M E R K B L A T T. Beamte auf Probe: - Dienstunfähigkeit infolge eines Dienstunfalls



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Transkript:

Bischöfliches Generalvikariat Münster Hauptabteilung Schule und Erziehung Schulverwaltung Kardinal-von-Galen-Ring 55 48149 Münster Die Versorgung der Planstelleninhaber/innen M E R K B L A T T Die Versorgung der Planstelleninhaber/innen (Beamten) des Bistums Münster richtet sich nach den Vorschriften des Beamtenversorgungsgesetzes Beamt VG. Mit den nachfolgenden Erläuterungen werden die wesentlichen Grundlagen der Beamtenversorgung dargestellt. Rechtsansprüche können aus diesen Informationen nicht abgeleitet oder geltend gemacht werden. 1. Anspruch auf Ruhegehalt Beamte, die in den Ruhestand treten oder versetzt werden erhalten unter bestimmten Voraussetzungen Ruhegehalt. Die wichtigsten Tatbestände für den Ruhestand sind für Beamte auf Lebenszeit: - Erreichen der allgemeinen oder einer besonderen gesetzlichen Altersgrenze - Dienstunfähigkeit - auf Antrag ohne Nachweis der Dienstunfähigkeit ab Vollendung eines bestimmten Lebensalters (sogenannte Antragsaltersgrenze, Beantragung ca. 6 Monate vor dem gewünschten Termin) Beamte auf Probe: - Dienstunfähigkeit infolge eines Dienstunfalls weitere Voraussetzungen: Es muss eine 5-jährige sogenannte Wartezeit erfüllt sein. Sie setzt sich zusammen aus ruhegehaltfähigen Beamtendienstzeiten, ruhegehaltfähigen Zeiten als Soldat oder als Zivildienstleistender und nicht antragsabhängigen ruhegehaltfähigen Zeiten als Angestellter oder Arbeiter im öffentlichen Dienst. Die Wartezeit gilt nicht bei Dienstunfähigkeit infolge eines Dienstunfalls. Ein Anspruch auf Ruhegehalt besteht jedoch nicht bei einer Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. In diesem Falle verlieren Sie sämtliche Ansprüche auf beamtenrechtliche Altersversorgung. Statt dessen erfolgt die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung. 2. Entscheidung über die Versetzung in den Ruhestand Über den Eintritt bzw. die Versetzung in den Ruhestand entscheidet der Schulträger. Bei Fragen, die den Ruhestand betreffen, wenden Sie sich bitte ausschließlich an Ihre Personalsachbearbeiter in der Schulverwaltung. Ob die Voraussetzungen für eine Unfallversorgung vorliegen, entscheidet ebenfalls der Schulträger. 3. Berechnung des Ruhegehalts Grundlage für die Berechnung des Ruhegehalts sind - die ruhegehaltfähigen Dienstzeiten, aus der sich der Ruhegehaltssatz ergibt, und - die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge. Formel: Ruhegehaltfähige Dienstbezüge x Ruhegehaltssatz = Ruhegehalt Seite - 2 -

