Arbeitsmarktprogramm , J O B C E N T E R H E R Z O G T U M L AU E N B U R G
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- Reinhardt Bader
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1 Arbeitsmarktprogramm , J O B C E N T E R H E R Z O G T U M L AU E N B U R G 5
2 Inhaltsverzeichnis 1. Vorbemerkung Der Arbeitsmarkt Ergebnisse Zielerreichung Entwicklung Kundenstruktur Programm Ziele und Haushalt Geschäftspolitischen Ziele Bottom Up Prozess Zielwertermittlung Haushalt/Budget Geschäftspolitische Handlungsfelder Projekte Joboffensive ESF Bundesprogramm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit Aufstockerprojekt Zielgruppen Jugendliche Ältere/Projekt mitnmang Frauen / Beauftragte für Chancengleichheit / Frauenförderquote / Alleinerziehende / Berufsrückkehrende Langzeitleistungsbezieher Kooperation und Zusammenarbeit Servicecenter Schwerin Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe Ausbildungsstellenvermittlung der AA Bad Oldesloe Berufliche Rehabilitation Kommunale Zusammenarbeit Netzwerkbildung... 19
3 1. Vorbemerkung Mit dem Arbeitsmarktprogramm 2015 legt das Jobcenter Herzogtum Lauenburg seine geschäftspolitischen Ziele und operativen Schwerpunkte für das Jahr 2015 fest und erläutert diese. Das Arbeitsmarktprogramm stellt eine Zusammenfassung der Rahmenbedingungen, Erwartungen und der geplanten operativen Aktivitäten für das Geschäftsjahr aus der Sicht des Jobcenters Herzogtum Lauenburg - dar. Damit dient das Arbeitsmarktprogramm der Öffentlichkeit als Informationsquelle. Maßgeblich für die Inhalte und Schwerpunkte des Arbeitsmarktprogrammes 2015 ist der sich aus dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) ergebende gesetzliche Auftrag des Jobcenters, durch Vermittlung in Arbeit Hilfebedürftigkeit zu reduzieren bzw. zu vermeiden und Vermittlungshemmnisse durch geeigneten Instrumenteneinsatz und Beratungstechniken abzubauen. Seinen Auftrag kann das Jobcenter Herzogtum Lauenburg nicht allein erfüllen. Dazu bedarf es funktionierender lokaler Netzwerke und einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller lokalen und regionalen Akteure des Arbeitsmarktes. 2. Der Arbeitsmarkt Den Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg schätzen wir auch für 2015 als stabil und aufnahmebereit ein. Mit Hinblick auf die konjunkturelle und arbeitsmarktliche Entwicklung ist für das kommende Jahr von einem leicht positiven Trend auszugehen. Stabiler Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Diese verteilten sich überwiegend auf die Branchen: verarbeitendes Gewerbe (8.069), Gesundheits- und Sozialwesen (7.970), Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ (7.625) und wirtschaftliche Dienstleistung ohne Arbeitnehmerüberlassung (4.120). Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich angestiegen. Im Vergleich zu 2012 verzeichneten das verarbeitende Gewerbe (+291), der Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung und Ext. Organe (+192), sowie die Arbeitnehmerüberlassung (+105) die größten Zuwächse. Das Baugewerbe dagegen verlor im selben Zeitraum 114 Beschäftigte. Auch wenn die Anzahl der neu begonnenen Beschäftigungsverhältnisse von im Jahr 2011 auf im Jahr 2013 und die Anzahl gemeldeter Arbeitsstellen für SV-Beschäftigung im selben Zeitraum von auf leicht zurück gingen, kann der Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg als stabil und für starke Schwankungen wenig anfällig gesehen werden. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 1 von 19
4 Unter Berücksichtigung der für die Bundesrepublik prognostizierten Daten für das Wirtschaftswachstum in 2015 von +1,2% durch die Bundesregierung und von +1,1% durch die EU Kommission aus Oktober bzw. November 2014 und der Tatsache, dass für den Kreis Herzogtum Lauenburg nach der regionalen Brancheneinschätzung (u.a. Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises) insgesamt nicht mit Neuansiedlungen und auch nicht mit einem weiteren Zuwachs von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung gerechnet wird, kann nur von einer geringfügigen Belebung auf dem lokalen Arbeitsmarkt und für die Kunden des Jobcenters Herzogtum Lauenburg ausgegangen werden. Leitbranchen bestimmen das Marktgeschehen Bei einer insgesamt breit gefächerten Branchen- und ausgeprägten klein- und mittelständischen Betriebsstruktur spielen auch in unserem Jobcenterbezirk die vier Leitbranchen Schleswig-Holsteins Handel, Gesundheits- und Sozialwesen, Bau- und Gastgewerbe eine wichtige Rolle. Hinzu kommt die regionale Schwerpunktbranche verarbeitendes Gewerbe. In allen fünf Branchen sind die Beschäftigungsprognosen günstig und es besteht eine hohe Kräftenachfrage, die sich überwiegend auf ausgebildete Fachkräfte fokussiert und nur bedingt über das Kundenpotential des Jobcenters bedient werden kann. Gleichwohl eröffnen sich Beschäftigungschancen für unsere Kunden im Helferbereich der Leitbranchen und determinieren die Bildungszielplanung des Jobcenters. Ausbildungsmarkt Auf dem Ausbildungsstellenmarkt werden von den ortsansässigen kleinen und mittelständischen Betrieben Ausbildungsstellen in ausreichender Menge angeboten. Diese positive Entwicklung für alle Schulabgänger verbessert auch die grundsätzlichen Chancen unserer U25 Kunden auf Eingliederung in die berufliche Erstausbildung. Trotz gestiegener Aussichten werden die potentiellen Bewerber des Jobcenters aufgrund der zu hohen Anforderungen in den theoretischen Anteilen der Ausbildung jedoch immer noch unter-durchschnittliche häufig bei der Einstellung berücksichtigt. Insgesamt gesehen ist die Anzahl der U25 Kunden des Jobcenters im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, allerdings ist ein Abfall beim Qualifizierungsniveau dieser Kundengruppe zuerkennen. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 2 von 19
