Transzendentalphilosophie bei Immanuel Kant
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- Cathrin Kraus
- vor 7 Jahren
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1 Philosophie Grundkurs 11.1 Lehrkraft: Herr Dirk Westensee Kursthema: Erkenntnistheorie 1 Referatsthema: Transzendentalphilosophie bei Immanuel Kant Aaron Daniel Erfle, BGG Gesamtanzahl der Wörter: 1270
2 2 Gliederung 1. Einleitung 2. Hauptteil 2.1 Ästhetik 2.2 Transzendentale Logik 3. Schluss Literaturverzeichnis Selbsterklärung
3 3 1. Einleitung Das Thema, welches in diesem Referat behandelt wird, ist die Transzendentalphilosophie Immanuel Kants, wie er sie in "Kritik der reinen Vernunft" 1 dargelegt hat, wobei der Verfasser sich hauptsächlich auf die Zusammenfassung von Nigel Warburton 2 bezieht. Den Schwerpunkt, den der Verfasser gesetzt hat, ist I. Kants These, dass jede Erkenntnis subjektiv ist, weil diese These einen Wendepunkt in der Geistesgeschichte markiert und sicherlich auch den Horizont der Leser erweitern wird. Die zentrale Frage ist also: Wie kommt subjektive Erkenntnis zustande? Anmerkung! Der Autor hat am von der Lehrkraft erfahren, dass der Text auf den er sich bezogen hat, nicht von Nigel Warburton stammt, weswegen alle Verweise darauf ungültig sind. 2. Hauptteil In I. Kants Ontologie (Lehre vom Sein) sind in den Ausführungen des Autors zwei Teile bearbeitet worden: -Ästhetik (Lehre von den Sinneswahrnehmungen) -Transzendentale Logik (Transzendenz=Überschreitungen), welche sich mit den Begriffen und den Grundsätzen des Verstandes auseinandersetzen, die erst eine Erfahrung und Erkenntnis möglich machen 3. Die Transzendentalphilosophie ist abgegrenzt von der Metaphysik, welche sich mit den Totalitätsbegriffen Gott, Welt, Seele und Freiheit auseinandersetzt, die keinen Erfahrungsbezug haben nf+studienausgabe&source=bl&ots=pt8bfm_67w&sig=eaf4ih58aus_w_0ylayaunvjla8&hl=de &sa=x&oi=book_result&resnum=4&ct=result#ppr5,m1, 2 Warburton, Nigel, Philosophie: Die Klassiker. Von Platon bis Wittgenstein, Reinbek bei Hamburg 2000, S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S. 80.
4 2.1 Ästhetik 4 Die Erkenntnis setzt sich bei I. Kant aus den Übereinstimmungen von Dingen und Verstand zusammen (adaequatio rei et intellectus) 5 ; solange dies nicht zutrifft, ist eine Aussage bloßes Dafürhalten. I. Kant behauptet: "Wir sind im Besitze gewisser Erkenntnisse a priori, und selbst der gemeine Verstand ist nie ohne solche" 6. Problem der Erkenntnis ist die Nicht-Überprüfbarkeit dieser Urteile, weil das Sein an sich als objektiver Vergleichspunkt fehlt 7. Die Erkenntnis stellt die Gegenständlichkeit des Gegenstandes erst her und kann daher nicht weiter hinterfragt werden. Unser Wissen von den Dingen kommt nur durch den Bezug auf sie zustande 8, wobei I. Kant drei Thesen zum Begriff vom Ding an sich hat. Die erste lautet: "Unsere Sinnlichkeit wird affiziert von einem Ding an sich - unbestimmt als Außenwelt nennbar -, das uns aber unbekannt ist" 9. Gegenstände können überhaupt nur unter den subjektiven Bedingungen ihres Auftretens erscheinen 10. Die vielfältigen Erscheinungen werden von unserem Verstand in Neben- und Nacheinander geordnet 11. Die Ordnung von Raum und Zeit wird durch unseren Verstand hergestellt, ist also a priori vorhanden. Raum und Zeit sind beständige Formen unserer subjektiven Wahrnehmung. Ihre Einheit und Kontinuität werden durch unsere Wahrnehmung erst hergestellt 12. Da wir gezwungen sind, subjektiv anzuschauen, ist allerdings die Subjektivität nicht subjektiv begründet Vgl. ebd., S id=fnwvdnptqgic&pg=pt1&lpg=pt1&dq=kritik+der+reinen+vernunft+studienausgabe&source=bl& ots=pt8bfm_67w&sig=eaf4ih58aus_w_0ylayaunvjla8&hl=de&sa=x&oi=book_result&resnum =4&ct=result#PPR5,M1, S. 45 II. 7 Vgl. Warburton, 2000, S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S. 92.