Seite - 2 - Zum Ruhegehalt kommen ggf. noch Zuschläge bei Kindererziehungs-/Pflegezeiten hinzu. Das Ruhegehalt vermindert sich ggf. bei Ruhestand vor Erreichen der gesetzlichen Altergrenze. Das Ruhegehalt beträgt mindestens 35 v.h. der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge oder wenn günstiger mindestens 65 v.h. der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge aus der Besoldungsgruppe A 4 (Endstufe) zuzüglich einem Erhöhungsbetrag (= Mindestversorgung). Eine Mindestversorgung ist jedoch nicht gewährleistet, wenn Sie nach dem 30. Juni 1997 für fünf oder mehr Jahre ohne Dienstbezüge beurlaubt wurden oder eine Teilzeitbeschäftigung im Beamtenverhältnis aufgenommen haben. Dies gilt jedoch nicht bei einer Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit. 4. Ruhegehaltfähige Zeiten Zeiten als Beamter auf Probe oder auf Lebenszeit, sowie Zeiten als Soldat oder als Zivildienstleistender, und Zeiten einer Tätigkeit als Angestellter oder Arbeiter im öffentlichen Dienst, wenn sie ohne zeitliche Unterbrechung unmittelbar vor der Ernennung zum Beamten liegen und zur Ernennung geführt haben sind ruhegehaltfähig. Darüber hinaus können auf Antrag folgende Zeiten berücksichtigt werden: - vorgeschriebene Ausbildungszeiten (z.b. Studium) jedoch nur im Rahmen der Mindestausbildungszeiten; höchstens jedoch drei Jahre -, soweit sie nicht nach anderen Vorschriften ruhegehaltfähig sind (z.b. als Beamtendienstzeit). - Zeiten einer förderlichen praktischen Ausbildung oder Tätigkeit. Bitte beantragen Sie die Berücksichtigung dieser Zeiten spätestens im Zusammenhang mit Ihrer Versetzung in den Ruhestand; damit können Verzögerungen bei der Festsetzung Ihres Ruhegehalts vermieden werden. 5. Auswirkungen durch Teilzeitbeschäftigung Eine Anrechung erfolgt grundsätzlich nur zu dem Teil, der dem Verhältnis der ermäßigten zur regelmäßigen Arbeitszeit entspricht. Beispiel: Die Zeit einer Verminderung des Deputats von 28 auf 14 Wochenstunden für 8 Jahre ist mit 4 Jahren ruhegehaltfähig. Wird die Teilzeit jedoch im Rahmen einer Altersteilzeit ausgeübt, sind neun Zehntel der Arbeitszeit ruhegehaltfähig, aus der sich die Altersteilzeit berechnet. Im vorliegenden Beispiel wären bei einer Altersteilzeit 7,2 Jahre ruhegehaltfähig. 6. Auswirkungen durch Beurlaubung ohne Dienstbezüge Die Zeit einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge ist grundsätzlich nicht ruhegehaltfähig. Ausnahmen und somit ruhegehaltfähig: Zeiten - eines Erziehungsurlaubs für vor 1992 geborene Kinder bis zu dem Tag, an dem das Kind sechs Monate alt wurde, - einer Kindererziehung für vor 1992 geborene Kinder bis zu dem Tag, an dem das Kind sechs Monate alt wurde, wenn Sie während dieser Zeit außerhalb eines Erziehungsurlaubs freigestellt waren, - einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge, wenn durch den Schulträger vor Beendigung des Urlaubs schriftlich zugestanden worden ist, dass dieser dienstlichen Interessen oder öffentlichen Belangen dient. 7. Besonderheiten Seite - 3 -

