Das Schwein und die Bohne
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- Daniel Thomas
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1 LANDESBETRIEB LANDWIRTSCHAFT HESSEN Das Schwein und die Bohne Kassel, 20. Februar 2018 Mastschweine bedarfsgerecht mit gentechnisch nicht veränderten Futtermitteln zu versorgen ist zwar möglich, im Fall von gentechnikfreiem Sojaschrot aber kostspieliger. Zudem ist die Ware teilweise knapp. Alternativ können heimische Proteinträger eingemischt werden, die mit vielen positiven Effekten einhergehen. Laufend werden in den USA neue gentechnisch veränderte Sojasorten entwickelt und angebaut. Die Europäische Union hat jedoch für solche neuen gentechnisch veränderten Sorten äußerst langwierige Zulassungsverfahren. So kommt es, das in Amerika schon die neuen Generationen angebaut werden, diese in Europa aber noch lange keine Zulassung haben. In Deutschland gibt es zudem die Tendenz zu gentechnikfreien Produkten (GVO-frei). Der Sektor für Milchprodukte macht es vor: Es finden sich immer häufiger Produkte mit dem Hinweis auf gentechnikfreie Fütterung. Dieser Trend hat auch andere Bereiche des Lebensmittelmarktes erfasst wie z.b. Eier und Hähnchen: Verbraucher scheinen für gentechnisch veränderte Nahrungsmittel nur eine relativ geringe Akzeptanz zu haben. Die Lebensmittelwirtschaft übt in dieser Hinsicht auf die Erzeugungsstufen Druck aus. Für gentechnikfreie Produkte ergeben sich neue Vermarktungschancen. Das gilt besonders für deutsches Schweinefleisch. So füttern Schweinehalter, die die Handelsunternehmen Netto, EDEKA Südbayern und Lidl beliefern, seit letztem Jahr gentechnikfrei. Insgesamt ist die Diskussion in Deutschland aber noch am Anfang. Fakt ist, dass Mastschweine bedarfsgerecht gentechnikfrei gefüttert werden können. Diverse Versuche haben gezeigt, dass mit den verwendeten Rationen und unter Einsatz heimischer Proteinträger gute Futteraufnahmen und Tierleistungen erzielt werden. Positive Effekte Gentechnikfrei zu füttern bedeutet u.a., sich mit dem Anbau heimischer Eiweißfuttermittel, insbesondere von Körnerleguminosen zu befassen. Daraus ergeben sich vielfältige, positive Effekte wie Humusaufbau, sehr guter Vorfruchtwert und Fruchtartendiversifizierung. Zurzeit werden noch 28 Prozent des nach Europa importieren Soja an Schweine verfüttert. Eine teilweise Umstellung auf heimische Proteinträger könnte also substanziell zu einer größeren Unabhängigkeit von Soja-Importware beitragen. Die stärkere Nachfrage aus dem Futterbereich würde den Anbau von heimischen Körnerleguminosen attraktiver machen und gleichzeitig als Initialzündung für mehr Anstrengungen in der Zucht und Anbautechnik sorgen. Kajo Hollmichel Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Telefon: Tierproduktion Telefax: Internet:
