Bank Bashing und gesellschaftliche Verantwortung Die Rolle des Finanzsektors in modernen Volkswirtschaften
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- Oldwig Fried
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1 Bank Bashing und gesellschaftliche Verantwortung Die Rolle des Finanzsektors in modernen Volkswirtschaften Dr. Markus Groß-Engelmann, Geschäftsführender Partner concern Magdeburg 22. Juni 2017
2 Kooperation Universität Bayreuth und concern Spin-Off des Philosophy & Economics -Programms der Universität Bayreuth Schwerpunkte: Corporate Governance Corporate Responsibility Corporate Sustainability Drittmittelprojekte, Vergleichsuntersuchungen, Beratung CR-Strategie, Maßnahmen, CSR-Reporting Campus Bayreuth Diverse Branchen Magdeburger Finanzmarktdialog 2
3 Das Berufsprestige ist auf einem historischen Tiefstand Berufsprestige-Skala (Allensbach, in %) Arzt 76 Krankenschwester 63 Polizist 49 Lehrer 41 Handwerker 38 Pfarrer, Geistlicher 29 Hochschulprofessor 26 Ingenieur 26 Rechtsanwalt 24 Apotheker 22 Unternehmer 21 Journalist 13 Spitzensportler 12 Offizier 9 Buchhändler 7 Politiker 6 Fernsehmoderator 3 Banker, Bankangestellter 3 Frage: Hier sind einige Berufe aufgeschrieben. Könnten sie bitte die fünf davon heraussuchen, die Sie am meisten schätzen, vor denen Sie am meisten Achtung haben? (Vorlage einer Liste) Quelle: Allensbacher Archiv 2013, IfD-Umfrage 11007; Basis Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Magdeburger Finanzmarktdialog 3
4 Vertrauen in Banken weiterhin auf niedrigem Niveau Global Trust Report (GfK Verein, in %) Handwerk 85 Fluggesellschaften 73 Unterhaltungselektronik, Haushaltsgerätehersteller 72 Wasch- und Reinigungsmittelhersteller 70 Handel 70 Energie- und Wasserversorger 69 Arzneimittelhersteller 60 Lebensmittelhersteller 56 Autoindustrie, Autohersteller 53 Telekommunikations- bzw. Internetanbieter % (von 2015) -17% (von 2015) Banken, Versicherungen 35 Quelle: Global Trust Report 2017 des GfK Vereins Magdeburger Finanzmarktdialog 4
5 Bankinteressen vor Kundeninteressen Ich vertraue darauf, dass mich meine Bank kompetent und in meinem Interesse berät. Ja 38% 62% Quelle: GfK Marktforschung, 2015, im Auftrag von wikifolio.com Nein Prinzip der Reziprozität verletzt Magdeburger Finanzmarktdialog 5
6 Beispiele für wahrgenommene Verletzung der Kundeninteressen Kritik an Banken Abschlusskosten Gebühren Innenmargen Bonifikationen Nicht bedarfsgerechte Beratung Beratungsdokumentation Prognoseparameter Selektive Produktempfehlungen Chancen-Risiken-Profile Inkonsistente PIBs Gegensteuerung Regulierung Veränderung Kundenverhalten Neue Geschäftsmodelle Technologische Innovationen Standardisierung Negative Wirkung durch selektive Wahrnehmung, Einstellungen, Verhaltensänderung Rahmenbedingungen für disruptive Entwicklungen Magdeburger Finanzmarktdialog 6
7 Fünf wesentliche Handlungsfelder aus CR-Sicht 1. Entwicklung Kundenberatung zum Wertschöpfungsfaktor 2. Einsatz Beratungsinstrumente primär zum Kundenzweck 3. Harmonisierung Rahmenbedingungen und Beraterverhalten 4. Schärfung des Shared Value-Profils 5. Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten Magdeburger Finanzmarktdialog 7
8 1. Kundenberatung zum Wertschöpfungsfaktor entwickeln Magisches Dreieck der Vermögensanlage Mandatorisches Dreieck der Kundenberatung Rentabilität Transparenz Individualität Sicherheit Verfügbarkeit Verständlichkeit Differenzierungspotential: niedrig bis negativ Differenzierungspotential: hoch Quelle: faireberatung.com Magdeburger Finanzmarktdialog 8
9 2. Instrumente der Kundenberatung als Zweck begreifen Beispiel Umsetzung S-Finanzkonzept einer Sparkasse: Sparkassen-Rangliste 2013/ Ränge 2014/ Ränge 2015/ Rang Finanzkonzept primär als Instrument der Bedarfsgenerierung positioniert Wertschöpfung für den Kunden durch S-Finanzkonzept ist sekundär Shared Value als Zielstellung Magdeburger Finanzmarktdialog 9
10 3. Harmonisierung Rahmenbedingungen und Beratungsverhalten RAHMENBEDINGUNGEN 1. Verhaltensgrundsätze 2. Steuerungsmechanismen 3. Beratungskompetenz 4. Vertriebsinstrumente 5. Qualitätskontrolle RAHMENBEDINGUNGEN BERATUNGSVERHALTEN 6. Transparente Beratung 7. Bedarfsgerechter Abschluss 8. Verständliche Beratung 9. Beratungsdokumentation 10. Nachbetreuung BERATUNGSVERHALTEN Quelle: faireberatung.com Magdeburger Finanzmarktdialog 10