Seite - 3 - - Bei der Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit wird die Zeit vom Beginn des Ruhestandes bis zum Ablauf des Monats der Vollendung des 60. Lebensjahres zu zwei Dritteln der ruhegehaltfähigen Dienstzeit hinzugerechnet (= sogenannte Zurechnungszeit). - Ausbildungszeiten und Zurechnungszeiten werden bei nach dem 30. Juni 1997 angetretenen Freistellungen von insgesamt mehr als zwölf Monaten nur noch anteilig berücksichtigt (= sogenannte Quotelung). - Die sogenannte Quotelung gilt nicht für Freistellungen, - die vor dem 1. Juli 1997 bewilligt und angetreten sind oder - wegen Kindererziehung bis zu drei Jahren für jedes Kind (gilt nicht für die Zurechnungszeit). 8. Nicht ruhegehaltfähige Dienstzeiten - Sämtliche Dienstzeiten vor Vollendung des 17. Lebensjahres, - Zeiten einer Beurlaubung ohne Dienstbezüge (Ausnahme: vgl. Sie bitte Nummer 6), - Zeiten einer Tätigkeit als Angestellter oder Arbeiter im öffentlichen Dienst, die - nicht unmittelbar einer Ernennung zum Beamten vorangegangen sind, - nicht zur Ernennung zum Beamten geführt haben, - Zeiten der allgemeinen Schulbildung, - Ausbildungszeiten, die für die spätere Laufbahn nicht vorgeschrieben waren, - Ausbildungszeiten, soweit sie die Mindestausbildungszeiten bzw. den Zeitraum von drei Jahren überschreiten, - vor dem 3. Oktober 1990 im Beitrittsgebiet zurückgelegte Zeiten (z.b. Wehrdienst- oder Ausbildungszeiten), wenn die Wartezeit für eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erfüllt ist. Bei Zweifelsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Träger der gesetzlichen Rentenversicherung. 9. Berechnung der ruhegehaltfähigen Dienstzeiten Die Dauer der Dienstzeit wird für jede Vorschrift und für jeden zusammenhängenden Zeitraum nach Jahren und Tagen getrennt berechnet und anschließend zusammengezählt. Hinweis: Das Besoldungsdienstalter und die Jubiläumsdienstzeit werden nach anderen Vorschriften festgesetzt; sie haben mit der ruhegehaltfähigen Dienstzeit nichts zu tun. 10. Höhe des Ruhegehaltssatzes Für jedes volle Jahr der ruhegehaltfähigen Dienstzeit erhöht sich der Ruhegehaltssatz um 1,875 v.h. bis höchstens 75 v.h., die nach 40 ruhegehaltfähigen Dienstjahren erreicht werden. Ein verbleibender Rest an Tagen wird durch 365 geteilt und auf 2 Dezimalstellen nach dem Komma ausgerechnet. Letzteres gilt auch für den Ruhegehaltssatz. Ausnahmen für am 31.12.1991 vorhandene Beamte Für am 31. Dezember 1991 vorhandene Beamte gelten langfristige Übergangsregelungen. Diese gewährleisten für diesen Personenkreis teilweise die Anwendung des vor 1992 geltenden Rechts. Haben Sie bereits vierzig oder mehr ruhegehaltfähige Dienstjahre nach dem ab 1992 geltenden Recht erreicht, sind die nachstehenden Ausführungen für Sie gegenstandslos, da der Höchstruhegehaltssatz von 75 v.h. erreicht ist. Sofern für Sie günstiger, berechnen sich ruhegehaltfähige Dienstzeit und der Ruhegehaltssatz für Zeiten bis 31.12.1991 nach dem vor 1992 geltenden Recht. Für ruhegehaltfähige Dienstzeiten ab 1992 steigt dieser Ruhegehaltssatz, sofern 75 v.h. noch nicht erreicht sind, um 1 v.h. für jedes weitere Jahr bis höchstens 75 v.h. Nach dem vor 1992 geltenden Recht beträgt der Ruhegehaltssatz bis zur Vollendung einer zehnjährigen ruhegehaltfähigen Dienstzeit 35 v.h. und steigt mit jedem weiteren Dienstjahr bis zum vollendeten fünfundzwanzigsten Seite - 4 -

Seite - 4 - Dienstjahr um 2 v.h., von da ab um 1 v.h. bis zum Höchstsatz von 75 v.h. Ein Rest der ruhegehaltfähigen Dienstzeit von mehr als 182 Tagen gilt als vollendetes Dienstjahr. Beispiele: 22 Jahre 182 Tage = 22 vollendete Dienstjahre 22 Jahre 183 Tage = 23 vollendete Dienstjahre Seite - 5 -

Seite - 5 - Die Ruhegehaltssätze des vor 1992 geltenden Rechts ergeben sich aus nachstehender Tabelle. vollendete ruhegehaltfähige Dienstjahre bis zu 10 11 12 13 14 15 16 v.h.- Satz 35 37 39 41 43 45 47 vollendete ruhegehaltfähige Dienstjahre 17 18 19 20 21 22 23 v.h.- Satz 49 51 53 55 57 59 61 vollendete ruhegehaltfähige Dienstjahre 24 25 26 27 28 29 30 v.h.- Satz 63 65 66 67 68 69 70 vollendete ruhegehaltfähige Dienstjahre 31 32 33 34 35 und mehr v.h.- Satz 71 72 73 74 75 11. Erhöhung des Ruhegehaltssatzes ( 14a Beamt VG) Auf Antrag für Ruhestandsbeamte, die zwar die Wartezeit für eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erfüllen, eine Rente jedoch erst erhalten können, wenn sie das 65. Lebensjahr vollendet haben. Jedoch nur dann, wenn Sie - wegen Dienstunfähigkeit (im Sinne des Beamtenrechts) in den Ruhestand versetzt wurden und - kein Erwerbseinkommen haben. Der Ruhegehaltssatz erhöht sich vorübergehend bis bis 70 v.h. Die vorübergehende Erhöhung entfällt bei - Erhalt einer Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung, spätestens jedoch mit Vollendung des 65. Lebensjahres. 12. Bezügebestandteile des Ruhegehalts Folgende Bezüge werden im Wesentlichen zugrundegelegt: - das Ihnen zuletzt zugestandene Grundgehalt, - ruhegehaltfähige Zulagen, - bei Verheirateten der Familienzuschlag der Stufe 1. Ausnahmen: - Bei Dienstunfähigkeit aufgrund eines Dienstunfalls: in der Regel die Endstufe der maßgebenden Besoldungsgruppe und nicht die tatsächlich erreichte Dienstaltersstufe. - Bei Eintritt in den Ruhestand aus einem Beförderungsamt vor Ablauf von drei Jahren seit der Beförderung: Grundsätzlich ist dann die nächstniedrige Besoldungsgruppe maßgebend. - Bei Freistellungen werden die Bezüge zugrunde gelegt, die bei Vollbeschäftigung zugestanden hätten. Die kinderbezogenen Anteile im Familienzuschlag (Unterschied zwischen der Stufe 1 und der zustehenden Stufe des Familienzuschlags) werden neben dem Ruhegehalt oder Witwen-/Witwergeld, ggf. auch Waisengeld, in voller Höhe also nicht entsprechend dem Ruhegehaltssatz gezahlt, solange die Voraussetzungen vorliegen. Die Zahlung von Kindergeld als Steuervergütung richtet sich nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes. 13. Absenkung des Versorgungsniveaus Bei den dem 31.12.2002 folgenden acht Versorgungsanpassungen werden die der Berechnung der Versorgungsbezüge zugrunde liegenden ruhegehaltfähigen Dienstbezüge wie folgt vermindert: In gleichen Schritten wird das Versorgungsniveau abgesenkt. Dies hat zur Folge, dass sich der Höchstruhegehaltssatz im Ergebnis nach und nach von bisher 75 % auf 71,75 % verringert. Seite - 6 -

