Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern. Fachbeitrag Biotoptypen, Flora und Fauna sowie Schutzgebiete

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1 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern Fachbeitrag Biotoptypen, Flora und Fauna sowie Schutzgebiete Juli 2016

2 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern Fachbeitrag Biotoptypen, Flora und Fauna sowie Schutzgebiete - Dokumentenprüfblatt - Erstellt für: Schluchseewerk AG Säckinger Str Laufenburg Erstellt von: AG.L.N. Blaubeuren Dr. Ulrich Tränkle Rauher Burren Blaubeuren Prüfstatus: Bearbeitungsstand: 100 % Revisionsverlauf Rev. Datum Autor Geprüft Freigabe Beschreibung AGLN Fauna: Fertigstellung nach sap SW Prüfung auf Konsistenz und Begriffe AGLN Überarbeitung Basis SW; Korrekturen; Fauna: Fertigstellung nach sap SW SW Löschung und ggf. Rückmeldung zu den Kommentaren AGLN Bearbeitung letzter Kommentare; Endfassungung zu den Kommentaren; Fauna nach Fertigstellung sap _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc

3 03 nn AGLN Einarbeitung Fauna Daten Schluchsee AGLN Überarbeitung Schutzgebiete AGLN Überarbeitung auf Basis zweiter Vollständigkeits prüfung RPF _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc

4 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Material und Methode Biotoptypen und Flora Fauna Untersuchungsgebiet Schutzgebiete Nach 30 BNatSchG und oder 33 NatSchG besonders geschützte Biotope Besonders geschützte Offenlandbiotope auf Basis der Daten BW Besonders geschützte Waldbiotope auf Basis der Daten BW Naturschutzgebiete Waldschutzgebiete Naturdenkmale Landschaftsschutzgebiete Biosphärengebiete Naturparke Natura 2000-Gebiete FFH-Gebiete Vogelschutzgebiete Managementpläne Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-Richtlinie Flora Biotopbeschreibung und Bewertung Gewässer Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches (LUBW 12.11, LRT 3260) Mäßig ausgebauter Bachabschnitt (LUBW LRT 3260) Stark ausgebauter Bachabschnitt (LUBW 12.22) Kanal (LUBW 12.50) Entwässerungsgraben (LUBW 12.61) Naturnaher Bereich eines natürlichen Stillgewässer (LUBW 13.80a, LRT 3110) Naturnaher Bereich eines anthropogenes Stillgewässer (LUBW 13.80b) Naturferner Bereich eines Sees, Weiher oder Teichs (LUBW 13.91a) Naturfernes Kleingewässer (LUBW 13.92) Beschreibung der Fließgewässer Gutach Mettma Schwarza Sägenbach (Fassung 01) Goldersbach (Fassung 02) Seebach (Fassung 03) Waldhofbach (Fassung 04) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite I

5 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli Wannenbach (Fassung 05) Haslachbach (Fassung 06) Schwarzenbach (Fassung 07) Aubach (Fassung 08) Wüstengraben/Kesselbach (Fassung 09) Habsmoosbach (Fassung 10) Taubach (Fassung 11) Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbach (Fassung 12) Kleine Fließgewässer Terrestrische Biotoptypen Natürliche offene Felsbildungen, zum Teil mit Pionierrasen und Felsspaltenvegetation (LUBW 21.11,, FFH-LRT 8220) Anthropogen freigelegte Felsbildungen (LUBW 21.12) Geröll- oder Blockhalde (LUBW 21.32,, zum Teil FFH-LRT 8150) Anthropogene Gesteinshalde (LUBW 21.41) Kiesige oder sandige Abbaufläche oder Aufschüttung (LUBW 21.50) Trockenmauer (LUBW 23.40, ) Gehölzarme terrestrische und semiterrestrische Biotoptypen Natürliches Übergangs- oder Zwischenmoor (LUBW 31.20,, LRT 7140) Kleinseggen-Ried basenarmer Standorte (LUBW 32.10, ) Braunseggen-Ried (LUBW 32.11, ) Waldsimsen-Sumpf (LUBW 32.31, ) Sonstiger waldfreier Sumpf (LUBW 32.33, ) Nasswiese basenarmer Standorte (LUBW 33.23, zum Teil ) Flutrasen (LUBW 33.30, ) Fettwiese mittlerer Standorte (LUBW 33.41) Montane Magerwiese mittlerer Standorte (LUBW 33.44, Zum Teil FFH-LRT 6520) Magerweide mittlerer Standorte (LUBW 33.51) Fettweide mittlere Standorte (LUBW 33.52) Intensivwiesen als Dauergründland (LUBW 33.61) Trittrasen und lückiger Trittrasenbestand (LUBW 33.71, 33.72) Zierrasen (LUBW 33.80) Vegetation einer Kies-, Sand- oder Schlammbank (LUBW 34.22) Land-Schilfröhricht (LUBW 34.52, ) Röhricht des großen Wasserschwaden (LUBW 34.55, ) Rohrglanzgras-Röhricht (LUBW 34.56, ) Sonstiges Röhricht (LUBW 34.52, ) Großseggen-Riede (LUBW 34.60, ) Schlankseggen-Riede (LUBW 34.63, ) Schnabelseggen-Ried (LUBW 34.65, ) Blasenseggen-Ried (LUBW 34.66, ) Mesophytische Saumvegetation (LUBW 35.12) Brennessel-Bestand (LUBW 35.31) Bestand des Drüsigen Springkrautes (LUBW 35.38) Hochstaudenflur quelliger, sumpfiger oder mooriger Standorte (LUBW 35.41, FFH-LRT 6431) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite II

6 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli Gewässerbegleitende Hochstaudenflur (LUBW 35.42, FFH-LRT 6431) Sonstige Hochstaudenflur (LUBW 35.43) Schlagfluren (LUBW 35.50) Annuelle Ruderalvegetation (LUBW 35.61) Ausdauernde Ruderalvegetation trockenwarmer Standorte (LUBW 35.62) Ausdauernde Ruderalvegetation frischer bis feuchter Standorte (LUBW 35.63) Grasreiche, ausdauernde Ruderalvegtation (LUBW 35.64) Feuchtheide (LUBW 36.10) Zwergstrauchheide (LUBW 36.20) Magerrasen bodensauerer Standorte (LUBW 36.41, FFH-LRT 6230) Borstgrasrasen (LUBW 36.41, FFH-LRT 6230) Flügelginsterweide (LUBW 36.42, FFH-LRT 6230) Besenginsterweide (LUBW 36.43) Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation (LUBW 37.11) Gehölzbestände und Gebüsche Feldgehölze (LUBW 41.10, zum Teil ) Feldhecke trockenwarmer Standorte (LUBW 41.21, ) Feldhecke mittlerer Standorte (LUBW 41.22, zum Teil ) Gebüsch trockenwarmer, basenarmer Standorte (LUBW 42.13) Gebüsche mittlerer Standorte (LUBW 42.20) Gebüsche feuchter Standorte (LUBW 42.30, ) Grauweiden- oder Ohrweiden-Feuchtgebüsche (LUBW 42.31, ) Uferweidengebüsch (LUBW 42.40, ) Brombeer-Gestrüpp (LUBW 43.11) Himbeer-Gestrüpp (LUBW 43.12) Gebüsch aus nichtheimischen Straucharten (LUBW 44.12) Hecken mit naturraum- oder standortsuntypischer Artenzusammensetzung (LUBW 44.21) Heckenzaun (LUBW 44.30) Allen, Baumreihen, Baumgruppen, Einzelbäume (LUBW 45.12, 45.20, 45.30) Wälder Bergkiefern-Moorwald (LUBW 51.11,, FFH-LRT *91D0) Rauschbeeren-Fichten-Moorwald (LUBW 51.20,, FFH-LRT *91D0) Schwarzerlen-Bruchwald (LUBW 52.11, ) Birken-Bruchwald (LUBW 52.12, ) Sumpfwald (LUBW 52.20, ) Hainmieren-Schwarzerlen-Auwald (LUBW 52.31, FFH-LRT 91E0*) Schwarzerlen-Eschen-Wald (LUBW 52.32,, FFH-LRT 91E0*) Gewässerbegleitender Auwaldstreifen (LUBW 52.33,, FFH-LRT 91E0*) Grauerlen-Auwald (LUBW 52.34,, FFH-LRT 91E0*) Schluchtwald frischer bis feuchter Standorte (LUBW 54.10, zum Teil FFH-LRT 9180*) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite III

7 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli Ahorn-Eschen-Schluchtwald (LUBW 54.11, FFH-LRT 9180*) Buchenwald basenarmer Standorte (LUBW 55.10, FFH-LRT 9110) Nadelwälder und -gehölze (LUBW 57.00) Hainsimen-Fichten-Tannen-Wald (LUBW 57.35, LRT 9410) Sukzessionswald aus Laubbäumen (LUBW 58.10) Sukzessionswald aus Laub- und Nadelbäumen (LUBW 58.20) Laubbaumbestand (LUBW 59.10) Mischbestand aus Laub- und Nadelbäumen (LUBW 59.21, 59.22) Nadelbaum-Bestand, Lärchen-Bestand (LUBW 59.40, 59.45) Fichtenbestand (LUBW 59.44) Parkwald (LUBW 59.50) Biotoptypen der Siedlungs- und Infrastruktur Gebäude, Bauwerke (60.10) Strasse, Wege, Plätze (LUBW 60.21, 60.23, 60,24, 60.25) Gleisbereich (LUBW 60.30) Fläche für Ver- oder Entsorgungsanlage (LUBW 60.40, 60.41, 60.43) Garten (LUBW 60.60) Zusammenfassung Fauna Säugetiere Paarhufer und Nagetiere Haselmaus Allgemeines Methodik Bestand Gefährdung und Schutz Vorkommen und Verbreitung im Untersuchungsgebiet Biber Fledermäuse Erfassungsmethodik Artenspektrum, Gefährdung und Schutz Gesamtartenrepräsentanz der Fledermäuse Fledermäuse in den Untersuchungsflächen Stetigkeit Artenrepräsentanz Batcorder Fläche P Fläche P Fläche P Fläche P Brücke in Schluchsee Zusammenfassung Aktivitätsdichte Quartiere in den Untersuchungsflächen Artspezifische Verbreitung Zusammenfassung der Fledermausvorkommen Externe Daten Literaturrecherche _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite IV

8 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli Vögel Fließgewässer und Umfeld Kartierung Schluchsee Methodik Ergebnisse Geschützte und wertgebende Arten Besonders und streng geschützte Arten Gefährdete und schonungsbedürftige Arten Bestandsbeschreibung Auerhuhn Amphibien Reptilien Schmetterlinge Libellen Sonstige Arten Zusammenfassung Literatur Anhang Abbildungsverzeichnis Abbildung 6.1: Haselmausbegehung: links Direktnachweis Haselmaus; rechts Haselmaustube, Fläche Abbildung 6.2: Haselmausbegehung: links Haselmausnest in Tube, Fläche 19; rechts Laubeintrag in Tube Abbildung 6.3: Haselmausbegehung: links Haselmaushabitat, Fläche 19; rechts Haselmaushabitat, Fläche Abbildung 6.4: Anzahl der Rufaufnahmen Abbildung 6.5: Vergleichende Darstellung der Verteilung der Fledermauskontakte (Balken) pro Untersuchungsfläche über den gesamten Untersuchungszeitraum Abbildung 6.6: Fotodokumentation Quartieruntersuchung Brücke in Schluchsee und angrenzende Unterführung: oben links Brücke in der Übersicht, oben rechts Detail eines Bogens, unten links Unterführung, unten rechts Unterführung im Detail mit gelöster Fugenmasse Abbildung 6.7: Auerhuhnrelevante Flächen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite V

9 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli 2016 Tabellenverzeichnis Tabelle 3.1: Liste der nach 30 BNatSchG und oder nach 33 NatSchG besonders geschützten Biotoptypen mit Angabe der Gesamtfläche... 5 Tabelle 3.2: Geschützte Offenlandbiotope des Untersuchungsgebietes... 6 Tabelle 3.3: Geschützte Offenlandbiotope im Umfeld des Untersuchungsgebietes Tabelle 3.4: Geschützte Waldbiotope des Untersuchungsgebietes Tabelle 3.5: Geschützte Waldbiotope im Umfeld des Untersuchungsgebietes Tabelle 3.6: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Hochschwarzwald um Hinterzarten Tabelle 3.7: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen Tabelle 3.8: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Täler von Schwarza, Mettma, Schlücht, Steina Tabelle 3.9: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Hochschwarzwald um den Feldberg Tabelle 3.10: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Südschwarzwald Tabelle 3.11: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen Tabelle 3.12: Arten des Vogelschutz-Gebietes Südschwarzwald Teilgebiet Blasiwald Tabelle 3.13: Liste der Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL und die zugeordneten Biotoptypen mit Angabe der Gesamtfläche. * = prioritäre Lebensraumtypen Tabelle 4.1: Liste der gefährdeten oder geschützten Pflanzenarten Tabelle 5.1: Liste der Biotoptypen im Untersuchungsgebiet mit der jeweiligen Gesamtfläche Tabelle 6.1: Liste der Säugetierarten (ohne Fledermäuse) Tabelle 6.2: Nachweise der Hasel- und Gelbhaselmaus in den Untersuchungsflächen um den Schluchsee Tabelle 6.3: Haselmaus: Gefährdung und Schutz Tabelle 6.4: Liste der Detektor-Begehungstermine Fledermäuse Tabelle 6.5: Liste aller Erhebungstermine der Artengruppe Fledermäuse Tabelle 6.6: Gefährdungs- und Schutzstatus Fledermäuse Schluchsee Tabelle 6.7: Stetigkeit der Fledermausvorkommen Detektordaten Tabelle 6.8: Stetigkeit der Fledermausvorkommen Batcoderdaten _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite VI

10 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli 2016 Tabelle 6.9: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P Tabelle 6.10: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P Tabelle 6.11: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P Tabelle 6.12: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P Tabelle 6.13: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche Brücke Tabelle 6.14: Abundanzklassen nach LANU (2008) zur Bewertung der Aktivitätsdichte an Standorten mit automatisierten Erfassungsgeräten Tabelle 6.15: Bewertung der Aktivitätsdichten (gerundet) der automatisierten Erfassung der Untersuchungsflächen nach Tabelle 6.15 (k. A. = keine Aufzeichnung) Tabelle 6.16: Liste der Vogelarten Tabelle 6.17: Liste Brutvögel am Ufer des Schluchsees Tabelle 6.18: Liste Nahrungsgäste (einschl. Druchzügler und Wintergäste) am Ufer des Schluchsees Tabelle 6.19: Liste Amphibienarten Tabelle 6.20: Liste Reptilienarten Tabelle 6.21: Liste Tagfalterarten Tabelle 6.22: Liste Tagfalterarten Tabelle 6.23: Liste Libellenarten Tabelle 6.24: Liste Heuschrecken Tabelle 9.1: Gesamtliste der Pflanzenarten des Untersuchungsraumes getrennt nach Gewässersystemen mit Angabe der Gesamtartenzahl pro Gewässersystem und der relativen und absoluten Stetigkeit der einzelnen Pflanzenarten Planverzeichnis P_D.I.10 Biotyp_Bestand_001 bis 016: Bestand der Biotoptypen; 1:2.500 P_D.I.10 Biotyp_Bewert_001 bis 016: Bewertung der Biotoptypen; 1:2.500 P_D.I.10 Biotyp_ 30_33_LRT_001 bis 016: 30 BNatSchG, 33 NatSchG und Lebensraumtypen Anhang I FFH-RL; 1: _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite VII

11 Wasserrechtsverfahren Oberstufe Häusern: Fachbeitrag Biotoptypen, Flora, Fauna Verzeichnisse Juli 2016 P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003: Haselmaus, Biber und Zauneidechse im Schluchsee; 1:4.000 P_D.I.10 sap_brutvögel_001 bis 003: Brutvögel im Bereich Schluchsee; 1:4.000 P_D.I.10 sap_vögel_nahrg_001 bis 003: Vögel - Nahrungsgäste im Bereich Schluchsee; 1:4.000 P_D_V Schutzgebiete_I_001 bis 007: Pläne mit den Schutzgebieten; 1:5.000 (D.V Antragsunterlagen) P_D_V Schutzgebiete_II_001 bis 007: Pläne mit den Schutzgebieten; 1:5.000 (D.V Antragsunterlagen) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc Seite VIII

12 Einleitung Juli Einleitung Die Schluchseewerk AG betreibt seit 1931 das Pumpspeicherkraftwerk Häusern im Südschwarzwald, das die Wasserkräfte im Bereich Schluchsee und Schwarza nutzt und ein Kraftwerk der insgesamt dreistufigen Kraftwerkskaskade WGS (Werksgruppe Schluchsee) ist. Das in den Jahren 1929 bis 1931 erbaute Kraftwerk erhielt eine unbefristete Bau- und Betriebsgenehmigung sowie eine befristete wasserrechtliche Bewilligung aus dem Jahre 1928, welche am 16. März 2017 ausläuft. Zur Oberstufe Häusern gehören neben Schluchsee, Schwarzabecken, Titisee und Windgfällweiher 12 so genannte Großfassungen an den Fließgewässern Sägenbach, Goldersbach, Seebach, Waldhofbach, Wannenbach, Haslachbach, Schwarzenbach Aubach, Wüstengraben/Kesselbach, Habsmoosbach, Schwarza, Taubach und Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbach sowie 64 kleine bzw. kleinste Bachfassungen. Die Schluchseewerk AG beabsichtigt die Oberstufe Häusern wie im Antrag dargelegt zu betreiben. Im Zuge des dazu notwendigen Wasserrechtsverfahrens Oberstufe Häusern (Neue Konzession Häusern (NKH)) sind die Auswirkungen der Fortführung des Betriebes der Oberstufe Häusern auf die Umwelt zu untersuchen. Der vorliegende Fachbeitrag beschreibt und bewertet die Biotoptypen und Flora und beschreibt die Schutzgebiete, besonders geschützten Biotope, sonstige wertgebende Biotoptypen und die Fauna im Vorhabensraum. 2 Material und Methode 2.1 Biotoptypen und Flora Grundlagen Grundlage ist die flächendeckende biotoptypenkundliche Kartierung der Biotoptypen im Maßstab 1 : Die Biotoptypenkartierung wurde während der Vegetationsperiode in den Jahren 2013 und 2014 durchgeführt. Ein schmaler, den Schluchsee umgreifender Bereich wurde im Frühjahr 2015 erfasst. Die Biotoptypen werden mit der Biotopkartierung des Landes Baden-Württemberg abgeglichen und kartografisch flächenscharf aufgearbeitet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 1

13 Material und Methode Juli 2016 Flora Für die einzelnen Fließgewässer und für einzelne räumlich gut abgrenzbare Räume (z.b. Kartierraum um den Hangkanal) wurden getrennte Florenlisten erstellt. Diese umfassen alle im Gelände während der Kartierungen vorgefundenen Pflanzenarten. Die Benennung der Arten richtet sich vorzugsweise nach OBERDORFER (2001). In Teilen auch nach SEBALD & SEYBOLD (1992) und SEBALD et al. (1990; 1992a; 1992b; 1996a; 1996b; 1998a). Schutzkategorien Die Biotoptypen werden geprüft, ob sie nach Anhang I FFH-RL als Lebensraumtypen einzustufen sind. Die Biotoptypen werden auch geprüft, ob sie nach 30 BNatSchG und oder als 33 NatSchG von Baden-Württemberg als gesetzlich geschützt einzustufen sind. Für die Biotoptypenkartierung wurden folgende externe Datenquellen hinzugezogen: bestehende Schutzgebietsausweisungen (Natura 2000-Gebiete, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale), Daten der Biotopkartierung des Landes Baden-Württemberg (s. Daten- und Kartendienst der LUBW). Benennung und Bewertung Die Benennung, Nummerierung und Bewertung der Biotope erfolgt nach LUBW (2009) bzw. ÖKVO (2010). Ergänzend wurde OBERDORFER (1957; 1977; 1978; 1983; 1992) herangezogen. Bei der Bewertung der Biotoptypen wurde nach den Kriterien der ÖKVO (2010) vor Ort Zu- oder Abschläge vorgenommen und notiert. Kriterien, die häufiger auftraten, wie z.b. artenarm oder gehölzreich wurden bei der textlichen Darstellung der Bewertung hervorgehoben. Vorhabensbezogen - und damit abweichend vom LUBW-Standard - wird die Biotoptypenqualität der Gewässer mit Großfassungen sowie der Gutach, Mettma und Schwarza zusätzlich in eigenen Textabschnitten beschrieben und bewertet. Ferner werden die kleineren Bäche zusammenfassend beschrieben und bewertet. Beschreibung Die Beschreibung der Biotoptypen erfolgt in Kapitel 5 ab S. 49. In der Überschriftzeile pro Biotoptyp sind die kennzeichnenden Nummern nach LUBW (2009) bzw. ÖKVO (2010) und die Kennzeichnung des Lebensraumtyps nach Anhang I FFH-RL aufgeführt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 2

14 Material und Methode Juli Fauna Während der Geländearbeiten wurden alle Zufallsfunde der sonstigen bestimmbaren Tierarten aufgenommen. Es handelt sich hierbei um keine systematische Erfassung. Im Rahmen der faunistischen Kartierungen im Bereich des Schluchsee wurden ausgewählte Arten nach Anhang IV erfasst. Die Methodik ist den einzelnen Abschnitten bei den Tiergruppen zu entnehmen. In die faunistische Auswertung gehen auch die Daten des Landesbetrieb ForstBW, vertreten durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), ein. Zusätzlich wurden im Rahmen des Verfahrens die Naturschutzverbände, Gemeinden und Behörden befragt. Sofern hieraus faunistische Daten resultierten, sind diese hier mit aufgenommen. 2.3 Untersuchungsgebiet Der Untersuchungsraum ist wie folgt abgegrenzt: Entlang aller durch die Oberstufe Häusern beeinflusster Gewässer je 25 m rechts/links ab 100 m oberhalb der Großfassungen bzw. mindestens bis in das frei fließende Gewässer. Entlang von Haslachbach und Mettma wurde der Untersuchungsraum auf 250 m Länge gewässerabwärts ausgedehnt. Entlang des Hangkanals je 25 m rechts/links. Der Untersuchungsraum wurde dort erweitert, wo Klein- und Kleinstfassungen inkl. Ihrer zu- und abführenden Gewässer bzw. Fließgewässerstrukturen außerhalb dieses Puffers liegen. Dies betrifft v. a. Bereiche im Bärental und den Bereich südlich der Ortschaft Bärental. Diese Bereiche wurden analog je 25 m rechts/links erfasst. Nicht erfasst wurden die Bereiche unterhalb der Klein-/Kleinstfassungen bis 05.30, da hier im amtlichen Gewässernetz des Landes Baden-Württemberg (AWGN_4) keine Gewässer vorhanden sind. Der Schluchsee (Bezug Stauziel 930 m ü. NN, badisches Höhensystem) mit einem Bereich von je 50 m see- (oberhalb des Stauziels) und landseitig. Der Windgfällweiher mit einem Bereich von je 25 m see- und landseitig (oberhalb des Wasserspiegels). Das Schwarzabecken (Bezug Stauziel 723 m ü. NN, badisches Höhensystem) mit einem Bereich von je 25 m see- (oberhalb des Stauziels) und landseitig. Das NSG Feldberg innerhalb des oben abgegrenzten Raumes fließgewässerabwärts bis zur Grenze des NSG. Das NSG Rotmeer innerhalb des oben abgegrenzten Raumes ab der Grenze des NSG fließgewässerabwärts bis zum Hangrohrkanal (Fließgewässer im NSG Rotmeer; nicht identisch mit dem Hangkanal) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 3

15 Schutzgebiete Juli 2016 Ergaben sich bei den Kartierungen Hinweise auf potenziell relevante räumlichfunktionale Zusammenhänge, wurde der Kartierbereich fließend erweitert. Der Titisee wurde nicht kartiert. Es ergibt sich ein Untersuchungsraum von ca. 527,11 ha bzw. inkl. dem vollständigem Schluchsee (Stauziel 930 m ü. NN) von ca. 930 ha. 3 Schutzgebiete Im Bereich des Untersuchungsgebietes der Biotoptypen / Flora bzw. im direkten Umfeld sind folgende Schutzgebiete vorhanden (UDO: Umwelt-Daten und -Karten Online, Stand ). Diese sind in den Plänen P_D_V_Schutzgebiete_I_001 bis 007 und P_D_VI_Schutzgebiete_II_001 bis 007 dargestellt. In diesen Plänen sind auch die geschützten Offenlandbiotope und die geschützten Waldbiotope dargestellt. Die nach 30 BNatSchG und 33 NatSchG besonders geschützten Biotope und die nach Anhang I FFH-RL als Lebensraumtypen einzustufenden Biotoptypen sind in den Plänen P_D.I.10 Biotyp_ 30_33_LRT_001 bis 016 dargestellt. 3.1 Nach 30 BNatSchG und oder 33 NatSchG besonders geschützte Biotope Im Rahmen der Biotoptypenerfassung wurden auch die nach 30 BNatSchG und / oder nach 33 NatSchG besonders geschützten Biotoptypen erfasst. Insgesamt kommen 50 verschiedene Biotoptypen mit einer Gesamtfläche von 110,7 ha im Untersuchungsraum der Biotoptypen vor. Insgesamt sind es Strukturen. In Tabelle 3.1 sind die besonders geschützten Biotope und ihre Biotoptypenklassifizierung aufgeführt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 4

16 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.1: Liste der nach 30 BNatSchG und oder nach 33 NatSchG besonders geschützten Biotoptypen mit Angabe der Gesamtfläche Biotoptyp Fläche [ha] Biotoptyp Ahorn-Eschen-Schluchtwald 3,23 Magerrasen bodensaurer Standorte Fläche [ha] Bergkiefern-Moorwald 1,39 Mäßig ausgebauter Bachabschnitt 0,04 Besenginsterheide 0,61 Nasswiese basenarmer Standorte 5,77 Birken-Bruchwald 0,46 Nasswiese basenarmer Standorte artenarm Blasenseggen-Ried 0,28 Nasswiese basenarmer Standorte artenreich Borstgrasrasen 0,79 Nasswiese basenarmer Standorte brach Borstgrasrasen artenarm 0,46 Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches Borstgrasrasen artenreich 1,12 Naturnaher Bereich eines anthropogenen Stillgewässers 0,35 0,62 0,14 0,12 15,60 14,54 Borstgrasrasen beeinträchtigt 0,32 Natürliche offene Felsbildungen 1,19 Braunseggen-Ried 0,44 Natürliches Übergangs- oder Zwischenmoor Feldgehölze ( 33 NatSchG) 0,85 Rauschbeeren-Fichten-Moorwald 0,23 Feldhecken ( 33 NatSchG) 1,48 Rohrglanzgras-Röhricht 3,41 Feuchtheide 0,27 Röhricht des Großen Wasserschwadens Fichtenhochwald 0,40 Schlankseggen-Ried 1,50 Flutrasen 2,55 Schluchtwald frischer bis feuchter Standorte Gebüsch feuchter Standorte 2,25 Schnabelseggen-Ried 1,73 Geröll- oder Blockhalde 2,56 Schwarzerlen-Bruchwald 0,36 Gewässerbegleitende Hochstaudenflur Gewässerbegleitender Auwaldstreifen 0,99 0,18 3,65 8,39 Schwarzerlen-Eschen-Wald 5,33 2,70 Sonstiger waldfreier Sumpf 0,60 Grauerlen-Auwald 6,71 Sonstiges Röhricht 0,02 Grauweiden- oder Ohrweiden- Feuchtgebüsch 2,77 Sumpfwald 1,60 Großseggen-Ried 1,30 Trockenmauer ( 33 NatSchG) 0,26 Hainmieren-Schwarzerlen-Auwald 4,93 Uferweiden-Gebüsch 0, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 5

17 Schutzgebiete Juli 2016 Biotoptyp Hochstaudenflur quelliger, sumpfiger oder mooriger Standorte Kleinseggen-Ried basenarmer Standorte Fläche [ha] Biotoptyp Fläche [ha] 3,43 Waldsimsen-Sumpf 0,09 0,55 Zwergstrauch- und Ginsterheide 1, Besonders geschützte Offenlandbiotope auf Basis der Daten BW Im Untersuchungsgebiet sind 80 in Tabelle 3.2 zusammengefasste in Baden- Württemberg besonders geschützte Offenlandbiotope auf Basis der Daten BW (UDO: Umwelt-Daten und -Karten Online) vorhanden (Stand ). Die Fläche liegt bei ca. 33,46 ha. Tabelle 3.2: Geschützte Offenlandbiotope des Untersuchungsgebietes Biotopnr. Name Beschreibung Feuchtgrünland W Campingplatz Bankenhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Zwischenmoor im Mündungsbereich Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge- Seebach - Titi-See wässervegetation Feldhecke NO Drehkopf Feldhecken, Feldgehölze Naßwiesen NW der Haslach bei der Ortschaft Drehkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen SO der Haslach bei Ortschaft Drehkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Hochstaudenflur am Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach an der Zipfelhofmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtgrünland zwischen Zipfelhof u. Zipfelhofmühle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feldgehölze u. Feldhecken SW Feldhecken, Feldgehölze Zipfelhof Bach SW Zipfelhof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Naßwiese u. Kleinseggenried NW Zipfelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Kleinseggenriede u. Naßwiesen O Zipfelhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiese u. Waldsimsensumpf zw. Zipfel- u. Michelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen S Steiertenkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Haslach zw. Falkau u. Altglashüt- Quellbereiche, natürliche und naturnahe Berei _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 6

18 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung ten che fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Moor W Lochert bei Altglashütten Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seebach zw. Zipfel- u. Michelhof Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Naßwiesen NW Kunzenmoos Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen N Mittel-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiese u. Flügelginsterweide Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen SW 'Auf der Plätze' Feuchtvegetation S 'Auf der Plätze' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation in 'Auf der Plätze' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Haslach W Altglashütten Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichten-Feldgehölze in Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Feuchtvegetation zw. Falkau u. Altglashütten Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Trockenmauern u. Steinriegel im Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Unter-Bärental Naßwiesen zw. Bartels- u. Henslerhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgrünland N Seewald Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgrünland bei Oberaha Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation O Lunzihof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecken W Aha Feldhecken, Feldgehölze Steinriegel u. Naßwiesen SW Aha Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgebiet 'Gutachniederung' Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation westlich Neustadt Feldgehölze am Westrand von Feldhecken, Feldgehölze Neustadt Auwaldstreifen an der Gutach bei Titisee Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Magerrasen beim Rieslehof in Titisee Feldhecken u. Steinriegel im Unter- Bärental Bäche u. Feuchtvegetation im Hinter-Bärental Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feldhecken, Feldgehölze Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiese N Kläranlage Vorder- Bärental Naßwiese SW Michelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 7

19 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Feldhecke S Michelhof Feldhecken, Feldgehölze Kleinseggenried SO Böllehäusle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seebach O Böllehäusle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtvegetation SW Seewald Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Waldsimsensumpf SO Löffelschmiedwässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge Feuchtgrünland SO Henslerhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtgrünland S Bankenhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seebach zw. Seewald u. Titi-See Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Bach S Hintererwald Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Flügelginsterweiden u. Naßwiesen NW Campingp. 'Wolfsgrund' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Seebach SO Bartelshof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Naßwiesen SO Bartelshof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Waldsimsensumpf S Böllehäusle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtvegetation u. Borstgrasrasen im Ober-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtheide S Waldhofwiese Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Schluchseeufer bei Seebruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Feldhecken am Südufer des Feldhecken, Feldgehölze Schluchsees Feuchtvegetation N Eisenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtvegetation bei Eisenbreche Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtvegetation entlang des Aubaches W Faulenfürst Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Trockenmauer NW des Aubaches Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Flügelginsterweide SO des Aubaches Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Aubach SW Faulenfürst Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach am Zipfelhof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Berei _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 8

20 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung che fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtgebüsch bei Unteraha Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Schlankseggenried am Schluchseeufer Feldhecken, Feldgehölze bei Unteraha Feldhecken am Bahnhof Aha Feldhecken, Feldgehölze Borstgrasrasen und Feuchtvegetation SO Jägergut Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Magerrasen S Jägergut Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Seebach beim Kunzenmoos Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtvegetation im Kunzenmoos Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecken im Hinter-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Hochstaudenflur S Eisenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Magerrasen S Eisenbreche Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Schwarza bei Schweine Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Borstgrasrasen und Naßwiesen um die Lochmühle Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation an der L170 W Franzosenbuck Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Blockhalden am Südufer des Schluchsees Rohrglanzgrasröhricht bei Unteraha Bach u. Naßwiese S Forstamt Schluchsee Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Im angrenzenden Umfeld (Untersuchungsgebiet Landschaftsbild) sind weitere 139 in Tabelle 3.3 zusammengestellte in Baden-Württemberg besonders geschützte Offenlandbiotope auf Basis der Daten BW (UDO: Umwelt-Daten und -Karten Online) vorhanden (Stand ). Die Biotope, die mit Teilflächen auch im Untersuchungsgebiet Tiere und Pflanzen vorkommen, sind ebenfalls aufgeführt. Die Biotope weisen eine Fläche von ca. 55,48 ha auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 9

21 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.3: Geschützte Offenlandbiotope im Umfeld des Untersuchungsgebietes Biotopnr. Name Beschreibung Zwischenmoor im Mündungsbereich Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge- Seebach - Titi-See wässervegetation Steinriegel SO Ober-Bärental Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Naßwiese SO Ober-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiese u. Feuchtgebüsch SO Ober-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen u. Kleinseggenriede N Drehkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldgehölz NO Ortschaft Drehkopf Feldhecken, Feldgehölze Feldhecke NO Drehkopf Feldhecken, Feldgehölze Felsen bei der Ortschaft Drehkopf Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Naßwiesen NW der Haslach bei der Ortschaft Drehkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen SO der Haslach bei Ortschaft Drehkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldgehölze beim Hermeshof in Titisee Feldhecken, Feldgehölze Feldgehölze im Kurpark Schluchsee Feldhecken, Feldgehölze Trockenmauer S Kirche Schluchsee Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Hochstaudenflur am Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Steinriegel bei der Zipfelhofmühle Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Bach an der Zipfelhofmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtgrünland zwischen Zipfelhof u. Zipfelhofmühle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feldgehölze u. Feldhecken SW Feldhecken, Feldgehölze Zipfelhof Naßwiese u. Kleinseggenried NW Zipfelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Kleinseggenriede u. Naßwiesen O Zipfelhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Flügelginsterweide O Zipfelhof Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feldgehölz mit Steinriegel O Zipfelhof Feldhecken, Feldgehölze Naßwiese u. Waldsimsensumpf zw. Zipfel- u. Michelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen S Steiertenkopf Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiese u. Kleinseggenried W Michelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Bach NO Mühlematte Quellbereiche, natürliche und naturnahe Berei _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 10

22 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung che fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Moor W Lochert bei Altglashütten Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiesen NW Kunzenmoos Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen N Mittel-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Borstgrasrasen W Unter-Bärental Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Kleinseggenried u. Borstgrasrasen N Unter-Bärental Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiese u. Flügelginsterweide Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen SW 'Auf der Plätze' Feuchtvegetation S 'Auf der Plätze' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation in 'Auf der Plätze' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen N Sommerberg Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Flügelginsterweiden u. Borstgrasrasen W Altglashütten Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feldhecke NW Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Haslach W Altglashütten Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichten-Feldgehölze in Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Feuchtvegetation zw. Falkau u. Altglashütten Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Trockenmauern NO Jugendherberge Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Altglashütten Naßwiese O Jugendherberge Altglashütten Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecke W Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Schwarzenbach mit Hochstaudenflur S Altglashütten Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtvegetation S Altglashütten Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecke in Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Feldhecke am Landschulheim Altglashütten Feldhecken, Feldgehölze Trockenmauern u. Steinriegel im Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Unter-Bärental Feldhecke im Vorder-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Trockenmauer in Ober-Bärental Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Naßwiesen zw. Bartels- u. Henslerhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgrünland N Seewald Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen NO Hinterfalkau Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswie _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 11

23 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung sen Schwarzenbach SW Altglashütten Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtgrünland bei Oberaha Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Flügelginsterweiden und Borstgrasrasen am Sommerberg Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feldgehölz u. Feldhecke W Aha Feldhecken, Feldgehölze Feuchtvegetation O Lunzihof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecke O Lunzihof Feldhecken, Feldgehölze Waldsimsensumpf O Lunzihof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feldhecken W Aha Feldhecken, Feldgehölze Steinriegel u. Naßwiesen SW Aha Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen NW Aha Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Flügelginsterweiden am Wirtsgut Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Felsen am Michelhof Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Trockenmauer an der Löffelschmiede Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Feldgehölze auf Steinriegel im Feldhecken, Feldgehölze Hölzlebruck Feuchtgebiet 'Gutachniederung' Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation westlich Neustadt Feldgehölze am Westrand von Feldhecken, Feldgehölze Neustadt Nasswiesen-Magerrasen-Mosaik beim Gallishof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Auwaldstreifen an der Gutach bei Titisee Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Magerrasen beim Rieslehof in Titisee Feldhecken u. Steinriegel im Unter- Bärental Bäche u. Feuchtvegetation im Hinter-Bärental Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feldhecken, Feldgehölze Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Moor-Heidestadium u. Borstgrasrasen SW Michelhof Moor-Heidestadium SW Michelhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiese N Kläranlage Vorder- Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Bärental Naßwiese SW Michelhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswie _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 12

24 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung sen Feldhecke S Michelhof Feldhecken, Feldgehölze Feuchtvegetation NW Behabühl Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Kleinseggenried SO Böllehäusle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiese SW Seewald Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Borstgrasrasen SW Seewald Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feuchtvegetation SW Seewald Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Waldsimsensumpf SO Löffelschmiedwässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge Feldgehölz O Löffelschmiede Feldhecken, Feldgehölze Feuchtgrünland SW Henslerhof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgrünland SO Henslerhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtgrünland S Bankenhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naßwiese an der Kneipkuranlage Eisenbreche Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Borstgrasrasen an der Kneipkuranlage Eisenbreche Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Bach S Hintererwald Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Flügelginsterweiden u. Naßwiesen NW Campingp. 'Wolfsgrund' Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Steinriegel S Forstamt Schluchsee Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Seebach SO Bartelshof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Naßwiesen SO Bartelshof Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Waldsimsensumpf S Böllehäusle Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtvegetation u. Borstgrasrasen im Ober-Bärental Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Ahorn-Feldgehölz im Ober-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Steinriegel mit Feldhecke im Ober- Bärental Feldhecken, Feldgehölze Borstgrasrasen auf der Waldhofwiese Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feuchtheide S Waldhofwiese Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Steinriegel SO Jägergut Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Felsen am Parkplatz Schluchsee- Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 13

