Das Regionale Psychiatriebudget (RPB)
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- Henriette Kramer
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1 Das Regionale Psychiatriebudget (RPB) Gemeinsames Lernen mit Hilfe von Projekten Dr. Ueli Corrodi Chefarzt Psychiatrie Spitäler fmi ag, Interlaken GDK, Bern, 24. Mai 2007
2 Inhalt Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
3 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
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12 Wie können in einer Versorgungsregion ambulante, teilstationäre und stationäre Bereiche, welche verschiedenen Trägerschaften unterstehen, zusammengeführt werden?
13 Oder: Was braucht eine Region für eine Organisation, um den Versorgungsschwerpunkt vom stationären in den ambulant/teilstationären Bereich zu verlagern?
14 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
15 Sektorisierung I Gemeinsame Trägerschaft der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung einer Region Regionale Versorgung, sektorisierte Organisation, ungeteilte Verantwortung für die Vollversorgung Eine Bevölkerungsgruppe Eine Region Eine Trägerschaft
16 Sektorisierung II Einheitliches Steuerungs-/Führungsorgan Eigenes Budget/geplanter Finanzeinsatz Budgethoheit Definierte Region Bevölkerungsgruppe Mittel Trägerschaft
17 Sektorisierung III Voraussetzung für die Mittelverschiebung vom stationären in den ambulant/teilstationären Bereich Finanzverantwortung
18 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
19 Kanton Bern als Beispiel Einwohner 3 staatliche Kliniken mit EPD 2 private Kliniken, 1 mit Leistungsauftrag (PM) 4 regionale psychiatrische Dienste, den regionalen Spitalzentren (RSZ) zugehörig Finanzen: 80 Mio. stationär, 20 Mio. ambulant/teilstationär Renovationen der bestehenden Kliniken in den letzten 20 Jahren: 220 Mio. Bettenrichtwert: ca. 1.0 auf Einwohner
20 Psychiatrische Institutionen im Kanton Bern
21 Was für eine Sektorisierung? (Was für eine Mittelverteilung?) Klinikzentriert RSZ-basiert
22 Was für eine Sektorisierung? Klinikzentriert? RSZ-basiert?
23 Was für eine Sektorisierung? Klinikzentriert? RSZ-basiert?
24 Psychiatrie Region Oberland Ost PDI spitäler fmi ag Privatklinik Meiringen
25 Psychiatrieregion Oberland Ost Einwohner Fläche wie Kanton Aargau 2 psychiatrische Institutionen: PDI und PM (mit 180 Betten inklusive Langzeitbereich) Finanzen, Staatsbeiträge: ca. 8 Mio. für PM stationär 1.3 Mio. für PDI ambulant/teilstationär
26 Die fragmentierten Finanzierungssysteme sind ein grosses Hindernis für eine rationale Psychiatrieplanung. Ziel müsste der Übergang zu einem regionalen Psychiatriebudget sein, wenn das Abschieben von Versorgungsaufgaben (Schwarz-Peter-Spiel) aufgegeben werden soll. (J. Binder, GEF, Bern, in Die Schweizer Psychiatrieversorgung im internationalen Vergleich 2006)
27 Bestehende Versorgungsstrukturen sind auch Spiegelbild bestehender Finanzierungsformen. (I. Zechmeister und A. Österle, Psychiatrische Praxis, 2004) Locus of financing
28 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
29 Sektorisierungsmodelle Satellitisierung - Kliniksteuerung - Grossregion - Keine Sektorisierung - Kontakt zur Somatik reduziert - Bevölkerungsnähe reduziert Balkanisierung - Klinik zerfällt - Organisation/Identität der Klinik reduziert - Führbarkeit der Klinikteile? Vollversorgung - Machbarkeit? - Kosten für Neubauten - Gewinn für Patienten? - Realisierung wann?
