Kommentar zu den Ergebnissen der Erhebung 2010 im Leistungsbereich Mammachirurgie
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- Nadine Glöckner
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1 Kommentar zu den Ergebnissen der Erhebung 2010 im Leistungsbereich Mammachirurgie Steffen Handstein, Görlitz Arbeitsgruppe Gynäkologie 19. Klinikärztetreffen Sächsische Landesärztekammer
2 Agenda Übersicht und Entwicklung der Qualitätsindikatoren QI 1: prätherapeutische Diagnosesicherung QI 7: Indikation zur SLNB QI 5: primäre Axilladissektion bei DCIS QI 8: Indikation zur BET Strukturierter Dialog Sachsen Ausblick und Fazit
3 Datenbasis Sachsen Kliniken 6385 Datensätze 10 Qualitätsindikatoren mit 13 Kennzahlen, festgelegter Referenzbereich
4 Übersicht der Qualitätsindikatoren 18/1
5 Übersicht und Entwicklung der Indikatoren Bezeichnung des Indikators QI: Prätherapeutische histologische Diagnosesicherung a: tastbar (b: nicht tastbar) Q2: Intraoperatives Präparatröntgen Ergebnis Ergebnis Ergebnis Tendenz 89,6 % (alle) 92,9 % (alle) 94,9 % 89,2 % 98,4 % 95,6 % 89,2 % Q3: Hormonrezeptoranalyse und HER- 2/neu-Analyse a: HER-2/neu-Analyse b: Hormonrezeptoranalyse 94,6 % 98,6 % 97.9 % 99,1 % 99,2 % 99,3 % Q4: Angabe Sicherheitsabstand a: Angabe Sicherheitsabstand bei brusterhaltender Therapie 95,3 % 97,5 % 97,1 % b: Angabe Sicherheitsabstand bei Mastektomie 94,5 % 95,7 % 94,2 % Q5: Primäre Axilladissektion bei DCIS 5,9 % 3,9 % 8,5 %
6 Übersicht und Entwicklung der Indikatoren Bezeichnung des Indikators Ergebnis Ergebnis Ergebnis Tendenz Q6: Anzahl Lymphknoten 94,6 % 95,6 % 93,5 % Q7: Indikation zur Sentinel- Lymphknoten-Biopsie Q8: Indikation zur brusterhaltenden Therapie 75,2 % 84,8 % 86,2 % 82,1 % 83,4 % 83,5 % Q9: Meldung an Krebsregister 99,0 % 97,9 % 97,2 % Q10: Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und Operationsdatum (12 Tage) (15 Tage) 56,7 %
7 QI 1: Prätherapeutische histologische Diagnosesicherung 2009: gemeinsame Kennzahl für tastbare und nicht tastbare Tumore Referenzbereich: 70% 2010: Stratifizierung in tastbare und nicht tastbare Tumore (Grundlage: S3-Leitlinie) Referenzbereich tastbare Tumore: 90% Referenzbereich nicht-tastbare Tumore: 70% Geplant: Aufhebung der Stratifizierung Hintergrund: Methoden der Biopsie machen Differenzierung überflüssig Vor Festlegung eines fixen Referenzwerts wird die Überarbeitung der S3-Leitlinie abgewartet.