25 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung halle Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Flügelginsterweide S Ortschaft Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- Schuchsee und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Zwergstrauchheide NO Sprungschanze Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwerg- Blasiwald strauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feuchtvegetation N Eisenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Felsen N 'Blasiwälderhof' Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Feuchtvegetation bei Eisenbreche Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtvegetation entlang des Aubaches W Faulenfürst Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiesen SO der Kläranlage Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Faulenfürst Trockenmauer NW des Aubaches Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Flügelginsterweide SO des Aubaches Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Steinriegel u. Flügelginsterweiden S Faulenfürst Feldhecken am Bahnhof Aha Feldhecken, Feldgehölze Flügelginsterweide u. Feldhecke am Ortsrand Schluchsee Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Borstgrasrasen und Naßwiesen bei der Ortschaft Schluchsee Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation S Ortschaft Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Schluchsee Borstgrasrasen und Feuchtvegetation SO Jägergut Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Magerrasen S Jägergut Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Feuchtvegetation im Kunzenmoos Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Trockenmauer im Kunzenmoos Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Feldgehölz im Hinter-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Feldhecken im Hinter-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Feldhecken NW Götzenberg Feldhecken, Feldgehölze Kleinseggenriede NW Götzenberg Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feldgehölze u. Borstgrasrasen NW Feldhecken, Feldgehölze Ober-Bärental Trockenmauer bei Eisenbreche Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Hochstaudenflur S Eisenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 14

26 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Magerrasen S Eisenbreche Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Trockenmauer S Eisenbreche Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Borstgrasrasen und Naßwiesen um die Lochmühle Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtvegetation an der L170 W Franzosenbuck Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feldhecke im Ober-Bärental Feldhecken, Feldgehölze Naßgalle und Fließgewässer am Wiesenweg Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach u. Naßwiese S Forstamt Schluchsee Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Naßwiese u. Schnabelseggenried S Lochmühle Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtgebüsch u. Feldhecke SO Ober-Bärental Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel 3.3 Besonders geschützte Waldbiotope auf Basis der Daten BW Im Untersuchungsgebiet sind 87 in Tabelle 3.4 zusammengefasste in Baden- Württemberg geschützte Waldbiotope auf Basis der Daten BW (UDO: Umwelt-Daten und -Karten Online) vorhanden (Stand ). Die Fläche liegt bei ca. 66,05 ha. Tabelle 3.4: Geschützte Waldbiotope des Untersuchungsgebietes Biotopnr. Name Beschreibung FND "Windgfällweiher" - Moorrandwälder NSG "Rotmeer" - Moorwälder SO Stefansbühl NSG "Rotmeer" - Geißelmoos- Fichtenwälder Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Verlandungsbereiche am Windgfällweiher FND "Windgfällweiher" - Moorflächwässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge FND "Windgfällweiher" - Verlandungszonwässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge FND "Windgfällweiher"- Fichtenwald Nicht geschützte Biotope NSG "Rotmeer" - Hochmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation NSG "Rotmeer" - verlandender Nicht geschützte Biotope _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 15

27 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Graben Geißelmoos-Fichtenwälder W und Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und O Rotmeer Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Geißelmoos-Fichtenwald S Windgfällweiher Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Krummenbach Zufluß zum Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche Schluchsee fließender Binnengewässer einschließlich ih- rer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Sukzession SO Unteraha Nicht geschützte Biotope Bachlauf an der Kohlhütte Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Wiesenfläche Wüstengraben Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Fichtenwald SO Oberaha Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Weidengebüsch SW Aha Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Verlandungsbereich Schluchsee O Oberaha Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Sukzessionswald Aha Nicht geschützte Biotope Fichtenwald NW Unteraha Nicht geschützte Biotope Verlandungsbereich Schluchsee Feldhecken, Feldgehölze Unteraha Feuchtbiotop NO Behabühl im Bärental Nicht geschützte Biotope Feuchtbiotop N Habsmoorbächle Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Feuchtbiotop SW Einsenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach NO Windgfällweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald O Altglashütten Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Moorbereiche SO Windgfällweiher Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Erlenwald SO Windgfällweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Felsen N der Schluchseemauer Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Ufergehölz Seehalde Nicht geschützte Biotope Moorwald N Eisenbreche Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Aubach O Seebrugg Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 16

28 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Habsmoosbächle m. Zufluß SW Eisenbrechche Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereirer fließender Binnengewässer einschließlich ih- Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtwald W Amertsfeld Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Mettma bei Amertsfeld Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Seitenbäche der Schwarza mit Auenwald Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Felsbiotope O Schwarza Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Seebach SW Zipfelmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald am Waldhofmoor (1) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften BW "Feldseewald" - Waldhofmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seggenried N Waldhofmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seebach mit Zuflüssen O Feldsee Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtwiese an der Schwarza S Teufelsküche Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Tannholz im Hirzensprung NW Nicht geschützte Biotope Schönenbach Schwarza zwischen Lochmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche und Schweine fließender Binnengewässer einschließlich ih- rer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Sukzession S Mahlerwald O Nicht geschützte Biotope Schwarza Sukzession Schwarzahalde N Nicht geschützte Biotope Schwarzabruck Weidehang O Schwarza S Teufelsküche Nicht geschützte Biotope Goldersbach / Sägenbach Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Tannenwald O Schwarzabruck Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Schwarza N Lochmühle - Auenwald Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Bergahorn-Buchen-Wald SO Waldhofmoor BW Feldsee - Seebach-Zuflüsse SO Feldsee Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ih _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 17

29 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung rer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald Waldhofmoor (2) Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Felsnase NO Schweine Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Geißelmoos-Fichtenwälder O Schwarza Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Schwarza S Schluchsee Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Schwarza S Schluchsee Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Blockhalden O Schwarza Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Seebach NO Bärental Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtbiotop S Wunderlehof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichten-Wald NW Zipfelmühle Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Sägenbach beim Zipfelhof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche NSG "Feldberg" -Fichtenwald Kunzenmoos Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Magerrasen beim Wunderlehof Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Flachmoor W Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Moorrandwald W des Titisees Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Pflanzenstandorte S Wunderlehof Nicht geschützte Biotope Geißelmoos-Fichtenwald Buchbühl Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Flachmoor und Weiher Imberiwald Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Übergangsmoor NW Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Flügelginsterweide am Unterkrummen Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Sukzession am Schluchsee N Unterkrummen Nicht geschützte Biotope Bachlauf O Höchenschwand Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 18

30 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Felsen Schwarzahalden Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Bergbach NO Dreherhäusleweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Felsen Zainenbühl S Schwarzabruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Schluchtwald N Schwarzabruck Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Schwarza von der Lochmühle bis Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Schwarzabruck Mischwald Schwarzabruck Nicht geschützte Biotope Sukzessionsfläche am Schwarzastausee Nicht geschützte Biotope Mischwald am Zainenbühl Nicht geschützte Biotope Schwarzabruck Felsen im Schwarzatal NO Häusern Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockwald NW Schwarzabruck (1) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Blockwald NW Schwarzabruck (2) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Blockhalden Schwarzatal O Häusern Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockhalden Schwarzabruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Im angrenzenden Umfeld (Untersuchungsgebiet Landschaftsbild) sind weitere 114 in Tabelle 3.5 zusammengestellte in Baden-Württemberg geschützte Waldbiotope auf Basis der Daten BW (UDO: Umwelt-Daten und -Karten Online) vorhanden (Stand ). Die Biotope, die mit Teilflächen auch im Untersuchungsgebiet Tiere und Pflanzen vorkommen, sind ebenfalls aufgeführt. Die Biotope weisen eine Fläche von ca. 59,24 ha auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 19

31 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.5: Geschützte Waldbiotope im Umfeld des Untersuchungsgebietes Biotopnr. Name Beschreibung FND "Windgfällweiher" - Moorrandwäldewässervegetation Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Ge NSG "Rotmeer" - Moorwälder SO Stefansbühl Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation NSG "Rotmeer" - Geißelmoos- Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Fichtenwälder Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Verlandungsbereiche am Windgfällweiher Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder FND "Windgfällweiher" - Moorfläche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation FND "Windgfällweiher" - Verlandungszone Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation FND "Windgfällweiher"- Fichtenwald Nicht geschützte Biotope NSG "Rotmeer" - Hochmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Geißelmoos-Fichtenwälder W und Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und O Rotmeer Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Waldmoorkomplexe O Rotmeer Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Geißelmoos-Fichtenwald S Windgfällweiher Krummenbach Zufluß zum Schluchsee Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Sukzession SO Unteraha Nicht geschützte Biotope Wiesenfläche Wüstengraben Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Waldrand O Behabühl im Bärental Strukturreiche Waldränder Fichtenwald SO Oberaha Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Sukzessionswald Aha Nicht geschützte Biotope Fichtenwald NW Unteraha Nicht geschützte Biotope Feuchtbiotop W Götzenberg im Bärental Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feuchtbiotop NO Behabühl im Bärental Nicht geschützte Biotope Steinbruch oberhalb B 317 Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Flügelginsterweide SW Eisenbreche Nicht geschützte Biotope Tannenwald Vorderer Wald SO Nicht geschützte Biotope Schluchsee Feuchtbiotop N Habsmoorbächle Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 20

32 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Feuchtbiotop SW Einsenbreche Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach NO Windgfällweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald O Altglashütten Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Moorbereiche SO Windgfällweiher Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Erlenwald SO Windgfällweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Bach SW Windgfällweiher Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Felsen N der Schluchseemauer Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Felsen Seehalde N Eisenbreche Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Moorwald N Eisenbreche Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Aubach O Seebrugg Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Tümpel N Vorderbärental Altarme, natürliche und naturnahe Bereiche stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer (einschließlich des Bodensees), Moorgewässer Fichtenwälder O und NO NSG "Rotmeer" Feuchte Sukzession SW Eisenbreche Habsmoosbächle m. Zufluß SW Eisenbreche Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Nicht geschützte Biotope Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtwald W Amertsfeld Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Mettma bei Amertsfeld Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Spirkenfilz N Vorderbärental Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Trockenmauer SW Faulenfürst Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Seitenbäche der Schwarza mit Auenwald Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Felsbiotope O Schwarza Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Löss _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 21

33 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung wände Fichtenwald am Waldhofmoor (1) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften BW "Feldseewald" - Waldhofmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Magerweide Waldhofwiese Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Seggenried N Waldhofmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Seebach mit Zuflüssen O Feldsee Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Feuchtwiese an der Schwarza S Teufelsküche Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Tannholz im Hirzensprung NW Nicht geschützte Biotope Schönenbach Dreibach O Lochmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Sukzession S Mahlerwald O Nicht geschützte Biotope Schwarza Sukzession Schwarzahalde N Nicht geschützte Biotope Schwarzabruck Felsen N Wanne Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Nasswiese u. Schnabelseggenried S Lochmühle Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Nicht geschützte Biotope Weidehang O Schwarza S Teufelsküche Trockenmauern u. Lesesteine am Hohlwege, Trockenmauern, Steinriegel Baschnagelhof Bannwald "Feldseewald" - Tobel und Klingen im Wald, Kare und Toteislöcher Bergmischwald im Wald mit naturnaher Begleitvegetation Goldersbach / Sägenbach Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Tannenwald O Schwarzabruck Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Schwarza N Lochmühle - Auenwald Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder SW Feldseewald - Felsen SO Feldseekar Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Niedermoore SO Waldhofmoor Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bergahorn-Buchen-Wald SO Waldhofmoor Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 22

34 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung BW Feldsee - Seebach-Zuflüsse SO Feldsee Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald Waldhofmoor (2) Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Felsnase NO Schweine Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Geißelmoos-Fichtenwälder O Schwarza Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Blockhalden O Schwarza Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Seebach NO Bärental Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichtenwald beim Wunderlemoos Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Feuchtbiotop S Wunderlehof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Fichten-Wald NW Zipfelmühle Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Steinbruch im Rotwasser Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Sägenbach beim Zipfelhof Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Kiefernwald S Bankenhof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation NSG "Feldberg" -Fichtenwald Kunzenmoos Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Fichtenwald im SW "Wunderlemoos" Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Magerrasen beim Wunderlehof Trocken- und Magerrasen, Wacholder- Zwergstrauch- und Ginsterheiden jeweils einschließlich ihrer Staudensäume Flachmoor W Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Feldgehölz S Zipfelhof Feldhecken, Feldgehölze Moorrandwald W des Titisees Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Moorbereich N Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Pflanzenstandorte S Wunderlehof Nicht geschützte Biotope Geißelmoos-Fichtenwald Buchbühl Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 23

35 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Quellbereich Buchbühl S Wunderlehof Waldgesellschaften Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Nicht geschützte Biotope Sukzessionsflächen O Scheuerebene Bach S Seehöfe Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Flachmoor und Weiher Imberiwald Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Übergangsmoor NW Wunderlehof Moore, Sümpfe, Röhrichtbestände, Riede, Gewässervegetation Bach SW Titisee Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Flügelginsterweide am Unterkrummen Streuwiesen, seggen- und binsenreiche Nasswiesen Sukzession am Schluchsee N Unterkrummen Nicht geschützte Biotope Blockhalden Schwarzahalde Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Bachlauf O Höchenschwand Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Felsen Schwarzahalden Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Felsen Zainenbühl S Schwarzabruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockhalde N Heidenschloss Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Schluchtwald N Schwarzabruck Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Schwarza von der Lochmühle bis Naturnahe Bruch-, Sumpf-, Auwälder Schwarzabruck Mischwald Schwarzabruck Nicht geschützte Biotope Sukzessionsfläche am Schwarzastausee Nicht geschützte Biotope Mischwald am Zainenbühl Nicht geschützte Biotope Schwarzabruck Felsen im Schwarzatal NO Häusern Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockwald NW Schwarzabruck (1) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften Blockwald NW Schwarzabruck (2) Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 24

36 Schutzgebiete Juli 2016 Biotopnr. Name Beschreibung Waldgesellschaften Felsen O Schwarzabruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockhalden Schwarzatal O Häusern Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockhalde Oberschwarzhalden Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Blockhalden Schwarzabruck Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Sägebach N Schwarzabruck Quellbereiche, natürliche und naturnahe Bereiche fließender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer, regelmäßig überschwemmte Bereiche Felsen im Schwarzatal NO Höchenschwand Tannenwald im Bannwald "Schwarzahalden" (2) Felsbildungen, Block-, Schutt- und Geröllhalden, Höhlen, Dolinen, Binnendünen, Lehm- und Lösswände Naturnahe Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, regional seltene naturnahe Waldgesellschaften 3.4 Naturschutzgebiete Im Bereich des Untersuchungsgebietes der Biotoptypen befinden sich folgende Naturschutzgebiete: Nr Unteres Seebachtal, im Seebachtal südwestlich des Titisees: Das NSG beinhaltet ein weites Bachtal mit einem Mosaik aus extensiv genutztem Grünland (Goldhaferwiesen, Nasswiesen, Borstgrasrasen), Mooren, Seggenrieden, Hochstaudenfluren, Grauerlenwald, Bruch- und Moorwäldern sowie den Seebach als naturnah ausgebildetes Fließgewässer. Das Tal ist ein glazial entstandenes Trogtal und Zungenbecken des Feldberggletschers, das bereits gegen Ende der letzten Eiszeit wieder verlandete und teilweise vermoorte. Nr Rotmeer, 250 m östlich Bärental: Das NSG umfasst eine Senke mit für den Hochschwarzwald charakteristischen Flachmoorkomplexen und daran anschließende umgebende montane Wälder. Nr Feldberg : Das NSG liegt großflächig westlich des Untersuchungsgebietes und ca. 800 m östlich des Feldberggipfels. Das NSG ist ein Naturraum von besonderer Vielfalt, Eigenart und Schönheit und Beispiel einer glazial überformten Mittelgebirgslandschaft als wichtiges Dokument der nacheiszeitlichen Naturgeschichte. Hervorzuheben sind die in Baden-Württemberg z. T. einzigartigen Pflanzengesellschaften mit arktisch-alpinen, montanen und atlantischen Florenelementen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 25

37 Schutzgebiete Juli 2016 Weitere Naturschutzgebiete sind im näheren Umfeld (Untersuchungsbereich Landschaft) nicht vorhanden. Die Naturschutzgebiete weisen eine Fläche von ca. 72,7 ha auf. Das NSG Nr Schwarza-Schlücht-Tal liegt ca. 5,3 km südlich des Untersuchungsbereichs Landschaft im Bereich der Schwarza und kann somit durch Mindestwasser betroffen sein. Innerhalb des Einzugsgebietes der Oberstufe Häusern liegen noch weitere Naturschutzgebiete (Eschengrundmoos, Erlenbruckmoor, Hinterzartener Moor, Höchenschwander Moor). Diese sind aber nicht durch Wasserausleitung und damit auch nicht durch Mindestwasser und auch nicht über ihre Einzugsgebiete betroffen und insofern nicht relevant. 3.5 Waldschutzgebiete Im Bereich des Untersuchungsgebietes Landschaftsbild sind folgende Waldschutzgebiete gemäß 32 LWaldG vorhanden. Nr Schonwald Wunderlemoos westlich Sägenbach Nr Bannwald Feldseewald vom Feldsee bis zur Waldhofbachsfassung Nr Schonwald Feldbergwald von der Seebachfassung bis zum Hirschbächlein Nr Bannwald Schwarzahalden am südlichen Ende des Untersuchungsgebietes an der Schwarza. Die Waldschutzgebiete weisen eine Fläche von ca. 104 ha auf. 3.6 Naturdenkmale Im Bereich des Untersuchungsgebietes der Biotoptypen befindet sich ein flächenhaftes Naturdenkmal: Windgfällweiher : Weiteren Angaben sind nicht verfügbar. Zwei weitere Naturdenkmale befinden sich im näheren Umfeld (Untersuchungsbereich Landschaft): Hummelweiher : Eine Sommerlinde Toteisloch (weitere Angaben sind nicht genannt) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 26

38 Schutzgebiete Juli Landschaftsschutzgebiete Im Bereich des Untersuchungsgebietes Biotoptypen bzw. Landschaft sind folgende Landschaftsschutzgebiete vorhanden: Nr Titisee-Neustadt, 2 Teilflächen, Titisee und direktes Umfeld Titisee Nr Breitnau-Hinterzarten, großflächig im Nordwesten des Vorhabensraums Nr Schwarzwaldtäler (Schlüchttal), ca. 700 m östlich bzw. nordöstlich der Gemeinde Höchenschwand Nr Lenzkirch, ca. 800 m nördlich des Schluchsees, rund um den Windgfällweiher bis zum Titisee Nr Feldberg-Schluchsee, großflächig im Zentrum des Gebietes rund um den Schluchsee Nr Häusern, nördlich bzw. östlich der Gemeinde Häusern. Die Landschaftsschutzgebiete weisen eine Fläche von ca ,4 ha auf. 3.8 Biosphärengebiete Das Biosphärengebiet Schwarzwald als Folgevorhaben des Naturschutzgroßprojekt Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental wurde durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am 4. Januar 2016 GBl. vom 14. Januar 2016 verordnet. Der für das Untersuchungsgebiet relevante Teil des Biosphärengebietes befindet sich westlich des Schluchsees und westlich der Schwarza. Der westliche Schluchseerand und kleine Teile des südwestlichen Schluchsees sind Teil der Entwicklungszone. Die Schwarza selbst ist überwiegend Teil der Pflegezone. Die westlich anschließenden Bereiche sind überwiegend Teil der Entwicklungszone. Innerhalb des Untersuchungsraums Landschaft liegen 264,96 ha, wobei 2,32 ha auf die Kernzone, 59,66 ha auf die Pflege und 202,98 ha auf die Entwicklungszone entfallen. 3.9 Naturparke Der gesamte Betrachtungsraum gehört zum Naturpark Südschwarzwald, der insgesamt rund km² umfasst _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 27

39 Schutzgebiete Juli Natura 2000-Gebiete FFH-Gebiete Vier FFH-Gebiete liegen innerhalb des Untersuchungsgebietes Biotoptypen bzw. Landschaft. Nr Hochschwarzwald um Hinterzarten Die Gesamtfläche beträgt 1.764,8 ha. Innerhalb des Vorhabensraums des Untersuchungsgebietes Landschaft liegen ca. 286 ha. Die Lage der Teilflächen des Gebietes lässt sich wie folgt untergliedern: Seebach mit Seitengewässer und Titisee Im Einzugsbereich des Hangrohrkanals und des Haslachbaches: Südlich Bärental sowie um die Ortschaften Neuglashütten und Altglashütten Südlich des Windgfällweihers. Der Standard-Datenbogen nennt für das FFH-Gebiet folgende Lebensraumtypen sowie Tier und Pflanzenarten (* = prioritäre Lebensraumtypen/Arten). Tabelle 3.6: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Hochschwarzwald um Hinterzarten Lebensraumtypen 3110 Nährstoffarme Stillgewässer 3130 Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer 3160 Dystrophe Seen 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation* 4030 Trockene Heiden 5130 Wacholderheiden 6230* Artenreiche Borstgrasrasen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 6520 Berg-Mähwiesen 7110* Naturnahe Hochmoore 7120 Geschädigte Hochmoore 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore 7150 Torfmoor-Schlenken 7230 Kalkreiche Niedermoore 8150 Silikatschutthalden 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Tier und Pflanzenarten Cottus gobio (Groppe) Lampetra planeri (Bachneunauge) Astacus torrentium (Steinkrebs) Drepanocladus vernicosus Lynx lynx (Luchs) Callimorpha quadripunctaria (Spanische Fahne) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 28

40 Schutzgebiete Juli 2016 Lebensraumtypen 8230 Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 91D0* Moorwälder 91E0* Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 9110 Hainsimsen-Buchenwald 9130 Waldmeister-Buchenwald 9140 Subalpine Buchenwälder 9180* Schlucht- und Hangmischwälder 9410 Bodensaure Nadelwälder * LRT ist im Datenbogen nicht genannt, kommt aber vor. Nr Blasiwald und Unterkrummen Tier und Pflanzenarten Die Gesamtfläche beträgt 354,6 ha. Innerhalb des Untersuchungsgebietes Landschaft liegen ca. 6 ha, die sich am Südwestufer des Schluchsees im Gewann Unterkrummen befinden. Der Standard-Datenbogen nennt für das FFH-Gebiet folgende Lebensraumtypen sowie Tier und Pflanzenarten (* = prioritäre Lebensraumtypen/Arten). Tabelle 3.7: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen Lebensraumtypen 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 4030 Trockene Heiden 5130 Wacholderheiden 6230* Artenreiche Borstgrasrasen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6520 Berg-Mähwiesen 7140 Übergangsmoore 7230 Kalkreiche Niedermoore 91D0* Moorwälder Tier und Pflanzenarten keine Nr Täler von Schwarza, Mettma, Schlücht, Steina Die Gesamtfläche beträgt ca ,8 ha. Davon erstreckt sich innerhalb des Untersuchungsgebietes Landschaft eine Fläche von ca.165 ha. Die Fläche beginnt südlich der Schluchsee-Staumauer und folgt dem Schwarzatal in Richtung Süden bis zur Grenze des Vorhabensraums. Der Standard-Datenbogen nennt für das FFH-Gebiet folgende Lebensraumtypen sowie Tier und Pflanzenarten (* = prioritäre Lebensraumtypen/Arten) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 29

41 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.8: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Täler von Schwarza, Mettma, Schlücht, Steina Lebensraumtypen 3150 Natürliche nährstoffreiche Seen 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 5130 Wacholderheiden 6210*Kalk-Magerrasen (orchideenreiche Bestände*) 6230* Artenreiche Borstgrasrasen 6410 Pfeifengraswiesen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6510 Magere Flachland-Mähwiesen 6520 Berg-Mähwiesen 7110* Naturnahe Hochmoore 7220* Kalktuffquellen 7230 Kalkreiche Niedermoore 8150 Silikatschutthalden 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 8230 Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 91D0* Moorwälder 91E0*Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 9110 Hainsimsen-Buchenwald 9130 Waldmeister-Buchenwald 9150 Orchideen-Buchenwälder 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 9180* Schlucht- und Hangmischwälder 9410 Bodensaure Nadelwälder Tier und Pflanzenarten Bombina variegata (Gelbbauchunke) Cottus gobio (Groppe) Lampetra planeri (Bachneunauge) Cypripedium calceolus (Frauenschuh) Trichomanes speciosum (Europäischer Dünnfarn) Astacus torrentium (Steinkrebs) Dicranum viride (Grünes Gabelzahnmoos) Drepanocladus vernicosus Castor fiber (Biber) Myotis myotis (Großes Mausohr) Callimorpha quadripunctaria (Spanische Fahne) Nr Hochschwarzwald um den Feldberg und Bernauer Hochtal Die Gesamtfläche des Gebietes beträgt ca. 6750,7 ha, wovon ca. 16 ha innerhalb des Untersuchungsgebietes Landschaft liegen. Der Bereich befindet sich am Osthang des Hochkopfes etwas zwischen Seebach- und Wannenbachfassung. Der Standard-Datenbogen nennt für das FFH-Gebiet folgende Lebensraumtypen sowie Tier und Pflanzenarten (* = prioritäre Lebensraumtypen/Arten) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 30

42 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.9: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Hochschwarzwald um den Feldberg Lebensraumtypen 3110 Nährstoffarme Stillgewässer 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 4030 Trockene Heiden 6150 Boreo-alpines Grasland 6230* Artenreiche Borstgrasrasen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6510 Magere Flachland-Mähwiese 6520 Berg-Mähwiesen 7110* Naturnahe Hochmoore 7120 Geschädigte Hochmoore 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore 7150 Torfmoor-Schlenken 7230 Kalkreiche Niedermoore 8110Hochmontane Silikatschutthalden 8150 Silikatschutthalden 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 91D0* Moorwälder 91E0*Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 9110 Hainsimsen-Buchenwald 9130 Waldmeister-Buchenwald 9140 Subalpine Buchenwälder 9180* Schlucht- und Hangmischwälder 9410 Bodensaure Nadelwälder Tier und Pflanzenarten Buxbaumia viridis (Grünes Koboldmoos) Lynx lynx (Luchs) Myotis myotis (Großes Mausohr) Cottus gobio (Groppe) Vogelschutzgebiete Ein VS-Gebiet liegt innerhalb des Untersuchungsgebietes Biotoptypen bzw. Landschaft. Nr Südschwarzwald Die Gesamtfläche beträgt ca ,9 ha. Davon erstreckt sich innerhalb des Untersuchungsgebietes Landschaft eine Fläche von rund 260 ha. Die Fläche befindet sich ganz im Westen des Einzugsgebietes des Seebaches. Der Standard-Datenbogen nennt für das Vogelschutzgebiet folgende Vogelarten _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 31

43 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.10: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Südschwarzwald Vogelarten Aegolius funereus (Rauhfusskauz) Bonasa bonasia (Haselhuhn) Bubo bubo (Uhu) Columba oenas (Hohltaube) Dryocopus martius (Schwarzspecht) Emberiza cia (Zippammer) Falco peregrinus (Wanderfalke) Falco subbuteo (Baumfalke) Glaucidium passerinum (Sperlingskauz) Lanius collurio (Neuntöter) Lullula arborea (Heidelerche) Milvus migrans (Schwarzmilan) Pernis apivorus (Wespenbussard) Phylloscopus bonelli (Berglaubsänger) Picoides tridactylus (Dreizehenspecht) Picus canus (Grauspecht) Saxicola rubetra (Braunkehlchen) Saxicola torquata (Schwarzkehlchen) Serinus citrinella (Zitronengirlitz) Tetrao urogallus (Auerhuhn) Turdus torquatus (Ringdrossel) Managementpläne Für das FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen inkl. Von Teilflächen des das Vogelschutzgebiet Südschwarzwald Teilgebiet Blasiwald wurde ein Managementplan erstellt (IFÖ & WWL 2010). FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen Auf Grundlage der überarbeiteten Kartierung (IFÖ & WWL 2010) wurden für das FFH- Gebiet Blasiwald und Unterkrummen zusätzliche Lebensraumtypen nachgewiesen bzw. der LRT 91E0 aus der Liste genommen (s. Tabelle 3.11) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 32

44 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.11: Lebensraumtypen/Tier- und Pflanzenarten im FFH-Gebiet Blasiwald und Unterkrummen Für die Lebensraumtypen werden folgende Erhaltungsziele formuliert: Alle Lebensraumtypen sind vor direkt oder indirekt den Lebensraum zerstörenden Einflüssen und Handlungen zu schützen, zum Beispiel vor: Umwandlung der Nutzung (z.b. in Acker, in bestimmten Fällen in Grünland, in Aufforstungen, in Parkplätze); Stoffeinträgen (abhängig vom LRT z.b. Nährstoffe, Kalkung, Pflanzenschutzmittel, Schadstoffe); Ruhestörungen bei LRT, in denen empfindliche Tierarten, insb. Vögel oder Säugetiere, vorkommen (Freizeitaktivitäten; Unterhaltungsmaßnahmen und Bewirtschaftung zu Zeiten besonderer Empfindlichkeit dieser Tierarten); _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 33

45 Schutzgebiete Juli 2016 Bodenschäden (Trittschäden durch Mensch und Tier, Verdichtungen durch Fahrzeuge etc.); Ablagerungen in empfindlichen Bereichen (z.b. Schlagabraum, landwirtschaftliche Abfälle etc.). Generelles Erhaltungsziel für alle Lebensraumtypen ist die Erhaltung der Größe und Qualität der gemeldeten Vorkommen des LRT. Hierzu gehört auch die Erhaltung des LRT in seiner Funktion als Lebensraum für die natürlicherweise dort vorkommenden regionaltypischen, charakteristischen Tier- und Pflanzenarten, wobei insbesondere die gefährdeten und seltenen Arten zu berücksichtigen sind. Fließgewässer mit flutender Wasservegetation [3260] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der als LRT kartierten Abschnitte des Neuhäuserbächle und des Habsmoosbächle (0,6 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B, A: 42 %, B: 58 %). Das Habsmoosbächle entspricht dem Habsmoosbach innerhalb des Untersuchungsgebietes des Wasserrechtsverfahrens Oberstufe Häusern (NKH). Der im Managementplan bezeichnete Abschnitt liegt aber ca. 280 m außerhalb des Untersuchungsgebietes NKH. Teilziele Erhaltung: Erhaltung aller abiotischen Faktoren eines naturnahen Fließgewässers wie Wasserqualität, Wasserchemismus, Wassertemperatur, Fließgeschwindigkeit, Erhaltung der Gewässergüte I bis II. Erhaltung einer naturraumtypischen, arten- und strukturreichen Ufervegetation in ihren charakteristischen Ausprägungen. Erhaltung der Gewässerstruktur, insbesondere der natürlichen und strukturreichen Ausformung des Gewässerbetts sowie der angrenzenden Uferbereiche mit einem Wechsel von verschiedenen typischen Vegetationseinheiten. Erhaltung einer naturnahen Fließgewässerdynamik und eines naturnahen Abflussregimes, einschließlich Hochwasserdynamik. Erhaltung der Fließgewässer in ihrer Funktion als Lebensraum für die natürlicherweise dort vorkommenden Biozönosen. Beibehaltung der Durchgängigkeit und der Anbindung von Seitengewässern als wichtige Refugial- und Teillebensräume. Ziele Entwicklung Aufwertung der Fließgewässer durch Entwicklung einer naturraumtypischen, artenund strukturreichen Ufervegetation insbesondere ohne das Vorkommen von zu stark beschattenden Lebensraumtypen Nadelgehölzen. Trockene Heiden [4030] Hauptziel Erhaltung: _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 34

46 Schutzgebiete Juli 2016 Erhaltung der aktuellen Gesamtfläche von ca. 34 ha LRT Trockene Heiden mindestens im derzeitigen Erhaltungszustand (B; A: 32 %, B: 28 %, C: 40 %), wobei die Verbreitung des LRT im Gebiet dynamisch zu sehen ist. Der LRT kann auf Teilflächen zugunsten der Entwicklung von Borstgrasrasen auch zurückgedrängt werden, während er auf anderen Teilflächen durch Nutzungsextensivierung neu entsteht. Teilziele Erhaltung: Erhaltung der für den Lebensraumtyp charakteristischen bodensauren und nährstoffarmen Standortverhältnisse. Verzicht auf Kalkungen, Verzicht auf Düngung insbesondere mit Stickstoff oder Gülle. Erhaltung des charakteristischen Vegetationsmosaiks der Trockenen Heiden und deren Lebensraumqualität mit vielfältigen Strukturen wie Einzelbäumen und Baumgruppen, Felsblöcken und Trockenmauern. Vermeidung von Flächenverlusten des LRT durch Aufforstung und/oder Gehölzsukzession. Es sollte ein geringer Anteil an Gehölzaufwuchs vorhanden sein, jedoch sollte er allenfalls über wenige Jahre höchstens die Hälfte der Fläche bedecken. Hauptziel Entwicklung: Entwicklung des LRT Trockene Heiden auf Flächen, die hierfür besonders geeignet sind. Wacholderheiden [5130] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Wacholderheiden (5,8 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtbewertung B, B: 87 %, C: 13 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung der für den Lebensraumtyp charakteristischen, mageren Standortbedingungen und der Strukturvielfalt. Schutz vor Düngerzufuhr und vor Sukzession. Ein geringer Anteil an Gehölzen, vorzugsweise Wacholder, sollte auf der Fläche vorhanden sein. Erhaltung des charakteristischen Vegetationsmosaiks mit landschaftsprägenden Wacholderbüschen. Ideal ist ein geringer Anteil an Wacholder, der kurzzeitig auch bis zur Hälfte der Fläche einnehmen kann. Förderung insbesondere von aufrecht wachsenden Wacholderbüschen. Schaffung offener Bodenstellen als Keimbett zur Verbesserung der natürlichen Verjüngung des Wacholders z.b. durch eine extensive Beweidung oder Pflege. Hauptziel Entwicklung: Entwicklung des LRT auf Flächen, die hierfür besonders geeignet sind _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 35

47 Schutzgebiete Juli 2016 Artenreiche Borstgrasrasen [6230*] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der aktuellen Gesamtfläche des LRT Artenreiche Borstgrasrasen (119 ha) mindestens im derzeitigen Erhaltungszustand (C; A: 5 %, B: 34 %, C: 61 %), wobei die Verbreitung des LRT im Gebiet dynamisch zu sehen ist, da der LRT aus hierfür geeigneten Trockenen Heiden entwickelt werden kann, während er auf anderen Fläche zugunsten der Trockenen Heiden auch verschwinden kann. Teilziele Erhaltung: Erhaltung der für die verschiedenen Ausprägungen der Borstgrasrasen charakteristischen mageren und bodensauren Standortbedingungen (Bodenstruktur und Nährstoffgehalt, Kleinklima, Wasserhaushalt etc.). Verzicht auf Düngung insbesondere mit Stickstoff oder Gülle, Verzicht auf Kalkung. Erhaltung der unterschiedlichen Ausprägungen der Borstgrasrasen (Flügelginsterweiden, feuchte Borstgrasrasen). Erhaltung der für die Borstgrasrasen typischen, durch eine extensive Beweidung hervorgerufenen Habitatstrukturen (z.b. unregelmäßig abgeweidete und bultige Flächen). Schutz vor Nutzungsänderungen (z.b. zu intensive Trittbelastung). Erhaltung von charakteristischen Sonderstrukturen wie Einzelbäume (Weidbäume), Gehölzgruppen, Felsen sowie Lesesteinmauern und haufen. Erhaltung der Strukturvielfalt durch Erhaltung eines geringen Gehölzanteils und Vermeidung einer stärkeren Gehölzsukzession insbesondere aus Fichte, Vogelbeere und Birke. Beachtung der Lebensraumansprüche charakteristischer, seltener und gefährdeter Tier und Pflanzenarten, insbesondere beim Beseitigen von Gehölzsukzession. Bei Vorkommen der Vogelarten Neuntöter und Zitronenzeisig sollte ein geringer Gehölzanteil u. a. mit Dornsträuchern verbleiben. Dieser Gehölzanteil kann bei Vorkommen der Ringdrossel auch höher sein. Bei den Pflanzenarten sind insbesondere die Ansprüche des Katzenpfötchen (Antennaria dioica) zu berücksichtigen. Hauptziele Entwicklung: Entwicklung des LRT Artenreicher Borstgrasrasen aus ehemaligen und hierfür geeigneten Weideflächen, z.b. im Gewann Sommerseite und im Nordwesten des Gewanns Althütte. Zulassen der nutzungsbedingten Dynamik zwischen Artenreichen Borstgrasrasen und Trockenen Heiden. Teilziele Entwicklung: Neuschaffung von Borstgrasrasen auf ehemaligen Weideflächen, die - wegen ihrer Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zu Borstgrasrasen - besonders geeignet sind _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 36

48 Schutzgebiete Juli 2016 Feuchte Hochstaudenfluren [6431 und 6432] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Feuchten Hochstaudenfluren (0,3 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet A, A: 81 %, B: 19 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung der feuchten Hochstaudenfluren in ihrer Struktur und als zusammenhängendes bachbegleitendes Band. Erhaltung der für den Lebensraumtyp typischen Standorte (Feuchtstandorte, Quellen) in einer geeigneten Qualität. Erhaltung der lebensraumtypischen Artenzusammensetzung, insbesondere die Ausprägungen des Subtyps 6432 mit Arten wie Grauer Alpendost und Berg- Sauerampfer. Erhaltung der ökologisch-funktionalen Verknüpfung mit dem angrenzenden Grünland. Hauptziel Entwicklung: Neuschaffung weiterer Bestände des im Gebiet nur schwach repräsentierten Lebensraumtyps. Minimierung von Stoffeinträgen und Tritt- und Befahrungsbelastungen durch angrenzende intensiv genutzte Flächen. Teilziele Entwicklung: Neuschaffung Feuchter Hochstaudenfluren als zusammenhängendes bachbegleitendes Band am Neuhäuserbächle im Gewann Muchenland. Neuschaffung von Hochstaudenfluren am Oberlauf des Lochemer Bächle im Gewann Loch unter Beachtung der Lebensraumansprüche des Braunkehlchens mit Hochstaudenfluren und Sitzwarten als Elemente eines strukturreichen Grünlandgebiets. Berg-Mähwiesen [6520] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung des LRT Berg-Mähwiesen (24,8 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B; A: 10 %, B: 54 %, C: 36 %). Teilziel Erhaltung: Erhaltung der Berg-Mähwiesen als Lebensraum für die dort vorkommenden charakteristischen und regionaltypischen Arten (z.b. Bärwurz, Berg-Flockenblume, Schwarze Teufelskralle, Ährige Teufelskralle, Weichhaariger Pippau) durch Beibehalten einer angepassten Nutzung. Erhaltung der blüten- und artenreichen Berg-Mähwiesen in ihren unterschiedlichen Ausbildungen (frische Ausbildungen häufig in Tal- oder nordexponierten Lagen ge _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 37

