LANDESBETRIEB LANDWIRTSCHAFT HESSEN

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1 LANDESBETRIEB LANDWIRTSCHAFT HESSEN Kassel, 18. Oktober 2016 Alternativen zum teuren Sojaschrot Sind trotz hoher Sojapreise Futterkosteneinsparungen möglich? Dieser Fragestellung ist Kajo Hollmichel vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) in Kassel nachgegangen. Die zukünftige Sojaversorgung Laufend werden in den USA neue gentechnisch veränderte Sojasorten entwickelt und angebaut. Die Europäische Union hat jedoch für solche neuen gentechnisch veränderten Sorten äußerst langwierige Zulassungsverfahren. So kommt es, das in Amerika schon die neuen Generationen angebaut werden, diese in Europa aber noch lange keine Zulassung haben. Eine weitere Restriktion ist die Nulltoleranz für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Sorten. Wegen Verschleppungen sind schon häufiger ganze Schiffsladungen nicht gelöscht worden. Die Sojaernte in Nordamerika war gut und in Südamerika wird ebenfalls eine gute Ernte erwartet. Trotzdem haben wir hohe Sojapreise, was sicherlich zum Teil auf die genannten Restriktionen zurückzuführen ist. Eine langfristige Beibehaltung dieses Hochpreisniveaus scheint wahrscheinlich zu sein. Wer noch keine günstigen Soja- Kontrakte abgeschlossen hat, muss inzwischen wieder tiefer in die Tasche greifen, um die neue Sojaschrotbestellung zu begleichen. Wie Schweinehalter ihren Sojaschrot-(SES)-Verbrauch reduzieren können sei folgend erläutert: Grundsätzliches: Futterkosteneinsparungen können durch das Erreichen eines höheren Zunahmeniveaus in der Mast erreicht werden. So verbessert sich die Futterverwertung von 800 g tägliche Zunahmen (TZ) auf 900 g TZ von 2,79 auf 2,68 kg Futterverbrauch/kg Zuwachs, es sinkt der Futterverbrauch pro Mastschwein (MS) von 257,1 kg auf 246,5 kg und es verkürzt sich die Mastzeit um fast 13 Tage. Letzteres bedingt, dass weniger Futter für den Erhaltungsbedarf notwendig ist, mit den genannten Positiveffekten. Allein die genannte Futtereinsparung verringert unter Berücksichtigung des teureren Futters für 900 g TZ die Futterkosten/MS um 1,22 bei gegenwärtigen Futtermittelpreisen (siehe Tabelle 1, Variante 2). Der SES-Verbrauch ist allerdings um 0,7 kg/ms höher als bei 800 g TZ. Für eine monetäre Gesamtbewertung müssen zusätzlich die Verkürzung der Mastzeit, die verbesserte Futterverwertung und mögliche Mindereinnahmen durch geringere Muskelfleischanteile, berücksichtigt werden. Bei Anstrebung eines höheren Zunahmeniveaus muss für die Futterkurveneinstellung berücksichtigt werden, dass bei Erhöhung des Zunahmeniveaus um 100 g TZ der Energiebedarf (Futterbedarf) von 5,5 % in der Vormast bis hin zu 12 % in der Endmast ansteigt. Kajo Hollmichel Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Telefon: kajo.hollmichel@llh.hessen.de Tierproduktion Telefax: Internet:

