1 Ist-Zustand 1.1 Zonenplan

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Transkript:

Siedlung, Verkehr, Landschaft 1 Ist-Zustand 1.1 Zonenplan Siedlung Verkehr Landschaft 1 Ist-Zustand und Leitbild

1.2 Lagebeschreibung Die Gemeinde Niederweningen mit ihren 2'717 Einwohnern (Stand 31.12.2010) ist die westlichste Gemeinde des Kantons Zürich. Sie liegt im Wehntal zwischen den Hügelzügen Egg im Norden und Lägern im Süden. Sie ist die einwohner- und arbeitsplatzmässig grösste Gemeinde der vier Wehntaler Gemeinden. Die S5 bietet den Anschluss an den Grossraum Zürich. Aufgrund der guten Busverbindungen ist der Anschluss an Baden und den Kanton Aargau gewährleistet. Durch die Gemeinde führt die Kantonsstrasse. Der Anschluss zur Autobahn ist sowohl Richtung Zürich als auch Richtung Aargau in gut 15 Minuten erreichbar. Der überbaute Teil ist geprägt von Wohnzonen, einem kleineren Anteil Gewerbezonen und dem Industrieareal der Bucher Industries im Westen. Niederweningen hat seinen ländlichen Charakter mehrheitlich bewahrt. 1.3 Fläche Die Fläche des Gemeindegebietes beträgt 688 Hektaren: Flächenart Prozent Hektaren Siedlungsgebiet 9 % 61.92 ha Landwirtschaft 49 % 337.12 ha Wald 38 % 261.44 ha Verkehr 4 % 27.52 ha Total 100 % 688.00 ha Die Bauzone umfasste 2005 94 Hektaren, davon waren 70.1 % überbaut. Die Bauzone umfasste 2008 94 Hektaren, davon waren 72 % überbaut. 1.4 Entwicklung der Einwohnerschaft seit 1980 Die Anzahl der Einwohner/innen hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt: Jahr Einwohner Jahr Einwohner 31.12.1980 1'239 31.12.2000 2'240 31.12.1981 1'306 31.12.2001 2'326 31.12.1982 1'330 31.12.2002 2'360 31.12.1983 1'379 31.12.2003 2'390 31.12.1984 1'408 31.12.2004 2'411 31.12.1985 1'447 31.12.2005 2'455 31.12.1986 1'482 31.12.2006 2'450 31.12.1987 1'506 31.12.2007 2'555 31.12.1988 1'487 31.12.2008 2'646 31.12.1989 1'519 31.12.2009 2'649 31.12.1990 1'587 31.12.2010 2'729 31.12.1991 1'607 31.12.1992 1'626 31.12.1993 1'697 31.12.1994 1'717 31.12.1995 1'732 31.12.1996 1'730 31.12.1997 1'842 31.12.1998 2'051 31.12.2018 3 000 31.12.1999 2'137 31.12.2025 3 200 Siedlung Verkehr Landschaft 2 Ist-Zustand und Leitbild

1.5 Zusammensetzung der Einwohnerschaft In Niederweningen wohnen mehrheitlich Familien. Haushalt 1980 % 1990 % 2000 % Familien 212 46.7 262 43.5 323 37.4 Elternteil + Kinder 22 4.8 27 4.5 48 5.6 Paare ohne Kinder 101 22.2 151 25.1 257 29.8 Einzelpersonen 99 21.8 150 24.9 211 24.4 Rest 20 4.4 12 2.0 24 2.8 Alter 1970 1980 1990 2000 2005 2009 0 19 Jahre 33.9 % 28.7 % 28.6 % 27.0 % 28.0 % 26.7 % 20 64 Jahre 58.2 % 60.2 % 60.0 % 64.9 % 63.0 % 62.7 % Älter als 65 Jahre 7.9 % 11.1 % 11.4 % 8.1 % 9.0 % 10.6 % 1.6 Zusammensetzung der Wohneinheiten Haushalt 1980 % 1990 % 2000 % 2005 % 2009 % 1- und 2-Zimmer-Einheiten 55 12.5 81 13.5 88 9.8 87 9.0 76 8.7% 3- und 4-Zimmer-Einheiten 212 48.2 301 50.2 449 49.9 465 48.2 179 49% 5-Zimmer-Einheiten und mehr 173 39.32 218 36.3 363 40.3 412 42.7 424 42.3% Total 440 100% 600 100% 900 100% 964 100% 1003 100% 1.7 Entwicklung der Bautätigkeiten: Bauten und Neubauten Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Einheiten in den einzelnen Jahren erstellt wurden. Jahr Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Neubauten EFH 11 84 2 43 29 9 3 6 2 0 6 4 0 Einheiten MFH 6 0 8 2 0 0 0 0 18 0 4 0 14 Total 30 84 10 45 29 9 3 6 20 0 28 4 14 Einheiten EFH 238 323 325 370 400 408 411 417 419 419 425 461 462 insgesamt MFH 559 559 567 530 528 530 529 528 545 544 566 528 541 Total 797 882 892 900 928 938 940 945 964 963 991 989 1003 1.8 Arbeitssituation: Gewerbe und Industrie Der grösste Arbeitgeber Niederweningens ist die Bucher Industries. Die Entwicklung der Betriebe und Angestellten der letzten Jahre sieht folgendermassen aus: Jahr 1985 1991 1995 1998 2001 2005 2008 2009 Arbeitsstätten 37 53 63 68 75 79 86 - Beschäftigte total 1'067 967 658 678 729 686 768 - Davon Bucher Industries ~850 728 585 564 572 466 425 403 Siedlung Verkehr Landschaft 3 Ist-Zustand und Leitbild