2 Die Rationen mit Leguminosen sind trotz ihrer momentan absoluten Preiswürdigkeit (Stand: Februar 2018) minimal teurer als die konventionelle Bezugsration (siehe Tabelle: 1 und 2). Dies liegt an dem hochpreisigen Einsatz von GVO-freiem Sojaextraktionsschrot (SES) in diesen Rationen. In der Vergangenheit betrug die Preisdifferenz zwischen 43er und GVO-freier Ware fünf bis sechs Euro pro Dezitonne. Aktuell liegt die Differenz bei etwa 8 bis 9 /dt. Entscheidend ist, dass das Schwein in jeder Lebensphase bedarfsgerecht gefüttert wird. Auch unter den Voraussetzungen der Gentechnikfreiheit und einem möglichst hohen Einsatz heimischer Futtermittel. Nur so sind von den Tieren entsprechende Leistungen bei geringstem Futter- und Energieaufwand zu erwarten. Passgenaue Futtermischungen Im Folgenden werden verschiedene, bedarfsgerechte und gentechnikfreie Futterrationen vorgestellt und hinsichtlich der Preiswürdigkeit mit einer klassischen Ration (Getreide plus gentechnisch veränderten HP-SES) verglichen: - 1. Ration mit SES Brasil GVO-frei - 2. Ration mit SES Brasil GVO-frei und Rapsschrot - 3. Ration mit SES Brasil GVO-frei und Ackerbohnen - 4. Ration mit SES Brasil GVO-frei und Erbsen Tabelle: 1 Die Rationen sind auf Grundlage der der neuesten Versorgungsempfehlungen der DLG und des Rechenmeisters LWK NRW von 2016 berechnet auf Basis von 88% TM. Die verwendeten Futtermittelpreise sind Nettopreise vom (siehe Fußnote) Als Basis für die Berechnung der unterschiedlichen Mineralfutterpreise (andere Aminosäure-, Kalzium- und Phosphorgehalte) diente ein Standard-Mineralfutter mit Phytase mit einem Nettopreis von 68,80 /dt Fütterung auf Basis Variante angestrebtes Zunahmeniveau nach DLG 2010 abgeändert XP 850 g TZ ab kg LG / Phase Weizen, 11 % RP 33,5% 37,0% 38,6% 44,0% 42,0% 44,5% 49,9% 51,0% 50,9% 53,4% 48,0% 48,0% 47,3% 46,0% 32,5% Gerste, 11 % RP 42,0% 41,9% 47,5% 30,4% 35,7% 41,0% 25,0% 25,0% 30,0% 19,0% 25,7% 32,0% 24,0% 25,7% 39,5% HP-Sojaschrot 47 % RP 19,5% 16,8% 10,9% Sojaschrot Brasil, 45 % RP GVO-frei 20,6% 17,8% 11,5% 20,4% 14,4% 5,2% 18,0% 14,0% 7,0% 19,0% 14,3% 5,0% Rapsschrot 33 % RP 5,0% 10,0% Ackerbohnen 26 % RP 5,0% 8,0% 10,0% Erbsen 22 % RP 5,0% 10,0% 20,0% Rapsöl 1,5% 1,3% 0,5% 1,5% 1,5% 0,5% 1,2% 1,7% 1,5% 1,1% 1,3% 0,5% 1,2% 1,0% 0,5% 1 Mineralfutter VM-AM-EM 3,5% 3,0% 2,5% 3,5% 3,0% 2,5% 3,5% 3,0% 2,5% 3,5% 3,0% 2,5% 3,5% 3,0% 2,5% - Ca / P (mit Phytase!) in % 21,5/2,5 21,5/2,5 20/2,5 22/2,5 21/2,5 - Lys. / Met. / Thr. / Trp. 1) in % kalkulierter Mineralfutterpreis / dt Inhaltsstoffe Energie Schwein (ME) in MJ nach EFF 5) 13,2 13,2 13,0 13,2 13,2 13,0 13,2 13,2 13,0 13,2 13,2 13,0 13,2 13,2 13,0 Rohprotein in g (XP) Rohfaser in g (XF) Lysin in g 12,1 10,9 8,9 11,7 10,6 8,6 12,0 10,7 8,8 11,7 10,6 8,8 11,6 10,6 9,3 pcv. Lysin in g 2) 10,8 9,7 7,9 10,5 9,4 7,6 10,8 9,5 7,9 10,5 9,5 7,9 10,3 9,4 8,1 pcv. Lys. / pcv Met. + Cys. 3) / pcv. Thr. 0,51/0,60 0,54/0,62 0,60/0,65 0,53/0,62 0,56/0,64 0,62/0,67 0,52/0,60 0,57/0,63 0,67/0,67 0,53/0,63 0,54/0,64 0,67/0,67 0,54/0,65 0,55/0,65 0,53/0,64 Lysin / MJ ME 0,92 0,83 0,68 0,89 0,80 0,66 0,91 0,81 0,68 0,89 0,80 0,68 0,88 0,80 0,72 pcv. Lysin / MJ ME 0,82 0,73 0,61 0,80 0,71 0,58 0,82 0,72 0,58 0,80 0,72 0,58 0,78 0,71 0,62 Futterverbrauch kg / Mastabschnitt 19,7 68,4 