Liebe Leserinnen und Leser,

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1 Jahresbericht Unser neuer Internetauftritt Die Online Beratung Medizinische Soforthilfe und anonyme Spurensicherung Unterstützungsangebote für geflüchtete Frauen

2 Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2016 begann verstörend mit der Silvesternacht in Köln und deren politischen Folgen. Es brachte in der Folge begeisternde Fortschritte wie die Reform des Sexualstrafrechts. Hoffnungen auf personelle Verstärkung unseres Teams durch die Landesregierung NRW wurden enttäuscht, die weitere Förderung der Arbeit für die nächsten Jahre durch den Hochsauerlandkreis jedoch trotz angespannter Haushaltslage gesichert. Carmen Tripke-Westhoff, Uschi Plenge, Karola Enners und Lena Baader Die Qualität und Vielfalt unserer Beratungsarbeit entwickelte sich weiter. Geflüchtete Frauen fanden bei uns neue Unterstützungsangebote in Arnsberg und Neheim. Eine Kampagne für medizinische Soforthilfe nach sexueller Gewalt ermöglicht Opfern seit 2016 die anonyme Spurensicherung in allen gynäkologischen Abteilungen der Krankenhäuser im HSK. Auf unserer neuen und farbenfrohen Homepage finden Frauen und Mädchen seit Anfang des Jahres unser Beratungsangebot und wichtige rechtliche Informationen. Über all diese und andere Aktivitäten informieren wir Sie in diesem Jahresbericht. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre ideelle, politische oder auch finanzielle Unterstützung. Auf Anregungen, Rückmeldungen und Kritik freuen wir uns. Gefördert von:

3 Veranstaltungsprogramm 2016 Auch 2016 stieß unser Veranstaltungsprogramm auf großes Interesse und machte durch seine Präsenz in Arztpraxen, Verwaltungen und Geldinstituten auf die Frauenberatung Arnsberg aufmerksam. Die Veranstaltungen wurden mit externen Referent/Innen und den Mitarbeiterinnen der Frauenberatung durchgeführt: Vorträge Trennung und Scheidung, Rechtsanwältin Sabine Vogel Wer hat wann welche Rechte? Fragen zum Asylrecht, Aufenthaltsrecht und Zuwanderungsgesetz, Stefan Wulf, Fachdienstleiter Büro für Zuwanderung und Integration der Stadt Arnsberg Wenn die Gefühle Achterbahn fahren Das Konzept des Skillstraining nach Marsha Linehan, Dipl.-Päd. Uschi Plenge, Frauenberatung Zurück ins Leben Wege aus der Depression, Dipl.-Päd. Uschi Plenge, Frauenberatung Vertiefte Selbsterfahrungsgruppen Scheiden tut weh, Dipl.-Päd. Karola Enners Traumagruppe für Flüchtlingsfrauen, BA Soziale Arbeit Lena Baader, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Skillstraining Modul Stresstoleranz, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Zeit für mich Zeit für Begegnung, interkultureller Frauentreff, BA Soziale Arbeit Lena Baader Skillstraining Modul Zwischenmenschliche Fähigkeiten, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Die innere Kraft nutzen, Dipl.-Päd. Karola Enners Gemeinsam ankommen unschlagbar stark, interkultureller Treff für Mädchen und junge Frauen, BA Soziale Arbeit Lena Baader Eine Seele, die nicht satt wird, Dipl.-Päd. Karola Enners Depressionen bewältigen, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Fortbildungen Flucht und Trauma Traumasensibilität in der interkulturellen Begegnung mit geflüchteten Menschen, Dipl.-Päd. Karola Enners und Dipl.-Päd. Uschi Plenge, Frauenberatung Prävention von sexuellem Missbrauch, BA Soziale Arbeit Lena Baader, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Das kleine 1x1 für die Seele, BA Soziale Arbeit Lena Baader, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Anonyme Spurensicherung eine Chance für Opfer von Sexualstraftaten, Fortbildung in Kooperation mit dem Arbeitskreis Häusliche Gewalt Arnsberg und dem Aktionskreis gegen Häusliche Gewalt im HSK, Prof. Dr. Heidi Pfeiffer, Institut für Rechtsmedizin Münster, Dr. Norbert Peters, Klinikum Arnsberg, Oberstaatsanwältin Susanne Ruland, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Veranstaltungen One Billion Rising Tanzdemo für Frauenrechte Frau trifft Frau Interkulturelle Begegnungen, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Frauenbildungsnetzwerk Arnsberg zum Internationalen Frauentag An den Vorträgen nahmen 63 Frauen und an den vertieften Selbsterfahrungsgruppen 57 Frauen teil. Die Fortbildungen wurden von 106 Kolleginnen und Kollegen, die beiden Veranstaltungen One Billion Rising und Frau trifft Frau von ca. 140 Frauen und einigen Männern besucht. Zusätzlich wurden Mitarbeiterinnen der Frauenberatung Arnsberg als Fachreferentinnen eingeladen Neujahrsempfang der Gleichstellungsstelle der Stadt Arnsberg, Vortrag: Gewalt gegen Frauen wir müssen handeln!, Dipl.-Päd. Uschi Plenge Landesweite Koordinierungsstelle kommunaler Integrationszentren, Arbeitskreis Zuwanderung und Flucht, Vortrag: Schutzbedarf von weiblichen Flüchtlingen und Durchführung eines Workshops, BA Soziale Arbeit Lena Baader und Dipl.-Päd. Uschi Plenge 03

