Arbeitsplatzkonflikte
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- Gerd Seidel
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Martin Zahner Kath. Betriebsseelsorge Ludwigsburg Arbeitsplatzkonflikte Mitarbeiter/-innen-Versammlung Kath Stadtdekanate Stuttgart
2 Martin Zahner Persönliches: 56 Jahre Verheiratet, zwei Kinder Kath. Theologe (Pastoralreferent) Beruf: Betriebsseelsorger (Vorsitzender der MAV-SV Dekanate) Aufgabe: Unterstützung von ArbeitnehmerInnen in Arbeit und Arbeitslosigkeit Schwerpunkt: Psychische Belastungen am Arbeitsplatz 2
3 Schön wär s... Sich richtig auf die Arbeit freuen Nur wohlgesonnene KollegInnen und Vorgesetzte um sich haben Von den Vorgesetzten, KollegInnen und Betreuten stets Anerkennung und Wertschätzung erfahren Genug Zeit und Ruhe für schwierige Kundschaft und kompliziertere Aufgaben haben Bei unvermeidlichem Stress und Pannen von allen Seiten Verständnis und Hilfsbereitschaft erfahren Bei der Arbeit auch Raum für persönliche Begegnungen und kreative Pausen haben Nach der Arbeit müde aber zufrieden und entspannt nach Hause gehen 3
4 Statt dessen klagen viele... Sie sind am Limit : Steigende Leistungserwartungen von oben Arbeit ohne Ende Keine Luft mehr bei der Arbeit Alles wird immer schwieriger Steigende Spannungen unter den KollegInnen Stress drückt ins private Umfeld Grund - Nervosität Spannungen in Partnerschaft und Familie Kaum mehr Abschalten Psychosomatische Erkrankungen 4
5 Psychische Erkrankungen gewinnen rasant an Bedeutung Frühberentungen nehmen zu Anteil der Personen, die aufgrund seelischer Leiden frühzeitig in Rente gingen Ausfalltage steigen Anzahl der Ausfalltage aufgrund psychischer Erkrankungen in Deutschland 42,7 % 79 Mio. 15,4 % 33,5 Mio. Quellen: Deutsche Rentenversicherung Bund; DAK Gesundheitsreport 2013; BMAS/BAuA: Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2013
6 auch hier in der Region
7 Ein Teufelskreis
8 Was ist Mobbing? Dipl.-Psych. Hans Eckert Der Begriff Mobbing beschreibt feindselige Äußerungen und Handlungen, die von einer Person oder Gruppe ausgehen, über einen längeren Zeitraum wiederholt und systematisch vorkommen, die angegriffene Person in eine Position der Unterlegenheit bringen, und deren Ausgrenzung aus der Gruppe bzw. aus dem Arbeitsleben bezwecken und / oder bewirken. 8
9 Wesentlich ist Nach Prof. Dr. Heinz Leymann Systematischer (zielgerichteter) Prozess der Ausgrenzung und Erniedrigung Von einer oder mehreren Personen betrieben Gewisse Regelmäßigkeit Über eine bestimmte Dauer hinweg 9
10 Mobbing und verwandte Konzepte Nach Prof. Dr. Dieter Zapf: Mobbing (Bullying, emotional abuse) Eskalation - Eskalation -Eskalation - Eskalation Persönliche Konflikte Aggression am Arbeitsplatz (Workplace aggression) Unhöfliches Verhalten (Incivility) Organisationale Ungerechtigkeit (Organizational justice, equity, reciprocity) Nicht jedes negative soziale Verhalten am Arbeitsplatz ist Mobbing! 10
11 Hauptursachen Schlechte Arbeitsorganisation Unklare Kompetenzen & Aufgabenverteilung Ablaufunschärfen Strukturelle Über- oder Unterforderung Führungsprobleme Schlechte Information Mangelnde Transparenz bei Entscheidungen Keine Unterstützung Unsicherheit Fehlende Gesprächsbereitschaft Diskrepanz zwischen formaler und informeller Hierarchie 11
12 Was tun, wenn ich mich gemobbt fühle
13 Anrufen bei der Mobbingtelefon Stuttgart Montag: 17:00 19: Montag: 10:00 19:00 Dienstag: 12:00 19:00 Mittwoch: 19:00 21:00 Donnerstag: 12:00-19:00 Freitag: 10:00 14:00 13
14 Unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen! In der Einrichtung Vorgesetzte der Angreifenden Ratsuchend nicht anklagend! MAV Extern Geprüfte Beratungsstelle Selbsthilfe-Gruppe Hausarzt Therapeuten 14
