Herausforderung Zweitwohnungen
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- Andreas Lichtenberg
- vor 7 Jahren
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1 Herausforderung Zweitwohnungen Referat anlässlich des Runden Tischs der Credit Suisse in Flims Peder Plaz, Geschäftsf ftsführer Flims,, 8. April 2010
2 Inhalt 1. Entwicklung der Beschäftigten 2. Destinationsentwicklung 3. Zweitwohnungspolitik 2
3 1 Entwicklung der Beschäftigten 3
4 Veränderung der Beschäftigten nach Branche Landwirtschaft -21% -22% CH GR öffentliche Verwaltung 13% 16%? Gesundheits- und Sozialwesen 15% 18% Tourismus -9% -1% X Baugewerbe 7% 8% Handel -2% 3% X Energie und Industrie -1% 3% X Dienstleistungen 2% 11% X Total 1% 7% -25% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden 4
5 5 Überalterung beralterung Zentralisierung Zentralisierung Bauboom Bauboom Branchen und regionsübergreifende Trends % 6% -2% 2% -1% -6% -2% 11% Viamala 2% 4% 2% 0% 21% 0% 7% 7% Surselva 3% -18% 18% 8% 0% 2% -15% -2% Schanfigg 0% -1% -16% 0% 4% 2% 5% 0% Prättigau -11% -33% 1% -7% -2% 5% -19% 22% Poschiavo -2% 12% 8% 13% 5% 2% -17% 1% Oberengadin -2% 18% 23% -7% 12% 0% -1% -6% Mittelbünden -13% 6% 12% 14% 10% -2% 8% -4% Mesolcina 6% 14% -41% 5% 9% 14% 1% 19% Engiadina bassa -8% 0% 3% -11% -17% -4% 0% 4% Davos -5% 18% 16% -15% 7% 7% 0% 2% Bündner Rheintal -3% 9% 11% -10% 9% 5% -13% -11% Bergell -1% 14% 8% 1% 7% 4% 0% 4% GR -7% 4% 9% 5% 5% 5% 8% 9% CH Landwirtschaft öffentliche Verwaltung Gesundheits- & Sozialwesen Tourismus Baugewerbe Handel Energie und Industrie Dienstleistungen Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden
6 Surselva: Der NEAT sei dank Landwirtschaft 01-08: 08: -23% X öffentliche Verwaltung : 08: +3% Gesundheits- und Sozialwesen : 08: +14% Tourismus 01-08: 08: -5% X Baugewerbe 01-08: 08: +19% Handel 01-08: 08: -3% X Energie und Industrie Total: : 2005: : 08: +1%? Dienstleistungen : 2008: +660 = +295 / +3% : 08: +8% Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden Beschäftigten-Vollzeitäquivalente 6
7 Surselva: Der NEAT sei dank Obwohl die Beschäftigtenzahl wächst, nimmt die Bevölkerung weiter ab Die Bauinvestitionen sind in der Surselva seit 2001 kontinuierlich gestiegen. Auf der NEAT Baustelle wurde die Mitarbeiterzahl ab 2002 kontinuierlich erhöht und erreichte im Jahre 2007 mit ca. 700 Mitarbeitern für den Teilabschnitt Sedrun das Maximum. Ab 2008 sind wieder sinkende Investitions- und Beschäftigtenzahlen zu erwarten. Parallel zum Arbeitsverlauf auf der NEAT Baustelle ist auch die Beschäftigtenzahl im Bergbau und in der Verarbeitung von Steinen angestiegen. Das Wachstum im Dienstleistungssektor wird von folgenden Branchen getrieben: Landverkehr (+76), Erbringung von Finanzdienstleistungen (+14), Landschaftsbau (+17), Rechts- und Steuerberatung (+27) 7
8 2 Destinationsentwicklung 8
