Einsatz des Mobility Monitors in der Pflege von Demenzbetroffenen: eine Entlastung für Pflegepersonen?
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- Rosa Krista Waldfogel
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1 Einsatz des Mobility Monitors in der Pflege von Demenzbetroffenen: eine Entlastung für Pflegepersonen? Mag. Heidrun Gattinger Dr. Virpi Hantikainen Mario Stark lic. phil. I St. Galler Demenzkongress
2 Der Mobility Monitor 2
3 3
4 1 Alarm 4
5 2 Alarme 5
6 Einsatzbereich des Mobility Monitors Mobility Monitor - Daten zu Mobilität Einschätzung bzw. vorhandene Informationen Einschätzung Dekubitusrisiko Einschätzung Schlafverhalten Realtime Information Bettaufenthalt Einfluss auf Pflegemassnahmen Lagerungen Bewegungsfördernde Massnahmen Schlaffördernde Massnahmen Veränderung Medikation Alarmfunktion bei Sturzgefahr Überwachung v.a. nachts Einfluss auf Pflegeoutcomes Dekubitus, Schlafqualität, Sturz 6
7 Ziel der Studie 1. Den Effekt des Einsatzes des Mobility Monitors, in Kombination mit Schulungen und Fallbesprechungen auf, die Schlafqualität von kognitiv eingeschränkten Pflegeheimbewohnern und -bewohnerinnen mit Schlafproblemen, die Auswirkungen auf Dekubitus Fälle und Sturzereignisse die Arbeitsbelastung der Pflegenden zu untersuchen. 2. Eine Kosten-Nutzen Evaluation durchführen. 7
8 Ziel der Studie 1. Den Effekt des Einsatzes des Mobility Monitors, in Kombination mit Schulungen und Fallbesprechungen auf, die Schlafqualität von kognitiv eingeschränkten Pflegeheimbewohnern und -bewohnerinnen mit Schlafproblemen, die Auswirkungen auf Dekubitus Fälle und Sturzereignisse die Arbeitsbelastung der Pflegenden zu untersuchen. 2. Eine Kosten-Nutzen Evaluation durchführen. 8
9 Ablauf der Studie StudienteilnehmerInnen Informed Consent gegeben Gruppenzuteilung der Abteilungen Zeitraum: Nov Sep Intervention I Intervention II 3 Pflegeheime Bewilligung der Ethikkommission TeilnehmerInnen: 52 BewohnerInnen 150 Pflegepersonen Schulungen Phase I: Standardpflege plus extern begleitete Fallbesprechungen Phase II: Standardpflege plus intern begleitete Fallbesprechungen Baseline Datenerhebung T0 Datenerhebung T1 Schulungen Phase I: Einsatz Mobiliy Monitor plus extern begleitete Fallbesprechungen Phase II: Einsatz Mobiliy Monitor plus intern begleitete Fallbesprechungen Datenerhebung T2 9
10 Vergleich folgender Interventionen Intervention I Schulung zum Thema Demenz und Schlaf Fallbesprechungen Intervention II Einsatz des Mobility Monitors Schulung zum Thema Demenz und Schlaf Fallbesprechungen 10
11 Struktur und Ablauf Fallbesprechungen Anzahl 5 pro BewohnerIn Gruppengrösse Ø 2,5 Pflegende (1-9) Dauer Ø 17 Min. (5 55) Moderation Theoretischer Hintergrund Externe (Phase 1) und interne (Phase 2) Leitung, Zeit- und Methodenmanagement, Protokollieren NDB Model (need driven dementia compromised behaviour model)* Vorbereitung Problembeschreibung Situationsanalyse Ziel- und Massnahmenplanung Abschluss Nachbereitung * Kolanowski, A. M. (1999). An overview of the Need Driven Dementia-Compromised Behavior Model. Journal of Gerontological Nursing, 25(9),
12 Fallbesprechung Frau M 84-jährige Bewohnerin wohnt in Einzelzimmer Demenzdiagnose: braucht Anleitung und Erinnerung Mobilität nicht eingeschränkt Einschlafprobleme: Warme Milch mit Honig und 1 Tbl. Seresta Tochter möchte Absetzung von Seresta 12
13 Fallbesprechung Frau M Beibehalten von Abendritual: Warme Milch mit Honig und 1 Tbl. Seresta Reduktion der nächtlichen Kontrollgänge auf einen um 5:00 Uhr 13
