Ether sind kettenfärmige Verbindungen vom Typ R-O-R' oder Heterocyclen mit mindestens einem O-Atom im Ring.
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- Eike Goldschmidt
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1 Ri Ether Ether sind kettenfärmige Verbindungen vom Typ R--R' oder Heterocyclen mit mindestens einem -Atom im Ring. Sie kännen formal auch als Disubstitutionsprodukte von Wasser betrachtet werden. Symmetrischer (einfacher) Ether: Unsymmetrischer (gemischter) Ether: R = R' R <> R' Dreiringether werden als Epoxide oder xirane bezeichnet. Nomenklatur CH 3 CH 3 CH 3 Zur Benennung wird in der substitutiven Nomenklatur das PrÅfix Alkoxy- verwendet. Radikofunktionell wird die Endung -ether an den oder die entsprechenden Radikalnamen angehångt. CH 3 CH 3 Methoxymethan Dimethylether CH 3 CH 2 CH 3 Methoxyethan Methylethylether Cyclohexoxybenzen Cyclohexylphenylether CH 3 CH 2 CH CH 2 Ethoxyethen 1,2,4-Trimethoxybenzen Epoxide werden substitutiv durch das PrÅfix Epoxy- oder radikofunktionell durch die Endung -oxid benannt. CH 2 CH 2 Epoxyethan Ethylenoxid CH 2 CH CH 2 CH 3 1,2-Epoxybutan Butylenoxid Cyclische Ether tragen Trivialnamen. r g a n i s c h e S t o f f l e h r e
2 Ri 105 Furan Pyran 1,4-Dioxan Tetrahydrofuran Eigenschaften Meist angenehm riechende, brennbare, farblose FlÇssigkeiten (nur Dimethylether und Ethylenoxid sind gasfärmig). Ether sind flçchtiger als Alkohole. Die MolekÅle besitzen zwar ein Dipolmoment, sie kännen aber untereinander keine H-BrÅcken bilden, da der polar gebundene Wasserstoff fehlt. Die WasserlÄslichkeit ist mit derjenigen von Alkoholen gleicher C-Zahl vergleichbar. Im Wasser kännen sich mit den WassermolekÅlen H- BrÅcken ausbilden. Toxikologie Die Alkylether sind nicht giftig. Die meisten wirken narkotisierend. Ihre Hauptgefahr liegt in der ExplosivitÅt der Ether-Luft-Gemische. Chloralkylether sind cancerogen. Die Dioxine sind schon in Spuren gefåhrliche Zellgifte. Herstellung Symmetrische Ether werden durch intermolekulare Wasserabspaltung aus Alkoholen (im Éberschuss) mit starken SÅuren (H 2 S 4 ) hergestellt. Beispiel: Herstellung von Diethylether aus Ethanol CH 3 CH 2 H H 2S 2 4 CH3 CH 2 CH 2 CH 3 + H 2 r g a n i s c h e S t o f f l e h r e
3 Ri 106 Cyclische Ether gewinnt man durch intramolekulare Wasserabspaltung aus Diolen. Beispiel: Herstellung von Tetrahydrofuran aus 1,4-Butandiol H CH 2 CH 2 CH 2 CH 2 H H 2 S 4 + H 2 Gemischte Ether erhålt man aus Alkoholaten und Halogen-KW oder Alkylsulfaten. Beispiel: Herstellung von Methoxyethan aus Natriumethanolat und Chlormethan. CH 3 CH 2 - Na + + CH 3 I CH 3 CH 2 CH 3 + NaI Beispiel: Herstellung von Methoxypropan aus Natriumpropanolat und Dimethylsulfat. C 3 H 7 - Na + + (CH 3 ) 2 S 4 C 3 H 7 CH 3 + CH 3 S 4 - Na + Epoxide entstehen durch xidation ungesåttigter Verbindungen mit PeroxysÅuren. Beispiel: Herstellung von Epoxypropan durch xidation von Propen mit PeroxoethansÅure. CH 3 CH CH 2 + CH 3 C CH H 3 CH CH 2 + CH 3 C H Reaktionen Die flçchtigen Ether sind leicht entzçndbar. An Luft und unter Lichteinwirkung bilden Ether Peroxide. 2 C 2 H 5 C 2 H C 2 H 5 C 2 H 5 Peroxidhaltige Ether sind gefåhrlich, da sich die Peroxide z.b. beim abdestillieren des Ethers explosionsartig zersetzen kännen. Peroxide werden durch Zugabe von FeS 4 und Thiocyanat nachgewiesen (rote FÅrbung) und durch Zugabe von Fe(II)-Salzen zerstärt. Lagerung in braunen Flaschen unter Luftabschluss. Etherspaltung mit HI oder Hbr. Beispiel: Spaltung von Diethylether mit Bromwasserstoff C 2H 5 C 2 H 5 + HBr C 2 H 5 H + C 2 H 5 Br Epoxide sind wegen ihrer Ringspannung sehr reaktiv und addieren eine Vielzahl von Stoffen. r g a n i s c h e S t o f f l e h r e
4 Ri 107 CH 2 CH 2 + H 2 + R-H + H + NH 3 + R-MgX H-CH2-CH2-H H-CH2-CH2--R H-CH2-CH2- H-CH2-CH2-NH2 H-CH2-CH2-R Glycol Glycolether 2-Chlorethanol 2-Aminoethanol Alkohole wichtige Vertreter Diethylether Ethoxyethan ist der industriell wichtigste Ether. Die Gewinnung erfolgt aus Ethanol unter Einwirkung von conc. H 2 S 4. Stark flçchtige FlÇssigkeit, DÅmpfe schwerer als Luft und leicht entflammbar. Wichtiges LÄsungsmittel, da chemisch stabil und mit den meisten organischen LÄsungsmitteln mischbar (Fette, Ñle, Harze). Verwendung als Reaktionsmedium im Labor und gelegentlich auch als Narkosemittel. Dioxan Mischt sich mit Wasser und organischen LM. Entsteht aus Ethandiol durch zweifache intermolekulare Wasserabspaltung. Verwendung als LÄsungsmittel (Cellulose-Kunststoffe). Steht im Verdacht, cancerogene Wirkung zu haben. Ethylenoxid Epoxyethan ist das wichtigste Epoxid. Giftiges und explosives Gas. Herstellung durch katalytische xidation von Ethen mit Luftsauerstoff. Ag/ 2 CH 2 CH CH 2 CH 2 Verwendung zur Herstellung von Glycol (Ethandiol), Glycolethern, Epoxidharzen. Glycolether Mono- und Diether des Ethylen-, Di- und Triethylenglycols. H-CH2-CH2--CH3 2-Methoxyethanol r g a n i s c h e S t o f f l e h r e
5 Ri 108 Sie dienen als LÄsungsmittel (Lacke), Reaktionsmedium, WÅrmetrÅger in HeizbÅdern. Kronenether Cyclische Polymere von Ethylenglycol. Sie besitzen die FÅhigkeit selektiv Erdalkali- und Alkali-Ionen zu komplexieren, wenn diese genau in den "Hohlraum" passen. K + Salzreaktionen kännen so auch in unpolaren LÄsungsmitteln einphasig durchgefçhrt werden (z.b. xidationen mit KMn 4 ). r g a n i s c h e S t o f f l e h r e
Ketone gehären zu den Carbonylverbindungen. Sie tragen als funktionelle Gruppe eine nicht endståndige Carbonylgruppe. R 1 R 2
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