155,0 19,7 68,4 155,0 19,7 68,4 155,0 19,7 68,4 155,0 19,7 68,4 155,0 Gesamtfutterverbrauch kg unterstellte Futterverwertung Futterverbrauch % / Mastabschnitt 8,1% 28,1% 63,8% Leguminosen kg / Mastabschnitt 1,0 5,5 15,5 1,0 6,8 31,0 Leguminosenverbrauch / MS in kg HP-Sojaschrot kg / Mastabschnitt 3,8 11,5 16,9 4,1 12,2 17,8 4,0 9,8 8,1 3,5 22,0 9,6 10,9 3,7 38,8 9,8 7,8 HP-Sojaschrotverbrauch / MS in kg 32,2 34,1 21,9 24,0 21,3 Futterkosten / dt 4) 24,77 23,59 21,08 26,24 25,02 21,89 26,05 24,65 21,69 25,43 24,08 20,93 25,80 24,11 20,94 Futterkosten / dt 4) gesamt Futterkosten / MS Bezugsration mit HP- Sojaschrot (SES) 11/2/4,5/- 81,60 Ration mit Sojaschrot Brasil GVO-frei 10/2/4,5/- 78,90 Sojaschrot Brasil GVO-frei mit Rapsschrot -/5/10% 11/2/4,5/- 81,30 1) Lysin / Methionin / Threonin / Tryptophan 2) praecaecal (dünndarm-) verdauliches Lysin 3) Cystin 4) Alles Zukaufpreise ohne MwSt! Weizen 16,50 /dt, Gerste 16,00 /dt, HP-Sojaschrot 42,00 /dt, HP-Sojaschrot Brasil GVO-frei 48 /dt, Rapsschrot 25,50 /dt, Ackerbohnen 20 /dt, Erbsen 22 /dt, Rapsöl 98 /dt, Lysin (80%) 220 /dt, Methionin 345 /dt, Threonin 195 /dt, Kalzium als CaCO 3 8 /dt und Phosphor als Monokalziumphosphat 60 /dt. 5) EFF = Einzelfutterformel 22,08 23,12 22,87 53,69 56,21 55,61 SES Brasil GVO-frei mit Ackerbohnen 5/8/10% SES Brasil GVO-frei mit Erbsen 5/10/20% 10/2,5/5/- 9/2,5/5/- 81,70 78,70 22,18 22,22 53,92 54,03 2
3 Tabelle 2: Tabelle 2: Preiswürdigkeit von Proteinträgern im Austausch gegen HP-Sojaextraktionsschrot (HP-SES) und Weizen auf der Basis verdauliches Lysin und Umsetzbare Energie (ME) nach Einzelfutterformel Rohpr. (XP) in 88% TM Kalkulationspreise in /dt (Zukaufspreise!) HP-SES 47,0% 30,00 35,00 40,00 45,00 50,00 42,00 42,00 Weizen 11,0% 12,00 14,00 16,00 18,00 20,00 16,50 16,50 preiswürdig bis zum Preis von: Marktpreise (Zukauf) am in /dt 1) preiswürdig Erbsen 22,0% 19,60 22,90 26,20 29, ,30 22,00 ja Ackerbohnen 26,4% 19,70 23,00 26,20 29,50 32,80 27,40 20,00 ja Rapsschrot 33,9% 18,50 21,00 24,70 27,80 30,90 25,90 25,50 ja SES GVO-frei 44,8% 29,00 33,80 38,60 43,40 48,30 40,54 48,00 nein 1) rote Zahlen = preiswürdig bis zum Preis von hellblaue Zahlen = Marktpreise in /dt zum Preiswürdigkeiten nach Methode Löhr, können mit dem Excel-Programm von Herrn Hollmichel berechnet werden. Download z.b. unter: Heimische Futtermittel einzusetzen heißt nicht, Sojaschrot einfach zu ersetzen. Es kommt darauf an, für den jeweiligen Einsatzbereich passgenaue Futtermischungen mit einem möglichst hohen Anteil einheimischer Körnerleguminosen oder Raps zu entwickeln. Im Vergleich zur gentechnisch veränderten HP-Soja-Ration verbraucht die gentechnikfreie Ration etwas mehr Sojaschrot, da das Brasil-Sojaschrot nur ca. 45 Prozent Rohprotein enthält. Geht man vom reinen Futterwert aus, müsste die GVO-freie Ware sogar 1 bis 2 /dt günstiger als das HP-SES sein (siehe Tabelle 2). Die Mehrkosten für die Fütterung mit ausschließlich GVO-freiem Sojaschrot als Eiweißkomponente betragen derzeit gut 1 /dt Futter bzw. ca. 2,50 /MS (siehe