30 Forderungen an eine sinnvolle Sektorisierung Sektorgrösse maximal Einwohner Regionale Steuerung/Trägerschaft Respekt vor gewachsenen Strukturen (Kliniken) Baldige Realisierungsmöglichkeit Wissenschaftliche Auswertung als gemeinsamer Lernprozess BE: Zugehörigkeit zum somatischen Spital (RSZ) als bevölkerungsnaher Anlaufstelle
31 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
32 Vorschlag: Regionales Budget mit Budgethoheit = finanzgesteuerte Sektorisierung = virtuelle Sektorisierung = Vollkostenrechnung = Einkauf von Bettenkapazität = Ungeteilte Verantwortung für die zugeordnete Bevölkerungsgruppe
33 Regionales Psychiatriebudget Regionale Führung und Steuerung Vertrag zwischen RSZ und Klinik (Einkauf von Bettenkapazität) Regionale Vollkostenverantwortung
34 Regionales Psychiatriebudget mit Budgethoheit Konsequenzen I Ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgung unter dem gleichen Budgetdach, getrennte Institutionen Vertragliche Regelung zwischen RSZ und Klinik (gleichberechtigte Partner) Schrittweiser Umbau der Versorgung unter Führung und Steuerung des RSZ nach Massgabe der regionalen Möglichkeiten
35 Regionales Psychiatriebudget mit Budgethoheit Konsequenzen II Spezialstationen/Spezialangebote in den Kliniken Kein Abschieben von Patienten, respektive nur unter Kostenfolge Verantwortung für die Vollversorgung als Vollkostenverantwortung Ausbau von regionaler KI-Kapazität möglich und nötig
36 Regionales Psychiatriebudget mit Budgethoheit Konsequenzen III Klinikeinweisungen sind bei einem ausgebauten sozialpsychiatrischen Versorgungssystem reduzierbar um 20 % 30 % (Brenner) Die Kliniken weisen die Kosten für die einzelnen Regionen aus (Schattenrechnung)
37 Regionales Psychiatriebudget mit Budgethoheit Konsequenzen IV Alle Klinikeinweisungen über den regionalen PD Oder: Die Mitarbeiter der regionalen psychiatrischen Dienste kontaktieren in der Klinik die aus der Region eingewiesenen Patienten und machen ihnen in Absprache und in Kooperation mit der Klinik ein alternatives, gemeindenahes Angebot (Case Management)
38 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
39 Das Regionale Psychiatriebudget: Ein neuer Ansatz zur effizienten Verknüpfung stationärer und ambulanter Versorgungsleistungen I (Roick et al, 2005) Modellregion Schleswig-Holstein, Kreis Steinburg Klinikum Itzehoe Psychiatrisches Centrum Glückstadt Jahres-Budget für die Behandlung einer definierten Patientenzahl Vollstationäre Kapazitäten abgebaut zugunsten einer verbesserten gemeindeintegrierten Akutbehandlung
40 Das Regionale Psychiatriebudget: Ein neuer Ansatz zur effizienten Verknüpfung stationärer und ambulanter Versorgungsleistungen II 1. Schritt: 8 % der Betten abgebaut Bis Ende 2007: teilstationäre Kapazität um 87 % erhöht Home treatment aufgebaut Anreize für die Leistungsanbieter: geringerer Ressourcenverbrauch längerdauernde Stabilisierung der Patienten
41 Zürich-Nord: IPW, Winterthur Definiertes Psychiatriebudget für eine bestimmte Region (Winterthur) Steuerung im ambulanten Bereich Vollkostenrechnung Entspricht dem Modell Regionales Psychiatriebudget Patiententage stationär um 60 % reduziert Die Stammklinik wird zur Netzwerkklinik
42 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
43 Kosten der psychiatrischen Versorgung (BE) Staatsbeiträge pro Person und Jahr CHF 90. Stationär Aufwand CHF 528. Tarif CHF 255. Teilstationär Aufwand CHF 362. Tarif CHF 177. Ambulant Keine präzisen Zahlen Ungedeckter Betrag Arztstelle CHF
44 Zum Vergleich: stationäre somatische Versorgung Fallkostenpauschalen DRG Konzentration operativer Tätigkeiten Gate Keeper Managed Care, verschiedene Modelle Folge: Reduktion Aufenthaltsdauer und Betten
45 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
46 Die Regionen legen fest, wie viel Bettenkapazität sie benötigen, statt dass die Kliniken Betten anbieten, die nach dem Gesetz von Milton Roemer alle besetzt werden Steuerung, Führung und Finanzverantwortung sind bevölkerungsnah und ausserhalb der Kliniken angesiedelt Vollverantwortung statt fragmentierter Verantwortung
47 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
48 Fragen Kliniken als staatliche Einrichtungen Mitarbeit der Kliniken Mitarbeit der Versicherer Miteinbezug der niedergelassenen Ärzte Psychiatrische Patienten im somatischen Spital Langzeitbereich BSV-Betriebe Qualität Suizidalität Gewalttaten Datenschutz
49 Gesucht: Vergleichsregion für gemeinsames Lernen im Rahmen des RPB
50 Grundfrage: ambulant/teilstationär/stationär unter gemeinsamer Führung? Sektorisierung Situation im Kanton Bern Sektorisierungsmodelle RPB als Ausweg und innovativer Ansatz Vergleiche RPB als Steuerungsinstrument Paradigmenwechsel Fragen Take home message
51 Take home message I Das Sektorisierungsmodell Regionales Psychiatriebudget ist umsetzbar bezahlbar bald realisierbar geeignet für wissenschaftlich begleiteten Modellversuch als gemeinsames Lernen
52 Take home message II Kliniken und RSZ (Regionale PD) als gleichberechtigte Partner mit vertraglichen Absprachen ( Einkauf von Bettenkapazität ) Das Modell führt in einem schrittweisen Prozess zu Mittelverlagerungen vom stationären in den ambulant/teilstationären Bereich Gesucht: Vergleichsregion
53 Symposium Das Regionale Psychiatriebudget (RPB) 18. Oktober 2007, bis Uhr, Spital Interlaken
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