2 1) Vergleich von Alternativrationen zu Standard-Sojaschrotrationen bei zweiphasiger Mast Die Rationen sind auf Grundlage der der neuesten Versorgungsempfehlungen der GfE von 2006 berechnet. Die verwendeten Futtermittelpreise sind Netto- Zukaufpreise vom (siehe Fußnote) Als Basis für die Berechnung der unterschiedlichen Mineralfutterpreise (andere Aminosäure-, Kalzium- und Phosphorgehalte) diente ein hochwertiges Mineralfutter mit Phytase mit einem Nettopreis von 82 Fütterung auf Basis Variante angestrebtes Zunahmeniveau ab kg LG 28 Bezugsvariante 800 g Variante g Variante g Weizen, 11 % RP Ø Hessen ,0% 55,0% 35,0% 52,5% 55,0% 36,0% 55,0% 55,0% 35,0% Gerste, 10 % RP Ø Hessen ,6% 17,4% 44,0% 21,5% 21,0% 47,0% 15,0% 17,0% 42,5% Sojaschrot, 43 % RP 25,4% 23,5% 18,0% 22,0% 19,9% 14,0% 26,0% 23,9% 19,5% Pflanzenöl 1,0% 1,1% 0,5% 1,0% 1,1% 0,5% 1,0% 1,1% 0,5% Mineralfutter 3,0% 3,0% 2,5% 3,0% 3,0% 2,5% 3,0% 3,0% 2,5% - Ca / P (mit Phytase!) in % 23/2 20,5/1 21/- 23/2 21/1 21/- 23/2 20,5/1 21/- - Lys. / Met. / Thr. 1) in % 8,5/2/4 5,5/1,5/2 2,5/-/- 10,5/2,5/5 8/2/3 6/0,5/1 9/2,5/4,5 5,5/1,5/2 2,5/-/- kalkulierter Mineralfutterpreis / dt 97,00 84,50 65,00 105,00 91,50 75,00 101,00 84,50 65,00 Inhaltsstoffe bei 88 % TS Sojaextraktionsschrot (Bezugsration) Sojaextraktionsschrot / rohproteinreduziert bei hoher Aminosäureergänzung übers Mineralfutter Sojaextraktionsschrot Energie Schwein (ME) in MJ 13,2 13,2 12,8 13,2 13,2 12,8 13,2 13,2 12,8 Rohprotein in g Lysin in g 11,2 9,9 7,9 11,1 9,9 7,9 11,5 10,0 8,2 pcv. Lysin in g 2) 10,1 8,8 6,7 10,0 8,8 6,8 10,3 8,9 7,0 pcv. Lys. /pcv Met. + Cys. / pcv. Thr. 3) 0,56/0,64 0,61/0,65 0,67/0,66 0,56/0,64 0,60/0,63 0,63/0,63 0,57/0,65 0,61/0,64 0,65/0,66 Lysin / MJ ME 0,85 0,75 0,62 0,84 0,75 0,62 0,87 0,76 0,64 pcv. Lysin / MJ ME 0,77 0,67 0,52 0,76 0,67 0,53 0,78 0,67 0,55 Futterverbrauch kg /Mastabschnitt 23,3 69,1 164,7 23,3 69,1 164, ,8 156,7 Futterverbrauch % / Mastabschnitt 9% 27% 64% 9% 27% 64% 9% 27% 64% Sojaschrot kg / Mastabschnitt 5,9 16,2 29,6 5,1 13,8 23,1 6,0 16,0 30,6 Sojaschrot kg / Tier 51,8 41,9 52,5 Futterkosten / dt 4) 20,61 19,87 16,97 20,30 19,27 16,33 20,87 19,96 17,31 Futterkosten / Mastschwein (MS) 46,48 44,94 45,26 Futterkosteneinsparung / MS 1,54 1,22 1) Lysin / Methionin / Threonin 2) praecaecal (dünndarm-) verdauliches Lysin 3) Cystin 4) Alle Preise ohne MwSt! Weizen 12,50 /dt, Gerste 10,50 /dt, Sojaschrot 33,10 /dt, RES 15,50 /dt, Ackerbohnen 20 /dt, Erbsen 17 /dt, Pflanzenöl 78 /dt, Lysin 175 /dt, Methionin 420 /dt, Threonin 220 /dt Nur mit qualitativ hochwertigem und bedarfsangepasstem Futter lassen sich hohe Leistungen realisieren. Die neusten Fütterungsempfehlungen sind bei der Rationsgestaltung unbedingt zu berücksichtigen. Über- und Unterversorgungen sollten möglichst vermieden werden. Dies wird ebenfalls durch die Wahl und Einstellung der zur Genetik und zum Zunahmeniveau passenden Futterkurve erreicht. Eine mehrphasige Fütterung sollte heute zum Standard gehören. Grundsätzlich gilt, in je mehr Phasen gefüttert wird, desto geringere Futterkosten entstehen. Je weniger Phasen zum Einsatz kommen, desto größer ist der Protein-Luxuskonsum. Dies verursacht unnötige Futterkosten und eine unnötige Umweltbelastung durch vermehrte