Längerfristige Perspektiven der Alterssicherung in Deutschland und Handlungsoptionen der Politik Dialog zur Altersvorsorge, Köln, 14.
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- Victoria Meinhardt
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1 Längerfristige Perspektiven der Alterssicherung in Deutschland und Handlungsoptionen der Politik Dialog zur Altersvorsorge, Köln, Johannes Clemens
2 Überblick 1. Einordnung 2. Hintergrund: Demografie 3. Anpassungsbedarf 4. Stabilisierung der relativen Rentenbezugsdauer 5. Vorausberechnungen bis Bundesregierung unterschätzt Versorgungsniveau 7. Simulationen mit alternativen Renditen 8. Schlussfolgerungen 9. Verschiedenes Seite 2
3 1. Einordnung Bundesbank analysiert und kommentiert regelmäßig kurz-, mittel- und langfristige Entwicklungen der öffentlichen Finanzen, auch der GRV. Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen wichtig, um Zielkonflikte mit der Geldpolitik zu erkennen und möglichst zu vermeiden. Wirtschaftspolitische Beratung der Bundesregierung, z.b. auch im Sozialbeirat zu Rentenversicherungsthemen. Wichtiges Thema: Aktuelle Entscheidungen mit künftig großer Tragweite für Staatsfinanzen und Versicherte. Anpassungsbedarf offensichtlich. Sehr vielschichtiges Thema: teilweise hitzige Debatte. Günstige aktuelle Finanzlage verdeckt unvermeidbaren Anpassungsbedarf. Ziel: Sachlicher Beitrag, um wichtige grundlegende Zusammenhänge aufzuzeigen. Seite 3
4 2. Hintergrund: Demografie B Seite 4
5 2. Hintergrund: Demografie Seite 5
6 2. Hintergrund: Demografie Seite 6
7 2. Hintergrund: Demografie Seite 7
8 3. Demografie verursacht Anpassungsbedarf Anpassungen in GRV erforderlich, wegen steigender Lebenserwartung und gesunkener Geburtenraten ( Baby-Boomer / Pillenknick ). GRV-Parameter: Beitragssatz, Rentenalter, Versorgungsniveau (und Bundeszuschüsse). Offizielle Vorausberechnungen: enden regelmäßig Bis dahin Grenzen festgelegt: Renteneintrittsalter steigt auf 67 Jahre; Beitragssatz < 22% (aktuell 18,7%); Versorgungsniveau > 43% (47,7%). Förderung ergänzender, freiwilliger privater Vorsorge: um sinkendes GRV-Versorgungsniveau zu kompensieren (Riester). Seite 8
9 3. Demografie verursacht Anpassungsbedarf Seite 9
10 3. Demografie verursacht Anpassungsbedarf Seite 10
11 4. Stabilisierung der relativen Rentenbezugsdauer Steigende Lebenserwartung: spricht für Erhöhung des Rentenalters, da andernfalls relative Rentenbezugsdauer immer weiter steigt (= kontinuierliche Leistungsausweitung). Erhöhung des Rentenalters auf 69 Jahre: stabilisiert relative Rentenbezugsdauer; vermindert Druck auf Beitragssatz und Versorgungsniveau. Anpassungsbedarf darüber hinaus: Wegen gesunkener Geburtenraten, aber geringerer Druck nach Seite 11
12 5. Vorausberechnungen bis Vorgehensweise Projektion bis 2060: Verlängerung der offiziellen Vorausberechnungen um 30 Jahre. Standardisierte Szenario-Analyse: Fortschreibung der Annahmen des Rentenversicherungsberichts; Standardrentner; auf Basis stilisierter Annahmen (u.a. Lebenserwartung, pro-kopf-lohnentwicklung, Rendite). Relatives Versorgungsniveau: Alterseinkommen im Verhältnis zu Lohn (Standardrentner). Relatives Versorgungsniveau: GRV-Versorgungsniveau. Gesamtversorgungsniveau (GRV + volle Nutzung Riester unterstellt). Seite 12
13 5. Vorausberechnungen bis 2060 Seite 13
