Verhalten zwischen sozialen Gruppen: Die Theorie der sozialen Identität

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1 BUGH Wuppertal SS 2003 Seminar: Sozialpsychologie Grundlagenvertiefung II Dozent: Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Zick Datum: Referenten: Sabine Kamm, Editha Mohr Thema: Verhalten zwischen sozialen Gruppen: Die Theorie der sozialen Identität

2 Verhalten zwischen sozialen Gruppen: Theorie der sozialen Identität Gliederung 1 Einleitung 2 Die Theorie des realistischen Gruppenkonflikts von Muzafer Sherif 3 Soziale Kategorisierung und Diskriminierung zwischen Gruppen 4 Soziale Kategorisierung und das Verhalten zwischen Gruppen 5 Soziale Identität und sozialer Vergleich 6 Die Rolle der Ähnlichkeit zwischen sozialen Gruppen 7 Möglichkeiten des Abbaus der Diskriminierung zwischen Gruppen 8 Schlussbemerkungen 2

3 1 Einleitung In den siebziger Jahren formulierte eine Gruppe von sozialpsychologischen Forschern, dazu gehörten z.b. Moscovici, 1972; Stroebe, 1979 ; Tajfel, 1972 u. Graumann, 1979 die Notwendigkeit, die sozialpsychologische Forschung nicht wie bisher nur auf einer Ebene, sondern auf drei Ebenen zu betreiben. Zuvor beschränkte sich die sozialpsychologische Forschung vornehmlich auf die Ebene einer Sozialpsychologie des Individuums, d. h., insbesondere individuelle Prozesse von Kognition u. Verhalten beschäftigten die sozialpsychologischen Forscher. Dadurch wurde die sozialpsychologische Forschung aus einer individualistischen Perspektive heraus eingeengt. Die oben erwähnten Forscher erweiterten dieses Konzept auf zwei weitere Ebenen: Nämlich auf die zweite Ebene einer Sozialpsychologie der Interaktion u. auf die dritte Ebene einer Sozialpsychologie sozialer Strukturen. Forschungsansätze, die Charakteristika von Beziehungen zwischen sozialen Gruppen zum Gegenstand haben, wurden nun verstärkt verfolgt. Das Verhalten von Individuen als Angehörige o. als Repräsentanten einer sozialen Gruppe sollte erforscht werden. Beispiel: Angehörige von Fanclubs unterschiedlicher Fußballvereine handeln während heftiger Auseinandersetzungen, etwa zwischen zwei Fanclubs, nicht aus individueller persönlicher Feindschaft, sondern sie behandeln (bzw. misshandeln) sich wechselseitig als Gruppenmitglieder. Das heißt, ihre soziale Interaktion wird von den Beziehungen zwischen ihren Gruppen geprägt und nicht von ihren individuellen Beziehungen, die möglicherweise gar nicht existieren. Fallen Euch weitere Beispiele ein? Man stellte sich auch folgende Forschungsfrage: Welche Faktoren könnten es sein, die eine Vielzahl von Individuen dazu bringen, gemeinsam u. übereinstimmend beispielsweise offen aggressives Verhalten zu zeigen? Ergebnisse aus zahlreichen empirischen Überprüfungen der Frustrations - Aggressions-Hypothese zeigen, dass weniger der individuelle Erregungszustand, sondern mehr die sozial geteilte Wahrnehmung der Legitimität von Aggression in der jeweiligen Situation das Ausmaß offenen aggressiven Verhaltens von größeren Gruppen vorherzusagen vermag. Die Gleichförmigkeit, die im Verhalten von größeren Gruppen oder innerhalb sozialer Bewegungen zu beobachten ist, entsteht durch sozial geteilte Sichtweisen u. Interpretationen und basiert somit auf einem sozialen Konsensus/einer sozialen Übereinstimmung innerhalb dieser jeweiligen Gruppen. Somit wurden grundlegende Unterschiede im Verhalten von Menschen einerseits als individuelle Wesen u. andererseits als soziale Gruppenmitglieder postuliert. Eine einfache Übertragung der Theorien interpersonalen Verhaltens auf das Verhalten zwischen Gruppen ist somit unzulässig. Die Entwicklung gesonderter Theorien über das Verhalten zwischen Gruppen, also über das Inter- Gruppenverhalten wurde erforderlich. Einen solchen Ansatz stellt die im Wesentlichen von Henri Tajfel initiierte u. entwickelte Theorie der sozialen Identität (S. I. T.) dar. Die allgemeinen sozialpsychologischen Charakteristika der S. I. T.: Die Konzeptualisierung dieser Theorie beginnt mit Annahmen über Charakteristika von Strukturen u. Dynamiken des sozialen Kontextes. Der soziale Kontext wird aufgefasst u. beschrieben als eine Vielfalt von unterscheidbaren sozialen Gruppen, die miteinander in definierten Beziehungen stehen. Die Gruppenmitglieder werden in ihrem Verhalten von Gegebenheiten der kontextspezifischen Beziehungen zwischen den Gruppen beeinflusst u. sie beeinflussen ihrerseits diese spezifischen