Versorgung der Patienten - Anspruch und Wirklichkeit -
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- Nadine Junge
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1 Versorgung der Patienten - Anspruch und Wirklichkeit - Joachim Kugler Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften / Public Health Medizinische Fakultät der TU Dresden
2 Erst das Wort, dann die Arznei, dann das Messer Hippokrates
3 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
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13 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
14 Compliance und Adhärenz Ca % der Medikamente werden nicht so eingenommen oder verschrieben, dass die anvisierten Therapieziele erreicht werden (WHO, 2003)
15 Adhärenz rettet Leben! Simpson et al.,2006
16 Non-Adhärenz gegenüber Therapien % of Patienten, die nicht compliant sind Arthritis Epilepsie Hypertension Multiple Sklerose Diabetes Asthma Whitney HAK, Jr. et al. 1993; Hadijmichael et al. 1999
17 Therapieadhärenz Arterielle Hypertonie: Therapieadhärenz über 24 Monate 48,3 % Typ II-Diabetes: Therapieadhärenz über 24 Monate 35,4 % Quelle: eine GKV
18 Bedarfsanalyse: Therapiegruppen Multiple Sklerose Befragung von 1541 ambulant in der MS- Versorgung tätigen Neurologen / Nervenärzte Rücklauf 404 Fragebögen (= 26.2 %) 29.6 % behandelten mindesten 100, 4.1 % mehr als 400 MS-Patienten im Jahr Mehr als 98 % sehen einen Bedarf für Krankheitsbewältigungstrainings bei MS 22.1 % hatten bereits Erfahrungen mit Krankheitsbewältigungstrainings, 32.6 % hatten davon gehört
19 Für wen sind Krankheitsbewältigungstrainings geeignet? 60 59,9 45,9 41, ,1 % 20 0 alle MS- Patienten neu Diagnostizierte psychisch Auffällige Angehörige 7,8 andere Indikation 1,5 nein
20 Ziele des Krankheitsbewältigungstrainings (6 höchste Priorität) Kontaktförderung 4,2 Informationsvermittlung 4,5 Stressbewältigung soziale Kompetenzen K ommunikation W ohlbefinden 5 4,9 4,7 5 Ängste 5,6 Depressivität Complianceförderung 4,9 5,
21 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
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25 Patientenzufriedenheit: Ergebnisse der Umfrage in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Zeitung
26 Patientenbefragung Patientinnen/Patienten (2008 stationär in einem der Krankenhäuser im Reg.-Bezirk Dresden) GKV: AOKplus, IKK-Sachsen, Barmer, TK Fachgebiete: Innere, Chirurgie, Neurologie, Augenheilkunde, Urologie, Kinderheilkunde Rücklauf Fragebögen
27 Patientenzufriedenheit und Alter
28 Vorbereitung Entlassung Info Medikamente Essen Aufklärung Narkose Freundlichlkeit Ärzte
29 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
30 Koch et al., Dt. Ärzteblatt, 2007
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33 IGES, 2010
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35 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
36 Organisation der Selbsthilfe Selbsthilfegruppen 300 Selbsthilfeverbände 2,5 3,0 Mio Mitglieder Größter Einzelverband: Rheuma-Liga Mitglieder Dachorganisationen Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband
37 Aufgaben Individuelle Selbsthilfe Gegenseitige Hilfe Laienhilfe Fachliche Hilfe Organisation professioneller Hilfe Interessenvertretung
38 Zur Lebenssituation von Patienten und Patientinnen mit MS Befragungen in den Landesverbänden Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und NRW der DMSG
39 Dauer bis zur Diagnose N Alter Frauen Krankheitsdauer RR EDSS 4 Dauer bis zur Diagnose MS % 42,9 12,6 64% 69% 3,4 Register (DMSG (SD=11,2) (SD=8,7) (SD nicht bekannt) 2004, Flachenecker et al. 2005) Berlin % 47,4 15,4 33% 13% 4,5 Studie (SD=12,3) (SD=9,6) (SD=6,1) (Haas et al. 2003) DMSG % 48,21 13,2 39% 47,6% 5,1 NRW (SD=11,8) (SD=9,40) (SD=6,1) Vergleich: Ausgewähle Variablen aus dem MS-Register, der Berlin-Studie, der DMSG-NRW-Studie
40 Hauptbehandler sonstige Fachrichtun 1,6% Krankenhausarzt 8,5% Hausarzt/Allgemeinme 18,7% Niedergelassener Neu 71,1%
41 Darstellung der Ergebnisse Medizinische (krankheitsbezogene) Aspekte II aktuelle und frühere Medikation, komplementäre Therapie und Zufriedenheit Kortison Avonex Betaferon Rebif Glatiramerazetat Zeitpunkt aktuell früher aktuell früher aktuell früher aktuell früher aktuell früher N Mittelwert 2,77 2,77 2,88 3,62 2,68 3,69 2,57 3,48 2,47 3,21 Median 2,00 2,00 2,00 3,00 2,00 4,00 2,00 3,00 2,00 3,00 SD 1,44 1,38 1, ,48 1,74 1,44 1,77 1,40 1,78 Zufriedenheit mit aktueller und früherer Medikation (Basistherapie) Azathioprin Cyclophospamid Mitoxanthron Immunglobuline Zeitpunkt aktuell früher aktuell früher aktuell früher aktuell früher N Mittelwert 2,59 3,67 3,58 3,84 3,04 3,23 2,67 2,95 Median 2,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 2,00 3,00 SD 1,59 1,80 1,77 1,57 1,53 1,66 1,79 1,67 Zufriedenheit mit aktueller und früherer Medikation (Eskalationstherapie) Heilsteine Homöopatie Bachblüten ,44 3,09 3, ,37 1,48 1,48 Zufriedenheit komplementäre Therapie
42 Gliederung Gesundheitssystemvergleich These I: Compliance & Adhärenz These II: Klinische Pfade These III: Evidenzbasierte Leitlinien These IV: Selbsthilfe Ausblick
43 Schnittstelleninsuffizienzen Implementierung präventiver Maßnahmen: Screening, Check-up Krankenhaus Hausarzt Pflege: Behandlungskoordination Apotheke Hausarzt Pflege: Complianceförderung Ambulant stationär: Versorgung am Wochenende
44 Zielgrößen einer integrierten Versorgung Reduktion der Ineffizienz in der Pharmakotherapie (Non-Adhärenz, Polypharmazie) Schnittstellenoptimierung: Hausarzt, Facharzt, Apotheker, Pflegedienst Reduktion stationärer Einweisungen Angebote zur Überwindung der clinical inertia : Patientenbetreuung Transparenter klinischer Pfad Evaluation im Vergleich zu Kollektivvertrag
45 Qualitätsorientierte Anreize in Großbritannien
46 Coordinated care in the Netherlands: Matador Program
47 Primärversorgung in Schweden
48 Erst das Wort, dann die Arznei, dann das Messer Hippokrates
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