4 Farbenfroh, übersichtlich und informativ unser neuer Internetauftritt Im Januar ging unsere neue Homepage an den Start. Mit neuem Logo und farbenfroh gestaltet bietet sie übersichtlich eine Vielzahl wichtiger Informationen für Frauen, jugendliche Mädchen und Fachleute. Die wichtigsten Aufgabengebiete der Frauenberatung, die Ansprechpartnerinnen sowie Texte zu rechtlichen Fragen rund um das Thema Gewalt und unsere Angebote für geflüchtete Frauen sind dort zu finden. Mehrere Buttons bieten einen schnellen Zugang zu Informationen in leichter Sprache und zur Onlineberatung. Auch das Frauenhaus als Schutzeinrichtung und der Trägerverein der beiden Einrichtungen, Frauen helfen Frauen Arnsberg e.v., stellen sich in dem gemeinsamen Internetauftritt dar. Besuchen Sie unsere Homepage, um sich selbst ein Bild zu machen. 04

5 Nein heißt Nein! das neue Sexualstrafrecht schließt wichtige Schutzlücken Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln rückten das Thema sexuelle Gewalt erneut ins öffentliche Bewusstsein und befeuerten die Diskussion um die Reform des Sexualstrafrechts. Die Kampagne unseres Bundesverbandes bff Nein heißt Nein!, die wir als Frauenberatung Arnsberg aktiv unterstützten, trug wesentlich dazu bei, dass sexuelle Gewalt jetzt strafbar ist, wenn sie gegen den erkennbaren Willen der Person ausgeführt wird. Im November 2016 trat das grundlegend reformierte Sexualstrafrecht in Kraft. Damit können Übergriffe gegen Frauen mit Behinderungen härter bestrafen werden. Der Straftatbestand der sexuellen Belästigung wurde erstmals neu ins Gesetz eingeführt. Wir sind stolz darauf, als Frauenberatung Arnsberg daran mitgewirkt zu haben. Schnell, einfach und sicher die Online Beratung Eine Neuerung mit vielen tollen Möglichkeiten Diesen neuen Zugang nutzten schon gleich im ersten Jahr viele Frauen und Mädchen sehr gerne. Oft blieben die Nutzerinnen anonym und konnten ihr Anliegen ohne Preisgabe ihrer persönlichen Daten beschreiben. Dadurch blieben ihnen lange Wege zur Beratungsstelle und Fahrtkosten erspart. Online war es jederzeit möglich, sich schriftlich mit dem eigenen Problem an die Beraterinnen zu wenden. So hatten Frauen und Mädchen die Chance, das Problem sofort anzugehen und es nicht (mehr) zu verschieben. Unsere Erfahrungen nach einem Jahr zeigen, dass sich die Onlineberatung gut in das bestehende Angebot der Beratungsstelle einfügt. Sie ist einfach, kostenlos und macht eine schnelle Entlastung möglich. Tabuisierte Themen wie z. B. sexualisierte Gewalt in der Familie in einer Mail zu beschreiben, war für manche Frauen und Mädchen einfacher als der direkte telefonische oder persönliche Kontakt. Oft ging es in den Beratungen um Auswege aus gewalttätigen Beziehungen. Bei Mädchen waren Schwierigkeiten durch Streit oder Gewalt in der Familie oder sexuelle Belästigung Gründe, die Onlineberatung zu nutzen. 05

