Thema: Gestaltete Sprache erleben - Klanginszenierung von Herbstgedichten

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1 Thema: Gestaltete Sprache erleben - Klanginszenierung vn Herbstgedichten Kurzvrstellung des Materials: Übersicht über die Teile Infrmatin zum Dkument SCHOOL-SCOUT schnelle Hilfe per Zu verschiedenen Herbstgedichten werden knkrete Unterrichtsvrschläge unterbreitet, die den Schwerpunkt Gedichtvrtrag haben. Schüler der Klassenstufe 5/6 werden dazu angeregt, die Atmsphäre vn Herbstgedichten zu erfassen, diese rhythmisch und betnt zu lesen und Klanginszenierungen zu entwickeln. In der 12 Stunden umfassenden, handlungsrientierten Unterrichtsreihe werden Rhythmus und Gedichtvrtrag eingeübt und dabei auch Begriffe wie Metrum, Metapher und Persnifikatin erarbeitet eine erprbte Reihe, die bei Schülern der Klassenstufe 5 der 6 sehr gut ankmmt und für den fachübergreifenden Unterricht Deutsch/Musik besnders geeignet ist. Lernziele Methdik Übersicht zur Unterrichtsreihe Ausführliche Planung der Unterrichtsstunden mit Unterrichtsverläufen Materialanhang: Arbeitsblätter und verwendete Gedichte September (Erich Kästner), Der Herbst steht auf der Leiter (Peter Hacks), September (Hermann Hesse), Nebel (Friedrich Güll), Raureif (Gttfried Benn), Feuerwge jeder Hügel (Gerg Britting), Gewitter (Erwin Mser), Nebel (Elly Demmer), Landregen (Jachim Ringelnatz), Die Ratten (Gerg Trakl), Herbstwind (Heinrich Heine), Das Gewitter (Jsef Guggenms), Ein welkes Blatt (Mascha Kalék), Herbst (Jsef F. vn Eichendrff), Zu Ende geht der Herbst (Heinrich Heine) SCHOOL-SCOUT Der persönliche Schulservice Internet: inf@schl-scut.de

2 Verse wllen nicht als schönes Druckbild mit dem Auge erfasst, sie wllen als wirksamer Klang mit dem Ohr gehört werden. 1 (Kayser 1992) 1. Lernziele Das Ziel der Unterrichtsreihe ist es, Schüler/innen der Klasse 5/6 zu befähigen, zu ausgewählten Herbstgedichten eine Klanginszenierung zu entwickeln, d.h. einen kunstvllen Gedichtvrtrag mit entsprechenden klanglichen Mitteln wie Stimme, Geräusche und Töne swie Musik vm Band zu begleiten. Nicht zu verwechseln ist eine Klanginszenierung mit einer Vertnung: Es wird keine durchgängige Meldie kmpniert und das Gedicht wird nicht gesungen, sndern es wird durch klangliche Mittel gerahmt und interpretiert. Aus dem Zusammenspiel vn Gedichtvrtrag und durchdachter klanglicher Inszenierung entsteht eine sehr dichte Interpretatin der Texte. Bekannt gewrden sind Klanginszenierungen in jüngerer Zeit z.b. durch das Rilke-Prjekt. Indem die Schüler/innen Herbstgedichte - und zwar swhl traditinelle als auch zeitgenössische Beispiele - in Frm vn Klanginszenierungen umsetzen, verbessern sie ihr Sprach- und Rhythmusgefühl, trainieren ihre Vrtragsfähigkeit, steigern ihre Freude im Umgang mit lyrischen Texten und erweitern ihr Fachwissen. Hierzu gehört auch, dass sie mit Fachbegriffen vertraut gemacht werden, die sie für das Verstehen und Beschreiben lyrischer Texte benötigen, z.b. Metapher, Persnifikatin, Rhythmus, Metrum. Der deutliche Akzent der Einheit auf der lautlichen Realisierung zielt auf den Bereich Methdenkmpetenz, die gefördert wird, wenn die Schüler/innen sich vrtragend und gestaltend mit lyrischen Texten beschäftigen. Hierzu ist es erfrderlich, dass sie einen individuellen Zugang finden und bereit sind, Vrstellungen zu entwickeln, Erfahrungen und Empfindungen differenziert wahrzunehmen und ihnen einen sprachlichen Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig sllen sie, indem sie gemeinsam an lyrischen Texten arbeiten und sich darüber austauschen, lernen, auch die Vrstellungen der Mitschüler/innen zu respektieren und sich nicht zuletzt durch die gemeinsame Erarbeitung einer Präsentatin in ihrer szialen Kmpetenz entwickeln. Die Ziele lauten im Einzelnen: A Kgnitive Lernziele Die Schüler/innen sllen Die Stimmung eines Gedichtes erfassen, indem sie spntane und persönliche Eindrücke frmulieren diese mit fremden Eindrücken abgleichen Eindrücke mit der Sinngestalt des Textes belegen. Die Sinngestalt eines Gedichtes durchdringen, indem sie die Gedichtaussage grb erfassen und frmulieren die Sprachmittel Metapher und Persnifikatin erkennen und in ihrer Bedeutung entschlüsseln. Die Klanggestalt eines Gedichtes durchdringen, indem sie 1 Kayser, Wlfgang (1992/ 1946): Kleine deutsche Versschule. Tübingen: Basel, S.9.