Gruppenbeziehungen. Mittels der Theorie der sozialen Identität sollen Annahmen über die funktionale Verknüpfung zwischen individuellen u. kontextualen Faktoren aufgestellt werden. d. h., es soll untersucht werden, wie das Zusammenspiel des Verhaltens von Menschen als Individuen u. als Angehörige sozialer Gruppen funktioniert. Die S. I. T. enthält sowohl Formulierungen über Besonderheiten des Kontextes, d.h. über Charakteristika von jeweiligen Intergruppenbeziehungen, als auch Formulierungen über Besonderheiten der darin eingebunden lebenden Individuen. Darüber hinaus umfasst sie Annahmen, wie sich der jeweilige Stand oder der jeweilige Status quo von Gruppenbeziehungen auf das Intergruppenverhalten auswirkt u. sie umfasst Annahmen über Bedingungen für die mögliche Veränderung von Gruppenbeziehungen. Zunächst sollen Beschreibungen zur Eingrenzung der Spezifika von Verhalten zwischen Gruppen gegeben werden. Hierzu lässt sich z.b. die Theorie des realistischen Gruppenkonfliktes von Muzafer Sherif anführen. 2 Die Theorie des realistischen Gruppenkonflikts von Muzafer Sherif Aus den Ergebnissen von einer Reihe von Experimenten mit Jungen in amerikanischen Ferienlagern (Sherif 1951; Sherif & Sherif 1953; Sherif, White & Harvey, 1955; Sherif, Harvey, White, Hood & Sherif, 1961) zog Muzafer Sherif die folgenden Schlussfolgerungen: Die Bildung von Vorurteilen, 3

4 diskriminierendem Verhalten u. Feindseligkeiten gegenüber Angehörigen einer Outgroup wird hauptsächlich durch einen Interessenskonflikt zwischen den Gruppen verursacht. Zur Verdeutlichung seiner Schlussfolgerungen möchte ich an dieser Stelle eines seiner Feldexperimente vorstellen. In vier aufeinander folgenden Phasen wurde die Entwicklung u. Lösung von Konflikten zwischen Gruppen erfasst. Erste Phase: Die Jungen wurden unter Missachtung ihrer zu Beginn des Ferienlagers bestehenden Freundschaften in zwei Gruppen eingeteilt. Zweite Phase: Beide Gruppen bildeten getrennt voneinander eine relativ stabile Innergruppenstruktur heraus. Dritte Phase: Es fanden verschiedene Konkurrenz- u. Wettbewerbsspiele statt. Während dieser Phase lieferten Verhaltensbeobachtungen folgende Befunde: Outgroup-Diskriminierungen u. Feindseligkeiten zwischen den Gruppen nahmen zu. Vierte Phase: Beide Gruppen wurden mit einem Problem konfrontiert, das sie nur gemeinsam bewältigen konnten (Phase der übergeordneten gemeinsamen Ziele/ superordinate goals). Es ließ sich zeigen, dass sich die Feindseligkeiten im Laufe der kooperativen Betätigungen wieder verringerten. Die Befunde wurden zu den folgenden Annahmen zusammengefasst: Erstens: Besteht eine wechselseitige Abhängigkeit von Gruppen im Hinblick auf das Erreichen eines Zieles, so hat dies einen direkten Einfluss auf ihr wechselseitiges Verhalten zueinander. Zweitens: Man unterscheidet zwei Arten von Abhängigkeit: Bei positiver Abhängigkeit können die Gruppen ihr Ziel nur gemeinsam erreichen. Bei negativer Abhängigkeit kann das eigene Ziel nur auf Kosten der anderen Gruppen erreicht werden. Drittens: Dementsprechend verändert sich die soziale Interaktion: Positive Abhängigkeit führt zu einer kooperativen sozialen Interaktion u. produziert freundliche, die Gruppen zusammenführende Einstellungen. Negative Abhängigkeit führt zu einer konkurrierenden sozialen Interaktion u. produziert gegenläufige u. feindselige Einstellungen zwischen den Gruppen. Viertens: Gleichzeitig führen gegenläufige/antagonistische Beziehungen zwischen Gruppen zu erhöhter Solidarität innerhalb der eigenen Gruppe u. zu einer Bevorzugung der eigenen Gruppe im Vergleich zu fremden Gruppen bezüglich der Bewertung von Gruppeneigenschaften u. leistungen (ingroup favouritism). Trotz der bestätigenden Befunde von einer Reihe späterer Studien wird die Logik der Theorie des realistischen Gruppenkonflikts von Muzafer Sherif angezweifelt. Da es in den berichteten Experimenten keine Kontrollgruppen gab, konnte mit den Ergebnissen nicht gezeigt werden, dass ein Interessenskonflikt eine notwendige Bedingung für das Entstehen von Outgroup-Diskriminierung ist. Folglich wurden weitere Untersuchungen durchgeführt. Man stellte sich die Frage, wie u. unter welchen Bedingungen soziale Kategorisierung u. Diskriminierung zwischen Gruppen entsteht. 