Sozial- psychologie 2. Konsistenzsysteme
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- Monica Bergmann
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1 Sozial- psychologie 2 Konsistenzsysteme
2 Konsistenztheorien 1 Einstellungen sind zumeist nicht isoliert, sondern miteinander verbunden. Vollständige oder teilweise verbundene (kognitive) Inhalte nennt man Kognitives System.! Konsistente kognitive Systeme: Elemente passen gut zusammen. Sie sind spannungsfrei und angenehm. Sie sind stabil und relativ schwer zu ändern.! Inkonsistente kognitive Systeme: Elemente widersprechen sich, erzeugen Spannungen, sind unangenehm, instabil und tendieren zu spontanen Veränderungen.
3 Postulat: Sozialpsychologie Konsistenztheorien 2 Kognitive Systeme folgen einem homöostatischen Prinzip. Inkonsistente kognitive Systeme werden in konsistente Systeme übergeführt.
4 Konsistenztheorien 3 Heiders (1946, 1958) Balancetheorie Kognitive Elemente: Spezifische Einstellungsobjekte, klar unterscheid-bare Bewusstseinsinhalte 2 Arten von Beziehungen: 1.! Einheitsrelation (unit-relations): sachliche Aspekte 2.! Wertrelationen (sentiment-relations): bewertende bzw. gefühlshaltige Aspekte Beide Beziehungsarten können entweder positiv oder negativ sein.
5 Konsistenztheorien 4! Positive Einheitsrelation: sachliche Aspekte, Elemente gehören zusammen, bilden eine Einheit, Ähnlichkeit, räumliche oder zeitliche Nähe, Kausalität, Besitz! Negative Einheitsrelation: Trennung, Gegensatz zweier Elemente! Positive Wertrelation: Lieben, schätzen, bewundern, mögen.! Negative Wertrelation: Ablehnen, hassen, fürchten
6 Konsistenztheorien 5
7 Analyse von zwei-elementigen Strukturen: Sozialpsychologie Konsistenztheorien 6!! Eine zwei-elementige Struktur ist dann balanciert, wenn alle in ihr vorhandenen Relationen das gleiche Vorzeichen haben (d.h. alle positiv oder alle negativ sind). Eine zwei-elementige Strukur ist dann nicht balanciert, wenn die beiden Relationen ungleiche Vorzeichen besitzen.
8 Konsistenztheorien 7 Analyse von drei-elementigen Strukturen: Verzicht auf die Unterscheidung von Einheits- und Wertrelationen. Definition: Eine dreielementige Struktur ist dann balanciert, wenn entweder keine oder zwei negative Relationen vorhanden sind. Sie ist nicht balanciert, wenn eine oder drei negative Relationen bestehen:! 8 Grundtypen (4 balanciert, 4 nicht balanciert)
9 Konsistenztheorien 8
10 Konsistenztheorien 9 Verallgemeinerung der Balancetheorie Cartwright & Harary (1956): Verallgemeinerung auf mehr als drei Elemente. Substrukturen (Semizyklen) einer komplexen Struktur werden gebildet und auf ihre Balanciertheit überprüft. Semizyklus: Ein geschlossener Linienzug. Ein Semizyklus ist balanciert, wenn er eine gerade Anzahl von negativen Relationen enthält. Beispiel: Ich schätze meinen Freund A sehr; er ist intelligent und fleißig; Intelligenz ist eine positive Eigenschaft, nicht aber Fleiß; meiner Meinung nach schließen diese Eigenschaften einander aus ein intelligenter Mensch hat es nicht nötig, fleißig zu sein.
11 Konsistenztheorien 10
12 Konsistenztheorien 11 Beurteilung der Gesamtstruktur durch Balanceindex: Anzahl der balancierten Semizyklen Balanceindex = Gesamtanzahl der Semizyklen Index-Werte zwischen 0 (keine Balanciertheit) und 1 (Balanciertheit)
13 Konsistenztheorien 12 Morissette (1958): Unvollständige Strukturen werden zu balancierten Strukturen ergänzt. Zajonc & Burnstein (1965): Lernen kognitiver Strukturen:! Balancierte Strukturen werden besser gelernt. Prinzipien der Veränderung: 1.! Positivitätsprinzip: Es werden solche Möglichkeiten der Veränderung von nicht konsistenten in konsistente Strukturen bevorzugt, bei denen die Anzahl der positiven Relationen erhöht (oder wenigstens konstant gehalten) nicht aber vermindert wird. 2.! Ökonomieprinzip: Es wird jene Veränderungsmöglichkeit ausgewählt, die mit der geringsten kognitiven Arbeit verbunden ist. 3.! Polarisationsprinzip: Je stärker polarisiert (je extremer oder intensiver) eine Relation ist, desto schwieriger ist sie zu ändern.
14 Konsistenztheorien 13 Die Kongruitätstheorie von Osgood & Tannenbaum (1955) Inhalt: Einstellungsänderung durch Kommunikation. 3 Elemente: Sender, Empfänger und Einstellungsobjekt. Bei den beiden Relationen Empfänger/Sender und Empfänger/ Einstellungsobjekt werden auch die Polarisationsgrade gemessen. Jede Relation kann Werte zwischen +3 und 3 annehmen. Kongruenz:! Bei einer positiven Mitteilung, wenn die Beziehungen des Empfängers zum Sender und zum Einstellungsobjekt gleiche Vorzeichen haben und genau gleiche Zahlenwerte.! Bei einer negativen Mitteilung liegt Kongruenz vor, wenn die Beziehungen des Empfängers zum Sender und zum Einstellungsobjekt verschiedene Vorzeichen haben und genau gleiche Polarisationsgrade.
15 Konsistenztheorien 14
16 Wiederherstellung von Kongruenz: Sozialpsychologie Konsistenztheorien 15 Die Bewertungen von Sender und Einstellungsobjekt werden geändert, und zwar ist das Ausmaß jeder Bewertungsänderung umgekehrt proportional zum anfänglichen Polarisationsgrad. (Der Wert des von vornherein extremer bewerteten Elements ändert sich weniger) Positive Mitteilungen Negative Mitteilungen EO!S = (EO S) S + EO S!EO = (S EO) S + EO EO!S = (- EO S) S + EO S!EO = ( - S EO) S + EO
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