5 5 Theologen wie W. Pannenberg 14 haben diesen Gedankengang Kants als folgenschwer für die Theologie wahrgenommen. "Damit tritt das menschliche Ich an die Stelle, die in der Metaphysik von Alexander Gottlieb Baumgarten von "der schöpferischen Anschauung Gottes" eingenommen wurde. Um den ewigen Gott in dieser Funktion zu ersetzen, musste das Ich als zeitlos gedacht werden, da es ja durch seine Selbstaffektion Zeit aller erst konstituieren soll. Das endliche Ich soll mithin als Ursprung des unendlichen Ganzen der Zeit (wie auch des Raumes) gedacht werden" 15. Infolge von Kants Theorie kann die Glaubenslehre ihren Ursprung nicht mehr in Gott behaupten, sondern ist, wie jede Erkenntnis, bestimmt von der Form der subjektiven Wahrnehmung - das Ich tritt an Gottes Stelle. Der Meinung des Autors nach würde I. Kant mit der Meinung Pannenbergs in dem Punkt übereinstimmen, dass es definitiv Fakt ist, dass Kants Aussagen die Sicht auf den Glauben der Menschen verändert haben. Beispielweise gelten Aussagen des Papstes ex cathedra in der katholischen Lehre als unfehlbar; Unfehlbarkeit des Subjekts ist durch Kant aber widerlegt worden. Mit der Aussage, dass Kant mit Gott durch die Erklärung des Ich abgeschlossen hat, würde der Verfasser nicht übereinstimmen, weil Kant nicht behauptet, dass es Gott nicht gibt, sondern nur das wir Gott, rein logisch gesehen, nicht erkennen können. 2.2 Transzendentale Logik Kant denkt darüber nach, welche Realität Erkenntnisse a priori haben. Das wirft die Frage auf, nach welchen Regeln und Prinzipien Erkenntnisse a priori erfolgen, welche Kant in zwei Kategorien aufteilt: Urteil: Bezug auf reine Anschauung = Substanz und Kausalität / Verstandesbegriffe Kategorie: Verständnisbegriffe = Anschauungsbegriffe / Raum und Zeit 16. Hiermit ist gemeint, dass das Denken planvoll vorgeht, d.h., dass es Einheit und Ordnung stiftet und dass das Ganze gegliedert (articulatio) und nicht gehäuft 14 Pannenberg, Wolfhart, Theologie und Philosophie. Ihr Verhältnis im Lichte ihrer gemeinsamen Geschichte, Göttingen Ebd., S. 187f. 16 Vgl. Warburton, 2000, S
6 6 (coaceratio) ist 17. Kant kommt durch diese Argumentation zu zwei Zirkelschlüssen. Der eine ist, dass man schon urteilen muss, um überhaupt zu wissen was ein Urteil ist und der andere besagt, dass wir eine Vorstellung von dem Urteil an sich haben müssen, um es überhaupt entwerfen zu können 18. Durch Kants Definition des Urteils kommt er auf seine vier Urteilsformen, welche sind: -Quantität (Menge) -Qualität (Wert der Beschaffenheit) -Relation (Beziehung) -Modalität (Art und Weise) 19. Dadurch wiederum kommt Kant zu dem Schluss, dass Kategorien der richtige Gebrauch von Urteilen sind, wodurch diese erst objektiv sein können 20. Alles in allem sagt I. Kant, dass der Verstand in seiner Vorstellung einen transzendentalen Inhalt einbringt. Noch zu bemerken ist, dass die transzendentale Deduktion das Zentrum seines Buches "Kritik der reinen Vernunft" ist Schluss Wir stellen fest, dass nach Kants Schriften sich die subjektive Erkenntnis aus zwei Faktoren zusammensetzt: Sinnlichkeit und Verstand. Die große Wende, die Kant geschaffen hat, nämlich die von der Objektivität zur Subjektivität, ist zum Grundstein der modernen Geisteswissenschaften geworden, eingeschlossen die Psychologie, welche man sich ohne die Subjektivität gar nicht vorstellen kann. 22 Die Fehlbarkeit des menschlichen Verstandes ist ein aktuelles Thema der Gesellschaft, da der normale Bürger das Gefühl hat, sein Leben nicht im Griff zu 17 Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S Vgl. ebd., S
