Christina Zuber, Vorlesung Das politische System Deutschlands, WS 2017/2018 Vorlesungsplan
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- Martin Weber
- vor 6 Jahren
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1 Die Vorlesung zielt darauf ab, typische Mechanismen deutscher Politik zu identifizieren. Die Leitfrage, die sich als roter Faden durch die Vorlesung zieht, lautet: Welche wiederkehrenden Muster lassen sich in der Interaktion zwischen politischen Akteuren in Deutschland, deren Handeln durch den institutionellen Kontext strukturiert wird, identifizieren? Gema ß der Struktur politischer Systeme beginnen wir mit der Input-Seite und beleuchten, wie politische Interessen der Bu rger gea ußert und durch Parteien vermittelt werden. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Effekte des deutschen Mischwahlsystems und die Logik des Parteienwettbewerbs gelegt. Darauf folgend werden die Mechanismen der Bildung von Koalitionsregierungen behandelt, bevor wir uns dem Regierungshandeln, d.h. der Herstellung kollektiv verbindlicher Entscheidungen und damit der Output-Seite zuwenden. Hierbei wird die strategische Interaktion zwischen Bundesregierung, Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht und der Mehrebenencharakter des Regierens (bedingt durch europa ische Integration und deutschen Fo deralismus) im Mittelpunkt stehen. Alle Vorlesungsthemen werden durch Beispiele aus dem Tagesgeschehen und der Forschung (insbesondere auch der Forschung der Mitglieder des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft) verdeutlicht. Grundlegende Literatur:, Wolfgang Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden (Nachschlagewerk fu r grundlegendes Faktenwissen, als online Version verfu gbar, gerne immer nebenher konsultieren), Fritz Interaktionsformen: Akteurzentrierter Institutionalismus in der Politikforschung. Wiesbaden: VS-Verlag fu r Sozialwissenschaften (grundlegendes Werk zum theoretischen Rahmen, in dem sich die Vorlesung bewegt). Lernziele: Studierende kennen zentrale Institutionen und Akteure des politischen Systems Deutschlands. Sie ko nnen Mechanismen deutscher Politik, d.h. systematisch auftretende Ursache- Wirkungszusammenha nge im Zusammenspiel von institutioneller Struktur und Akteurshandeln identifizieren. Sie ko nnen das politische Tagesgeschehens unter Zuhilfenahme politikwissenschaftlicher Konzepte interpretieren und erkla ren. Sie sind mit der Forschung des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft zu Deutschland vertraut. 1
2 1 Einfu hrung Colomer, Josep M The science of Politics. An Introduction. New York/Oxford: Oxford University Press. Zu lesen: ix-xii; xiv-xv. 2 Theoretischer Rahmen Zuber, Christina und André Kaiser Die politische Theorie des Neoinstitutionalismus: James March und Johan Olsen, in André Brodocz and Gary S. Schaal (eds.): Politische Theorien der Gegenwart II, 4. Auflage, S Opladen/ Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich/UT. Zu lesen: S ; , Fritz W Interaktionsformen. Akteurzentrierter Institutionalismus in der Politikforschung. Opladen: Leske und Budrich. Zu lesen: 17-42; Wa hler und Wahlsystem, W Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: Springer Fachmedien, ebook. Zu lesen: Kapitel 6, S Herrmann, Michael Strategisches Wa hlen in Deutschland, Wiesbaden: Springer VS Verlag ebook. Zu lesen: 1-5; Parteienwettbewerb Lehmbruch, Gerhard Parteienwettbewerb im Bundesstaat. Regelsysteme und Spannungslagen im politischen System der Bundesrepublik Deutschland. 3. Auflage. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Zu lesen: Bildung und Agendasetzermacht der Regierung Spier, Tim Große Koalitionen in den deutschen Bundesla ndern Zeitschrift fu r Politikwissenschaft 23 (4): S Bundestag Saalfeld, Thomas Determinanten der Fraktionsdisziplin: Deutschland im internationalen Vergleich, in: Steffen Ganghof und Philip Manow (Hg.) Mechanismen der Politik. Strategische Interaktion im deutschen Regierungssystem. Frankfurt/New York: Campus Verlag. Zu lesen: Bundesrat Burkhart, Simone und Philip Manow Kompromiss und Konflikt im parteipolitisierten Fo deralismus der Bundesrepublik Deutschland. Zeitschrift fu r Politikwissenschaft 2006/3: Input ohne Parteien: Verba nde, direkte Demokratie und demokratische Innovationen Eder, Christina Direkte Demokratie als Allheilmittel? Mo glichkeiten und Grenzen der Volksgesetzgebung, Politische Psychologie 1(1): Optional: Hassel, Anke und Christine Trampusch Verba nde und Parteien: Die Dynamik von Parteikonflikten und die Erosion des Korporatismus, in: Beckert, Jens u.a. (Hg.): Transformationen des Kapitalismus. Frankfurt a.m.: Campus:
