Gesundheit im Betrieb messen und die Arbeitssituation partizipativ verbessern
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- Fritz Brahms
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1 Gesundheit im Betrieb messen und die Arbeitssituation partizipativ verbessern Dr. Alice Inauen & Dr. Désirée Füllemann Abteilung für Public & Organizational Health Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention Universität Zürich 21. Zürcher Forum Prävention und Gesundheitsförderung: Arbeit Psyche Gesundheit, 23. November 2015
2 Ziele: Sie haben einen Überblick über unseren BGM- Interventionsansatz Sie wissen, wie wir Gesundheit im Betrieb messen Sie reflektierten über Ihre eigene Arbeitsbelastungen und ressourcen Sie lernen Methoden kennen zur partizipativen Verbesserung der Arbeitssituation Sie brainstormen Lösungsvorschläge zu einer vorgegebenen Belastungs- und Ressourcensituation EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 2
3 Gesundheit im Betrieb messen Motivation Stress Work-Life Balance Unfälle Arbeitszufriedenheit Krankheitsabsenzen Burnout Engagement Hohe Fluktuation Attraktiver Arbeitgeber EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 3
4 Landkarte der gesunden Organisation: Quelle der Belastungen & Ressourcen Work-Life Balance EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 4
5 Wirkmodell (Landkarte) Der Kern des Wirkmodells besteht aus Arbeitsressourcen und Arbeitsbelastungen und ihrer eigenständigen Wirkung auf die positive und negative Gesundheit. Klar definierte Rollen Handhabbare Anforderungen Handlungsspielraum Soziale & sachliche Unterstützung Wertschätzung von KollegInnen und Vorgesetzten Transparenz & Kommunikation bei Veränderungen Qualitative & quantitative Überforderung Organisatorische Probleme (zu wenig Pausen, unerreichbare Fristen und Unvereinbarkeiten) EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 5
6 CH-Index! Gesundheitsindex - Zusammenhänge Corporate Health Index I Betrieblicher Gesundheitsindex! Aktuelle Ausprägung im Bereich (!) und Benchmark ( ) Belastungen sind stärker! Sind die Ressourcen stärker als die Belastungen... 1 Tag 3 T. 5 T. 7 T.! 0.75! 1.00! 1.25! 1.50! 1.75! 2.00! 2.25!!!! / +! +! + +! + + +! 2!1! 12! 14! 21! 18! 33! 0! 50! 100! Zusammenhang mit Erschöpfung Belastungen! Ressourcen! stärker! " #! stärker! Prozentuale Verteilung im Bereich (% Mitarbeitende) gering mittel stark! Zusammenhang mit Arbeitsengagement gering mittel stark! Belastungen! Ressourcen! stärker! " #! stärker! gering mittel hoch! 2.00! Zusammenhang mit Arbeitsleistung gering mittel hoch! Belastungen! Ressourcen! stärker! " #! stärker! Ressourcen sind stärker! reduiziert normal hoch! reduiziert normal hoch! Quelle: Evaluationsbericht Projekt SWiNG, Jenny et al. 2011, available at die Absenzdauer (-1.5 Tage / halbes Jahr) Abgebildet sind die Zusammenhänge bei 3'500 Personen aus dem SWiNG-Projekt! (vgl. sich die Erschöpfung bei der Arbeit...erhöht sich das Arbeitsengagement...steigt die Arbeitsleistung (+10%) Der CH-Index widerspiegelt das Kra fteverha ltnis von Ressourcen und EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Belastungen innerhalb einer Organisation. Sind die Ressourcen sta rker als die Belastungen, sind die Mitarbeitenden gesu nder und leistungsfaḧiger. Im umgekehrten Fall nimmt die Leistung ab und der Erscho pfungszustand zu.! Seite 6