3 Soziale Kategorisierung und Diskriminierung zwischen Gruppen In einigen Nachfolgeuntersuchungen konnte gezeigt werden, dass sowohl unter Wettbewerbsbedingungen als auch unter Nicht-Wettbewerbsbedingungen Ingroup-Begünstigung beobachtet werden konnte (Ferguson & Kelley, 1964; Rabbie & Wilkens, 1971; Doise & Sinclair, 1973; Doise & Weinberger, 1973). Welche also sind die minimal hinreichenden Bedingungen für Ingroup-Favorisierung, bzw. für Outgroup-Diskriminierug? Folgende Experimente wurden durchgeführt: Um nun diese minimal hinreichenden Bedingungen ermitteln zu können, entstand eine weitere Serie von Experimenten, die mit denen von Tajfel, Billig, Bundy u. Flament (1971) eröffnet wurde. Diesen Experimenten lag das minimal group paradigm zugrunde. Dieses experimentelle Paradigma wurde mit dem Ziel geplant, den Effekt reiner Kategorisierung, d. h. einer Einteilung von Menschen in Gruppen, auf das Verhalten zwischen Gruppen zu prüfen. Folgende Versuchsbedingungen sollten demnach erfüllt werden: a) Keine face-to-face Interaktion der Versuchspersonen, sei es innerhalb oder zwischen den Gruppen. b) Den Versuchspersonen war nur die Gruppenmitgliedschaft der anderen Personen bekannt. 4

5 c) Die Einteilung der Gruppen wurde nach trivialen adhoc Kriterien vorgenommen, d. h., sie erfolgte beliebig. Demnach fehlte jegliche rationale Verknüpfung zwischen der Art der Gruppeneinteilung der Versuchspersonen u. der Art des Zwischengruppenverhaltens, welches von den Versuchspersonen erwartet wurde. d) Die Verhaltensweisen der jeweiligen Versuchspersonen konnte ihnen selbst keinen persönlichen Nutzen bringen. e) Die Versuchspersonen sollten reale u. bedeutsame Entscheidungen für die eigene oder für die andere Gruppe treffen. Beispielsweise in Form von konkreten Geldbelohnungen o. Bestrafungen für die Mitglieder der eigenen oder für die Mitglieder der anderen Gruppe. Somit sollte also eine extrem reduzierte soziale Ausgangslage experimentell angeordnet werden, von der man nacheinander aufbauend schließlich den für Zwischengruppen- Diskriminierung kritischen Faktor isolieren wollte. Die Ergebnisse zeigten: Die Versuchspersonen bevorzugten selbst unter diesen minimalen sozialen Bedingungen in aller Regel Mitglieder der eigenen Gruppe. Darüber hinaus schien der relative Gewinn für die eigene Gruppe für die Versuchspersonen oft wichtiger zu sein als der absolute Profit. Schlussfolgernd zu diesen Experimenten lässt sich somit sagen, dass die einfache u. beliebige Kategorisierung bzw. Einteilung in zwei Gruppen scheinbar ausreichend ist, um diskriminierendes Verhalten gegenüber der Outgroup hervorzurufen. Realistischer Wettbewerb u. explizite Konflikte (vergleiche Sherif) zwischen den Gruppen scheinen nur indirekt zu wirken, indem sie die Kategorisierung deutlicher bzw. bedeutsamer machen u. damit das Ausmaß der Diskriminierung noch verstärken. Wie lassen sich diese Ergebnisse erklären? Nachfolgend entwickelten sich zwei verschiedene Sichtweisen zur Erklärung der Bedeutung dieser relativen Gewinne, bzw. der impliziten Konkurrenz ohne eine Konfliktsituation zwischen den Gruppen. Erstens: Die kognitive Sichtweise von Doise, 1978, die teilweise mit der Meinung von Tajfel, 1971 übereinstimmt: Soziale Kategorisierung als kognitiver Prozess erleichtere dem Individuum nicht nur die Organisation seiner subjektiven Erfahrungen innerhalb seiner sozialen Umgebung, sondern sie ermögliche auch einen Prozess, durch den soziale Interaktion strukturiert wird u. der somit dem Individuum hilft, zwischen Menschen zu differenzieren u. sie zu gestalten. Allerdings muss seitens Tajfel betont werden, dass soziale Kategorisierung nicht nur ein Organisationsprinzip ist, das benutzt wird, wenn andere Orientierungspunkte fehlen, sondern, dass sie fähig ist, bewusst diskriminierendes Verhalten hervorzurufen. In Situationen, in denen (objektive) Merkmalsunterschiede zwischen Personen als diskontinuierlich verteilt wahrgenommen werden, wenn also eindeutig abgegrenzte Kategorisierungen in Ingroup u. Outgroup bestehen, verzichten Individuen darauf, den einfachen materiellen Nutzen für die eigene Gruppe allein zu maximieren (siehe relativer Gewinn). Dieses Phänomen zeigt sich nicht, wenn stattdessen eine kontinuierliche Merkmalsverteilung wahrgenommen wird, d. h., wenn keine eindeutig abgegrenzte Kategorisierung in Ingroup u. Outgroup besteht. Zweitens: Tajfel spricht sich im Gegensatz zu Doise gegen eine rein kognitive Sichtweise aus u. postuliert eine generische Norm des Verhaltens gegenüber Outgroups, d. h., gegenüber der Diskriminierung von Outgroups. Das