Investor s Weekly - unser Wochenausblick
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- Swen Schreiber
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1 Investor s Weekly - unser Wochenausblick Woche vom bis USA: ISM-Indices 17/5/12 Volkswirtschaft ISM Verarbeitendes Gewerbe ISM Dienstleistungsgewerbe Euroland: Reales BIP-Wachstum und Wirtschaftsstimmung24/5/ Reales BIP J/J Wirtschaftsstimmung(RECHTE SKALA) Die wichtigsten Termine der Woche: Dienstag Verbraucherpreise (D) Verbrauchervertrauen (USA) Mittwoch Geldmenge M3 (EUR) Wirtschaftsvertrauen (EUR) Donnerstag ADP-Beschäftigung (USA) Verbraucherpreise (EUR) Arbeitsmarkt (D) Freitag PMI-Indices (EUR) Arbeitsmarkt (USA) ISM-Index (USA) Der politische Faktor lastet weiter schwer auf den Kapitalmärkten. Daran wird sich wenig ändern, solange die Neuwahlen in Griechenland (17.6.) nicht über die Bühne gegangen sind; ob sich hernach die Lage zügig klärt, bleibt dahingestellt. Immerhin haben sich zuletzt die Kräfte in Griechenland zusammengetan und anscheinend Aufwind gewonnen, die zum Konsolidierungsfahrplan und damit zum Verbleib im Euroraum stehen. Doch ob sie ein klares Mandat erhalten, steht auf einem anderen Blatt. In dieser Gemengelage ist es letztendlich ein Gebot der Vorsicht, wenn sich eine Institution wie die EZB auf ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum vorbereitet; doch sorgen solche Meldungen in der aktuellen Stimmungslage für zusätzliche Verunsicherung. Die vagen Erklärungen beim EU-Sondergipfel taten ein Übriges. Mittlerweile hinterlässt die mit Wucht zurückgekehrte Krise des Euroraums dort zunehmend Spuren. So sind die Einkaufmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe (Mai: 45, Punkte) laut erster Berechnung weiter gesunken auf den tiefsten Stand seit Mitte 29; besser hielten sie sich im Dienstleistungsgewerbe (46,5), aber auch dort liegen sie weit unter der Expansionsschwelle (5 Punkte). Auch Deutschland kann sich diesem Sog nicht entziehen, wie der unerwartet deutliche Rücksetzer des Ifo-Geschäftsklimas zeigt. D.h.: auch in Deutschland schwächt sich das Wachstum ab. Alles andere als eine merkliche Kontraktion des Euroraum-BIP im 2. Quartal wäre eine große Überraschung. In China verharrt die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe seit ca. einem halben Jahr knapp unterhalb der 5er-Marke. Mittlerweile steigt die Bereitschaft der Regierung, auf eine expansivere Linie umzuschwenken. Im Gegensatz zum Euroraum hat China dazu genügend fiskalpolitischen Spielraum; wir erwarten eine Beschleunigung des Wachstums im 2. Halbjahr. Robust und als wichtige Stütze der Weltkonjunktur präsentieren sich weiterhin die USA. Dort dauert die Erholung in der Industrie und immer deutlicher erkennbar des Immobilienmarktes an, wie die Verkäufe gebrauchter und neuer Häuser zeigen. Auch bei Bestandsimmobilien ist der Angebotsüberhang mittlerweile stark reduziert. Vom Häusermarkt sind wieder positive Wachstumsbeiträge zu erwarten. Prominent bleibt das Thema Griechenland. Was die Makrodaten angeht, sollten der US-Arbeitsmarktbericht, der ISM-Index und auch das Verbrauchervertrauen bestätigen, dass die USA weiterhin auf Erholungskurs sind. Die Daten zum EU- Wirtschaftsvertrauen dürften das Konjunkturgefälle gegenüber den USA evident werden lassen. Private Kunden 29. Mai 212
2 Private Kunden Investor s Weekly - unser Wochenausblick 29. Mai 212 Seite Renditen der Bundesanleihen 29/5/ Rentenmärkte EZB Reposatz 1j Bundesanleihen 2j Bundesanleihen Renditen von Staatsanleihen in % Deutschland aktuell -1W -1M Y-t-D 2 Jahre,3,6,13,11 5 Jahre,44,47,69,77 1 Jahre 1,3 1,34 1,66 1,83 Bund Future 144,23 143,64 14,2 USA 2 Jahre,3,3,27,23 5 Jahre,,73,84,81 1 Jahre 1,74 1,7 1,99 1,88 T-Bond Future 147,72 148,31 141,94 1J-2J in BP Quelle: Thomson/Datastream Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der EWU-Schuldenkrise ist unverändert sehr hoch. Sichere Anleihen waren auch in der letzten Woche sehr gesucht. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 1,36%. Die Bundesfinanzagentur konnte zweijährige Bundesschatzbriefe mit einem Null-Kupon emittieren. (Da der Ausgabepreis unter Hundert lag, ergibt sich eine geringe Rendite von,7%). Aber auch die Renditen von Unternehmensanleihen mit guter Bonität gingen weiter zurück. Deutliche Kurseffekte haben derzeit die Ergebnisse von Umfragen zum Ausgang der Wahlen in Griechenland. In den letzten Tagen waren aber die gemäßigten Kräfte wieder im Aufwind. Als Folge der Schuldenkrise blieben die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum deutlich hinter den ohnehin schon niedrigen Analystenerwartungen zurück. Der konjunkturelle hat sich damit eingetrübt, dies verstärkte die ohnehin schon hohe Risikoaversion zusätzlich. Auch nach den Wahlen im Juni dürfte die Suche nach einer so dringend benötigten, handlungsfähigen Regierung für Griechenland schwierig bleiben. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist dagegen kaum wahrscheinlich. Wir rechnen damit, dass sich die Wogen in der zweiten Jahreshälfte glätten werden. Dann dürfte auch der Risikoappetit an den Börsen wieder zulegen. Die Renditen für sichere Papiere dürften in der Folge im weiteren Jahresverlauf ansteigen. Bei Unternehmensanleihen überwogen bislang die Kursgewinne. Bei einer Marktberuhigung könnte es entsprechend ebenfalls zu einer Gegenbewegung kommen. Eine schnelle Zinswende zeichnet sich zwar nicht ab. Erst zum Jahresende hin dürften die Renditen 1-jähriger Bundesanleihen wieder nachhaltig auf über 2% steigen Handelsgewichteter USD-Index 29/5/ Währungen Währungen proz. Änderung seit 1) aktuell -1W -1M -Y-t-D USD pro EUR 1,2512-1,7-5,1-3,6 JPY pro EUR 99,6-1,2-7,2 -,3 GBP pro EUR,83 -,6-2,2-4,2 CHF pro EUR 1,211, -,1-1,1 1) posit. Wert: Aufwertung des EUR Auch in der vergangenen Woche stand der EUR stark unter Druck; schon vor dem EU-Gipfel am rutschte er deutlich ab; nennenswerte Erholungsversuche waren nicht auszumachen. Größter Belastungsfaktor für ihn ist und bleibt die Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands in der Währungsunion. Doch auch die Nachrichten aus Spanien, wonach sich neue Kapitallücken bei den Banken aufgetan haben und die Regionen den Kapitalmarktzugang zu verlieren drohen, sind eine schwere Bürde. Mittlerweile haben die Netto-Shortpositionen des EUR einen neuen Rekordstand erreicht. Die bereits sehr EUR-skeptische Positionierung des Marktes lässt auf eine gewisse Stabilisierung hoffen aber nicht mehr. Der USD ist im Umfeld erhöhter Risikoaversion der Profiteur, was am kräftigen Anstieg des handelsgewichteten Wechselkurses ablesbar ist. Daneben kommt ihm zustatten, dass in der Fed derzeit selbst Vertreter einer sehr lockeren Geldpolitik wie der einflussreiche Chef der New York Fed, Dudley, für ein geldpolitisches Abwarten plädieren. Insgesamt gibt die EU-Budgetkrise den Takt weiter vor, die Hängepartie geht in den kommenden Wochen weiter und es überwiegen von dorther die Abwärtsrisiken für den EUR.
3 Private Kunden Investor s Weekly - unser Wochenausblick 29. Mai 212 Seite DJ EURO STOXX 5 29/5/12 Aktienmärkte MAR APR MAI EURO STOXX 5 - PRICE INDEX Aktienmärkte Kurs -1W -1M Y-t-D Europa: DAX 6323,19 -,1-7, 7,2 MDAX 1262,38,9-5,9 15,3 DJ Stoxx 6 242,47 1, -6,4 -,8 Euro Stoxx ,92 -,1-8,4-7,3 USA: S&P5 1317,82,1-6,1 4,8 Dow Jones 12454,83 -,4-5,9 1,9 Nasdaq Comp. 2837,53 -,3-7,6 8,9 Asien: Nikkei ,15 -,5-9,7 1,6 Shanghai -A- 2473,71,6-1,4 7,4 India BSE ,84 1,4-4,2 6,2 Die Aktienmärkte in den USA und Europa zeigten vergangene Woche erste Stabilisierungsansätze. Gleichwohl bleibt die Stimmung weiter nervös. Für etwas Rückenwind sorgten u.a. Hoffnungen auf eine baldige expansivere Geld- bzw. Fiskalpolitik in China, solide US-Konjunkturdaten und vereinzelt positive Unternehmensmeldungen (u.a. HP). Die Teilnehmer am G8-Gipfel bekundeten ihren Willen, die Haushalte zu konsolidieren, Strukturreformen durchzuführen und Wachstumsimpulse zu setzen. Negativ zu Buche schlugen schwache Konjunkturdaten in Deutschland, Frankreich und China (HSBC-Einkaufsmanagerindex) sowie schwache Zahlen von Dell. Das misslungene Börsendebüt von Facebook belastete ebenfalls. Die Aktie von JPMorgan Chase stabilisierte sich nach dem Milliardenverlust. In Europa waren v.a. die Sektoren Banken und Immobilien gefragt (USA-Gewinner: Rohstoffe und Industrie). Die Börsen in Japan und China bzw. Hongkong tendierten mit leichten Abschlägen. Die asiatischen Aktienmärkte tendierten am Dienstag fester. Beflügelnd wirken erneut v.a. Hoffnungen auf eine expansivere Geld- und Fiskalpolitik in China. Nachdem die Berichtssaison nahezu abgeschlossen ist, erwarten wir planmäßig in dieser Woche keine wesentlichen Unternehmensnachrichten. Umso mehr wird sich der Fokus der Investoren auf die Politik und deren Umgang mit der Schuldenkrise in Europa richten (v.a. Diskussionen um Eurobonds und den Verbleib Griechenlands in der Eurozone). Marktbewegend dürften sich auch eine Fülle von relevanten Makrodaten aus den USA (Arbeitsmarkt- und Immobiliendaten, Verbrauchervertrauen, Chicago Einkaufsmanagerindex und Konsumentenausgaben) sowie in Europa und Japan (u.a. Industrieproduktion) auswirken. Wir erwarten in dieser Woche vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in Europa und der sich abschwächenden Wachstumsdynamik u.a. in China weiterhin einen recht volatilen Handelsverlauf. Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen dürfte der Dax einen Versuch starten, sich oberhalb der 2-Tage-Linie in einem Bereich zwischen ca. 6.3 und 6.4 Punkten zu stabilisieren. 6 Fallende Inflationserwartungen belasten Goldpreis 3.5 Rohstoffe Goldpreis (% gg. Vj.) BE-Inflation USA(RECHTE SKALA) Rohstoffe Kurs -1W -1M Y-t-D Rohöl Brent (USD) 18,2 -,15-8,55 -,7 Gold (USD) ,82-4,44 -,53 Kupfer (USD) ,4-7,62 1,7 In der vergangenen Woche konnten sich die Rohstoffpreise, bis auf den Agrarsektor, behaupten. Belastend wirkt weiter die Nachfrageseite: Die Unsicherheit über den Euroraum, die anhaltende Wachstumsschwäche der Schwellenländer und die saisonal ruhige Nachfrage. Auch die weiter rückläufigen Inflationserwartungen belasten - vor allem die Edelmetalle. Dagegen stützt die Angebotsseite. Das ermäßigte Preisniveau ist bei vielen Produzenten bereits nicht mehr kostendeckend. So kürzen Aluminium-, Zink- und Nickelproduzenten die Produktion. Auch bei Platin sind Teile der Produktion nicht mehr kostendeckend. Bei Kupfer schwinden die Lagerbestände weiter und sind historisch niedrig, trotz Konjunkturflaute. In China beginnt die Endnachfrage auch vor dem Hintergrund beschleunigter Infrastrukturinvestitionen anzuspringen. Am Ölmarkt könnten die Hoffnungen auf ein Einlenken des Iran erneut enttäuscht werden, sodass die Risikoprämie rasch wieder steigen könnte.
4 Private Kunden Investor s Weekly - unser Wochenausblick 29. Mai 212 Seite 4 Aktien Votenänderungen Datum Unternehmen Votum Alt Votum Neu GDF Suez Unattraktiv Kaufen Infineon Technologies Unattraktiv Kaufen ABB Unattraktiv Attraktiv MTU Aero Engines Unattraktiv Attraktiv Citigroup Unattraktiv Kaufen Standard Chartered Unattraktiv Kaufen Wal-Mart Unattraktiv Attraktiv Total Attraktiv Kaufen Aktien Termine Einzelwerte Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Deutsche Börse, Invstor Day
5 Private Kunden Investor s Weekly - unser Wochenausblick 29. Mai 212 Seite 5 Impressum Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 6261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben werden, 212. Veröffentlicht am 29. Mai 212 Verantwortlich: Autoren: Chris-Oliver Schickentanz, CEFA Dr. Rolf Piepenburg, CEFA Dr. Gerald Müller André Sadowsky, CEFA Michael Ott Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der genannten Produkte hält Ihr Berater für Sie bereit. Wichtige Hinweise Diese Information ist eine Finanzanalyse im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Adressat Die hier wiedergegebenen Informationen und Wertungen ( Information ) sind primär für Kunden der Commerzbank AG in Kontinentaleuropa bestimmt. Insbesondere ist die Information nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz oder Wohnsitz in Großbritannien, den USA oder in Kanada bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden. Kein Angebot; keine Beratung Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Informationsquellen; Aktualisierungsbedingungen Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Wesentliche Informationsquellen für diese Ausarbeitung sind Informationen die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Darstellung von Wertentwicklungen Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Index von EURO abweicht. Andere Interessen der Commerzbank AG; Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank Gruppe mit Emittenten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (z.b. Dienstleistungen im Investmentbanking; Kreditgeschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben. Nähere Informationen zu möglichen Interessenkonflikten der Commerzbank AG finden Sie unter Aufsichtsbehörde Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 18, Bonn und Marie- Curie-Str , 6439 Frankfurt.
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