LEBEN WIR IN EINER ANGSTGESELLSCHAFT?
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- Klara Brodbeck
- vor 6 Jahren
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1 Dr. Max Dehne LEBEN WIR IN EINER ANGSTGESELLSCHAFT? Eine soziologische Betrachtung
2 Kleine Umfrage Was meinen Sie! Hat Angst in den letzten Jahrzehnten zugenommen?! Haben Arme oder Reiche mehr Angst?! Haben Männer oder Frauen mehr Angst?
3 Überblick! Was ist eigentlich Angst?! Wie beeinflussen gesellschaftliche Rahmenbedingungen die Entstehung von Angst?! Welche Befunde gibt es zur gesellschaftlichen Verbreitung von Angst?
4 1. Was ist Angst?
5 1. Was ist Angst?! Angst ist eine Emotion! Emotionen können verschiedene Komponenten beinhalten! Subjektives Gefühl! Physiologisch: z.b. Zittern, Erregung, Schwitzen! Motorisch: z.b. aufgerissene Augen, gehobene Augenbrauen, offener Mund! Verhaltenstendenz: Angriff, Flucht oder Schockstarre! Kognitiv: spezifische Einschätzung einer Situation
6 2. Was beeinflusst die Entstehung von Angst?
7 Angst entsteht, wenn wir eine Situation in einer bestimmten Weise einschätzen: Einschätzung Bedrohlich für Etwas Ungewiss Angst Unkontrollierbar
8 Kultur Einschätzungstendenzen Einschätzung (Sozial-)Strukt ur Bedrohlich für Etwas Ungewiss Unkontrollierbar Angst
9 ! Kultur (Emotionsregeln)! Historisch " 16. Jh.: Angst = Feigheit " heute: Angst = z.t. nützlich, legitim (Bauchgefühl/Intuition, Diskursargument)! Jungen (Kompetenz, Kontrolle), Mädchen (Sensibilität, Emotionalität, Schwäche)
10 ! Sozialstruktur (Macht, Ressourcen, Kontrolle)! Diktatur vs. Demokratie! Arme vs. Reiche
11 ! Gegenwartsdiagnosen! Mehr Bedrohungen (Technologie, Globalisierung, Klima, Terror) omplexere Gesellschaften Individualisierung (mehr Handlungsoptionen/Freiheit, weniger verbindliche Normen) Strukturelle Unwägbarkeiten (z.b. Erwerbssystem) Verlorener kultureller Fortschrittsoptimismus (Aufklärung, Industrialisierung # Holocaust, Hiroshima, Tschernobyl)
12 ! Gegenwartsdiagnosen! Mehr Bedrohungen (Technologie, Globalisierung, Klima, Terror)! Komplexere Gesellschaften " Individualisierung (mehr Handlungsoptionen/Freiheit, weniger verbindliche Normen) " Strukturelle Unwägbarkeiten (z.b. Erwerbssystem) Verlorener kultureller Fortschrittsoptimismus (Aufklärung, Industrialisierung # Holocaust, Hiroshima, Tschernobyl)
13 ! Gegenwartsdiagnosen! Mehr Bedrohungen (Technologie, Globalisierung, Klima, Terror)! Komplexere Gesellschaften " Individualisierung (mehr Handlungsoptionen/Freiheit, weniger verbindliche Normen) " Strukturelle Unwägbarkeiten (z.b. Erwerbssystem)! Verlorener kultureller Fortschrittsoptimismus (Aufklärung, Industrialisierung # Holocaust, Hiroshima, Tschernobyl)
14 Abgeleitete Vermutungen! Kultur: Frauen geben häufiger Angst an als Männer! Sozialstruktur: Höheres Einkommen ist mit weniger Angst verbunden! Gegenwartsdiagnosen: In den letzten Jahrzehnten hat es eine Zunahme von Angst gegeben
15 Kultur Einschätzungstendenzen Einschätzung (Sozial-)Strukt ur Bedrohlich für Etwas Ungewiss Unkontrollierbar Angst
16 Kultur Einschätzungstendenzen Einschätzung (Sozial-)Strukt ur Bedrohungsinformationen Bedrohlich für Etwas Ungewiss Unkontrollierbar Kulturelles Wissen: Asterix, Hölle, Koro Öff. Aushandlung/Akteure: Klimawandel USA/D Angst
17 Kultur Einschätzungstendenzen Einschätzung Emotionale Effekte Fokus auf Bedrohungsaspekte, Überschätzung Generalisierung: Finanzkrise # Kriminalität, frei-flottierende Angst (Sozial-)Strukt ur Bedrohungsinformationen Bedrohlich für Etwas Ungewiss Unkontrollierbar Angst
18 Kultur Einschätzungstendenzen Einschätzung Emotionale Effekte (Sozial-)Strukt ur Bedrohungsinformationen Bedrohlich für Etwas Ungewiss Unkontrollierbar Bewältigung Angst Übertragung/Transmutation auf andere Objekte: Gewissheit, Kontrollierbarkeit soziale Randgruppen (Juden, Ausländer) als Bedrohung
19 Fazit! Kultur: Frauen geben häufiger Angst an als Männer! Sozialstruktur: Höheres Einkommen ist mit weniger Angst verbunden! Gegenwartsdiagnosen: In den letzten Jahrzehnten hat es eine Zunahme von Angst gegeben
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Physiologische Komponente. Erlebenskomponente
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