1.9 Infrastruktur Die Infrastruktur der Gemeinde umfasst die Wasserversorgung mit Reservoirs, Wasserfassungen, Pumpwerken und dem Leitungsnetz, die Abwasserentsorgung (mit ARA Zweckverband Oberes Surbtal), die Strassen inkl. Strassenbeleuchtung, eine Wärmezentrale mit Fernleitungsnetz, ein Gemeindehaus mit einer Mietwohnung, Werkhof mit fünf Mietwohnungen, Feuerwehrgebäude mit Gemeindesaal, Zivilschutzanlagen, Mediothek, Freibad (Sommerbetrieb), einen Friedhof, ein Schützenhaus mit Schiessanlagen, zwei Jagdhütten, separate Schutzräume, einen Schnitzelschopf, ein Forsthaus, div. Parkplätze und div. kleine Gebäude mit Nebennutzungen. Das Land der zwei Fussballfelder gehört der Gemeinde, die restliche Fussballanlage gehört, seit der Herauslösung der Primarschule 2010 aus dem Gemeindegut, zur Schule Wehntal. Zwei Bahnhöfe (SBB/S-Bahn) und eine Bushaltestelle (Aargauer-Linien) liegen im Gemeindegebiet. Ausserdem befindet sich in Niederweningen: Volg, Drogerie, Bäckerei, Migrolino, Post, Metzgerei, Weinhandlung, sieben Gastronomiebetriebe (im Sommer 8), drei Tankstellen. 1.10 Finanzen Die Gemeinde Niederweningen besitzt mehrere Grundstücke im Siedlungsgebiet. Die beiden grösseren Einheiten sind das Land an der Murzlenstrasse (WG2) im Umfang von rund 10'000m 2 (Parzelle 2226: 1 045 m 2, Parzelle 1855: 3 900 m 2, Parzelle 2310: 5 563 m 2 ) und das Land "Grüt", das eine Fläche von etwa 16'500 m 2 hat. Trotz der noch vorhandenen Schulden steht der Finanzhaushalt von Niederweningen auf einer guten Basis. Der Steuerfuss befindet sich momentan auf 112 %. Dies entspricht dem kantonalen Mittel. Die Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren sukzessive gestiegen. Gleichzeitig wurde das Gesamtbudget nur leicht erhöht. 1.11 Attraktiver Wohnort Niederweningen ist dank seiner idyllischen Lage, seinem ländlichen Dorfcharakter, der guten Verkehrssituation, den Schulen im Dorf mit Tagesstrukturen, der Mediothek und dem Schwimmbad ein attraktiver Wohnort. Siedlung Verkehr Landschaft 4 Ist-Zustand und Leitbild