6 Medizinische Soforthilfe und anonyme Spurensicherung kleine rote Pünktchen beweisen gefährliche Körperverletzung Wenn Frauen nach sexueller Gewalt eine Anzeige erstatten, ist ein rechtsmedizinischer Nachweis der Tat sehr hilfreich für ein erfolgreiches Strafverfahren. Auf der Fortbildung Anonyme Spurensicherung eine Chance für Opfer von Sexualstraftaten im September 2016 berichtete Frau Prof. Dr. Heidi Pfeiffer vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster, welche Merkmale eine Vergewaltigung vom einvernehmlichen Geschlechtsverkehr unterscheiden und wie diese Beweise gesichert werden. Neben typischen Hämatomen an Oberarmen oder vaginalen Verletzungen sind es kleine Einblutungen in der Bindehaut, die beweisen, dass jemandem die Luftzufuhr abgeschnitten wurde. So kann eine lebensbedrohliche Gewalt nachgewiesen werden. Fachleute aus Krankenhäusern, Beratungsstellen und Polizei erfuhren, wie die 2016 in drei Krankenhäusern eingeführte anonyme Spurensicherung konkret durchgeführt wird. Oberstaatsanwältin Susanne Ruland begrüßte die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung, die den Opfern Zeit verschafft. 06

7 Der Weg der anonymen Spurensicherung 1 Wenden Sie sich umgehend nach dem sexuellen Übergriff an ein aufgeführtes Krankenhaus in Ihrer Nähe. Wenn Sie sich gegen eine Anzeige entschieden haben, bitten Sie um die anonyme Spurensicherung. Die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus haben Schweigepflicht und erstatten nicht ohne Ihr Einverständnis eine Anzeige. 2 3 Die Ärztinnen und Ärzte gewährleisten Ihre medizinische Versorgung. Sie dokumentieren und sichern Spuren mit einem speziellen Set. Alles zusammen wird in einer Box mit einem Code versehen und in einem Institut für Rechtsmedizin aufbewahrt. 4 5 Das Spurensicherungsset wird für zehn Jahre dort gelagert. Dies müssen Sie auf einer Erklärung im Krankenhaus unterschreiben. Wenn Sie sich innerhalb dieser zehn Jahre doch für eine Strafanzeige entscheiden, können Sie der Polizei von den gesicherten Spuren berichten. Diese nehmen dann die Spuren zur Beweissicherung mit. 7! 6 Wenn Sie sich weiterhin gegen eine Strafanzeige entscheiden, werden die Spuren nach zehn Jahren vernichtet. Eine unmittelbare Strafanzeige nach der Tat ermögliche jedoch der Polizei zusätzlich die Sicherung von Spuren am Tatort und die Befragung von ZeugInnen. Die sei aus Sicht der Staatsanwaltschaft ein Vorteil. Dr. Norbert Peters, Leiter der gynäkologischen Abteilung im Klinikum Arnsberg, der im Jahr 2016 erste anonyme Spurensicherungen durchführte, unterstrich die Notwendigkeit einer medizinischen Dokumentation. Er beschrieb, welche Untersuchungen zur medizinischen Erstversorgung gehören und wie wichtig der einfühlsame und respektvolle Umgang mit den Patientinnen ist. Die Dipl.-Pädagogin Uschi Plenge von der Frauenberatung Arnsberg schilderte die psychischen Folgen sexueller Gewalt und die Hürden für Frauen, medizinische Soforthilfe in Krankenhäusern anzusteuern. Die Fortbildung, an der 40 Fachleute teilnahmen, ein kreisweit verteilter Flyer und Plakate sind Teil einer Kampagne, die die Frauenberatung Arnsberg in Kooperation mit den Runden Tischen gegen häusliche Gewalt in Arnsberg und dem HSK durchführt. 07

