Wie Frauen gründen und was sie unternehmen
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- Gitta Kneller
- vor 8 Jahren
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1 Wie Frauen gründen und was sie unternehmen Vortrag auf dem Unternehmerinnenforum Neckar-Odenwald-Kreis 25. April 2005 Neckarelz Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Institut für Mittelstandsforschung () Universität Mannheim
2 WWoE-Teilprojekt: Statistiken über Gründerinnen und selbständige Frauen Bestandsaufnahme und Bewertung relevanter Daten Datenaufbereitung und Auswertung Informations- und Berichtssystem Fragestellungen Bedeutung und Entwicklung v. Frauenselbständigkeit Charakteristika von Frauenbetrieben Ursachen / Determinanten Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
3 Frauenanteile an: (in Prozent) ArbeitgeberInnen D Ü-geld BW *) Selbständigen BW Selbständigen D Gewerbeanmeld. BW Solo- Selbständige D Gewerbeanmeld. D Gründungen (inflow) D Gründ. im Nebenerwerb D Ich-AG BaWü *) Quellen: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus, Gewerbeanzeigenstatistik); * ) Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg; Berechnungen Universität Mannheim; Ergebnisse für D unterscheiden sich kaum zu BW Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
4 Entwicklung von Selbständigen nach Geschlecht (Index) 150 selbständige Frauen D abhängig beschäftigte Frauen D selbständige Frauen BW abhängig beschäftigte Frauen BW 140 selbständige Männer D abhängig beschäftigte Männer D 130 Index 1991= Jahr Quelle: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus), Berechnungen Universität Mannheim Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
5 Selbständigenquote nach Geschlecht 15 Frauen 13,9 13,6 Männer 11, ,3 in % 7,0 6,1 5 5,0 5, Deutschland Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus), Berechnungen Universität Mannheim Maria lauxen-ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
6 Dynamische Felder von Frauenselbständigkeit in Deutschland Akademikerinnen mehr als verdoppelt* ) Soloselbständige Zunahme um über die Hälfte* ) Unternehmensorientierte Dienstleistungen Soziale, kurative persönliche Dienste * ) seit 1991 Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
7 Sektorales Entwicklungsmuster Veränderung in % Verarbeit. Gewerbe Handel/ Gastgewerbe Frauen BW Männer BW Frauen D Männer D DL f. Unternehmen Gesundheit/Sozial Sonst. Persönl. DL Quelle: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus); Berechnungen Universität Mannheim; *) fehlende Balken von selbständigen Frauen in den DL für Unternehmen und von selbständigen Männern in den Sonstigen Persönlichen DL zeigen im Beobachtungszeitraum keine Veränderung Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
8 Quelle: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus); *) GEM; Berechnungen Universität Mannheim René Leicht Universität Mannheim Profil / Charakteristika von Frauenbetrieben Indikatoren Hochschulabschluss Persönliche DL Eigenkapital <10Tsd. *) solo arbeitend zuhause (falls solo) über 40 Std./Woche Abendarbeit S. Frauen 26 % 54 % 61 % 33 % 36 % 29 % S. Männer Ressourcen und wirtschaftliches Profil 25 % 40 % 15 % 34 % 21 % Organisation und Arbeitsgestaltung Einkommen 46 % 48 % 28 % 65 % 38 % 22 % Abh.Frauen 11 % 3 % 4 % 18 % unter netto/m 67 %
9 Charakteristika von Frauenbetrieben (mind. ein/e sozialvers. Beschäftigte/r) Indikatoren Frauen Männer Beschäftigungsbeitrag Durchschnitt Beschäftigte tätige Pers. im Betrieb *) 31 % 23 % % 38 % % 19 % % 10 % 20 und mehr Rechtsform 8 % 12 % Einzelunternehmen 80 % 61 % Investitionssumme Keine 50 % 37 % Bis 5 Tsd. 14 % 9 % 5-26 Tsd. 22 % 25 % Tsd. 11 % 20 % Über 128 Tsd. 3 % 9 % Quelle: IAB-Betriebspanel 2000, Berechnungen über Schalterstelle; *) Statistisches Bundesamt (Mikrozensus 2003), Berechnungen
10 Gründungsmotive (zutreffend in %) Frauen Männer Unabhängigkeit Qualifikationsverwertung flexible Zeiteinteilung Erfindung/Idee verwerten durch Familie verpflichtet drohende Arbeitslosigkeit Unzufriedenheit m. Arbeitsplatz mehr verdienen zu können andere Tätigkeit als bisher Benachteiligung im Betrieb Quelle: Eigene Erhebung und Berechnungen Universität Mannheim Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