2) Leitbild Leitgedanke Niederweningen soll sanft wachsen, eine umweltbewusste Gemeinde mit hoher Lebensqualität sein, umgeben von einer intakten Landschaft. Der Gemeinderat sieht es als eine Herausforderung an, Neues zu schaffen und gleichzeitig mit dem bestehenden Raum sorgfältig umzugehen und den Dorfcharakter beizubehalten. Leitidee 1: Ortsplanung unter Ausschöpfung der gesetzlichen Grundlagen Die Ortsplanung Niederweningen schöpft die Möglichkeiten der übergeordneten Gesetze aus. Sie basiert unter anderem auf: Bau- und Zonenordnung Niederweningen Regionales Raumorganisationskonzept Regio-ROK (durch PZU erarbeitend) Richtplan des Kantons Zürich Raumplanungsgesetz des Bundes (RPG) und des Kantons (PBG) Leitidee 2: Langsame und gleichmässige Entwicklung Der Gemeinderat strebt eine langsame und gleichmässige Entwicklung von Niederweningen an. Ihm ist dabei sehr wohl bewusst, dass das Wachstum einer Gemeinde, in welcher das Bauland grösstenteils im Besitz von Privaten ist, von einer Behörde nur minimal beeinflusst werden kann. Es soll gewährleistet werden, dass der noch immer ländliche Charakter von Niederweningen bestehen bleibt. Ausserdem soll verhindert werden, dass aufgrund einer extensiven Bautätigkeit die Infrastrukturbauten (Schulhäuser, Gemeindeverwaltung, Werkhof) kurzfristig erweitert werden müssen. Ein mässiges stetes Wachstum ist für Niederweningen aus mehreren Gründen wichtig: Dadurch, dass in Niederweningen jedes Jahr neue Bauten erstellt werden, kommt durch die Anschlussgebühren ans Wasser- und Abwassernetz oder die Schnitzelheizung Geld in die Spezialfinanzierungskonten. Damit können die Leitungsnetze erweitert und werterhaltend gepflegt werden. Ausserdem steigt der gesamte Steuerertrag. Damit kann die gemeindeeigene Infrastruktur, die momentan mehrheitlich noch nicht an die Kapazitätsgrenzen gestossen ist, erhalten werden. Besonders wichtig ist die stete Bautätigkeit für die demografische Zusammensetzung der Bevölkerung. Es ist wichtig, dass Familien mit Kindern nach Niederweningen ziehen. Ebenso wichtig ist es, dass altersgerechte Wohnungen für die ältere Bevölkerung vorhanden sind. Leitidee 3: Neue Bau- und Zonenordnung (BZO) für die Gemeinde Die 15 Jahre alte Bau- und Zonenordnung wird überarbeitet, sodass Niederweningen über eine einfach anwendbare und verständliche Bauordung verfügen wird. Die einzelnen Paragrafen der neuen BZO sollen möglichst knapp und prägnant sein, Entwicklungen im Bauwesen der letzten Jahre sollen berücksichtigt werden. Dieses Leitbild gibt dafür die strategischen Ziele vor. Leitidee 4: Revision des Zonenplanes Der Zonenplan soll gleichzeitig mit der BZO revidiert werden. Besonders geprüft werden soll in diesem Zusammenhang Folgendes: Streichung einzelner Zonen (beispielsweise W1) Zusammenlegung von Zonen Aufzonung der Zonen auf der Eggseite, Talboden Änderung der Zone im Norden der steilen Eggseite (Ausnutzung verbessern, eine hangtypische, feingliederige Bauweise bewirken) Zonenzweck überprüfen (Einkaufszentren und Sporthalle) Prüfung einer Zentrumszone Prüfung allfälliger Schutzzonen (Kernzonen, Gestaltungsplan) für Schützenswerte Bauten Leitidee 5: Ländliche, dörfliche Struktur erhalten, Umgang mit Baukultur und Dorfstruktur Der Gemeinderat will die bauliche Geschichte der Gemeinde erhalten und die typischen Strukturen bezeichnen. Die drei Kernzonen sollen in der BZO-Revision bezüglich Grösse kritisch betrachtet Siedlung Verkehr Landschaft 5 Ist-Zustand und Leitbild