8 Flucht, Trauma und Ankommen Die Bausteine des Hilfs- und Unterstützungsangebotes für geflüchtete Frauen Flucht und Trauma Fortbildung für ehrenamtliche und hauptamtliche HelferInnen Im Frühjahr gab es durch den großen Flüchtlingsstrom nach Deutschland den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger, ehrenamtliche Hilfe und unbürokratische Unterstützung für geflüchtete Menschen zu leisten. Daher boten die beiden Beraterinnen der Frauenberatung Arnsberg, die zugleich auch Traumafachberaterinnen sind, eine dreistündige Fortbildung zum Thema Trauma und Traumasensibilität in der interkulturellen Begegnung mit geflüchteten Frauen und Mädchen an. Etwa 40 ehrenamtliche und hauptamtliche HelferInnen nahmen daran teil. Weitere Fortbildungen waren durch zusätzliche Projektmittel des Landes NRW und die personelle Verstärkung des Teams durch Lena Baader, BA Soziale Arbeit, möglich. Inhalte waren Prävention von sexuellem Missbrauch und Das kleine 1x1 für die Seele, in dem Grundinformationen über Depressionen und Ängste vermittelt wurden. Frau trifft Frau Interkulturelle Begegnung zum Internationalen Frauentag Zum 8. März hatten geflüchtete Frauen in lockerer und lebendiger Atmosphäre die Möglichkeit, ihre Rechte in Deutschland und gemeinsam mit deutschen Frauen die Aktivitäten bestehender Einrichtungen kennenzulernen. Die Idee des Frauenbildungsnetzwerks war es, den persönlichen Kontakt und eine Begegnung unter Frauen über jede Sprache, Länder- oder Kulturgrenzen hinweg zu ermöglichen. Daher wehte ein buntes Gemisch aus verschiedensten Sprachen durch die Räume des Anton-Schwede-Hauses in Neheim. Neben Sprachkursen, Freizeitaktivitäten und Treffpunkten, an denen sich Migrantinnen gut vernetzen können, stellten die verschiedenen Kooperationspartnerinnen ihre Angebote vor. In mehreren kurzen Workshops der Frauenberatung konnten die Frauen sich über ihre Rechte als Frau in Deutschland informieren und ihre Fragen klären. Alles wurde in die Sprachen Englisch, Albanisch, Französisch, Farsi und Arabisch übersetzt. Zeit für mich Zeit für Begegnung Ein erster Schritt auf die Frauen und Mädchen mit Fluchterfahrungen zu, war die Entwicklung mehrsprachiger Flyer in Deutsch, Albanisch, Arabisch und Dari, um über interkulturelle Aktivitäten der Frauenberatung zu informieren. Erstmals bot die Frauenberatung Frauentreffs und offene Beratung in der Flüchtlingsunterkunft Rumbecker Holz in Neheim an. In den wöchentlichen Treffpunkten genossen die Frauen die Zeit für sich selbst und den Austausch mit anderen. Kreative Methoden unterstützten die Wahrnehmung und den Ausdruck von Gefühlen und die Verarbeitung der belastenden Erlebnisse im Herkunftsland, während der Flucht oder in Deutschland. Durch den lockeren Austausch entstanden neue Freundschaften, die als wichtige Ressource zur Stärkung der inneren Kraft und des Selbstwertgefühls dienten. Die Frauen konnten die Beraterinnen in einer angenehmen Atmosphäre kennenlernen, was ihnen einen einfacheren Weg in die Beratung ermöglichte. Gemeinsam ankommen unschlagbar stark Dies war der Name des Selbstbehauptungskurses für Mädchen in der Flüchtlingsunterkunft im Rumbecker Holz. Auf spielerische Weise klärte der Präventionskurs die Mädchen über ihre Rechte auf und zeigte ihnen Möglichkeiten, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Die Mädchen lernten mehr über ihre eigenen Gefühle, gestalteten eine Gefühlsampel und ihren persönlichen Baum der Stärken. Das kreative und niederschwellige Angebot förderte die individuellen Ressourcen und stärkte die Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein. Offene Beratungszeiten in den Räumen der Volkshochschule in Neheim In räumlicher Nähe zu den Sprachkursen bot die Frauenberatung Arnsberg seit dem Herbst geflüchteten Frauen die Möglichkeit an, ohne Terminvereinbarung eigene Anliegen kurzfristig zu klären. Darüber hinaus fanden dort auch interkulturelle Treffen statt, bei denen Traditionsgerichte aus unterschiedlichen Kulturen von allen gemeinsam genossen wurden. Finanzielle Mittel des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter für die Arbeit mit geflüchteten Frauen ermöglichten der Frauenberatung 2016 den Ausbau dieses Arbeitsbereichs. 08