49 Schutzgebiete Juli 2016 kennzeichnet durch mittlere bis hohe Deckung von Wiesen-Knöterich; trockene Ausbildungen häufig in südexponierter hängiger Lage gekennzeichnet durch das Vorkommen von Wiesen-Knautie). Erhaltung der für diese Ausbildungen typischen Standortsverhältnisse. Hierbei sind insbesondere die Nährstoffverhältnisse (mager bis mäßig nährstoffreich) und der Wasserhaushalt (trocken bis frisch) zu beachten. Erhaltung der lebensraumtypischen Artenzusammensetzung, zum Beispiel durch Schutz vor Nutzungsintensivierungen, insbesondere verstärkter Düngung (inkl. Gülledüngung) sowie Schutz vor Erhöhung der Schnittfolge und vor Nachsaaten. Erhaltung der lebensraumtypischen, durch eine Mähwiesennutzung entstandenen Habitatstrukturen (z.b. Schichtenaufbau in Ober-, Untergräser und Krautarten) durch Schutz vor Nutzungsänderungen, die zu einer Verschlechterung der Habitatstruktur und damit des Erhaltungszustands führen. Hauptziele Entwicklung: Entwicklung eines mindestens guten Zustands (B) der mit C bewerteten und besonders geeigneten Berg-Mähwiesen. Entwicklung des LRT Berg-Mähwiese aus hierfür besonders geeigneten Grünlandflächen. Teilziele Entwicklung: Optimierung der für den LRT typischen Standortsverhältnisse und Habitatstrukturen insbesondere durch Extensivierung. Verbesserung der Lebensraumqualität für die lebensraumtypischen Tier- und Pflanzenarten. Erhöhung der Strukturvielfalt durch Zulassen der Entwicklung von randlich gelegenen Strukturen wie Gehölzen und Hochstaudenfluren und Steinhaufen und mauern, die für die Funktion als Lebensraum für charakteristische, seltene und gefährdete Tierarten Bedeutung haben, z.b. Braunkehlchen. Übergangsmoore [7140] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der weitgehend baumfreien Übergangsmoore (0,1 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet A, A: 100 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung des moortypischen Wasserregimes mit hohem Grundwasserstand im Moorkörper und in den Moorrandbereichen durch Schutz vor Entwässerungen sowie vor der Zufuhr mineralstoffhaltigen Wassers über das aktuelle Maß hinaus. Erhaltung der lebensraumtypischen Artenzusammensetzung mit Vorkommen von Arten sowohl der Nieder- als auch der Hochmoore. Erhaltung der lebensraumtypischen Habitatstruktur mit höchstens einzelnen Bäumen durch eine Verhinderung der Fichtensukzession und den Schutz vor Nährstoffeintrag _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 38

50 Schutzgebiete Juli 2016 Erhaltung des Lebensraumverbundes der Übergangsmoore mit den angrenzenden Moorwäldern. Hauptziele Entwicklung: keine Kalkreiche Niedermoore [7230] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung des LRT Kalkreiche Niedermoore (0,5 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B, A: 33 %, B: 22 %, C: 45 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung der nährstoffarmen, durch hohe Grund-, Sicker- oder Quellwasserstände charakterisierten Standorte und des standorttypischen Wasserregimes. Erhaltung der lebensraumtypischen Artenzusammensetzung z.b. durch Fortführung oder Wiederaufnahme einer gelegentlichen extensiven Bewirtschaftung ohne Düngerzufuhr. Hauptziel Entwicklung: Entwicklung von Kalkreichen Niedermooren auf hierfür geeigneten Standorten Moorwälder [91D0*] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Moorwälder mit ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt in ihrer vorhandenen räumlichen Ausdehnung (8,4 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B; B: 100 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung der Dauerwaldstrukturen Erhaltung des natürlichen Wasserregimes Entwicklungsziele Ungestörte Entwicklung der Moorwaldgesellschaften Vermeidung von Gefährdungen der empfindlichen Moorvegetation durch angrenzende landwirtschaftlich genutzte Flächen in Form von Trittschäden und Nährstoffeintrag (Beweidung). Auch die Artenliste des Vogelschutzgebietes Südschwarzwald Teilgebiet Blasiwald wurde aufgrund der Kartierung von IFÖ & WWL (2010) angepasst (s. Tabelle 3.12) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 39

51 Schutzgebiete Juli 2016 Tabelle 3.12: Arten des Vogelschutz-Gebietes Südschwarzwald Teilgebiet Blasiwald Sperlingskauz [A217] Die Art brütet vermutlich in den Wäldern außerhalb des bearbeiteten Teils des Vogelschutzgebiets. Es befindet sich lediglich ein kleiner Teil der Lebensstätte innerhalb des Teilgebietes. Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Lebensstätte und der Population des Sperlingskauzes (29 ha). Teilziele Erhaltung: Erhaltung von strukturreichen Wald-Offenland-Übergängen im Tal des Habsmoosbächle als Jagdlebensraum. Das Habsmoosbächle entspricht dem Habsmoosbach innerhalb des Untersuchungsgebietes des Wasserrechtsverfahrens Oberstufe Häusern (NKH). Der im Managementplan bezeichnete Abschnitt liegt aber ca. 280 m außerhalb des Untersuchungsgebietes NKH. Entwicklungsziele: keine Braunkehlchen [A275] Erhaltungsziele: _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 40

52 Schutzgebiete Juli 2016 Keine Hauptziele Entwicklung: Entwicklung von Lebensstätten für das Braunkehlchen. Teilziele Entwicklung: Entwicklung von zusammenhängenden, extensiv bewirtschafteten Grünlandlebensräumen, wie Berg-Mähwiesen und insbesondere Feuchtgrünland. Erhaltung und Entwicklung von Strukturelementen wie gewässerbegleitende Hochstaudenfluren, Altgrasstreifen, Einzelbäumen und kleinen Gebüschen, die als Ansitzwarten genutzt werden können Ringdrossel [A282] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Lebensstätte und der Population der Ringdrossel (394 ha). Teilziele Erhaltung: Erhaltung einer ausreichenden Zahl an strukturgebenden Gehölzen in Waldrandnähe. Erhaltung von strukturreichen Wald-Offenland-Übergängen. Erhaltung von extensiv beweidetem Grünland in seiner jetzigen Ausdehnung in enger Verzahnung mit dem Wald. Entwicklungsziele: keine Neuntöter [A338] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Lebensstätten und der Population des Neuntöters (18 ha) mindestens im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B, B: 100 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung strukturreicher und dennoch übersichtlicher, zusammenhängender, extensiv bewirtschafteter Grünlandlebensräume, insbesondere artenreiche Borstgrasrasen, Berg- Mähwiesen und Wacholderheiden mit Steinriegeln und Wegrainen sowie kleinen Gehölzinseln mit niedrigen Dornbüschen, einzelnen Wacholdern oder Fichten als geeigneten Brut- und Nahrungshabitaten. Erhaltung von Sitzwarten wie einzelnen Büschen, kleineren Bäumen oder Zäunen. Hauptziel Entwicklung: _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 41

53 Schutzgebiete Juli 2016 Entwicklung von Lebensstätten für den Neuntöter. Teilziele Entwicklung: Entwicklung offener bis halboffener, strukturreicher Weidfelder mit Dornbüschen und einzelnen Bäumen insbesondere im Nordteil des Gebiets im Gewann Sommerseite und im Gewann Loch. Zitronenzeisig [A362] Hauptziel Erhaltung: Erhaltung der Lebensstätten und der Population des Zitronenzeisigs (248 ha) im derzeitigen Erhaltungszustand (Gesamtgebiet B; B: 100 %). Teilziele Erhaltung: Erhaltung der typischen Bruthabitate mit locker stehenden Nadelbaumbeständen an Waldrändern mit einem hohen Anteil an Offenlandflächen. Erhaltung der vorhandenen Wald-Offenland-Grenzlinien unter besonderer Berücksichtigung der unmittelbaren Kontakte zu extensiv genutztem Grünland. Erhaltung des extensiven Grünlands in seiner jetzigen Ausdehnung. Entwicklungsziele: Keine 3.11 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-Richtlinie Im Rahmen der Biotoptypenerfassung wurden auch die Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL erfasst. Insgesamt kommen 14 verschiedene Lebensraumtypen vor, die sich auf insgesamt 24 Biotoptypen verteilen. Die Zahl der prioritären Lebensraumtypen liegt bei drei. Die Fläche aller Lebensraumtypen beträgt 82,01 ha. Die Fläche der prioritären Lebensraumtypen beträgt hierbei 28,16 ha. In Tabelle 3.13 sind die Lebensraumtypen und die zugeordneten Biotoptypen aufgeführt. Tabelle 3.13: Liste der Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL und die zugeordneten Biotoptypen mit Angabe der Gesamtfläche. * = prioritäre Lebensraumtypen. Lebensraumtyp Biotoptyp Fläche [ha] 3110 (Nährstoffarme Stillgewässer) Naturnaher Bereich eines natürlichen 107, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 42

54 Schutzgebiete Juli 2016 Lebensraumtyp Biotoptyp Fläche [ha] 3260 (Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe) Stillgewässer Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches; Mäßig ausgebauter Bachabschnitt 4030 (Europäische trockene Heiden) Feuchtheide; Zwergstrauch- und Ginsterheide 6230 (Artenreiche Borstgrasrasen montan)* 6431 (Feuchte Hochstaudensäume der planaren bis alpinen Höhenstufe) Borstgrasrasen; Magerrasen bodensaurer Standorte Gewässerbegleitende Hochstaudenflur; Hochstaudenflur quelliger, sumpfiger oder mooriger Standorte 13,47 1,59 3,05 11, (Bergmähwiesen) Montane Magerwiese mittlerer Standorte 6, (Übergangs- und Schwingrasenmoore) Natürliches Übergangs- oder Zwischenmoor 7230 (Kalkreiche Niedermoore) Braunseggen-Ried; Kleinseggen-Ried basenarmer Standorte 8150 (Silikatschutthalden der kollinen bis montanen Stufe) 8220 (Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation) 9110 (Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo- Fagetum)) 9180 (Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)*) 91D0 (Moorwälder*) 91E0 (Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder an Fließgewässern (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)*) 9410 (Bodensaure Nadelwälder (Vaccinio-Piceetea)) 0,99 0,99 Geröll- oder Blockhalde 2,56 Natürliche offene Felsbildungen 1,19 Buchenwald basenarmer Standorte 7,7 Ahorn-Eschen-Schluchtwald; Schluchtwald frischer bis feuchter Standorte Bergkiefern-Moorwald; Rauschbeeren- Fichten-Moorwald Gewässerbegleitender Auwaldstreifen; Grauerlen-Auwald; Hainmieren- Schwarzerlen-Auwald; Schwarzerlen- Eschen-Wald 6,88 1,621 19,64 Hainsimsen-Fichten-Tannen-Wald 3, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 43

55 Flora Juli Flora Pflanzenartenzahlen Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 546 Taxa festgestellt. Der artenreichste Teilbereich ist der Schluchsee mit über 300 festgestellten Pflanzenarten (s. Tabelle 9.1, S. 175). Ebenfalls hohe Artenzahlen erreichen die größeren Fließgewässersysteme Gutach, Seebach und Schwarza. Die floristische Ausstattung spiegelt die ökologischen Standortverhältnisse und die Vegetationsausstattung im Untersuchungsgebiet wider. Die höchste Stetigkeit mit über 75 % erreichen mit Abies alba (Tanne), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), Ajuga reptans (Kriechender Günsel), Angelica sylvestris (Wald- Engelwurz), Chaerophyllum hirsutum (Berg-Kälberkopf), Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn), Dactylis glomerata (Knäulgras), Fagus sylvatica (Rotbuche), Galium palustre (Sumpf-Labkraut), Geranium robertianum (Stinkender Storchschnabel), Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche), Luzula sylvatica (Wald-Hainsimse), Oxalis acetosella (Wald-Sauerklee), Petasites albus (Weiße Peswurz) und Picea abies (Fichte) überwiegend Wald- oder Feuchtgebietsarten. Kennzeichnend für die hohe Zahl an verschiedenen Feuchtgebieten, Rieden und Mooren ist das umfangreiche Vorkommen von Arten der Gattungen Carex spp. und Juncus spp., die vor allem im Bereich der Nasswiesen und Riede bestandsbildend auftreten können. Hervorzuheben ist dabei der Moorstandort im Bereich des NSG Rotmeer. Hier sind seltene Arten wie Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau) und Andromeda polifolia (Rosmarinheide) anzutreffen. Bemerkenswert ist zudem, dass Alnus incana (Grauerle) in der Regel an den höher gelegenen Fließgewässern dominiert, Alnus glutinosa (Schwarzerle) dagegen die tiefer gelegenen Bäche säumt. Der Übergangsbereich ist entlang der Schwarza und im Bereich des Titisees gut erkennbar. Die luftfeuchten Bereiche entlang der Gewässer, vor allem die Schlucht- und Auenstandorte, beherbergen zudem eine artenreiche Farnflora. Beispielhaft sind Athyrium filix-femina (Frauenfarn), Blechnum spicant (Rippenfarn), Dryopteris filix-mas (Gemeine Wurmfarn), Dryopteris carthusiana (Gewöhnlicher Dornfarn), Dryopteris limbosperma (Berg-Lappenfarn), Thelypteris phegopteris (Buchenfarn) und Gymnocarpium robertianum (Ruprechtsfarn). Auf Felsstandorten sind zudem Asplenium trichomanes (Schwarzstieliger Streifenfarn) und Polygonum vulgare (Tüpfelfarn) regelmäßig anzutreffen. Die Höhenlage des Untersuchungsgebietes wird durch einige montane bis subalpine Florenelemente wie Adenostyles alliariae (Grauer Alpendost), Arnica montana (Berg- Wohlverleih), Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche), Pinus rotundata (Moor-Berg- Kiefer) und Rumex alpinus (Alpen-Ampfer) charakterisiert _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 44

56 Flora Juli 2016 Neben der ursprünglichen Florenausstattung sind auch wenige Neophyten vorhanden. Vor allem Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut) ist entlang der Schwarza zum Teil bestandsbildend anzutreffen. Ferner wurde auch Heracleum mantegazzianum (Riesen-Bärenklau) an der Gutach und am Haslachbach angetroffen. Rote Liste-Arten Im untersuchten Gebiet sind die in Tabelle 4.1 festgestellten Arten der Roten Listen bzw. der Bundesartenschutzverordnung festgestellt worden. Es sind insgesamt 93 Pflanzenarten, wobei Calendula arvensis (Ringelblume) als Gartenflüchtling einzustufen ist. Besonders bemerkenswert ist Sparganium minimum (Zwerg-Igelkolben), der in der RL Schwarzwald als RL 1 und in BW als RL 2 eingestuft ist. Die Art konnte mehrfach im Bereich Bärental festgestellt werden. Als stark gefährdet in Deutschland, Baden-Württemberg und im Naturraum sind Myriophyllum alterniflorum (Wechselblütiges Tausendblatt) und Scheuchzeria palustris (Blasenbinse) einzustufen. Erste Art konnte im Bereich der Gutach und letztere Art konnte im Bereich der Ortschaft Bärental festgestellt werden. Weiter zwei Arten sind in Baden-Württemberg und im Naturraum als RL 2 eingestuft. Es sind Carex hostiana (Saum-Segge) und Lycopodiella inudata (Sumpfbärlapp). Pyrola rotundifolia (Rundblättriges Wintergrün) und Salix pentandra (Lorbeer-Weide) sind im Naturraum RL 2. Nur in Deutschland stark gefährdet ist Polygala serpyllifolia (Quendel-Kreuzblume) und nur in Baden-Württemberg stark gefährdet ist Arnica montana (Berg-Wohlverleih). Als gefährdet sind von den noch nicht erwähnten Arten 30 Pflanzenarten in den verschiedenen Roten Listen. In allen drei Roten Listen geführt sind Andromeda polifolia (Rosmarinheide), Carex lasiocarpa (Faden-Segge), Drosera rotundifolia (Rundblättrige Sonnentau), Menyanthes trifoliata (Fieberklee) und Trollius europaeus (Trollblume). Insgesamt 25 Pflanzenarten sind nach BArtSchV geschützt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 45

57 Flora Juli 2016 Tabelle 4.1: Liste der gefährdeten oder geschützten Pflanzenarten. Legende: RL: Rote Liste D (Deutschland), BW (Baden-Württemberg) und Schwarzwald (Schw) 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet; V = Art der Vorwarnliste; G = gefährdet, Kategorie unklar; d = Daten ungenügend; R = extrem selten; u = unbeständig; g = besonders geschützt nach BArtSchV; o = streng geschützt nach 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG. Wiss. Name Deutscher Name RL D RL BW RL Schw Schutz Abies alba MILL. Weißtanne 3 Aconitum napellus L. Blauer Eisenhut g Aconitum lycoctonum L. Gelber Eisenhut V g Andromeda polifolia L. Rosmarinheide g Arnica montana L. Berg-Wohlverleih g Asplenium septemtrionale (L.) HOFFM. Nordischer Streifenfarn V V Berberis vulgaris L. Gemeine Berberitze V Calamagrostis purpurea subsp. phragmitoides (HARTM.) TZVEL. Schilfartiges Purpur- Reitgras Calendula arvensis L. Ringelblume 2 1 Calitriche hamulata KšTZ. Haken-Wasserstern d d Campanula latifolia L. Breitblättrige Glockenblume Campanula patula L. Wiesen-Glockenblume V Carex curta GOOD. Grau-Segge V Carex echinata MURRAY Stern-Segge V Carex fusca ALL. Braune Segge V Carex hostiana DC. Saum-Segge Carex lasiocarpa EHRH. Faden-Segge Carex pilosa SCOP. Wimper-Segge r Carlina acaulis L. Silber-Distel g Centaurea pseudophrygia C.A.MEY Chenopodium bonus-henricus L. Cirsium eriophorum (L.) SCOP. Perücken-Flockenblume 3 3 Guter Heinrich 3 V V Wollige Kratzdistel Cirsium rivulare (JACQ.) ALL. Bach-Kratzdistel V V Comarum palustre L. Blutauge 3 3 Crepis mollis (JACQ.) Weichhaariger Pippau 3 V R R d u g _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 46

58 Flora Juli 2016 Wiss. Name Deutscher Name RL D RL BW RL Schw Schutz ASCHERS. Dactylorhiza maculata (L.) SOO Geflecktes Knabenkraut 3 o Daphne mezereum L. Kellerhals g Dianthus deltoides L. Heide-Nelke 3 3 g Drosera rotundifolia L. Rundblättriger Sonnentau g Epilobium palustre L. Sumpf-Weidenröschen V Epipactis helleborine (L.) CRANTZ Breitblättrige Stendelwurz Equisetum pratense EHRH. Wiesen-Schachtelhalm R Eriophorum angustifolium HONCK. Schmalblättriges Wollgras 3 V Eriophorum vaginatum L. Moor-Wollgras V V Euphrasia nemorosa (PERS.) MART. Hain-Augentrost d d Galeopsis segetum NECK. Gelber Hohlzahn 3 V Galium pumilum MURRAY Niederes Labkraut V Gymnocarpium robertianum (HOFFM.) NEWM. Heracleum sphondylium subsp. elegans (CRTZ) ARC. Ruprechtsfarn Wiesen-Bärenklau d d V o Hieracium caespitosum DU- MORT. Wiesen-Habichtskraut 3 Hordelymus europaeus (L.) C.O. Harz Waldgerste Huperzia selago L. (BERNH.) Tannen-Bärlapp V V g Hypericum maculatum CRANTZ Geflecktes Johanniskraut d d Ilex aquifolium L. Stechpalme g Juncus bulbosus L. Zwiebel-Binse V Juncus filiformis L. Faden-Binse V V Juncus squarrosus L. Sparrige Binse V V Juniperus communis L. Gewöhnlicher Wacholder V V Leontodon helveticus M R. em. WIDD. Schweizer Löwenzahn V V Leucojum vernum L. Märzenbecher 3 V 3 g Lilium martagon L. Türkenbund g R _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 47

59 Flora Juli 2016 Wiss. Name Deutscher Name RL D RL BW RL Schw Schutz Listera cordata (L.) R.BR. Herz-Zweiblatt 3 o Lunaria rediviva L. Wildes Silberblatt g Lycopodiella inudata (L.) HOL. Sumpfbärlapp g Lycopodium annotinum L. Sprossender Bärlapp g Menyanthes trifoliata L. Fieberklee g Meum athamanticum JACQ. Bärwurz 3 V V Montia fontana L. Quellkraut G G Myosotis scorpioides L. Sumpf-Vergißmeinnicht d Myriophyllum alterniflorum DC. Oxycoccus oxycoccus (L.) Macm. Wechselblütiges Tausendblatt Gewöhnliche Moosbeere Parnassia palustris L. Sumpf-Herzblatt 3 3 V g Pedicularis sylvatica L. Wald-Läusekraut 3 3 g Peucedanum palustre (L.) MOENCH Sumpf-Haarstrang 3 3 Pinus rotundata LINK Moor-Berg-Kiefer 3 3 Platanthera chlorantha (GUST.) RCHB. Poa remota FORSELL. Berg-Waldhyazinthe 3 V V o Entferntblütiges Rispengras Polygala serpyllifolia HOSE Quendel-Kreuzblume 2 3 V Primula elatior (L.) HILL. Große Schlüsselblume g Primula veris L. Arznei-Schlüsselblume V V V g Prunus serotina EHRH. Späte Traubenkirsche u Pyrola rotundifolia L. Rundblättriges Wintergrün Ranunculus nemorosus DC. Wald-Hahnenfuß V V Rhinanthus angustifolius C. GMEL. Rhinanthus serotinus (SCHOENH.) OBORNY Großer Klappertopf Großer Klappertopf Rosa glauca POURR. Rotblättrige Rose 3 R Rosa pendulina L. Alpen-Hecken-Rose V Rubus laciniatus (WEST.) WILLD. Schlitzblättrige Brombeere Sagina micropetala RAUSCH. Kronloses Mastkraut 3 Salix pentandra L. Lorbeer-Weide 3 2 Salix purpurea L. Purpur-Weide d G G R u _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 48

60 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Wiss. Name Deutscher Name RL D RL BW RL Schw Schutz Scheuchzeria palustris L. Blasenbinse g Scorzonera humilis L. Niedrige Schwarzwurzel g Senecio paludosus L. Sumpf-Greiskraut 3 V Sparganium minimum WALLR. Zwerg-Igelkolben 2 1 Taxus baccata L. Eibe g Trollius europaeus L. Trollblume g Vaccinium uliginosum L. Rauschbeere V V Vaccinium vitis-idaea L. Preiselbeere 3 Veronica scutellata L. Schild-Ehrenpreis 3 V Viola palustris L. Sumpf-Veilchen V 5 Biotopbeschreibung und Bewertung In der Überschriftszeile der beschriebenen Biotoptypen sind die Typnummer nach ÖK- VO (2010) bzw. LUBW (2009) als LUBW Nummer genannt. verweist darauf, dass der Biotoptyp i. d. R. als besonders geschütztes Biotop nach 30 BNatSchG einzustufen ist. Die Angabe FFH-LT Nummer verweist darauf, dass der Biotoptyp i. d. R. als FFH- Lebensraumtyp einzustufen ist. Die Nummer gibt die Bezeichnung des Lebensraumtypes an (vgl. Tabelle 3.13, S. 42). Ein * verweist darauf, dass der Lebensraumtyp prioritär ist. Der Bestand der Biotoptypen ist in den Plänen P_D.I.10 Biotyp_Bestand_001 bis 016 dargestellt. Die Bewertung der Biotoptypen ist in den Plänen P_D.I.10 Biotyp_Bewert_001 bis 016 dargestellt, 5.1 Gewässer Als Zuläufe von Schluchsee, Titisee, Mettma und Schwarza fließen von den umliegenden Hängen zahlreiche kleine Bäche zu. Größere Zuflüsse sind unter anderem Wüstengraben/Kesselbach und Seebach. Es handelt sich überwiegend um "naturnahe Mit _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 49

61 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 telgebirgsbäche" mit gestrecktem Lauf und mäßigem bis hohem Gefälle, deren Sohle meistens von Steinen und Blöcken, seltener von Sand und Kies geprägt wird. Vorhabensbezogen - und damit abweichend vom LUBW-Standard - wird die Biotopqualität der Fließgewässer mit Großfassungen zusätzlich in eigenen Textabschnitten beschrieben und bewertet. Diese Beschreibungen sind im Abschnitt zu finden Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches (LUBW 12.11, LRT 3260) Diese naturnahen Bereiche sind überwiegend unverbaut, es sind allenfalls lokale Uferverbauungen vorhanden. Die Sohle ist nicht verbaut. Die Bäche sind oft durch angrenzende Wälder und Gebüsche stark beschattet und beherbergen landschafts- und biotoptypische Wassermoose, u. a. Fontinalis antipyretica, Scapania undulata, Chiloscyphus polyanthos und Platyhypnidium riparioides. Submerse Gefäßmakrophyten sind nur an der Gutach festgestellt worden. Die sonnenexponierten Strecken in der Aue zwischen den Seehöfen und Neustadt werden dagegen überwiegend von aquatischen Gefäßpflanzen besiedelt. Im Sommer sind lange Strecken von dichten Beständen von Ranunculus peltatus (Schild- Wasserhahnenfuß) bedeckt, regelmäßig begleitet von Callitriche hamulata (Haken- Wasserstern), Fontinalis antipyretica (Quellmoos) und weiteren Wassermoosen. Beim Gallishof wurde zudem mit dem stark gefährdeten Myriophyllum alterniflorum (Wechselblütiges Tausendblatt) eine Art der Roten Liste festgestellt. Als weitere submerse Art kommt in der Gutach der Neophyt Elodea nuttahlii (Nuttall-Wasserpest) vor. Die Gutach zählt zum Teil zum FFH-Lebensraumtyp 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho- Batrachion. Die Gewässer sind aufgrund ihrer Ausprägung unterschiedlich zu bewerten. Die Einzelbewertungen der naturnahen Abschnitte der größeren Gewässer sind dem Abschnitt zu entnehmen. Die naturnahen Gewässerabschnitte weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 20 und 53 Punkten auf Mäßig ausgebauter Bachabschnitt (LUBW LRT 3260) Abschnitte der Fließgewässer mit befestigten Ufern aber ohne durchgehende Sohlverbauung wurden den mäßig ausgebauten Bachabschnitten zugeordnet. Abschnitte des Kreuzwaldbaches, eines Schluchseezuflusses in Unter-Aha und kleine Bereiche im Seebachsystem sind unter anderem hier zu nennen. Auch Gewässerstrecken im Bereich der größeren Fassungen fallen hierunter. Lokale anthropogen bedingte Beeinträchtigungen sind auch an der Gutach nahe Titisee und in Neustadt festgestellt worden. Die Einzelbewertungen der mäßig ausgebauten Abschnitte entlang der größeren Gewässer sind dem Abschnitt zu entnehmen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 50

62 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Teile der Biotoptypen zählen zum Teil zum FFH-Lebensraumtyp 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion. Die naturnahen Gewässerabschnitte weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 8 und 24 Punkten auf Stark ausgebauter Bachabschnitt (LUBW 12.22) Begradigte Gewässerabschnitte mit befestigtem Ufer und verbauter Sohle sind diesem Biotoptyp zuzuordnen. Diese Bereiche sind mit Ausnahme der /Kanalrinne unterhalb des Windgfällweihers nur kleinflächig, z.b. im Bereich der Fassungen und am Titisee- Auslauf, vorhanden. Diese Gewässerabschnitte weisen eine Bewertung von 8 Punkten auf Kanal (LUBW 12.50) Als Sammler für die ursprünglich dem Seebachsystem und der Haslach zufließenden Bäche dient die ca. 7 Meter breite, schnell durchströmte Kanalrinne unterhalb des Windgfällweihers, die in Unter-Aha in den Schluchsee mündet. Die Ufer bestehen überwiegend aus verfugten Flussbausteinen. Im Bereich des Schluchsees ist der parallel dazu verlaufende Kanal als Hochwasserentlastung nicht vermauert, sondern offen verbaut bzw. unverfugt. Entsprechend sind die zwei Gewässer unterschiedlich zu bewerten. Der Abschnitt der Kanalrinne mit verfugter Steinbefestigung weist eine Bewertung von 8 Punkten auf. Die Hochwasserentlastung mit unverfugtem Verbau weist eine Bewertung von 11 Punkten auf Entwässerungsgraben (LUBW 12.61) Die verebneten Wiesen und Weideflächen sowie auch Wälder sind zum Teil mit Entwässerungsgräben durchzogen. Sie sind sehr heterogen ausgeprägt. Ständige feucht oder nasse Gräben sind mit Gräsern, Seggen oder Hochstauden gesäumt. Es sind aber auch überwiegend trockene Gräben mit Ruderalarten vorhanden. Einzelne Gräben sind auch als weitere Zuleitungen zum Hangkanal bzw. den dort vorhandenen Fassungen angelegt worden. Die Entwässerungsgräben weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 7 und 13 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 51

63 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Naturnaher Bereich eines natürlichen Stillgewässer (LUBW 13.80a, LRT 3110) Der Titisee wird als naturnahes Stillgewässer eingestuft. Es findet zwar eine Bade- und Freizeitnutzung statt, aber es sind überwiegend naturnahe Strukturen vorhanden bzw. die Veränderungen des Sees sind nicht so erheblich, dass eine Einstufung in die Kategorie naturfern gerechtfertigt wäre. Aufgrund der genannte Beeinträchtigungen ist die Wertigkeit des Sees entsprechen ÖKVO (2010) herabzustufen. Dies wird aber zum Teil durch die Vorkommen der bedeutenden Brachsenkäuter-Populationen und des oligotrophen Zustands wieder nivelliert. Insgesamt ist eine geringe Abwertung auf 50 Punkte gerechtfertig. Der Titisee weist eine Bewertung von 50 Punkten auf Naturnaher Bereich eines anthropogenes Stillgewässer (LUBW 13.80b) Naturnahe Bereiche von anthropogenen Stillgewässern sind selten kleinflächig entlang der Gewässer vorhanden, wie z. B. ein offenbar wenig durch Nutzung oder Besucher beeinflusstes stehendes Gewässer nahe der Gutach ca. 1 km oberhalb von Neustadt und nordwestlich des Schluchsees. Das Gewässer nahe der Gutach war zum Zeitpunkt der Untersuchung nahezu vollständig von Elodea nuttallii (Nuttalls Wasserpest) ausgefüllt. Der kleine Stausee unmittelbar nordwestlich des Schluchsees weist eine breite Verlandungszone aus Carex rostrata (Schnabel-Segge) auf. Die Bereiche der Stillgewässer weisen eine Bewertung von 30 Punkten auf Naturferner Bereich eines Sees, Weiher oder Teichs (LUBW 13.91a) Zentraler Bestandteil des untersuchten Gebietes ist der 7,3 km lange und bis zu 1,4 km breite Schluchsee, ein um 1930 aufgestauter kleinerer Gletschersee. Wegen seiner erheblich schwankenden Wasserstände ist der Schluchsee nicht von Wasserpflanzen besiedelt. Die im Schwankungsbereich der Wasserstände liegende untere Uferzone wurde, bis auf eine Ausnahme, den angrenzenden Biotoptypen zugeordnet. Auch der Windgfällweiher und der durch den Aufstau der Gutach entstandenen "Okalsee" im Industriegebiet Neustadt, der zumindest an den Rändern auch von Wasserpflanzen besiedelt wird, gehört ebenfalls zu diesem Biotoptyp. Die Wasserflächen weist eine Bewertung von 11 Punkten auf Naturfernes Kleingewässer (LUBW 13.92) Ebenfalls selten und kleinflächig sind naturferne Kleingewässer vorhanden. Es handelt sich um einen Fischteich und eine Viehtränke. Ferner hat sich im Tosbecken unterhalb der Schluchsee-Staumauer ein kleiner Bestand von Potamogeton natans (Schwimmen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 52

64 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 des Laichkraut) etabliert, der nicht die Anforderungen an die "Tauch- oder Schwimmblattvegetation der Stillgewässer" (34.12) erfüllt. Die Bestände sind nicht nach 30 BNatSchG besonders geschützt. Die naturfernen Kleingewässer weisen eine Bewertung von 8 Punkten auf Beschreibung der Fließgewässer Die im Folgenden genannten Daten zu Gewässerbreite und -tiefe stellen abgeschätzte Mittelwerte der jeweils betrachteten Gewässerabschnitte dar Gutach Die Gutach verläuft vom Titisee bis in die Ortslage von Neustadt im Untersuchungsgebiet. Das Gerinneprofil ist auf der ganzen Strecke innerhalb des Untersuchungsgebietes ähnlich ausgeprägt. Die Gewässerprofildaten stellen sich wie folgt dar: Breite 6-10 m, Eintiefung 0,3 bis 1,2 m, Wasserstand 0,05 bis 0,5 m. Das Sohlsubstrat ist überwiegend aus Sand, Kies und Steinen aufgebaut, lediglich direkt im Bereich des Titisee- Auslaufbauwerkes ist ein unverfugter Steinsatz vorhanden. Auf den nächsten m befinden sich in zur Befestigung der Sohle in regelmäßigen Abständen Sohlschwellen. Es gibt zwei kleine Abschnitte an der Gutach, die aufgrund des überwiegend verbauten Ufers dem Biotoptyp stark ausgebauter Bachabschnitt zuzuordnen sind. Es ist der Bereich unterhalb der Titisee-Schütze beim Titisee-Auslaufbauwerk und ein kleiner Bereich an der Mündung in den Okalsee in Neustadt. Mindestens bis in den Bereich der Eisenbahnquerung ist die Gutach vermutlich künstlich aufgeweitet und weist daher nur geringe mittlere Wassertiefen auf. Diese beiden Abschnitte sind mit 18 Punkten zu bewerten. Alle anderen Abschnitte sind als Biotoptyp Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches anzusprechen, da diese Bereiche der Gutach überwiegend ein naturnahes Gerinneprofil aufweisen. Am Großteil der Gewässerstrecken sind jedoch immer wieder kleinere Verbauungen und Begradigungen festzustellen. Auch entsprechen die Wasserversorgung und das Abflussverhalten durch den Schwall-Sunkbetrieb am Titisee- Auslaufbauwerk keinen natürlichen Vorgängen. Diese Abschnitte sind daher mit 32 Punkten bewertet. Unterstrom der Querung der Eisenbahnlinie bis unterstrom der Mündung des Spiegelbaches kann die Gutach frei mäandrieren. Hier sind morphologisch keine Beeinträchtigungen vorhanden. Der Abschnitt ist mit 48 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 53

65 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Mettma Die Mettma verläuft nur ein kurzes Stück im Bereich des Untersuchungsgebietes. Das Gewässer ist morphologisch unbeeinflusst und natürlich ausgeprägt. Eine relevante Beeinträchtigung der Wasserführung ist nicht gegeben. Der verringerte Zulauf vom Aubach macht sich augenscheinlich nur wenig bemerkbar. Dieser Abschnitt ist ca. 2 bis 2,5 m breit und 2 m eingetieft. Der Wasserstand beträgt ca. 0,3 bis 0,4 m. Das Sohlsubstrat wird im Wesentlichen von Sand und Kies aufgebaut, zudem sind lokal Blöcke vorhanden. Kurz vor dem Mündungsbereich der alten Aubachmündung fließt das Wasser unter der Oberfläche eines Hochstaudensumpfes. Der Abschnitt ist mit 53 Punkten bewertet Schwarza Das Gewässerbett der Schwarza direkt unterhalb des Schluchsees ist auf den ersten Blick nicht als Gewässerbett erkennbar. Dieser Abschnitt umfasst eine Länge von ca. 100 m. Die Breite des Gerinnes beträgt zwischen 4 und 7 m. Es ist ca. 0,5 bis 1,25 m eingetieft. Die Uferlinie ist zum Teil ungewöhnlich geradlinig und hat den Charakter eines offenen Verbaues, was vermuten lässt, dass die vorhandenen Blöcke des Gewässerbettes im Uferbereich anthropogen konzentriert oder ergänzt wurden. Fließendes Wasser ist nicht vorhanden, zum Teil sind durchsickerte Bereiche oder sumpfige Stellen zu finden. Das Gewässerbett ist mit einem Rohrglanzgras-Röhricht bewachen. Entsprechend wurde die Fläche auch als Röhricht bewertet. Nach ca. 100 m bis zum Zufluss des Wüstengraben/Kesselbaches füllt sich das Gerinne langsam mit Wasser, Fließbewegungen sind zu Beginn aber nur minimal erkennbar, die Wasserbenetzung der breiten Sohle ist oft in kleine Rinnsale aufgeteilt. Ab hier ist die Schwarza dem Biotoptyp Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches zugeordnet. Diese Aufteilung des Wassers ist neben der geringen Wasserführung auch der blockreichen Sohle geschuldet. Neben den Blöcken bildet Schlamm und organische Substanz das Sohlsubstrat. Langsam aber stetig nimmt die Wasserführung gewässerabwärts zu. Die Wassertiefe schwankt in der Regel zwischen 2 und 15 cm, in Gumpen können auch 0,6 m Tiefe erreicht werden. Das Gewässer verläuft in einem 5-9 m breiten und ca. ca. 2,5-6 m tiefen talartigem Bereich. Das Bachbett hat in der Regel eine Tiefe von ca. 0,5 bis 1,0 m. Kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind kaum vorhanden. Dies gilt für alle betrachteten Abschnitte, wobei fließgewässerabwärts die Feinanteile sukzessive in geringem Maße ansteigen. Dieser Abschnitt der Schwarza wird aufgrund der Beeinträchtigung der Wasserführung mit 26 Punkten bewertet. Ab dem Zufluss des Wüstengraben/Kesselbaches bis zum Anwesen bei Unterschwarzhalden erhöht sich die Wassermenge deutlich. Auch die Wassertiefe steigt auf 0,2 bis _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 54

