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1 IV / i Kapitel 4 Anwendungen mit einem Tabellenkalkulationsprogramm Gliederung 4 Anwendungen mit einem Tabellenkalkulationsprogramm Mittellohnberechnung Kalkulation über die Angebotssumme Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen Ermittlung der Angebotssumme mit Instituts-Formblättern... 7

2 IV / 1 4 Anwendungen mit einem Tabellenkalkulationsprogramm 4.1 Mittellohnberechnung Durch Auswahl der Datei Mittellohn...xls wird ein Arbeitsblatt zur Mittellohnberechnung geladen. Projekt: A2-Mittellohn Projekt-Nr: Datum: Bearbeiter: Paul Für AN, die nach dem eingestellt worden sind In Euro Anzahl Bezeichnung GTL Summe 0 Lohngruppe 6 Werkpolier 16,98 0,00 0 Lohngruppe 5 Bauvorarbeiter 15,55 0,00 0 Lohngruppe 4 Spezialbaufacharb. 14,78 0,00 0 Lohngruppe 3 Gehobene Baufacharb. 13,56 0,00 0 Lohngruppe 2 Baufacharbeiter 12,47 0,00 0 Lohngruppe 1 Baufachwerker 10,36 0,00 0 Lohngruppe 1 Bauwerker 10,36 0,00 0 Lohngruppe 1 Bauwerker 10,36 0,00 0 Lohngruppe 1 Hilfskräfte 10,36 0,00 0 Lohngruppe 6 Masch.-Fachmeister 16,98 0,00 0 Lohngruppe 5 M-Vorarbeiter 15,55 0,00 0 Lohngruppe 4 M-Führer 15,05 0,00 0 Lohngruppe 3 M-Führer 13,56 0,00 0 Lohngruppe 3 Baumaschinenwart 13,56 0,00 0 Lohngruppe 2 Baumaschinist 12,47 0,00 0 Lohngruppe 1 Maschinenfachw. 10,36 0,00 0 Summe 0,00 Abb : Mittellohnberechnung Allgemeines: Die Lohnkosten werden in der Baupreis-Kalkulation in der Form des Mittellohns erfasst. Hierunter ist das arithmetische Mittel sämtlicher auf einer Baustelle oder Teilen einer Baustelle entstehenden Lohnkosten je Arbeitsstunde zu verstehen. Eingerechnet werden neben den reinen Lohnkosten auch die Zuschläge, Zulagen, Sozialkosten und Lohnnebenkosten. Bedienung: Die Anzahl der auf der Baustelle anwesenden gewerblichen Arbeitnehmer, geordnet nach den Lohngruppen des Bundesrahmentarifs für das Bauhauptgewerbe, kann in die Zellen vor der jeweiligen Lohngruppe eingegeben werden. Voreingestellt ist bei den Eingaben in den Tarifgruppen eine 0. Der Cursor kann beliebig im Arbeitsblatt bewegt werden - die anderen Zellen, sind nicht geschützt. Die Inhalte können folglich auch unbeabsichtigt gelöscht werden.

