BWL-ÜBUNG HANDOUT SS 2008 FINANZMANAGEMENT. Technische Universität Graz MARKUS RINGHOFER. Inhalt: Finanzplanung Finanzoptimierung Wertpapiere
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- Cathrin Ursler
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1 INSTITUT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE UND BETRIEBSSOZIOLOGIE O.UNIV.-PROF. DIPL.-ING. DR.TECHN. ULRICH BAUER HANDOUT BWL-ÜBUNG FINANZMANAGEMENT SS 28 Inhalt: Finanzplanung Finanzoptimierung Wertpapiere MARKUS RINGHOFER Technische Universität Graz
2 1 BEISPIEL: DAS CASH FLOW STATEMENT Der Anfangsbestand an liquiden Mitteln bei der Auer AG betrug im Jahr 2x 45.,- und der Jahresüberschuss nach Steuern 12.,-. Es wurde weder ein Gewinnvortrag gemacht noch gab es Veränderungen bei den Rücklagen. Eine Investition von 1..,- wurde getätigt und dazu ein Kredit von 47.,- aufgenommen und 2.,- Dividende ausbezahlt. Die kalk. Abschreibungen betrugen 4.,-, davon darf bilanziell nur die Hälfte angesetzt werden. Sonst gab es keinen nicht ausgabewirksamen Aufwand, keine Bestandsveränderung und keine Kredittilgung. Aufgabenstellung: Berechnen Sie den Zahlungsmittelbedarf bzw. -überschuss für das Jahr 2x. HANDOUT BEISPIEL 1 FINANZMANAGEMENT LV BWL 2/23 SS 28
3 Cash Flow Statement als Teil des integrierten Finanzplans Periode: Beginn 1 usw. Gewinn- und Verlust-rechng. kurzfristige Erfolgsrechnung Überleitung Finanzplan + Betriebsleistung der Periode 5. - Gesamte Kosten der Periode -3. = Betriebsergebnis (Periodenergebnis) 2. ± Kalkulatorische Kosten / Leistungen + Kalkulatorische Kosten 6. - Kalkulatorische Leistungen ± Neutrale Aufwendungen / Erträge - Neutrale Aufwendungen Neutrale Leistungen ± Inventurbewertungsdifferenz = Betriebserfolg 21. ± Finanzergebnis 3. = Ergebnis der gewöhnlichen Gesch. 24. ± Außerordentliche Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und Ertrag -4. = Jahresüberschuss / -fehlbetrag n.st. 12. ± Rücklagen + Auflösung von Rücklagen - Bildung und/oder Zuweisung zu Rücklagen ± Gewinn- / Verlustvortrag = Bilanzgewinn / -verlust + Nicht ausgabewirksame Aufwendungen + Abschreibungen + Bildung von Rückstellungen und Rücklagen + Sonstige nicht ausgabenwirksame Aufwendungen - Nicht einnahmewirksame Erträge - Auflösung von Rückstellungen und Rücklagen - Sonstige nicht einnahmenwirksame Erträge ± Korrekturbeträge = Cash-Flow (auf Basis NWC) ± Geplante Veränderungen im UV und kurzfr. Verbindlichkeiten = CF im operativen Bereich ± Ein- und Auszahlungen im Investitionsbereich = CF aus Investitionstätigkeit ± Ein- und Auszahlungen im Finanzbereich = CF im Finanzbereich = Nettozu-/abnahme liquider Mittel (=CF operativ + CF Invest + CF Finanz) + Anfangsbestand liquider Mittel = Endbestand liquider Mittel (Zahlungsmittelbedarf / -überschuss) HANDOUT BEISPIEL 1 FINANZMANAGEMENT LV BWL 3/23 SS 28
4 2 BEISPIEL: ERMITTLUNG DER FREMDKAPITALKOSTEN Die Start-up AG benötigt zur Finanzierung konkreter Investitionsvorhaben Finanzmittel und hat sich nach längerer Betrachtung für die Aufnahme eines Darlehens bei einer heimischen Bank entschieden. Bevor die Geschäftsleitung den Darlehensvertrag unterzeichnet, bittet sie das Finanzcontrolling, die angebotenen Konditionen noch einmal zu verifizieren und insbesondere die nicht ausgewiesene Effektivverzinsung rechnerisch zu ermitteln. Darlehensvertrag mit einem heimischen Kreditinstitut Darlehensnehmer Start-up AG Kapitalbetrag in 1. Rückzahlungsart 2 gleiche Raten (Tilgung + Zinsen) Nominalzins in % p.a. 6,% Disagio (Damnum) in % 5% Laufzeit in Jahren 2 Einmalige Bearbeitungsgebühr in 25, Vertragsbedingungen für eine Fremdfinanzierung Aufgabe: Ermitteln Sie die Effektivverzinsung der Fremdfinanzierung! Anm.: Die kurze Laufzeit von 2 Jahren wurde aus rechentechnischen Gründen gewählt. Das Darlehen gehört zu den langfristigen Finanzierungsinstrumenten (Laufzeit ca. > 5 Jahre). HANDOUT BEISPIEL 2 FINANZMANAGEMENT LV BWL 4/23 SS 28