66 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli ,5 m, was aber auch zum Teil dem engeren Gerinnebett (3 bis 5 m) geschuldet ist. Weitere Beeinträchtigungen (Verbau etc.) des Gewässer sind nicht vorhanden. Aufgrund der besseren Wasserführung wird dieser Abschnitt mit 28 Punkten bewertet. Die oben genannte Verbesserung der Wasserführung verstärkt sich weiter mit dem Zulauf des Habsmoosbaches. Ab hier erhöht sich die Bewertung entsprechend auf 32 Punkte. Die Bewertung bleibt aber nur kurz erhalten und wird im Bereich der Anwesen bei Unterschwarzhalden wieder auf 28 Punkte verringert. Grund dafür sind provisorisch Aufstauungen, private Wasserentnahme und kleinere Uferverbauungen. Die Bewertung liegt bei 28 Punkten. Nach Unterschwarzhalden bis zur Mündung in das Schwarzabecken fließt die Schwarza in einem naturnahen Gewässerbett mit hoher Substratvielfalt (Blöcke, Steine, Kies, Sand) und abwechslungsreichem, unverbauten Gewässerbett. Die Gewässerdynamik kann ungehindert wirken. Durch diffuse Zuläufe steigt die Wassermenge stetig an, so dass bis im Bereich des Schwarzabeckens nur geringe Beeinträchtigungen durch die verringerte Wasserführung vorliegen. Bereits unterhalb der Querung der B 500 ist die Wasserführung so gut, dass das bis 12 m breite Gerinnebett der Schwarza gut mit Wasser gefüllt ist. Die Wassertiefen liegen bei 0,1 bis 0,6 m. Andere Beeinträchtigungen sind allenfalls lokal und in geringem Umfang vorhanden, so dass sich diese nicht auf die Bewertung auswirken. Entsprechend steigt die Bewertung mit zunehmend verbesserter Wasserversorgung bis zum Mündung der Schwarza in das Schwarzabecken stetig auf 48 Punkte an. Nach dem Schwarzabecken bis zur Grenze des Untersuchungsgebietes zeigt sich ein ähnliches Bild wie nach der Schluchsee-Talsperre, mit dem Unterschied, dass das Gerinne direkt unterhalb der Schwarza-Staumauer nicht mit einem Röhricht, sondern von einer Hochstaudenflur sumpfiger Standorte bzw. mit einem Bestand des Drüsigen Springkrautes (Impatiens glandulifera) bewachsen ist. Das Gerinne ist blockreich. Zwischen den Blöcken steht vereinzelt Wasser. Abschnittweise sind auch vegetationsarme Flächen anzutreffen. Die Fläche wird nicht als Gewässer, sondern als Hochstaudenflur bzw. Bestand des Drüsigen Springkrautes bewertet. Nach wenigen hundert Metern füllt sich auch hier wie unterhalb der Schluchsee- Talsperre das Gerinne sukzessive langsam mit Wasser. Bis zum Mündungsbereich des Taubaches sind nur kleine Rinnsale zwischen den Steinen und Blöcken im Gewässerbett vorhanden, die eine Wassertiefe zwischen 0,03 und 0,1 m aufweisen. In den Gumpen hat sich organische Substanz und Schlamm angesammelt, vereinzelt sind auch sandige Stellen vorhanden. Das Gerinne in diesem Abschnitt ist 6-8 m breit, die Sohle ca. 4-6 m _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 55

67 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Dieser Abschnitt wird aufgrund der beeinträchtigten Wasserführung mit 26 Punkten bewertet. Da sowohl Taubach wie auch Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbach in der Regel kein oder nur wenig Wasser zuführen, beschränken sich die Zuflüsse auch unterhalb der beiden Bäche auf kleinere Waldbäche, Quellen und Sickerwasser. Entsprechend ist auch hier eine sukzessive Verbesserung der Wasserführung vorhanden, diese fällt aber deutlich geringer aus wie oberhalb des Schwarzabeckens. Im unteren Bereich des Untersuchungsgebietes sind daher ebenfalls geringe Wassertiefen im Bereich zwischen 0,05 und 0,15 m vorhanden. Zudem befindet sich hier ein natürlicher Absturz, der die Durchgängigkeit des Gewässers einschränkt. In Gumpen können auch 0,5 bis 1,0 m erreicht werden. Dieser Abschnitt wurde mit 26 Punkten bewertet Sägenbach (Fassung 01) Der Sägenbach weist fast im gesamten Verlauf ein überwiegend natürliches Gewässerprofil auf und ist entsprechend überwiegend dem Biotoptyp Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches zuzuordnen. Oberhalb der Fassung weisen Teile des Gewässers ein Ausbauprofil auf, aber ohne massive Verbaumaßnahmen. Das Gerinne ist hier ca. 3 bis 5 m, teils 7 m breit. Der Wasserstand bewegt sich in der Regel zwischen 0,1 und 0,3 m. Das Sohlsubstrat ist strukturreich und wird von Steinen und Blöcken dominiert ferner sind Kies, Sand und Felsen vorhanden. Die oben genannten Beeinträchtigungen führen zu einer Bewertung mit 28 Punkten. Der Fassungsbereich ist als stark ausgebauter Bachabschnitt einzustufen. Er wurde mit 8 Punkten bewertet. Das Gerinne unterhalb der Fassung bis in 90 m Entfernung ist 6 bis 8 m breit und ca. 0,2 m bis 0,5 m eingetieft und wird bereits nach der Fassung durch ein kleines Rinnsal wieder mit Wasser versorgt. Der Wasserstand beträgt 0,01 bis 0,05 m. Dynamische Prozesse finden jedoch nur bei Hochwasser statt. Das Sohlsubstrat wird im Wesentlichen von Blöcken, Steinen und Kies aufgebaut. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur mit einem geringen Anteil vertreten. Dies ist auf ein Ausräumen der Sohle bei Hochwasser zurückzuführen. Aufgrund der genannten Beeinträchtigungen ist der Abschnitt mit 20 Punkten zu bewerten. Daran anschließend fließt das Gewässer bis zur Mündung in den Seebach in einem naturnahen Gewässerbett. Nur vereinzelt sind kleine Beeinträchtigungen, z.b. bei Wegedurchlässen, vorhanden. Das Gewässerprofil ist wie folgt ausgeprägt: Die Breite des _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 56

68 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Gerinnes liegt zwischen 3-6 m, teils auch mehr bei einer Eintiefung von 0,5 bis 1,5 m. Die Wassertiefe liegt bei 0,05 bis 0,3 m, in Gumpenbereichen auch bis 1,5 m. Bei überströmten Felsbereichen werden auch nur 0,01 m erreicht. Das Sohlsubstrat weist Korngrößen von Sand bis Blöcken auf. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind auf den ersten hunderten Metern nur mit einem geringen Anteil vertreten. Dies ist auf ein Ausräumen der Sohle bei Hochwasser zurückzuführen. Ihr Anteil steigt aber sukzessive an. Die Wasserversorgung des Gerinnes nimmt stetig zu und erhöht so die dynamischen Prozesse sukzessive. Ca. 650 m oberhalb der Einmündung in den Seebach liegt ein wasserfallartiger Bereich, in dem das Wasser über mehrere Stufen von bis zu 5 m Höhe über Felsen und große Blöcke stürzt. Entsprechend verbessern sich die Bewertungen bis zur Einmündung in den Seebach auf 48 Punkte. Eine Ausnahme bilden die Abschnitte des Sägenbaches, welche direkt an der Kunzenstraße verlaufen. Hier sind Uferverbauungen und Begradigungen vorhanden. Diese Bereiche erreichen eine Bewertung von 38 Punkten führen Goldersbach (Fassung 02) Das Goldersbach ist oberhalb der Fassung in einem geringfügig veränderten Zustand ohne Begradigungen. Uferverbauungen sind nur in geringen Umfang vorhanden. Das Gerinne ist hier ca. 4 bis 5 m breit und ca. 0,5 m eingetieft. Das Sohlsubstrat ist blockigfelsig bis kiesig und weist eine hohe Diversität und Sortierung auf. Der Wasserstand differiert zwischen 0,01 und 0,3 m. Die Wasserbreite schwankt zwischen 1 und 3 m. Der nur wenig beeinträchtigte Abschnitt wird mit 48 Punkten bewertet. Der Bereich der Fassung ist durch den Verbau stark verändert. Er wird mit 8 Punkten bewertet. Der Fassungsbereich und der direkt unterhalb der Fassung befindliche Gewässerverlauf ist durch Verbau und durch die Ausleitung des Wassers erheblich beeinträchtigt. Dieser Abschnitt reicht bis an die Mündung des Gewässers von der Fassung 02.01, also bis ca. 180 m nach der Fassung. Die Fassung lässt zwar immer ein kleines Rinnsal an Wasser durch, die Ausleitung des Wassers und die Zurückhaltung der Sedimente im Sand- und Geröllfang bedingen jedoch eine sehr geringe Strömungs- und Substratvielfalt. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur mit einem geringen Anteil vertreten. Dies ist auf ein Ausräumen der Sohle bei Hochwasser zurückzuführen, also dann, wenn das Wasser über die Fassung hinweg stürzt. Das Gewässerprofil stellt sich wie folgt dar: Breite 4 bis 6 m, Eintiefung 0,5 bis 1,3 m, im Extremfall bis 2 m. Die Wassertiefe liegt von 0 bis 15 cm, wobei immer wieder trockene Abschnitte vorhanden sind _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 57

69 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Hier läuft das Wasser im Substrat der Sohle unterhalb der Oberfläche. In Gumpen, die bis 0,3 m tief sind, tritt es wieder zu Tage. Der Abschnitt wurde mit 20 Punkten bewertet. Nach der Mündung des Gewässers der Kleinfassung ist bis zur Einmündung in den Sägenbach eine weitgehend durchgehende Wasserführung vorhanden. Die Wasserführung ist aber gering und dadurch sind die durch die Strömung verursachten dynamischen Prozesse im Bachbett nur in geringem Umfang vorhanden. Dies ist bis zur Mündung in den Sägenbach der Fall. Auch fehlen bis zur Mündung nennenswerte Anteile der kleinen Kornfraktionen Sand und Lehm. Es überwiegen Steine und Kies. Auffällig ist zudem, dass die Ausdifferenzierung der verschiedenen Fraktionen weniger ausgeprägt vorhanden ist. Die Profildaten unterscheiden sind nicht wesentlich von den oben genannten, jedoch sind steile Uferböschungen bis 4 m Hohe vorhanden. Der Abschnitt von der Mündung des Gewässers von der Fassung bis zur Mündung in den Sägenbach ist mit 22 Punkten bewertet Seebach (Fassung 03) Der oberste Abschnitt des Seebaches ist in einem weitgehend unveränderten Zustand ohne wesentliche Beeinträchtigungen. Das Gerinne ist ca. 2 bis 4 m breit und ca. 0,1 bis 0,5 m eingetieft. Die Substratdiversität ist hoch. Neben Blöcken, die einen Substratanteil von 10 bis 40 % aufweisen bilden Steine, Kies und Fels das Sohlsubstrat. Natürliche Abstürze schränken die Durchgängigkeit ein, ohne sie zu verhindern. Der naturnahe Abschnitt wird 53 Punkten bewertet. Der Bereich der Fassung und das sich daran anschließenden, nur sporadische mit Wasser versorgtem Gewässer bis ca. 50 m nach der Fassung ist aufgrund der baulichen Beeinträchtigungen nicht mehr als naturnahes Gewässer anzusprechen. Durch die Wasserausleitung und die nur geringe Wasserführung fehlt das Feinsediment (Sand und feiner), bzw. wird bei Hochwasser verfrachtet und von oben nicht wieder nachgeliefert. Der Fassungsbereich wurde als stark ausgebauter Bachabschnitt mit 8 Punkten bewertet. Der Abschnitt unterhalb der Fassung ist als mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen und mit 16 Punkten zu bewerten. Unterhalb dieses Abschnittes ist bis zur Querung der Kunzenstraße ein morphologisch unbeeinflusstes Gewässer vorhanden. Die Wasserführung verbessert sich stetig, vor allem nach dem Zufluss des Waldhofbaches ist ausreichend Wasser im Gerinne vorhanden, um eine vielfältige und abwechslungsreiche Gewässerstruktur zu erzeugen. Das Gerinne ist 3,5 bis 7 m breit und 0,3 bis 1,0 m eingetieft. Die Wassertiefe liegt zu Beginn _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 58

70 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 des Abschnittes zwischen 1 und 15 cm, kurz vor der Querung der Kunzenstraße werden zwischen 7 und 30 cm erreicht. Das Sohlsubstrat wird von Kies dominiert, ferner sind Steine und Blöcke sowie selten auch Felsen vorhanden. Feinfraktionen sind v.a. im oberen Gewässerbereich nur in geringem Umfang vorhanden und nehmen nur langsam zu. Entsprechend des steigenden Wasserstandes ist auch die Bewertung dieses Abschnittes des Seebaches mit zunehmender Fließstrecke anzupassen. Unterhalb des durch die Fassung bzw. der Wasserausleitung beeinträchtigen Gewässerabschnittes liegt die Bewertung bei 24 Punkten, die sich bis zur Kunzenstraße auf 42 Ökopunkte erhöht. Unterhalb der Kunzenstraße bis ca. 160 m westlich Höhe Michelhof verläuft der Seebach überwiegend in landwirtschaftlich genutzter Fläche und ist von einem Uferwald mit viel Alnus incana (Grau-Erle) gesäumt. Die Gewässerstrecke ist überwiegend als naturnah einzustufen. Ausnahme sind die Abschnitte entlang der Seebachstraße. Hier sind immer wieder kleine Verbauungen und Begradigungen am Seebach durchgeführt worden. Der von landwirtschaftlicher Nutzung geprägte Abschnitt weist in der Regel Gerinnebreiten zwischen 5 und 8 m auf, in Auskolkungen werden auch 10 m erreicht. Die Eintiefung liegt bei ca. 0,8 bis 1,5 m, der Wasserstand schwankt zwischen 8 und 50 cm. Aufgrund der abschnittweise vorhandenen baulichen Beeinträchtigungen sind unterschiedliche Bewertungsansätze notwenig. Bei den naturnahen Abschnitten liegen nur noch sehr geringe Beeinträchtigungen durch die verringerte Wasserführung vor. Diese Abschnitte sind mit 48 Punkten zu bewerten. Die abschnittweise vorhandenen Verbauungen und Begradigungen im Bereich der Seebachstraße bedingen eine Abwertung auf 35 Punkte. Der Verlauf ab ca. 160 m Höhe Michelhof im Wald nördlich der K 4962 bis zum Gasthaus Löffelschmiede ist wieder unbeeinflusst und unterliegt keinen baulichen Veränderungen. Innerhalb dieses Abschnittes befindet sich ein großer Wasserfall, der das das einzige natürliche Wanderhindernis für die Wasserorganismen darstellt. Der Wasserfall liegt ca. 290 m oberhalb der Unterquerung der K Die durchschnittlichen Gerinnebreiten liegen bei 6 bis 10 m, bei Aufweitungen werden bis zu 14 m erreicht. Die Profiltiefen bewegen sich in der Regel bei 0,5 bis 1,0 m, beim Wasserfall sind es 6-7 m. Die Wassertiefe variiert zwischen 0,05 und 0,5 m, teils auch deutlich tiefer. Das Sohlsubstrat wird im Wesentlichen von Blöcken gebildet, ferner sind Sand, Kies und Fels in kleinen Anteilen am Aufbau des Sohlsubstrates beteiligt. Der Abschnitt ist mit 48 Punkten bewertet. Nach der Löffelschmiede bis südlich dem Bankenhof verläuft der Seebach wieder in landwirtschaftlich meist intensiv genutzter Fläche. Hier sind wieder Beeinträchtigungen in Form von Begradigungen vorhanden. Es handelt sich in der Regel um ältere Aus _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 59

71 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 baumaßnahmen, die inzwischen schon Verfallserscheinungen aufweisen. Die Gerinneprofildaten bewegen sich in folgenden Rahmen: Gerinnebreite 6-8 m, Eintiefung 0,5 bis 0,8 m, Wassertiefe 0,05 bis 0,3 m. Das Sohlsubstrat wird von Kies oder Sand dominiert, ferner sind Steine regelmäßig beigemengt, seltener auch Blöcke und Schlamm. Aufgrund der Beeinträchtigungen ist der Gewässerabschnitt bis ca. zur Querung des Feldweges vom Henslerhof kommend mit 35 Punkten zu bewerten. Ein kurzer Abschnitt zwischen einer Feldwegquerung und dem Camping-Platz westlich des Titisees ist der Seebach wieder morphologisch unbeeinflusst und naturnah. Hier verläuft der Seebach in Schlingen durch Nasswiesen. Die Bewertung erreicht dadurch 51 Punkte. Entlang des Campingplatzes sind wieder die bereits oben genannten Beeinträchtigungen des Ufers vorhanden. Dieser Abschnitt ist mit 35 Punkten bewertet. Der anschließende Mündungsbereich in den Titisee ist morphologisch unbeeinflusst und naturnah ausgeprägt. Die Uferbereiche sind flach, die Sohle ist überwiegend von Sand und Schlamm dominiert. Zudem sind Steine und Kies am Substrataufbau beteiligt. Die Bewertung erreicht dadurch 51 Punkte Waldhofbach (Fassung 04) Der Waldhofbach teilt sich oberhalb der Fassung in zwei etwa gleich große Zuflüsse. Beide Bäche weisen ein relativ schwaches Längsgefälle und damit gering Fließgeschwindigkeiten auf. Das geringe Gefälle ist einerseits auf die natürliche Verebnung zurückzuführen. Vermutlich verstärkt die Straßenquerung und der darunter führende Durchlass diese Wirkung. Während der südliche Gewässerabschnitt aufgrund des Verlaufes im Wald durch Elemente wie Bruchholz und Wurzel positiv strukturiert wird - es entstehen z.b. Auskolkungen oder kurze, schnelle Fließabschnitte - ist der nördliche Zulauf lediglich von einzelnen Weidengruppen gesäumt und verläuft zum großen Teil in einem Niedermoorbereich. Dies wirkt sich auch auf die Zusammensetzung des Sohlsubstrates aus. Im südlichen Zulauf zwischen Gehölzen sind neben Schlamm und Sand auch Steine und Kies anzutreffen. Die Sohle des nördlichen Zulaufs ist aus Schlamm und Torf aufgebaut. Zudem lässt der gerade Verlauf im Niedermoor darauf schließen dass die Ufer begradigt wurden. Die Zuläufe sind unterschiedlich zu bewerten. Der südliche Zulauf im Wald ist aufgrund der naturnahen Ausprägung mit 44 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 60

72 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Der nördliche Zulauf ist aufgrund der Begradigung als mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen und wird mit 16 Punkten bewertet. Der Bereich mit Durchlass und Fassung sowie sich der daran anschließende Bachabschnitt mit einem kleinen Rinnsal, dessen Wasserführung unterbrochen ist, ist aufgrund der baulichen Beeinträchtigungen nicht mehr als naturnahes Gewässer anzusprechen. Der Fassungsbereich ist stark verändert und mit 8 Punkten bewertet. Der sich daran anschließende ebenfalls noch beeinträchtigte Abschnitt erstreckt sich bis ca m nach der Fassung und ist als mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen. Der Bereich ist mit 16 Punkten zu bewerten. Nach diesen ca m bis zur Mündung in den Seebach verfügt der Waldhofbach wieder über eine durchgehende Wasserführung bis zur Mündung in den Seebach. Das Wasser nutzt bereits die ganze Sohlebreite und bietet damit einen abwechslungsreichen Lebensraum. Verbauungen sind nicht vorhanden. Die Profildaten des Gewässers sind: Breite 1,2 bis 2,5 m, im Extremfall bis 4 m. Profiltiefe: 0,2 bis 0,7 m, an Steilböschungen bis 0,01 bis 0,4 m Wassertiefe. Das Sohlsubstrat besteht aus Blöcken, Steinen und Kiessand. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Aufgrund der verringerten Wasserführung und der ungenügenden Sohlsubstrates ist eine Bewertung mit 24 Punkten berechtigt Wannenbach (Fassung 05) Der Oberlauf des Wannenbaches ist durch ein starkes Gefälle mit hohen Fließgeschwindigkeiten gekennzeichnet. Die Gerinnemorphologie ist mit großen Blöcken ausgestattet, die eine sehr hohe natürliche Strukturvielfalt mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Sedimentablagerungen entstehen lassen. Das Gewässer verläuft in einem kleinen talartigen Bereich, der an der Böschungsoberkante ca. 8 bis 10 m breit und ca. 3 bis 4 m eingetieft ist. Das Bachbett weist in der Regel eine Breite von 0,5 bis 1,5 m auf. Das Sohlsubstrat besteht aus den Kies, Steinen und Blöcken, zum Teil stehen felsige Bereiche an. Zahlreiche natürliche, kaskadenartige Abstürze schränken die Wanderungsmöglichkeiten der Gewässerfauna vollständig ein. Der naturnahe Abschnitt oberhalb der Fassung wird 53 Punkten bewertet. Die Fassung und die damit verbundene Ausleitung wirkt sich nur auf eine Strecke von ca m deutlich aus. In diesem Abschnitt sind auch immer wieder trocken gefallene Bachabschnitte vorhanden. Das Gerinne weist sonst keine Beeinträchtigungen auf. Die Gewässermorphologie entspricht weitgehend der oberhalb der Fassung. Auch hier sind zahlreiche natürliche Abstürze vorhanden, welche die Durchgängigkeit für die _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 61

73 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Fischfauna unmöglich machen. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Der verbaute Abschnitt der Fassung wurde mit 8 Punkten bewertet. Der daran anschließende Gewässerabschnitt wird mit 20 Punkten. Bachabwärts nimmt die Wasserführung stetig zu, die Gerinnemorphologie ist bis zur Querung der Feldseestraße in einem natürlichen Zustand. Das Gewässerbett entspricht weitgehend den Profildaten oberhalb der Fassung. Am Hangfuß nimmt das Gefälle ab und die Substratzusammensetzung verändert sich. Der Anteil der Blöcke verringert sich, dafür nimmt der Flächenanteil der Steine zu. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Negativ auf die Bewertung wirkt sich v.a. die deutlich verringerte Wasserführung aus. Dieser Abschnitt des Wannenbaches ist mit 35 Punkten bewertet. Von der Feldseestraße bis einschließlich der Kunzenstraße sind bauliche Einflüsse (Absturz bei der Straßenquerung Feldseestraße) dafür verantwortlich, dass die Durchgängigkeit des Gewässers vollständig unterbunden ist. Ferner ist zum Teil das Ufer im Wald begradigt worden, jedoch ohne Verbaumaßnahmen. Das Bachbett ist 0,3 bis 1,5 m breit. Das Sohlsubstrat wird von den kleinern Kornfraktionen (Kies, Sand) dominiert, Blöcke und Steine treten in den Hintergrund. Der Abschnitt wurde mit 28 Punkten bewertet. Der Abschnitt unterhalb der Kunzenstraße bis zur Mündung in den Seebach ist dann wieder in einem naturnahen Zustand. Aufgrund des geringen Gefälles sind sogar ansatzweise Gewässerwindungen mit Prall- und Gleithang ausgeprägt. Die Breite des Gewässerbettes variiert zwischen 0,4 und 0,6 m und ist ca. 0,4 bis 1,0 m eingeschnitten. Der Wasserstand liegt im Bereich von 0,1 bis 0,2 m. Das Sohlsubstrat ist vielfältig strukturiert, neben den oben genannten Fraktionen Blöcke, Steine, Kies und Sand hat sich auch lokal Schlamm angesammelt. Dieser Abschnitt ist aufgrund eines natürlichen Hindernisses an der Mündung zumindest für Fische bei Mittelwasser nicht durchgängig. Der Abschnitt wird mit 42 Punkten bewertet Haslachbach (Fassung 06) Der Haslachbach fließt im Untersuchungsgebiet überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte Grünlandflächen und weist vor allem im oberen Abschnitt des Untersuchungsgebietes die für diese angrenzende Nutzung typischen Beeinträchtigungen auf. Bereits der Abschnitt oberhalb der Fassung ist durch ein verfallenes Ausbauprofil gekennzeichnet, das wiederum negative Auswirkungen auf die Dynamik und Vielfalt im Gewässer hat. Das Gewässer ist hier ca. 1,5 bis 3 m breit und 0,5 bis 2,5 m eingeschnitten. Der Wasserstand beträgt ca. 0,02 bis 0,3 m. Die Sohle ist ca. 1,0 bis 2 m breit _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 62

74 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Der Bachabschnitt ist dem Biotoptyp Mäßig ausgebauter Bachabschnitt zuzuordnen und wurde mit 16 Punkten bewertet. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut. Der Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Der daran anschließende Abschnitt ab der Fassung und der Bereich bis nach der Kreuzung der B 500 sind ebenfalls noch durch Begradigungen und Uferausbau gekennzeichnet. Zudem ist das Gerinne hier trocken. Das Gerinne ist bis 4 m breit und ca. 1 bis 1,4 m tief. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Lediglich bis ca. 80 m unterhalb der Fassung ist ein zwar begradigtes aber relativ naturnahes, allerdings vollständig trockenes Gewässerbett vorhanden. Danach ist das Gewässer begradigt und als grasbewachsener trockener Graben ausgebildet. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) nehmen langsam zu. Dieser Abschnitt wurde mit 10 Punkten bewertet. Etwa in der Mitte der Grünlandfläche östlich der B 500 bis zur Einmündung des Hangrohrkanals füllt sich das Gerinne durch Sickerwasser und den Zuläufen aus Entwässerungsgräben wieder sukzessive mit Wasser auf. Wobei das Gerinne zu Beginn nur temporär mit Wasser versorgt wird, da die Sohle mit Hochstauden bewachsen ist. Das Gerinne weist ab hier ein überwiegend naturnahes Gerinneprofil auf v.a. mit Kornfraktionen aus Kies und Sand. Charakteristisch sind große Ab- und Auflagerungen von flüssigem Humus und muddeartigen Substanzen. Entsprechen ist der Haslachbach ab hier als Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches eingestuft. Die Bewertung liegt bei 25 Punkten bewertet. Im weiteren Verlauf ab dem Hangrohrkanal bis zum Sieldungsbereich Mühlenmatte erhöht sich die Wassermenge stetig. V. a. der Hangrohrkanal führt erhebliche dystrophe Wassermengen zu. Das Gerinneprofil ist ab Zulauf des Hangrohrkanals naturnah ausgeprägt und weist eine Breite von 1 bis 1,5 m auf. Der Wasserstand erreicht Tiefen bis 0,4 m. Das Wasser nimmt die gesamte Sohlbreite ein. Aufgrund der stetigen Verbesserung der Wasserversorgung werden die Abschnitte bis in den Bereich von Mühlenmatte sukzessive besser bewertet. Die Bewertung erreicht 38 Punkte. Ab dem Siedlungsbereich bei Mühlenmatte bis zum unteren Ende des Untersuchungsgebietes sind dann wieder unterschiedliche Beeinträchtigungen (Verbau, Uferkorrekturen, Durchlässe) vorhanden, die zu einer Einstufung in den Biotoptyp mäßig ausgebauter Bachabschnitt führen. Die Bereiche wurden wechselnd mit 8 bis 20 Punkten bewertet. Die Querung unter der K 4991 ist sogar als stark ausgebauter Bachabschnitt einzustufen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 63

75 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Bewertung liegt hier bei 4 Punkten Schwarzenbach (Fassung 07) Der Schwarzenbach ist größtenteils baulich überprägt. Der Verlauf oberhalb der Fassung im Siedlungsbereich von Altglashütten ist mit geschlossenem und offenem Uferverbau befestigt. Auch die Sohle ist zum Teil verbaut, allerdings nur in geringem Umfang in geschlossener Bauweise. Innerhalb des festgelegten Bachbettes, das eine Breite zwischen 0,6 bis 2 m Breite und 0,05 bis 0,1 m Wassertiefe aufweist, sind Ansätze von Kiesbänken vorhanden. Der Bachabschnitt ist als mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen. Der Abschnitt wird mit 12 Punkten zu bewerten. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut. Der Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Bis ca. 50 m nach der Fassung sind zu den baulichen Beeinträchtigungen noch die negativen Wirkungen durch die Wasserausleitung zu berücksichtigen. In Summe führt dies zu einer weiteren Verschlechterung der Bewertung auf 10 Ökopunkte. Ca. 50 m nach der Fassung nimmt der massive Uferverbau ab, das Gerinne ist aber bis zur Bahnlinie in unterschiedlicher Weise am Ufer verbaut und als mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen. Ca. 90 m vor der Bahnlinie versickert das Wasser außerdem wieder. Das Gerinne ist im Bereich der Siedlung 1 bis 2 m breit und zum Teil erheblich bis zu 2 m eingetieft. Hier ist auch ein Felsbereich vorhanden. Das Sohlsubstrat besteht aus Blöcken und Steinen. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Beide Abschnitte sind mit 14 Punkten zu bewerten. Der Verlauf oberhalb der Bahnlinie hat den Charakter eines grasbewachsenen Entwässerungsgrabens (Breite 0,3 m, Tiefe 0,1 m). Der obere Abschnitt wird mit 35 Punkten bewertet. Der untere Abschnitt wird mit 14 Punkten bewertet. Der Verlauf unter der Bahn ist als Stark ausgebauter Bachabschnitt einzustufen. Sowohl Sohle wie auch Ufer sind geschlossen verbaut. Natürliche Strukturen sind nicht vorhanden. Zudem verläuft der Gewässerabschnitt unter der Bahnlinie. Der Abschnitt wird nicht bewertet. Nach der Bahnlinie bis zur Einmündung in den Haslachbach ist das Gewässer begradigt und entlang eines Feldweges gelegt. Uferverbau ist aber nicht vorhanden. Durch Bulte und Grassoden ist sogar zum Teil eine natürliche Uferstruktur vorhanden. Das Substrat wird überwiegend von kleinen Kornfraktionen aufgebaut (Kies, Sand, Lehm, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 64

76 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Ton). Zudem sind aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit Schlammbereiche vorhanden. Die Gewässerbreite schwankt zwischen 0,2 und 0,3 m, die Eintiefung beträgt 0,2 bis 0,5 m. Die Wassertiefe erreicht bis 0,3 m. Dieser Abschnitt ist wieder als mäßig veränderter Bachabschnitt einzustufen Der Abschnitt wird mir 18 Punkten zu bewerten Aubach (Fassung 08) Der Aubach ist oberhalb der Fassung und des Straßendurchlasses als naturnahes Gewässer ausgeprägt. Das Gerinne ist ca. 0,5 bis 1,2 m breit und ca. 0,1 bis 0,4 m eingetieft. Der Wasserstand bewegt sich in der Regel zwischen 0,1 und 0,2 m, gelegentlich werden auch 0,4 m erreicht. Die Substratdiversität ist hoch. Neben Blöcken und Steinen bildet Kies den Sohlaufbau. Die Wasserqualität ist aufgrund von Einleitung der oberhalb vorhandenen Kläranlage gering beeinträchtigt. Der naturnahe Abschnitt wird mit 45 Punkten bewertet. Der darauf folgende Bachabschnitt mit dem Straßendurchlass und der Fassung ist stark ausgebaut. Die Bewertung liegt bei 8 Punkten. Es schließt sich ein ca. 60 m langer Gewässerabschnitt an, der aufgrund von Uferverbauungen als mäßig ausgebauter Bachabschnitt anzusprechen ist. Die Bewertung erreicht 18 Punkte. Die Auswirkungen der Wasserausleitung schwächen sich auf den nächsten ca. 30 m bis zum südlich gelegenen Wald deutlich ab, da aus einem Quellsumpfbereich wieder seitlich Wasser zuläuft und sich die Situation sukzessive verbessert. Das Gerinne ist aber schmal und ereicht nur Breiten von bis ca. 0,5 bis 1 m. Die Wassertiefe ist gering. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Im weiteren Verlauf bis zum Wald nehmen die Gewässerbreite und die Wassermenge langsam zu und auch der Anteil der Fraktionen von Sand und Kies steigt. Die Bewertung erreicht 18 bis 24 Punkte. Ab Eintritt in den Wald bis zur L 170 ist das Gerinne ist sehr abwechslungsreich und variiert in der Breite von 3 bis 4 m. Es ist bis 1,0 m eingetieft. Die mit Wasser benetzte Sohle ist ca. 1,5 bis 2 m breit. Die Wassertiefen liegen bei 0,1 bis 0,2 m, in Gumpen vereinzelt auch tiefer. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden. Verbauungen sind keine vorhanden. Negativ wirkt sich nur die Wasserentnahme aus. Aufgrund zahlreicher Abstürze über Blöcke und eines Geröllsfeldes ist das Gewässer nicht als durchgängig einzustufen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 65

77 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Entsprechend ist das naturnahe Gewässer mit zunehmender Lauflänge von 24 bis 35 Punkten zu bewerten. Ca. 50 m oberhalb der L 170 teilt sich das Gerinne auf. Wasserführend ist nur noch das östliche Gerinne. Das westliche Gerinne endet vor der Mündung in die Mettma. Nach der L170 ist ein Absturz nach dem Rohrdurchlass vorhanden, der die Durchgängigkeit des Gewässers verhindert. Ferner ist das Gewässer an den Rand des Grünlandes gelegt worden. Entsprechend ist von einem mäßig ausgebauten Bachabschnitt zu sprechen. Das Gerinne ist 1 bis 1,5 m breit und 0,3 bis 0,6 m eingeschnitten. Der Wasserstand bewegt sich im Bereich von 0,15 bis 0,3 m. Der Abschnitt wurde mit 12 Punkten bewertet Wüstengraben/Kesselbach (Fassung 09) Der oberste Abschnitt des Wüstengraben/Kesselbaches ist in einem weitgehend unveränderten Zustand ohne wesentliche Beeinträchtigungen. Das Gerinne ist ca. 0,3 bis 0,4 m breit und ca. 0,2 m eingetieft und zum Teil in der hohen Vegetation nicht mehr erkennbar. Der Wasserstand schwankt zwischen 0,1 bis 0,2 m. Die Substratdiversität ist sehr hoch. Neben Blöcken, Steinen und Kies ist auch organische Substanz vorhanden. Durch die Blöcke weist das Gerinne auch Verzweigungen auf. Zahlreich natürliche kleine Abstürze schränken die Durchgängigkeit zusätzlich zur geringen Gewässerausbildung ein. Der naturnahe Abschnitt wird 53 Punkten bewertet. Anschließend ist eine kleine Wasserentnahmestelle der Forstverwaltung zur Beregnung des Nassholzlagers vorhanden, die Wasserausleitung wirkt sich aber nur relativ geringfügig aus, da wenige Meter unterhalb wieder ein Zufluss durch ein Seitengewässer stattfindet. Weitere Verbauungen sind nicht vorhanden, die Gewässerstruktur ist sonst ebenso naturnah wie im obersten Abschnitt. Dieser Abschnitt erhält eine Bewertung von 48 Punkten. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut. Der Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Bachabwärts beginnen ab der Großfassung zahlreich bauliche Beeinträchtigungen, die sich auch ca. 200 m bis zum Holzlagerplatz der Forstverwaltung den ganzen Hang hinunter erstrecken. Unterhalb der Fassung sind im Bachlauf immer wieder Durchlässe und künstliche Abstürze vorhanden, welche die Durchgängigkeit verhindern. Das Gerinne ist ca. 0,5 bis 1,2 m breit und ca. 0,2 bis 0,3 m eingetieft und führt nur wenig Wasser. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind nur in einem geringen Umfang vorhanden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 66

78 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Aufgrund der genannten Beeinträchtigungen wurde der gesamte Abschnitt unterhalb der Fassung bis zur Talsohle mit 22 Punkten eingestuft. Ca. 440 m bis unterhalb des Holzlagerplatzes versickert das Wasser wieder, ferner ist das 1 bis 1,5 m Breite und 0,05 bis 0,3 m tiefe Gewässerprofil verlegt worden. Dazu wurde ein neues Gerinne mit symmetrischem Profil überwiegend ohne Ufersicherungen erstellt. Trotz einer hohen Substratvielfalt mit Blöcken, Steinen, Kies, Sand und organischer Substanz wiegen die Beeinträchtigungen so schwer, dass der Bachabschnitt in die Kategorie Mäßig ausgebauter Bachabschnitt einzustufen ist. Die Bewertung liegt bei 14 Punkten. Der Gewässerausbau erstreckt sich über fast einen Kilometer entlang des ganzen Talgrunds bis in die Ortslage von Eisenbreche hinein. Der Verlauf bis zum Siedlungsbereich ist durch eine bedingt durch den Ausbau eher gleichförmige Ufer- und Sohlstruktur geprägt. Der Charakter des 1 bis 2 m breiten und 0,2 bis 0,8 m eingetieften Gewässers entspricht daher eher dem eines Entwässerungsgrabens. Hier ist das Wasser auch wieder in ausreichendem Maße vorhanden, so dass Fische im Gewässer leben können. Das Sohlsubstrat ist durch die kleinen Kornfraktionen (Kies, Sand) dominiert, auch schlammige Abschnitte und organische Substanz sind zu finden. Innerhalb der Ortslage sind künstliche Abstürze vorhanden, welche die Durchgängigkeit einschränken. Der mäßig ausgebaute Bachabschnitt wurde mit 18 Punkten bewertet. Der Pferde- und Rinderweidenbereich innerhalb der Ortslage von Eisenbreche ist dagegen wieder weniger ausgebaut. Hier weist das Gewässer wieder eine naturnahe, abwechslungsreiche Ufer- und Sohlstruktur auf. Die Gerinnebreite schwankt zwischen 0,7 und 1,2 m. Entsprechend ist dieser Abschnitt als naturnaher Bachabschnitt einzuordnen. Siedlungstypische Beeinträchtigungen (Wilder Verbau, Durchlässe etc.) und die angrenzende Weidenutzung bedingen eine Abwertung. Natürliche Abstürze behindern die Durchgängigkeit. Der Abschnitt wird mit 28 Punkten bewertet. Nach dem Siedlungsbereich verläuft der Wüstengraben/Kesselbach im Wald bis zur Mündung in die Schwarza baulich unbeeinflusst, aber mit immer noch verminderter Wasserführung. Ferner führt die Einleitung von Klärwasser in Eisenbreche zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität. Zahlreiche kleiner natürliche Abstürze nach der Ortslage verhindern die Durchgängigkeit des Gewässers. Der natürliche Bachabschnitt ereicht Gerinnebreiten von 1 bis 3 m und mittleren Wassertiefen von 0,5 bis 0,3 m. Der Abschnitt wird mit 48 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 67

79 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Habsmoosbach (Fassung 10) Der Habsmoosbach ist oberhalb der Fassung in einem naturnahen Zustand ohne Begradigungen oder Verbauungen. Das Gerinne ist in der Regel 1 bis 3 m breit, ausnahmsweise werden auch 5 m erreicht. Die Eintiefung beträgt 0,1 bis 0,5 m. Die Wassertiefe weist aufgrund der hohen Substratvielfalt hohe Schwankungen von 0,01 bis 0,4 m auf. Das Sohlsubstrat besteht aus den Sand, Kies, Steinen und Blöcken und weist eine hohe Diversität und Sortierung auf. Steilere Bereiche des Gerinnes sind durch Blöcke geprägt, über die das Wasser kaskadenartig abfließt. Diese Abschnitte sind natürliche Wanderhindernisse. Der naturnahe Abschnitt wird 53 Punkten bewertet. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut Dieser Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Der Bachabschnitt unterhalb der Fassung bis ca. 60 vor die Verbindungsstraße nach Eisenbreche weist außer den baulichen Beeinträchtigungen (Uferverbau, Durchlässe etc.) keine wesentlichen negativen Elemente auf. Die Ausleitung des Wassers durch die Fassung wirkt sich aber erheblich aus, auch wenn dem Gewässer nach wenigen Metern unterhalb der Fassung wieder Wasser aus einem Seitengewässer zugeführt wird und dadurch eine permanente Wasserführung gegeben ist. Von den lokalen Verbauungen abgesehen weist das Gerinne alle Kriterien eines naturnahen Gerinnes auf. Die Gerinnebreite variiert zwischen 1,5 bis 3 m und ist in der Regel ca. 0,5 bis 0,8 m eingeschnitten, die Breite der benetzten Gewässersohle liegt bei 0,4 bis 1,0 m, die Wassertiefe schwankt zwischen 0,01 und 0,4 m. Neben Blöcken und Steinen bilden auch Kies und Sand das Sohlsubstrat, wobei die kleineren Kornfraktionen deutlich unterrepräsentiert sind. Der ganze Abschnitt weist einige natürliche und künstliche Abstürze auf, welche die Durchgängigkeit unterbinden. Der Abschnitt wird mit 24 Punkten bewertet. Ca. 60 m vor der Verbindungsstraße Richtung Eisenbreche bis zur Straße sind im Bereich der dortigen Anwesen die Ufer so verbaut, dass der Abschnitt als mäßig ausgebauter Bachabschnitt zu bezeichnen ist. Das Bachbett ist ca. 4 m breit und bis 2 m eingetieft. Es sind verschiedene Verbautechniken verwendet. Nach der Verbindungsstraße nach Eisenbreche befindet sich auch ein nicht durchgängiger, künstlicher Absturz. Der Abschnitt wird mit 16 Punkten bewertet. Der weitere Abschnitt bis zur Mündung in die Schwarza ist unbeeinflusst und als natürlicher Bachabschnitt mit der Einschränkung der deutlich verminderten Wasserführung Dieser Abschnitt wird mit 48 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 68