3 IV / 2 Im nächsten Schritt werden die Zulagen erfasst (z. B. Stammarbeiterzulage, Zulage für Arbeiten unter Druckluft). Für bis zu 10 beliebig wählbaren Zulagesätzen wird die Anzahl der Arbeitnehmer erfragt, die diese Zulage erhalten. Jeder Zulagesatz kann bezeichnet werden. Aus dem Produkt aus Zulage und Arbeiter werden automatisch die Gesamtzulage und die durchschnittliche Zulage je Arbeitsstunde gebildet. Aus der Summe der Zulage je Lohnstunde und der Gesamtzahl der gewerblichen Arbeitnehmer wird der durchschnittliche Zulagensatz berechnet. Dieser wird in die Mittellohnberechnung übernommen. Nach Abschluss der Zulagenermittlung kann eine von 39 Stunden abweichende wöchentliche Arbeitszeit (vorgewählt 39 h), der Überstundenzuschlag in % (voreingestellt 25 %), der prozentuale Anteil der Arbeitnehmer, die Vermögensbildung in Anspruch nehmen (voreingestellt 100 %) die Höhe der Sozialkosten eingegeben werden. Als letzte Eingabe werden die Lohnnebenkosten gefordert. Ist diese Eingabe abgeschlossen, wird der Mittellohn ASL angezeigt. Veränderungen einzelner Werte können jederzeit vorgenommen werden, indem mit dem Cursor die betreffende Zellen angefahren wird und der alte durch den neuen Wert überschrieben wird. 4.2 Kalkulation über die Angebotssumme Allgemeines: Bei der Kalkulation über die Angebotssumme wird, im Gegensatz zur Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen, eine separate projektbezogene Ermittlung der Gemeinkosten der Baustelle durchgeführt. Die Gemeinkosten (Baustellengemeinkosten, Allgemeine Geschäftskosten sowie Anteile für Wagnis und Gewinn) werden dann auf die Einzelkosten umgelegt. Dabei werden meist feste Sätze für die Kostenarten Sonstige Kosten, Gerätekosten und Fremdleistungen gewählt. Die verbleibenden Gemeinkosten werden auf die Lohnkosten umgelegt. Erst nach der Umlage und der Berechnung des Kalkulationslohns (Mittellohn einschl. variablem Zuschlag) können die Einheitspreise berechnet werden. Start: KUM.XLS

4 IV / 3 Abb : Kalkulation über die Angebotssumme Eingabe der Kalkulationskopfdaten: Zur Kalkulation über die Angebotssumme sind Eingaben über Allgemeine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn, unterschieden nach den Kostenarten Eigenleistungen (Lohn, SoKo, Geräte) und Fremdleistungen erforderlich. Zur Durchführung der Umlage müssen die festen Zuschläge in den Kostenarten SoKo, Geräte und Fremdleistungen festgelegt werden. Der Zuschlag auf Lohn wird aus dem Restumlagebetrag berechnet und auf den einzugebenden Mittellohn angewendet. Diese Angaben müssen vorab in das Kalkulationsschlussblatt im unteren Teil des Arbeitsblattes eingetragen werden. Ermittlung der Gemeinkosten der Baustelle: Bei diesem Kalkulationsverfahren ist eine separate Gemeinkostenermittlung erforderlich. Diese wird unterhalb des Kalkulationsschlussblattes, getrennt nach Kostenarten, durchgeführt. Es

5 IV / 4 sind hier keine Mengenvordersätze vorgesehen; eventuelle Multiplikationen können über die Rechenmöglichkeit im Arbeitsblatt direkt in der Zelle vorgenommen werden. Voreingestellt sind 20 Gemeinkostenpositionen. Diese Anzahl kann aber mit den Kopierbefehlen auch erhöht werden. Die einzelnen Werte werden in der ersten Spalte summiert und in Kostenübersicht im Kalkulationsschlussblatt übernommen. Kalkulation der Einheitspreise: Gemäß dem Formblatt werden, analog zur Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen Kurztext, Menge, Einheit sowie Ansätze für Lohn, Soko, Geräte und Fremdleistungen eingegeben. Auch die Positionsnummer kann nach der Vorgabe im Ursprungs-LV geändert werden. Der Einheitspreis entspricht noch nicht dem tatsächlichen Einheitspreis, da die Gemeinkostenumlage nur aufgrund der bisher eingegeben Positionen durchgeführt wird. Nach der Kalkulation der Position wird mit dem Cursor die nächste Position angesteuert. Kalkulation von Sonderpositionen: Sonderpositionen bedürfen bei der Kalkulation über die Angebotssumme einer besonderen Beachtung. Vor allem die Beaufschlagung und Mengenansatz Einheitspreis verlangt, so muss im Mengenansatz 0 eingegeben werden. Diese Position wird dann nicht in der Angebotssumme berücksichtigt. Ansonsten werden die Menge 1 oder eine beliebige Menge eingegeben. Bei der Zulageposition muss bei den Kalkulationsansätzen der Aufwandswert der zugehörigen Grundposition abgezogen werden (z.b. H11 - G11). 4.3 Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen Allgemeines: Bei der Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen werden die Einzelkosten mit Gemeinkostenzuschlägen beaufschlagt, die nicht projektbezogen ermittelt werden, sondern aus dem Ergebnis des Vorjahres oder aufgrund einer exakten Musterkalkulation ermittelt worden sind. Diese Zuschläge stehen somit für alle ähnlich gearteten Bauvorhaben zur Verfügung. Eine gesonderte Gemeinkostenermittlung wird nicht vorgenommen; erhöhte Baustellengemeinkosten, z. B. bei nicht ausgeschriebener Baustelleneinrichtung werden in Form erhöhter Zuschläge berücksichtigt. Die Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen ermöglicht daher nur eine angenäherte Kostenermittlung. Sie ist allerdings ein sehr schnelles und übersichtliches Verfahren und für die meisten Kalkulationen bei kleineren Bauunternehmen üblich.