bedeutet, er nimmt eine biologistische Perspektive ein. Unter welchen Bedingungen lässt sich von Verhalten zwischen Gruppen, d.h., von Intergruppenverhalten sprechen? Zum Thema Gruppe u. Gruppenidentifikation: Nach Tajfel (1978, 1979), (Tajfel & Turner, 1979; Turner & Brown, 1981) u. nach Sherif (1966), wird Verhalten zwischen sozialen Gruppen immer dann als gegeben angenommen, wenn Individuen, die zu einer Gruppe gehören, kollektiv oder individuell mit einer anderen Gruppe oder deren Mitgliedern in Termini ihrer Gruppenidentifikation interagieren. Dahingegen weicht Tajfel, (1978, 1982) von der von Sherif zugrunde gelegten engeren Definition einer Gruppe ab u. hält auf den Erkenntnissen des minimalen Gruppenparadigmas basierend Definitionskriterien, wie Rollen u. Statusbeziehungen, Wert -u. Normvorstellungen, gemeinsame Einstellungen u. Ziele für überflüssig. Im Rahmen der S. I. T. wird eine soziale Gruppe folgendermaßen definiert: Eine Gruppe ist eine Ansammlung von Menschen, die fühlen oder wahrnehmen, dass sie eine Gruppe sind, die sich selbst als Angehörige einer Gruppe kategorisieren und die konsensual/übereinstimmend in der gleichen Weise von Anderen kategorisiert werden. Tajfel fügt dieser weitläufigen Beschreibung drei weitere Komponenten hinzu, bezüglich derer die Wahrnehmung einer Gruppe variieren kann: 5

6 Erstens: Eine kognitive Komponente im Sinne des Wissens u. sich selbst bewusst seins um die eigene Gruppenmitgliedschaft. Zweitens: Eine evaluative Komponente im Sinne einer mehr oder weniger positiven oder negativen Bewertung der eigenen Gruppenmitgliedschaft. Drittens: Eine emotionale Komponente im Sinne von mehr oder weniger ausgeprägten positiven oder negativen Gefühlen, die mit dem Wissen u. der Bewertung einer Gruppenmitgliedschaft einhergehen können. Im Rahmen dieser Betrachtungsweise wird die Gruppe zu einer psychologischen Realität. Demgemäß stellt eine soziale Gruppe einen Aspekt der sozialen Realität dar, die wiederum übereinstimmend hergestellt wird u. die in dynamischer Weise Veränderungen unterworfen ist, in Abhängigkeit davon, wie u. unter welchen Einflüssen sich die sozialen Konsense verändern schlägt Tajfel vor, die Unterscheidung von inter-personalem u. inter-gruppalem Verhalten mittels vier miteinander verbundener theoretischer Kontinua zu treffen. Erstens: Situationen variieren auf dem Kontinuum zwischen eindeutig interpersonellem u. eindeutig intergruppalem Verhalten. a) In der Nähe des interpersonellen Extrems: Soziales Verhalten zwischen zwei u. mehr Personen wird möglich, das gänzlich durch die Eigenschaften der beteiligten Personen u. deren persönlicher Beziehung zueinander bestimmt ist. b) In der Nähe des intergruppalen Extrems: Soziales Verhalten zwischen zwei u. mehr Personen wird möglich, das gänzlich durch deren Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Gruppen oder Kategorien u. der Beziehung dieser Kategorien zueinander bestimmt ist. Reale Formen von Interaktionen stellen Mischformen mit unterschiedlicher Gewichtung der beiden Extreme dar. Bsp. zu a): Die intimen Gespräche zwischen zwei Liebenden. Bsp. zu b): Auseinandersetzungen zwischen Polizisten u. Streikenden. Das Verhalten in solchen Situationen, in denen die Beziehungen zwischen den sozialen Gruppen bedeutsam sind, wird aufgefasst als eine gemeinsame Funktion dieser Zugehörigkeitsgefühle u. Beziehungsinterpretationen der beteiligten Gruppenmitglieder. Bsp.: Polizisten u. Streikende, Schüler u. Lehrer oder Deutsche u. Ausländer u. s. w.. Zweitens: Situationen variieren auf einem Kontinuum zwischen individueller Variabilität von Einstellungen u. Verhalten seitens der Mitglieder innerhalb einer Gruppe u. gegenüber Mitgliedern anderer Gruppen einerseits u. einem Maximum an Gleichförmigkeit dieser Einstellungen u. Verhaltensweisen ungeachtet der bestehenden individuellen Unterschiede andererseits. Damit ist die Verhaltenshomogenität innerhalb einer Gruppe gemeint. Bsp.: Das Tragen von Uniformen, das Marschieren in Formationen u. s. w.. Drittens: Situationen variieren auf einem Kontinuum zwischen der Wahrnehmung, Beurteilung u. Behandlung von Mitgliedern einer Outgroup gemäß deren individuell unterschiedlichen Merkmalen einerseits u. deren Wahrnehmung, Beurteilung u. Behandlung als undifferenzierte Items innerhalb einer vereinheitlichten sozialen Kategorie andererseits (Tajfel, 1978). Die unterschiedlichen Outgroup-Mitglieder werden