Aufträge für Studierende für das Praktikum 2 im FS17
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- Nikolas Voss
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1 Aufträge für Studierende für das Praktikum 2 im FS17 Für das Praktikum 2 stehen zur Thematik Umgang mit Heterogenität die folgenden beiden Arbeitsaufträge zur Verfügung, um in der Praktikumsklasse für eine Differenzierung von Unterricht als Umgang mit Heterogenität lernen zu können: Ein allgemeiner Auftrag, der einheitlich von allen Studierenden bearbeitet wird und ein individuell wählbarer Vertiefungsauftrag. 1. Allgemeiner Auftrag für alle Studierenden: Umgang mit Heterogenität Ziel: Die Studierenden gestalten eine beispielhafte Unterrichtsplanung, die zeigt, wie heterogene Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern durch offene Unterrichtsgestaltung, Individualisierung und innere Differenzierung didaktisch berücksichtigt werden können. Die Studierenden verfassen eine Unterrichtsplanung mit dem Instrument UKP (Planungsübersicht zur Unterrichtseinheit und mindestens eine dazu gehörende Verlaufsplanung). Zusätzlich werden Begründungen und Reflexionen für die Planung der einzelnen Schritte und Umsetzungsformen unter dem Aspekt des Umgangs mit Heterogenität in einer eigenen Farbe direkt in der Unterrichts- und Verlaufsplanung mit dazu notiert. Dies soll sowohl bei der Planungsübersicht wie auch bei der Verlaufsplanung der Fall sein. Die farbigen Notizen heben hervor, welche Planungen speziell zur offenen Gestaltung, inneren Differenzierung und Individualisierung des Unterrichts beitragen und begründen diese Elemente. Material zum Auftrag: o UKP (Planungsübersicht und Verlaufsplanung) o Checkliste zur Gestaltung offenen und differenzierenden Unterrichts als Grundlage: (Luder 2009 auf der Basis von Krammer, Hugener & Reusser 2007); siehe Anhang 1 Die Unterrichtsplanung wird am Auswertungstag (Freitag, KW 27) mitgenommen und dient als Grundlage für die Auswertung in der Mentoratsgruppe. 2. Individueller Vertiefungsauftrag Bei den Vertiefungsmöglichkeiten können zwei verschiedene Möglichkeiten ausgewählt werden: a. Bereich Verhaltensauffälligkeiten / Verhaltensstörungen b. Bereich integrative Förderung (IF) Die Studierenden wählen aus den zwei Angeboten diejenige Vertiefungsmöglichkeit, die am besten zu ihrer Situation im Praktikum passt. Die Auswahl erfolgt in Absprache mit der Praxislehrperson in der ersten Praktikumswoche. Die Studierenden informieren ihren Mentor oder ihre Mentorin in der zweiten Woche mit einer kurzen Begründung über ihre Wahl. A) Vertiefungsmöglichkeit im Bereich Verhaltensauffälligkeiten / Verhaltensstörungen Ziel: Die Studierenden zeigen, wie sie Verhaltensauffälligkeiten / Verhaltensstörungen im Unterricht sinnvoll interpretieren und mit geeigneten pädagogischen Massnahmen darauf reagieren. Die Studierenden beschreiben eine Situation, in der sie eine Unterrichtsstörung / Verhaltensstörung beobachtet haben. Für die Beschreibung wird ein vorgegebener Raster zur Situationsanalyse verwendet (siehe Anhang 2). Die Studierenden dokumentieren und analysieren
2 das beobachtete Verhalten, die Rahmenbedingungen, die Reaktionen und Handlungsmöglichkeiten der Schule sowie ihre Interpretationen und Einschätzungen mit Hilfe des Instruments "Kompass Verhaltensauffälligkeiten" (Liesen & Luder 2012). Material: o Dokumentation der Fallsituation; siehe Formular im Anhang 2. o Die Situationsanalyse (siehe Anhang 2), welche zwischen minimal 2 und maximal 4 Standard- Textseiten umfasst. Das ausgefüllte Formular sowie die Situationsanalyse werden am Auswertungstag (Freitag, KW 27) mitgenommen und dienen ebenfalls als Grundlage für die Auswertung in der Mentoratsgruppe. B) Vertiefungsmöglichkeit im Bereich integrative Förderung (IF oder IS) Ziel: Die Studierenden erfahren und dokumentieren die Arbeit einer schulischen Heilpädagogin oder eines schulischen Heilpädagogen (SHP) im Rahmen der integrativen Förderung. Sie reflektieren diese Erfahrung im Hinblick auf ihre eigene Zusammenarbeit mit diesen Fachpersonen in ihrer Berufspraxis. Die Studierenden begleiten den oder die SHP während mindestens 5 Lektionen während des Praktikums ("Shadowing"). Das Shadowing wird in der ersten Praktikumswoche gemeinsam mit dem oder der SHP geplant und kann in verschiedenen Settings stattfinden (Teamteaching in der Klasse, Förderung von Schülerinnen und Schülern einzeln oder in Kleingruppen, Gespräche oder Meetings zur Förderplanung, ). Das Shadowing ist in diesem Fall Teil des Praktikumsauftrags und ersetzt nicht die eigene Unterrichtstätigkeit. Die Studierenden erstellen ein Protokoll der Aktivitäten, Zusammenarbeitsformen und Methoden, die sie während des Shadowings beobachten. Sie führen ein Interview mit der oder dem SHP über die beobachteten Aktivitäten. Das Interview wird zusammenfassend verschriftlicht (keine vollständige Transkription). Das Protokoll und das Interview werden im Hinblick auf die zukünftige eigene Zusammenarbeit mit SHPs reflektiert. Material: o Protokoll der beobachteten Aktivitäten während des Shadowing o Zusammenfassung des Interviews mit der oder dem SHP o Schriftliche Reflexion (welche Aspekte sind den Studierenden wichtig?, 1-2 Standard - Textseiten) im Hinblick auf die eigene spätere Zusammenarbeit mit SHPs. Die Materialien werden am Auswertungstag (Freitag, KW 27) mitgenommen und dienen ebenfalls als Grundlage für die Auswertung in der Mentoratsgruppe.
