Aktuelle Daten & Fakten zur Lage der Tiroler Wirtschaft auf Basis der Befragung von Tiroler Spitzenbetrieben. April/Mai 2014
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- Kristin Baumann
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1 Aktuelle Daten & Fakten zur Lage der Tiroler Wirtschaft auf Basis der Befragung von Tiroler Spitzenbetrieben April/Mai 14 Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie
2 Die wichtigsten Konjunkturindikatoren im Detail Geschäftslage aktuell Im Vergleich zum Jahreswechsel 13/14 hat sich die aktuelle Geschäftslage verschlechtert. Im Dezember 13 berichteten 36% von einer guten Geschäftslage; 7% Prozent von einer schlechten. Aktuell sind 34% der TOP-Betriebe mit ihrer Geschäftssituation zufrieden; 9% unzufrieden. Besonders deutlich ist der Einbruch in den Dienstleistungsbranchen: Nur mehr 17% der Leitbetriebe im Dienstleistungssektor melden aktuell eine gute Geschäftslage; zum Jahreswechsel waren es noch %! Besonders stark ist der Einbruch in der branche: Nur mehr 24% sehen derzeit eine positive Geschäftslage; 23% bewerten die Situation als schlecht. Zum Jahreswechsel waren noch 39% der Leitbetriebe im Tiroler mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Noch dramatischer ist der Einbruch, wenn man die Werte mit dem Frühjahr 13 vergleicht: Damals waren 53% der Betriebe im Dienstleistungsbereich mit der Geschäftslage zufrieden; nun sind es um 36%-Punkte weniger! Erwartete Geschäftslage bis Sommer 14 Auch was die Erwartungen für die Entwicklung der Geschäftslage bis zum Sommer 14 betrifft, ist der Dienstleistungssektor deutlich pessimistischer als der Produktionsbereich: Nur 13% der Leitbetriebe im Dienstleistungsbereich erwarten eine gute Geschäftsentwicklung; 14% gehen von einer schlechten Entwicklung aus, rund 73 % erwarten einen saisonüblich-normalen Geschäftsgang. Zum Vergleich: Im Frühjahr 13 waren noch 24% der Dienstleistungsunternehmen optimistisch, dass die Geschäftsentwicklung bis zum Sommer eine gute sein wird. Stärker ausgeprägt ist der Optimismus im und in der : % der Leitbetriebe im gehen von einer guten Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten aus; in der sind es 37%. TOP-Tirol - Frühjahr Seite gut schlecht Saldo (+/-) gut % schlecht % Saldo (+/-) %
3 Auftragslage aktuell Die Auftragslage der Tiroler Leitbetriebe hat sich insgesamt gegenüber dem Jahreswechsel 13/14 leicht verschlechtert: Aktuell berichten 27% der Leitbetriebe von einer guten Auftrags-/Buchungslage; das sind um 5%-Punkte weniger als noch zum Jahreswechsel. Auffällig ist, dass trotz der milden Witterung und des anstehenden Saisonstarts die Auftragssituation in der Bauwirtschaft derzeit eher gedämpft ist: 16% haben eine gute, 19% eine schlechte Auftragslage. Am besten ist die Auftragslage nach wie vor in der Sparte Information und Consulting: Hier berichten % der befragten Unternehmen von einer positiven Auftragslage, nur 9% sind unzufrieden g u t % schlecht % Saldo (+/-) % -9 Auftragserwartung bis Sommer 14 Deutlich gespalten sind die Erwartungen für die kommenden Monate: Während immerhin mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen in der Bauwirtschaft eine Verbesserung der Auftragslage erwarten, ist die Situation in den Sparten Transport und und angespannt: Saisonbedingt erwartet mehr als jeder fünfte Leitbetrieb im einen Rückgang der Buchungslage; nur 3% gehen von einer Verbesserung aus. Durchaus überraschend ist, dass die Erwartungshaltung in der Bauwirtschaft im Vergleich zum Frühjahr des Vorjahres eine bessere ist - und dies trotz der zu erwartenden negativen Auswirkungen der insgesamt schlechten Wintersaison auf das Investitionsverhalten viele Betriebe im! zunehmend % abnehmend % Saldo (+/-) % 14 TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 3