6 IV / 5 Start: KVZ.XLS Eingabe der Kalkulationskopfdaten: Gemäß der Zellbezeichnung müssen die notwendigen Eingaben über Kalkulationslohn, Mittellohn, Zuschlagssätze und Ansätze für Allgemeine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn eingegeben werden. Ist die Baustelleneinrichtung nicht gesondert ausgeschrieben, können in einer zweiten Zeile zusätzliche Zuschläge für BE vorgesehen werden. In der Kalkulation werden immer die Werte aus der Summenzeile verwendet. Werden AGK, W, G nicht eingegeben, so hat es auf die Kalkulation keinen Einfluss, es werden dann allerdings keine Auswertungen im Kalkulationsschlussblatt vorgenommen. Dasselbe gilt für die gesonderten Zuschläge für BE. Abb : Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen Kalkulation der Einheitspreise: Gemäß dem Formblatt werden Kurztext, Menge, Einheit sowie Ansätze für Lohn, Soko, Geräte und Fremdleistungen eingegeben. Auch die Positionsnummer kann gemäß dem Ursprungs-LV geändert werden. Angezeigt werden der Einheitspreis, der Gesamtpreis, die Zwischensumme

7 IV / 6 nach der aktuellen Position, der Zuschlag pro Einheit, der in die Position eingerechnete Zuschlag und die Lohnstunden für diese Position. Für zusätzliche Auswertungen stehen noch die Sonstigen Kosten, Gerätekosten und Fremdleistungen je Position - jeweils ohne Zuschlag - zur Verfügung. Nach der Kalkulation der Position wird mit dem Cursor die nächste Position angesteuert. Kalkulation von Sonderpositionen: Sonderpositionen werden bei der Kalkulation mit vorberechneten Zuschlägen grundsätzlich genauso beaufschlagt wie Normalpositionen. Ist nur der Einheitspreis verlangt, so muss im Mengenansatz 0 eingegeben werden. Diese Position wird dann nicht in der Angebotssumme berücksichtigt. Ansonsten werden die Menge 1 oder eine beliebige Menge eingegeben. Bei der Zulageposition muss bei den Kalkulationsansätzen der Aufwandswert der zugehörigen Grundposition abgezogen werden (z. B. H11-G11). Rechnen im Arbeitsblatt: Zur Ermittlung einzelner Aufwandswerte sind immer wieder Nebenrechnungen erforderlich. Diese können direkt im Arbeitsblatt in der jeweiligen Zelle vorgenommen werden. So kann dort z. B. die Formel für einen Aufwandswert so eingegeben werden: Pos 22: m³ Beton der Decken, einbauen + verdichten Werte: Anzahl der Arbeiter: 5 Leistung: 50 m 3 /h Abziehschiene: 50 i/d ; 8 h/d Rüttler: 40 i/d ; 8 h/d Beton: 60 i/m 3 Abschalungen: 5 i/m 2 ; 0,1 m 2 /m 3 Betonpumpe: 100 i/h Berechnungen: Eingabe und Anzeige in der Kopfzeile Anzeige im Arbeitsblatt 1 Pos.Nr.: Menge: m 3 Einh.: m 3 5/50 Lohn: 0, * 0,1 Soko: 60,50 ( )/8/50 Gerät: 0,23 100/50 Fremdl.: 2, Ermittlung der Angebotssumme mit Instituts-Formblättern 1 1 Dieses Kapitel wurde mit Hilfe von Herrn Joachim Hirschner erstellt.