5 3. Ergebnisse Zielerreichung 2014 Das Jahr 2014 war geprägt von einer stabilen Arbeitsmarktlage ausgehend von der positiven Entwicklung im 2. Halbjahr Dies spiegelt sich insbesondere in der guten Zielerreichung bei der Integrationsquote 2014 wider. Auch bei der Verringerung der Anzahl der Menschen, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate Anspruch auf Leistungen des SGB II hatten, konnte das Jobcenter die gesetzten Ziele erreichen. Die Summe der Ausgaben für Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) lag zum Jahresende rund 500 TEUR unter dem prognostizierten Wert. Dezember 2014 Ziel Ergebnis Leistungen zum Lebensunterhalt EUR EUR Integrationsquote 25,1% 25,4% Bestand Langzeitbezieher Entwicklung Kundenstruktur Die folgenden Übersichten vermitteln einen Eindruck über die Entwicklung verschiedener Parameter mit Einfluss auf die Arbeit im Jobcenter in den vergangenen Monaten. Arbeitslosenquote Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Arbeitslosenquote im Dezember ,8 Prozent. Aktuell sind Menschen arbeitslos gemeldet. Darunter sind arbeitslose im Rechtkreis des SGB II, was einer Quote von 4,0 Prozent entspricht. Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) im Jobcenter Herzogtum Lauenburg ist beim Vergleich der revidierten Zahlen von September um 0,4% zurückgegangen. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 3 von 19
6 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Herzogtum Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez gesamt SGB 3 SGB 2 Im Jahresverlauf 2014 hat sich die Zahl der Arbeitslosen wie folgt entwickelt: Im Jahresmittel waren monatlich insgesamt Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Davon betreute das Jobcenter durchschnittlich und die Agentur für Arbeit Kunden. Die durchschnitlichen Arbeitslosenbestände haben sich damit in beiden Rechtskreisen zusammen im Vergleich zum Vorjahr um 107 reduziert. Dieser Wert ergibt sich aus einem Rückgang des durchschnittlichen Bestandes im Rechtskreis SGB II um 27 und einer Reduzierung um 80 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III. Differenzierung des Bestands der Arbeitslosen nach Personengruppen Dez 2012 Dez 2013 Dez 2014 Insgesamt: Männer: Frauen: Ausländer: Schwerbehinderte Menschen: Unter 20 Jahre: Unter 25 Jahre: Jahre und älter: Langzeitarbeitslose: Diese Tabelle stellt eine Binnendifferenzierung des Bestandes der Arbeitslosen des Jobcenters Herzogtum Lauenburg im Dezember der Jahre 2012 bis 2014 dar. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 4 von 19
7 Arbeitslose 15 bis 24 Jahre Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt ist gegenüber den Vorjahren gesunken. Die Binnendifferenzierung zeigt, dass insbesondere der Anteil der Frauen und Ausländer unter den arbeitslosen zurückgegangen ist. Gestiegen ist der Anteil Kunden mit einer Schwerbehinderung und der Männer. Erfreulich ist, dass die Anzahl der jüngeren Arbeitslosen (U25) weiter zurückgeht. Besonders unerfeulich ist der weitere Anstieg der Langzeitarbeitslosen. Als Ergänzung ist hier nachfolgend die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Jobcenter Herzogtum Lauenburg für die Jahre 2013 und 2014 dargestellt: Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Bedarfsgemeinschaften / erwerbsfähige Leistungsbezieher Für die Arbeit des Jobcenters ist die Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsbezieher maßgeblicher als die alleinige Betrachtung der Arbeitslosigkeit, die nicht alle Facetten der Hilfebedürftigkeit im SGB II ab bildet. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 5 von 19
8 Entwicklung der Anzahl Bedarfsgemeinschaften Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Im Jahre 2014 wurden im Jobcenter Herzogtum Lauenburg im Jahresdurchschnitt Bedarfsgemeinschaften betreut. Dies entspricht exakt dem Wert des Vorjahres. Entwicklung der Anzahl erwerbsfähiger Leistungsbezieher Entwicklung der Zahl der erwerbsfähigen Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Im Jahre 2014 waren im Vergleich zum Vorjahr im Jahresmittel 41 (entspricht: -0,4 %) weniger Menschen in der Grundsicherung des SGB II hilfebedürftig als Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 6 von 19