7 Überlastung Die Arbeit wird unter grossem Zeitdruck Details zum CH-Index CH-Index (Corporate Health Index) Details Arbeitsressourcen Der CH-Index wird in ihrem Betrieb anhand der folgenden, zentralen Arbeitsressourcen und -belastungen berechnet. Erläuterung Durchschnitt (auf einer Skala von 1-5) Bewertung (im Verhältnis zum Vergleichswert) Kontrolle (mehr oder weniger) selber entscheiden, wann man was Mitentscheidungsrecht. Rollenklarheit Es ist allen klar, was sie warum machen müssen. Sie wissen, wie man vorgeht und was die Erwartungen und Ziele sind Kompetenzentwicklung Bei der Arbeit kann man Neues lernen und sich weiterentwickeln. Sie schafft gute Möglichkeiten, im Beruf weiterzukommen verbesserungsfähig 4.52 aufrechterhalten 3.85 aufrechterhalten Vielfalt Die Arbeit ist abwechslungsreich und es gibt jeden Tag etwas anderes zu tun normal Unterstützung durch KollegInnen Man unterstützt sich und hört einander an, auch bei Schwierigkeiten. Grundsätzlich herrscht gegenseitiger Respekt aufrechterhalten Unterstützung durch Vorgesetzte Man wird vom Vorgesetzten ermutigt, kann über Probleme reden und erhält Hilfe und Feedback zur Arbeit. EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann 4.40 unbedingt aufrechterhalten Seite 7
8 Vielfalt Die Arbeit ist abwechslungsreich und es gibt jeden Tag etwas anderes zu tun.! 4.21 unbedingt aufrechterhalten $$ Unterstützung durch KollegInnen Man unterstützt sich und hört einander an, auch bei Schwierigkeiten. Grundsätzlich herrscht gegenseitiger Respekt.! CH-Index (Corporate Health Index) Details Arbeitsbelastungen 4.19 aufrechterhalten $ Unterstützung durch Vorgesetzte Man wird vom Vorgesetzten ermutigt, kann über Probleme reden und erhält Hilfe und Feedback zur Arbeit.! 4.16 aufrechterhalten $ Überlastung Die Arbeit wird unter grossem Zeitdruck erledigt. Die Menge und das Tempo ist zu hoch, und man muss andere Sachen vernachlässigen.! 3.49 verbesserungsfähig & Überforderung Die Arbeit ist zu schwierig und kompliziert, und man muss Dinge tun, für die man zu wenig ausgebildet ist.! 2.06 normal % Organisatorische Probleme Die Fristen sind nicht einhaltbar, Pausen werden vernachlässigt und verschiedene Gruppen verlangen Dinge, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen.! 2.37 normal % Zeitlicher Verlauf! Bereichsvergleich!!!!!!!! ! 1.80! ! - -/ !!!!!!!!! ! 2.00! 2.01! EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann 1.79! 1.97! 1.70! 2.00! Seite ! - - -/ !
9 Übung 1: Reflexion über eigene Ressourcen und Belastungen bei der Arbeit Denken Sie an Ihre aktuelle Arbeitssituation: Was ist Ihre aktuell wichtigste Ressource? Was hilft Ihnen bei Ihrer Arbeit? Was bringt mir eine Bereicherung bei der Arbeit? à Notieren Sie diese auf einem grünen Post-It Was ist Ihre aktuell grösste Belastung? Für was verbrauchen Sie viel Energie? à Notieren Sie diese auf einem roten Post-It Ihre Ressource Ihre Belastung EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 9
10 Arbeitssituation partizipativ verbessern EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 10
11 Projektverlauf (ca Jahre) Phase 1 Phase 2 Phase 3 Index-Einführung Führungsentwicklung Teamentwicklung Einführungsworkshop mit GL ½ Tag 1. Mitarbeiterbefragung und Rückmeldung Führungs- kräfte- Workshop Team- Workshop 1 Tag 1 Tag Massnahmenumsetzung ca. 6 Monate Refresher Führungs- & Team-WS je ½ Tag 2. Mitarbeiterbefragung und Rückmeldung Bildung Steuergruppe Steuergruppe Steuergruppe EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 11
12 Ablauf Team-Workshop 1. Ausgangspunkt: Belastungen und Ressourcen aus der Mitarbeitendenbefragung 2. Team-Vision (Wunderfrage) 3. Belastungen und Ressourcen ergänzen und priorisieren 4. Belastungen umformulieren 5. Ressourcen konkretisieren 6. Brainstorming zu Lösungsvorschlägen 7. Massnahmen erarbeiten 8. Massnahmen priorisieren
13 Wrap up Grundprinzipien unseres Ansatzes Ressourcenorientierung und Lösungsorientierung: Fokus auf Belastungen UND RESSOURCEN, Probleme werden umformuliert Partizipation und Perspektivenübernahme: Fördern von Eigenverantwortung und Selbstständigkeit, Perspektivenabgleich für besseres Verständnis Gemeinsames Verständnis und Legitimität: Gesundheit als legitimes Thema à Nachhaltigkeit durch Kompetenzentwicklung EPBI UZH: Alice Inauen & Désirée Füllemann Seite 13
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