15 Vorbeugen ist immer besser als heilen! Dieser Grundsatz gilt ganz besonders bei Arbeitsplatzkonflikten!
16 Ressourcen erhöhen Dienstgeber Führungskräfte stärken Fachlich Kommunikative Kompetenz Konfliktmanagement - Kompetenz Ressourcen für Führungsaufgaben sichern Entlastung im operativen Bereich Betriebliche Arbeitsschutz-Instrumente nutzen Gefährdungsbeurteilung ArbSchuG 5 Auch die psychische Fehlbelastungen (seit 2013)» Erheben und bekämpfen! Instrumente zur Vorbeugung nützen BEM SGB IX 84 (2) Optimierung gemeinsam mit MAV Betriebliche Kompetenz Umfassende Beteiligung
17 Mitarbeiterführungskompetenz Grundvoraussetzung Einstellungskriterium Fortbildung Kommunikative Kompetenz Offene Fachkommunikation Fehlerfreundlichkeit Lösungsorientierung Wechselseitigkeit von Kritik Kommunikative Kompetenz Konfliktmanagement durch die Führungskräfte Unterstützung bei der Konfliktlösung Martin Zahner Betriebsseelsorge Ludwigsburg
18 Kommunikationskultur konkret Anerkennung der Leistung Nicht: Net gemault, isch scho gnua gelobt... Ehrliches Lob Kritik bei Fehlern Nicht: Wie kann man nur...! Unterstützend Anweisung Nicht: Kümmert Euch selber drum! Klar und in der nötigen Breite Umgangston Nicht: Ihr Vollidioten!!! Respektvoll und höflich Martin Zahner Betriebsseelsorge Ludwigsburg
19 Ressourcen erhöhen als MitarbeiterInnen Achtsam sein Auf KollegInnen Rückmeldungen geben Positives UND Negatives Veränderungen im Verhalten > Ich mache mir Sorgen! Konflikte frühzeitig ansprechen Belastungen offen benennen Auf sich selbst Körperliche Warnsignale Rücken! Seelische Anzeichen Schlaf!
20 Ressourcen erhöhen als MitarbeiterInnen Für Ausgleich sorgen Alles was Wohlbefinden auslöst Hobbys, Beziehungen pflegen Alles, was das Selbstbewusstsein stärkt Erfolge feiern (dienstlich und privat!) Gute Rückmeldungen dokumentieren Hilfe in Anspruch nehmen Arzt, Therapeut,... MAV
21 Ressourcen erhöhen als MitarbeiterInnen Probleme offen ansprechen Auch bei den Vorgesetzten Statt Rückzug und Flucht! Wünsche und Bedürfnisse offen thematisieren Bei den Verantwortlichen Nicht nur im kleinen Kreis Ideen zur Verbesserung offen beraten und ansprechen Mit den KollegInnen und den Verantwortlichen Den Verantwortlichen mitteilen
22 Ressourcen erhöhen als MitarbeiterInnen Probleme versuchen konstruktiv zu lösen Stets lösungsorientiert diskutieren Statt Schuldigen-Suche! Nicht gegen einander sondern miteinander Sich gegenseitig unterstützen Statt abgrenzen MAV unterstützen Frühzeitig über Probleme informieren Zu den Problemen stehen! Ideen zur Verbesserung weitergeben
23 Was sagen die Fachleute? Ungehorsam Prophylaxe gegen Burnout 11 / 2011 Eva Tenzer Wer im Beruf einem hohen Burnout-Risiko ausgesetzt ist, sollte gelegentlich den Mut zu gut dosiertem Ungehorsam aufbringen. Das stabilisiert die Psyche und hilft gegen die wachsende Arbeitsverdichtung...
24 Drei Wünsche... Ein starkes Rückgrad Einen weiten Blick Eine deutliche und klare Stimme 24
25 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Martin Zahner Betriebsseelsorge Ludwigsburg
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