14 5. Vorausberechnungen bis Kernergebnisse Ergebnisse bei Fortschreibung Methode Rentenversicherungsbericht. Anpassungsbedarf nach 2029: Insbesondere in 2030er Jahren. GRV-Versorgungsniveau: Fällt auf 40% (2030: 44%). Beitragssatz: Steigt auf gut 24% (2030: 22%). Private Zusatzvorsorge: Stabilisiert Versorgungsniveau etwa auf heutigem Niveau (Anstieg ab 2040). Seite 14
15 6. Bundesregierung unterschätzt Versorgungsniveaus Bundesregierung (Rentenversicherungsbericht): Berücksichtigt bei Berechnung des Versorgungsniveaus nicht ansteigendes Rentenalter. GRV-Versorgungsniveau zu niedrig ausgewiesen: Mehr Entgeltpunkte durch verlängerte Lebensarbeitszeit. Gesamt-Versorgungsniveau zu niedrig ausgewiesen: Zusätzlich höhere private Altersvorsorge wegen längerer Einzahlungs- und kürzerer Auszahlungszeit. Seite 15
16 6. Bundesregierung unterschätzt Versorgungsniveaus Seite 16
17 6. Bundesregierung unterschätzt Versorgungsniveaus Seite 17
18 7. Simulationen mit alternativen Renditen Bundesregierung (Rentenversicherungsbericht): Unterstellt Rendite von 4% (abzüglich 10% Kosten auf Einzahlungen). Szenarien: i) 3% (Zinswachstumsdifferential etwa ausgeglichen); ii) 1 ½ % sowie iii) Kapitalerhaltungsgarantie; (jeweils Rentenalter-69-Szenario). Seite 18
19 7. Simulationen mit alternativen Renditen Langfristige Zinsannahme: nominal 4%, Wachstumsrate gem. AWG 2015 Seite 19
20 7. Simulationen mit alternativen Renditen Langfristige Zinsannahme: nominal 4%, Wachstumsrate gem. AWG 2015 Seite 20
21 7. Simulationen mit alternativen Renditen Langfristige Berechnungen für die USA: Seite 21 Quelle: Richard Kogan, Chad Stone, Bryann Dasilva and Jan Rejeski: Difference between economic growth rates and treasury interest rates significantly affects long-term budget outlook, Center for Budget and Policy Priorities, Report, February 27, 2015.
22 7. Simulationen mit alternativen Renditen Langfristige Zinsannahme: nominal 3%, Wachstumsrate gem. AWG 2015 Seite 22
23 7. Simulationen mit alternativen Renditen Seite 23
24 8. Schlussfolgerungen Anpassungen bei der Rentenversicherung unvermeidlich: Demografie. Langfristige Vorausberechnungen über 2030 hinaus: Gibt Orientierung, verringert Unsicherheit. Äquivalenzprinzip: Konstitutives Merkmal der GRV; mildert Steuercharakter; armutsvermeidende Transfers versicherungsfremde Leistungen Steuerfinanzierung, derzeit zielgerichtet bei Bedürftigkeit. Beitragssatz: Starker Anstieg auf rund 24% (auch bei Rentenalter 69); Zunahme Abgabenlast auch anderweitig; Gefahr Wachstumshemmnis. GRV-Versorgungsniveau: Rückgang bei steigendem Rentenalter deutlich schwächer als in offiziellen Berechnungen. Gesamtversorgungsniveau kann durch private Vorsorge auch bei niedrigeren Zinsen aufgehalten bzw. erhöht werden. Rentenalter: Anstieg auf 69 Jahre bis 2060 allein zur Stabilisierung der relativen Rentenbezugsdauer. Seite 24
25 9. Verschiedenes: Rentenkonzept der großen Koalition Seite 25
26 9. Verschiedenes: Rentenkonzept des BMAS Zusätzlich: Neue Haltelinien für Beitragssatz und Rentenniveau Höhere Nachhaltigkeitsreserve Keine Anhebung des gesetzlichen Rentenalters Solidarrente für Geringverdiener Alterssicherung für Selbständige Mehr Transparenz in der Alterssicherung Quelle: BMAS. Seite 26
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