80 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Taubach (Fassung 11) Der Taubach ist oberhalb der Fassung in einem unveränderten Zustand ohne morphologisch relevante Beeinträchtigungen. Es sind jedoch negative Auswirkungen auf die Wasserqualität durch den Zulauf der Kläranlage belegt. Das Gerinne ist ca. 1 bis 2 m breit und ca. 0,3 bis 0,5 m eingeschnitten. Die Wasserführung weist durch die blockreiche Sohle eine hohe Strömungs- und Tiefenvarianz auf und liegt bei 0,01 bis 0,3 m. Aufgrund des hohen Gefälles bilden die Blöcke kaskadenartige Abstürze, die auf den gesamten Abschnitt verteilt sind und natürliche Aufstiegshindernisse für Fische bilden. Außer Blöcken sind nur die großen Kornfraktionen (Steine, Kies) vorhanden. Dieser Abschnitt wird aufgrund des natürlichen Zustandes unter Berücksichtigung der Beeinträchtigungen der Wasserqualität mit 42 Punkten bewertet. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut Der Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Die Fassung des Taubaches leitet das Wasser komplett aus, nur ganz wenig Sickerwasser dringt durch das Bauwerk und versickert dann anschließend zwischen dem groben Substrat des Gerinnes (Blöcke, Steine). Das unterhalb der Fassung bis zur Einmündung in die Schwarza vorhandene Gerinne ist bis auf das fehlende Wasser unbeeinflusst. Der Taleinschnitt des Gewässers ist bis 23 m breit und bis 5 m tief. Das Gerinne selbst ist bis zu 4 m breit und 0,4 bis 1 m tief. Das Gerinne wirkt wie eine große schmale Blockhalde, die unregelmäßig immer wieder kleine Feuchtstellen und Pfützen aufweist. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind durchgängig nicht in nennenswertem Umfang vertreten. Gelegentlich treten auch kleine Rinnsale zu Tage, die in der Regel nach wenigen Metern wieder versickern, unterhalb der Straßenquerung befindet sich auch ein etwas längerer Abschnitt mit sehr geringer Wasserführung. Insgesamt sind auf der gesamten Länge des Abschnittes zahlreich natürliche Abstürze vorhanden, die auch bei normaler Wasserführung nicht durchgängig wären. Entsprechend der Kriterien der LUBW (2009) ist das Gerinne als Naturnaher Abschnitt eine Mittelgebirgsbaches einzustufen. Der gesamte Abschnitt unterhalb der Fassung wurde mit 18 Punkten, der niedrigsten möglichen Bewertung, eingestuft Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbach (Fassung 12) Auf den obersten 20 m des Sägmattbach/Dreherhäusleweiherbaches ist das natürliche Gerinne des Gewässers durch eine Brücke mit den entsprechenden Verbauungen befestigt. Dazu sind baulich bedingte Abstürze vorhanden, die eine Durchgängigkeit des Gewässers unterbinden. Der Bach ist hier als mäßig ausgebaut anzusprechen. Der Abschnitt wird mit 16 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 69

81 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Im weiteren Verlauf bis zur Fassung ist der Bach in einen unveränderten Zustand ohne relevante Beeinträchtigungen. Das Gerinne ist ca. 2 bis 3 m breit und ca. 0,2 bis 0,8 m eingetieft. Die Struktur des Gewässers ist mit der des Taubaches oberhalb der Fassung vergleichbar. Die Wasserführung weist durch die blockreiche Sohle ebenfalls eine hohe Strömungs- und Tiefenvarianz auf. Blöcke mit kaskadenartigen Abstürzen bilden natürliche Wanderhindernisse und es dominieren die großen Kornfraktionen. Dieser Abschnitt wird mit 53 Punkten bewertet, da auch keine Beeinträchtigungen der Wasserqualität vorliegen. Der Gewässerabschnitt bei der Fassung ist stark ausgebaut Der Abschnitt wird mit 8 Punkten bewertet. Auch der Zustand des Gewässers unterhalb der Fassung bis zur Einmündung in die Schwarza ist dem des Taubaches sehr ähnlich. Das wenige Sickerwasser aus der Fassung verschwindet unmittelbar zwischen dem groben Substrat (Blöcke, Steine) des Gerinnes. Die kleineren Kornfraktionen (Sand, Kies, Lehm) sind durchgängig nicht in nennenswertem Umfang vertreten. Das unterhalb der Fassung vorhandene Gerinne ist bis auf das fehlende Wasser unbeeinflusst. Ausnahmen bilden die Verbauungen und künstlichen Abstürze im Bereich der Straßenquerungen. In Teilbereichen verläuft das Gewässer durch ausgedehnte Blockhalden und Felsbereiche und weist kleinräumige Verzweigungen auf. Das Tal des Sägmattbaches/Dreherhäusleweiherbaches ist bis 25 m breit und bis 10 m eingeschnitten. Das Gerinne selbst ist in der Regel 3 bis 8 m breit und bis 0,3 bis 1,0 m eingetieft. Auch hier sind im Gerinne immer wieder Feuchtstellen und Pfützen vorhanden. Die kleinen Rinnsale die hier und da zu Tage treten versickern durchgängig wieder nach wenigen Metern. Insgesamt sind v.a. in der oberen Hälfte des Abschnittes zahlreich natürliche Abstürze vorhanden, die auch bei normaler Wasserführung nicht durchgängig wären. Im Zuge des Dotierversuches wurde das Gewässer ab ca. 1 MQ durchflossen. Der gesamte Abschnitt wird mit 18 Punkten bewertet Kleine Fließgewässer Die kleinen Fließgewässer des Untersuchungsgebietes sind strukturell und morphologisch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Unverbaute naturnahe kleine Bäche mit hoher Strukturvielfalt und typischer gewässerbegleitender Vegetation (Auengehölze, Hochstaudenfluren), die das ganze Jahr über Wasser führen, erreichen die höchsten Bewertungen. Diese kleinen Bäche erreichen Gerinnebreiten bis 0,8 m und Wassertiefen bis 0,4 m. Diese Fließgewässer werden i. d. R. mit bis zu 48 Punkten bewertet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 70

82 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Viele Bäche sind temporär bzw. periodisch wasserführend und sind entsprechend nur bedingt oder teilweise mit typischer Vegetation gesäumt. Bei nur seltener Wasserführung sind oft Waldarten, die nicht speziell auf feuchte Standorte hinweisen, die dominierende Vegetation. Das Gewässerprofil dieser Bäche ist 0,1 bis 0,5 m breit und 0,1 bis 0,4 m tief. In dichten Fichtenforsten sind auch vegetationsfrei Abschnitte vorhanden. Je nach Ausprägung wurden diese Gewässer mit 20 bis 45 Punkten bewertet. Weitere Abwertungen sind durch Verbauungen und die Ausleitungen durch die Fassungen möglich. 5.2 Terrestrische Biotoptypen Natürliche offene Felsbildungen, zum Teil mit Pionierrasen und Felsspaltenvegetation (LUBW 21.11,, FFH-LRT 8220) Diese Felsbildungen sind in der Regel kleinflächig und lokal im Untersuchungsgebiet vorhanden. Vor allem in den tief eingeschnittenen Tälern wie entlang der Schwarza, um den Schluchsee (Seebrugg, Schluchsee (Ort)) und am Sägenbach. Zu den natürlichen Felsbildungen wurden auch die Standorte gezählt, die vor vielen Jahren möglicherweise anthropogen entstanden sein könnten wie z.b. an Wegeböschungen aber eine natürliche Struktur und einen natürlichen Bewuchs aufweisen. Die Artenzusammensetzung und Deckung der Vegetation der Felsbildungen variiert entsprechend Exposition und Beschattung stark. Besonnte Felsen sind kaum oder nur spärlich von Vegetation bedeckt. Neben weit verbreiteten Magerkeitszeigern saurer Standorte wie Deschampsia flexuosa (Draht- Schmiele) und Calluna vulgaris (Heidekraut) wachsen, wie im nachfolgend beschriebenen Biotoptyp (21.12) auch, einige Arten der Pionierrasen der Ordnung Sedo- Scleranthetalia. Es gibt aber einige Felsformationen, die von Arten aus den angrenzenden Waldbeständen wie Dryopteris filix-mas (Echter Wurmfarn), Vaccinium myrtillus (Heidelbeere), Luzula luzuloides (Hainsimse) sowie Pionierarten, z.b. Salix caprea (Saalweide) oder Poa nemoralis (Hainrispe) bewachsen werden. Absonnige Felsen können eine typische Vegetation aus vorwiegend schattertragende bzw. -benötigende Arten aufweisen. Darunter finden sich einige standorts- bzw. biotoptypische Arten wie Asplenium trichomanes (Schwarzstieliger Streifenfarn) und Polypodium vulgaris (Tüpfelfarn). Überrieselte, luftfeuchte Bereiche sind zudem mit Nässe- bzw. Feuchtezeigern wie Petasites albus (Weiße Pestwurz) sowie Phegopteris connectilis (Buchenfarn) bestanden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 71

83 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Felsen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 27 und 64 Punkten auf Anthropogen freigelegte Felsbildungen (LUBW 21.12) Anthropogen freigelegte Felsbildungen finden sich in größerem Umfang als Felsanschnitte an der B 500 und an der Bahn zwischen Schluchsee und Seebrugg. Besiedler einer steilen Felswand unterhalb der B 500 und gegenüber dem Bahnhof in Schluchsee sind neben Poa compressa (Flaches Rispengras) und Festuca cf. guestfalica (Harter Schafschwingel) Sedum album (Weiße Fetthenne), Sedum rupestre (Felsen-Fetthenne) und Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut). An einem steilen Felsanschnitt zwischen Schluchsee und Seebrugg gehen die Felsfluren in eine Besenginsterweide mit Cytisus scoparius (Besenginster) über. Kleinflächig und lokal sind anthropogen freigelegte Felsen auch an Wegböschungen von Wald- und Feldwegen vorhanden. Der Bewuchs dieser Bereiche weist in der Regel keine typische Vegetation auf, sondern besteht aus einzelnen Individuen von Arten der angrenzenden Biotoptypen. Die Flächen weisen eine Bewertung von 23 Punkten auf Geröll- oder Blockhalde (LUBW 21.32,, zum Teil FFH-LRT 8150) In der Wasserwechselzone des Schluchsees sind Geröll- oder Blockhalden mit spärlich bis dicht von Moosen und Flechten besiedelten Blockstreifen vorhanden. Sie erstrecken sich, mit wenigen Unterbrechungen, um Seebrugg entlang des Südufers und der angrenzenden Uferabschnitte bis weit entlang des südwestlichen Ufers. Die in diese Kategorie eingestuften Bereiche decken sich weitgehend mit den ebenfalls als Biotoptyp "Blockhalden" eingestuften Bereichen der Biotopkartierung des Landes Baden- Württemberg von 1992 bzw Ferner finden sich kleine Geröll- und Blockhalden in den tief eingeschnittenen Kerbtälern des Untersuchungsgebietes, z.b. an der Schwarza. Auf diesen nicht von wechselnden Wasserständen beeinflussten Standorten stockt eine heterogene Vegetation aus Schlagflur-, Ruderal- und Waldarten. An sonnigeren Standorten sind Rubus idaeus (Himbeere), Geranium robertianum (Stinkender Storchschnabel) und Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) regelmäßig anzutreffen. Absonnige und luftfeuchte Lagen sind Wuchsorte von Waldarten wie Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn) und Dryopteris carthusianorum (Dorniger Wurmfarn). Vereinzelt ist auch Asplenium trichomanes (Schwarzstieliger Streifenfarn) in den Spalten der Blöcke anzutreffen. Von umgebenden Waldbereichen dringen zudem Baumarten wie Betula pendula (Hängebirke), Sorbus aucuparia (Vogelkirsche), Picea abies (Fichte) und Populus tremula (Zitterpappel) in die Blockhalden ein. Lokal sind hohe Totholzanteile vorhanden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 72

84 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 27 und 60 Punkten auf Anthropogene Gesteinshalde (LUBW 21.41) Den "anthropogenen Gesteinshalden" wurden im Bereich des Schluchsee zwei vegetationsfreie, in jüngerer Zeit ausgebrachte Steinschüttungen an zwei Uferabschnitten beim Staudamm zugerechnet. Ferner sind die Uferverbauungen am Schwarzabecken diesem Biotoptyp zuzuordnen. Um das Schwarzabecken sind sehr unterschiedlich ausgeprägte Blockhalden vorhanden. Die Wechselwasserbereiche sowie die sorgfältig aufgeschichteten und gepflegten Halden entlang des Betriebsgeländes weisen eine Flechten-, Moos- und Pioniervegetation auf. Dagegen sind die Halden des östlichen Ufers zum Teil sehr dicht mit Gehölzen bewachsen. Die Arten unterscheiden sich nicht wesentlich von denen der Blockhalden (s. oben). Aufgrund ihres anthropogenen Ursprungs werden 5 Ökopunkte weniger vergeben. Die Flächen weisen eine Bewertung von 23 Punkten auf Kiesige oder sandige Abbaufläche oder Aufschüttung (LUBW 21.50) Zur Unterscheidung vegetationsfreier bzw. fast vegetationsfreier Flächen von den durch Pflanzen besiedelten Uferbereichen v.a. am Schluchsee wurde die Kategorie "Kiesige oder sandige Abbaufläche beziehungsweise Aufschüttung herangezogen, auch wenn die Definition dieses Biotoptyps nicht exakt auf die sandigen und/oder kiesigen Strände am Schluchsee zutrifft. Vegetationsfreie Uferbereiche sind häufig zwischen Aha und Schluchsee anzutreffen. Ein reger Bade- und Bootsbetrieb kann als Hauptursache für die Vegetationsarmut angesehen werden. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 4 bis 8 Punkten auf Trockenmauer (LUBW 23.40, ) Vor allem entlang der Schwarza sind immer wieder kleine Verbauungen und Bauwerke aus aufgeschichteten Natursteinen anzutreffen. Die meisten Bauwerke (z.b. ehemalige Wasserbecken) sind nicht mehr in Betrieb. Einige Trockenmauern beginnen zu verfallen. Typische Pflanzenvertreter der meist beschatteten, feuchten Standorte sind Polypodium vulgare (Tüpfelfarn), Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn) und Calamagrostis arundinacea (Wald-Reitgras). Weniger typisch ausgeprägte Mauern werden von Arten der angrenzenden Vegetationsbestände (Waldarten, Hochstaudenfluren) bewachsen. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 18 bis 30 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 73

85 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Gehölzarme terrestrische und semiterrestrische Biotoptypen Natürliches Übergangs- oder Zwischenmoor (LUBW 31.20,, LRT 7140) In den verebneten Talbereichen des Untersuchungsgebietes, vor allem in den Randlagen des NSG Rotmeer, im Uferbereich des Windgfällweihers und des Titisees haben sich Übergangs- und Zwischenmoore entwickelt. Die dauerhaft nassen Bereiche sind von Zwergsträuchern wie Vaccinium oxycoccus (Moosbeere) Vaccinium uliginosum (Rauschbeere) sowie Wollgräsern (v.a. Eriophorum angustifolium (Schmalblättrige Wollgras)) und Seggen (Carex spp.) dominiert. Verschiedene Sphagnum-Arten können dichte Teppiche bilden. Am südöstlichen Ende des Windgfällweihers kommt in kleinen hochmoorartigen Bulten der stark gefährdete Sumpfbärlapp (Lycopodiella inudata) vor. Vereinzelt sind Gehölze wie Pinus rotundata (Moor-Berg-Kiefer) eingestreut. Die Bestände sind in der Regel mit weiteren Vegetationsbeständen feucht-nasser Standorte wie Seggenrieder verzahnt. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 51 bis 64 Punkten auf Kleinseggen-Ried basenarmer Standorte (LUBW 32.10, ) Kleinseggenrieder wurden entlang des Seebachs und des Wüstengraben/Kesselbaches sowie einem kleinen Areal in der Uferzone des Schluchsees nahe Unter-Aha angetroffen. Von den umliegenden Großseggen-Beständen hebt sich der Bestand durch seine geringe Wuchshöhe und den Zutritt von Grundwasser ab, von der lückigen Strandvegetation mit Kleinbinsen durch die Dominanz von Carex lepidocarpa (Schuppenfrüchtige Gelbsegge). Weitere Arten sind Ranunculus flammula (Brennender Hahnenfuß), Potentilla palustris (Blutauge) und Molinia caerulea (Pfeifengras). Reliktische bzw. initale Bestände von Kleinseggen-Rieden kommen kleinflächig auch in anderen Strandabschnitten vor, wurden wegen ihrer geringen Größe aber nicht als eigener Biotoptyp abgegrenzt. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von Punkten auf Braunseggen-Ried (LUBW 32.11, ) Braunseggen-Riede sind vor allem im Bereich der verebneten feuchten Talbereiche vorhanden (Seebach, Gutach, Haslachbach). Carex fusca (Braun-Segge) dominiert die Bestände. Zudem bauen weitere Riedarten wie Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras), Succisa pratensis (Gewöhnlicher Teufelsabbiss) und Sphagnum-Arten (Torfmoos) die Bestände auf. Von angrenzenden Vegetationsbeständen können unter anderem Filipendula ulmaria (Mädesüß), Sanguisorba officinalis (Großer Wiesenknopf), Carex vesicaria (Blasen-Segge) in die Bestände eindringen. Die Bestände werden sowohl gemäht als auch beweidet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 74

86 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 28 und 40 Punkten auf Waldsimsen-Sumpf (LUBW 32.31, ) Nahe der Pflanzenkläranlage in Unterkrummen befindet sich ein von Scirpus sylvaticus (Waldsimse) dominierter, beweideter Bestand. Die Fläche weist eine Bewertung von 20 Punkten auf Sonstiger waldfreier Sumpf (LUBW 32.33, ) Diese Sümpfe aus Röhricht-, Ruderal- und Hochstaudenarten kommen kleinflächig und lokal an den Bächen und Quellen des Untersuchungsgebietes vor. Die Bestände sind in Abhängigkeit der Standortsbedingungen, der Nutzung und der umgebenden Vegetationsbestände inhomogen ausgeprägt. Regelmäßig vorhandene Arten sind Glyceria maxima (Großer Wasserschwaden), Ranunculus flammula (Flutender Hahnenfuß), Caltha palustris (Sumpfdotterblume), Petasites albus (Weiße Pestwurz), Chaerophyllum hirsutum (Behaarter Kälberkopf), Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn) und Juncus effusus (Flatter-Binse). Regelmäßig vertreten ist auch Crepis paludosa (Sumpf-Pippau). Zum Teil dringen auch Gehölze wie Picea abies (Fichte) und Salix appendiculata (Großblättrige Weide) in die Bestände ein. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 17 und 23 Punkten auf Nasswiese basenarmer Standorte (LUBW 33.23, zum Teil ) Nasswiesen basenarmer Standorte sind vor allem entlang der Gewässersysteme des Seebachs und des Haslachbaches sowie entlang der Gutach vorhanden. In geringem Umfang auch am Nordufer des Schluchsees unterhalb Ober-Aha. Es handelt sich überwiegend um artenarme, eutrophe Flächen in ebener Lage oder kleinflächig durch den Austritt von Hangdruckwasser vernässten Bereichen, die in der Regel mit den gedüngten Weiden und Wiesen mittlerer Standorte eng verzahnt sind. Die Wiesen werden regelmäßig gemäht, häufige und bestandsbildende Arten sind Scirpus sylvaticus (Wald- Simse), Caltha palustris (Sumpf-Dotterblume) und, in besonders nassen Senken und Mulden, Juncus acutiflorus (Spitzblütige Binse). Typisch für diese Bestände sind außerdem Myosotis scorpioides (Sumpf- Vergißmeinnicht), Lychnis flos-cuculi (Kuckucks-Lichtnelke), Polygonum bistorta (Wiesenknöterich) und verschiedene Binsen und Seggen. Unter den Gräsern treten Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) und Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) in den Vordergrund. Die Waldsimse, die sich bei hoher Nährstoffzufuhr gerne auf Kosten eutrophierungsempfindlicher Gesellschaften nasser Standorte, wie z.b. den Beständen der Spitzblütigen Binse ausbreitet, tritt in Geländemulden oft in großer Menge auf. Sie ist _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 75

87 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 aber immer mit weiteren Arten nasser Standorte vergesellschaftet und wurde daher nicht als eigene Einheit erfasst. Seltener sind artenreiche Bestände von Nasswiesen schwach bis mäßig gedüngter Standorte mit stärkerer Beteiligung von Kleinseggen. Sie kommen vor allem im Bereich des Spriegelbach-Unterlaufes vor. Einige besonders nasse Mulden werden von Beständen der Spitzblütigen Binse (Juncetum acutiflorae) eingenommen. Diese dunkelgrün erscheinenden Flecken sind bezeichnend für schwächer gedüngte Flächen, kommen aber als Fragmente auch in stärker gedüngten Wiesen und Weiden vor. Auch eine vernässte Viehweide beim Gallishof, die durch auffallende Massenbestände von Juncus effusus (Flatter-Binse) geprägt ist, wurde zu diesem Biotoptyp gestellt. Eine weitere beweidete Nasswiese befindet sich in Unterkrummen. Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägung sind die Bestände unterschiedlich zu bewerten. Durchschnittlich ausgeprägte Nasswiesen weisen eine Bewertung von 26 Punkten auf. Artenreichere Nasswiesen wurden je nach Ausprägung mit Werten zwischen 28 und 31 Punkten bewertet. Artenarme oder brachliegende Bestände weisen Bewertungen zwischen 16 und 24 Punkten auf Flutrasen (LUBW 33.30, ) Vor allem in der Wechselwasserzone des Schluchsees kommen neben Seggenrieden, Röhrichten und lückiger Zwergbinsen-Vegetation auch dichte, niederwüchsige, überwiegend aus Gräsern und ausläufertreibenden Kräutern aufgebaute Bestände vor, die am ehesten den Flutrasen zuzuordnen sind. Ferner sind vereinzelt Flutrasen am Ufer der Schwarza und der Gutach festgestellt worden. Bestandsbildend sind in der Regel Agrostis stolonifera (Weißes Straußgras), Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß), Juncus bufonius (Kröten-Binse) und andere Kleinbinsen, sowie Ranunculus flammula (Brennender Hahnenfuß) und stellenweise auch Agrostis canina (Sumpf-Straußgras) und Alopecurus geniculatus (Knick- Fuchsschwanz). Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 14 und 26 Punkten auf Fettwiese mittlerer Standorte (LUBW 33.41) Fettwiesen haben sich vor allem auf den verebneten Tallagen des Seebachs, der Gutach und um den Schluchsee sowie auf den waldfreien Flächen um Bärental entwickelt. Es handelt sich um mäßig artenreiche bis artenarme Bestände auf frischen bis mäßig _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 76

88 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 feuchten Standorten, in denen typische Arten der kollinen und submontanen Glatthaferwiesen wie z.b. Campanula patula (Wiesen-Glockenblume), Crepis biennis (Wiesen- Pippau) und selbst der Glatthafer ( Arrhenatherum elatius) selten sind oder ganz fehlen. Regelmäßig vertreten sind dagegen Trisetum flavescens (Goldhafer), Trifolium pratense (Rot-Klee), T. repens (Weiß-Klee), Alchemilla monticola (Bergwiesen-Frauenmantel) und Galium album (Weißes Wiesenlabkraut). Neben den echten Wirtschaftswiesen wurden auch 2 bis 3schürige Bestände an Straßenböschungen und Mittelstreifen diesem Biotoptyp zugeordnet, da ihre Artenzusammensetzung kaum von denjenigen echten Wirtschaftswiesen abweicht. Arrhenatherum elatius (Glatthafer) ist an einigen Böschungen sogar weit häufiger als auf den eigentlichen Wiesen. Artenreichere Bestände kommen bei Altglashütten vor. Im Anschluss an die Staumauer des Schluchsees ist eine extensiv genutzte, artenreichere Fettwiese vorhanden. Die Fläche wird gemulcht. Dominant sind Gräser wie Dactylis glomerata (Knäulgras) und Arrhenatherum elatior (Glatthafer). Zudem sind Kräuter wie Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) und Plantago lanceolata (Spitzwegerich) beigemengt. An steilen Stellen sind Herden von Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume) und weiteren Magerkeitszeigern recht häufig. Randlich dringen Arten der Schlagfluren in die Wiesenflächen ein. Fettwiesen feuchter Standorte weisen ergänzend zum oben genannten Artenspektrum Feuchtezeiger wie Filipendula ulmaria (Mädesüß), Polygonum bistorta (Schlangenknöterich) und Sanguisorba officinalis (Großer Wiesenknopf) auf. Die Bestände sind sehr heterogen und weisen unterschiedliche Artenzahlen und Deckungsverhältnisse auf. Hohe Deckungsgrade können auch Juncus filiformis (Faden-Binse), Juncus conglomeratus (Knäul-Binse) und Juncus inflexus (Blaugrüne Binse) erreichen. Die Bestände sind aufgrund ihrer Artenausstattung unterschiedlich zu bewerten. Es liegen Bewertungen zwischen 8 und 19 Punkten vor. Folgende Ausprägungen können herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Durchschnittlich ausgeprägte Wiesen weisen eine Bewertung von 13 Punkten auf. Fettwiesen feuchter Standorte weisen eine Bewertung zwischen 13 und 16 Punkten auf. Überdurchschnittlich artenreiche Wiesen weisen Bewertungen zwischen 16 und 19 Punkten auf. Wiesenbrachen und beeinträchtigte Wiesen und weisen Bewertungen zwischen 8 und 10 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 77

89 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Montane Magerwiese mittlerer Standorte (LUBW 33.44, Zum Teil FFH-LRT 6520) Die durch einige im Bergland verbreitete Pflanzenarten gekennzeichneten, im Gebiet meist mittelhochwüchsigen, leicht eutrophierten Magerwiesen sind durch eine gut ausgeprägte Schicht von Unter- und Mittelgräsern, insbesondere von Agrostis capillaris (Rotes Straußgras) und Festuca rubra (Rot-Schwingel) gekennzeichnet. Meum athamanticum (Bärwurz), Campanula rotundifolia (Rundblättrige Glockenblume), Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume) und Polygonum bistorta (Wiesenknöterich) sind regelmäßig vertreten. Höhere Anteile von Rotklee und Obergräsern in einigen Flächen deuten auf erhöhte Düngergaben hin. Lokal begrenzt ist das Auftreten von Phyteuma nigrum (Schwarze Teufelskralle) und Geranium sylvaticum (Wald- Storchschnabel). Die Bestände sind aufgrund ihrer Artenausstattung unterschiedlich zu bewerten. Es liegen Bewertungen zwischen 19 und 30 Punkten vor. Folgende Ausprägungen können herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Durchschnittlich ausgeprägte Wiesen weisen eine Bewertung von 21 Punkten auf. Überdurchschnittlich artenreiche Wiesen weisen Bewertungen zwischen 26 und 30 Punkten auf. Wiesenbrachen bzw. artenarme Bestände weisen eine Bewertung von 19 Punkten auf Magerweide mittlerer Standorte (LUBW 33.51) Neben den oben genannten Arten der Magerwiesen wie Agrostis capillaris (Rotes Straußgras) und Meum athamanticum (Bärwurz) sind die Weiden durch Alchemilla monticola (Bergwiesen-Frauenmantel), Cynosurus cristatus (Wiesen-Kammgras) und Anthoxanthum odoratum (Ruchgras) gekennzeichnet. Lokal sind auch Calluna vulgaris (Heidekraut) und Nardus stricta (Borstgras) eingestreut. Die Bestände sind aufgrund ihrer Artenausstattung unterschiedlich zu bewerten. Es liegen Bewertungen zwischen 18 und 21 Punkten vor. Folgende Ausprägungen können herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Durchschnittlich ausgeprägte Weiden weisen eine Bewertung von 21 Punkten auf. Überdurchschnittlich artenreiche Weiden weisen eine Bewertung von 25 Punkten auf. Artenarme und beeinträchtigte Wiesen und weisen eine Bewertung von 18 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 78

90 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Fettweide mittlere Standorte (LUBW 33.52) Fettweiden mittlerer Standorte sind kleinflächig, bevorzugt auf den verebneten Bereichen, im gesamten Untersuchungsgebiet anzutreffen. Die Artenausstattung ist in Abhängigkeit von Standort und Nutzungsintensität sehr unterschiedlich ausgeprägt. Neben Gräsern wie Arrhenatherum elatius (Glatthafer) und Dactylis glomerata (Knäulgras), Agrostis capillaris (Rotes Straußgras) Holcus lanatus (Wolliges Honiggras), Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) sind typische Weidezeiger wie Rumex obtusifolius (Stumpfblättriger Ampfer) regelmäßig anzutreffen. Lokale Vorkommen von Rot-Schwingel (Festuca rubra), Rot- und Weißklee in artenarmen Weiden sind vermutlich durch Nachsaat eingebracht. Die dort vorzufindenden Relikte von Meum athamanticum (Bärwurz) und Campanula rotundifolia (Rundblättrige Glockenblume) deuten auf eine aufgedüngte Goldhafer-Wiesen hin. Durch Beweidung beeinträchtigte Flächen sind durch trittresistente Arten und offene Bodenflächen sowie Ruderalarten gekennzeichnet. Die Bestände sind Aufgrund ihrer Artenausstattung unterschiedlich zu bewerten. Es liegen Bewertungen zwischen 10 und 16 Punkten vor. Folgende Ausprägungen können herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Durchschnittlich ausgeprägte Weiden weisen eine Bewertung von 13 Punkten auf. Überdurchschnittlich artenreiche Weiden weisen eine Bewertung von 16 Punkten auf. Artenarme bzw. beeinträchtige Weiden weisen eine Bewertung von 10 Punkten auf Intensivwiesen als Dauergründland (LUBW 33.61) Artenarme, durch häufigen Schnitt und starke Düngung geprägte Wiesen sind vor allem an der Gutach weit verbreitet. Ferner sind einige wenige Intensivwiesen am Seebach sowie bei Schluchsee-Ort und Aha zu finden. Die Bestände sind nur aus wenigen standort- und gesellschaftsspezifischen Arten aufgebaut und waren zu einem erheblichen Teil bereits Anfang Juni gemäht und mit Gülle gedüngt. Hochwüchsige und gegen häufigen Schnitt wenig empfindliche Gräser (Alopecurus pratensis (Wiesen-Fuchsschwanz), Dactylis glomerata (Knäuelgras), Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel), Lolium perenne (Ausdauernder Lolch), Phleum pratense (Wiesen- Lieschgras), Poa trivialis (Gewöhnliche Rispengras)) herrschen vor. Ferner können Rotund Weißklee (diese vermutlich oft nachgesät), sowie Taraxacum officinale (Löwenzahn) mit einen erheblichen Anteil die Bestände mit aufbauen. Nasse Stellen sind durch einen hohen Anteil an Feuchtezeigern, insbesondere von Scirpus sylvaticus (Wald-Simse) gekennzeichnet. Weit verbreitet ist ebenfalls der eutraphente Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), der im Spätsommer lokal aspektbildend auftritt. Viele als Intensivwiesen eingestufte Flächen werden nicht nur gemäht, sondern auch beweidet _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 79

91 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Lokal sind noch Magerrasen-Relikte vorhanden, die auf eine nicht weit zurückliegende Intensivierung hindeuten. Die Flächen weisen eine Bewertung von 6 Punkten auf Trittrasen und lückiger Trittrasenbestand (LUBW 33.71, 33.72) Niedrigwüchsige Bestände aus trittverträglichen Pflanzenarten kommen als geschlossene Trittrasen" (33.71) und "lückige Trittpflanzenbestände" (33.72) vor. Sie sind überwiegend artenarm und kleinflächig auf häufig befahrenen Wegen und Straßenrändern vertreten. Kennzeichnende Arten sind z.b. Trifolium repens (Kriechender Klee), Plantago major (Breit-Wegerich) und Lolium perenne (Ausdauernder Lolch). Es handelt sich meist um Bootsliegeplätze und Liegewiesen sowie um stark betretene oder befahrene Flächen um den Schluchsee, die zu diesen Biotoptypen gestellt wurden. Bei geringer Trittbelastung ähnelt die Artenzusammensetzung der von Fettwiesen mittlerer Standorte bzw. der von Zierrasen, sofern häufig gemäht wird. Magerkeitszeiger, u. a. Nardus stricta (Borstgras), zeichnen eine stark frequentierte baumbestandene Liegewiese in Schluchsee-Ort an einer östlich der Bahnlinie gelegenen Ausbuchtung des Schluchsees aus. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 4 bis 12 Punkten auf Zierrasen (LUBW 33.80) Zierrasen finden sich im Wesentlichen in Unter-Aha und Schluchsee und nahe den Städten Neustadt und Titisee, lokal auch als Unterwuchs in Parkwäldern. Es handelt sich in der Regel um artenarme, oft gemähte Vegetationsbestände. Nahe Neustadt sind aber auch recht arten- und blütenreiche Bestände in größeren Gartengrundstücken zu finden. Mehrere der Trittrasenarten sind auch in oft gemähten Zierrasen häufig. Daher sind die beiden Biotoptypen nicht immer leicht zu trennen. Zu den typischen Arten der Zierrasen zählen Rosettenpflanzen wie Bellis perennis (Gänseblümchen), Crepis capillaris (Kleinköpfiger Pippau), Leontodon autumnalis (Herbst-Löwenzahn) und Prunella vulgaris (Kleine Braunelle), Häufige Gräser sind Agrostis capillaris (Rotes Straußgras), Festuca rubra (Rot-Schwingel) und Lolium perenne (Ausdauernder Lolch). Im Untersuchungsgebiet ist zudem Hypochaeris radicata (Gewöhnliches Ferkelkraut) nicht selten. Lokal sich auch einigen Arten der Magerrasen in die Bestände eingestreut. Bei geringer Mahdfrequenz sind Übergänge zu gemähten Fettwiesen nicht selten. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 4 und 12 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 80

92 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Vegetation einer Kies-, Sand- oder Schlammbank (LUBW 34.22) In der Wechselwasserzone des Schluchsees kommen typische Arten der Trittrasen und der Unkrautvegetation basenarmer Standorte mit Arten der Kleinseggen-Riede, der Flutrasen und der Zwergbinsenrasen gemeinsam vor. Sie bilden eine Pioniervegetation, die dem Biotoptyp "Vegetation einer Kies- oder Sandbank" zugerechnet wurde und meist erst im Spätsommer voll entwickelt ist. Es überwiegen die einjährigen Arten. Die häufigste, oft in Massenbeständen auftretende Art ist Juncus bufonius (Kröten-Binse), oft begleitet von Spergula arvensis (Acker-Spörgel), Ranunculus flammula (Brennender Hahnenfuß) und Plantago major ( Gewöhnlicher Breit-Wegerich). Weniger häufig sind Barbarea intermedia (Mittleres Barbarakraut), Barbarea vulgaris (Gewöhnliches Barbarakraut), Matricaria discoidea (Strahlenlose Kamille) und einige Kleinbinsen (Juncus a- cutiflorus, J. articulatus, J. filiformis). Unter den mehrjährigen Gräsern sind Agrostis stolonifera (Weißes Straußgras), Poa spp. (Poa annua, P. compressa, P. nemoralis) und stellenweise Agrostis capillaris (Rotes Straußgras), die aus höher gelegenen Magerrasen bis in die Uferzone hinabwandert, nicht selten. Da die Vegetation der überwiegend lückigen, stellenweise auch dichten Rasen fast nur aus so genannten "Trivial-Arten" besteht, wurden die meisten Flächen dieses Biotoptyps etwas abgewertet. Diesem Biotoptyp zugerechnet wurde auch eine Torfinsellagerfläche am Südufer bei Seebrugg, die von einjährigen Arten besiedelt war. Die vorkommenden Arten auf der Torfinsellagerfläche setzten sich in ihrer Artenausstattung hauptsächlich aus Phalaris aurundinacea (Rohrglanzgras), Tripleurospermum perforatum (Geruchslose Kamille), Lapsana communis (Rainkohl), Epilobium montanum (Berg-Weidenröschen), Potentilla norvegica (Norwegisches Fingerkraut), Rorippa palustris (Gewöhnliche Sumpfkresse) und Persicaria hydropiper (Wasserpfeffer) zusammensetzt. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung zwischen 17 und 26 Punkten auf Land-Schilfröhricht (LUBW 34.52, ) Selten und kleinflächig sind im Gebiet auf sumpfigen Standorten grasreiche Röhrichtbereiche, die von Calamagrostis epigejos (Land-Reitgras) dominiert werden, vorhanden. Die Flächen weisen eine Bewertung von 19 Punkten auf Röhricht des großen Wasserschwaden (LUBW 34.55, ) Unterhalb der Schluchsee-Talsperre ist ein Röhricht mit Glyceria maxima (Großes Süßgras), Juncus bufonis (Krötenbinse) und Juncus effusus (Flatterbinse) vorhanden. Die Deckung des artenarmen Bestandes liegt bei über 80 %. Die Flächen weisen eine Bewertung von 17 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 81