8 QI 7 + 8: Entwicklung der Indikatoren 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Axilla bei DCIS Indikation SLNB
9 Mammachirurgie QI 5: Primäre Axilladissektion bei DCIS 8,5 (Sachsen) Folie AQUA-Institut GmbH
10 Mammachirurgie Lymphknotendiagnostik bei DCIS Ein axilläres Staging (Sentinel-Node-Biopsie oder Axilladissektion) ist beim DCIS in der Regel nicht indiziert. (Konsensus über good clinical practice )* Bisheriger QI 5 Primäre Axilladissektion bei DCIS schließt die Sentinel-Node-Biopsie nicht ein Neuer Indikator geplant: Zähler: Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung einschließlich Sentinel-Node-Biopsie Nenner: Patientinnen mit DCIS und Brusterhaltender Therapie * Kreienberg et al.: Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Deutsche Krebsgesellschaft e.v., Informationszentrum für Standards in der Onkologie (ISTO) (Hrsg.). Berlin Folie AQUA-Institut GmbH
11 Mammachirurgie Geplant: QI Lymphknotendiagnostik bei DCIS und BET Folie AQUA-Institut GmbH
12 Mammachirurgie QI 8: Indikation zur brusterhaltenden Therapie Langjährig als C-Indikator bewertet Brusterhaltende Therapie (BET): Alternative zur Mastektomie Kritisch: Sehr hohe oder sehr niedrige Raten an BET Hinweis für einen unausgewogenen Entscheidungsfindungsprozess Hohe Raten realistisch bei Einhaltung des Sicherheitsabstands? Es fehlen fundierte Erkenntnisse zum Auftreten von Rezidiven bei BET Die Ausweitung der BET ohne eindeutige Datenlage zur Ergebnisqualität ist kritisch zu diskutieren Folie AQUA-Institut GmbH
13 Mammachirurgie QI 8: Indikation zur brusterhaltenden Therapie Bezeichnung des Indikators Ergebnis 2009 Ergebnis 2010 Grundgesamtheit Tendenz QI 8: Indikation zur brusterhaltenden Therapie 83,0 % 82,9 % Fälle Krankenhäuser mit bis zu 19 Fälle Krankenhäuser mit 20 Fälle Anzahl rechnerisch auffälligen Krankenhäuser mit 1-19 Fälle 207 von 330 Anzahl rechnerisch auffälligen Krankenhäuser mit 20 Fälle 42 von 431 Referenzbereich 71,0-93,7% Folie AQUA-Institut GmbH
14 Mammachirurgie QI 8: Indikation zur brusterhaltenden Therapie: Fallzahlverteilung von Kliniken auffällig hoher Rate (> 93,7%) Anzahl rechnerisch auffälliger Kliniken gesamt: 138 Lediglich 31 Kliniken weisen mehr als 19 Fälle in der GG auf Fazit: Kliniken mit einer rechnerisch auffällig hohen Rate weisen i.d.r. geringe Fallzahlen auf Folie AQUA-Institut GmbH
15 Strukturierter Dialog Mammachirurgie Strukturierter Dialog 2009 Rechnerische Auffälligkeiten 126 Um Stellungnahme gebeten 32 Hinweise verschickt 94 qualitativ auffällig 18 qualitativ unauffällig
16 Weiterentwicklung des Verfahrens Bisher: Beschränkung auf einen Teilabschnitt der Behandlungskette (stationärer Sektor) Beschränkung auf indikations-und prozessbezogene Indikatoren Empfehlungen der BFG Neuentwicklung eines sektorenübergreifenden Verfahrens Mammakarzinom Erfassung der präoperativen Diagnostik Follow-up zur Verlaufsbeobachtung und Erfassung der Ergebnisqualität Berücksichtigung der Patientenperspektive über Patientinnenbefragung
17 Weiterentwicklung des Verfahrens Empfehlungen der BFG an GBA Parallel zur Neuentwicklung: Weiterentwicklung des bisherigen Verfahrens Verknüpfung von vorhandenen Datenpools ( 137, Routinedaten, Tumorregister) Erfassung der Ergebnisqualität (z.b. über Rezidivraten oder 5- bzw. 10-Jahres-Überlebensraten) Erfassung der präoperativen Diagnostik (ambulanter Bereich, Mammografiescreening) notwendig
18 Fazit valide Datenbasis hohes Maß evidenzbasierter Qualitätssicherung durch S3-Leitlinien im Verfahren Mammachirurgie Anpassung an die aktualisierte S3-Leitlinie erfolgt Neuentwicklung als sektorenübergreifendes Verfahren Mammakarzinom besitzt hohe Relevanz
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