3 Anhang 1: Checkliste zur Gestaltung offener Unterrichtsangebote Luder 2009 auf der Basis von Krammer, Hugener & Reusser 2007 Kognitive Aktivierung und Verstehensorientierung 0 Die Begriffe und das Vorwissen, das die Lernenden im Unterricht verstehen müssen, sind klar 0 Quellen für Missverständnisse sind erkannt und entsprechende Vorkehrungen zu ihrer Vermeidung getroffen 0 Die organisatorischen Rahmenbedingungen für intensives Lernen sind geschaffen und beschrieben (z.b. Arbeitsplatz, Material, ) 0 Die Ansprüche an das Verstehen sind formuliert klare, smarte Lernziele sind formuliert Adaptivität 0 Anpassungen an individuelle Lernvoraussetzungen sind vorhanden 0 Bezüge zur Lebenswelt der Lernenden sind vorhanden 0 Die Lernmaterialien ermöglichen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, je nach Lernbedürfnissen der Lernenden (z.b. Medium, Umfang, Hilfsmittel,...) 0 Innere Differenzierungsmassnahmen in der Unterrichtsorganisation sind vorgesehen (z.b. flexible Zeiten, verschiedene Sozialformen, ) 0 Möglichkeiten sind vorgesehen, in denen die Schülerinnen und Schüler eigene Interessen einbringen können Selbstgesteuertes Lernen 0 eigenverantwortliches Lernen der Schüler/innen wird ermöglicht und unterstützt (z.b. eigene Ziele setzen, Entscheidungen treffen, selber kontrollieren, Auswählen, ) 0 selbständiges Lernen der Schüler/innen wird gefordert und gefördert (z.b. eigenständige Arbeitsplanung, Nutzen von Hilfsmitteln, ) 0 Unterstützungsangebote für den Aufbau von Arbeits- und Lernstrategien sind enthalten. Motivierung 0 Massnahmen zur Förderung des Kompetenz- und Autonomieerlebens sind vorgesehen (z.b. formative Rückmeldungen, Fragen nach Meinungen und Beiträgen, ) 0 die soziale Eingebundenheit der Schüler/innen in die Klasse wird unterstützt (z.b. gemeinsame Aktivitäten, Rituale, Austausch über persönliche Themen und Anliegen, Feste und Feiern, Exkursionen, ) Transparenz der Ziel- und Anforderungsstrukturen 0 Die Aufgabenstellungen sind für die Lernenden eindeutig und es ist sichergestellt, dass sie ihnen klar sind und der Unterricht ist erkennbar auf formulierte Ziele ausgerichtet 0 Die organisatorischen Rahmenbedingungen sind den Lernenden bekannt 0 Kriterien der Zielerreichung sind definiert, die Leistungsanforderungen sind für die Lernenden transparent 0 der Unterricht wird in Bezug auf die Erreichung der Ziele reflektiert und evaluiert
4 Anhang 2: Formular zur Falldokumentation "Verhaltensauffälligkeiten / Verhaltensstörungen" Aufbereitung einer Praxissituation: 1. Reflexionen zur eigenen Unterrichtspraxis und zur Zusammenarbeit an der Schule: Sammeln Sie einige Stichworte und Überlegungen zur erlebten Unterrichtspraxis und zur Zusammenarbeit in der Schule. Frage Beobachtungen, Erfahrungen und Reflexionen Welche didaktischen Unterrichtsformen wurden wann und in welchem Verhältnis zueinander (Prioritäten, Übergänge im Unterrichtsverlauf, ) eingesetzt? In welchen Bereichen brachten Schülerinnen und Schüler dieser Klasse stark unterschiedliche Lernvoraussetzungen mit? Wie lässt sich meine Rolle als Lehrperson während des Unterrichts am besten beschreiben? Welchen schwierigen Situationen im Schulgeschehen werden an der aktuellen Klasse mit geregelten Prozessen von Massnahmen begegnet (Klassenregeln, Schulhausregeln, )? Frage an Praxislehrperson: Wie und wo werden schwierige Situationen im Schulgeschehen im Gesamtteam thematisiert?
5 2. Beobachtungen/Erfahrungen sichern: Beschreiben Sie das Verhalten einer Schülerin / eines Schüler aus der Praktikumsklasse in unterschiedlichen Settings des Unterrichts (z.b. selbständige Arbeit, Gruppenarbeiten, Partnerarbeit, lehrerzentrierte Frontalsequenz, Einzelarbeit, etc.). Beschreiben Sie das Sozialverhalten dieser Schülerin / dieses Schülers mit dem Formular. Es kann hilfreich sein, auch Notizen zum Lern- und Arbeitsverhalten zu machen. Beobachtungen zum Sozialverhalten Kontext / Unterrichtssituation: Interpretation / eigene Gedanken: Interpretation: Verhalten (möglichst interpretationsfreie Beschreibung): Eigene Emotionen in solchen Unterrichtssituationen:
6 Welche alternativen Interpretationen (z.b. Motive der/des SuS) sind aus der gleichen Situationserfassung möglich? Welche Interventionen plane ich in Zukunft in solchen Situationen?
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