93 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Rohrglanzgras-Röhricht (LUBW 34.56, ) Rohrglanzgras-Röhrichte sind um den Schluchsee und entlang der größeren Fließgewässer Schwarza und Mettma verbreitet. Am Schluchseeufer dehnen sich Röhrichte zwischen den mit Gehölzen bestandenen Flächen oberhalb der Wechselwasserzone und den seeseitig anschließenden Seggen-Beständen aus. Größere Beständen sind auch in dem nur selten wasserführenden Bett der Schwarza direkt unterhalb der Staumauern entwickelt. Außerdem sind an flachen Uferbereichen von Schwarza und Mettma immer wieder kleinflächig Röhrichte ausgeprägt. In der Regel ist Phalaris arundinacea (Rohr- Glanzgras) bestandsbildend. Aus angrenzenden Hochstaudenfluren dringen z.b. Filipendula ulmaria (Mädesüß) und Chaerophyllum hirsutum (Behaarter Kälberkopf) in die Bestände ein. Auch der Neophyt Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut) kommt gelegentlich in den Röhrichten vor. An etwas höher liegenden Stellen finden auch Gehölze wie Fraxinus excelsior (Esche) und Rubus fruticosus (Brombeere) geeignete Wuchsbedingungen. Am Schluchsee sind diese Röhrichte auch mit Großseggen und anderen Gräsern durchsetzt. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 13 und 26 Punkten auf Sonstiges Röhricht (LUBW 34.52, ) Im Bereich des Windgfällweihers hat sich ein Röhricht mit dominantem Calamagrostis phragmitoides (Purpur-Reitgras) entwickelt. Die Art ist in Baden-Württemberg äußerst selten und mit nur wenigen Fundorten vertreten. Dem Bestand sind Salix cinerea (Grau- Weide), Betula pendula (Hänge-Birke), Polygonum bistorta (Schlangen-Knöterich) und Angelica sylvestris (Engelwurz) beigemengt. Die Fläche weist eine Bewertung von 45 Punkten auf Großseggen-Riede (LUBW 34.60, ) Großseggen-Riede kennzeichnen neben den Rohrglanzgras-Röhrichten die wenig oder kaum betretenen Bereiche den Ufern von Schluchsee, Titisee und Windgfällweiher. Sie dehnen sich weit bis in die untere, fast ganzjährig unter Wasser stehende Uferzone aus. Einige Bestände des nordwestlichen Seeufers konnten nicht mehr einer dominierenden Art zugeordnet werden. Sie wurden daher pauschal als Großseggen-Riede klassifiziert. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 13 und 26 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 82

94 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Schlankseggen-Riede (LUBW 34.63, ) Schlankseggen-Riede sind vor allem zwischen Aha und Schluchsee (Ort) verbreitet. Sie ziehen sich in manchmal mehrere Hundert Meter langen Beständen am Ufer hin und besetzen den Raum zwischen See und bewaldetem Bereich. Carex acuta (Schlank- Segge) bildet zum Teil Reinbestände, zum Teil wächst sie in Mischbeständen mit Rohr- Glanzgras Phalaris arundinacea) und Schnabel-Segge (Carex rostrata). Oft kommen auch Ranunculus flammula (Brennender Hahnenfuß), Myosotis scorpioides (Großblütiges Sumpf-Vergißmeinnicht) und Kleinbinsen (Juncus ssp.), stellenweise auch Lysimachia vulgaris (Gewöhnlicher Gilbweiderich) und Potentilla palustris (Blutauge) in den Beständen vor. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 19 und 27 Punkten auf Schnabelseggen-Ried (LUBW 34.65, ) Die für die Verlandungsbereiche mesotropher Gewässer typischen Schnabelseggen- Riede sind am Südwestufer des Schluchsees zwischen Staumauer und Unterkrummen sowie entlang der Fließgewässer verbreitet. Wie die anderen Großseggen am Schluchsee kommt Carex rostrata (Schnabel-Segge) entweder in Reinbeständen vor oder bildet mit weiteren, nässeliebenden Arten, insbesondere mit anderen Großseggen (Carex spp.) und Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) Mischbestände. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 22 und 28 Punkten auf Blasenseggen-Ried (LUBW 34.66, ) Blasenseggen-Riede sind seltener, da die hellgrüne und daher leicht kenntliche Carex vesicaria (Blasen-Segge) regelmäßig in Großseggen-Beständen zu finden ist, aber nur selten größere Dominanzbestände bildet. Die Seggenrieder kommen hauptsächlich im Mündungsbereich des Seebachs in den Titisee und im Umfeld des NSG Rotmeer vor. Die Flächen weisen eine Bewertung von 27 Punkten auf Mesophytische Saumvegetation (LUBW 35.12) Überwiegend von Stauden aufgebaute Bestände im Saum von Wäldern, Feldgehölzen oder Gebüschen sind im Untersuchungsgebiet relativ selten und nur kleinflächig ausgeprägt. Sie sind an Wald- und Gebüschrändern gelegen. Neben Arten der Magerwiesen sind krautige Arten kennzeichnend. Ferner wurden farnreiche Bestände festgestellt. Die Flächen weisen Bewertungen zwischen 20 und 23 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 83

95 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Brennessel-Bestand (LUBW 35.31) Brennnessel-Dominanzbestände sind kleinflächig an Lagerplätzen und nährstoffreichen, ruderalen Säumen vorhanden. Neben Urtica dioica (Brennnessel) sind weitere Nährstoffzeiger wie Impatiens noli-tangere (Echtes Springkraut) eingestreut. Die Flächen weisen eine Bewertung von 8 Punkten auf Bestand des Drüsigen Springkrautes (LUBW 35.38) Vor allem entlang der Schwarza sowie entlang der dortigen Waldwege sind lokal und meist linear dichte Dominanzbestände von Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut) entwickelt. Weitere Arten der Hochstaudenfluren wie Filipendula ulmaria (Mädesüß), Urtica dioica (Brennnessel) und Senecio fuchsii (Fuchs sche Greiskraut) sind eingestreut. Am Gewässerrand ist auch Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras) anzutreffen. Die Flächen weisen eine Bewertung von 8 Punkten auf Hochstaudenflur quelliger, sumpfiger oder mooriger Standorte (LUBW 35.41, FFH-LRT 6431) Diese Hochstaudenfluren sind an Quellen, sickernassen und durchsickerten Bereichen meist kleinflächig im Untersuchungsgebiet ausgebildet. Sie werden von den typischen Arten feuchter bis nasser Standorte aufgebaut. Hohe Deckungsgrade können Filipendula ulmaria (Mädesüß), Petasites albus (Weiße Pestwurz), Aconitum napellus (Blaue Eisenhut) und Chaerophyllum hirsutum (Behaarter Kälberkopf) erreichen. Häufig sind zudem Rumex sanguineus (Blut-Ampfer) und Crepis paludosa (Sumpf-Pippau) beigemengt. Ferner sind auch Röhrichtarten wie Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras) anzutreffen. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung von 15 bis 30 Punkten auf Gewässerbegleitende Hochstaudenflur (LUBW 35.42, FFH-LRT 6431) Die gewässerbegleitenden Hochstaudenfluren sind häufig an gehölzfreien Ufern präsent. Sie werden meist von nur wenigen Arten aufgebaut. Im Offenland ist fast immer Filipendula ulmaria (Mädesüß) bestandsbildend. Hohe Deckungsgrade kann auch Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras) erreichen, vor allem im Bereich der Mittelwasserzone. Häufige Begleiter sind Angelica silvestris (Wald-Engelwurz) und Galium palustre (Sumpf-Labkraut). Auch innerhalb des Waldes sind die Fließgewässer mit Hochstauden gesäumt, wenn Auwälder fehlen. Diese Hochstaudenfluren werden in der Regel von Petasites albus (Weiße Pestwurz) geprägt. In hohen Lagen, wie bei den Zuflüssen des Seebaches, ist _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 84

96 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 auch Adenostyles alliariae (Grauer Alpendost) eingestreut. In die bis über 1,5m hohen Bestände dringen zudem Schlagflurarten wie Epilobium angustifolium (Schmalblättriges Weidenröschen) und Senecio fuchsii (Fuch sches Greiskraut) ein. An der Schwarza kann auch Impatiens glandulifera (Drüsiges Springkraut) hohe Deckungsgrade erreichen. Nahe der Mündung des Seebachs dringt auch Scirpus sylvaticus (Wald-Simse) in die Bestände ein. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung zwischen 15 und 29 Punkten auf Sonstige Hochstaudenflur (LUBW 35.43) Zu den sonstigen Hochstaudenfluren zählen älter Brachestadien von Gründlandflächen sowie Hochstaudenfluren auf frischen bis feuchten Standorten entlang von Wegen und Säumen. Die Brachestadien werden in der Regel von Filipendula ulmaria (Mädesüß) dominiert. Entlang der Wege und Säume sind neben den oben genannten Arten vermehrt Arten der Schlagfluren wie Rubus idaeus (Himbeere), Rubus fruticosus (Brombeere) und Waldarten eingestreut. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 10 von 20 Punkten auf Schlagfluren (LUBW 35.50) Je nach Entwicklungsstand und ökologischen Standortverhältnissen sind unterschiedlich ausgeprägte Schlagfluren vorhanden. Junge Schlagfluren mit einem Gehölzbestand von bis zu 5 % sind von den noch vorhandenen Waldarten wie Prenanthes purpurea (Hasenlattich) und Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn) gekennzeichnet. Mittelalte Schlagfluren mit einer Gehölzdeckung von bis zu 50 % weisen in der Regel eine üppige Krautschicht mit den kennzeichnenden Arten Epilobium angustifolium (Schmalblättriges Weidenröschen), Digitalis purpurea (Roter Fingerhut) und Senecio fuchsii (Fuchs-Greiskraut) auf. Bei den Gehölzen sind Acer pseudoplatanus (Spitzahorn), Betula pendula (Hänge-Birke), Sorbus aucuparia (Vogelbeere) und Picea abies (Fichte) stets anzutreffen. Wechselfeuchte bzw. durchsickerte Bereiche sind durch Petasites albus (Weiße Pestwurz), Impatiens noli-tangere (Großes Springkraut) und Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) charakterisiert. Alte Schlagfluren zeichnen sich durch einen Gehölzbestand über 50 % Deckung aus. Auch sind dort wieder mehrjährige Schattenarten wie Farne wieder häufiger vertreten _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 85

97 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Flächen weisen je nach Ausprägungen eine Bewertung von 10 bis 22 Punkten auf Annuelle Ruderalvegetation (LUBW 35.61) Diese vorwiegend aus einjährigen Arten bestehende Ruderalflur besiedelt die nicht verfugten, schrägen Ufermauern bei Schluchsee und Seebrugg, die deshalb nicht den Infrastrukturflächen zugeordnet wurden. Vorherrschende Art ist Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn), es kommen häufiger auch Senecio viscosus (Klebriges Kreuzkraut) und Senecio vulgaris (Gewöhnliches Kreuzkraut) vor. Auf der unteren Seeböschung bei Seebrugg wächst Galeopsis segetum (Gelber Hohlzahn). Sonst werden nur einige wenige Wegränder von einjährigen ruderalen Arten begleitet. Die Flächen weisen je nach Artenvielfalt eine Bewertung von 9 bis 11 Punkten auf Ausdauernde Ruderalvegetation trockenwarmer Standorte (LUBW 35.62) Auch ein Teil dieser Ruderalfluren besiedelt ähnliche, als extrem hinsichtlich des Kleinklimas und der Wasserversorgung zu bezeichnende Standorte auf unverfugten Ufermauern und Blockschüttungen nahe Schluchsee und Seebrugg. Hier kommen neben Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) und anderen typischen ruderalen Arten die Trockenheit ertragenden Arten Echium vulgare (Stolzer Heinrich), Genista sagittalis (Flügel-Ginster), Sedum album (Weiße Fetthenne) und S. spurium (Kaukasus- Fetthenne) vor. Ruderal, trocken und eher artenreich ist ein Vegetationsstreifen entlang der Bahnlinie in Schluchsee, wo u. a. Galeopsis angustifolia (Schmalblättriger Hohlzahn) wächst. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 11 bis 15 Punkten auf Ausdauernde Ruderalvegetation frischer bis feuchter Standorte (LUBW 35.63) Auf natürlichen bzw. anthropogen (z.b. durch Verdichtung) bedingten frischen bis wechselfeuchten Standorten haben sich diese Ruderalfluren entwickelt. Neben Hochstauden- und Röhrichtarten wie Filipendula ulmaria (Mädesüß) kennzeichnen typische Vertreter ruderaler Standorte wie Juncus effusus (Flatterbinse), Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm), Pastinaca sativa (Pastinak), Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß), Solidago gigantea (Späte Goldrute) und Urtica dioica (Brennessel) die Bereiche. Ferner wachsen Ruderafluren mit Oenothera biennis (Gewöhnliche Nachtkerze) und dem eingebürgerten Neophyten Lupinus polyphyllos (Vielblättrige Lupine) gelegentlich in Strandnähe des Schluchsees. Lägerfluren werden von Rumex alpinus (Alpen- Ampfer) dominiert _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 86

98 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Je nach Ausprägung weisen die Flächen eine Bewertung von 9-15 Punkten auf Grasreiche, ausdauernde Ruderalvegtation (LUBW 35.64) Diesem Biotoptyp wurden einige am schlecht zugänglichen Hang oberhalb der Bahnlinie vor Seebrugg befindliche Flächen zugerechnet. Darüber hinaus auch Straßenrändern (v.a. der B 500), die dort teilweise in wiesenartige Bestände übergehen. Neben ruderalen Kräutern sind diese Bestände durch eine hohen Gräseranteil wie Arrhenatherum elatius (Glatthafer), Alopecurus pratensis (Wiesen-Fuchsschwanz) und Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) gekennzeichnet. Je nach Ausprägung weisen die Flächen Bewertungen von 9 bis 11 Punkten auf Feuchtheide (LUBW 36.10) Kleinflächig und reliktartig sind Feuchtheidenbestände am Haslachbach und am Schluchsee vorhanden. Am Haslachbach sind neben Calluna vulgaris (Heidekraut) und Juncus squarrosus (Sparrige Binse) auch einige Exemplare von Vaccinium oxycoccus (Gewöhnliche Moosbeere) anzutreffen. Die Feuchtheide am Schluchsee wird von Molinia caerulea (Pfeifengras) dominiert. Neben dem Pfeifengras kommen Vaccinium uliginosum (Moorbeere) und Eriophorum vaginatum (Moor-Wollgras) vor, den Unterwuchs bilden mehrere Sphagnum-Arten. Die Flächen weisen eine Bewertung von 37 Punkten auf Zwergstrauchheide (LUBW 36.20) An wenigen Stellen sind Zwergstrauchheiden ausgeprägt. Überwiegend sind die Bestände durch Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) und Vaccinium vitis-idaea (Preiselbeere) aufgebaut. Dazu ist Vaccinium uliginosum (Rauschbeere) auf zwei Flächen am Südwestufer im Gewann Winterberg charakteristisch. Die Art steht in Baden- Württemberg auf der Vorwarnliste. Entsprechend werden diese Flächen höher bewertet. Die durchschnittlich ausgeprägten Flächen weisen eine Bewertung von 37 Punkten auf. Die Flächen mit der Rauschbeere weisen eine Bewertung von 44 Punkten auf Magerrasen bodensauerer Standorte (LUBW 36.41, FFH-LRT 6230) Magerrasen sind ebenfalls nur lokal und kleinflächig vorhanden. Typische Arten der sauren Magerrasen wie z.b. Deschampsia flexuosa (Rasenschmiele), Potentilla erecta (Blutwurz), Meum athamanticum (Bärwurz) und Holcus mollis (Weiches Honiggras) kommen auch in den Magerrasen des Untersuchungsgebietes vor. Dazu sind oft Ruderal- und Versaumungsszeiger wie Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) und Bromus _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 87

99 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 inermis (Unbewehrte Trespe) vorhanden. Zudem sind die Rasen durch Tritt und Beweidung beeinträchtigt. Entsprechend werden die Flächen auf 25 Ökopunkte abgewertet. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen von 20 bis 30 Punkten auf Borstgrasrasen (LUBW 36.41, FFH-LRT 6230) Die meisten Magerrasen-Bestände lassen sich den Borstgrasrasen zurechnen. Bestandsbildend ist in der Regel neben Nardus stricta (Borstgras) Agrostis capillaris (Rotes Straußgras). Die Magerkeitszeiger Melampyrum pratense (Wiesen-Wachtelweizen), Galium saxatile (Harzer Labkraut), Meum athamanticum (Bärwurz), Potentilla erecta (Blutwurz) und Luzula campestris (Feld-Hainsimse) treten regelmäßig auf, ebenso die Zwergsträucher Besenheide (Calluna vulgaris (Besenheide) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) sowie Arten der Säume wie z.b. Hypericum perforatum (Tüpfel- Johanniskraut) und Holcus mollis (Weiches Honiggras). Selten v.a. im Bereich des Seebachtales ist Arnica montana (Berg-Wohlverleih) vorhanden. Im Bereich Altglashütten tritt mit wenigen Individuen Scorzonera humilis (Niedrige Schwarzwurzel) auf. Ein Teil der Borstgrasrasen ist wechselfeucht, ein weiterer Teil findet sich auf mäßig frischen bis trockenen Standorten. Die Häufigkeit von Saumarten belegt die fehlende Nutzung der Magerrasen. Eine Zuordnung von Flächen im Bereich des Schluchsees zum Biotoptyp "Flügelginsterweide", wie in der Biotopkartierung des Landes von 1992 und 2002 eingetragen, wurde nicht gefolgt, da hier weder der Flügelginster noch einige andere bezeichnende Arten gefunden wurden. Ebenfalls nicht entdeckt wurde die gefährdete Arnica montana (Berg-Wohlverleih), die hier nach Angaben der Biotopkartierung 1992 bzw noch existieren soll. Die Borstgrasrasen sind aufgrund ihrer Artenausstattung und Beeinträchtigungen (Brache, Feuerstelle, Mulchen) unterschiedlich zu bewerten. Es können folgende Ausprägungen zusammengefasst werden. Durchschnittlich ausgeprägte Rasen weisen eine Bewertung von 30 Punkten auf. Überdurchschnittlich artenreiche Rasen weisen eine Bewertung von 37 Punkten auf. Beeinträchtigte Rasen weisen eine Bewertung von 24 Punkten auf Flügelginsterweide (LUBW 36.42, FFH-LRT 6230) Als Flügelginsterweide ansprechen lässt sich eine magere, beweidete, zwischen Bahn und B 500 gelegene Fläche nordwestlich des Campingplatzes Wolfsgrund bei Schluchsee. Die Fläche ist sehr flachgründig, an mehreren Stellen kommt der Fels zutage. Dort wächst auch bevorzugt Genista sagittalis (Flügelginster), aber auch dazwi _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 88

100 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 schen sind Magerkeitszeiger wie z.b. Luzula campestris (Hasenbrot), Dianthus deltoides (Heide-Nelke) und Galium saxatile (Harz-Labkraut) recht häufig. Die Fläche weist eine Bewertung von 37 Punkten auf Besenginsterweide (LUBW 36.43) Auf steilen, felsigen Hängen am Nordufer jenseits der B 500 südlich Schluchsee (Ort) ist eine Heide mit dominantem Cytisus scoparius (Besenginster) vorhanden. Die Krautschicht ist als lückige, blütenreiche Vegetation mit einigen Magerkeitszeigern wie Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume), Deschampsia flexuosa (Rasen-Schmiele), Hieracium lachenalii (Gewöhnliches Habichtskraut) und Campanula rotundifolia (Rundblättrige Glockenblume) ausgebildet. Die Fläche weist eine Bewertung von 30 Punkten auf Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation (LUBW 37.11) Ein Acker mit vermutlich als Zwischenfrucht eingesätem Roggen und Ackerbohnen ist der einzige Acker innerhalb des kartierten Gebietes. Die Fläche weist eine Bewertung von 4 Punkten auf. 5.4 Gehölzbestände und Gebüsche Feldgehölze (LUBW 41.10, zum Teil ) Feldgehölze sind im Untersuchungsgebiet in sehr unterschiedlicher Ausdehnung, Artenzusammensetzung und Altersstruktur vorhanden. Siedlungsnah sind beeinträchtigte Bestände mit nicht standortgerechten bzw. fremdländischen Arten wie Picea abies (Fichte) und Spiraea arguta (Schnee-Spiere) anzutreffen. In der freien Landschaft sind in den Feldgehölzen ebenfalls Fichten vorhanden, aber in der Regel nur untergeordnet. Die Bestände werden von Laubhölzern wie Betula pendula (Hängebirke), Fagus sylvatica (Buche), Populus tremula (Zitter-Pappel), Salix caprea (Saal-Weide), Acer campestre (Feldahorn), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) und Prunus avium (Vogel-Kirsche) aufgebaut. Vereinzelt wie z.b. am Schluchsee sind die Feldhecken auf Steinriegel entstanden. Die Krautschicht ist stark abhängig von den angrenzenden Biotoptypen. Neben Waldarten können auch Ruderal- und Wiesenarten vorkommen. Die Bestände sind aufgrund ihrer Ausprägung unterschiedlich zu bewerten. Folgende Ausprägungen können aufgrund der Artenzusammensetzung herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Gehölze mit standortgerechten Arten weisen eine Bewertung von 17 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 89

101 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Beeinträchtigte Gehölze mit einem deutlichen Anteil standortsfremder bzw. nicht standortsgerechter Arten weisen eine Bewertung von 10 Punkten auf Feldhecke trockenwarmer Standorte (LUBW 41.21, ) Eine Feldhecke trockenwarmer Standorte befindet sich zwischen Schluchsee- Ufermauer und B 500 an der Bahnstrecke Schluchsee - Seebrugg, der aus Gründen der Verkehrssicherheit regelmäßig auf den Stock gesetzt wird. Auf dem felsigen Untergrund bilden Betula pendula (Hänge-Birke), Sorbus aucuparia (Vogelbeere), Cytisus scoparius (Besenginster), Acer campestre (Feld-Ahorn) und Populus tremula (Zitter-Pappel) eine lichte Vegetationsdecke. Die Fläche weist eine Bewertung von 23 Punkten auf Feldhecke mittlerer Standorte (LUBW 41.22, zum Teil ) Linienhafte, schmale Gehölzbestände aus heimischen Arten sind am Südufer des Schluchsees bei Seebrugg, in Schluchsee und vereinzelt am Nordufer vorhanden. Die im oberen Teil der Süduferböschung lokalisierte Feldhecke am Schluchsees setzt sich aus Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Salix caprea (Saal-Weide) und Alnus incana (Grau-Erle) zusammen. Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Hänge-Birke (Betula pendula) und Hainbuche (Carpinus betulus) sind die strukturbildenden Arten weiterer, kleiner, über das Untersuchungsgebiet verteilte Hecken. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung von 14 bis 17 Punkten auf Gebüsch trockenwarmer, basenarmer Standorte (LUBW 42.13) Zum Biotoptyp Gebüsch trockenwarmer, basenarmer Standorte wurden nur zwei kleine, östlich des Schwimmbades in Schluchsee gelegene Flächen auf flachgründigem, felsigem Standort gerechnet. Aspektbestimmend ist Cytisus scoparius (Besenginster), der von Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Birke (Betula pendula), Zitter-Pappel (Populus tremula), Himbeere (Rubus idaeus) und weiteren Straucharten begleitet wird. Im weiteren Verlauf der Bahnlinie stocken am steilen, felsigen, östlichen Rand der Bahnlinie ähnlich schüttere, regelmäßig zurückgenommene Bestände, die jedoch überwiegend aus Baumarten bestehen und daher den Sukzessionswäldern zugerechnet wurden. Die Flächen weisen eine Bewertung von 23 Punkten auf Gebüsche mittlerer Standorte (LUBW 42.20) Flächige, überwiegend aus Sträuchern aufgebaute Gebüschbestände sind im Untersuchungsgebiet nicht selten, auch wenn sie nur einen geringen Teil der Fläche einnehmen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 90

102 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Gebüsche stocken auf mäßig frischen bis mäßig feuchten Standorten. Sie sind an Weg- und Straßenrändern zu finden und auch an Ufern und Dämme, deren Böschungen sie im oberen Teil einnehmen. Zu den Straucharten Corylus avellana (Hasel), Cornus sanguinea (Roter Hartriegel), Ligustrum vulgare (Liguster), Salix caprea (Saal- Weide), Rosa canina (Hunds-Rose), Rosa vosagiaca (Blaugrüne Rose) sind regelmäßig Baumarten wie Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Betula pendula (Hänge-Birke), Sorbus aucuparia (Vogelkirsche) und Prunus avium (Vogel-Kirsche) eingestreut. Die Flächen weisen eine Bewertung von 16 Punkten auf Gebüsche feuchter Standorte (LUBW 42.30, ) Die Gebüsche feuchter Standorte sind nicht häufig, aber regelmäßig entlang der Fließgewässer, auf Niedermoorstandorten sowie am Südwest- bzw. Südufer des Schluchsees vorhanden. Die dominante Art ist Alnus incana (Grau-Erle), zu der sich verschiedene Weidenarten wie Salix cinerea (Grau-Weide), Salix caprea (Saalweide) und Salix aurita (Ohr-Weide) gesellen. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung von 19 bis 23 Punkten auf Grauweiden- oder Ohrweiden-Feuchtgebüsche (LUBW 42.31, ) Die Grauweiden- oder Ohrweidengebüsche weisen neben den namesgebenden Arten auch ihren Bastard Salix x multinervis (Vielrippige Weide) auf. Häufig sind auch andere Weiden-Arten, Frangula alnus (Faulbaum), Betula pubescens (Moor-Birke), Grau-Erle (Alnus incana) und junge Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) in den Feuchtgebüschen zu finden. Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung von 19 bis 23 Punkten auf Uferweidengebüsch (LUBW 42.40, ) Uferweiden sind regelmäßig entlang der Fließgewässer vorhanden. Sie werden überwiegend von schmalblättrigen Weiden gebildet, unter denen Salix purpurea (Purpur- Weide) bei weitem die häufigste ist. Es treten aber auch junge Erlen, Baumweiden und breitblättrige Weiden regelmäßig auf, v.a. Salix cinerea (Grau-Weide) und ihr Bastard mit S. aurita, Salix x multinervis (Vielrippige Weide). Die Flächen weisen je nach Ausprägung eine Bewertung von 18 bis 31 Punkten auf Brombeer-Gestrüpp (LUBW 43.11) Brombeer-Gestrüppe können am Südwestufer des Schluchsees in Schlagflächen und am Rand von aufgelassenen Magerrasen gelegentlich kleine Bestände bilden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 91

103 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Flächen weisen eine Bewertung von 9 Punkten auf Himbeer-Gestrüpp (LUBW 43.12) Zwischen Gutach und Bahnstrecke hat sich auf einer Brachfläche ein Himbeer- Gestrüpp entwickelt. Die Fläche weist eine Bewertung von 9 Punkten auf Gebüsch aus nichtheimischen Straucharten (LUBW 44.12) Angrenzend an eine geschotterte Parkfläche in Schluchsee befindet sich ein Gebüsch aus nicht heimischen Straucharten (Zierstrauchanpflanzung) mit Symphoricarpos albus (Gewöhnliche Schneebeere) und anderen Zierstraucharten Die Flächen weisen eine Bewertung von 6 Punkten auf Hecken mit naturraum- oder standortsuntypischer Artenzusammensetzung (LUBW 44.21) Naturraum- und standortsfremde Gehölzbestände sind im Untersuchungsgebiet selten und treten meist als Hecken mit naturraum- oder standortsuntypischer Artenzusammensetzung am und im Siedlungsbereich auf. Die Hecken sind durch Zierarten wie Berberis sp. (Berberitze) oder Syringa vulgaris (Flieder) gekennzeichnet. Die Flächen weisen eine Bewertung von 10 Punkten auf Heckenzaun (LUBW 44.30) Bei den im Untersuchungsgebiet festgestellten Heckenzäunen handelt es sich um in der Regel um reine Fichten-Heckenzäune (44.30), selten sind weitere Nadelhölzer vorhanden. Die Flächen weisen eine Bewertung von 4 Punkten auf Allen, Baumreihen, Baumgruppen, Einzelbäume (LUBW 45.12, 45.20, 45.30) Baumreihen (45.12), Baumgruppen (45.20) und Einzelbäume (45.30) kommen nur vereinzelt in der offenen Feldflur sowie im Siedlungsbereich vor. Häufig wurde Betula pendula (Hänge-Birke) als Einzelbaum angetroffen. Ferner sind auch Picea abies (Fichte), Alnus glutinosa (Schwarz-Erle), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) und Populus tremula (Zitter-Pappel) als Baumreihe, Baumgruppe oder Einzelbäume präsent _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 92

104 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 6 und 12 Punkten auf. 5.5 Wälder Bergkiefern-Moorwald (LUBW 51.11,, FFH-LRT *91D0) Im Bereich des NSG Rotmeer stockt ein Bergkiefern-Moorwald. Pinus rotundata (Moor- Berg-Kiefer) dominiert die Baum- und Strauchschicht. In der Krautschicht sind u. a. Calluna vulgaris (Heidekraut), Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau) und Vaccinium oxycoccus (Moosbeere) kennzeichnend. Die Fläche weist eine Bewertung von 53 Punkten auf Rauschbeeren-Fichten-Moorwald (LUBW 51.20,, FFH-LRT *91D0) Im Mündungsbereich des Seebaches, am Windgfällweiher sowie am Wannenbach oberhalb der Fassung sind einzelne, kleine Rauschbeeren-Fichten-Moorwälder entwickelt. Die Fläche mit hoch stehendem Grundwasser sind von schlechtwüchsigen Picea abies (Fichte) dominiert. Ferner sind Betula pubescens (Moor-Birke) und Sorbus aucuparia (Vogel-Beere) eingestreut. Die Krautschicht ist von Sphagnum-Arten (Torfmoosen) geprägt. Ferner sind Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) und V. uliginosum (Rauschbeere) regelmäßig anzutreffen. Auch Molinia caerulea (Pfeifengras) kann hohe Deckungsgrade erreichen. Die Flächen weisen eine Bewertung von 53 Punkten auf Schwarzerlen-Bruchwald (LUBW 52.11, ) Ein kleinflächiger Quellsumpf im Fichtenwald nördlich des Sägenbachs ist mit einem Schwarzerlen-Bruchwald bestanden. Neben Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) baut auch Picea abies (Fichte) den Bestand mit auf. Die Krautschicht wird neben Petasites albus (Weiße Pestwurz) auch von Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele), Gnaphalium sylvaticum (Wald-Ruhrkraut) und Carex remota (Winkel-Segge) aufgebaut. Die Fläche weist eine Bewertung von 47 Punkten auf Birken-Bruchwald (LUBW 52.12, ) Im Mündungsbereich des Seebachs in den Titisee hat sich ein Birken-Bruchwald entwickelt. Die lückige Baumschicht wird von Betula pubescens (Moor-Birke) aufgebaut _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 93

105 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Picea abies (Fichte), Betula pendula (Hänge-Birke) und auch Populus tremula (Zitterpappel) sind am Aufbau der Baumschicht beteiligt. In der Strauchschicht ist Frangula alnus (Faulbaum) und eine lückige Strauchschicht aus Weiden kennzeichnend. Die Krautschicht wird u. a. von Vaccinium uliginosum (Rauschbeere), Molinia caerulea (Pfeifengras). Menyanthes trifoliata (Fieberklee) und Lysimachia vulgaris (Gewöhnlicher Gilbweiderich) aufgebaut. Die Fläche weist eine Bewertung von 47 Punkten auf Sumpfwald (LUBW 52.20, ) Kleine vernässte und durchsickerte Flächen, die noch recht gute Wachstumsbedingungen für Bäume aufweisen, sind den Sumpfwäldern zuzuordnen. Die Bestände sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Alnus incana (Grau-Erle), Alnus glutinosa (Schwarz-Erle), Picea abies (Fichte), Betula pendula (Hänge-Birke), Betula pubescens (Moor-Birke) und Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) können die Baum- und Strauchschicht in unterschiedlicher Artenzusammensetzung und Struktur aufbauen. Die Krautschicht ist ebenfalls entsprechend der Standortbedingungen unterschiedliche aufgebaut. Es sind Arten der Röhrichte und Rieder sowie Hochstauden und Ruderalfluren vorhanden. Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 30 und 45 Punkten auf Hainmieren-Schwarzerlen-Auwald (LUBW 52.31, FFH-LRT 91E0*) Ein Hainmieren-Schwarzerlen-Auwald ist flächig zwischen Titisee und der B 500 sowie entlang der Gutach im Industriegebiet von Neustadt südlich des Stadions ausgebildet. Bestandsbildend in der Baumschicht ist immer Alnus glutinosa (Schwarz-Erle), die oft polykormonal wächst und so die ehemalige Nutzung anzeigt. Fraxinus excelsior (Esche), Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), Populus tremula (Zitter- Pappel), Picea abies (Fichte) und Baumweiden (Salix fragilis, S. pentandra) sind mit wechselnden Anteilen beigemischt, Alnus incana (Grau-Erle) spielt nur eine geringe Rolle. Ein kleiner Bestand aus jungen Grau-Erlen kommt am Fuß eines Prallhanges nahe der Bahnlinie Titisee-Neustadt vor. Südlich des Rieshofes in Titisee bildet streckenweise Prunus padus (Traubenkirsche) eine dichte Strauchschicht, auch Strauchweiden (Salix purpurea, S. x multinervis, S. cinerea) sind häufig. Die meist dichte und hochwüchsige Krautschicht wird beherrscht von Hochstauden und Gräsern feuchter Standorte. Häufig, v.a. in den Beständen im Stadtgebiet Neustadt dominieren Phalaris arundinacea (Rohr-Glanzgras), Urtica dioica (Brennessel) und Aegopodium podagraria (Giersch) den Unterwuchs. Stete Begleiter sind neben Athyrium filixfemina (Wald-Frauenfarn), Dryopteris carthusiana (Gewöhnlicher Dornfarn), Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele), Stellaria nemorum (Hain-Sternmiere) und _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 94

106 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 einigen weiteren Feuchtezeigern auch die Hochstauden Aconitum lycoctonum subsp. vulparia (Gelber Eisenhut) und Aconitum napellus (Blauer Eisenhut). Der an Fließgewässern weit verbreitete Neophyt Impatiens glandulifera (Indisches Springkraut) ist nur in Neustadt südlich des Stadions häufig. Ebenfalls nur hier wachsen auch wenige Exemplare des sonst an Schwarzwaldflüssen oft weite Uferstreifen einnehmenden Neophyten Reynoutria japonica (Japanischer Staudenknöterich). Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 26 und 43 Punkten auf Schwarzerlen-Eschen-Wald (LUBW 52.32,, FFH-LRT 91E0*) Die Ufer der Schwarza sind mit schmalen und lückigen Streifen von höchstens bis 18 m hohen fragmentarischen Schwarzerlen-Eschen-Beständen bestockt. Neben Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) und Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) bauen Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) und Betula pendula (Sandbirke) die Bestände regelmäßig mit auf. Aus den angrenzenden Wäldern dringen zudem Picea abies (Fichte), Abies alba (Tanne) und Fagus sylvatica (Rotbuche) in die inhomogenen Bestände ein. Die Strauchschicht ist meist nur in geringer Deckung ausgeprägt und wird von typischen Arten wie Prunus padus (Traubenkirsche) und verschiedenen Weidenarten, z.b. Salix cinerea (Grau-Weide), Salix aurita (Ohrweide) und Salix pentandra (Lorbeerweide) aufgebaut. Auch die Artenzusammensetzung der Krautschicht bestätigt die feuchten bis nassen, zeitweilig überschwemmten Standortsbedingungen mit Phalaris arundinacea (Rohr- Glanzgras), Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele), und Petasites albus (Weiße Pestwurz). Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 25 und 36 Punkten auf Gewässerbegleitender Auwaldstreifen (LUBW 52.33,, FFH-LRT 91E0*) Die forstlich weniger beeinflussten und nur kurzzeitig überstauten Ufer entlang der dauerhaft wasserführenden Bäche sind mit einem schmalen und lückigen und oft immer wieder unterbrochenen Auwaldstreifen begleitet. Neben Alnus incana (Grau-Erle), Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) und Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), die in den inhomogenen Beständen lokal hohe Deckungsgrade erreichen können, baut Betula pendula (Sandbirke) die Bestände regelmäßig mit auf. Auch Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) ist z.b. an der Schwarza eingestreut. Aus den angrenzenden Wäldern dringen zudem Picea abies (Fichte) und Abies alba (Tanne) und Fagus sylvatica (Rotbuche) in die meist heterogenen Bestände ein. Die Strauchschicht ist meist nur in geringer Deckung ausgeprägt und wird neben Jungpflanzen der oben genannten Baumarten von typischen Arten wie Prunus padus (Trau _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 95

107 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 benkirsche) und verschiedenen Weidenarten wie z.b. Salix aurita (Ohr-Weide) und Salix cinerea (Grau-Weide) aufgebaut. Die Artenzusammensetzung der Krautschicht ist ebenfalls inhomogen ausgeprägt. Trockenere Bereiche sind mit Waldarten wie Senecio vulgaris (Gewöhnliches Greiskraut), Epilobium angustifolium (Schmablättriges Weidenröschen) und Luzula sylvatica (Wald- Simse) bestanden. Feuchte bis nasse Bereiche am Böschungsfuß sind durch Petasites albus (Weiße Pestwurz), Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Filipendula ulmaria (Mädesüß), Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele) und Petasites albus (Weiße Pestwurz) gekennzeichnet. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 18 bis 31 Punkten auf Grauerlen-Auwald (LUBW 52.34,, FFH-LRT 91E0*) Entlang der Fließgewässer haben sich auch Gehölzbestände mit dominanter Alnus incana (Grau-Erle) entwickelt. Insbesondere das Seebachtal ist gekennzeichnet durch diese Bestände, die die Kaltluftströme des Tales Richtung Titisee gut kennzeichnen. Die Grau-Erlen-Bestände ziehen sich bis zum Titisee. Es handelt sich in der Regel um höchstens 10-12m hohe Bestände, die randlich durch die landwirtschaftliche Nutzung erheblich auf meist einreihige Bestände zurückgedrängt sind. Der polykormonale Wuchs zeigt die ehemalige Holznutzung der Bestände an. Der dichte Grau-Erlen- Aufwuchs lässt nur eine spärliche Strauchschicht, z.b. aus Rubus idaeus (Himbeere) zu. Die Krautschicht entspricht im Wesentlichen jener der oben genannten gewässerbegleitenden Auwaldstreifen. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 18 bis 36 Punkten auf Schluchtwald frischer bis feuchter Standorte (LUBW 54.10, zum Teil FFH- LRT 9180*) An den Unterhängen der tiefer eingeschnittenen Bäche sind schluchtwaldartige Bereiche vorhanden, die aufgrund der inhomogenen Artenausstattung nicht weiter differenziert werden können. Es handelt sich um von Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) geprägte Wälder, die in der Regel nicht älter als 50 Jahre sind. Fraxinus excelsior (Esche) fehlt. Stattdessen sind in unterschiedlicher Artenzusammensetzung und Deckung Picea abies (Fichte), Betula pendula (Hänge-Birke), Alnus glutinosa (Schwarz-Erle), Alnus incana (Grau-Erle), Abies alba (Tanne), Ulmus glabra (Berg-Ulme) und Fagus sylvatica (Rot-Buche) am Aufbau der Bestände beteiligt. Ein entsprechend inhomogenes Artengefüge spiegelt auch die Krautschicht wider. Luftfeuchte Lagen sind durch Farne, Actaea spicata (Ähriges Christophskraut) und A- conitum lycoctonum (Gelber Eisenhut) geprägt. Ferner sind Hochstauden wie Filipendula ulmaria (Mädesüß), Chaerophyllum hirsutum (Behaarter Kälberkopf) und Urtica dioica _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 96