untereinander austauschbar. Als mehr oder weniger stark ausgeprägte Fälle dieses Phänomens der abnehmenden Urteils- und Verhaltensvariabilität in Bezug auf Outgroup-Mitglieder gelten z.b. soziale Stereotypisierung, Depersonalisierung oder Dehumanisierung von Mitgliedern einer Outgroup. Viertens: Soziale Situationen variieren auf einem Kontinuum zwischen sozialer Mobilität u. sozialer Veränderung. Soziale Mobilität bedeutet, dass Individuen innerhalb eines sozialen Systems von Beziehungen zwischen sozialen Gruppen leicht von einer zu einer anderen Gruppe wechseln können. Soziale Veränderung bedeutet, dass es hingegen sehr schwierig u. nahezu unmöglich ist, die eigene Gruppe zu verlassen. Nach Tajfel steht das vierte Kontinuum in kausaler Beziehung zu den vorherigen Dreien. In Abhängigkeit davon, welche Überzeugung von Individuen hinsichtlich des Verhältnisses der sozialen Gruppen zueinander, in denen sie sich bewegen, besteht u. welche Arten von Veränderungsmöglichkeiten in der Position der in diesem Kontext lebenden Individuen herrschen, werden die Einstellungen u. Verhaltensweisen dieser Individuen zwischen den Extremen der übrigen Kontinua beeinflusst. 6

7 Nach Tajfel & Turner (1979), besteht die S. I. T. im Wesentlichen aus vier miteinander verbundenen Konzepten über psychologische Prozesse. Erstens: Soziale Kategorisierung: Über diesen Prozess differenzieren Individuen ihre Umwelt bezüglich unterschiedlicher Merkmalsdimensionen in unterscheidbare soziale Kategorien oder Gruppen. Beispielsweise wird zwischen Ingroup u. Outgroup hinsichtlich des Merkmals Nationalität, Religionszugehörigkeit oder Einkommen unterschieden. Somit erhält das Individuum sowohl Orientierung in der sozialen Welt/Realität als auch Informationen über seine eigene Position innerhalb des sozialen Gefüges, in dem es sich bewegt. Zweitens: Soziale Identität: Diese wird aus der Zugehörigkeit eines Individuums zu einer bestimmten sozialen Gruppe u. aus der Qualität der Beziehungen dieser sozialen Gruppe zu anderen sozialen Gruppen bestimmt. Drittens: Sozialer Vergleich: Über die Ergebnisse von sozialen Vergleichen zwischen der eigenen u. anderen Gruppen auf verschiedenen Vergleichsdimensionen, wie z.b. Alter, Aussehen oder Beruf, erhält das Individuum Informationen über die Charakteristika seiner sozialen Identität. Viertens: Soziale Distinktheit: Soziale Distinktheit oder positive Eigenart der eigenen Gruppe wird erreicht, wenn die sozialen Vergleiche mit anderen Gruppen für die eigene Gruppe positiv ausfallen. Daraus entsteht für das Individuum eine positive soziale Identität. 4 Soziale Kategorisierung und das Verhalten zwischen Gruppen Kategorisieren: Der Prozess, in dem die Umwelt nach Kategorien, also Personen, Objekten und Ereignissen (oder deren ausgewählten Attributen) geordnet wird, die in Bezug auf ihre Relevanz für die Handlungen, Absichten oder Einstellungen eines Individuums ähnlich oder äquivalent sind (Tajfel, 1975, S. 345). Die wichtigste Besonderheit sozialen Kategorisierens liegt in der Rolle von Werten, die mit wertneutralen Merkmalsdimensionen assoziiert werden. Es gibt zwei Arten der Kategorisierungsaktivität: Induktion: Das Schließen von den Merkmalen eines oder mehrerer Individuen auf die Merkmale oder Kennzeichen einer ganzen Kategorie (die Eigenschaften eines bestimmten Norwegers gelten für alle Norweger). Deduktion: Die Zuschreibung von Eigenschaften zu einer Person aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kategorie mit diesen Eigenschaften (jeder Norweger ist langsam, nicht sehr gesprächig, dem Alkohol zugeneigt, ein guter Skiläufer und naturverbunden). So wird sehr häufig eine wertbesetzte Dimension wie nützlich-schädlich, gut-böse, auf eine soziale Kategorie angewendet, z. B. Christen sind gut, Ungläubige sind böse. Zwei oder mehr Kategorien lassen sich in Bezug auf ihre Wertkonnotation unterscheiden wie Christen sind besser als Ungläubige. Wahrgenommene Unterschiede zwischen den zu verschiedenen Kategorien klassifizierten Einheiten werden akzentuiert, d. h. übertrieben, Unterschiede zwischen Mitgliedern innerhalb einer Kategorie werden unterschätzt. Durch die Prozesse der Akzentuierung ergeben sich, objektiv gesehen, Urteilsverzerrungen, welche zunehmen, je wertbehafteter die Kategorisierungen sind das Kategorisierungssystem wird hierdurch klarer. Es existieren zwei unterschiedliche Arten von Urteilsverzerrungen oder Fehler