wie weiter? Willkommen zur gemeinsamen Podiumsveranstaltung mit: Martin Cabalzar, Chefredaktor La Quotidiana
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- Chantal Winter
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1 Rätoromanische (Tages-)Presse: wie weiter? Willkommen zur gemeinsamen Podiumsveranstaltung mit: Martin Cabalzar, Chefredaktor La Quotidiana Olivia Mosca, ehemalige Moderatorin bei Radio Rumantsch Jon D. Parolini, Stiftungsratspräsident ANR
2 NFP 56 Schlussbericht Rätoromanische Sprachbiographien Sprache, Identität und Ideologie in Romanischbünden (Dr. phil. Renata Coray, 2009)... Passive Kontakte mit der romanischen Schriftsprache erfolgen via Zeitungslektüren, seltener via Lektüre von Büchern. Unter den Befragten haben 14 von 31 eine romanische (5x/Woche) bzw. deutsch/romanische (2x/Woche) Zeitung abonniert, die Mehrheit von diesen bezieht aber zusätzlich noch eine deutschsprachige Tageszeitung (8/14), nur eine deutschsprachige Tageszeitung haben zehn weitere abonniert.... (Seite 9)
3 NFP 56 Schlussbericht Rätoromanische Sprachbiographien Sprache, Identität und Ideologie in Romanischbünden (Dr. phil. Renata Coray, 2009)... Auch beim Medienkonsum stehen nicht sprachliche, sondern primär inhaltliche Interessen im Vordergrund: Viele hören und sehen das romanische Radio und Fernsehen Die deutschsprachige Presse ist verbreiteter als die romanischsprachige.... (Seite 23)
4 Persönliches Medien-Nutzungsprofil (Print, Radio/TV, Web): M. Cabalzar: Internet (berufsbedingt): 2 Std./Tag TV: 2 Std./Tag (vor allem deutschsprachig) Print, fast nur deutschsprachig: 1 Std./Tag Radio Rumantsch: 1 Std./Tag (unterwegs) O. Mosca: Internet/Radio: > 1 Std. pro Tag Presse: ca. 3 Std. wöchentlich TV: ca. 3 Std. wöchentlich J.D. Parolini: Print: 1 Std. pro Tag (dt. & r-rom.) Radio: 20 Min. pro Tag (dt. & r-rom.) TV: 20 Min. pro Tag (dt. & r-rom.) Web: 10 Min. pro Tag (dt.)
5 Die einzige rätoromanische Tageszeitung der Schweiz Auflage heute: 5400 Exemplare (1997: 8000) davon gehen gut 1000 Exemplare ins Unterland Problemkreis: Auflagenschwund > Finanzprobleme > Stellenabbau > Qualitätsverlust
6 Ziele einer rätoromanischen Tageszeitung: bietet tägliche aktuelle Information aus allen Talschaften fördert das gegenseitige Verständnis und die gemeinsame Identität fördert die Idiome und bahnt den Weg für Rumantsch Grischun Spracherneuerung durch Verbreitung von Neologismen Brücke zwischen Stammland und Diaspora LQ-Abos nach Regionen: Surselva 52 % Engiadina 8 % Surmeir 3 % Sutselva 2 % übriges GR 11 % übrige CH 20 % Ausland 1 % Kioskverkauf 3 % Inhaltsanalyse nach Regionen: Surselva 45 % Engiadina 18 % Surmeir 12 % Sutselva 7 % übrig. GR/CH 18 %
7 LQ-Bilanz nach 12 Jahren (aus Sicht des Chefredaktors) Positiv konstante Zahl der Abos steigende Akzeptanz bei Stammlesern besseres Idiom-Verständnis gute Zusammenarbeit mit ANR Synergie innerhalb SO Medien Beteiligung an SO Inseratenpool Negativ limitierter Verbreitungsradius/ Rückgang der Bevölkerung Regionaldenken/Zeitungskonkurrenz Engadin & Surmeir schmale wirtschaftliche Basis Zweisprachigkeit (LQ vermag deutschspr. Zeitung nicht zu ersetzen) Missverhältnis zu elektronischen Medien der RTR harte Sparmassnahmen LQ erhalten und ausbauen? Oder Rückzug in Regionen und Wiederbelebung der Lokalblätter?
8 Südostschweiz-Verleger Hanspeter Lebrument hatte im Sommer angekündigt, "La Quotidiana" 2009 nur noch einmal wöchentlich herauszugeben, falls die Tageszeitung nicht günstiger produziert werden könne. Um die Kosten zu senken, sollen die Redaktionen der ANR und von "La Quotidiana" näher zusammenrücken, Synergien nutzen und einen Pool bilden. Der Pool umfasst 870 Stellenprozente, die von der ANR finanziert werden. Die Südostschweiz Mediengruppe in Chur stellt den Chefredaktor und das Personal für die Produktion der Tageszeitung
9 Lokale Zeitungen z.b. "La Tuatschina /Sedrun (14-täglich, nur Print) oder La Padella /Samedan (monatlich Print & Online) Magazine z.b. PUNTS (monatlich) Chalenders z.b. Chalender da Mintgiadi oder Calender Romontsch
10 Die insbesondere mit Bundes- und Kantonsbeiträgen finanzierte rätoromanische Nachrichtenagentur wurde 1996 gegründet. ANR beliefert Zeitungen, Radios und Fernsehen. KorrespondentInnen/ReaktorInnen: Engadin/Münstertal (2), Oberhalbstein (2), Surselva (2), Chur (2) sowie im Unterland (2) Stiftungsratsmitglieder: Jon D. Parolini (Präsident), Ivo Berther, Martin Cabalzar, Bernard Cathomas, Urs Cadruvi, Filip Dosch, Reto Filli, Walter Gammeter und Andrea Masüger
11 Einschätzung aktuelle Lage bei den rätorom. Printmedien: M. Cabalzar Situation am Wende- bzw. Entscheidungspunkt: LQ stärken < > zurück zu Regional-/Lokalblätter O. Mosca 1. LQ-Problem: Hp. Lebrument 2. LQ-Problem: Zu wenig Lokales aus dem Engadin 3. LQ-Problem: RTR als Konkurrenz (schneller, näher am Publikum, emotionaler) Rom. Leserschaft braucht keine tägl. Info-Zeitung (eher Wochenblatt mit Lokalem & Hintergrund-Infos) J.D. Parolini Printmedien haben vor allem regionale Funktion LQ: Surselva & Sutselva (Ansätze für überreg. Fkt.) PdS: Surmeir EP/PL: Engadin & Münstertal
12 Rätoromanische Medienlandschaft im Jahr ? M. Cabalzar nur noch zwei gedruckte Zeitungen (LQ & EP/PL) mehr Web-Medien respektive crossmediale Produkte O. Mosca eventuell ein romanischer Kultursender keine rätoromanische Tageszeitung mehr, dafür mehr Lokalblätter (Gemeinde-/Talspezifisch) Internet wird Medium Nummer 1 sein J.D. Parolini Web immer wichtiger, multimediale RTR RR Tagesprogramm, Lokalradios mit r-rom. Fenster TvR auf SF 1 beibehalten, Wiederholungskanal mit mehr rätoromanischer Präsenz ANR-Angebot für Print- & elektron. Medien (auch Web) eigenständige ANR oder in SDA integriert LQ: Hoffnung oder noch Realität? Reg. Publikationen ev. mit interromanischer Beilage Rätoromanische Gratiszeitung (mit ANR- und RTR-Stoff)
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