14 Fallbesprechung Frau R 90 jährige Bewohnerin, wohnt in Einzelzimmer Schwere Demenz Mobilität stark eingeschränkt, kein selbstständiger Positionswechsel 23:00, 2:00 und 5:00 Uhr Positionierung und Inkontinenzversorgung 14
15 Fallbesprechung Frau R Lagerungsalarm auf 3 Stunden eingestellt Hautverhältnisse gut Bewohnerin wird durch Mikrolagerung nicht «gestört» 15
16 Rückmeldungen der (ND) Pflegepersonen Live view ist hilfreich, z.b. am Morgen kann man anschauen ob BW schon wach ist ohne ins Zimmer zu gehen und sich an ihren Rhythmus besser anpassen. MM-Daten haben geholfen die Aktivität von BW in der Nacht zu realisieren und Muster zu erkennen. MM-Daten geben einen Überblick über längere Zeit. MM-Daten können in der Diskussion mit dem Arzt und Angehörigen genutzt werden. 16
17 Zu beachten Zurzeit kein gesichertes Wissen über die Interpretation der MM- Daten hinsichtlich Schlafqualität vorhanden. Für die gute Interpretation der MM-Daten hinsichtlich Schlaf müssen zusätzliche Aspekte (Grunderkrankung, klinische Beobachtung) herangezogen werden. 17
18 Ergebnis zum Belastungserleben Inwieweit haben die Intervention (Einsatz des Mobility Monitors, Schulung zum Thema Demenz und Schlaf und Fallbesprechungen) das Belastungserleben der Pflegenden beeinflusst? Unterschied über die Zeit: T0, T1, T2 Unterschied in den Gruppen: IG, KG, ND Nov Dez Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Kalenderwochen Pflegeheim I (Gruppe 1 und 2) T0 S Phase 1 T1 Phase 2 T2 Pflegeheim II (Gruppe 1 und 2) T0 S Phase 1 T1 Phase 2 T2 Pflegeheim III (Gruppe 1 und 2) T0 S Phase 1 T1 Phase 2 T2 Legende: S Phase 1 Phase 2 Datenerhebungszeitpunkte T0-T2 Schulungen Phase der extern begleiteten Fallbesprechungen Phase der intern begleiteten Fallbesprechungen 18
19 Beschreibung der Stichprobe Pflegende Pflegende in der Interventionsgruppe (IG) = 61 Pflegende in der Kontrollgruppe (KG) = 69 Pflegende im Nachtdienst (ND) = 20 Geschlecht Frauen 93% Männer 7% Durchschnittsalter 39.3 Jahre Ausbildung Dipl. Pflegefachp. 34% FaGe 20% Assistentin 10% Andere 36% Erfahrung Altenpflege 1 Jahr 12% 2-5 Jahre 19% 6-10 Jahre 21% > 10 Jahre 49% 19
20 Belastungserleben der Pflegenden: Aggressivität Ist generell tief Kein Unterschied in den Erhebungszeitpunkten (p=0.475) und innerhalb der Gruppen (p=0.118). KG= 53 IG = 46 ND = 18 T0 T1 T2 20
21 Belastungserleben der Pflegenden: Zeitliche Belastung Kein Unterschied in den Erhebungszeitpunkten (p=0.510) und innerhalb der Gruppen (p=0.120). KG= 50 IG = 45 ND = 18 T0 T1 T2 21
22 Belastungserleben der Pflegenden: akustische Störung Die Belastung durch akustische Störungen hat abgenommen (p=0.01). Kein Unterschied zwischen den Gruppen (p=0.155). KG= 54 IG = 45 ND = 19 T0 T1 T2 22
23 Belastungserleben der Pflegenden: Hilflosigkeit Die Belastung durch erlebte Hilflosigkeit hat in allen Gruppen abgenommen (p=0.001). Kein Unterschied zwischen den Gruppen (p=0.223). KG= 51 IG = 46 ND = 18 T0 T1 T2 23
24 Fazit Fallbesprechungen (mit und ohne MM-Daten) können die Belastung durch erlebte Hilflosigkeit und akustische Störungen von Pflegepersonen in der Pflege und Betreuung von Demenzbetroffenen senken. Der Einsatz des Mobility Monitors kann einen zusätzlichen Nutzen haben hinsichtlich zeitlicher Optimierung von Pflegemassnahmen (Positionierung, Inkontinenzversorgung, Kontrollgänge) und der interdisziplinären Diskussion. 24
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 25
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