bei der Zuordnung von Personen zu Kategorien: Ein Element wird einer Kategorie fälschlicherweise zugeordnet, zu der es nicht gehört (Überinklusivität) oder es wird einer Kategorie nicht zugeordnet, obwohl es dazu gehört (Überexklusivität). Diese Konzeption sozialer Kategorisierung mündet direkt in Tajfels Theorie sozialer Stereotype: Stereotype sind mit sozialen Kategorisierungen von Sachverhalten gleichzusetzen; sie werden zu sozialen Stereotypen, wenn sie innerhalb eines sozialen Systems von vielen Personen geteilt werden. Soziale Stereotypen leiten sich aus der Beschaffenheit des Beziehungsgefüges zwischen sozialen Gruppen ab. Innerhalb der sozialen Stereotypen ergeben sich zwei individuelle Funktionen: die der kognitiven Strukturierung und die der Erhaltung des Wertesystems analog zum sozialen Kategorisieren. 7

8 Stereotype werden im Hinblick auf diejenigen Funktionen beschrieben, die sie für soziale Gruppen haben. Es gibt drei Gruppenfunktionen: Die soziale Kausalität und die soziale Rechtfertigung betreffen die Herstellung und Bewahrung von Gruppenideologien, während die soziale Differenzierung die Herstellung und Bewahrung von für die Ingroup positiven Differenzen zwischen eigener und anderen Gruppen wichtig ist. Arbeitslosigkeit z. B. wird damit erklärt : Ausländer (als Fremdgruppe) nähmen die Arbeitsplätze weg. So haben Stereotype neben Interpretation und Erklärung auch die Funktion, Verhaltensweisen gegenüber der eigenen oder fremden Gruppe zu rechtfertigen: z. B. Ausländer aus dem eigenen Land auszuweisen, bzw. keine hereinzulassen. Diese Gruppenideologien beeinflussen den individuellen Prozess der Kategorisierung. Die dritte Funktion des sozialen Stereotypisierens unterstützt die soziale Differenzierung, welche unmittelbar zu weiteren psychologischen Prozessen des Verhaltens zwischen Gruppen überleitet: 5 Soziale Identität und sozialer Vergleich Soziale Kategorisierungen sind Einteilungen der sozialen Welt in abgegrenzte Klassen oder Kategorien. Ein Individuum perzipiert und definiert seinen eigenen als auch den Platz anderer Personen innerhalb eines Systems sozialer Kategorien. Dies bezeichnet Turner (1982) als soziale Identifikation. Die Summe dieser sozialen Identifikationen innerhalb des Selbstkonzeptes eines Individuums stellt seine soziale Identität dar. Im Unterschied dazu bilden persönlicher Geschmack und individuelle Fähigkeiten die persönliche Identität; persönliche Identität und soziale Identität gemeinsam bilden das Selbstkonzept eines Individuums. Die Charakteristika der eigenen Gruppe (wie z. B. Status, Reichtum oder Armut, Hautfarbe, oder ihre Fähigkeit Ziele zu erreichen) erhalten den Großteil ihrer Bedeutung erst in Relation zu wahrgenommenen Unterschieden zu anderen Gruppen und zu den Wertkonnotationen dieser Unterschiede. (Tajfel, 1982b) Erst das Ergebnis solcher Vergleiche weist die eigene Gruppe als der anderen ähnlich oder unähnlich, besser oder schlechter aus. Positive soziale Identität, die jedes Individuum erreichen möchte, entsteht auf der Grundlage möglichst vieler Vergleichsergebnisse, die für die eigene Gruppe günstig ausfallen. Die eigene soziale Identität ist demnach um so positiver, je positiver die eigene Gruppe sich von relevanten Vergleichsgruppen abhebt. Gruppenvergleiche sind für die positive soziale Identität um so wichtiger, die bedeutender und größer der Wert der Vergleichsdimension ist, den ihm beide Gruppen beimessen (Fußballvereine). Jede Gruppe wird versuchen in diesem Vergleich besser abzuschneiden. Diesen Prozess bezeichnet Turner (1975, 1979) als sozialen Wettbewerb im Unterschied zum realistischen Wettbewerb zwischen Gruppen, in das Erreichen eines realistischen, quasi materiellen Ziels geht. Weiterhin ist wichtig, in welchem Maß die andere Gruppe als relevante Vergleichsgruppe wahrgenommen wird. Dies hängt davon ab, wie ähnlich die Vergleichsgruppe in Bezug auf andere Vergleichsdimensionen ist. Außer mit der Ähnlichkeit nimmt die Vergleichbarkeit mit zunehmender räumlich/zeitlicher Nähe und situativer Salienz oder Auffälligkeit der Vergleichsgruppe zu. So mögen Unähnlichkeiten zwischen Gruppen im Hinblick auf eine Wertdimension als stabil oder instabil wahrgenommen werden. Statusunterschiede werden als stabil wahrgenommen, wenn keine Möglichkeit zur Veränderung denkbar scheint. Also kann es zwischen zwei Gruppen mit großem Statusunterschied zum sozialen Wettbewerb kommen, wenn