3 basale Klangmittel wie Pause, Metrum, Zeilensprung und Rhythmus erkennen und ihre Bedeutung für die Klangwirkung verstehen und im eigenen Vrtrag beachten. Die ästhetische Wirkung eines Gedichtes nach außen bringen, indem sie zur Gedichtaussage passende Klang- und Rhythmuselemente erarbeiten und den eigenen Gedichtvrtrag durch diese Elemente unterstützen. B Instrumentelle Lernziele Die Schüler/innen sllen ein Gedicht sinnbetnt, ausdrucksstark und flüssig vrtragen können. ein Gedicht für einen Sprechvrtrag vrbereiten können, indem sie Sinnwörter unterstreichen Pausenzeichen setzen Hebungen und Senkungen eintragen Zeilensprünge eintragen Tempi markieren mögliche Lautwechsel markieren eine Präsentatin strukturiert planen können, indem sie eine Partitur für eine Klanginszenierung ausfüllen und verwenden. C Kreative Lernziele Die Schüler/innen sllen ihre Wahrnehmungsfähigkeit weiter entwickeln, indem sie für verschiedene Herbsteindrücke sensibilisiert werden ihre Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit weiter entwickeln, indem sie einen lyrischen Text nach eigenen Vrstellungen inszenieren. D Affektiv-sziale Lernziele Die Schüler/innen sllen den Sinn einer Gedichtanalyse erfahren, indem sie die Analyseergebnisse zur Sinnund Klanggestalt knkret im Vrtrag anwenden. eine psitive Haltung zu Lyrik entwickeln, indem sie Sprachgestaltung und Klangwirkung handelnd und mit Freude erleben. ein psitives Selbstknzept entwickeln, indem sie selbständig eine Klanginszenierung erarbeiten und einem Publikum vrführen.