9 Profillagen Die Dienstleistungen Beratung und Vermittlung sowie Maßnahmen und Eingliederungsleistungen nach 16 SGB II werden im Rahmen des Integrationsprozesses erbracht, um Hilfebedürftigkeit zu vermeiden, zu verringern und zu beenden. Das 4-Phasenmodell der Integrationsarbeit stellt dabei auf unterschiedliche Profillagen ab. Folgende Profillagen gelten als integrationsnah (Integrationsprognose innerhalb von 12 Monaten): Marktprofil Aktivierungsprofil Förderprofil Komplexe Profillagen sind (Integrationsprognose außerhalb von 12 Monaten): Entwicklungsprofil Stabilisierungsprofil Unterstützungsprofil Verteilung der Profillagen Dezember 2014 Jahresdurchschnittswert Profillage Anzahl elb Anteil in % Marktprofil 53 0,6 Aktivierungsprofil 78 0,8 Förderprofil ,6 Entwicklungsprofil ,8 Stabilisierungsprofil ,3 Unterstützungsprofil ,2 integriert, aber hilfebedürftig ,4 keine Zuordnung möglich ,5 noch nicht festgelegt 107 1,2 fehlende Werte 72 0,8 Insgesamt S2S LS Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 7 von 19
10 4. Programm Ziele und Haushalt Dieses Arbeitsmarktprogramm basiert auf den gesetzlichen sowie den vereinbarten geschäftspolitischen Zielen. Darüber hinaus gilt es, die erzielten Erfolge und Erfahrungen aus den vergangenen Jahren unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu sichern und auszubauen. Die Leistungen sollen weiterhin qualitativ hochwertig erbracht und die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Personalstrukturen gefördert werden Geschäftspolitischen Ziele Das Zielsystem 2015 beinhaltet folgende Ziele: Verringerung der Hilfebedürftigkeit Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit Langzeitbezug vermeiden Als Zielindikator für die Verringerung der Hilfebedürftigkeit wird die Summe der Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld) für Leistungsbezieher nach dem SGB II herangezogen. Die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit wird mit Hilfe des Zielindikators Integrationsquote gemessen. Die Integrationsquote beschreibt das Verhältnis von Abgängen in Erwerbstätigkeit (Aufnahme einer selbstständigen oder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt) zum Bestand an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in einem Berichtszeitraum. Zur Konkretisierung des Ziels Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug wird der Zielindikator Bestand an Langzeitleistungsbeziehern herangezogen. Langzeitleistungsbezieher (LZB) sind erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate Leistungen der Grundsicherung bezogen haben. Zur Unterstützung und Ergänzung des Steuerungssystems werden neben den quantitativen Kennzahlen auch qualitative Aspekte betrachtet. Für das Jahr 2015 werden weiterhin die bisherigen operativen Mindeststandards: Bearbeitungsdauer, Erstberatung und Angebot U25 sowie die Kennzahl Eingliederungsvereinbarung im Bestand nachgehalten. Auch der Index aus Prozessqualität, der einen schnellen Überblick über die Qualität der Prozesse vor Ort gibt, bleibt 2015 Gegenstand des Steuerungssystems im Jobcenter. Ein weiterer Aspekt von Qualität ist die Bewertung der Dienstleistungen im SGB II durch die Kunden. Der Index aus Kundenzufriedenheit bildet auch im Jahr 2015 die Wahrnehmung der Jobcenter (JC) durch die Kunden in Schulnotensystematik ab. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 8 von 19
11 Bottom Up Prozess Mit Blick auf das Planungsjahr 2015 wird das Planungsverfahren weiterentwickelt. Es wird eine dezentrale Zielplanung eingeführt, in der die Jobcenter auf der Grundlage ihrer fachlichen Einschätzungen Zielwertvorschläge für die Integrationsquote und den Bestand an Langzeitleistungsbeziehern entwickeln und in einem sog. Bottom-Up- Planungsverfahren vorgeschlagen Zielwertermittlung Die zahlenmäßige Ausgestaltung des Zielwertesystems für 2015 kann der folgenden Tabelle entnommen werden. Ziel Dez 2014 Plan Dez 2015 Zielwert Summe passiver Leistungen: EUR EUR 0,8 % Integrationsquote: 25,4% 25,9% 2,1 % Bestand Langzeitbezieher: ,0 % Erläuterungen: Zielwert Veränderungswert für 2015 nach zentraler Plausibilisierung. Die Zielwerte basieren auf dem ersten Ladestand Dezember 2014 des Controllings. Das bedeutet, dass der Zielerreichungswert aus dem ersten Ladestand Dezember 2014 verglichen wird mit dem ersten Ladestand im Dezember Wenn bei diesem Vergleich festgestellt werden kann, dass die oben dargestellten Zielgrößen nicht über- bzw. nicht unterschritten werden, liegt die vereinbarte Zielerreichung vor. Im Rahmen von teambezogenen Workshops wurden die operativen Fachkräfte in den Zielwertplanungsprozess aktiv und unmittelbar eingebunden (bottum up). Anhand der Erfahrungswerte der Vorjahre und der prognostizierten Jahresabschlusswerte 2014 sowie den erwarteten Aussichten für den hiesigen Arbeitsmarkt in 2015 haben die Teams ihre Angebotswerte für das Jobcenter erarbeitet. Die Angebotswerte der Teams wurden zusammengefasst und unter Beteiligung der Führungskräfte einvernehmlich abgestimmt Haushalt/Budget Die angekündigten Mittelzuteilungen für die Verwaltungsausgaben und die Eingliederungsleistungen (EGL) entsprechen voraussichtlich in ihrer Höhe den Mittelzuteilungen von Damit ist ein hohes Maß an Kontinuität und Planungssicherheit gegeben. Im ersten Schritt wurde das Verwaltungsbudget geplant, damit der Umschichtungsbetrag bei der Planung der Eingliederungsmittel berücksichtigt werden kann. Für das Jahr 2015 wurde eine Steigerung des Umschichtungsbedarfes aus dem Eingliederungsbudget in den Verwaltungshaushalt ermittelt, der hauptsächlich durch steigende Personalkosten zustande kommt. Der Anteil des Umschichtungsbetrages an den Ausgaben bei den Eingliederungsleistungen beträgt 11,6 % Ebenfalls angestiegen ist die Summe der Vorbindungen aus Vorjahren, wodurch sich die verfügbaren Mittel für das Neugeschäft verringern. Mit Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 9 von 19