Ammoniakemission. In Tabelle 1 wurde die Zweiphasen-Fütterung gewählt, da sie im hiesigen Raum weit verbreitet ist. Außerdem können bei einer dreiphasigen Mast im Vergleich zur zweiphasigen Mast nur noch geringe SES- und Futterkosteneinsparungen realisiert werden. Bei zweiphasiger Mast können im Vergleich zur Universalmast schon ganze 8,6 kg SES/MS eingespart werden! Bewertung der Sojaschrot-Alternativen In der Tabelle 1 und 2 sind insgesamt 5 Alternativ-Varianten zur Senkung der Futterkosten bei zweiphasiger Mast aufgeführt: 1. Reduktion des Rohproteins bei höherer Aminosäurenergänzung (Lysin / Methionin / Threonin) über das Mineralfutter (siehe Tabelle 1). 2

3 2. Erhöhung des Zunahmeniveaus (siehe Tabelle 1). 3. Einsatz von steigenden Mengen an Rapsextraktionsschrot (RES) im Verlaufe der Mast (siehe Tabelle 2) 4. Erbsen ersetzen einen Teil des Sojaextraktionsschrotes (siehe Tabelle 2). 5. Einsatz von steigenden Mengen an Ackerbohnen im Verlaufe der Mast (siehe Tabelle 2) 2) Bewertung von nahezu inhaltsstoffidentischen Alternativrationen bei zweiphasiger Mast und einem Zunahmeniveau von 800 g/tag Die Rationen sind auf Grundlage der der neuesten Versorgungsempfehlungen der GfE von 2006 berechnet. Die verwendeten Futtermittelpreise sind Netto- Zukaufpreise vom (siehe Fußnote) Als Basis für die Berechnung der unterschiedlichen Mineralfutterpreise (andere Aminosäure-, Kalzium- und Phosphorgehalte) diente ein hochwertiges Mineralfutter mit Phytase mit einem Nettopreis von 82 Fütterung auf Basis Variante Variante 3 Variante 4 Variante 5 ab kg LG Weizen, 11 % RP Ø Hessen ,5% 55,0% 50,0% 39,3% 34,0% 15,8% 55,0% 52,0% 27,0% Gerste, 10 % RP Ø Hessen ,5% 12,5% 23,4% 10,0% 10,0% 35,0% 13,0% 16,0% 44,5% Sojaschrot, 43 % RP 22,2% 17,0% 7,5% 16,7% 12,0% 6,2% 23,0% 18,0% 10,0% Rapsschrot, 33 % RP 5,0% 10,0% 15,0% Ackerbohnen, 27 % RP ,0% 10,0% 15,5% Erbsen, 20 % RP ,0% 40,0% 40,0% Pflanzenöl 1,8% 2,5% 1,6% 1,0% 1,0% 0,5% 1,0% 1,0% 0,5% Mineralfutter 3,0% 3,0% 2,5% 3,0% 3,0% 2,5% 3,0% 3,0% 2,5% - Ca / P (mit Phytase!) in % 22,5/1 19,5/- 23/- 23/1,5 20,5/0,5 21/- 23/1,5 21/1 21/- - Lys. / Met. / Thr. 1) in % 8,5/2/4 6,5/1/2 4/-/- 4,5/4/4 1/3/2,5 -/1,5/- 8/2,5/4 5,5/2/2,5 2/1/0,5 kalkulierter Mineralfutterpreis / dt 94,50 80,00 67,00 98,00 81,00 67,00 98,00 87,00 69,00 Inhaltsstoffe bei 88 % TS Soja- / Rapsextraktionsschrot Sojaextraktionsschrot / Erbsen (bei Flüssigfütterung sind wegen verminderter Pumpfähigkeit Erbsengehalte von max. 25% zu empfehlen!) Sojaextraktionsschrot / Ackerbohnen Energie Schwein (ME) in MJ 13,2 13,2 12,8 13,2 13,2 12,8 13,2 13,2 12,8 Rohprotein in g Lysin in g 11,3 10,2 8,1 11,4 10,5 9,1 11,2 10,0 8,0 pcv. Lysin in g 2) 9,9 8,8 6,6 10 8,9 7,5 10 8,8 6,7 pcv. Lys. /pcv Met. + Cys. / pcv. Thr. 3) 0,59/0,65 0,63/0,64 0,76/0,67 0,56/0,65 0,55/0,65 0,52/0,58 0,57/0,64 0,59/0,64 0,62/0,65 Lysin / MJ ME 0,86 0,77 0,63 0,86 0,8 0,71 0,85 0,76 0,63 pcv. Lysin / MJ ME 0,75 0,67 0,52 0,76 0,68 0,59 0,76 0,67 0,52 Futterverbrauch kg /Mastabschnitt 23,3 69,1 164,7 23,3 69,1 164,7 23,3 69,1 164,7 