4 die Fähigkeit entwickeln, auch fremde Zugänge wertzuschätzen, indem sie gemeinsam an einer Klanginszenierung arbeiten und ein Prdukt entwickeln, an dem alle Gruppenmitglieder einen Anteil haben. 2. Methdik Die Unterrichtsreihe zielt darauf, am Ende der Einheit in der Gruppe eine Klanginszenierung zu einem Herbstgedicht verfasst zu haben und diese in einem kleinen Rahmen, z.b. Elternabend, Schulfest der einfach der Parallelklasse, vrzuführen. Die Einheit stellt als den aktiven Schüler und sein Handlungsprdukt in den Mittelpunkt und ist damit dem didaktischen Grundprinzip der Handlungsrientierung verpflichtet. Merkmale des handlungsrientierten Unterrichts wie z.b. Interessenrientierung, Selbsttätigkeit, Verknüpfung vn Kpf- und Handarbeit und Prduktrientierung sind gut geeignet, um eine inhaltlich fruchtbare und mtivierte Auseinandersetzung mit dem Gegenstand Lyrik in einer Klassenstufe 5/6 zu gewährleisten, w langatmige Unterrichtsgespräche und Gedichtanalysen fehl am Platz sind. Dadurch, dass eine Gelegenheit geschaffen wird, das Arbeitsergebnis nicht nur im Klassenverband, sndern auch öffentlich vrzustellen, wird eine grße Mtivatin erreicht. Ein weiterer Vrteil einer abschließenden Prjektphase besteht darin, dass den Schüler/innen unmittelbar der Sinn der erarbeiteten Begriffe und Methden vr Augen geführt werden kann. Das anzustrebende Handlungsprdukt gewinnt s in zweifacher Hinsicht eine rganisierende Kraft für die Gestaltung des Unterrichtsablaufs: Zum einen müssen im Vrfeld die Vraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Schüler/innen eine Klanginszenierung realisieren können. Das bedeutet, dass das hierfür benötigte Handwerkszeug vermittelt und außerdem kntrlliert werden muss, b das benötigte Wissen erwrben wurde. Zum anderen herrscht vn Beginn an Transparenz über das Handlungsziel der Einheit. Indem die Schüler/innen bereits vrher wissen, wie die Reihe aufgebaut ist und wrauf sie hinausläuft, wird die Akzeptanz einzelner Handlungsschritte im Laufe der Reihe gesichert. Psitiver Nebeneffekt ist eine größere Disziplin bei der Erarbeitung des für das Handlungsprdukt benötigten Wissens. Hinsichtlich der Mtivatin ist es in dieser Altersstufe wichtig, mit vielfältigen Methden zu arbeiten, die das Interesse der Kinder wach halten. Daher schlägt diese Reihe vr Herbstimpressinen auf Zierblätter zu schreiben ein Gedicht absichtlich zu leiern im Chr zu sprechen und mitzuklatschen ein Gedicht als Rätsel zu begreifen ein Lücken-Gedicht kreativ auszufüllen zu einem gekürzten Gedicht eine weitere Strphe schreiben Bilder zu zeichnen etc. Wichtig ist die vrherige Organisatin vn passenden Räumlichkeiten, denn das Üben der Klanginszenierungen mit Instrumenten bringt einen gewissen Geräuschpegel mit sich und sechs bis sieben Gruppen können schlichtweg nicht gemeinsam in einem Raum arbeiten. Optimal ist es, wenn parallel Musikräume genutzt werden können.

5 3. Übersicht zur Unterrichtsreihe Zeit Unterrichtsinhalt Hausaufgabe Vrbereitung Gruppenarbeit: Schöne und unangenehme Seiten des Herbstes Text-Bild-Cllage Herbstimpressin auf ein Herbstblatt schreiben 1. Stunde September (Erich Kästner) Sinnwörter unterstreichen Herbsteindrücke: den Herbst riechen, sehen, hören 2. Stunde September (Erich Kästner): Ein Gedicht ausdrucksstark und sinnbetnt vrtragen (Begriffe: Metrum/ Rhythmus) 3. Stunde September (Hermann Hesse): Der Smmer schauert (Begriff: Persnifikatin) 4. Stunde September (Hermann Hesse) Einen Sprechvrtrag mit Hilfe einer Partitur planen 5. Stunde Klanginszenierung vn September (H. Hesse) 6. Stunde Das sprachliche Bild: Feuerwge jeder Hügel (Gerg Britting) (Begriff: Metapher) 7. Stunde Gedichtvrträge Entwicklung einer Kriterienliste für einen gelungenen Gedichtvrtrag; Feedback 8. Stunde Planung der Klangsinszenierung (Anlegen einer Partitur) (Gruppenarbeit) 9. Stunde Klangsinszenierung (Gruppenarbeit) 10. Stunde Klangsinszenierung (Gruppenarbeit) Der Herbst steht (P. Hacks): Analyseaufgaben; Zusatzaufgabe: Schreiben einer Strphe Gedichtpartitur ausfüllen Rätselgedichte: Nebel (F. Güll) Raureif (G. Benn) Ideen für weitere Klangelemente entwickeln Eigenes Herbstgedicht schreiben der ein Herbstgedicht auswendig vrtragen Ideen zum Gruppengedicht entwickeln Gruppengedicht auswendig lernen 11. Stunde 12. Stunde Präsentatin der Gruppen und Feedback