5 3 BEISPIEL: FINANZIERUNGSOPTIMIERUNG Der Kapitalbedarf einer Unternehmung für Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate und Forderungen betrug im letzten Jahr: an 45 Tagen: 1.,- an 4 Tagen: 14.,- an 6 Tagen: 11.,- an 4 Tagen: 15.,- an 6 Tagen: 12.,- an 4 Tagen: 16.,- an 5 Tagen: 13.,- an 3 Tagen: 17.,- Für das nächste Jahr wird mit einer gleichen Verteilung gerechnet. Die durchschnittlichen Forderungen betrugen 3.28,8 und deren Umschlaghäufigkeit betrug zwei Monate. Folgende Finanzierungsalternativen stehen zur Auswahl: 1. Es kann ein Bankkredit bis zu 17.,- aufgenommen werden. An Zinsen würden 11% verrechnet werden. Jeweils nicht benötigte Beträge werden einem Habenkontokorrentkredit gutgeschrieben (Zinsertrag von 1% p.a.). 2. Es kann ein Kontokorrentkredit mit einem Kreditrahmen bis zu 17.,- aufgenommen werden. Kosten: Kreditprovision: 1,5% p.a. vom gewählten Kreditrahmen Zinsen: 13,5% p.a. vom jeweiligen ausstehenden Betrag (Buchungsspesen und Umsatzprovisionen werden nicht berücksichtigt, da sie bei allen Finanzierungsalternativen in der gleichen Höhe anfallen) 3. Ein Factoring-Institut bietet außerdem an, sämtliche Forderungen nach Rechnungserstellung aufzukaufen und der Unternehmung 9% der Forderungsbeträge sofort gutzuschreiben und 1% auf ein unverzinsliches Sperrkonto zu überweisen. Der Sperrbetrag wird nach Begleichung der Forderung der Unternehmung zur Verfügung gestellt. An Kosten würde das Institut eine feste Gebühr von 3% des Forderungsbetrages und 12,5% Zinsen p.a. vom kreditierten Betrag (= 9% des Forderungsbetrages) verrechnet. Das Factoring würde dem Betrieb Verwaltungskosten im Ausmaß von 1,5% des Umsatzes ersparen. Das Ausfallsrisiko soll nicht übernommen werden. Der Einfachheit halber soll unterstellt werden, dass das von den Kunden in Anspruch genommene Zahlungsziel unabhängig vom Factoring durchschnittlich 2 Monate ist. Aufgabe: Ermitteln Sie die optimale Kombination der Finanzierungsmaßnahmen! HANDOUT BEISPIEL 3 FINANZMANAGEMENT BWL 5/23 SS 28
6 Kombination von Kredit und Kontokorrentkredit: Tage Geldbedarf Kreditzinsen Kontokorrentzinsen ,11 *, 1 = 17,1 1. *,135 +, 15 = 111, ,11 *, 1 = 15,5 1. *,135 +, 15 = ,11 *, 1 = 14,1 1. *,135 +, 15 = 7, ,11 *, 1 = *,135 +, 15 = 55, ,11 *, 1 = 11,9 1. *,135 +, 15 = 4, ,11 *, 1 = 1,8 1. *,135 +, 15 = Summe = Summe = 2.5, Gesamtkosten Darlehen Kontokorrent 2., Ko s ten 1.5, 1., 5,, D/K 1. Kombi 1/7 D/K 11. Kombi 11/6 D/K 12. Kombi 12/5 D/K 13. Kombi 13/4 D/K 14. Kombi 14/3 D/K 15. Kombi 15/2 Einzelne Darstellung der Kosten bzw. Kombination Darlehen und Kredit D/K 16. Kombi 16/1 D/K 17. Kombi 17/ HANDOUT BEISPIEL 3 FINANZMANAGEMENT BWL 6/23 SS 28
7 4 BEISPIEL: LIEFERANTENKREDIT Es steht zur Wahl, einen bestimmten Betrag ( 1,-) durch einen kurzfristigen Bankkredit zu beschaffen, oder das Zahlungsziel eines Lieferanten zu nutzen. Der kurzfristige Bankkredit verursacht Zinskosten in der Höhe von 8% (inkl. aller Gebühren). Der Lieferant gewährt 3% Skonto bei Bezahlung innerhalb von 1 Tagen und verlangt volle Zahlung bis 3 Tage nach Lieferung. 1. Wie hoch ist die Effektivverzinsung des Lieferantenkredites? 2. Welchen Aufschub müssen die Lieferanten (stillschweigend) hinnehmen, damit der Lieferantenkredit ebenso günstig ist wie der Bankkredit? i eff...rechnerische Skontoverzinsung pro Jahr (%) i v...verbesserte rechnerische Skontoverzinsung pro Jahr (%) S...Skontosatz Z...Zahlungsziel (Tage) F...Skontofrist (Tage) HANDOUT BEISPIEL 4 FINANZMANAGEMENT LV BWL 7/23 SS 28