4 Personalentwicklung bis Sommer 14 In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist die Arbeitslosigkeit in Tirol gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres relativ stark gestiegen: Im Schnitt gab es von Jänner bis März dieses Jahres Arbeitslose, das sind um Arbeitslose mehr als im Vorjahr. Alleine im März lag die Arbeitslosenquote mit 6,6% um - 1,3%-Punkte höher als im März des Vorjahres. Dank der positiven - Erwartungshaltung im und in der ist zu - mindestens eine gewisse Stabilisierung bis zum Sommer 14 am -5 Arbeitsmarkt zu erwarten. Immerhin planen 38% der Tiroler Leitbetriebe im in den kommenden Monaten zusätzliche MitarbeiterInnen einzustellen; in der sind es rund ein Drittel aller Leitbetriebe. Saisonbedingt negativ ist die Erwartungshaltung im : Hier gehen 33% der befragten Leitbetriebe davon aus, dass sie ihren Personalstand reduzieren müssen - im Bereich der sunternehmen sind es rund 38% (saisonbedingt vor allem die Seilbahnunternehmen) steigend % sinkend % Saldo (+/-) % 18-9 Exporte Eine zentrale Erwartungshaltung ist, dass es im Laufe des Jahres 14 durch eine Belebung der Exportnachfrage zu einem Anziehen der Konjunktur in Tirol kommt: Was die Exporte betrifft, geben die aktuellen Rückmeldungen der Betriebe dieser Argumentation recht: 24% der befragten Leitbetriebe gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten mehr Waren und Dienstleistungen im Ausland absetzen können; nur 8% erwarten eine Reduktion. Besonders optimistisch ist der Dienstleistungssektor: Immerhin 48% gehen von einer Belebung der Exportnachfrage aus. Vom Volumen her wesentlich gewichtiger ist der Produktionsbereich: Hier sind 23% der Betriebe der Meinung, dass ihre Exporte anziehen werden, nur 5% erwarten einen Rückgang. Besonders optimistisch ist in diesem Bereich die Bauwirtschaft: Immerhin zwei Drittel der befragten Unternehmen gehen von einer Belebung ihrer Exporte in den kommenden Monaten aus zunehmen % abnehmen Saldo (+/-) % TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 4
5 Kapazitätsauslastung Seit Dezember 13 hat die Kapazitätsauslastung der Tiroler TOP-Betriebe um 5%-Punkte von 66% auf 61% abgenommen. Besonders stark ist der Rückgang im : Nur % der befragten Leitbetriebe in dieser Branche hatten Anfang April 14 eine ausreichende Kapazitätsauslastung - im Gegensatz zum Saisonbeginn im Dezember 13: Hier waren über zwei Drittel der befragten Unternehmen zum Saisonende gut ausgelastet. Aber auch im Vergleich zum Frühjahr 13 ging der Anteil jener betriebe mit ausreichender Kapazitätsauslastung um 35%-Punkte (!) zurück. Besonders hoch ist derzeit die Kapazitätsauslastung in der Sparte Information und Consulting (81%) aber auch im (71%). Insgesamt sind in den meisten Branchen die Kapazitäten zufriedenstellend ausgelastet - wobei in allen Bereichen noch durchaus viel Potenzial vorhanden ist Investitionen (Rationalisierung und Erweiterung) ausreichend % zu wenig % Saldo (+/-) % In den vergangenen Jahren gab es eine anhaltende Investitionsschwäche: Die Kombination aus Investitions -zurückhaltung bei den Unternehmen und (eigenkapitalbedingter) restriktiverer Kreditmittelvergabe der Geschäftsbanken hat die Investitionsneigung anhaltend auf niederem Niveau gehalten. Aus diesem Grunde gibt es mittlerweile einen recht großen Investitionsstau. Die aktuellen Rückmeldungen der Tiroler Leitbetriebe zeigen nun eine Verbesserung der Investitionsneigung: Aktuell planen 36% der Leitunternehmen in den kommenden 6 Monaten mehr zu investieren als zuletzt, 16% werden weniger investieren und 42 % werden ihr Investitionsniveau halten. Am stärksten ausgeprägt ist die Investitionsneigung nach wie vor im Tiroler : Hier werden 41% in den kommenden Monaten mehr investieren; 17% weniger. Auch in der sbranche (Seilbahnwirtschaft) bleibt die Investitionsneigung auf relativ hohem Niveau (% werden mehr investieren als zuletzt). Ein negatives Investitionssaldo gibt es aktuell in der Tiroler Bauwirtschaft und im mehr % weniger % Saldo (+/-) % 12-2 TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 5