12 voraussichtlichen Vorbelastungen aus Vorjahren in Höhe von ca. drei Millionen Euro, entspricht ca. 44,5 % der EGL, werden Maßnahmeverpflichtungen aus den Jahren 2014 und früher finanziert. Die für das Eingliederungsbudget zur Verfügung stehenden Mittel haben sich in den vergangenen Jahren folgendermaßen entwickelt. 2013: inkl. Beschäftigungszuschuss (BEZ) inkl. Beschäftigungszuschuss (BEZ) exkl. Beschäftigungszuschuss (BEZ) Die Planung der Maßnahmeeintritte bei den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten orientiert sich für 2015 an den Bedürfnissen der Kunden und den geschäftspolitischen Handlungsfeldern. Förderinstrument Planung 2015 Gesamtzahl Eintritte (ohne AGH-Plätze) Arbeitsgelegenheiten (Anzahl Stellen) Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung Förderung der beruflichen Weiterbildung Eingliederungszuschüsse Einstiegsgeld Freie Förderung Ausbildungsbegleitende Hilfen FAV (Förderung von Arbeitsverhältnissen) Geschäftspolitische Handlungsfelder Bei den geschäftspolitischen Handlungsfeldern handelt es sich um die Definition von Arbeitsschwerpunkten, die im laufenden Jahr intensiv bearbeitet werden und die eng mit den geschäftspolitischen Zielen im SGB II verzahnt sind. Die Geschäftspolitischen Handlungsfelder 2014 werden im Jahr 2015 fortgeführt: Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren Langzeitbezieher aktivieren und Integrationschancen erhöhen Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen und Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen verbessern Kunden ohne Abschluss zu Fachkräften ausbilden und in den Markt integrieren Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende nutzen Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung sicherstellen In der Projektarbeit und durch die Definition von Zielgruppen im Jobcenter Herzogtum Lauenburg, finden die geschäftspolitischen Handlungsfelder in der täglichen Arbeit des Jobcenters Herzogtum Lauenburg Berücksichtigung. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 10 von 19
13 4.2. Projekte Joboffensive Grundlage für die Joboffensive ist die Mittelfriststrategie des Jobcenters Herzogtum Lauenburg. Im Jobcenter Herzogtum Lauenburg hat sich der Bestand an erwerbsfähige Leistungsberechtigte (elb) über die letzten Jahre auf hohem Niveau verfestigt und nahm seit 2013 zu. Die mittelfristig angelegte Strategie zielt auf eine Reduzierung der elb von einem JDW von aus dem Jahr 2014 auf im Jahr 2017 ab. Durch die Strategie zum Abbau der elb werden die Ziele des Jobcenters positiv beeinflusst. Sie hat unmittelbaren Einfluss auf das Arbeitsmarktprogramm des JC für die folgenden Jahre. Die marktnahen elb sollen dadurch eine noch stärkere individuelle Förderung hin zum ersten Arbeitsmarkt erhalten, die zu einer schnellen und passgenauen Vermittlung führt. Erreicht werden soll dies durch eine hohe Kontaktdichte zwischen den Integrationsfachkräften (IFK) und den erwerbsfähigen Leistungsbeziehern (elb) sowie verbesserte Dienstleistungen. Projektlaufzeit Marktnähe leben, Arbeitgeber erschließen betont noch stärker die Notwendigkeit, sich mit den Entwicklungen des Arbeitsmarktes auseinanderzusetzen, um Integrationschancen zu erkennen und zu nutzen. Arbeitgeber werden gezielt angesprochen, damit sich im Stellenbesetzungsverfahren auch Kundinnen und Kunden des Rechtskreises SGB II optimal platzieren und präsentieren können. Um die genauen Erwartungen der Arbeitgeber für die Stellenbesetzung kennenzulernen und bedienen zu können, verstärkt das Team bewerberorientierte Vermittlung die lokalen Kontakte zu den Betrieben. So können Integrationschancen für die Kunden auch dann genutzt werden, wenn der Einzelne das Idealprofil der freien Stelle auf den ersten Blick nicht erfüllt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die gezielte Arbeitgeberansprache. So sollen beispielsweise die Bewerbungsunterlagen der Kundinnen und Kunden direkt zu den Unternehmen gebracht oder die Kunden falls nötig an die Hand genommen und direkt dorthin begleitet werden. Die Vermittlung wird bei Bedarf unterstützt durch die Gewährung von Eingliederungsleistungen, z.b. für Qualifizierungen, für die Teilnahme an einer Maßnahme bei einem Arbeitgeber (MAG) oder durch Eingliederungszuschüsse (EGZ) ESF Bundesprogramm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit Beteiligung am ESF-Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter nach dem SGB II auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und Umsetzung des Projektes soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gewährt im Rahmen des ESF-Bundesprogrammes Zuwendungen an Jobcenter, die für langzeitarbeitslose erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 11 von 19