Tabelle 1). Derzeit handelt es sich bei GVO freiem SES zum ganz überwiegenden Teil um brasilianische Ware. Allerdings gibt es momentan Bemühungen sowohl in Indien ProTerra zertifizierte gentechnikfreie Ware zu produzieren, als auch im Rahmen der Donausoja Initiative. Die Donausoja Initiative sieht dabei mittelfristig ein Potenzial von ca. 5 Mio. t Sojabohnen, die in der Donausoja-Region produziert werden könnte. Ein gutes Beispiel für die Umsetzung liefert dabei Österreich. Seit 2013 sind in insgesamt Supermärkten von Rewe (Billa, Merkur), Hofer, Interspar, Spar und Penny nur noch österreichische Frischeier erhältlich, die von mit gentechnikfreiem Donau Soja gefütterten Hühnern aus heimischer Haltung stammen. Mit Donausoja gefütterte Schweine sind seit letztem Jahr bei Spar und Hofer erhältlich. Soja reduziert Bei der Einmischung von fünf beziehungsweise zehn Prozent Rapsextraktionsschrot (RES) in der Anfangs- und Endmastration ergibt sich hinsichtlich der Kosten zur Ration mit HP-SES Brasil ein etwas positiveres Bild: Die Ration ist dann nur noch ca. 2 /MS 3
4 teurer. Positiv ist aber, dass der Sojaschrotverbrauch von 32, 2 kg auf 21,9 kg je Mastschwein sinkt. Aufgrund der antinutriven Substanzen (Restglucosinolatgehalte von um 7-9 mmol/kg) empfehlen Fütterungsexperten aber nur maximal 15 Prozent RES in der Endmastration. Es sind zwar erste hydrothermisch behandelte RES-Produkte auf dem Markt verfügbar, die geringere Glucosinolatwerte besitzen, aber preislich sind sie selten konkurrenzfähig. Selbst wenn sich solche Produkte in Zukunft am Markt durchsetzen, ist aus heutiger Sicht von Wissenschaft und Ökonomie das Sojaextraktionsschrot schwer komplett aus konventionellen Schweinerationen zu verdrängen. Bei allen Rationen mit RES ist auf den passenden Aminosäuren- und Energieausgleich zu achten. Zudem muss bei der Mineralfutter- oder Ergänzerauswahl berücksichtigt werden, dass RES einen hohen Phosphorgehalt hat. Im Ferkelaufzuchtbereich ist der Einsatz von RES ebenfalls möglich und sogar zu empfehlen, wenn auch in der Mast RES verfüttert wird, da sich die Tiere dann schon an den Geschmack gewöhnt haben. Die Verfügbarkeit ist gut und auch für eine erhöhte Mengennachfrage bestehen Kapazitäten. Fruchtfolge lockern Die heimischen Körnerleguminosen sind zwischen Energie- und Proteinfuttermitteln einzuordnen. Sie bieten ackerbaulich, gerade für Betriebe mit Ackerfuchsschwanzproblemen, eine sehr gute Möglichkeit die Fruchtfolge aufzulockern. Insbesondere für selbstmischende Veredelungsbetriebe ist der Anbau von Körnerleguminosen eine kostengünstige Alternative. Unter Berücksichtigung des Vorfruchtwertes ist ein Anbau zur Selbstverfütterung bei Erträgen von 50 Dezitonnen pro Hektar wieder lukrativ. Die Rationen mit Erbsen und Ackerbohnen in Verbindung mit non GVO-Sojaschrot wären wesentlich günstiger, wenn SES GVO-frei im Moment nicht relativ teuer wäre. Zumal die Leguminosen zurzeit hoch preiswürdig sind, da zu wenig angebaut wird und dadurch eine kontinuierliche Abnahme fehlt. Deshalb gibt