9 Auch die weisse Arena lebt von den guten alten Tourismuszeiten Investition Industrie, Gewerbe und Dienstleistung pro Beschäftigten (in Tsd. CHF) Hohe Investitionen in Kernwirtschaft Mittlere Investitionen in Kernwirtschaft Tiefe Investitionen in Kernwirtschaft Questionmarks... investieren in eine Zukunft ohne Zweitwohnungen Poor Dogs haben nicht viel investiert Interlaken Meiringen Tiefe Investitionen in Zweitwohnungsbau Tarasp Scuol Montana Zermatt Mittlere Investitionen in Zweitwohnungsbau Davos Savognin Grindelwald St. Moritz Stars... investieren in eine Zukunft mit Zweitwohnungen. Arosa Lenk Lenzerheide Cash Cows... leben von den guten alten Tourismuszeiten? Hohe Investitionen in Zweitwohnungsbau Randogne Weisse Arena (268/24) Investition Wohnbau pro Beschäftigten (in Tsd. CHF) Quelle: Leitfaden Ansiedlung von Feriendörfern und Hotels (2010) / BFS 9
10 Tourismus bleibt ein potenziell attraktiver Wachstumsmarkt 300 Graubünden* (Int. Logiernächte) Wallis* (Int. Logiernächte) Ist Prognose Internationale Gäste (1990 = 100 Indexpunkte) Berner Oberland* (Int. Logiernächte) Europa (Int. Ankünfte) Südtirol (Int. Ankünfte) * Unterbruch in der Datenerhebung im Jahr 2004 interpoliert ? Quelle: BFS, UNWTO 10
11 In den Medien angekündigte Tourismusprojekte Quelle: BHP Hanser und Partner AG Ca. 80 geplante Anlagen: CHF 8 Mrd. / > Betten 20% der bestehenden Hotelbetten 11
12 Grobbeurteilung Destination Flims, Laax, Falera Flims, Laax, Falera Rückblick (z. T. Schätzungen) Ausblick Auslastung Ferienwohnung (nur Eigentümernutzung): ~30% Ferienwohnung (vermietet): <10% Hotels: 35%? Hotels: Betten Betten : -222 (-7%) Hotels: Logiernächte 01-09: (+8%) 05-09: (+12%) Vermietete Ferienwohnungen: Wohnungen : +814 (+20%) Anteil professionell, vermietete Ferienwhg: 10-15%? Ferienwohg/Chalet: Logiernächte 01-09: (+10.5%) 05-09: (-5%)? Bergbahnen: Trend Ersteintritte (Winter) 02/03: /05: /07: /09: Beschäftigte 01-05: -31 VZÄ 05-08: +50 VZÄ Bauinvestitionen in Flims, Laax, Falera 2001: TCHF : TCHF : TCHF ?? Potenziale + Bau Rocks-Resort + Ausbau Waldhaus + Ausbau Skigebiet + Golfplatz Sagogn + Sinfonia d aua (Speichersee, Stromproduktion) +? 12
13 Tourismusgeschäft - Zweitwohnungsgeschäft Weniger Betten Weniger Investitionen in Hotels Weniger Einnahmen bei Geschäften, Restaurants, Skischule, Hallenbad Weniger Einnahmen bei Bergbahnen Tourismusgeschäft (Kuh melken und Milch verkaufen) Weniger Nachfrage Weniger Investitionen in Angebot Sinkende Attraktivität Weniger Arbeitsplätze in der Hotellerie Weniger Arbeitsplätze bei Bergbahnen, Hotels, Skischule, Detailhandel usw. Implosion der Destination & Abwanderung Zweitwohnungsgeschäft Weniger Arbeitsplätze in der Bau- und Immobilienwirtschaft (Kuh verkaufen) Weniger Bauaktivitäten Weniger Nachfrage bei Zweitwohnungen 13
14 3 Zweitwohnungspolitik 14
15 Bündner Tourismusgemeinden sind gefordert 15
16 Vitaler Tourismusort als Ziel... 16
17 Vitaler Tourismusort als Ziel... in intakter Landschaft 17