14 Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) Perspektiven einer nachhaltigen beruflichen Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Die Förderung ermöglicht Jobcentern, gezielt Arbeitgeber für langzeitarbeitslose Frauen und Männer zu gewinnen. Darüber hinaus werden Qualifizierungsdefizite ausgeglichen, teilnehmende Männer und Frauen nach Aufnahme der Beschäftigung intensiv betreut und die Beschäftigungsverhältnisse auf diese Weise nachhaltig stabilisiert. Anfängliche Minderleistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden den Arbeitgebern ausgeglichen. Die Förderung soll einen zusätzlichen Beitrag zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit leisten Aufstockerprojekt Das im September 2014 zusammen mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg gestartete Aufstockerprojekt wird kontinuierlich fortgeführt. Es werden bis zu 200 Bedarfsgemeinschaften, die ergänzenden Leistungen aus dem SGB II beziehen, in dem Projekt einmünden, mit dem Ziel Hilfebedürftigkeit zu beenden und bestehende Beschäftigungsverhältnisse nachhaltig zu stabilisieren. Zum Jahresende 2014 ist es den Integrationsfachkräften gelungen bereits 80 Bedarfsgemeinschaften zur Mitarbeit in diesem Projekt zu motivieren Zielgruppen Jugendliche Folgende Maßnahmen sind speziell für Jugendliche vorgesehen: Produktionsschulen Die Produktionsschulen sind Einrichtungen für jugendliche und jungerwachsene Arbeitslosengeld II Empfänger im Alter von 15 bis 25 Jahren mit erheblichen Vermittlungshemmnissen. Ihre besondere Aufgabe sieht die Produktionsschule darin, Jugendlichen mit Förderbedarf Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu vermitteln, die für die Aufnahme einer Berufsausbildung oder einer Erwerbstätigkeit erforderlich sind. Dies schließt eine umfassende Entwicklung der Persönlichkeit und den Erwerb sozialer Kompetenzen wie z.b. Leistungs-, Kooperations- und Verantwortungsbereitschaft mit ein. Außerdem werden Orientierungs- und Qualifizierungsangebote bereitgestellt. Die Tätigkeit in der Produktionsschule charakterisiert sich durch die praktische Arbeit in einem produktiven Prozess. Als Grundlage werden erforderliche handwerkliche Kenntnisse vermittelt. In die Arbeit werden regelmäßige Förder- und Qualifizierungssequenzen eingebunden. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 12 von 19
15 Ein Teilbereich der Qualifizierung ist der Abbau von Bildungsdefiziten als Vorbereitung auf den externen Hauptschulabschluss. Übersicht der Produktionsschulen: Nordkreis: BQG mit Sitz in Ratzeburg 40 Teilnehmerkapazitäten mit individueller Zuweisungsdauer Südkreis JAW mit Sitz in Geesthacht 35 Teilnehmerkapazitäten mit individueller Zuweisungsdauer Aktivierungshilfen für Jüngere Im Rahmen dieser Maßnahmen werden Jugendliche und junge Erwachsene mit vielfältigen und schwerwiegenden Hemmnissen (multiple Problemlagen) für eine berufliche Qualifizierung motiviert und stabilisiert, wenn berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen aufgrund der festgestellten Hemmnisse noch nicht möglich sind. Die erfolgreiche Maßnahme TIP bei der BQG wurde auch für das Jahr 2015 verlängert. Die Anzahl der Maßnahmeteilnehmer bleibt wie im Vorjahr bei 15 Jugendlichen. Die individuelle Zuweisungsdauer liegt zwischen drei und sechs Monaten. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) Die Umsetzung berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen erfolgt in enger Kooperation und Abstimmung mit der Agentur für Arbeit (AA) Bad Oldesloe. Die Platzzahlen aus 2014 sollen auch in 2015 zur Verfügung gestellt werden. Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) Zielsetzung ist eine kontinuierliche Fortsetzung enger Kooperation und Abstimmung mit der AA Bad Oldesloe der vorangegangen Jahre. Es werden in diesem Jahr 12 BaE Plätze eingekauft. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 13 von 19
16 Ältere/Projekt mitnmang Perspektive 50plus- Beschäftigungspakt für Ältere in der Region fördert Langzeitarbeitslose zwischen 50 und 65 Jahren die im Rechtskreis SGB II arbeitslos gemeldet sind. Durch ein festes Team 50 plus, speziell ausgerichtet auf die Altersgruppe, die ausschließlich die Kunden in der Altersgruppe betreuen. Ziel ist es, Langzeitarbeitslosen durch Beratung, Berücksichtigung der pers. und ggf. in der Bedarfsgemeinschaft vorliegenden Situation und Wertschätzung eine neue Perspektive zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Mobilisierung der Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungsfähigkeiten zu optimieren und auf diesem Weg eine dauerhafte Integration zu realisieren. Die dritte Förderphase des Bundesprojektes Perspektive 50plus begann am Gerichtet an im Fokus stehenden Kunden, die seit min. 24 Monaten ohne Beschäftigung sind und zusätzlich mehrere Vermittlungshemmnisse aufweisen. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten der Förderungen im SGB II sowie der Netzwerkaufbau durch Maßnahmen. Anders als in den Vorjahren, wurden in 2015 keine gesonderte Maßnahme für den Kundenkreis Ü50 eingekauft. Dennoch steht für ältere Kunden die gesamte Palette arbeitsmarktpolitischer Eingliederungsmaßnahmen zur Verfügung. Speziell für die Langzeitbezieher unter den 50+ Kunden wurden in den Maßnahmen GemiA Kontingente reserviert. Dies ermöglicht einem Teil der Kunden die Arbeitsmarksituation kennen zu lernen und durch Praktika, individuelles Coaching sowie die Förderung der Wertschätzung und Stärkung des Selbstwertgefühls zu erfahren. Mit dem Ziel in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt einzumünden. Im Jahr 2014 wurde das Ziel von 185 Integrationen bereits im Berichtsmonat November mit 216 Arbeitsaufnahmen bei dieser Zielgruppe deutlich übererfüllt. Aufgrund der prognostizierten gleichbleibenden wirtschaftlichen Entwicklung und der sich weiterhin verschlechternden Struktur der Ü50 Kunden wurde, für das letzte Jahr der Ü50 Projektförderung, das Integrationsziel 2014 für 2015 fortgeschrieben. Eine Verstetigung der Betreuungsarbeit sowie der Erfahrungsaustausch und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams 50plus stehen weiterhin im Fokus. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 14 von 19
17 Frauen / Beauftragte für Chancengleichheit / Frauenförderquote / Alleinerziehende / Berufsrückkehrende Die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie der Abbau damit verbundener Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt gehört auch 2015 zu den geschäftspolitischen Zielen des Jobcenters Herzogtum Lauenburg. Frauen Von den 9241 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im SGB II des Jobcenters Herzogtum Lauenburg waren im November Männer und 4820 Frauen im Leistungsbezug. Das heißt mehr als die Hälfte ist weiblichen Geschlechts. Ein Großteil von Ihnen hat Kinder und ist auf eine passgenaue Kinderbetreuung angewiesen, um einer existenzsichernden Beschäftigung nachgehen zu können. Je besser die Betreuungsmöglichkeiten inklusive Notfall- und Randzeitenbetreuung, desto größer die Integrationschancen. Neben nicht ausreichenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist ein weiterer großer Risikofaktor für Arbeitslosigkeit der Ausbildungsstatus. Je besser die Qualifizierung bzw. die Ausbildung, desto geringer ist das Risiko der Arbeitslosigkeit. Besonders Frauen ohne abgeschlossene Ausbildung erfahren eine große Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt. Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Das Jobcenter Herzogtum Lauenburg hat deshalb eine Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Sie berät und unterstützt die gemeinsame Einrichtung in Fragen der Gleichstellung von Männern und Frauen in der Grundsicherung für Arbeitssuchende, der Frauenförderung sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern. Um Frauen entsprechend ihres Anteils an den Arbeitslosen zu fördern, wird ihr Anteil an den einzelnen Förderangeboten erhoben. Neben den klassischen Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktförderung wie z.b. vermittlungsunterstützenden Leistungen zur Arbeitsaufnahme, Arbeitsgelegenheiten, Maßnahmen zur Aktivierung und Vermittlung, Unterstützung bei der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung oder selbständigen Tätigkeit gehört auch die Teilnahme an Weiterbildungslehrgängen. Es ist auch im Jahr 2015 das Ziel, die Benachteiligung von Frauen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verhindern und eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen sowie die Frauenförderquote im Jobcenter weiter zu erhöhen. Zudem sollen grundsätzlich Maßnahmekonzeptionen und Rahmenbedingungen der verschiedenen arbeitsmarktlichen Aktivitäten den besonderen Bedürfnissen von Frauen angepasst werden. Hierbei geht es u. a. um die Möglichkeit, in Teilzeit in Maßnahmen einzumünden, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 15 von 19
18 Frauenförderquote Dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg gelang es auch 2014 den Frauenförderanteil kontinuierlich weiter zu verbessern. Die Mindestbeteiligung von Frauen gem. 1 Abs. 2 Nr. 4 SGB III an allen Maßnahmen und Förderangeboten lag im August 2014 beispielsweise bei 40,4 %, d.h. es gab eine Abweichung von nur noch 6.5% zum gesetzten Ziel. Das Jobcenter hält deshalb im Jahr 2015 weiterhin für Frauen mit Kindern spezielle Förderangebote bereit, um diesem Minus entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird als Querschnittsaufgabe pro-aktiv kontinuierlich an der Erhöhung der Frauenförderquote weiter gearbeitet. Dies soll u.a. geschehen durch einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein mit dem Angebot eines frauenspezifisches Individual Coachings (IC). Darüber hinaus bieten