werden aber bestehen bleiben. Es soll geprüft werden, ob die Bauten östlich der Firma Bucher Industries (Bucher-Villa, Ingenieur-Häuser Ensembleschutz) als Symbole für die industrielle Entwicklung von Niederweningen erhalten werden sollen. Den Grundeigentümern in den Kernzonen soll durch klare und knappe Vorschriften ermöglicht werden, ihre Gebäude den Anfordernissen der Zeit entsprechend zu unterhalten oder anzupassen. Die Gemeinde setzt sich für eine Baukultur ein, die eine erlebenswerte Umwelt schafft. Dieses Ziel umfasst Bauten, Aussenräume, Verbindungen (Wege, Strassen). Leitidee 6: Auf dem ganzen Gemeindegebiet hohe und vielfältige Lebensqualität anstreben In Niederweningen sollen differenzierte Lebensräume gefördert werden. Neben Wohn- und Arbeitszonen sollen Begegnungs-, Erholungs-, Landschafts-, Gewerbe- und Sportzonen die Lebensqualität in der Gemeinde garantieren. Leitidee 7: Verdichten nach innen Aufgrund der Strategie des Kantons Zürichs bezüglich der Entwicklung der kleineren Landgemeinden es können keine neuen Einzonungen gemacht werden muss Niederweningen das Baugebiet nach Innen verdichten. Niederweningen verfügt über Reserven in überbauten Bauflächen und noch unüberbaute Bauflächen im eingezonten Bereich. Leitidee 8: Schaffung von Arbeitsplätzen fördern und ermöglichen In Niederweningen sollen sich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ansiedeln, das vorhandene Gewerbe soll gepflegt werden. Der Gemeinderat soll sich dafür einsetzen, dass das Areal Grüt überbaut werden kann. Auf diesem Areal (momentan Mischzone Wohn und Gewerbezone, 2 Geschosse) soll dem Gewerbe allenfalls im Baurecht ermöglicht werden, sich in Niederweningen anzusiedeln. Leitidee 9: Bau von Eigentums- und Mietwohnungen fördern Dem Gemeinderat ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einfamilienhäusern und Wohnungen wichtig. Der Bau von Mehrfamilienhäusern soll daher unterstützt und gefördert werden. Leitidee 10: Individualverkehr optimieren und Zugang zum öffentlichen Verkehr fördern Das bestehende Angebot am öffentlichen Verkehr Richtung Zürich und Kanton Aargau wird gepflegt und ausgebaut. Der Zugang zum öffentlichen Verkehr soll attraktiv sein. Es wird ein gutes Miteinander-Auskommen zwischen den verschiedenen Mobilitätsmitteln (Fussgänger, Velo, motorisierter Verkehr) gefördert und im Erschliessungsplan der Gemeinde berücksichtigt. Leitidee 11: Energie Der Gemeinderat unterstützt CO 2 -arme, umweltschonende und lokale Energieträger. Der Gemeinderat ist sich des Energiebezugs der gemeindeigenen Immobilien bewusst. Der hat ein Energiekonzept und erlässt für die Gemeinde eine Energieplanung als behördenverbindliches Planungsinstrument. Er setzt sich für eine energetische Sanierung der bestehenden Bauten ein. Leitidee 12: Planungssicherheit im Einzugsbereich des Flughafens Zürich erreichen. Innerhalb des Planungwertes (die gesamte Bauzone Niederweningen belegend) muss eine Bautätigkeit in den eingezonten Gebieten möglich sein, es ist eine entsprechende Bauweise anzuwenden. Siedlung Verkehr Landschaft 6 Ist-Zustand und Leitbild

Grundsätze für BZO-Revision: Der Gemeinderat möchte komplexe oder zu rigorose Vorschriften in der bestehenden BZO vereinfachen. Dazu gehört unter anderem Folgendes: Allgemeine Vorschriften Regeln vereinfachen und verständlich niederschreiben Freiheiten für die Eigentümer innerhalb der Gebäude Farbgebung und Materialien, insbesondere der Ziegel Allgemeine Gestaltungsvorschriften (Staffelung bei Arealüberbauung) Bewusst Aussenräume beachten (typisches Merkmal der gewachsenen Baustruktur) Verdichten Grundabstände Geschossigkeit Abgrabungen und Aufschüttungen an Hang Schwierigkeit: Stellung der Häuser zum gewachsenen Terrain Anrechenbare Untergeschosse in Hanglage, Bsp. W1 3.3.2 Beschränkung der Baumasse (wenn Gebäudehöhe angepasst wird, muss Baumasse zwingend geändert werden) Bauhöhe, Abstände, ohne definierte Geschosse prüfen Kernzone Kernzonenvorschriften (Bsp. Sprossen, Gestaltungselemente) Volumen und Hauptgliederung wie Unterländer Bauernhaus Fenster ohne Sprossenvorschrift jedoch hohe Gestaltungsqualität in Proportionen und Lage Schutz Schützenswerte Objekte, Denkmalschutz Dächer Dachgestaltung inkl. Flachdach (Dachneigung) Ruhige, grossflächige Dachformen (kein Quer- oder Kreuzfirst, keine starken Ausschieblinge) Leichte Dachrandabschlüsse Siedlung Verkehr Landschaft 7 Ist-Zustand und Leitbild