108 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 (Brennnessel) stets anzutreffen. Den Übergang zu den Buchen- und v.a. Fichtenwäldern bilden u. a. Luzula sylvatica (Wald-Simse) und Prenanthes purpurea (Hasenlattich). Zum Teil stocken die Bestände auf blockreichen Standorten und sind lokal mit Totholz angereichert. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 28 und 38 Punkten auf Ahorn-Eschen-Schluchtwald (LUBW 54.11, FFH-LRT 9180*) Im tief eingeschnittenen Tal der Schwarza und lokal am Sägenbach haben sich im Übergang von Fichten- und Buchenwälder zu den Auwäldern kleinflächig und lokal Schluchtwälder aus Acer pseudoplatanus (Bergahorn) und Fraxinus excelsior (Esche) entwickelt. Die Bestände sind aufgrund ihrer geringen Größe in der Regel nicht typisch ausgeprägt und durch die angrenzenden Wald- und Hochstaudenbestände beeinflusst. Entsprechend sind auch weiter Baumarten wie Picea abies (Fichte), Abies alba (Tanne), Fagus sylvatica (Buche) und Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) regelmäßig beigemengt. Alnus incana (Grauerle) kann lokal hohe Deckungsgrade erreichen. Die Strauchschicht ist im Wesentlichen von Jungpflanzen der oben genannten Bäume aufgebaut, dazu gesellt sich regelmäßig Sorbus aucuparia (Vogelbeere). Sträucher wie Sambucus nigra (Holunder), Sambucus racemosa (Traubenholunder) und Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche) sind vorhanden. Augrund der unzugänglichen Lage der Bestände ist ein, im Verhältnis zu den umliegenden Wirtschaftswäldern, hoher Totholzanteil vorhanden. Die ebenfalls häufig vorhandenen Blöcke bedingen eine zum Umfeld hohe Strukturvielfalt. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 28 und 38 Punkten auf Buchenwald basenarmer Standorte (LUBW 55.10, FFH-LRT 9110) Die Buchenbestände sind überwiegend aus ca Jahre alten Bäumen aufgebaut. Es sind aber auch Jungwaldbereiche vorhanden. Neben der bestandsbildenden Fagus sylvatica (Rotbuche) sind Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Picea abies (Fichte) und Abies alba (Tanne) in Anteilen bis zu 40 % beigemengt. In einer zweiten Baumschicht kann auch Sorbus aucuparia (Vogelbeere) eindringen. Die Strauchschicht fehlt i.d.r. oder ist nur spärlich ausgeprägt. Die Krautschicht ist von Natur aus artenarm. Hohe Deckungsgrade kann Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) erreichen. Ferner sind Blechnum spicant (Rippen-Farn), Luzula sylvatica (Wald-Simse), Oxalis acetosella (Sauer-Klee) und Prenanthes purpurea (Hasen-Lattich) regelmäßig anzutreffen. Die Buchenwälder stocken vereinzelt auch auf blockreichen Standorten _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 97

109 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Auf sumpfigen Standorten treten in der Krautschicht Petasites albus (Weiße Pestwurz) und Crepis paludosa (Sumpf-Pippau) hinzu. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 27 und 33 Punkten auf Nadelwälder und -gehölze (LUBW 57.00) Fichtenwälder sind im ganzen Untersuchungsgebiet zu finden und des am deutlich häufigste und verbreiteste Waldtyp. Aufgrund der langen anthropogenen Überprägung und der starken forstwirtschaftlichen Förderung der Fichte ist eine Abgrenzung von nicht standortgerechten Beständen (59.44) und naturnahen Bereichen (57.00) oft nicht möglich. In der aktuellen Ausdehnung und Ausprägung - vor allem was die Dominanz der Fichte betrifft entsprechen die Wälder eher nicht dem natürlichen Aufbau. Trotzdem wurden ältere Wälder, die eine ähnliche Krautschicht wie naturnahe Bestände aufweisen, diesem Biotoptyp zugeordnet. Natürliche Fichtenwälder sind z.b. in den Kaltluftlagen entlang der Schwarza zu erwarten. Eindeutig den Fichtenforsten zuordenbare Bestände sind unter dem Biotoptyp Fichtenbestand (59.44) beschreiben. Die hier gefassten Fichten-Hochwälder werden von Picea abies (Fichte) mit einer Deckung von 50 bis 100 % in der Baumschicht dominiert. Die Bestände sind überwiegend zwischen 40 und 80 Jahre alt, lokal sind Altholzbestände mit ca Jahren vorhanden. In der Baumschicht sind zudem regelmäßig Betula pendula (Sandbirke), Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Abies alba (Tanne), Fraxinus excelsior (Esche) und Fagus sylvatica (Buche) an den Beständen beteiligt. Selten ist Abies alba (Weißtanne) vorhanden. In der Strauchschicht sind neben Jungwuchs der oben genannten Baumarten auch Sträucher wie Sambucus nigra (Holunder), Sorbus aucuparia (Eberesche) und Lonicera nigra (Schwarze Heckenkirsche) vertreten. In der Krautschicht können Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) sowie verschiedene Moosarten (Hylocomium splendens und Polytrichum formosum) hohe Deckungsgrade erreichen. Die Moose sind vor allem in blockreichen Beständen aspektbildend. Luftfeuchtere Lagen sind durch farnreiche Bestände mit Dryopteris filix-mas (Gemeiner Wurmfarn), Athyrium filix-femina (Wald-Frauenfarn) und Blechnum spicant (Rippenfarn) gekennzeichnet. Weitere typische Arten sind Oxalis acetosella (Sauer-Klee), Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele), Prenanthes purpurea (Hasenlattich) und Luzula sylvatica (Wald-Hainsimse) In Hanglagen können bis zu 50 % der Bodenoberfläche mit Blöcken bedeckt sein. Lokal sind kleine Fichtenbestände isoliert oder in andere Waldbestände eingestreut. Die Artenzusammensetzung der Bestände vor allem der Krautschicht - ist dann stark abhängig von jenen der angrenzenden Vegetationseinheiten. Es können sind sowohl Arten der Wälder wie auch den Offenlandes vorhanden sein _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 98

110 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 (Wechsel)feuchte Bestände sind durch Scirpus sylvaticus (Wald-Binse) und Glyceria maxima (Großer Wasserschwaden) gekennzeichnet. Die Bestände sind aufgrund ihrer Ausprägung unterschiedlich zu bewerten. Folgende Ausprägungen können aufgrund der Artenzusammensetzung herausgestellt bzw. zusammengefasst werden. Die durchschnittlich ausgeprägten Fichtenhochwälder weisen eine Bewertung von 33 Punkten auf. Die Altholzbestände und die Wälder auf feuchten Standorten weisen eine Bewertung von 38 Punkten auf Hainsimen-Fichten-Tannen-Wald (LUBW 57.35, LRT 9410) Am Nordwesthang des Habsbergs gibt es Bestände, die von der Tanne (Abies alba) dominiert werden. Begleitet werden die mächtigen, über 100-jährigen Tannen von Fichte und Buche in der zweiten Baumschicht. Der größte Bestand wächst auf einem nordöstlich exponierten, flachgründigen, steilen und blockreichen Standort, der bis an das Schluchseeufer heranreicht. Ein weitaus kleinerer Bestand liegt nahe des Schluchseeufers. Der artenarme Unterwuchs wird hauptsächlich von Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) gebildet. U. a. sind Säurezeiger wie Carex pilulifera (Pillen-Segge), Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) und Luzula luzuloides (Weiße Hainsimse) sowie Prenanthes purpurea (Hasenlattich), Dryopteris carthusiana (Gewöhnlicher Dornfarn) und die Waldbodenmoose Dicranum scoparium, Hylocomium splendens, Pleurozium schreberi, Polytrichum formosum und Rhytidiadelphus loreus vertreten. An der Schwarza finden sich Fichten-Tannenwälder mit ähnlicher Krautschicht. Alle genannten Waldbestände wurden dem Hainsimsen-Fichten-Tannen-Wald zugeordnet. Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 28 und 42 Punkten auf Sukzessionswald aus Laubbäumen (LUBW 58.10) Zu diesem Biotoptyp gehören junge, allenfalls wenige Jahrzehnte alte Bestände, die sich aus Pionierarten zusammensetzen und sich deutlich von der Vegetation des Klimaxstadiums unterscheiden. Einige Bestände sind jedoch wesentlich älter, obwohl sie aus Pionierarten aufgebaut sind. Ein erheblicher Teil der sich als lange Bänder an den Ufern entlang ziehenden Bestände ist nicht spontan entstanden, sondern wurde (nach Angaben in der Waldbiotopkartierung Baden-Württemberg) vom der Schluchseewerk AG zur Uferbefestigung angelegt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 99

111 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Alnus incana (Grau-Erle), Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Betula pendula (Hänge- Birke), Populus tremula (Zitter-Pappel), Sorbus aucuparia (Vogelbeere) sind bestandsbildend. Weitere Arten der Baumschicht sind Fraxinus excelsior (Esche), Alnus glutinosa (Schwarz-Erle), selten auch Betula pubescens (Moor-Birke). Ferner ist mit bis zu 10 % Anteil Picea abies (Fichte) an den Beständen beteiligt. Die Krautschicht ist inhomogen und wird bei mesophilen Standorten von Hochstauden, Ruderal- und Waldarten wie Equisetum sylvaticum (Wald-Schachtelhalm), Maianthemum bifolium (Schattenblümchen),Senecio fuchsii (Fuchs sche Greiskraut), Geum urbanum (Brennnessel) und Luzula luzuloides (Weiße Hainsimse) aufgebaut. Wechselfeuchte Lagen sind durch Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) und Filipendula ulmaria (Mädesüß) gekennzeichnet. Nährstoffreiche Standorte charakterisiert Urtica dioica (Brennnessel). In Hanglagen und an Hangfüßen sind auch blockreiche Bestände zu finden. Die Bestände weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 15 und 23 Punkten auf Sukzessionswald aus Laub- und Nadelbäumen (LUBW 58.20) Aufgrund der Struktur und Schichtung sind diese Bestände den vorher beschriebenen Bestände sehr ähnlich. Allerdings sind in der Baumschicht über 10 % Nadelhölzer vertreten. Dominante Arten der Baumschicht sind Fagus sylvatica (Rotbuche) Acer pseudoplatanus (Bergahorn), Alnus incana (Grau-Erle), Picea abies (Fichte) und Fraxinus excelsior (Esche). Zum Teil, wie z.b. um den Schluchsee, werden die Bestände durch die Entnahme älterer Bäume wieder in ein früheres Sukzessionsstadium zurückversetzt. Wegen des geringen Bestandesalters und der forstlichen Maßnahmen ist die Baumschicht dort daher lückig. Als seltener Bestandsteil tritt eine Bastard-Mehlbeere auf, die anhand ihrer Merkmale der seltenen Sorbus intermedia (Schwedische Mehlbeere) zugeordnet wurde. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 15 und 23 Punkten auf Laubbaumbestand (LUBW 59.10) Diese naturfernen Bestände sind in geringer Ausdehnung vor allem um den Schluchsee zu finden. Es handelt sich überwiegend um Bestände, an deren Aufbau Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) und an besonders feuchten, ufernahen Stellen auch Baumweiden (v.a. Salix fragilis (Bruch-Weide)) beteiligt sind. Häufige Begleiter sind Populus tremula (Zitter-Pappel), Alnus incana (Grau-Erle) und Betula pendula (Hänge-Birke), die oft in Form von geringem bis mittlerem Baumholz vertreten sind. Zu diesen Beständen wurden auch mehrere, durch ein dichtes Wegenetz unterbrochene dicht stehende Baumgruppen aus heimischen Gehölzen gerechnet, wie sie vor allem _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 100

112 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 in Aha vorkommen, da sie definitiv weder den Feldgehölzen noch anderen Biotoptypen entsprechen. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 14 und 20 Punkten auf Mischbestand aus Laub- und Nadelbäumen (LUBW 59.21, 59.22) Diese oft nur fragmentarisch ausgeprägten Mischbestände finden sich im Wesentlichen am Ufer des Schluchsees, oft im Wechsel mit Sukzessionswäldern. Die Baumschicht besteht hauptsächlich aus Fagus sylvatica (Rot-Buche), Picea abies (Fichte) und Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn), fast immer sind aber noch kurzlebige Baumarten (Birke (Betula pendula), Zitter-Pappel (Populus tremula)) von oft beträchtlicher Höhe beigemischt. In der strukturreichen Strauch- und der Baumschicht, die streckenweise artenreich ausgeprägt sind, treten zu den im Gebiet allgemein verbreiteten Gehölz-Arten Larix decidua (Europäische Lärche), (Pinus sylvestris) Wald-Kiefer, Tilia cordata (Winter-Linde), Fraxinus excelsior (Esche) und Carpinus betulus (Hainbuche) hinzu. In der Krautschicht treten mit zunehmender Reliefenergie nahe Schluchsee (Ort) zu den bisher üblichen Frische- und Feuchtezeigern (s. Beschreibung Sukzessionswälder oben) in der Krautschicht Magerkeits- und Säurezeiger wie Melampyrum pratense (Wiesen-Wachtelweizen), Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) und Zwergsträucher (Vaccinium myrtillus) in den Vordergrund. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 10 und 22 Punkten auf Nadelbaum-Bestand, Lärchen-Bestand (LUBW 59.40, 59.45) Bei den wenigen Nadelbaum-Beständen handelt es sich um Bestände von Pinus sylvestris (Wald-Kiefer) und Picea abies (Fichte), selten um Fichten-Tannen- Mischbestände mit untergeordneter Abies alba (Tanne). Einmalig wurden auch kleine Bestande mit dominanter Larix decidua (Europäische Lärche) oder Pseudotsuga menziesii (Douglasie) festgestellt. Bemerkenswert ist ein auf trockenem, flachgründigem Standort stockender ca jähriger Bestand auf einem westexponierten Hang oberhalb der B 500 zwischen Seebrugg und Schluchsee. Die Flächen weisen eine Bewertung von 14 Punkten auf Fichtenbestand (LUBW 59.44) Zu diesem Biotoptyp wurden die Fichten-Reinbestände gestellt, die keine oder nur ein spärlich entwickelte Krautschicht aufweisen. In der Regel handelt es sich um junge bis mittelalte, dichte Forste mit einer Nadelstreuauflage, die nur wenigen Arten bzw. einzel _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 101

113 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 nen krautigen Pflanzenindividuen Lebensraum bietet. Die Bestände entlang von Fließgewässer sind in der Krautschicht durch Arten der feuchten Hochstaudenfluren gekennzeichnet. Die Flächen weisen je nach Ausprägung Bewertungen zwischen 10 und 17 Punkten auf Parkwald (LUBW 59.50) Als Parkwald wurden einige wenige größere Flächen mit Erholungsfunktion in Schluchsee ausgewiesen. Den lockeren Baumbestand einer großen, westexponierten Hangfläche bilden Kiefer (Pinus sylvestris), Fichte (Picea abies), Lärche (Larix decidua) und Buche (Fagus sylvatica) mit teilweise starkem Baumholz. Den Hang bedeckt eine häufig gemähte, als Liegewiese gedachte Grünfläche mit noch unverkennbarem Magerrasen- Charakter. Eine nahe gelegene Fläche mit jüngerem, gepflanztem Laubholzbestand wird von zahlreichen Wegen durchzogen. Die Flächen weisen eine Bewertung von 16 Punkten auf. 5.6 Biotoptypen der Siedlungs- und Infrastruktur Gebäude, Bauwerke (60.10) Die Gebäude, Staumauern, Kanäle und Nebengebäude sind betoniert oder gemauert. Jüngere, noch gut intakte Bauwerke weisen nur in Schadstellen oder randlich wenige Pionierarten wie Betula pendula (Sandbirke) und Geranium robertianum (Stinkender Storchschnabel) auf. Ältere, nicht mehr genutzte Mauern und Gebäude können dagegen schon relativ dicht mit Vegetation bedeckt sein. Diese Vegetation entspricht in der Regel jener der angrenzenden Vegetationsbestände. In absonnigen Bereichen sind die Mauern zudem oft von diversen Moosarten besiedelt. Die Bauwerke sind unterschiedlich zu bewerten. Die noch genutzten, intakten Bauwerke weisen eine Bewertung von 1 Punkt auf. Die aufgelassenen, zum Teil verfallenen Mauern und Bauwerke mit Pflanzenbewuchs weisen eine Bewertung von 2 Punkten auf Strasse, Wege, Plätze (LUBW 60.21, 60.23, 60,24, 60.25) Das Untersuchungsgebiet ist durch ein gut ausgebautes Wegenetz erschlossen und besteht aus voll versiegelten Straßen und unversiegelten Schotter- bzw. Graswegen. Die in der Regel mit Asphalt vollversiegelten Flächen bieten nur randlich oder an Schadstellen einzelnen Pionierarten einen Lebensraum an, die mit diesen extremen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 102

114 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli 2016 Standortsbedingungen zurechtkommen. Die Artenzusammensetzung ist inhomogen und hängt von den angrenzenden Vegetationstypen ab. Die Vegetation auf den Mittelstreifen bzw. den Randbereichen der Schotterwege und Schotterflächen setzt sich aus weit verbreiteten Ruderalarten und Arten der Trittgesellschaften wie Plantago major (Großer Wegerich), Polygonum aviculare (Vogelknöterich), Trifolium repens (Kriechender Klee) und Potentilla reptans (Kriechendes Fingerkraut) zusammen. Ferner sind im Wald unbefestigte Pfade und Wege vorhanden, die randlich von Gräsern und Kräutern der jeweiligen Waldgesellschaften besiedelt sind. Die weniger genutzten vollständig bewachsenen Graswege weisen darüber hinaus Arten des Grünlands auf. Die Flächen sind aufgrund ihres Versieglungsgrades und Bewuchses unterschiedlich zu bewerten. Die voll versiegelten Flächen weisen eine Bewertung von 1 Punkt auf. Die Flächen mit wassergebundener Decke oder Schotter sind zum Teil mit Pflanzenbewuchs versehen und weisen eine Bewertung von 3 Punkten auf. Die Graswege weisen eine Bewertung von 6 Punkten auf Gleisbereich (LUBW 60.30) Teile der Gleisflächen beim Bahnhof Seebrugg beherbergen eine ruderale Flora mit Picris hieracioides (Gewöhnliches Bitterkraut), Senecio inaequidens (Schmalblättriges Greiskraut), Linaria vulgaris (Gewöhnliches Leinkraut), Arenaria serpyllifolia (Quendel- Sandkraut), Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Wundklee) und Pastinaca sativa (Pastinak). Die Flächen weisen eine Bewertung von 2 Punkten auf Fläche für Ver- oder Entsorgungsanlage (LUBW 60.40, 60.41, 60.43) Die Fläche sind in der Regel dem Siedlungsbereich oder Straßen zugeordnet. Es handelt sich um Lagerflächen, Aufstellflächen für Müllentsorgung und Anlagen für die Stromversorgung. Die Vegetation ist heterogen ausgeprägt. Je nach Standortsbedingungen und Nutzungsintensität sind Tritt-, Ruderal-, und Pionierarten vertreten. Die Flächen weisen eine Bewertung von 2 Punkten auf _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 103

115 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Garten (LUBW 60.60) Im Siedlungsbereich sowie an den Randbereichen der Wohngebiete sind Gärten unterschiedlichster Ausprägung mit Rasen, Ziersträuchern und Nutzgartenbereichen vorhanden. Auch Grünanlagen in den Ortslagen wurden diesem Biotoptyp zugeordnet. Die Flächen weist eine Bewertung von 6 Punkten auf. 5.7 Zusammenfassung In der folgenden Tabelle sind die Biotoptypen des Untersuchungsbiets mit ihren Flächengrößen zusammenfassend dargestellt: Tabelle 5.1: Liste der Biotoptypen im Untersuchungsgebiet mit der jeweiligen Gesamtfläche. LUBW Nr. Biotoptyp Fläche [ha] Naturnaher Abschnitt eines Mittelgebirgsbaches 15, Mäßig ausgebauter Bachabschnitt 0, Stark ausgebauter Bachabschnitt 0, Kanal 0, Entwässerungsgraben 0, b Naturnaher Bereich eines anthropogenen Stillgewässers 14, a Naturferner Bereich eines Sees, Weihers oder Teichs 463, Naturfernes Kleingewässer 0, Natürliche offene Felsbildungen 1, Anthropogen freigelegte Felsbildungen 0, Anthropogene Gesteinshalde 1, Kiesige oder sandige Abbaufläche oder Aufsch³ttung 5, Trockenmauer 0, Natürliches Übergangs- oder Zwischenmoor 0, Kleinseggen-Ried basenarmer Standorte 0, Braunseggen-Ried 0, Waldsimsen-Sumpf 0, Sonstiger waldfreier Sumpf 0, Nasswiese basenarmer Standorte 5, Nasswiese basenarmer Standorte artenarm 0, Nasswiese basenarmer Standorte artenreich 0, Nasswiese basenarmer Standorte brach 0, Flutrasen 2, Fettwiese mittlerer Standorte 6, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 104

116 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Fettwiese mittlerer Standorte artenarm 0, Fettwiese mittlerer Standorte artenreich 0, Fettwiese mittlerer Standorte brach 1, Fettwiese mittlerer Standorte feucht 6, Montane Magerwiese mittlerer Standorte 3, Montane Magerwiese mittlerer Standorte artenarm 2, Montane Magerwiese mittlerer Standorte artenreich 0, Montane Magerwiese mittlerer Standorte brach 0, Magerweide mittlerer Standorte 1, Magerweide mittlerer Standorte artenarm 0, Magerweide mittlerer Standorte artenreich 3, Fettweide mittlerer Standorte 1, Fettweide mittlerer Standorte artenarm 1, Fettweide mittlerer Standorte artenreich 2, Fettweide mittlerer Standorte beeinträchtigt 3, Fettweide mittlerer Standorte feucht 6, Intensivwiese 2, Intensivweide 1, Trittrasen 2, Lagerplatz 0, Zierrasen 2, Völlig versiegelte Straße oder Platz 15, Laubbaum-Bestand 1, Röhricht des Großen Wasserschwadens 0, Rohrglanzgras-Röhricht 3, Sonstiges Röhricht 0, Großseggen-Ried 1, Schlankseggen-Ried 1, Schnabelseggen-Ried 1, Blasenseggen-Ried 0, Mesophytische Saumvegetation 0, Brennnessel-Bestand 0, Bestand Drüsiges Springkraut 1, Hochstaudenflur quelliger, sumpfiger oder mooriger Standorte 3, Gewässerbegleitende Hochstaudenflur 8, Sonstige Hochstaudenflur 4, Schlagflur 15, Schlagflur gehölzreich 6, Schlagflur jung 4, Annuelle Ruderalvegetation 0, Ausdauernde Ruderalvegetation trockenwarmer Standorte 0, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 105

117 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Ausdauernde Ruderalvegetation frischer bis feuchter Standorte 2, Grasreiche ausdauernde Ruderalvegetation 1, Feuchtheide 0, Zwergstrauch- und Ginsterheide 1, Magerrasen bodensaurer Standorte 0, Borstgrasrasen 0, Borstgrasrasen artenarm 0, Borstgrasrasen artenreich 1, Borstgrasrasen beeinträchtigt 0, Flügelginsterweide 0, Besenginsterheide 0, Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation 0, Feldgehölz 1, Feldgehölz beeinträchtigt 0, Feldhecke mittlerer Standorte 1, Feldhecke trockenwarmer Standorte 0, Gebüsch trockenwarmer, basenarmer Standorte 0, Gebüsch mittlerer Standorte 1, Gebüsch feuchter Standorte 2, Grauweiden- oder Ohrweiden-Feuchtgebüsch 2, Uferweiden-Gebüsch 0, Brombeer-Gestrüpp 0, Himbeer-Gestrüpp 0, Gebüsch aus nicht heimischen Straucharten 0, Hecken mit naturraum- oder standortsuntyp. Artenzusammensetzung 0, Heckenzaun 0, Baumreihe 0, Baumgruppe 0, Einzelbaum 0, Einzelbaum Bergahorn 0, Einzelbaum Buche 0, Einzelbaum Esche 0, Einzelbaum Fichte 0, Einzelbaum Gemeine Kiefer 0, Einzelbaum Hängebirke 0, Einzelbaum Lorbeer-Weide 0, Einzelbaum Sal-Weide 0, Einzelbaum Schwarzerle 0, Bergkiefern-Moorwald 1, Rauschbeeren-Fichten-Moorwald 0, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 106

118 Biotopbeschreibung und Bewertung Juli Schwarzerlen-Bruchwald 0, Birken-Bruchwald 0, Sumpfwald 1, Hainmieren-Schwarzerlen-Auwald 4, Schwarzerlen-Eschen-Wald 5, Gewässerbegleitender Auwaldstreifen 2, Grauerlen-Auwald 6, Schluchtwald frischer bis feuchter Standorte 3, Ahorn- Eschen-Schluchtwald 3, Buchenwald basenarmer Standorte 7, Hainsimsen-Fichten-Tannen-Wald 3, Sukzessionswald aus Laubbäumen 15, Sukzessionswald aus Laub- und Nadelbäumen 10, Sukzessionswald mit überwiegendem Laubbaumanteil 4, Sukzessionswald mit überwiegendem Nadelbaumanteil 1, Lückiger Trittpflanzenbestand 0, Mischbestand mit überwiegendem Laubbaumanteil 7, Mischbestand mit überwiegendem Nadelbaumanteil 5, Nadelbaum-Bestand 2, Fichtenbestand 33, Fichtenbestand feucht 3, Fichtenhochwald 75, Fichtenhochwald Altholz 2, Fichtenhochwald feucht 7, Parkwald 0, Gebäude Bauwerk 5, Geröll- oder Blockhalde 2, Vegetation einer Kies-, Sand- oder Schlammbank 25, Weg oder Platz mit wassergebundener Decke, Kies oder Schotter 9, Unbefestigter Weg oder Platz 0, Grasweg 3, Gleisbereich 3, Fläche mit Ver- oder Entsorgungsanlage 0, Land-Schilfröhricht 0, Spülfläche oder Absetzbecken (trockenliegend) 0, Garten 5,25 Summe 930, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 107

119 Fauna Juli Fauna 6.1 Säugetiere Der Bestand von Haselmaus, Biber, Fledermäusen und Zauneidechse im Bereich des Schluchsees ist in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt Paarhufer und Nagetiere Im Untersuchungsgebiet sind mit Rothirsch (Cervus elaphus), Reh (Capreolus capreolus) und Wildschwein (Sus scrofa) drei Arten der Paarhufer nachgewiesen worden. Die Arten wurden in den Waldgebieten in den Tagesunterständen beobachtet. Vom Wildschwein wurden auf waldnahen Wiesen auch regelmäßig Wühlspuren festgestellt. Ferner wurden Losungen der Tiere gefunden. Die Nagetiere sind mit Bisamratte (Ondatra zibethicus) und Feldhase (Lepus europaeus) vertreten. Von der Bisamratte wurde nur ein Totfund an der Gutach festgestellt. Der Feldhase (Lepus europaeus) wurde vereinzelt an Waldränder im Übergang zum Offenland gesichtet. Tabelle 6.1: Liste der Säugetierarten (ohne Fledermäuse). Legende: RL BW/D = Rote Liste Baden-Württemberg/Deutschland: 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; G = Gefährdung anzunehmen; V = Art der Vorwarnliste; b = besonders geschützt, s = streng geschützt; AII = Art des Anhanges II der FFH-Richtlinie. Tierart Gefähr -dung Rote Liste BNat SchG Schutz FFH BW D Reh Capreolus capreolus Rothirsch Cervus elaphus V Wildschwein Sus scofa Biber Castor fiber 2 V b, s A II/IV Bisamratte Ondatra zibethicus Feldhase Lepus europaeus V _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 108

120 Fauna Juli Haselmaus Allgemeines Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist unter den vier in Deutschland heimischen Bilchen die kleinste Art. Ausschlaggebend für das Vorkommen von Haselmäusen sind strukturreiche Laubmischwälder bzw. Nadel-Laubmischwälder mit mäßiger bis dichter Strauchschicht (Unterwuchs). Hier findet sich nicht nur während der gesamten aktiven Periode ausreichend Nahrung, sondern auch genügend Deckung vor Prädatoren. In der Regel entwickelt sich eine arten- und strukturreiche Strauchschicht am besten an Waldrändern und -innensäumen oder entlang von Forstwegen (JUSKAITIS & BÜCHNER 2010). Nach LOZAN (1970) (zitiert in JUSKAITIS & BÜCHNER 2010), HECKER et al. (2003) u. a. besiedeln Haselmäuse im Vergleich zu den anderen Bilchen das breiteste Habitatspektrum und können in Wäldern mit sehr unterschiedlicher Baumartenzusammensetzung leben. Des Weiteren können auch Hecken gute Habitate für Haselmäuse sein (u. a. EH- LERS 2009). Die Haselmaus baut ihre kugelförmig gewebten Nester sowohl in Höhlen wie Baumhöhlen oder Nistkästen als auch in dichter Vegetation (Büsche, im Dickicht der Gehölze, junge Bäume, Strauchschicht). Dabei scheinen Haselmäuse den sicheren Neststandort in einer Höhle zu bevorzugen (JUSKAITIS & BÜCHNER 2010). Während der Aktivitätsperiode können Haselmäuse innerhalb ihres Streifgebietes mehrere Sommernester nutzen (u. a. WACHTENDORF 1951). Je nach Außentemperatur wechseln Haselmäuse während der Dormanz sogar zwischen Sommer- und Winternest, wobei Sommernester an klaren Wintertagen aufgrund der Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Wärmeentwicklung gemieden werden (VOGEL & FREY 1995 zitiert in JUSKAITIS & BÜCHNER 2010). Die Winternester, welche deutlich dicker als die Sommernester sind, befinden sich überwiegend an einem kühlen, nicht zu trockenen Ort auf dem Waldboden unter Moos oder Laubstreu, ebenso unter liegenden Stämmen, Holzstapeln, Reisighaufen, zwischen Baum- und Strauchwurzeln sowie an der Basis von Sträuchern bzw. dichten Hecken. Ferner sind Funde in Felsspalten und Nagergängen bekannt. Weniger häufig werden auch Gärten besiedelt. Die Nahrung der Haselmaus besteht aus Blüten, Früchten, Insekten, Knospen und Samen. Zum Herbst hin muss die Haselmaus beträchtlich an Körpermasse zunehmen, damit sie die lange Winterschlafphase überleben kann; deshalb ist es gegen Ende des Sommers entscheidend, dass der Haselmaus auch genügend fettreiche Nahrung (Nüsse und Samen) zur Verfügung steht. Der Aktionsradius männlicher Tiere ist gegenüber dem der stärker ortsgebundenen Weibchen größer und beträgt im Schnitt 0,3-0,9 ha. Der Aktionsradius kann sich verkleinern, wenn das Nahrungsangebot im Untersuchungsgebiet steigt bzw. reichhaltiger wird (PANCHETTI et al. 2005) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 109

121 Fauna Juli Methodik Die Haselmaus wurde entlang des Schluchseeufers erhoben. Es wurde nicht der ganze Bereich um den See untersucht, sondern Teilflächen. Diese wurden mangels besonders zu bevorzugender Erfassungszonen statistisch verteilt, aber anhand der Biotoptypenkartierung fachlich verifiziert. Die Vorgehensweise zur Auswahl der Untersuchungsräume ist wie folgt: Die Siedlungsbereiche inkl. der durch Nutzung intensiv beeinflussten Zonen werden ausgeschlossen (Ortschaft Schluchsee, Boots-/Schiffsnutzungszonen, Freibäder, Steilufer, Kioske, Staumauer). In den verbleibenden Seebereichen wird pro Kilometer Länge eine Zone von 200 m Länge ausgewählt. Dies entspricht einem Anteil ca. 20 %. Diese 200 m-zonen werden auf Basis der Biotoptypenkartierung und des Orthophotos in besonders geeignet erscheinende Bereiche verschoben. In diesen Bereichen erfolgt i.d.r. die Erfassung, wobei die Erfassung auf die für die jeweiligen Arten relevanten Bereiche konzentriert wird. Daraus ergibt sich für die Haselmaus von 51 Teilflächen (Nr. 0-50) ein Untersuchungsraum von 18 Beprobungsflächen rund um den Schluchsee. Auf diesen Flächen wurden insgesamt 180 Nist-/Schlafröhren (10 Stück pro Fläche) - so genannte Tubes - ausgebracht. Die Lage der Beprobungsflächen ist in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt. Diese Tubes bestehen aus zwei Komponenten; aus einer Hülle, bei der es sich um zusammengefalteten Kunststoff handelt und aus einem Holzeinschuber, der die kleine Höhle nach hinten abschließt und eine Schwelle zum Schutz des Nestbereiches aufweist. Die Nist-/Schlafröhre wird dabei mit einem stabilen Kabelbinder fest an einem kleineren Ast oder einem Zweig befestigt, so dass die Öffnung in Richtung Stamm zeigt und im optimalen Fall leicht nach unten gerichtet ist. Eine solche Nisthilfe wird von Haselmäusen gerne angenommen, da diese im hinteren Bereich ein geschütztes Nest bauen können und ermöglicht so den Zugriff auf diese Tierart. Alle Tubes wurden so ausgebracht, dass aufgrund der vorhandenen Habitatqualität ein maximaler Nachweiserfolg zu erwarten war. Die Erhebungen zur Haselmaus erfolgten an insgesamt vier Begehungen, bei denen jeweils alle Tubes kontrolliert wurden. Die Termine waren im Jahr 2015 am 09./10. Juni, 14./15. Juli, August und September. Neben dem Direktnachweis der Haselmaus wurde auch aufgenommen, wenn sich in den Tubes andere Tiere, Haare, Kot, ein Nest, Nistmaterial, Samen o. ä. befanden. Haselmaustubes werden nachweislich neben dem Siebenschläfer (Glis glis) auch von den Gelbhalsmäusen (Apodemus flavicollis), Rötelmäusen (Myodes glareolus) und Waldmäusen (Apodemus sylvaticus) zumindest versuchsweise und kurzfristig besiedelt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 110

122 Fauna Juli 2016 Grobe Blätterhaufen und breite, steifere Gräser werden von der Haselmaus nicht oder nur selten verbaut. Die Haselmaus verwebt vorrangig dünne Gräser, junge Blätter, Moos und andere Fasern zu einem kompakten Nest. In Haselmauspopulationen kann es durch ein unterschiedliches Nahrungsangebot - auch jahreszeitlich bedingt - immer wieder zu Ortsveränderungen kommen. Vor allem Jungtiere neigen dazu, aus ihrem Geburtsgebiet abzuwandern bzw. auch über größere Strecken - auch Offenland - zu migrieren (JUSKAITIS & BÜCHNER 2010). Die Auswertung der Fundpunkte kann damit Mehrfachbeobachtungen einzelner Tiere beinhalten und erlaubt nur eine qualitative Beschreibung der angetroffenen Haselmauspopulation Bestand Der Besatz der ausgebrachten Tubes, der Bestand an Haselmäusen im Untersuchungsgebiet und die dazugehörigen Biotoptypen sind in Tabelle 6.2 aufgeführt. Tabelle 6.2: Nachweise der Hasel- und Gelbhaselmaus in den Untersuchungsflächen um den Schluchsee. Fläche Haselmausnest Tiervorkommen Biotoptyp LUBW Biotoptypen P1 ja nein Fettwiese mittlerer Standorte P1 ja nein Gewässerbegleitender Auwaldstreifen P2 ja nein Sukzessionswald aus Laubbäumen P3 ja Haselmaus Sukzessionswald aus Laubbäumen P3 ja Haselmaus Sukzessionswald aus Laubbäumen P3 ja Gelbhalsmaus Sukzessionswald aus Laubbäumen P4 ja Haselmaus Schlagflur P5 nein nein - - P6 nein nein - - P8 nein nein - - P10 ja nein Feldhecke mittlerer Standorte Mischbestand mit überwiegendem Nadelbaumanteil P10 ja nein P11 ja nein Feldhecke mittlerer Standorte P11 ja nein Feldhecke mittlerer Standorte P11 ja Haselmaus Feldhecke mittlerer Standorte P11 ja nein Feldhecke mittlerer Standorte P12 ja Haselmaus Sukzessionswald mit überwiegendem Laubwaldanteil P13 ja nein Sukzessionswald mit überwiegendem Laubwaldanteil P14 ja nein Fichtenbestand Mischbestand mit überwiegendem P15 ja nein Laubbaumanteil P15 ja nein Schlagflur _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 111

123 Fauna Juli 2016 Fläche Haselmausnest Tiervorkommen Biotoptyp LUBW Biotoptypen P15 ja nein Fichtenbestand P16 ja nein Fichtenbestand P16 ja Haselmaus Sukzessionswald aus Laubbäumen P16 ja Haselmaus Sukzessionswald aus Laubbäumen P17 ja nein Borstgrasrasen artenarm P18 ja nein Sukzessionswald mit überwiegendem Laubwaldanteil P18 ja nein Fichtenbestand P18 ja nein Mischbestand mit überwiegendem Laubbaumanteil P18 ja nein Sukzessionswald aus Laubbäumen P18 ja nein Laubbaum-Bestand P18 ja Haselmaus Mischbestand mit überwiegendem Laubbaumanteil P19 ja nein Mischbestand mit überwiegendem Laubbaumanteil P20 ja Haselmaus Großseggen-Ried Gefährdung und Schutz Die Haselmaus ist nach 7 Abs. 2 Nrn. 13, 14 BNatSchG besonders und streng geschützt und im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt. Der Erhaltungszustand in Baden-Württemberg ist entsprechend LUBW (2014) als unbekannt einzustufen. Tabelle 6.3: Haselmaus: Gefährdung und Schutz. Gefährdungs- und Schutzstatus der Haselmaus. Rote Liste BW = Rote Liste Baden- Württemberg (BRAUN & DIETERLEN 2003); Rote Liste D = Rote Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009): G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt; Schutz (BNatSchG): b = besonders geschützt, s = streng geschützt. II/IV: Art des Anhangs II und/oder IV der FFH-Richtlinie. Art Rote Liste Schutz Wiss. Name Dt. Name BW D BNatSchG FFH Muscardinus avellanarius Haselmaus G G b, s IV Vorkommen und Verbreitung im Untersuchungsgebiet Die Haselmaus konnte im Untersuchungsgebiet an mehreren Stellen nachgewiesen werden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 112

