Politische Antworten auf Rückgang und Alterung der Erwerbsbevölkerung: Deutsche Lösungen Was getan wurde, was geplant ist und was noch kommen muss
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- Reinhold Möller
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1 Politische Antworten auf Rückgang und Alterung der Erwerbsbevölkerung: Deutsche Lösungen Was getan wurde, was geplant ist und was noch kommen muss Sozial- und arbeitsmarktpolitische Antworten auf den demographischen Wandel Japan und Deutschland im Vergleich Tokio, 21. Juni 2013 Prof. Dr. Enzo Weber Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung Universität Regensburg
2 Demographischer Wandel Erwerbspersonenpotential schrumpft und altert Ist das ein Problem für die Volkswirtschaft? Eine kleinere Bevölkerung impliziert noch keinen Fachkräftemangel, Volkswirtschaft paßt sich an! Aber negative Wirkung auf Wohlstand, Sozialversicherung, wirtschaftliche Strukturen Historisch einmalige Herausforderung Wir brauchen politische Antworten! Welche Potentiale gibt es? 2
3 Erwerbsbeteiligung % Männer mittel Frauen mittel Männer älter Männer jung 60 Frauen jung 50 Frauen älter Quelle: IAB 3
4 Potentiale: Frauen Vereinbarkeit Familie und Beruf Kinderbetreuung, Pflege Kita-Rechtsanspruch, Wiedereinstiegsprogr., Ganztagsschulen Flexibilisierung von Arbeitszeitumfang und -lage Ausweitung der Arbeitszeit / Teilzeit >50% der beschäftigten Frauen in Teilzeit Arbeitszeitwünsche > 1 Mio. Vollzeitäquivalente! Arbeitsanreize + Reform Arbeitslosenunterstützung, Unterhaltsgesetz Ehegattensplitting, Betreuungsgeld, Mitversicherung 4
5 Potentiale: Ältere Hohe Bedeutung angesichts Alterung Rentenalter (67), Abschaffung Frühverrentung Nutzen der Stärken, Umgang mit Schwächen Leistungsfähigkeit steigt mit Lebenserwartung! Weiterbildung Beschäftigungsfähigkeit, Arbeitsbedingungen Einsatz von Erfahrung, altersgemischte Teams Chancen zur Beendigung von Arbeitslosigkeit Altersdiskriminierung, Anspruchslöhne Zielgenaue arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 5
6 Potentiale: Bildung Bildung erhöht Erwerbsbeteiligung und -umfang! Wesentliches Potential bei Geringqualifizierten Beseitigung von Mismatch, höhere Produktivität Bildungssystem Aufholbedarf bei primärer Schulbildung Frühe Förderung benachteiligter Kinder Bildungspaket, Kita-/ Tagespflegeförderung, soziale Projekte Trend zu akademischen Abschlüssen Enpaß Berufsbildung & betriebliche Weiterbildung Abbrecherquoten senken, Durchlässigkeit erhöhen 6
7 Migration: Wanderungssaldo 800, , , , , , , , Kriseneffekte! Quelle: Statistisches Bundesamt 7
8 Potentiale: Migration Attraktivität für Zuwanderung Geringe relative Lohnprämien Anerkennung von Abschlüssen Anerkennungsgesetze: Anspruch auf Gleichwertigkeitsprüfung Steuerung von Zuwanderung Freizügigkeitsbeschränkung, Zuwanderungsgesetz, Bluecard, Vorrangprüfung Qualifikation der Migranten eher gering, aber steigend Nachholbedarf bei mittleren Qualifikationen Angebotsorientierung: Integrationsfähigkeit & Flexibilität 8
9 Potentiale: Migration Arbeitsmarktintegration Migranten: Erwerbsbeteiligung, Arbeitslosigkeit, Qualifikationsadäquanz, manuelle Routinetätigkeiten Schwaches Niveau, insgesamt steigend Gut Qualifizierte besser integrierbar Sprachförderung, Anschlussqualifizierung Zielgerichtete arbeitsmarktpolitische Unterstützung 9
10 Potentiale: Arbeitsmarktpolitik (Langzeit-) Arbeitslosigkeit Frühzeitige Prävention, Nachhaltige individuelle Förderung, möglichst Ausrichtung auf 1. Arbeitsmarkt Qualifikation vollwertige Ausbildung Bildungsgutschein, Initiative Flankierung des Strukturwandels Atypische Beschäftigung Leiharbeit, Minijobs, Befristungen, Niedriglohn, Teilzeit Unterstützung des Arbeitsmarktaufstiegs Qualifizierung, Betreuung, Verstetigung Einbeziehung der Arbeitgeberseite 10
11 Arbeitslosigkeit nach Qualifikation 11
12 Arbeitsmarktprojektion nach Qualifikation 12
13 Fazit Zukünftig rapider demographischer Rückgang Wandel der Erwerbsbevölkerung Problem ist erkannt, erste Schritte sind eingeleitet. Fachkräfteoffensive, Monitoring, Demographiestrategie, Make it in Germany, verschiedene Netzwerke Die Demographie bietet auch Chancen. Langfristig geht es nicht ohne höhere Geburtenrate. 13
14 Danke für Ihr Interesse! Prof. Dr. Enzo Weber
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