1. Annäherung an ein Abstraktum: Lernen 4.0 in Anlehnung an die Bezeichnung Industrie 4.0
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- Susanne Böhme
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2 1. Annäherung an ein Abstraktum: Lernen 4.0 in Anlehnung an die Bezeichnung Industrie 4.0 Industrie 4.0 = Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, bei der sogenannte cyberphysikalische Systeme mit einer gewissen Intelligenz selbstorganisiert agieren. Maschinen kommunizieren untereinander wie auch mit den Teilen, aus denen sie hochindividuelle Produkte fertigen. Sie planen den Prozess selbst, bügeln von allein Fehler aus und reparieren sich sogar ohne fremde Hilfe. Analogien: Lernen 1.0 Lernen 2.0 Lernen 3.0 = Auswendiglernen, permanent wiederholen = Selbstorganisiertes Lernen: Schulbücher + analoge Begleitmaterialien erste Interaktivität vermittelnde Methode = Digitalisiertes Lernen 2. Standortbestimmung Lernen 3.0 Digitalisierung des Klassenzimmers Was wir könnten, wenn wir wollten: GELB = z.b. Individualisierung Differenzierung Inklusion GRÜN = Diagnostik UND Leistungsmessung, immer bessere Testverfahren ROT = Kooperation Partizipation Kollaboration: Chatten, skypen, Projektplattformen, , LEBENSWELTEN verbinden LILA = Von der Reproduktion über den Transfer zur Produktion 2
3 3. Von der einfachen zur komplexen Sprachproduktion Mit den HIGHER ORDER Thinking skills (Blooms Taxonomy) wurde bereits ein hoher Standard von Sprachunterricht beschrieben. Einfach Remembering = show tell listen copy find Understanding = answer discuss explain give examples Applying = use change construct apply demonstrate Analyzing = match compare us classify argue contrast Evaluating = decide assess judge compare Komplex Creating = compare combine adapt plan modify Entwicklungspotenziale siehe Grafik: 3
4 4. Lernen VierPunktNull = Rückbesinnung auf Human Resources nicht die Weiterentwicklung der Digitalisierung. = Mensch 2 Mensch-Kommunikation, dabei Maschinen als intelligente Tools, als Speicher nützen 1) Rückbesinnung auf den eigenen digitalen Speicher, v.a. durch Mnemotechniken (Mneme = Gedächtnis, Erinnerung) 2) Kompetenzerwerb steigern, dort insbesondere Methodische Kompetenzen 4
5 4.1 RELEVANZ der Schlüssel zum Gedächtnis Hippocampus: WIR ENTSCHEIDEN SELBST, ob unser Hirn wächst. - ist an allen funktionalen Abläufen beteiligt und bildet als einziges Hirnareal ständig neue Neuronen, v.a. bei Lernbelastung - entscheidend ist seine Funktion an dem Übergang von Informationen von Kurz- zum Langzeitgedächtnis. Mehr Anstrengung hier investieren = Lernen 4.0. Sensorisches Gedächtnis: Übung/Wiederholung = Zeit = Lernen nimmt alle neuen Informationen auf, die innerhalb von wenigen 100 Millisekunden in der direkten Umgebung - ständig und UNBEWUSST werden visuelle Details in der direkten Umgebung aufgenommen, analysiert und kurz gespeichert. - ist ein Augenblicksgedächtnis, ein bis zwei Sekunden, sehr begrenzten Aufnahmekapazität von zwei bis drei Items. Es ist von Konzentration und Aufmerksamkeit abhängig, und somit störanfällig. Ihre RELEVANZ besitzt diese Gedächtnisart beim impliziten, inzidentiellen Lernen. Sie kann nicht durch aktive Aufgabenformate trainiert werden, indirekt über KONZENTRATIONSÜBUNGEN wohl aber in ihrer Kapazität erweitert werden. Replay: Wiederholen im Schlaf, das Gehirn kennt keine Pausen - nächtliche Konsolidierung durch die elektrische Aktivität des Hippocampus mit Arealen des Kortex - Erinnerungssequenzen werden wie bei Träumen im Zeitraffer abgespielt, also zeitlich komprimiert Der Hippocampus schickt die reaktivierten Informationen dann an den Kortex zur dauerhaften Speicherung weiter, und erst nach diesem Transfer bleiben Fakten und Ereignisse langfristig in Erinnerung. Insgesamt gilt, dass Lernen vor dem Einschlafen langfristig hilfreich bei der Gedächtnisbildung und Erinnerungsleistung ist. Schier unlösbare Probleme erscheinen in nicht wenigen Fällen am nächsten Tag völlig klar lösbar, Unzusammenhängendes wird als plötzlich strukturiert empfunden. Vergessen gibt es eigentlich nicht Hinweise darauf, dass das Konzept des Vergessens ein endgültiges, unwiderrufliches ist, gibt es nur für krankheitsbedingte, irreversible Abbauprozesse auf neuronaler Ebene oder schwere Unfälle. Ansonsten gilt das allgemeine Prinzip, dass das Gedächtnis ungenutzte Synapsen nicht völlig abbaut, sondern in einen Ruhemodus versetzt. Bereits vergessen Geglaubtes kann nach Jahren reaktiviert werden. 5
6 4.2 Mnemostrategien das Gehirn bewusst einsetzen 1) REDUKTION: Neue Lerninhalte und Lernanforderungen zu reduzieren bedeutet die Effizienz der Gedächtnisleistung zu erhöhen. 2) KONTEXTUALISIERUNG: Übersichten und sichtbare Strukturen bereiten das Priming vor, die Anbahnung des Aufnahmeprozesses in das Gedächtnis durch Kontextualisierung, z. B. die Anknüpfung an bereits Bekanntem. 3) SELBSTSTÄNDIGKEIT: möglichst weitgehend selbstständige, vorbereitende Strukturierung und Organisation (siehe Konzentration) des Lernmaterials bzw. der neuen Informationen durch die Lerner erhöhen die Gedächtnisleistung. 4) KOOPERATION, KOLLABORATION in offenen Lernformen wie beispielsweise Projektorientierung unterstreichen den Aspekt der Relevanz. 5) MULTIMEDIALE PRÄSENTATIONEN neuer Inhalte setzen multiple Aufnahmereize. 6
7 4.3 Sich an Kompetenzen orientieren 7
8 Dazu kommen: Selbst-, Personal- bzw. Humankompetenz Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft sowie Verantwortungsbewusstsein. Sozialkompetenz Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Bereitschaft zu Toleranz und Solidarität, Gemeinschaftssinn, Hilfsbereitschaft oder Kommunikationsfähigkeit. Methodenkompetenz (LEBENSLANG) Denkmethoden, Arbeitsverfahren, Lösungs- oder Lernstrategien fachlicher und überfachlicher Natur selbstständig anwenden, reflektieren und weiterentwickeln zu können. Sach- bzw. Fachkompetenz Handlungskompetenz Schlüsselkompetenzen and still a long way to go: Die entscheidende Frage ist nicht mehr: Was haben wir durchgenommen bzw. wie weit sind wir mit dem Stoff?, sondern: - Welche Kompetenzen (Wissen + Fertigkeiten + Fähigkeiten + Einstellungen) haben die Schüler erworben? - Mit welchen Inhalten und Methoden können die Kompetenzen erworben und geschult werden? - Wie können die Aneignung und das Ergebnis des Kompetenzerwerbs evaluiert werden? - Welches Qualitätsmanagement wird geplant? 8
9 5. Einladung zur Thematik 9
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