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10 Personelle Verstärkung für Prävention und Intervention von Seiten der Landesregierung? Im Frühling sah es so aus, als gäbe es eine Chance auf die dringend notwendige personelle Verstärkung der Frauenberatung Arnsberg. Seit mehr als 20 Jahren mit einer personellen Ausstattung von nur 1,5 Fachstellen ist der Bedarf stetig gestiegen und es gibt immer mehr Aufgaben zu erfüllen. Die Landesregierung beschloss, 47 neue Personalstellen für Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt zu schaffen, einem zentralen Aufgabenbereich auch unserer Frauenberatung. Leider bedeutete dies für die Frauenberatung Arnsberg keine Aufstockung, weil nur diejenigen Beratungsstellen diesen Arbeitsbereich ausbauen konnten, die schon mit einer halben Personalstelle als Fachstelle sexuelle Gewalt gefördert wurden. Prävention, Intervention und Traumaberatung sind Kernthemen der Frauenberatung Arnsberg. Die zeitnahe Beratung und kurze Wege nach sexueller Gewalt sind unabdingbar notwendig für Frauen auch im gesamten Hochsauerlandkreis. Nun müssen wir weiter um mehr Fachstellen kämpfen. Trotz schwieriger Haushaltslage Förderung der Frauenberatung Arnsberg 2017 bis 2021 gesichert! Als wenn unsere Arbeit nicht aufregend genug wäre, war es der Ausfall von RWE-Dividenden, der den Hochsauerlandkreis zu Haushaltssicherungskürzungen zwang und die Fördermittel für Frauenberatung und Frauenhaus in Frage stellte. Beide unabdingbar notwendigen Einrichtungen für gewaltbetroffene Frauen sind nach wie vor keine gesetzliche Pflichtaufgabe und gelten haushaltsrechtlich als freiwillige Leistungen. Eine Kürzung der Kreisförderung um 20 % hätte die Frauenberatung in ihrer Existenz bedroht. Umso erleichterter waren wir, als die Kürzung dank der Unterstützung der Kreistagsfraktionen endlich vom Tisch war. Unter den gleichen schwierigen Vorzeichen stand der Antrag des Vereins auf Förderung der Frauenberatung für die nächsten fünf Jahre an den Hochsauerlandkreis. Nach umfangreicher Überzeugungsarbeit gelang es auch hier, die notwendigen Kostensteigerungen für Personal- und Sachkosten als Grundförderung abzusichern. 10

11 Statistik Einzelberatungen Anzahl der beratenen Frauen/Mädchen Beratungsfelder (Schwerpunktthemen Mehrfachnennungen möglich) Gesundheit/Psychische und/oder psychosomatische Erkrankungen physische und psychische Gewalt sexualisierte Gewalt 93 Migrationsproblematik rechtliche Probleme/Verfahrensbegleitung Sozialberatung/existenzielle Sicherung Trennung/Scheidung/Beziehungsprobleme Tätigkeit (Mehrfachnennungen möglich) Bei sexualisierter Gewalt: Beratungsgrund (Mehrfachnennungen möglich) Vollzeit erwerbstätig Teilzeit erwerbstätig zeitweise erwerbstätig arbeitslos/alg I/ALG II erwerbsunfähig keine Arbeitserlaubnis (ab 2013) Ausbildung / Umschulung / Studium SGB XII-Empfängerin Rentnerin Hausfrau Elternzeit Sonstiges / unbekannt Vergewaltigung/sexuelle Nötigung aktueller Missbrauch zurückliegender Missbrauch Folter/geschlechtsspezifische Verfolgung sexuelle Belästigung KO-Tropfen Sonstiges (z. B. Klärung der Ursachen von Störungen)

12 Impressum Frauen helfen Frauen Arnsberg e.v. Frauenberatung Arnsberg Brückenplatz Arnsberg Tel.: und 2037 Fax: beratung@frauen-hsk.de Homepage: Offene Beratungszeiten: montags 10:00 12:00 Uhr und 14:00-16:30 Uhr dienstags 11:00 12:30 Uhr donnerstags 10:00 12:00 Uhr Wir sind Mitglied im: Dachverband der autonomen Frauenberatungsstelle NRW Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) Bundesverband Essstörungen (BFE) Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -Vernachlässigung e.v. (DGfPI) Spendenkonto: Frauen helfen Frauen e.v. Volksbank Sauerland eg IBAN DE BIC GENODM1NEH Bildquelle: istock, Fotografie Anneser