dieser Unterschied als instabil wahrgenommen, wenn also im Prinzip eine Veränderung der Statushierarchie für möglich gehalten oder, wenn die Statusüberlegenheit der anderen Gruppe als illegitim betrachtet wird. In Situationen, in denen zwischen Gruppen wechselseitige Vergleiche und Differenzierungen auf einer gemeinsamen Wertedimension möglich sind, muss es automatisch oder spontan sozialem Wettbewerbsverhalten zwischen den Gruppen kommen (vgl. Tajfel & Turner, 1979). Da jede Gruppe per se nach einem für sie günstigen Ergebnis aus dem Vergleich mit anderen Gruppen strebt, sind beide Gruppen per definitionem, sozial negativ interdependent. Zum Anfangsexperiment: Nach der Einteilung in zwei getrennte soziale Gruppen, war die Möglichkeit des Zuteilens von Geldbeträgen die einzig verfügbare Vergleichsdimension zwischen eigener und fremder Gruppe. Unter diesen Umständen wurde die Strategie der maximalen 8

9 Differenzierung zwischen beiden Gruppen zugunsten der eigenen Gruppe wichtiger als der maximale Gewinn für die eigene Gruppe. Diese Aufteilungsstrategie ist nur eine von vielen denkbaren Strategien zur Unterstützung der positiven sozialen Identität. Will man vorhersagen, für welche Strategie sich eine Person entscheidet, so ist es notwendig, sowohl die Variationsbreite solcher Strategien, als auch die Charakteristika der Vergleichssituation als Voraussetzungen für eine Strategieentscheidung zu systematisieren. Das Konzept der sozialen Identität (S. I. T.) beschreibt einen dynamischen Veränderungsprozess, der einerseits durch für die Ingroup günstige oder ungünstige Vergleichsergebnissen bestimmt ist. Andererseits führt die Veränderung der sozialen Identität gleichzeitig zu Versuchen, bestehende Beziehungen zwischen (Vergleichs-)Gruppen zu verändern: 1. Durch direkten sozialen Wettbewerb auf bestehenden Vergleichsdimensionen; d. h. Gruppenmitglieder zeigen vermehrt Verhaltensweisen, welche die positive Distinktheit der Ingroup betonen bzw. die Outgroup abwerten (Ingroup bias). 2. Neudefinition der Vergleichssituation oder soziale Kreativität : a. Es wird eine neue Vergleichsdimension geschaffen, auf der die Ingroup in Bezug auf die Outgroup nun besser abschneiden kann. b. In der ursprünglichen Vergleichsdimension wird eine Umkehrung der Bewertung vorgenommen, so dass vorher ungünstige Vergleichsergebnisse nun als bedeutend positiver erscheinen. c. Anstatt der Vergleichsdimension wird die Vergleichsgruppe verändert es werden statusniedrigere Gruppen zum Vergleich gewählt; der Vergleich mit Outgroups, die besser abschneiden wird möglichst vermieden. Das Grundmuster sozialen Verhaltens ist zu jeder Zeit sozialer Wettbewerb um positive soziale Identität; sie wird nur auf Kosten der Outgroup erreicht; soziale Gruppen führen mit ihrem Verhalten untereinander einen Kampf um Anerkennung (Brown & Ross, 1982) aus. 3. Die Rolle der Ähnlichkeit zwischen sozialen Gruppen Ähnliche Individuen finden einander sympathischer, gehen freundlicher miteinander um, als einander unähnliche Individuen. Diese allgemeine Annahme wird in einigen Theorien auch auf die Beziehung zwischen sozialen Gruppen ausgedehnt, allerdings in Bezug auf die S. I. T. mit genau gegenteiligen Effekten von Ähnlichkeit: positive Beziehungen zwischen Gruppen werden beeinträchtigt, wenn die Ähnlichkeiten zwischen den Gruppen groß ist und so positive Distinktheit bedroht wird. Die entgegengesetzten Annahmen werden nachvollziehbar, wenn man sich die unterschiedlichen Funktionen von sozialen Vergleichsprozessen vor Augen hält: In der ersten Gruppe von Theorien dienen soziale Vergleiche der Validierung von eigenen Einstellungen und Überzeugungen; ähnlich denkende und urteilende Personen wirken bestätigend, dies wird als positiv oder verstärkend erlebt. Soziale Vergleiche mit ähnlichen Personen wirken in Richtung auf Konformität oder Einheitlichkeit zwischen Individuen. In der S. I. T. haben soziale Vergleiche dagegen die Funktion, Unterschiede zwischen Gruppen zu schaffen oder zu erhalten; Ähnlichkeit muss demnach aversiv wirken. Somit wird deutlich, dass es bei der S. I. T. Um die Differenzierung zwischen interpersonellen und intergruppalen Phänomenen geht; die Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Hypothese wird also nicht abgelehnt, sondern nur auf interpersonale Phänomene beschränkt; für intergruppale Phänomene werden andere Annahmen gemacht, nämlich die der S. I. T.. 