wir den Frauen eine fünf monatige Aktivierungsmaßnahme (ICA-Train) an, die über wöchentliche Einzelberatungen hinaus auch 2 x wöchentlich für 3 Stunden im Gruppentraining an unterschiedlichen Themen beinhaltet. Mit Gleichgesinnten werden z.b. folgende Themen bearbeitet: EDV, Internet und Bewerbung, Kommunikation, Körpersprache und Ausstrahlung, Kindererziehung und Betreuung, Arbeitsrecht, Finanzen und Schulden sowie Ernährung und Gesundheit. Ausgewählte Zielgruppe sind Frauen in ihrer Gesamtheit, wobei Alleinerziehende und Erziehende am meisten profitieren werden. Alleinerziehende Immer noch knapp 15%, das sind mehr als 1400 Frauen und Männer, aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jobcenter Herzogtum Lauenburg, sind alleinerziehend. Von Ihnen sind ca. 18% bereits sozialversicherungspflichtig beschäftigt; nochmals ein etwa gleichgroßer Anteil von ihnen hat eine geringfügige Beschäftigung. Trotzdem gelingt es ihnen nicht den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder ohne aufstockende Leistungen aus dem SGB II zu sichern. Für viele Alleinerziehende ist die Notwendigkeit, sich beruflich zu orientieren und zu integrieren, oft eine große Herausforderung. Unzureichende Möglichkeiten der Kinderbetreuung, Unsicherheiten bezüglich der Organisation des Alltages und Selbstzweifel bezüglich der eigenen Chancen und Fähigkeiten am Arbeitsmarkt, lassen die Arbeitssuche und die Arbeitsaufnahme besonders schwierig erscheinen. Zudem erwarten viele Arbeitgeber/innen ein hohes Maß an dienstleistungsorientierter Arbeitszeitflexibilität. Daher möchte das Jobcenter Herzogtum Lauenburg im kommenden Jahr im Rahmen der joboffensive verstärkt auf Arbeitgeber/innen zugehen, um diese über familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, eine betriebliche Teilzeitausbildung sowie Potentiale dieser Kundengruppe zu informieren. Unser Ziel ist weiterhin die Implementierung von nachhaltigen Strukturen im Jobcenter Herzogtum Lauenburg hinsichtlich der Zielgruppe der Alleinerziehenden voranzutreiben. Wir möchten die Vernetzung mit den Ansprechpartnern in der Region verbessern und die Initiierung von Veränderungsprozessen hinsichtlich der notwendigen Rahmenbedingungen, z.b. von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Kostenbefreiung einfordern, um Beschäftigungsmöglichkeiten zu realisieren. Ziel ist die Bereitstellung eines bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangebotes für alle (Allein)erziehenden Arbeitslosen, um Beschäftigungs- Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 16 von 19
19 möglichkeiten zu realisieren. Hier ist eine enge Verzahnung mit dem kommunalen Träger der Kinderbetreuungseinrichtungen erforderlich. Die Beauftragte für Chancengleichheit vertritt das Jobcenter deshalb in der Planungsgruppe Kindertagesbetreuung bei der Kreisverwaltung. Berufsrückkehrende Um insbesondere (alleinerziehende) Frauen aber auch Männer nach der Elternzeit (Kinder unter 3 Jahren) schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren bzw. zu reintegrieren, wird das Jobcenter wie bereits in den Jahren zuvor an allen Standorten für diese Personengruppe Beratungsangebote schon während der Kinderbetreuungszeit anbieten. Neben den zielgruppenspezifischen Informationsveranstaltungen, welche angeboten werden mit dem Ziel rechtszeitig Förderangebote unterbreiten zu können, werden ab 2015 der schwangeren Frau, der sich in Elternzeit befindlichen Frauen und zum Zeitpunkt des Wiedereinstiegs in Form von Broschüren wertvolle Tipps gegeben. Die enge Zusammenarbeit mit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Bad Oldesloe und den Gleichstellungsbeauftragten der Städte, Kommunen und Kreise wird auch 2015 intensiv gepflegt. Neben dem regelmäßigen gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch erfolgt eine in Kooperation die Teilnahme an Veranstaltungen (z.b. Messen) und eine gemeinsame Ausrichtung an den Schnittstellen des SGB II und des SGBIII wie z.b. einer abgestimmten Bildungszielplanung und der Forcierung von Teilzeitausbildung. Auch hier wird es im Jahr 2015 gemeinsame Informationsveranstaltungen geben. Darüber hinaus hat das Jobcenter für die ESF Projekte Perspektive Wiedereinstieg- Potentiale erschließen und Stark im Beruf- Mütter mit Migrationshintergrund eine Kooperationsvereinbarung geschlossen Langzeitleistungsbezieher Die Bemühungen des Jobcenters Herzogtum Lauenburg sind darauf ausgerichtet, für sämtliche Kunden in allen Profillagen ausreichend Integrationshilfen vorzuhalten. Entweder zielen diese Hilfen auf eine unmittelbare Integration in den Arbeitsmarkt oder aber insbesondere bei den Langzeitleistungsbeziehern auf eine Verbesserung der Integrationsaussichten ab. Im Jahr 2014 waren im Jahresdurchschnitt erwerbsfähige Leistungsberechtigte beim Jobcenter gemeldet. Rund zwei Drittel davon waren Langzeitleistungsbezieher. Zur Aktivierung und weiteren Heranführung dieses Kundenstamms an den ersten Arbeitsmarkt, wurden die Maßnahme GemiA - Ganzheitliche Eingliederungsleistung mit integrativem Ansatz für Kundinnen und Kunden mit multiplen Problemlagen erarbeitet und ausgeschrieben. Nach einem erfolgreichen Ausschreibungsverfahren können hier insgesamt 320 Betroffene gefördert werden. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 17 von 19