3 9 Bundesverfassungsgericht Vanberg, Georg. Verfassungsgerichtsbarkeit und Gesetzgebung: Zum politischen Spielraum des Bundesverfassungsgerichts, in: Steffen Ganghof und Philip Manow (Hg.) Mechanismen der Politik. Strategische Interaktion im deutschen Regierungssystem. Frankfurt/New York: Campus Verlag. Zu lesen: Politik der La nder Wolf, Frieder und Achim Hildebrandt Sechzehn La nder, sechzehn Felder: Ertra ge des Vergleichs, in Achim Hildebrandt und Frieder Wolf (Hg.) Die Politik der Bundesla nder. Staatsta tigkeit im Vergleich, Wiesbaden: VS Verlag fu r Sozialwissenschaften. Zu lesen: Henkes, Christian Integrationspolitik in den Bundesla ndern? in Achim Hildebrandt und Frieder Wolf (Hg.) Die Politik der Bundesla nder. Staatsta tigkeit im Vergleich, Wiesbaden: VS Verlag fu r Sozialwissenschaften. Zu lesen: S Deutschland in der EU, W Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: Springer Fachmedien, ebook. Zu lesen: Kapitel 13.2, S Schoeller, Magnus G Providing political leadership? Three case studies on Germany s ambiguous role in the eurozone crisis. Journal of European Public Policy, 24(1): Institutionenwahl, W Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: Springer Fachmedien, ebook. Zu lesen: Bawn, Kathleen The Logic of Institutional Preferences: German Electoral Law as a Social Choice Outcome. American Journal of Political Science 37(4): Zu lesen: ; Institutionenreform und Institutionenwandel Zuber, Christina und André Kaiser Die politische Theorie des Neoinstitutionalismus: James March und Johan Olsen, in André Brodocz and Gary S. Schaal (eds.): Politische Theorien der Gegenwart II, 4. Auflage, S Opladen/ Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich/UT. Zu lesen: S , Fritz W Optionen des Föderalismus in Deutschland und Europa. Frankfurt/New York: Campus. Zu lesen: Abschluss: Deutschland im Vergleich Eigene Notizen der vergangenen Sitzungen 3
4 Themen block Einführung Input: Von gesellschaftlichen Interessen zur Regierung Policy-Entscheidungen innerhalb institutioneller Regeln Thema 1. Überblick Theoretischer Rahmen Wähler u Wahlsystem Parteienwettbewerb Bildung und Agendasetzermacht der Regierung Bundestag Bundesrat Inhalte Was ist Politik? Was ist PolWiss? Struktur der Veranstaltung Akteurzentrierter Institutionalismus Varianten des Neo- Institutionalismus Wahlsystem und Effekte Sozialstruktur und Wa hlerverhalten Entwicklung des Parteiensystems, Dimensionen des Parteienwettbewerbs, Parteien und Gesellschaft Koalitionstheorie und Anwendung auf deutschen Fall, Agendasetzermacht der Regierung Vetospielertheorie zum Überblick u ber Themenblock: Wer ist Vetospieler? Fraktionsdisziplin, Repra sentationsverhalten (Dual principal?) Bundesrat: Bundesparteipolitik oder Repra sentation von La nderinteressen? Vermittlungsausschuss Shared rule Komponente des Fo deralismus Akteurkonstellationen Selektorate und Kandidaten, Wa hler Parteien Parlamentsfraktionen, Fraktionen der Regierungsparteien und der Opposition Regierungsmehrheit u Opposition / Parteifu hrung und Abgeordnete Mehrheit Bundestag und Mehrheit Bundesrat Literatur Colomer Zuber & Kaiser Herrmann Lehmbruch Spier Saalfeld Burkhart & Manow 4
5 Themen -block Policy-Entscheidungen innerhalb institutioneller Regeln Policy-Entscheidungen im Mehrebenensystem Entscheidungen über institutionelle Regeln Abschluss Klausur: Thema 8 Input ohne Parteien Bundesverfassungsgericht Politik der Länder Deutschland in der EU Institutionenwahl Institutionenreform Deutschland im Vergleich , 9-10:30 Inhalte Pluralismus vs. Korporatismus Policy-Netzwerke Lobbyismus Direkte Demokratie Demokratische Innovationen Normenkontrolle vs Normsetzung Richterbestellung Strat. Interaktion Vanberg Modell Inputs: Parteisystemunterschiede, direkte Demokratie, Outputs: Policy- Divergenz. Selbstkoordinierung der La nder (LMKs) Self-rule Komponente des Fo deralismus Auswirkungen der EU Mitgliedschaft auf deutsche Institutionen und Politik, D s Rolle in der EU Entstehung des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat Zwei Institutionen im Fokus: Wahlsystem - warum per. Verha ltniswahl? Bundesrat - warum kein Senat? Generelle Problematik der I- Reform Konkreter Fall: Fo deralismus Politikverflechtungst heorie und Bewertung der Fo deralismusreform 2006 Zusammenfassen der Muster und Mechanismen dtsch. Politik: Zwischen Mehrheits- und Konsensdemokratie? Staat der großen Koalition (Schmidt)? Fragerunde Keine Sitzung am 15.2! Akteurkonstellationen Interessengruppen und Regierung, Bu rgerinnen und Bu rger Verfassungsrichter, Regierung, Opposition, Öffentlichkeit Polit. Akteure in den La ndern, La ndervertreter untereinander Supranationale und nationale Akteure Mitglieder des parlamentarischen Rats Regierungen der La nder und Vertreter des Bundes //// Literatur Eder (optional: Hassel & Trampusch) Vanberg Wolf & Hildebrandt Henkes Schoeller Bawn Zuber & Kaiser Folien und eigene Notizen der vergangenen Sitzungen 5
Christina Zuber, Vorlesung Das politische System Deutschlands, WS 2015/2016 Vorlesungsplan
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