr-stuttgart
13 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F13) Tipps für die Gesprächsführung Wer fragt, der führt Den Gesprächspartner/ die Gesprächspartnerin aktiv einbeziehen Den Gesprächsfaden verfolgen Sachbezogene Informationen erhalten Einstellungen und Meinungen erfragen Interesse und Sympathie wecken Den Gesprächsverlauf steuern Missverständnissen vorbeugen Zeit für Überlegungen gewinnen Grundlagen für eine Gemeinsame Zielfindung und Vereinbarungen schaffen Web: ww.sjr-stuttgart
14 SJR Stuttgart e.v. Konfliktmanagement (F14) Feedback Was ist ein Feedback? Feedback ist eine Rückmeldung innerhalb einer Gruppe oder zwischen zwei Personen, durch Fragebogen, anonym oder mit Namen in offener, spontaner Form Regeln für ein wirksames Feedback Für den der Rückmeldung gibt: Sei dir bewusst, dass du deine Erfahrungen mitteilst und nicht eine objektive Gegebenheit Sei möglichst konkret und beziehe dich auf die Situation, die gerade ist Lass andere Wahrnehmungen und Erfahrungen neben den deinen zu Bewerte und interpretiere nicht, sondern teile deine Wahrnehmung und dein Erleben mit Sei offen und ehrlich, überlege aber auch, wann du wem wie viel sagen willst Für den, der Rückmeldung erhält: Höre zu und frage nach, bis du wirklich verstanden hast, was der andere dir sagen will Lasse die Botschaft des anderen auf dich wirken und argumentiere und verteidige nicht Erst dann sage unter Umständen, deine Gedanken, deine Sicht der Situation und überlege, was du mit dem Gehörten tun willst Web: ww.sjr-stuttgart
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