Seite - 6 - In der Übergangsphase wird der Ruhegehaltssatz und der jährliche Steigerungssatz jedoch nach den bisher geltenden Regelungen berechnet. Um die schrittweise Absenkung des Versorgungsniveaus zu erreichen, werden die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge durch Anpassungsfaktoren gemindert. Diese staffeln sich wie folgt. Nummer der Erhöhung Anpassungsfaktor Nummer der Erhöhung Anpassungsfaktor 1. Erhöhung 0,99458 5. Erhöhung 0,97292 2. Erhöhung 0,98917 6. Erhöhung 0,96750 3. Erhöhung 0,98375 7. Erhöhung 0,96208 4. Erhöhung 0,97833 Bei der 8. Erhöhung wird der bis dahin geltende Ruhegehaltssatz mit dem letzten Anpassungsfaktor 0,95667 multipliziert. Der so neu berechnete Ruhegehaltssatz gilt dann als festgesetzt. 14. Minderung des Ruhegehalts (Versorgungsabschlag) - Bei Inanspruchnahme der sogenannten allgemeinen Antragsaltersgrenze (63. Lebensjahr), - bei Versetzung in den Ruhestand wegen nachgewiesener Dienstunfähigkeit oder Schwerbehinderung. Die Höhe der Minderung ist abhängig vom Grund für den Ruhestand. Die Höhe der jeweiligen Minderung können Sie aus den nachstehenden Tabellen entnehmen. Bitte beachten Sie hierbei, dass die dort angegebenen v.h.- Sätze jeweils ein Jahr des zu berücksichtigenden Zeitraums betreffen. Ausscheiden auf Antrag geboren Erreichen der Antragsaltersgrenze Abschlag (63. J.) im Jahr pro Jahr bis ab 02.01.1941 2004 3,6 Schulhalbjahresende nach Vollendung des 65. LJ Ausscheiden wegen Schwerbehinderung geboren schwerbehindert Abschlag pro Jahr max. bis vor dem 16.11.1950 am 16.11.2000 0,0 Ende des Monats vor dem 01.01.1941 nach dem 16.11.2000 0,0 der Vollendung des ab 01.01.1941 nach dem 16.11.2000 3,6 10,8 61. LJ bis 31.12.1941 ab 01.01.1942 nach dem 16.11.2000 3,6 10,8 62. LJ bis 31.12.1942 ab 01.01.1943 nach dem 16.11.2000 3,6 10,8 63. LJ Ausscheiden wegen Dienstunfähigkeit bei Versetzung in den Minderung für jedes Jahr Abschlag Ruhestand max. bis ab 02.01.2005 3,6 10,8 Ende des Monats der Vollendung des 63. LJ Bitte beachten Sie, dass das Ruhegehalt und nicht der Ruhegehaltssatz gemindert wird. Die Minderung erfolgt auf Lebenszeit bzw. für die Dauer der Hinterbliebenenversorgung. Seite - 7 -