Futterverbrauch % / Mastabschnitt 9% 27% 64% 9% 27% 64% 9% 27% 64% Sojaschrot kg / Mastabschnitt 5,2 11,7 12,4 3,9 8,3 10,2 5,4 12,4 16,5 Sojaschrot kg / Tier 29,3 22,4 34,3 Futterkosten / dt 4) 20,55 19,71 16,44 20,31 19,28 16,57 20,57 19,53 16,57 Futterkosten / Mastschwein (MS) 45,48 45,35 45,58 Futterkosteneinsparung / MS 1,00 1,13 0,90 1) Lysin / Methionin / Threonin 2) praecaecal (dünndarm-) verdauliches Lysin 3) Cystin 4) Alle Preise ohne MwSt! Weizen 12,50 /dt, Gerste 10,50 /dt, Sojaschrot 33,10 /dt, RES 15,50 /dt, Ackerbohnen 20 /dt, Erbsen 17 /dt, Pflanzenöl 78 /dt, Lysin 175 /dt, Methionin 420 /dt, Threonin 220 /dt Beim RES- und dem Erbseneinsatz wurde die maximale Einsatzmenge nach den aktuellen UFOP- Empfehlungen gewählt. Die Wahl dieser empfohlenen Höchstmengen lässt keine Leistungsdepressionen, durch z.b. Glucosinolate beim RES, erwarten! Bei den Ackerbohnen ist der Einfluss antinutritiver Substanzen (z.b. Tannine und das ackerbohnenspezifische Vicin) nur schwer vorhersagbar. Daher wurden hier nicht ganz die empfohlenen Höchsteinsatzmengen der UFOP (AM 15%, MM 25 %, EM 25 %) gewählt. Dass bei allen größtenteils inhaltsstoffidentischen Varianten Futterkosten eingespart werden können, liegt vornehmlich an der Tatsache, dass alle alternativen Proteinträger inklusive der Aminosäuren bei dem aktuellen SES- und Weizenpreisniveau preiswürdig sind. D.h. die aktuellen Marktpreise liegen unter den nach der Methode Löhr berechneten Gleichgewichtspreisen (siehe Tabelle 3). 3

4 Tabelle 3: Preiswürdigkeit proteinreicher Futtermittel + Lysin im Austausch gegen Sojaextraktionsschrot und Weizen auf der Basis verdauliches (pcv) Lysin und Umsetzbare Energie (ME) Futter- komponente Rohpr. (XP) in FM Sojaschrot 43% 33,10 27,00 30,00 33,00 36,00 Weizen* 12% 12,50 11,00 12,00 13,00 14,00 Rapsschrot 33% 15,50 17,80 19,75 21,70 22,60 Futtererbsen 20% 17,00 18,30 20,25 22,20 24,10 Ackerbohnen 27% 20,00 19,50 21,60 23,65 25,70 Süßlupine, blau 29%? 16,80 18,60 20,45 22,30 HP-SES 47% 35,10 29,50 32,80 36,10 39,35 Lysin 95%** 175,00 672,90 755,60 838,20 920,80 * DLG-Qualität ** Rohproteinäquivalent Marktpreis am Preise in /dt ohne MwSt Kalkulationspreise preiswürdig bis zum Preis von: Die Phosphor-Gehalte (P-Gehalt) in den verwendeten Mineralfuttern sind auf der Basis eines ausreichenden hochwertigen Phytasezusatzes unter Berücksichtigung der nativen P-Gehalte in der jeweiligen Ration kalkuliert. Phytase im Mineralfutter gehört heute i.d.r. zum Standard. Ansonsten müssen ca. 1 Prozentpunkt höhere P-Gehalte im Mineralfutter zur Verwendung kommen. Mikrobielle Phytase minimiert nicht nur den erforderlichen P-Gehalt, ihre Nutzung führt außerdem häufig zu verbesserten biologischen Leistungen (Futterverwertung und tägliche Zunahmen) bei monogastrischen Tieren. Aufgrund der chemischen Struktur des Phytins kann dieses neben Phosphor auch andere Nährstoffe wie Calcium, Spurenelemente und Aminosäuren binden, welche bei der Spaltung des Phytins mittels Phytase zusätzlich freigesetzt werden. Die Variante 1 (Senkung des Rohproteins