8 IV / 7 Die Excel-Datei Angebotssumme.xlt" ermöglicht eine einfache Kalkulation von Baupreisen über die Angebotssumme mit den aus der Vorlesung bekannten Formblättern. Um die Vorteile der Tabellenkalkulation mit Excel besser nutzen zu können, wurden die Formblätter mit einem Benutzerdialog 1 verknüpft. Dieser Dialog greift auf eine kleine Datenbank" zurück, in der schon verschiedene Bauleistungen mit den entsprechenden Aufwandswerten enthalten sind. Diese so genannten Stammdaten sind hier als weiteres Tabellenblatt enthalten. Die Datei Angebotssumme.xlt" wird mit dem bekannten Dialog zum Öffnen von Dateien aufgerufen. Im nun folgenden Dialogfeld muss die Verwendung von Makros aktiviert werden (Makros aktivieren). Übersicht über die Tabellenblätter : EK- und EP- Summen Umlage FB3 Stammdaten Dialog 1 Die Tabellenblätter EK- und EP-Summen sowie Umlage FB3 entsprechen den aus der Vorlesung bekannten Kalkulationsformblättern. Das Blatt Stammdaten enthält eine einfache Datenbank mit vorgegeben Bauleistungen und den zugehörigen Aufwandswerten und Kosten. Hier besteht die Möglichkeit weitere Stammdaten hinzuzufügen. Für die Kalkulation sind dies die einzigen benötigten Tabellenblätter. Der Dialog 1 enthält nur den Benutzerdialog für die Stammdatenübernahme in die einzelnen Formblätter und muss daher für eine Kalkulation über die Angebotssumme auch nicht verändert werden. Um neue Positionen zur Kalkulation hinzuzufügen wird zunächst das EK- und EP-Summen Blatt aufgerufen. In Spalte A wird die laufende Positionsnummer eingetragen. Die erste Position wird in Zelle A6 eingetragen. Anschließend wird Zelle B6 angewählt. Um jetzt die automatische Stammdatenübernahme durchzuführen, wird die Schaltfläche in Zelle B1/B2 gedrückt. Es folgt der Benutzerdialog zur Stammdatenübernahme : 1 EDV Hausübung 1998 bearbeitet von C. Wiltafsky, U. Dietz, V. Hartmann

9 IV / 8 Über das Dropdownfeld Kurztextauswahl kann die gewünschte Position ausgewählt werden. Im Feld Faktor kann ein Anpassungsfaktor für die jeweilig vorherrschenden baustellenspezifischen Verhältnisse festgelegt werden. Mit OK werden die gewählten Einstellungen übernommen und in die Kalkulation eingefügt. Mit Abbrechen wird der Ausgangszustand wieder hergestellt. Im Formblatt EK- und EP-Summen sind nun schon alle Aufwandswerte und Kosten der jeweiligen aus dem Dialog ausgewählten Position eingetragen. Jetzt muss nur noch die Menge der jeweiligen Position in Spalte C eingetragen werden. Die zugehörige Einheit wurde schon in Spalte D von der Stammdatenübernahme eingefügt. Die Position ist jetzt vollständig eingegeben. Die einzelnen Kosten mit und ohne Zuschläge sind in den Spalten E bis P zu finden. In Spalte Q ist der Preis je Einheit der Position berechnet worden und in Spalte R der Preis je Teilleistung. Der berechnete Mittellohn ASL wird in Zelle G32 in i/h eingegeben. Um die Kalkulation über die Angebotssumme zu vervollständigen, müssen im Formblatt Umlage FB3 noch die Gemeinkosten der Baustelle und die prozentualen Zuschläge eingeben werden. Die Felder mit den jeweils benötigten Eingaben sind jeweils grau hinterlegt. Alle anderen Felder werden automatisch ausgefüllt. Auch alle weiteren Berechnungen werden automatisch durchgeführt.

10 IV / 9 Um die Kalkulation mit Excel zu verbessern, sind folgende zusätzliche Eigenschaften denkbar: - Stammdaten werden aus einer externen Datenbank ausgelesen - bessere Anpassung der Faktoren - erweiterter Dialog zur Stammdatenübernahme durch Titelauswahl Aktuelle Arbeitsblätter und Beispiele zur Kalkulation befinden sich unter