Seite - 7 - Hinterbliebenenversorgung 1. Sterbegeld Sterbegeld erhalten: - Der überlebende Ehegatte und die Kinder in Höhe von insgesamt des Zweifachen der letzten Bezüge. - Wenn keine der vorstehend genannten Anspruchsberechtigten vorhanden sind, unter bestimmten Voraussetzungen auch andere Verwandte (z.b. Eltern, Geschwister). - Beim Vorliegen bestimmter Umstände andere Personen, welche die Kosten der Bestattung eines Beamten oder Ruhestandsbeamten getragen haben. - Beim Tode einer Witwe die Kinder, wenn sie waisengeldberechtigt sind und zum Haushalt der Verstorbenen gehört haben. 2. Höhe der Hinterbliebenenversorgung Witwengeld 60 / 55 v.h. Halbwaisengeld 12 v.h. Vollwaisengeld 20 v.h. des Ruhegehalts, das der Verstorbene erhalten hat oder bei Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit am Todestag hätte erhalten können. Das Witwengeld von 60 v.h. gilt für vor dem Jahre 2002 geschlossene Ehen, wenn mindestens ein Ehegatte vor dem 02.01.1962 geboren ist. 60 v.h. gelten ebenfalls beim Tod eines am 01.01.2002 vorhandenen Ruhestandsbeamten bei Eheschließung vor 2002. Die Hinterbliebenenversorgung darf zusammen das zugrundliegende Ruhegehalt nicht übersteigen; ggf. erfolgt anteilige Kürzung. Das Witwengeld wird bei kurzer Ehedauer gekürzt, wenn die Witwe mehr als zwanzig Jahre jünger war und aus der Ehe kein Kind hervorgegangen ist. Die Höhe der Kürzung richtet sich nach der Ehedauer. 3. Zahlung der Hinterbliebenenversorgung Die Zahlung beginnt nach Ablauf des Sterbemonats. Sie endet beim Witwengeld: mit dem Tod oder einer Wiederverheiratung Waisengeld: nach Vollendung des 18. Lebensjahres, jedoch auf Antrag Weiterzahlung bis zum 27. Lebensjahr - bei Schul- und Berufsausbildung - bei Verzögerungen in der Ausbildung durch Wehr- oder Zivildienst im Umfang der Dauer der Verzögerung über das 27. Lebensjahr hinaus, - keine Altersgrenze bei völliger Erwerbsunfähigkeit. Wird für ein waisengeldberechtigtes Kind kein Kindergeld gezahlt, weil keine anspruchsberechtigte Person vorhanden ist, erhält die Waise einen Ausgleichsbetrag. Kein Anspruch auf Witwengeld besteht - bei einer sogenannten Versorgungsehe, die weniger als ein Jahr gedauert hat (z.b. Heirat am Sterbebett ), - wenn der Beamte im Zeitpunkt der Heirat im Ruhestand war und damals das 65. Lebensjahr vollendet hatte (sogenannte nachgeheiratete Witwe), - für einen geschiedenen Ehegatten. 4. Unterhaltsbeitrag An Stelle des Witwengeldes erhält die sogenannte nachgeheiratete Witwe einen Unterhaltsbeitrag. Auf den Unterhaltsbeitrag werden jedoch Hinterbliebenenrenten aufgrund einer Tätigkeit des Ehegatten, Einkünfte aus einer Beschäftigung und Renten aus eigener Tätigkeit angerechnet. Auf Antrag erhalten bedürftige Hinterbliebene eines Beamten auf Probe einen Unterhaltsbeitrag, wenn diesem ein Unterhaltsbeitrag bewilligt worden ist oder hätte bewilligt werden können. 5. Witwenabfindung Sofern Empfänger von Witwengeld oder Unterhaltsbeitrag sich wieder verheiraten, erhalten sie eine Abfindung. Seite - 8 -

Seite - 8 - Wird die neue Ehe aufgelöst, lebt der Anspruch auf Witwengeld oder Unterhaltsbeitrag wieder auf. Infolge der Auflösung der neuen Ehe erworbene Versorgungs- und Unterhaltsansprüche werden angerechnet.