18 Auslegeordnung Probleme und Politiken des Zweitwohnungsbaus Wirtschaftliche Nachhaltigkeit Wirtschaftsförderung: Ansiedlung von Hotels Rahmenbedingungen für bestehende Hotels Tourismusförderung allg. Aktive Baulandpolitik Verdrängung der Hotellerie Attraktivitätsverminderung Orte Tiefe Auslastung Fin. Belastung öffentliche Hand Fiskalpolitik Sozialpolitik (z.b. Genossenschaftswohnung) Masterplan Jährliche Kontingentierung (=Keine Problemlösung aber Bremse im Sinne von Eile mit Weile, Angebotsverknappung = Wertsteigerung) Hohe Wohnungspreise für Einheimische (Bauvorschriften, Zonenund Richtplan) Landverbrauch Soziale Nachhaltigkeit Ökologische Nachhaltigkeit 18
19 Gezielte Zweitwohnungspolitik Stärken Tourismusgeschäft - Aktive Baulandpolitik - Destinationsentwicklung (Thermalbad, Aufwertung Dörfer, Bergbahnen usw.) Kanalisieren Zweitwohnungsgeschäft - Kontingentieren des Neubaus / Abschöpfung Immobiliengewinne - Lenkungsabgaben auf nicht vermietete Zweitwohnungen Offene Frage: Auswirkungen für Bauwirtschaft? 19
20 Bauinvestitionen : Flims, Laax, Falera Hochbau öffentl. Auftraggeber übriger Hochbau Privat Wohnen Privat 120'000 Durchschnittliche Bauinvestitionen : 70.1 Mio. 100'000 TCHF 80'000 60'000 40'000 20' Jahr Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden 20
21 Bauinvestitionen 2008 nach Gemeinden der Kreise Ilanz und Trins Tiefbau Hochbau öffentl. Auftraggeber übriger Hochbau Privat Wohnen Privat TCHF st a C ch ris s a g nd m er er i l o l l b F F ls Fa e F nz Ila ax a L ir ch d en s v a L Lu Pita Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden Jahr 21 n n us gn ei ei i a o h g R c hn us Sa Sc R as am d s r n le Ve a V in Tr
22 Beschäftigte nach Branchen: Flims, Laax, Falera Unternehmens- und Finanzdienstleistungen Öffentliche Dienste (Versorgung, Soziales, Sicherheit) Anzahl Beschäftigte 2008 Immobilienwesen und Bauwirtschaft Kerntourismus 279 Nicht touristische Branchen Nicht touristische Branchen Öffentliche Dienste (Versorgung, Soziales, Sicherheit) Unternehmens- und Finanzdienstleistungen Kerntourismus Immobilienwesen und Bauwirtschaft Veränderung Anzahl Beschäftigte Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden
23 Wohnungsbestand: Flims, Laax, Falera Zeitweise bewohnt Dauernd bewohnt 9'000 8'000 7'000 Anzahl Wohnungen 1'731 6'000 (24%) 5'000 4'000 3'000 5'587 (76%) 2'000 1' Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden 2000 Jahr * Werte 2008 auf Basis Bestand 2000 und Anzahl neu gebauter Wohnungen geschätzt *
24 Neu erstellte Wohnungen : Flims, Laax, Falera Kontingentierung: Anzahl neu erstellte Wohnungen 160 Durchschnitt 06-08: 150 Wohnungen Durchschnittliche Anzahl neu gebauter Wohnungen Davon 80% Zweitwohnungen Kontingentierung: Baubegrenzung bei 1/3 des Zweitwohnungsbaus Jährliches Kontingent von 40 Zweitwohnungen 140 Jährliches Wachstum von 0.5% Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden
25 Bauinvestitionen Wohnen Privat: Flims, Laax, Falera Neubau Neubau Zweitwohnungen (06-08 geschätzt) Umbau 90'000 Durchschnittliche Investition (06-08) pro neu gebaute Wohnung: TCHF '000 70'000 TCHF 60'000 50'000 40'000 30'000 20'000 10' Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden Jahr 25