20 5. Kooperation und Zusammenarbeit Ein gut ausgebautes Netzwerk in der Region gerade aber nicht nur im beschäftigungsorientierten Fallmanagement ist die Basis für den Erfolg der Integrationsarbeit. Nachfolgend werden einige Kooperationen und Kooperationspartner vorgestellt Servicecenter Schwerin Um einerseits über eine verbesserte telefonische Erreichbarkeit das Dienstleistungsangebot des Jobcenters auszubauen und somit die Kundenzufriedenheit zu verbessern und um anderseits die Fachkräfte vom Ort zu entlasten, um die Qualität der originären operativen Aufgabenerledigung zu steigern, hat das Jobcenter seit dem , das Service Center Schwerin als Telefondienstleister beauftragt. Zum Jahresbeginn verbessert das Jobcenter Herzogtum Lauenburg dadurch die telefonische Erreichbarkeit für seine Kunden! Die Fachkräfte stehen dann jeweils von Montag bis Freitag in der Zeit von Uhr bis Uhr für telefonische Anfragen, Mitteilungen usw. durchgehend zur Verfügung Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe Auch 2014 wird die bisherige kooperative Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberservice der AA Bad Oldesloe fortgeführt. Das Jobcenter Herzogtum Lauenburg beschäftigt drei Arbeitsvermittler, die ihren Ansatz im Arbeitgeberservice an den Standorten Mölln und Geesthacht gefunden haben. Diese sind vollständig in das Team des AGS integriert und nehmen die anfallenden Aufgaben ganzheitlich wahr. Vor dem Hintergrund des Prinzips Best Match erfolgt keine Fokussierung auf SGB II Kunden, sondern eine Vermittlung der Bewerber auf offene Stellen nach dem Prinzip der Besteignung durch den gesamten AGS. Somit kann festgestellt werden, dass bei der Besetzung der Stellenangebote nicht der Rechtskreis entscheidend ist. Handlungsleitend ist das Ziel, den Bedarfen der Arbeitgeber gerecht werden zu können. Zwischen dem AGS vertreten durch die drei Vermittlungsfachkräfte des Jobcenters und den bewerberorientierten Arbeitsvermittlern findet ein regelmäßiger Informationsaustausch zur Optimierung der Vermittlungsbemühungen statt Ausbildungsstellenvermittlung der AA Bad Oldesloe Das Jobcenter Herzogtum Lauenburg beauftragt die AA Bad Oldesloe mit der Ausbildungsstellenvermittlung ausbildungssuchender jugendlicher/erwerbsfähiger Hilfebedürftiger. Dies schließt die erforderlichen Aktivitäten im Rahmen der Nachvermittlung des Ausbildungspaktes ein. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 18 von 19
21 5.4. Berufliche Rehabilitation Die Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben (berufliche Rehabilitation) wird entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im SGB II durch das Jobcenter in Zusammenarbeit mit der AA Bad Oldesloe durchgeführt. Das Jobcenter Herzogtum Lauenburg ist kein Träger der beruflichen Rehabilitation. Im Interesse des Kunden ist eine beidseitige enge Zusammenarbeit erforderlich. Die AA Bad Oldesloe und das Jobcenter Herzogtum Lauenburg beteiligen sich gemeinsam an dem eingerichteten Arbeitskreis Arbeit - ein Netzwerk zur beruflichen Teilhabe in der Region Kommunale Zusammenarbeit Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist ein Träger des Jobcenters. Insbesondere vor dem Hintergrund der kommunalen Eingliederungsleistungen des 16a SGB II ist eine enge Zusammenarbeit erforderlich. An der Schnittstelle zum SGB XII wurde für Mölln ein sog. Runder Tisch für Fallbesprechungen eingerichtet. Die Unterstützung und Förderung sowie die nachhaltige Eingliederung junger Menschen, insbesondere wenn sie sozial benachteiligt sind und einen erhöhten Unterstützungsbedarf aufweisen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe Netzwerkbildung Die Pflege und die Intensivierung sowie der Ausbau der bestehenden Partnerschaften sind die Basis für eine erfolgreiche Integrationsarbeit in der Region. Die erfolgreiche Netzwerkarbeit im Kreis bildet sich insbesondere durch die enge Kooperation mit den Trägern für die berufliche Bildung, den Arbeitsgelegenheiten sowie sämtliche Beratungseinrichtungen (z.b. Suchtberatung, Schuldnerberatung, Migrationsberatung) in der Region ab. Um die Integrationsarbeit weiter auszubauen und zu optimieren, besteht ein großes Interesse der Teilnahme an einschlägigen Fachveranstaltungen und Arbeitskreisen. Im Rahmen der im vergangenen Jahr mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg geschlossenen Kooperationsvereinbarung zum Arbeitsbündnis Übergang Schule Beruf Schleswig-Holstein findet ein regelmäßiger Austausch in Form von Netzwerktreffen statt. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen, Menschen mit Handicap an den Arbeitsmarkt heranzuführen und deren gesellschaftliche und berufliche Integration zu fördern. Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2015 Jobcenter Herzogtum Lauenburg Seite 19 von 19
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