11 Exkurs: Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung in anderen Industrien Beispiel Chemie Kaufentscheidungen früher: Packungsgröße Waschpulvermenge Schaumentwicklung Quelle: Henkel 2015 Magdeburger Finanzmarktdialog 11 Kaufentscheidungen heute: Konzentrate Öko-Label Online Tutorials
12 Exkurs: Vom Shareholder Value zum Shared Value Rein soziale Wertschöpfung Stiftungen Hilfsorganisationen sozialer / gesellschaftlicher Nutzen Sozialunternehmer KMUs Großunternehmen ökonomischer Nutzen Quelle: Brink 2015 Magdeburger Finanzmarktdialog 12 Rein wirtschaftliche Wertschöpfung
13 Exkurs: Vom Shareholder Value zum Shared Value Rein soziale Wertschöpfung Soziale und wirtschaftliche Wertschöpfung Stiftungen Hilfsorganisationen sozialer / gesellschaftlicher Nutzen Sozialunternehmer KMUs Großunternehmen ökonomischer Nutzen Quelle: Brink 2015 Magdeburger Finanzmarktdialog 13 Rein wirtschaftliche Wertschöpfung
14 Exkurs: Vom Shareholder Value zum Shared Value Rein soziale Wertschöpfung Soziale und wirtschaftliche Wertschöpfung Stiftungen Hilfsorganisationen sozialer / gesellschaftlicher Nutzen Sozialunternehmer KMUs Großunternehmen ökonomischer Nutzen Quelle: Brink 2015 Magdeburger Finanzmarktdialog 14 Rein wirtschaftliche Wertschöpfung
15 4. Schärfung des Shared Value-Profils Wesentlichkeitsmatrizen Banken Auswertungsergebnisse DZ-Bank Deka-Gruppe Top-Themen: Kundenbeziehungen, Verbraucherschutz Informationssicherheit Compliance, nachh. Unternehmensführung Personal (insb. Nachwuchs, Kultur) Deutsche Bank usw. Mittelfeld-Themen: Ethische/nachhaltige Produkte Umweltmanagement Diversity Wesentliche Handlungsfelder unternehmerischer Verantwortung im Gegensatz zu CR-Vorreitern zu stark nach innen gerichtet Magdeburger Finanzmarktdialog 15
16 Exkurs: Corporate Responsibility Index Die drei am häufigsten genannten CR-Ziele von Unternehmen: CR-Champions Finanzdienstleister 1. Reduktion der Kosten (z. B. durch Ressourceneffizienz) 1. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit 2. Entwicklung neuer Produkte / Dienstleistungen 2. Verbesserung der Beziehungen zu den Kunden 3. Verbesserung der Beziehungen zu Kunden 3. Verbesserung des Unternehmens- und Markenimages Quelle: CRI Corporate Responsibility Index Magdeburger Finanzmarktdialog 16
17 5. Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten Beispiel Industrie: FOOTPRINT HANDPRINT Sourcing Production Transport Use End-of-life TOP areas Materials Waste Energy Emissions Water Health Reliable suppliers 1 Material efficiency 1 Recycled resources 2 Renewable resources 1,2 Hazardous substances 2 Optimized utilization 1 Erfolgsfaktoren: Energy consumption 2 Energy efficiency 1 Sustainability of packaging 1 Recycled materials 2 Renewable materials 2 Hazardous substances 2 Life time, maintenance 1,2 Set up downtime 2 Material efficiency 2 Less chemicals 2 Volume lubricants 1 Waste rate Fokussierung 1 bei Handlungsfeldern Relevanz in der gesamten Wertschöpfungskette Distance 1 Transportation with lower emissions Air pollution / emissions CO Air pollution Footprint reduced Wertschöpfungskette (Konsistenz) 1 transportation 2 CO 2 Footprint reduced 2 Water pollution erzielen (Handprint) 2 Water 1 Safety 1 Safety 1 Short distances 1 Energy consumption 2 Energy efficiency 1 Erlebbarkeit der Verantwortung in der gesamten Möglichkeit signifikante Effekte auf der Marktseite zu Emission/pollution water 1,2 Saving Water 2 Ergonomics 2 Education on package 2 Safety 1 Less acid. releases 1 Simplified disposal 1 Recyclability 2 Systematische Steuerung und kontinuierliche Verbesserung Magdeburger Finanzmarktdialog 17
18 Banken auf dem Weg zu Shared Value, Vertrauen und Stolz! 1. Entwicklung Kundenberatung zum Wertschöpfungsfaktor 2. Einsatz Beratungsinstrumente primär zum Kundenzweck 3. Harmonisierung Rahmenbedingungen und Beraterverhalten 4. Schärfung des Shared Value-Profils 5. Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten Vielen Dank und viel Erfolg! Magdeburger Finanzmarktdialog 18
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