26 Annahmen Szenario Kontingentierung Kontingentierung der Zweitwohnungen bei Baukontingentsgrenze von jährlich 40 neuen Zweitwohnungen in den Gemeinden Flims, Laax und Falera Durch die Kontingentierung werden weniger aber teurere Wohnungen gebaut. Die Bauinvestitionen steigen um CHF 2 000/m2. Im Durchschnitt wird von einer Wohnungsgrösse von 100m2 pro Wohnung ausgegangen. Durch die Angebotsverknappung wird verstärkt bestehende Gebäudesubstanz genutzt. Zunahme der Investitionen in den Umbau von bestehenden Wohnungen um CHF /nicht gebaute Wohnung Die Bauinvestitionen in den anderen Bereichen bleiben unverändert 26
27 Beschäftigte im Immobilienwesen und der Bauwirtschaft Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe Hochbau 400 Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr Grundstücks- und Wohnungswesen Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung Anzahl VZÄ Quelle: Bundesamt für Statistik, Darstellung: Wirtschaftsforum Graubünden
28 Kontingentierung der Zweitwohnungen in Mio. CHF Flims, Laax, Falera (Durchschnitt 03-08) Anzahl neu erstellte Zweitwohnungen 111 Wohnungen 40 Wohnungen Bauinvestitionen Total Investitionen Hochbau Investitionen Private Wohnen Neubau Zweitwohnungen Neubau Erstwohnungen Umbau Anzahl Beschäftigte im Hochbau und vorbereitende Baustellenarbeiten Flims, Laax, Falera mit Kontingentierung 309 VZÄ Arbeitsplatzverlust 250 VZÄ -59 VZÄ 28
29 Skizze Politikdesign Kontingentierung: einmalige Abgabe von CHF 1000/m2 für Neubau Zweitwohnung (Modell Klosters) Lenkungsabgabe: jährliche Abgabe von CHF 2 500/Zweitwohnung (Modell Silvaplana) Kontingentierung: Lenkungsabgabe: CHF 4.0 Mio. / Jahr CHF 14.0 Mio. / Jahr Zusätzliche Einnahmen der öffentlichen Hand: CHF 18.0 Mio. / Jahr 50% Zusätzliche Investitionen der öffentlichen Hand: 50% in 2 Jahren: + Cassonsbahn in 4 Jahren: + 4-Stern Hotel Steuererleichterung: CHF 8.98 Mio. / Jahr in 6 Jahren: + 4-Stern Hotel Steuererleichterung: -66% für nat. und jur. Personen1) CHF 8.98 Mio. / Jahr 1) Als Basis wurden die Einkommens- /Vermögenssteuern sowie die Ertrags- /Kapitalsteuererträge 2007 berücksichtigt 29
30 Fazit Eine auf Beschränkung des Zweitwohnungsneubaus ausgerichtete Zweitwohnungspolitik führt zumindest im Vergleich zu baustarken Jahren zu einer Reduktion der Arbeitsplätze im Bausektor. Im für Flims, Laax, Falera gezeichneten Szenario könnten diese Verluste jedoch durch den Bau von zwei neuen **** Hotels kompensiert werden. Zudem können folgende positive Wirkungen erzielt werden: - Erhöhung der verfügbaren Einkommen der einheimischen Bevölkerung - Stabilisierung der Baunachfrage, was tendenziell das einheimische Gewerbe bevorteilt - Verlangsamung der Siedlungsentwicklung - Verbesserung der Anreizmechanismen für eine langfristig ausgerichtete Destinationsentwicklung 30
31 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dieses Referat und weitere Informationen und Referate zur Bündner Wirtschaft finden Sie unter: 31
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Mehr10,8% 2,7% 1,8% 0,6% 0,3% und mehr 24,8% 5,7% 11,7% 16,0% 10,8% 2,7% 1,7% 0,5% 0,3%
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