11 Ursachen / Determinanten Eintritt in die Selbständigkeit Verbleib und Erfolg in Selbständigkeit Strukturmerkmale / Formen von Selbständigkeit Ressourcen, Gelegenheitsstrukturen, Restriktionen Individuelle soziale Faktoren Bildung / formale Qualifikationen Arbeitserfahrung /non-formale Qual. Familie / Partner Soziales Kapital Institutionelle Faktoren Arbeitsmarkt Beruf / Segregation Politik / Förderung Psychologische Faktoren Autonomiestreben Leistungsbereitschaft Eigeninitiative Risikoneigung Gesellschaft Sozialisation Rollenverständnis Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
12 Determinanten der Ausübung selbständiger Erwerbsarbeit Maßgebliche Determinanten der Wahrscheinlichkeit selbständig oder abhängig beschäftigt zu sein Auswahl (im logistischen Regressionsmodell) Bildung Arbeitserfahrung Partnerselbständigkeit + + junge Kinder im Haushalt + + Frauenberuf - - Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
13 Berufliche Segregation Frauen Männer Abh. Besch.* ) Selbstständige Selb.- quote Abh. Besch.* ) Selbstständige Selb.- quote Frauenberufe 35,4 72,9 3,2 8,2 16,0 7,0 Integrierte Berufe 45,5 18,6 14,2 37,1 19,9 21,6 Männerberufe 19,0 8,5 13,2 54,8 64,2 11,2 Gesamt 100,0 100,0 6,3 100,0 100,0 12,9 *) einschließlich mithelfende Familienangehörige Quelle: Statistisches Bundesamt (Mikrozensus 2000, 70%-Unterstichprobe);Berechnungen Universität Mannheim René Leicht Universität Mannheim
14 Institutionelle Einflussund Interventionsfelder Gründungsneigung Bildungseinrichtungen, Familie Arbeitsmarkt Beruf Wirtschaftspolitik z.b. Steuern, Familienpolitik Sicherungssystem Förderpolitik, Kammern,Verbände, Finanzierungssystem Interesse an/ Wissen über Selbständigkeit? Gründungsschritt Wachstum? Charakteristika Infosystem Beratungsstellen Sozialisation, Rollenverständnis Familienverantwortung René Leicht Universität Mannheim
15 Facts Frauenselbständigkeit gewinnt zahlenmäßig an Bedeutung stärkste Triebkräfte sind Bildungs- und Erwerbsbeteiligung gender gap verringert sich im Zeitverlauf nur langsam Geschlechterdiskrepanz betrifft sowohl den Zutritt in die Selbständigkeit als auch betriebliche Charakteristika Rollenbilder und frauenspezifische Biographien kommen bereits im Vorfeld der Gründungsentscheidung zum Tragen Ungleichheit kann nur durch fundiertes Wissen über Tatbestand an sich sowie über Ursachen überwunden werden Aufbau eines Informationssystems erfordert nachhaltige Institutionalisierung und finanzielle Absicherung Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
16 Handlungsempfehlungen Politische Maßnahmen auf generelle und frühzeitige Mobilisierung von Gründerinnenpotenzialen ausrichten Berufliche Selbständigkeit als Erwerbsform bereits in der Schule und in der Berufswahlorientierung von Mädchen thematisieren Qualifizierung von abhängig beschäftigten Frauen für Führungsaufgaben Doppelbelastung Familie und Beruf reduzieren - Ausbau Kinderbetreuung - flexible Öffnungszeiten (Regelkindergarten obsolet?) Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
17 Handlungsempfehlungen Ressourcenzugang verbessern - Zugang zu Fremdkapital (Bsp. Microlending) - Optimierung der Informationsbereitstellung - mehr Transparenz von Beratungs- und Qualifikationsangeboten Gleichstellungspolitik: Maßnahmen, die das institutionelle und gesellschaftliche Umfeld für Gründerinnen und Unternehmerinnen sensibilisieren - Unternehmerinnenvorbilder, Aktion Gründerinnenpreise - Weiterbildung unter Genderaspekten für Wirtschaftseinrichtungen Maria Lauxen-Ulbrich, René Leicht Universität Mannheim
18 Handlungsempfehlungen Wirtschaftspolitik - zunehmende Erwerbsorientierung von Frauen stützen - Förderangebote explizit auch an Kleinstbetriebe richten - Innovation in der Kinderbetreuung: öffentlich-private oder privat-private Partnerschaften Wachstum und Erfolg von Frauenbetrieben stärken - Maßnahmen zur Entwicklung von soft skills (Selbstorganisation, Kommunikationsfähigkeit nach innen und außen) Coaching und Mentoring - systematische Evaluation der Auswirkungen von Gründungsförderung auf den Erfolg
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!! Ich danke den KollegInnen: René Leicht Sabrina Schwedes Informationen unter: Institut für Mittelstandsforschung, Universität Mannheim
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