7 haben aufgrund der immer größer werdenden Unüberschaubarkeit der Welt, was dazu führt, dass man nicht weiß, was Realität eigentlich ist. 23 Wir finden uns im Dschungel der Vielfältigkeit verirrt und wir kommen aus diesem einfach nicht mehr heraus. Diese Probleme werden in vielen Filmen, wie z. B. der Matrixtrilogie behandelt, was man daran sieht das es unzählige Interpretationen über diese Filme gibt, wobei immer wieder die Theorien Kants Zuspruch finden. Dies ist beispielsweise daran zu sehen, dass an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ein Student eine wissenschaftliche Arbeit über den Film Matrix geschrieben hat, wobei er nicht um Kants Theorien Drumherum gekommen ist. Das zweite Kapitel seiner Arbeit hat er mit folgendem Zitat von Kant eröffnet: "Man kann also zwar richtig sagen, dass die Sinne nicht irren, aber nicht darum, weil sie jederzeit richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft (2004, 157) " 24 Der Student hat dieses Zitat verwendet, da es in dem Film zwei Realitäten gibt. Zum einen ist es die virtuelle Realität- die Matrix, welche von Maschinen erschaffen worden ist und zum anderen die Realität außerhalb der Matrix, also die Maschinenwelt. Die Menschen sind sich der Wahrheit, dass ihre Wahrnehmungsstrukturen künstlich verursacht werden, gar nicht bewusst. Das ist ein Beispiel dafür, dass die subjektive Wahrnehmung nicht hinter sich selbst zurück kann. Andererseits sind die Helden der Geschichte in der Lage die wahrgenommene Realität zu verändern, da sie sich der Tatsache bewusst sind, dass diese Realität nur durch ihre Wahrnehmung verursacht wird. Ein Beispiel hierfür ist, dass in einer Szene ein Junge einen Löffel verbiegt mit der Begründung, dass der Löffel nicht existiere. 25 Also gibt es nur die Art und Weise wie wir den Löffel wahrnehmen. Nach Ansehen des Films hat sich der Verfasser dieser Arbeit gefragt, wie viel Realität er eigentlich wahrnimmt und wie viel Realität ihm durch Medien vorgetäuscht wird. Er ist ebenfalls zu dem Entschluss gekommen, dass er all das, was er bisher wahrgenommen und für richtig oder falsch empfunden hat, total fehlbar sein könnte. Daran sieht man, dass das Thema der Transzendentalphilosophie nicht an Aktualität verloren hat, obwohl es schon ca. 230 Jahre alt ist barkeit+der+welt&source=web&ots=sywenhu1r9&sig=maz6wp2hkodynsczq9i1a3gvowk&hl= de&sa=x&oi=book_result&resnum=4&ct=result#ppa99,m1, S.97f Hg.: Warner Brothers, Matrix, 1999.
8 Literaturverzeichnis 8 Monographien: Pannenberg, Wolfhart, Theologie und Philosophie. Ihr Verhältnis im Lichte ihrer gemeinsamen Geschichte, Göttingen 1996 Warburton, Nigel, Philosophie: Die Klassiker. Von Platon bis Wittgenstein, Reinbek bei Hamburg 2000 Internetseiten: reinen+vernunft+studienausgabe&source=bl&ots=pt8bfm_67w&sig=eaf4ih58aus_ W_0yLAyaUNVJLA8&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#PPR5,M1 %BCberschaubarkeit+der+welt&source=web&ots=SYWeNhU1R9&sig=MAz6WP2Hk odynsczq9i1a3gvowk&hl=de&sa=x&oi=book_result&resnum=4&ct=result#ppa99, M1 Filme: Hg.: Warner Brothers, Matrix, 1999 Hilfsmittel: Hgg.: Pertsch, Dr. Erich/Lange-Kowal, Dr. Ernst Erwin, Langenscheidts Schülerwörterbuch, Lateinisch, Berlin und München 1990 (21. Aufl.) Selbsterklärung Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegeben Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen oder andere Quellen entnommen worden sind, sind als solche kenntlich gemacht. (Heide, den , A. Erfle)
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