Der Wandel von Lebens- und Erwerbsverläufen: Konsequenzen für Arbeitszeitwünsche und Zeitbedarfe
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- Gottlob Vogel
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1 Der Wandel von Lebens- und Erwerbsverläufen: Konsequenzen für Arbeitszeitwünsche und Zeitbedarfe, Direktorin des WSI und Dr. Yvonne Lott, WSI Düsseldorf
2 Historische Vorstellung des Lebenslaufs
3 Der Wandel von Lebens- und Erwerbsverläufen
4 Vielfalt von Präferenzen Wohlfahrtsstaat definiert Altersnormen und übernimmt soziale Sicherung Individuen sind selbst für die Gestaltung ihres Lebensverlaufs zuständig Individualisierung von Lebensläufen Pluralisierung von Lebensstilen und individuellen Präferenzen (v.a. Familienformen)
5 Unstetigere Erwerbsverläufe Gesunkene langfristige Beschäftigungssicherheit Befristete Beschäftigung, Leih- und Zeitarbeit, ungewohnte Lagen der Arbeitszeit (Schmidt 2012) Erwerbsverlauf von unterschiedlichen Arbeitsarrangements und Erwerbsunterbrechungen geprägt Weiterbildungen werden notwendiger
6 Steigende Frauenerwerbsarbeit Frauenerwerbsarbeit seit 1970ern gestiegen Frauen streben zunehmend Erwerbskarrieren an Zwei Einkommen notwendiger für Haushalte Männliches Ernährermodell trifft immer weniger zu
7 Konsequenzen der Veränderungen
8 Dominierende Muster in modernen europäischen Wohlfahrtsstaaten (ausgewählte) Zeitarr. 4 Vollzeitarbeit (1 Job) Frühverrentung Zeitarr. 5 Geregelte Job- u. Tätigkeitswechsel Akkumulation von Qualifikation Vollzeitarbeit (1 Job) Frühverrentung Zeitarr. 6 Geregelte Job- u. Tätigkeitswechsel Teilzeitarbeit Akkumulation von Qualifikation Zeit für Fürsorge Zeitarr.7 Geregelte Job- u. Tätigkeitswechsel Akkumulation von Qualifikation Vollzeitarbeit (1 Job) Teilzeitarbeit Teilrente o.ä. Kindheit/ Jugend Bildung Quelle: Naegele, G./ Barkholdt C. et al. (2003):
9 Neue/zukünftige Trends in modernen europäischen Wohlfahrtsstaaten Geregelte Jobund Tätigkeitswechsel Arbeitszeit (1 Job) Zukunftsszenario Phasen nebenoder nacheinander Akkumulation von Qualifikation soziale oder Freizeitaktivitäten Flexible Arbeit. Verschiedene Arten von Jobarrangement: wechselnde Jobs kombiniert mit Unterbrechungen Teilrente o.ä. Altersteilzeit Flexibler Übergang in den Ruhestand Phasen der Selbstständigkeit kombiniert mit abhängiger Beschäftigung Phasen von Arbeitslosigkeit Soziale Tätigkeiten (Fürsorge) Bildungsaktivitäten Freizeitaktivitäten Kindheit/ Jugend Bildung Quelle: Naegele, G./ Barkholdt C. et al. (2003):
10 Arbeitszeitbedarfe Zunehmende Gleichzeitigkeit von Lebensphasen Zeit für Beruf, Familie, Pflege, Weiterbildungen oder soziales Engagement Integration von Beruf und Privates für Frauen und Männer zentral Doing Family (Jurczyk & Andreas Lange 2002)
11 Arbeitszeitrealitäten
12
13 Arbeitszeitwünsche Diversifizierung von Arbeitszeitwünschen von Männern und Frauen (Hobson 2013) Frauen wollen länger arbeiten im Durchschnitt 12,2 Stunden pro Woche mehr (Klenner und Schmidt 2011) Männer wollen kürzer arbeiten Weg von überlangen Arbeitszeiten hin etwa 40 Stunden im Durchschnitt
14 Unerfüllte Vollzeitwünsche Zeitbezogene Unterbeschäftigung 12,2 % der Frauen in West und 19,6% in Ost (Klenner und Schmidt 2011) Westdeutsche Frauen im Alter von 40 bis 49 Jahren
15 Unerfüllte Teilzeitwünsche Bei Frauen In Positionen mit höherer Qualifikation oder Leitungsfunktion (Holst 2010) Teilzeit häufig eine Sackgasse für die Karriere Rückkehr von Teil- zur Vollzeit häufig nicht möglich Bei Männern Zunehmend Arbeitszeiten unter 35 Stunden (17% in 2003) (Klenner und Schmidt 2011)
16 Wie reagieren Betriebe und Tarifpartner? Regulierung familiengerechter Arbeitsbedingungen in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen (Klenner et al. 2013) 110 Tarifverträge der Jahre 2002 bis 2012 WSI Betriebsrätebefragung 2011
17 Ergebnisse Familiengerechte Arbeitsbedingungen kein Schwerpunkt in Tarifpolitik Innovative Regelungen im Huckepackverfahren zu bestehenden Regelungen entstanden Betriebsvereinbarungen zur Elternzeit und Familienfreundlichkeit in 12% der Betriebe (ab 20 Beschäftigte Häufiger in Großbetrieben, Betrieben mit Frauenanteil über 70%
18 Was brauchen wir? Nutzung von Gleitzeit-, Überstunden- und sonstigen Arbeitszeitkonten für alle möglichen Wechselfälle des Lebens Lockerung der Ideal Worker Norm Betriebskultur, in der Frauen und Männer ermutigt und unterstützt werden, Auszeiten zu nehmen und ihre Arbeitszeiten (kurzfristig) zu reduzieren
19 Danke! WSI Direktorin Hans-Böckler-Straße Düsseldorf
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