8 5 BEISPIEL: GEWINNAUSSCHÜTTUNG Bei einer Aktiengesellschaft ist ein Teil des Grundkapitals durch stimmrechtslose Vorzugsaktien aufgebracht worden. Das Grundkapital setzt sich also wie folgt zusammen: 12. n à 5,- 8. Vorzugsaktien à 5,- Fragen: 1. Wie groß ist das Grundkapital? 2. Wie groß ist der Stimmanteil eines Hauptaktionärs, der für 1..,- n und für 4.,- Vorzugsaktien gezeichnet hat, auf einer Hauptversammlung, bei der 4% des stimmberechtigten Kapitals anwesend sind? 3. Wie groß wäre der Dividendensatz je Aktie bei voll ausgeschüttetem Gewinn in der Höhe von: 8.,- 16.,- 2.,- 32.,- 5.,- 6.,- 7.,- a) Bei prioritätischem Dividendenanspruch (5%)? b) Bei prioritätischem Dividendenanspruch mit Überdividende (5%)? c) Bei limitierter Vorzugsdividende (5%)? HANDOUT BEISPIEL 5 FINANZMANAGEMENT LV BWL 8/23 SS 28
9 3) Gewinnausschüttung Vorzugsaktie mit prioritätischem Dividendenanspruch Bilanzgewinn (Gewinnausschüttung) Gewinnanteil in Euro je Aktiengattung Dividendensatz in Euro je Aktie Vorzugsaktien (8. Stück) (12. Stück) Vorzugsaktie ,5 3 2,5 2 1,5 1,5 Vorzugsaktie Ausschüttung [Euro] HANDOUT BEISPIEL 5 FINANZMANAGEMENT LV BWL 9/23 SS 28
10 Vorzugsaktie mit Überdividende Bilanzgewinn (Gewinnausschüttung) Gewinnanteil in Euro je Aktiengattung Vorzugsaktien (8. Stück) (12. Stück) Dividendensatz in Euro je Aktie Vorzugsaktie Vorzugsaktie Ausschüttung [Euro] HANDOUT BEISPIEL 5 FINANZMANAGEMENT LV BWL 1/23 SS 28
11 Vorzugsaktie mit limitierter Dividende Bilanzgewinn (Gewinnausschüttung) Gewinnanteil in Euro je Aktiengattung Dividendensatz in Euro je Aktie Vorzugsaktien (8. Stück) (12. Stück) Vorzugsaktie ,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1,5 Vorzugsaktie Ausschüttung [Euro] HANDOUT BEISPIEL 5 FINANZMANAGEMENT LV BWL 11/23 SS 28
12 6 BEISPIEL: BEZUGSRECHT Das Grundkapital einer Aktiengesellschaft beträgt 2..,- (aufgeteilt auf Aktien mit einem Nennwert von 5,-). Dieses soll mit Beginn des Jahres durch die Ausgabe junger Aktien auf 3..,- erhöht werden. Börsenkurs der alten Aktie: 125,- Ausgabekurs der jungen Aktien: 1,- (Nennwert 5,-) Aufgabe: Schätzen Sie den Wert des Bezugsrechtes der jungen Aktien rechnerisch ab! HANDOUT BEISPIEL 6 FINANZMANAGEMENT LV BWL 12/23 SS 28
13 7 BEISPIEL: AUSGABE VON BERICHTIGUNGSAKTIEN Eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 3.,- (3 Aktien à 1,-) besitzt Rücklagen in der Höhe von 4.2.,-. Aufgabe: 1. Bestimmen Sie den Bilanzkurs der Unternehmung! 2. Die Fungibilität (Handelbarkeit) der Aktien ist wegen des hohen Kurswertes sehr gering. Bestimmen Sie den Einfluss der Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis von 1:1 auf den Bilanzkurs! 3. Wie hoch ist die Dividende je Aktie bei einer Gewinnausschüttung von 15.,- vor und nach der Ausgabe der Berichtigungsaktie? HANDOUT BEISPIEL 7 FINANZMANAGEMENT LV BWL 13/23 SS 28
BWL-ÜBUNG HANDOUT SS 2008 FINANZMANAGEMENT. Technische Universität Graz MARKUS RINGHOFER. Inhalt: Finanzplanung Finanzoptimierung Wertpapiere
INSTITUT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE UND BETRIEBSSOZIOLOGIE O.UNIV.-PROF. DIPL.-ING. DR.TECHN. ULRICH BAUER HANDOUT BWL-ÜBUNG FINANZMANAGEMENT SS 2008 Inhalt: Finanzplanung Finanzoptimierung Wertpapiere
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