bei hoher Aminosäurenergänzung) ist mit 1,54 Futterkostenersparnis/MS der klare Gewinner des Preisvergleiches. Grund ist, dass die Aminosäuren bei derzeitigen Marktpreisen weit weniger kosten als ihr Futterwert entspricht (siehe auch Tabelle 3). Wie weit man das Spiel mit der Senkung des Rohproteins bei entsprechender Erhöhung der Aminosäurenzulagen treiben kann, ohne Minderleistungen befürchten zu müssen, müsste in Versuchen geklärt werden. Bei weiterer Rohproteinabsenkung kann auch eine bei der Futteroptimierung nicht berücksichtigte essentielle Aminosäure (z.b. Isoleucin oder Leucin) in den Mangel geraten und den Fleischansatz begrenzen. Diese Variante 1 führt im Vergleich zur SES-Bezugsration zu einer SES- Einsparung von fast 10 kg/ms. Hingegen schneidet die Variante 3 mit RES mit einer Futterkostenersparnis von nur einem /MS unerwartet schlecht ab, obwohl RES momentan sehr preisgünstig angeboten wird. Der Grund liegt im teuren Energieausgleich über das Pflanzenöl, da RES mit 33 % Rohprotein nur ca. 10,2 MJ ME/kg FM besitzt. Hätte man auf diesen Energieausgleich verzichtet, wäre die RES-Variante die lukrativste gewesen. Ob dann die geforderten 800 g tägliche Zunahmen erzielt werden können bleibt fraglich. In der Praxis gibt es aber Betriebe, die auf einen zusätzlichen Energieausgleich beim RES- Einsatz verzichtet haben und keine Minderleistungen hatten. Interessant an der RES-Variante ist, dass ein Mineralfutter mit sehr wenig bzw. gar keinem Phosphor (bei Phytaseergänzung) verwendet werden kann, da RES sehr hohe native P-Gehalte hat. Die kalkulierten Mineralfutterpreise sind nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache die günstigsten von allen Varianten. Beim Einsatz von RES lassen 4

5 sich im Vergleich zur SES-Bezugsration stolze 22,5 kg SES/MS einsparen. Der Gleichgewichtspreis von RES liegt momentan etwa bei 66 % vom SES-Preis. Die Variante 4 mit Erbsen ermöglicht mit 29,4 kg/ms die höchsten SES-Einsparungen im Vergleich zur SES-Bezugsration. Da bei der Variante 5 mit den Ackerbohnen nicht an die möglichen Höchsteinsatzmengen gegangen wurde, waren hier nur SES-Einsparungen von 17,5 kg/ms im Vergleich zur SES-Bezugsration möglich. Bezüglich der Futterkosteneinsparung liegen die Erbsen mit 1,13 /MS und die Ackerbohnen mit 0,90 /MS in etwa mit dem RES auf gleicher Höhe. Beim Einsatz dieser Leguminosen oder auch Lupinen ist es wichtig auf eine ausreichende Methionin- Ergänzung übers Mineralfutter zu achten, da die Leguminosen arm an schwefelhaltigen Aminosäuren, wie Methionin, sind. Die Leguminosen-Varianten sind derzeit keine echte Alternative, da auf den Betrieben und am Markt nur wenig Erbsen und Ackerbohnen (Lupinen) vorhanden sind. Möglicherweise ändert sich dieser Zustand bei dauerhaft hohen Sojapreisen. Im Artikel Mit HP-Sojaextraktionsschrot Futterqualität verbessern und Kosten sparen des Autors wurde bereits dargestellt, dass sich durch den Einsatz von HP-SES (46-48 % RP) statt SES (43 % RP) i.d.r. die Futterkosten und der SES-Verbrauch ebenfalls reduzieren