es auch kaum wirkliche Marktpreise für die Leguminosen. Oft handelt es sich um hypothetische Preise des Handels. Professionelle Betriebe ernten zwischen 45 und 55 dt/ha Erbsen oder Ackerbohnen. Preiswürdig ist dank der sehr guten Vorfruchtwirkung der Leguminosen ein Anbau ab einem Verkaufspreis von etwa 27 Euro je Dezitonne (immer in Abhängigkeit vom SES und Weizenpreis). Dieser Preis kann zusätzlich betriebsindividuell variieren. Erbsen wären momentan bis 27,30 Euro je Dezitonne preiswürdig einzusetzen. Da auf Leguminosenflächen keine Gülle ausgebracht werden sollte, kommt in viehdichten Gebieten mit hohen Pachtpreisen oft nur der Zukauf von Körnerleguminosen in Frage. Es gibt aber agrarpolitische Maßnahmen, wie die vielfältige/vielgliedrige Fruchtfolge, die einen Leguminosenanbau fördern, um einen Anbauanreiz zu schaffen. Es existieren diese Programme in z.b. NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen (hier das Programm HALM aber bis 2020 keine Neuaufnahmen Förderung bis max. 110 /ha). Fazit Insgesamt lässt sich sagen, dass Mastschweine bedarfsgerecht gentechnikfrei gefüttert werden können. Diverse Versuche haben gezeigt, dass mit den verwendeten Rationen gute Futteraufnahmen und Tierleistungen erzielt werden. Aber gentechnisch verändertes Sojaschrot durch gentechnikfreies zu ersetzen ist teurer. Dieser Mehrpreis für ein gentechnikfrei gefüttertes Schwein darf nicht vom Mäster getragen werden. 4
5 Mischt man jedoch heimische Leguminosen zusammen mit dem gentechnikfreien SES, ist in Abhängigkeit von den Preisen für GVO-freies SES eine starke Annäherung bei der Wirtschaftlichkeit an konventionelle Rationen möglich. Die Preisabstände zwischen den Komponenten sind groß genug, um einen positiven Futterkosteneffekt zu erzielen. Preislich noch interessanter würde es, wenn die Anteile der heimischen Körnerleguminosen weiter angehoben würden. Laut Fütterungsexperten wäre dies durchaus möglich. In einer Gesamtkalkulation von Schweinemast und Ackerbau würden zusätzlich die positiven ackerbaulichen Effekte des Leguminosenanbaus (Fruchtfolgeeffekte und Düngereinsparung) punkten. In diesem Fall ist ein Einsatz als Eigenmischer schnell interessant. Es kann sinnvoll sein, sich mit einer gentechnikfreien Fütterung auseinanderzusetzen. Wer frühzeitig umstellt, verschafft sich strategische Vorteile in der Vermarktung. Zusammen mit seinem Futtermittellieferanten, dem Abnehmer und seinen eigenen ackerbaulichen Möglichkeiten des Leguminosenanbaus, gilt es hier, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Bei den momentan erzeugten Mengen an RES und Körnerleguminosen ist allerdings eine flächendeckende Versorgung der deutschen Nutztiere mit eigens erzeugten Eiweißfuttermitteln noch nicht möglich. Kajo Hollmichel, Dipl. Ing. agr. (FH) Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) Fachgebiet 34 "Fachinformation Tierhaltung" Tel.: Fax: Markus Wolter, Dipl. Geogr. WWF Deutschland, Referent für Agrarrohstoffe und Tierhaltung
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