4. Möglichkeiten des Abbaus der Diskriminierung zwischen Gruppen Ein bisheriger Ansatz zum Abbau von sozialen Vorurteilen und Diskriminierungen geht davon aus, dass der soziale Kontakt zwischen Gruppen soziale Vorurteile verringere, begründet durch die Ähnlichkeits-Attraktivitäts-Hypothese: Kontakte zwischen Gruppen schaffen die Gelegenheit für Individuen, Ähnlichkeiten zwischen eigener und fremder Gruppe wahrzunehmen, so dass die Voraussetzungen zur Verringerung von Feindseligkeit bzw. die Entstehung von Sympathie geschaffen wäre (vgl. Pettigrew, 1971, Rokeach,1960). Allerdings kommt Amir (1976) beim Überblick über diese Forschungen zur Kontakthypothese eher zu dem Schluss, dass Kontakte zwischen den Gruppen eigentlich keine Veränderungen sondern eine Steigerung der Vorurteile bewirkt hätten. 9

10 Der zweite bisherige Ansatz spezifiziert die Art des Kontaktes zur Kooperation zwischen den Gruppen im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel, als Bedingung für die Verringerung von Konflikten und Feindseligkeiten (Realistische Konflikttheorie, Sherif, zwischen 1951 und 1961). Diese Ergebnisse diskutiert Tajfel (1979) dahingehend, dass mit der Induzierung eines gemeinsamen Zieles die vorherige Trennung in Gruppen aufgehoben wurde, die Individuen nun als Mitglieder einer Gruppe kooperieren, d. h. Diese Ergebnisse möglicherweise für die Reduktion von Konflikten zwischen Gruppen nicht zu interpretieren seien. Der S. I. T. bietet nun eine andere Perspektive in der Frage der Verringerung von Diskriminierung zwischen Gruppen: Der Ausgangspunkt liegt in der instrumentellen Funktion sozialer Vergleiche zwischen den einzelnen Gruppen, bzw. der Variation des Drucks zu sozialem Wettbewerb in Abhängigkeit von Bedingungen, die diese positive Distinktheit in Frage stellen. Also sollten Charakteristika gefunden werden, welche die Notwendigkeit des Wettbewerbs verringert und dementsprechend die Diskriminierung der Outgroup weniger wahrscheinlich machen. Es ergaben sich zwei Wege zu Verringerung der Salienz der Kategorisierung: Die überlappende ( criss-cross ) Kategorisierung (z. B. Deschamps & Doise, 1978,; Brown & Turner, 1979; Commins & Lockwood,1978). Nimmt man z. B. Religionszugehörigkeit und ästhetische Präferenz als zwei Kategorisierungskriterien, so unterscheiden sich zwei Gruppen entweder nach ihrer Religion, sind aber hinsichtlich ästhetischer Präferenz gemischt, oder umgekehrt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen Tendenzen zur Verringerung von Outgroupdifferenzierung. Die Ausweitung des Angebots an Bereichen mit positiver Distinktheit: Die wahrgenommene Outgroupgleichförmigkeit wurde verringert, indem Gruppenmitglieder über Meinungs- und Einstellungsunterschiede innerhalb der Outgroup informiert wurden Individualisierung der Outgroup (Wilder, 1978). 5. Schlussbemerkungen Die Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel elaboriert Konzepte, die sowohl Aspekte des sozialen Kontextes als auch solche des Individuums betreffen. Die Theorie bleibt eine sozialpsychologische, weil ihre Konzepte immer auf die Beschreibung individueller Kognitionen und Verhaltensweisen zielen. Sie ist aber eine sozialpsychologische, weil diese individuellen Kognitionen und Verhaltensweisen als Elemente sozialer Phänomene interessieren. Ausgangspunkt sind nicht individuelle Prozesse von Kognition und Verhalten, sondern vielmehr die sozialen Phänomene, insbesondere sozial geteilte Sichtweisen, kollektive Bewegungen und Beziehungen zwischen Gruppen von unterschiedlicher Breite und Reichweite. Von ihnen aus wird die Spur verfolgt zu ihren Elementen, den menschlichen Individuen und deren Beschaffenheit im Hinblick auf die Struktur und die Dynamik der sozialen Phänomene. Der S. I. T. ist ein relativ junger Ansatz innerhalb der Sozialpsychologie. Momentan ist sie noch mehr eine Perspektive oder ein Programm als eine präzisierte Theorie im eigentlichen Sinne. Sie hat bisher in Europa die Forschung vieler Sozipsychologen stimuliert. Die zunehmend empirische Präzisierung und daraus folgende Modifikationen lassen eine interessante Entwicklung der Social Identity Theorie erwarten. Literatur: Mummendey, A. (1985). Verhalten zwischen sozialen Gruppen: Die Theorie der sozialen Identität. In D.Frey & M.Irle (Hrsg.), Theorien der Sozialpsychologie. Bd. II: Gruppen- und Lerntheorien (S ). Bern: Huber 10

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