lassen. Nahezu 50% des Rohproteinbedarfs werden über das Getreide abgedeckt! In den aufgezeigten SES-Bezugsrationen werden 52% des Rohproteinbedarf/MS über SES abgedeckt; ein fast ebenso großer Teil allerdings über das Getreide (hier verwendet: die Hessischen Durchschnittsqualitäten von der Ernte 2009). Insofern sollte darüber nachgedacht werden, Getreide mit hohen Rohproteingehalten zu produzieren bzw. zu zukaufen, was ebenfalls zu erheblichen SESund Futterkosten-Einsparungen führt. Diese Thematik bedarf einer gesonderten ausführlichen Betrachtung. Die hier aufgezeigte SES-Bezugsration erfordert fast 52 kg SES über die gesamte Mast. Verändert sich der SES-Preis um 1, so verändern sich in der SES-Bezugsration die Futterkosten/MS um 0,52. Diese Tatsache zeigt eindrucksvoll wie Veränderungen beim SES-Preis die Futterkosten und die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung maßgeblich beeinflussen. Fazit Zur Senkung des SES-Verbrauchs gibt es vielfältige Ansatzpunkte. Zunächst sollten grundsätzliche Maßnahmen wie Verbesserung des Gesundheits-, Stallhygiene- und Fütterungshygienestatus umgesetzt werden. Folgende Maßnahmen ermöglichen SES- bzw. Futterkosten-Einsparungen: 1. Anstrebung eines höheren Zunahmeniveaus (+ 100 g TZ = 1,22 /MS Futterkosteneinsparung bei leicht höherem SES-Verbrauch) 2. Hohe Rohproteingehalte im verwendeten Getreide 3. Leistungsgerechtes Proteinangebot (nach neuesten Versorgungsempfehlungen optimieren keine Über- und Untergehalte) 4. Mehrphasige Futtermischungen. Zumindest eine Zweiphasenmast plus ein Begrüßungs - Vormastfutter von 28 kg bis 40 kg LM. 5. Rohproteinreduktion bei Einsatz freier Aminosäuren bzw. Anpassung über geeignete Mineralfutter mit entsprechender Aminosäurenausstattung. 6. Einsatz von Rapsextraktionsschrot und Leguminosen, sofern eine Preiswürdigkeit besteht. 7. Einsatz von HP-SES (46-48 % RP) statt SES (43 % RP), sofern eine Preiswürdigkeit besteht (besteht i.d.r.)! Die Anwendung der Zweiphasenmast im Vergleich zur Universalmast senkt den SES-Verbrauch schon um 8,6 kg/mastschwein (MS). Durch den teilweisen Austausch von SES durch RES können weitere 22,5 kg SES/MS eingespart werden. Die Futterkostenersparnis beim RES-Einsatz liegt der- 5

6 zeit bei 1 /MS. Der Gleichgewichtspreis von RES liegt momentan bei etwa 66 % des SES-Preises. Höchste SES-Einsparungen sind über den Leguminoseneinsatz möglich, jedoch gibt es keine nennenswerten Mengen am Markt. Wenn der Einsatz von RES keine Alternative für den Betrieb darstellen sollte, ist über eine rohproteinreduzierte Fütterung bei weiterer Erhöhung der essentiellen Aminosäuren nachzudenken. Diese Vorgehensweise führt zu einer SES-Einsparung von fast 10 kg/ms und einer Futterkostenersparnis von gut 1,50 /MS. Weitere Futterkosten- und SES-Einsparungen sind i.d.r. über den Einsatz von HP-SES und Getreide mit hohen Rohproteingehalten möglich, was in diesem Artikel nicht näher erläutert wurde. Kajo Hollmichel, LLH Kassel Fachgebiet Fachinformation Tierhaltung 6

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