Seite - 9 - Beispiel 1. Sachverhalt Lehrer, geb. 02.01.1942, nicht verheiratet Abitur März 1962 Studium 01.04.1962 bis 31.03.1965 Aushilfstätigkeiten in der Privatwirtschaft 01.04.1965 bis 30.09.1965 Beamter auf Probe, auf Lebenszeit seit 01.10.1965 Beurlaubt ohne Bezüge 01.09.2001 bis 31.07.2005 Ruhestand auf Antrag (nicht schwerbehindert) mit Ablauf des 31.07.2005 2. Ruhegehaltfähige Dienstzeiten und Ruhegehaltssatz Tag nach Vollendung des 17. Lebensjahres 02.01.1959 vom bis Bezeichnung Anteil davon ruhegehaltfähig Jahre Tage 01.04.1962 31.03.1965 Studium 3 01.10.1965 31.08.2001 Beamter 35 335,00 01.09.2001 31.07.2005 Beamter (beurlaubt ohne Bezüge) zusammen 38 335,00 das sind umgerechnet 38,92 Jahre Quotelung von Ausbildungszeiten bei nach dem 30.06.1997 angetretener Beurlaubung ohne Dienstbezüge oder Teilzeitbeschäftigung Ist-Zeit für die Quotelung (= zusammen abzüglich zu quotelnde Zeiten) 35,92 Jahre Soll-Zeit für die Quotelung (= Ist-Zeiten + nicht ruhegehaltfähiger Anteil der Freistellungen) = 35 Jahre 335,00 Tage + 3 Jahre 334,00 Tage = 39 Jahre 304,00 Tage = 39,83 Jahre Kürzungsfaktor für Ausbildungszeiten 39,83 Jahre 35,92 Jahre = 3,91 Jahre / 39,83 Jahre = 0,09 Kürzung der Ausbildungszeiten 3 Jahre 0,00 Tage = 3,00 Jahre x 0,09 = 0,27 Jahre Ruhegehaltfähige Dienstzeit somit (38,92 Jahre 0,27 Jahre) = 38,65 Jahre Ruhegehaltssatz somit (38,65 Jahre x 1,875 v.h.) = 72,47 v.h.

Seite - 10-3. Ruhegehaltfähige Dienstzeiten und Ruhegehaltssatz nach Übergangsrecht Tag nach Vollendung des 17. Lebensjahres 02.01.1959 (ruhegehaltfähige Dienstzeiten bis 31.12.1991) vom bis Bezeichnung Anteil davon ruhegehaltfähig Jahre Tage 01.04.1962 31.03.1965 Studium 3 01.10.1965 31.12.1991 Beamter 26 92,00 (ruhegehaltfähige Dienstzeiten ab 01.01.1992) zusammen 29 92,00 oder volle Jahre 29 Ruhegehaltssatz -mind. 35 v.h.- 69,00 v.h. vom bis Bezeichnung Anteil davon ruhegehaltfähig Jahre Tage 01.01.1992 31.08.2001 Beamter 9 243,00 01.09.2001 31.07.2004 Beamter (beurlaubt ohne Bezüge) zusammen 9 243,00 oder umgerechnet (Dezimalangabe) 9,67 Jahre Ruhegehaltssatz ( 9,67 Jahre x 1 v.h.) 9,67 v.h. zuzüglich Ruhegehaltssatz am 31.12.1991 69,00 v.h. zusammen 78,67 v.h. höchstens 75,00 v.h. 4. Minderung des Ruhegehalts wegen vorgezogenem Ruhestand Erreichen der Antragsaltersgrenze 01.08.2005 Ablauf des Monats, i.d. die gesetzliche Altersgrenze erreicht wird 31.01.2007 Für die Minderung zu berücksichtigender Zeitraum vom 01.08.2005 bis 31.01.2007 1 Jahr 182,50 Tage das sind umgerechnet 1,50 Jahre Vomhundertsatz der Minderung 1,50 Jahre x 3,6 v.h. = 5,40 v.h. 5. Berechnung der Versorgungsbezüge Ruhegehaltfähige Dienstbezüge (Bes. Gr. A 14, Stufe 12) Anpassungsfaktor 0,98375 Ruhegehalt 75 v.h. Minderung des Ruhegehaltes (3.206,94 EUR x 5,40 v.h.) Das Ruhegehalt beträgt 4.346,55 EUR 4.275,92 EUR 3.206,94 EUR -173,17 EUR 3.033,77 EUR Stand: 03.01.2005 F.-J. Pulsfort Bistum Münster, Schulverwaltung

BGV MS 338-E 4.22 (Juni 2006) Seite - 11 -