6 Exkurs: Tirols wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verlor in den letzten Jahren an Boden Die Bruttowertschöpfung pro Kopf gilt als Maßstab für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Die Bruttowertschöpfung ist definiert als Summe der Bruttoproduktionswerte der einzelnen Wirtschaftsbranchen abzüglich der Vorleistungen bewertet zu Herstellerpreisen. Im Bundesländer-Ranking liefert sich Tirol seit Jahren mit Vorarlberg und Oberösterreich ein Match um die vorderen Plätze. In der Regel liegt Vorarlberg mit Platz drei im Ranking eine Position besser als Tirol (Platz vier) und Oberösterreich (auf Platz fünf hinter Tirol). Auch in den aktuellsten vorliegenden Werten der Bruttowertschöpfung pro Kopf des Jahr 11 war diese Rangfolge gegeben.. BWS pro Kopf ( ) 11 Saldo des BWS/Kopf zu Tirol ( ) 1 Wien Salzburg Vorarlberg Tirol Oberösterreich Steiermark Kärnten Niederösterreich Burgenland Aufschlussreich ist, wenn man die Entwicklung über mehrere Jahre betrachtet: So kann man ablesen, welche Bundesländer an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den anderen Bundesländern zulegen bzw. an Leistungsfähigkeit einbüßen. TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 6
7 Im Ausgangsjahr betrug der Vorsprung Tirols bei der Bruttowertschöpfung pro Kopf zu Oberösterreich In den ersten Jahren des letzten Jahrzehnts konnte Tirol an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Oberösterreich zulegen und erreichte im Jahr 3 mit einem Vorsprung in der Leistungsfähigkeit von 1.91 pro Kopf. Nach einem leichten Rückgang im Jahr 4 konnte Tirol seinen Leistungsvorsprung gegenüber Oberösterreich erneut ausbauen und erreichte im Jahr 6 einen Wert von 1.92 pro Kopf. Unmittelbar vor Ausbruch der Wirtschaftskrise brach der Leistungsvorsprung Tirols allerdings markant ein: Von 1.8 pro Kopf Bruttowertschöpfung auf nur mehr 816 pro Kopf im Jahr 8. Im Krisenjahr 9 konnte Tirol dank seiner Wirtschaftsstruktur und dem stabilen Dienstleistungssektor seinen Leistungsvorsprung gegenüber Oberösterreich wieder ausbauen und erreichte pro Kopf. In den letzten Jahren ist dieser Vorsprung Tirols auf Oberösterreich allerdings wieder deutlich zurückgegangen und lag im Jahr 11 bei nur mehr bei 814 pro Kopf. Während es - trotz Schwankungen beim Leistungsvorsprung - immer der Fall war, dass Tirol in der Bruttowertschöpfung pro Kopf vor Oberösterreich lag, sind die Unterschiede zu Vorarlberg einerseits geringer und andererseits gab es hier in der Vergangenheit Änderungen in der Rangfolge der beiden Bundesländer: Im Jahr betrug der Vorsprung von Vorarlberg noch minimale 118 pro Kopf, im Jahr 11 sind es nun 1.87 pro Kopf. Zwischenzeitlich gab es drei Jahre (3, 5 und 6) in denen Tirol sogar einen - minimalen Leistungsvorsprung von jeweils rund 9 Kopf erzielte. In den letzten Jahren seit 9 hat sich der Vorsprung in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Vorarlbergs gegenüber Tirol allerdings deutlich von 359 pro Kopf auf 1.87 pro Kopf erhöht Wirtschaftlicher Leistungsvorsprung Tirols gegenüber OÖ und Vorarlberg (als Saldo der Bruttowertschöpfung pro Kopf in ) Tirol /Vorarlberg Tirol /OÖ TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 7
8 Methodischer Hinweis: Die aktuellen Ergebnisse beruhen auf Antworten von 235 Unternehmen mit 42. MitarbeiterInnen. Die Befragung wurde im Zeitraum durchgeführt. In den Berechnungen wurde die Anzahl der von den TOP-Unternehmen beschäftigten MitarbeiterInnen mit einem Gewichtungsfaktor berücksichtigt. Gender-Hinweis: Wir legen großen Wert auf Diversität und Gleichbehandlung. Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wurde auf die Nennung beider Geschlechter verzichtet. Impressum: Abteilung WIRTSCHAFTSPOLITIK und STRATEGIE der WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL Erstellung: Mag. Stefan Garbislander, Mag.ª Marlene Hopfgartner, Anita Deutschmann 6 Innsbruck, Meinhardstraße 14 T: E: wirtschaftspolitik@wktirol.at Verlag und Herstellungsort: 6 Innsbruck, ZLU: 1358 I 47U Alle Rechte vorbehalten, eine auch nur auszugsweise Wiedergabe ist nur mit genauer Quellenangabe gestattet! TOP-Tirol - Frühjahr 14 Seite 8
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