124 Fauna Juli Nist-/Schlafröhren waren von jeweils einer adulten Haselmaus besetzt. 22 Nist-/Schlafröhren enthielten haselmaustypische Nester. Eine Tube - mit einem haselmaustypischen Nest - war von einer Gelbhalsmaus belegt. Dies scheint eine Folgebesetzung zu sein. Die übrigen 149 Nist-/Schlafröhren blieben über die gesamte Aktivitätsperiode hinweg unbesetzt. Vereinzelt wurden lose Blätter eingetragen oder Kerne mit Fraßspuren protokolliert. Diese Kerne wiesen allerdings keine haselmaustypischen, parallel zum Fraßrand verlaufenden Nagespuren auf, die einen Hinweis auf eine derartige Besetzung hätte liefern können. Die Nachweise sind in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003dargestellt dargestellt. Ferner sind in den folgenden Abbildungen typische Beispiele von Nachweisen und Habitaten dargestellt. Abbildung 6.1: Haselmausbegehung: links Direktnachweis Haselmaus; rechts Haselmaustube, Fläche 35. Abbildung 6.2: Haselmausbegehung: links Haselmausnest in Tube, Fläche 19; rechts Laubeintrag in Tube _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 113

125 Fauna Juli 2016 Abbildung 6.3: Haselmausbegehung: links Haselmaushabitat, Fläche 19; rechts Haselmaushabitat, Fläche 42. Die Haselmaus wurde mit Ausnahme der Untersuchungsflächen nahe des Ortes Schluchsee (Untersuchungsflächen P6, P19, P8) in allen Untersuchungsräumen direkt über Individuen oder indirekt über ein Nest nachgewiesen. Kotspuren bestätigten diese Nachweise. Über fehlende Nachweise um die Ortschaft Schluchsee kann nur spekuliert werden. Es bestätigt allerdings die weit verbreitete These, dass die Haselmaus Siedlungsbereich eher meidet. Aufgrund der Ergebnisse ist davon auszugehen, dass die Haselmaus weite Bereiche um den Schluchsee besiedelt und auch im näheren und weiteren Umfeld regelmäßig anzutreffen ist. Ähnliche Habitatstrukturen wie in den Untersuchungsräumen sind im Umfeld zahlreich vorhanden Biber Nach Biberspuren wurde im Rahmen der Biotopkartierung geachtet, ferner bei den faunistischen Untersuchungen am Schluchsee Vom Biber sind Nachweise am Seebach (Mündung Titisee), Windgfällweiher und der Gutach festgestellt worden bzw. bekannt. Ferner kommt die Art am Schluchsee vor. Der Bestand des Bibers am Schluchsee ist in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt. Am Schluchsee wurden Spuren des Bibers am West- und Südufer im Bereich der Probeflächen Nr. 15, 16, 18 und 20 bzw. in deren Umgebung festgestellt. Südwestlich von Probefläche Nr. 15 belegen aktuell vom Biber gepflegte Dämme und Teichflächen, die wohl permanente Anwesenheit der Art. Der Biber hat seine Teichanlage an einem Waldbach unterhalb des Rundwegs am Schluchsee gebaut. Diese Teichanlage ist mindestens 1-2 m über dem Frühjahrespegelstand des Schluchsees errichtet. Die Anlage wurde von ihm vollständig abgedichtet, so dass die Teiche bis zum vom Biber vorgesehenen Überlauf konstant ihren Pegel halten, auch wenn der Waldbach im Sommer 2015 nur mehr wenig Wasser führte _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 114

126 Fauna Juli 2016 Der Zustand von absterbenden Bäumen in diesem ca. 0,2 ha großen Staubereich weist darauf hin, dass die Stauteiche wahrscheinlich ca. 2-3 Jahre alt sind. Eine Biberburg konnte nicht lokalisiert werden. Der Wohnbau ist möglicherweise unauffällig in die Uferböschung der Teiche eingegraben. Eine Anwohnerin teilte die aktuelle Beobachtung eines Bibers an dieser Stelle in der Biber-Teichanlage mit und erwähnte hierbei auch, dass sich der Biber in früheren Jahren am Ahabach- Teich am Nordwestrand des Schluchsees aufhielt. Dies wird auch durch die Beobachtung älterer Fraß- und Wegspuren am Nordostufer des Ahabach-Teichs gestützt. Daneben konnten im Rahmen der Erhebung sowohl ältere als auch frische Fraßspuren im Bereich der Probeflächen Nr. 16 und 18 festgestellt werden. Aus den vorliegenden Beobachtungen kann geschlossen werden, dass der Biber vornehmlich am südlichen Schluchseeufer. Mit seiner Teichanlage schuf der Biber u. a. einen Lebensraum für Amphibien und Libellen Fledermäuse Fledermäuse gehören zu den hochmobilen Tierartengruppen mit vergleichsweise hohen Raumanforderungen. Sie benötigen sowohl reich strukturierte Nahrungshabitate als auch geeignete Quartiere (Sommer-, Wochenstuben-, Balz- und Winterquartiere); einzelne Fledermausarten unternehmen zudem ausgedehnte Wanderungen im Frühjahr und Herbst. Im Weiteren werden folgende Abkürzungen: Mkm = unbestimmte Artengruppe bestehend aus (Myotis klein/mittel): Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus), Myotis brandtii/mystacinus (Große und Kleine Bartfledermaus), Myotis daubentonii (Wasserfledermaus) Nycmi = unbestimmte Artengruppe bestehend aus: Eptesicus serotinus (Breitflügelfledermaus), Nyctalus leisleri (Kleiner Abendsegler), Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus), Pip nat = Pipistrellus nathusii (Rauhautfledermaus), Pip pip = Pipistrellus pipistrellus (Zwergfledermaus) Erfassungsmethodik Die Fledermauserhebungen beschränken sich auf den Schluchsee. Es wurde nicht der ganze Bereich um den See untersucht, sondern Teilflächen. Diese wurden mangels besonders zu bevorzugender Erfassungszonen statistisch verteilt, aber anhand der Biotoptypenkartierung fachlich verifiziert. Die Vorgehensweise zur Auswahl der Untersuchungsräume ist wie folgt: _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 115

127 Fauna Juli 2016 Die Siedlungsbereiche inkl. der durch Nutzung intensiv beeinflussten Zonen werden ausgeschlossen (Ortschaft Schluchsee, Boots-/Schiffsnutzungszonen, Freibäder, Steilufer, Kioske, Staumauer). In den verbleibenden Seebereichen wird pro Kilometer Länge eine Zone von 200 m Länge ausgewählt. Dies entspricht einem Anteil ca. 20 %. Fledermäuse werden in vier Bereichen erfasst. Zusätzlich wird die Eisenbahnbrücke in Schluchsee als potenzielle Wochenstube für die Fledermäuse einbezogen. Die Lage der fünf Untersuchungsflächen ist in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt. Zur Untersuchung der Fledermausfauna wurden im Gebiet spätabendliche bzw. nächtliche Geländebegehungen durchgeführt; die Erfassung der Fledermäuse erfolgte dabei mithilfe eines Ultraschalldetektors und anhand von Sichtbeobachtungen. Die Aufnahme der Lautäußerungen erfolgte mit dem Detektormodell Pettersson D1000X. Zu den einzelnen Lauten wurden gesprochene Kommentare mit Angaben des Aufnahmeortes festgehalten. Standorte mit geeigneten Strukturen, wie z.b. alte Baumbestände, Gebäude und andere künstliche Quartiermöglichkeiten, wurden unter Zuhilfenahme des Detektors auf das potentielle Vorhandensein von Fledermausindividuen oder -kolonien untersucht. Die Erhebung der Fledermäuse erstreckte sich von Anfang Mai 2015 bis Ende September Die zuvor festgelegten Untersuchungsflächen, die sich um den Schluchsee verteilt befinden, wurden bei jeder Detektorbegehung zumindest einmal begangen. Detektorerfassungen wurden an vier Terminen durchgeführt. Die festgelegten Erhebungsflächen wurden vollständig erfasst, wobei vor allem die vorhandenen Straßen und Wege genutzt wurden. In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Begehungstermine sowie die allgemeinen Witterungsbedingungen aufgelistet. Die Temperatur wurde sowohl zu Beginn als auch am Ende der jeweiligen Begehung dokumentiert. Tabelle 6.4: Liste der Detektor-Begehungstermine Fledermäuse. Liste Begehungstermine sowie die allgemeinen Witterungsbedingungen (Temp. = Temperatur - Anfangstemperatur/Endtemperatur). Datum Temp. ( C) Bewölkung Wind Niederschlag / 10 bewölkt-stark bewölkt schwach windig Ja - zu Beginn Nieselregen / 10 bewölkt schwach windig-windig Nein / 12 bewölkt schwach windig Nein / 11 wolkenlos windstill-schwach windig Nein _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 116

128 Fauna Juli 2016 Die Lautanalyse der Aufnahmedateien des Detektors erfolgte mit der Pettersson- BatSound-Software (Version 4.1). Diese manuelle Untersuchungsmethode erlaubt neben einer optischen Darstellung und Überprüfung der aufgenommenen Rufreihen auch ein Abhören im Zeitdehnungsverfahren (10-fach). Es werden charakteristische Merkmale der Rufsequenzen und einzelnen Laute wie Rufabstand, Rufdauer, Hauptfrequenz, Rhythmus etc. vermessen und den entsprechenden Fledermausarten zugeordnet. Ergänzend zu den Geländeerhebungen wurden an jeweils unterschiedlichen Stellen innerhalb der festgelegten Untersuchungsflächen so genannte Batcorder (EcoObs, Typ bc 2.0 und 3.0) zur automatisierten Erfassung von Fledermäusen aufgestellt. Die Standorte der Batcorder sind den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt. Eine positive Erkennung eines fledermausrufähnlichen Signals löst das Speichern einer Rufsequenz aus. Jede dabei erstellte Datei wird sowohl mit einer neuen, fortlaufend Nummerierung als auch mit dem exakten Aufnahmezeitpunkt (Datum, Uhrzeit) gespeichert. Das in einem Batcorder integrierte Mikrofon weist eine gute Omnidirektionalität auf; Ultraschallrufe innerhalb eines definierten Radius können registriert und aufgenommen werden. Die Installation der Batcorder erfolgte mithilfe von Stangen in 3 m Höhe über dem Erdboden. So wurden Überlagerungen von Rufen und Echos der Umgebung am Mikrofon soweit möglich vermindert. Im Falle der Brücke in Schluchsee wurde der Batcorder zwischen den Steinen kurz über dem Seewasserspiegel platziert. Für die Analyse der Lautaufnahmen der Batcorder steht eine automatisierende Analyse- Software zur Verfügung. Die Software bcadmin (Version 3.5.0) sucht dabei die einzelnen Aufnahmen nach Fledermausrufen ab und misst diese selbstständig aus. Eine weitere Software (batident (Version 1.03)) führt mit diesen Messwerten anhand einer Datenbank eine erste Artbestimmung durch, die zwingend weiterer manueller Nachkontrollen bedarf. Für die Zuordnung wurde primäre und sekundäre Fachliteratur verwendet. Bei der Bestimmung und Wertung der bei der vorliegenden Erhebung gewonnenen Tondokumente wurde eine Kombination der Kriterienschwelle für sichere Artnachweise aus mehreren publizierten und etablierten Texten verwendet: HAMMER et al. (2009), PFALZER (2002), SKIBA (2009), RUSSO & JONES (2002), OBRIST et al. (2004). Die Texte legen nahe, dass aufgrund großer Überschneidungsbereiche der Ortungsrufe die zu den Artenkomplexen aus Großer und Kleiner Bartfledermaus (Myotis brandtii bzw. Myotis mystacinus) zählenden Nachweise nur auf Gruppen-, bzw. Gattungsniveau bestimmt werden. Auch bei weiteren heimischen Fledermausarten gibt es nicht eindeutig bestimmbare bzw. verwechselbare Rufsequenzen, die oft im Zusammenhang mit Flugsituationen im hindernisreichen Raum (Gehölzstrukturen, Wald etc.) stehen. Ein gesicherter Artnachweis anhand von Tondokumenten ist daher bei einigen Fledermausarten nur durch die Aufzeichnung von arttypischen Sozialrufen gewährleistet oder es sollte eine Mindestanzahl von Sequenzen mit klar zuweisbaren Ortungsrufen vorliegen. Die Software generiert zwei weitere Artkomplex-Gruppen, Nycmi und Mkm, wenn die Rufspezifischen Merkmale keine weitere Eingrenzung auf Artniveau zulassen. Hierbei _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 117

129 Fauna Juli 2016 enthält Nycmi die Arten Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri) und die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus). In wenigen Fällen besteht die Möglichkeit der Zuordnung zum Großen Abendsegler. Bei der Gruppe Mkm handelt es sich um mittlere und kleine Myotis sp. Arten, namentlich um die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und den Bartfledermauskomplex ( Mbart, siehe oben). An 12 Erhebungsterminen wurden diese Geräte an den zu untersuchenden Flächen eingesetzt. Nach der Auswertung wurden die Aufnahmeergebnisse in ein GIS eingegeben und digital aufbereitet (s. Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003). Tabelle 6.5: Liste aller Erhebungstermine der Artengruppe Fledermäuse Monat 2015 Begehungen (Detektor) Mai Juni Automatisierende Erhebungen (Batcorder) Datum Juli keine Begehungen keine Begehungen August September Es bleibt festzuhalten, dass neben der Qualität des Ultraschalldetektors bzw. Batcorders, für die Nachweise der einzelnen Arten vor allem die artspezifische Hörweite der Rufe von Bedeutung ist. Die Hörbarkeitsgrenze des Großen Abendseglers, der unter den einheimischen Fledermäusen die lautesten Rufe aufweist, liegt bei etwa 150 Meter Artenspektrum, Gefährdung und Schutz Der Bestand der Fledermäuse ist in den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 118

130 Fauna Juli 2016 Im Rahmen der erfolgten Untersuchungen ließen sich innerhalb der Untersuchungsflächen acht Arten bzw. Artengruppen sicher nachweisen (s. Tabelle 6.6). Alle Fledermausarten sind nach BNatSchG 7 Abs. 2 Nr. 13a), b) und 14a), b) BNatSchG und in der FFH-RL des Anhangs IV gelistet; die Wimperfledermaus wird zudem in Anhang II der FFH-RL genannt. Die Gefährdungseinstufungen nach den Roten Listen von Baden-Württemberg (Stand 2001) und Deutschland (Stand 2008) sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 6.6: Gefährdungs- und Schutzstatus Fledermäuse Schluchsee. Gefährdungs- und Schutzstatus der nachgewiesenen Fledermausarten am Schluchsee. Rote Liste BW = Rote Liste Baden-Württemberg (Braun & Dieterlen 2003); Rote Liste D = Rote Liste Deutschland (Meinig et al. 2009): 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; i = gefährdete wandernde Art; G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt; n = nicht gefährdet; k. E. = keine Einstufung; D = Daten unzureichend; V = Art der Vorwarnliste; R = extrem selten; Schutz (BNatSchG): b = besonders geschützt, s = streng geschützt. II/IV: Art des Anhangs II und/oder IV der FFH-Richtlinie. Arten Gefährdung Schutz Wiss. Name Dt. Name Rote Liste BNat SchG BW D 1. Eptesicus nilssonii Nordfledermaus Blockhalde 2 G b, s IV 2. Myotis brandtii/mystacinus Große/Kleine Bartfledermaus k. E. k. E. b, s IV Myotis brandtii Große Bartfledermaus 1 V b, s IV Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus 3 V b, s IV 3. Myotis daubentonii Wasserfledermaus 3 n b, s IV 4. Myotis emarginatus Wimperfledermaus R 2 b, s II/IV 5. Myotis nattereri Fransenfledermaus 2 n b, s IV 6. Verspertilio murinus Zweifarbfledermaus i D b, s IV 7. Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus i n b, s IV 8. Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus 3 n b, s IV FFH Die Rote Liste BW ist veraltet und bedarf dringend der Überarbeitung, da sie auf Beobachtungen aus den 1990er Jahren beruht Gesamtartenrepräsentanz der Fledermäuse Nach Auswertung der im Rahmen der vier Geländebegehungen angefertigten Aufnahmen lagen 100 Einzelnachweise über die Detektorbegehungen und Aufnahmen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 119

131 Fauna Juli 2016 durch die Batcordererfassung vor. Teilweise liegen je Aufzeichnungspunkt Vielfachnachweise innerhalb weniger Minuten vor. Daher können mit der akustischen Erhebungsmethode keine Angaben über Individuenzahlen im Gebiet gemacht werden, wohl aber über die Verteilung der räumlichen Nutzung durch die verschiedenen Arten. 398 Rufaufnahmen der Gattung Myotis, die während der vier Detektorbegehungen und 12 Stellnächten von den Batcordern aufgenommen wurden, konnten keiner Art sicher zugeordnet werden. Da sowohl 270 Aufnahmen einer Bartfledermaus-Art und die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) mit Aufnahmen sicher nachgewiesen wurden, könnte es sich um abweichende, nicht übliche und somit nicht sicher bestimmbare Rufvariationen dieser Myotis-Arten handeln. Generell gilt außerdem, dass zu leise aufgenommene Myotis-Rufe von Tieren, die zu weit vom Detektor entfernt vorbei flogen, nur sehr schlecht einer spezifischen Art zugewiesen werden können. Die Gruppe der Mkm-Arten beinhaltet neben den Bartfledermäusen und der Wasserfledermaus auch die Bechsteinfledermaus. Diese Art ist generell in nur in sehr wenigen Sequenzen sicher bestimmbar. In der vorliegenden Untersuchung liegt kein einziger solcher sicheren Nachweise vor; ein sporadisches Vorkommen dieser Art kann jedoch aufgrund des Waldreichtums und der Waldstrukturen im Umfeld des Schluchsees nicht ausgeschlossen werden. Große und Kleine Bartfledermaus (Myotis brandtii bzw. Myotis mystacinus) sind ruftechnisch gesehen so genannte Schwesternarten. Die Rufe sind nicht trennbar. Sie wurden daher als Artenkomplex bestimmt. Die Datenrecherche (s. Abschnitt ) ergab keine gesicherten Nachweise für die Große Bartfledermaus, wohl aber für die Kleine Bartfledermaus. Daher ist es bei diesen Rufaufnahmen wahrscheinlich, dass diese von der Kleinen Bartfledermaus stammen. Seltenes Vorkommen der Großen Bartfledermaus kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Da auch die Breitflügelfledermaus, der Große und Kleine Abendsegler sowie die Zweifarbfledermaus im Ruf sehr ähnlich sind bzw. ohne zusätzliche Sichtbeobachtungen leicht Verwechslungen geschehen können, waren 67 der Rufaufnahmen nicht näher als bis zur Ebene Nycmi zu bestimmen. Für die Breitflügelfledermaus liegt im Gebiet des Schluchsees kein Vorkommensnachweis vor. Bei angenommener Anwesenheit dieser Art liegt ein guter Teil der Daten als eindeutig zuordenbar vor. Es wird aber allgemein davon ausgegangen, dass diese Art auf Höhe des Schluchsees nicht vorkommt. Der Große Abendsegler weist keine bekannten Artnachweise in den entsprechenden TK- Quadranten vor, in dem der Untersuchungsraum liegt. In der vorliegenden Untersuchung liegt keine einzige Sequenz vor, die dem Großen Abendsegler eindeutig zugesprochen werden kann; somit wird dessen Anwesenheit aufgrund der Datenlage ausgeschlossen. Eindeutige Aufnahmen vom Kleinen Abendsegler liegen nicht vor; es gibt aber Vorkommensnachweise für den Hochschwarzwald (s. Abschnitt ). Das Vorkommen der Zweifarbfledermaus im Untersuchungsgebiet ist belegt (s. Abschnitt ), rein akustisch ist diese Art nur sehr selten eindeutig vom Kleinen Abendsegler zu trennen. Somit enthält die Gruppe Nycmi-Art im Falle dieser Untersuchung sehr wahrscheinlich nur die zu verwechselnden Arten Kleiner Abendsegler und Zweifarbfle _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 120

132 Fauna Juli 2016 dermaus, wobei die einzelnen Tonaufnahmen eher für die Zweifarbfledermaus sprechen Enil Mbart Mdau Mema Mnat Myotis Mkm Nycmi Pnat Ppip Abbildung 6.4: Anzahl der Rufaufnahmen. Anzahl der Rufaufnahmen je Art im Untersuchungsgebiet (Abkürzungen: Enil = Eptesicus nilssonii (Nordfledermaus), Mbart = Myotis brandtii/mystacinus (Große und Kleine Bartfledermaus), Mdau = Myotis daubentonii (Wasserfledermaus), Mema = Myotis emarginatus (Wimperfledermaus), Mnat = Myotis nattereri (Fransenfledermaus), Myotis = Myotis spec. (Myotis-Arten), Mkm = unbestimmte Artengruppe bestehend aus (Myotis klein/mittel): Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus), Myotis brandtii/mystacinus (Große und Kleine Bartfledermaus), Myotis daubentonii (Wasserfledermaus), Nycmi = unbestimmte Artengruppe bestehend aus: Eptesicus serotinus (Breitflügelfledermaus), Nyctalus leisleri (Kleiner Abendsegler), Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus), Pip nat = Pipistrellus nathusii (Rauhautfledermaus), Pip pip = Pipistrellus pipistrellus (Zwergfledermaus). Bei der vergleichenden artspezifischen Betrachtung dominierte mit über Rufnachweisen (70,5 %) die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). An zweiter Stelle folgt 11,7 % (2.326 Rufe) die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), und 9,8 % (1.961 Rufe) die Wasserfledermaus (Myotis daubenthonii). Mit einer deutlich geringeren Nachweisdichte zwischen 0,01 und 2,9 % konnten die übrigen Fledermausarten registriert werden Fledermäuse in den Untersuchungsflächen Die im gesamten Untersuchungsraum häufigste zu beobachtende Art war mit 70,5 % der Aufnahmen die Zwergfledermaus. Diese nutzt meist Bachläufe, von Gehölzen ge _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 121

133 Fauna Juli 2016 säumte Wege, Waldränder oder breite Waldwege als Leitlinien zum Einflug in Jagdgebiete, aber auch zum Durchflug in andere Habitate. Die Insektenjagd findet dann im Bereich von Lichtungen, Waldrändern und Waldwegen, insbesondere aber an Wasserflächen statt, die meist eine hohe Nahrungsverfügbarkeit aufweisen. Mehrmals waren zwei bis fünf Tiere gleichzeitig bei den Jagdflügen zu beobachten, hierbei ließen die Fledermäuse auch ihre artspezifischen Sozialrufe vernehmen. Die weiteren zwei deutlich größeren Gruppen sind die Rauhautfledermaus (11,7 %) und die Wasserfledermaus (9,8 %). Mit deutlich weniger und zumeist unregelmäßigen Vorkommen traten die übrigen Fledermausarten auf. Welche Arten auf welchen Flächen angetroffen wurden ist den Plänen P_D.I.10 sap_säuger_rept_001 bis 003 dargestellt. Die Datenlage der Detektorauswertung in den Flächen 25 und 43 deuten auf kein besonderes Potential als Nahrungshabitat hin. Die meisten erfassten Sequenzen waren einzelne Überflüge von einzelnen Tieren. Überflüge wurden auch an der Brücke registriert, allerdings fand hier auch Jagdverhalten der Tiere über der Wasseroberfläche statt Stetigkeit Die Stetigkeit zeigt die Anwesenheit der Fledermausarten im Verlauf über die Erhebungstermine an. Die Ergebnisse der Batcorderaufnahmen sind ortspezifisch aussagekräftiger als die Detektordaten, da die Batcorder einzelne Standorte die ganze Nacht hindurch überwacht haben. Die Batcorderdaten (siehe Tabelle 6.8) zeigen für die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), die Gruppe der nicht weiter definierbaren Myotis-Rufe (Artenkomplex u. a. bestehend aus Großer und Kleiner Bartfledermaus, Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus, Großem Mausohr und Wasserfledermaus) sowie die Mkm-Arten (Myotis- Arten klein/mittel: Bartfledermauskomplex, Wasserfledermaus, Bechsteinfledermaus) eine dauerhafte Stetigkeit von 100 %. Die Rauhautfledermaus weist eine hohe Stetigkeit mit 91,7 % auf. Eine ebenfalls als hoch einzustufende Stetigkeit haben die Nycmi- Arten (Kleiner Abendsegler und Zweifarbfledermaus) mit 83,3 %. Die im jahreszeitlichen Verlauf andauernde Präsenz der Rauhautfledermaus zeigt, dass diese ziehende Fledermausart nicht nur über den Hochschwarzwald hinwegzieht, sondern sich auch während der Reproduktionszeit im Gebiet aufhält. Die Wasserfledermaus konnte ebenfalls in den meisten Stellnächten nachgewiesen werden (83,3 %). Noch als hoch einzustufen ist die Stetigkeit der Nordfledermaus mit 75 %. Mittlere Stetigkeiten haben die Bartfledermäuse. Auffällig sind die nur einmaligen Kontakte der Fransenfledermaus (19. August 2015) trotz bestätigter Funde dieser Art im Gebiet seit 1990 (s. Abschnitt ) und der Wimperfledermaus (18. August 2015) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 122

134 Fauna Juli 2016 Tabelle 6.7: Stetigkeit der Fledermausvorkommen Detektordaten. Stetigkeit der Fledermausarten im Untersuchungsgebiet anhand der Detektordaten aus vier Begehungen. Datum Eptesicus nilssonii Myotis emarginatus Myotis brandtii/mystacinus Myotis daubentonii Mkm Myotis nattereri Myotis spec. Nycmi Pipistrellus nathusii Pipistrellus pipistrellus Stetigkeit absolut Stetigkeit (%) 50,0 0,0 0,0 100,0 75,0 0,0 75,0 50,0 75,0 100,0 Tabelle 6.8: Stetigkeit der Fledermausvorkommen Batcoderdaten. Stetigkeit der Fledermausarten im Untersuchungsgebiet anhand der Batcorderdaten aus 12 Stellnächten. Datum Eptesicus nilssonii Myotis emarginatus Myotis brandtii/mystacinus Myotis daubentonii Mkm Myotis nattereri Myotis spec. Nycmi Pipistrellus nathusii Pipistrellus pipistrellus _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 123

135 Fauna Juli 2016 Datum Eptesicus nilssonii Myotis emarginatus Myotis brandtii/mystacinus Myotis daubentonii Mkm Myotis nattereri Myotis spec. Nycmi Pipistrellus nathusii Pipistrellus pipistrellus Stetigkeit absolut Stetigkeit (%) 75,0 8,3 58,3 83,3 100,0 8,3 100,0 83,3 91,7 100, Artenrepräsentanz Batcorder Wie zuvor angedacht, wurden die Batcorder zu drei Terminen für jeweils mindestens drei aufeinander folgende Nächte ausgebracht (jeweils die erste Nacht war der 08. Juni 2015, der 26. Juni 2015 und der 17. August 2015). Die mithilfe der Batcorder untersuchten Standorte sind in Abbildung 6.4 dargestellt. Wegen Datenausfall aufgrund von schlechten Witterungsbedingungen in Zweit- oder Drittnächten, aber auch, weil Passanten die gut versteckten Geräte trotzdem fanden und aus Spaß die Knöpfe bedienten, was den Timer ausfallen ließ, wurden im September erneut Batcorder an den Flächen 25, 35 und an der Brücke gestellt. Insgesamt wurden in 12 Stellnächten an den zuvor festgelegten Untersuchungsflächen Fledermauskontakte registriert. Die Gesamtanzahl der Fledermauskontakte pro Fläche (s. Abbildung 6.5) schwankt zwischen 255 Kontakten (Fläche P16) und Kontakten (Fläche P20). Im Zuge der Kartierung wurden mit einer Bartfledermaus-Art (Myotis brandtii/mystacinus), Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii), Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) mindestens sieben Fledermausarten sicher festgestellt. Für den Artenkomplex, der aus Großer und Kleiner Bartfledermaus (Myotis brandtii bzw. Myotis mystacinus) gebildet wird, war jeweils anhand der Aufnahmen keine eindeutige Bestimmung bis auf Artniveau möglich _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 124

136 Fauna Juli Fledermauskontakte Fläche 25 Fläche 27 Fläche 35 Fläche 44 Brücke Abbildung 6.5: Vergleichende Darstellung der Verteilung der Fledermauskontakte (Balken) pro Untersuchungsfläche über den gesamten Untersuchungszeitraum. Da sich die einzelnen Untersuchungsflächen voneinander unterscheiden, werden im nachfolgenden die auftretenden Fledermausarten (artspezifische Verteilung) sowie die Erstkontakte (früheste Nachweise) für jede der festgelegten Untersuchungsflächen einzeln aufgeführt und beschrieben. Die frühesten Nachweise, betrachtet im Hinblick auf die bekannten artspezifischen Ausflugszeiten (SKIBA 2009) sind als Orientierungshilfe für eher früh bzw. später ausfliegende Fledermausarten zu verstehen. Die Angaben aus der Literatur sind jedoch nur als Richtwerte der zu erwartenden Ausflugszeit und nicht als absolut geltende Zahlen zu verstehen. Erfahrungswerte von unterschiedlichen Fledermausspezialisten der AG.L.N. zeigen, dass die Zeiten der Erstkontakte durchaus deutlich von der Literatur abweichen können. Bei Untersuchungen in Baden-Württemberg mit unmittelbarem Vorhandensein von Quartieren beispielsweise der Zwergfledermaus wurden bereits wenige Minuten nach Sonnenuntergang zum Teil sogar noch vor Sonnenuntergang ausfliegende Individuen registriert. Im Gegensatz dazu wird in der Literatur (SKIBA 2009) der Ausflugsbeginn bei Zwergfledermäusen erst von Minuten nach Sonnenuntergang angegeben. Erfahrungsgemäß sind Ausflugszeiten auch durch Faktoren wie Witterung und dem damit verbundenen Nahrungsdruck beeinflusst. Für eine Beurteilung der Entfernung der Quartiere bzw. überhaupt auf das Vorhandensein von Quartieren sollten also nicht nur die frühesten Nachweise der einzelnen Arten herangezogen werden. Zusätzlich sollte unter anderem sowohl das Auftreten der Arten im jahreszeitlichen Verlauf als auch die Raumnutzung der einzelnen Arten berücksichtigt werden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 125

137 Fauna Juli Fläche P1 Im Bereich der Erhebungsfläche P1 erfolgten durch die Batcorder 586 Nachweise von Fledermäusen. Die Rufanalyse ergab folgende Arten bzw. Artenkomplexe (Anzahl Kontakte): Bartfledermaus-Art (4), Mkm-Art (32), Myotis-Art (26), Nordfledermaus (13), Nycmi-Art (13), Rauhautfledermaus (5), Zwergfledermaus (491), Wasserfledermaus (2). Die Erstkontakte an dieser Fläche setzt sich bis auf vier Ausnahmen aus Zwergfledermäusen zusammen, welche zu variablen Zeiten nach Sonnenuntergang, frühestens 12 Minuten und spätestens 154 Minuten nach Sonnenuntergang stattfanden. Die variablen Zeiten der Erstkontakte und auch die Artenzusammensetzung der Erstkontakte lassen keinen konkreten Rückschluss auf ein nahegelegenes Quartier zu. Tabelle 6.9: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P1. Fläche P1 Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Nordfledermaus k. N Min. nach Sonnenuntergang Nycmi-Art Min. nach Sonnenuntergang Myotis-Art Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Wasserfledermaus Fläche P20 Das Artenspektrum an der Untersuchungsfläche P20 setzt sich wie folgt zusammen (Anzahl Kontakte): Bartfledermaus-Art (139), Mkm-Art (239), Myotis-Art (240), Nordfledermaus (39), Wimperfledermaus (1), Fransenfledermaus (1), Nycmi-Art (7), Rauhautfledermaus (84), Zwergfledermaus (6.228), Wasserfledermaus (241). Die Gesamtzahl der Kontakte in dieser Fläche mit Kontakten ist die höchste im Vergleich zu den anderen Untersuchungsflächen. Die von 22 Minuten bis 44 Minuten nach Sonnenuntergang variierenden Zeiten der Erstkontakte von einzelnen Nord- und Rauhautfledermäusen, meistens aber Zwergfledermäusen, deuten eher auf das Vorhandensein eines Jagdreviers hin, nicht unbedingt auf das Vorhandensein einer Kolonie _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 126

138 Fauna Juli 2016 in unmittelbarer Umgebung. Für ein Jagdrevier spricht auch die auffallend hohe Zahl der Zwergfledermauskontakte. Tabelle 6.10: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P20. Fläche P20 Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Nordfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus k. N Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Fläche P16 Durch die Batcorder wurden an der Fläche P16 insgesamt 255 Rufaufnahmen von Fledermäusen erstellt und damit am wenigstens im Vergleich zwischen allen Erhebungsflächen. Die Artbestimmung ergab Nachweise für Bartfledermaus-Art (3), Mkm-Art (35), Myotis-Art (13), Nycmi-Art (1), Rauhautfledermaus (3), Zwergfledermaus (187), Wasserfledermaus (13). Die Erstkontakte durch die Zwergfledermaus fanden etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang statt. In direkter Umgebung dieses Standorts finden sich keine Gebäudestrukturen, die die Zwergfledermaus als Kolonie nutzen könnte. Die Annahme, dass die Tiere aus einzeln stehenden Gebäuden am Waldrand in den Wald einfliegen, liegt nahe. Die Erstkontakte der Myotis-Arten (Myotis, Mkm und Wasserfledermaus) lassen keine konkreten Rückschlüsse auf nahe gelegene Quartiere zu. Tabelle 6.11: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P16. Fläche P16 Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Min. nach Sonnenuntergang Myotis-Art Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Myotis-Art Datenausfall Datenausfall _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 127

139 Fauna Juli 2016 Fläche P16 Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Datenausfall Min. nach Sonnenuntergang Mkm-Art Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Wasserfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus k. N Fläche P11 Die erlangten Aufnahmen an diesem Standort P11 sind mit Kontakten die zweitgrößte Anzahl an Kontakten. Die Aufnahmen setzen sich aus Nordfledermaus (59), Bartfledermaus-Art (124), Mkm-Art (124), Myotis-Art (61), Nycmi-Art (40), Rauhautfledermaus (1.699), Zwergfledermaus (4.933), Wasserfledermaus (36) zusammen. Die mehrfachen Erstkontakte mit Rauhautfledermäusen sowie die vergleichsweise hohe Kontaktzahl der Rauhautfledermäuse deuten auf ein Jagdrevier dieser Art hin. Tabelle 6.12: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche P11. Fläche P11 Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Nordfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Bartfledermaus-Art Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Brücke in Schluchsee Die Aufnahmen an diesem Standort setzen sich aus Nordfledermaus (176), Mkm-Art (136), Myotis-Art (52), Nycmi-Art (2), Rauhautfledermaus (516), Zwergfledermaus (2.178) und Wasserfledermaus (1.657) zusammen. Die häufigen Erstkontakte mit der Rauhautfledermaus sprechen für ein Jagdhabitat dieser Art an der Brücke. Die Uhrzeit _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 128

140 Fauna Juli 2016 der Erstkontakte lässt keinen direkten Rückschluss auf Quartiere in unmittelbarer Nähe zu. Die Wasserfledermaus hat hier ebenfalls ein Jagdhabitat, ist jedoch in keiner der Aufnahmenächte als Erstkontakt dokumentiert worden. Insgesamt weisen die Erstkontakte nicht auf eine Kolonie in der Brücke oder direkt neben der Brücke hin. Auch die visuelle Untersuchung der Brücke lässt keine Fledermausquartiere in der Bausubstanz der Brücke vermuten (s. Abschnitt ). Es kann davon ausgegangen werden, dass die Tiere aus den umliegenden Ortschaften oder Waldbeständen zum reichhaltigen Nahrungsangebot über der Wasseroberfläche des Schluchsees einfliegen. Tabelle 6.13: Erstkontakte in Batcorderstellnächten an der Untersuchungsfläche Brücke. Brücke Datum erster Fledermauskontakt Fledermausart Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Zwergfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Datenausfall Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Datenausfall Datenausfall Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Min. nach Sonnenuntergang Rauhautfledermaus Zusammenfassung Zusammenfassend zeigt der Vergleich der Anzahl der Fledermauskontakte an den einzelnen Untersuchungsflächen, dass die Flächen P20, P11 und Brücke deutlich häufiger frequentiert werden als die anderen beiden Flächen und somit auf regelmäßige Nahrungshabitate hinweisen. Die hauptsächlich jagenden Fledermausarten variieren je nach Fläche. Die Flächen P1 und P16 werden nach der aktuellen Datenlage eher als Durch- oder Überflugsroute zu anderen Teillebensräumen von den Fledermäusen verwendet. Die besonders häufig detektierten Arten sind sowohl gebäudebewohnende Arten (z.b. Nordfledermaus, Zwergfledermaus) als auch waldbewohnende Arten (z.b. Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 129

141 Fauna Juli Aktivitätsdichte Die im Untersuchungsgebiet jagenden Fledermausarten kommen in sehr unterschiedlicher Häufigkeit und Regelmäßigkeit vor. Die erfolgten Fledermauskontakte, das heißt Einzelnachweise der Tiere, geben die Anzahl der einzelnen Fledermäuse jedoch nur unzulänglich wieder, da bei der nächtlichen Erfassung in der Regel nicht zwischen verschiedenen Individuen eindeutig unterschieden werden kann. Insbesondere der über die gesamte Untersuchungsperiode nachgewiesene Gesamtbestand ist nur schwer abzuschätzen. Um dennoch eine Vergleichbarkeit für die einzelnen Untersuchungsflächen zu ermöglichen, wurde die so genannte Aktivitätsdichte ermittelt. Für diese Berechnung wurde jeder Fledermauskontakt als ein neuer Nachweis gewertet. Bei der Gesamtsumme von Nachweisen handelt es sich allerdings nicht um eine absolute Individuenanzahl, sondern lediglich um die Summe der erfassten Aufnahmen. Damit die Werte für alle Geländetermine zusammengefasst werden können, wurde die jeweilige Beobachtungszeit mit einbezogen und berücksichtigt. Bei den hier ermittelten Aktivitätsdichten wurden die Rufaufnahmen des Detektors nicht in die Berechnung mit einbezogen, da der zeitliche Faktor, der bei der Berechnung der Aktivitätsdichte verwendet wird, nicht genau ermittelt werden kann. Demnach handelt es sich bei der Aktivitätsdichte (Kontakte pro Stunde) um die Fledermausaktivität, die in den Untersuchungsflächen mit den Batcordern erfasst wurden. Alle gestellten Geräte nahmen automatisiert von vor Sonnenuntergang bis nach Sonnenaufgang alle detektierten Überflüge auf. Aus den automatisierten Aufnahmen in den untersuchten Flächen ergab sich eine mittlere Aktivitätsdichte von etwa 34,38 Kontakten pro Erfassungsstunde (K/h) bei einem Median von rund 4,16 K/h. Phänologische Betrachtung und Diskussion der Aktivitäten Tabelle 6.14: Abundanzklassen nach LANU (2008) zur Bewertung der Aktivitätsdichte an Standorten mit automatisierten Erfassungsgeräten. Abundanzklasse Summe der aufgezeichneten Ereignisse im Untersuchungsraum in einer Untersuchungsstunde Aktivität 0 keine 1-2 sehr gering 3-10 gering mittel Vergleichsweise hoch Vergleichsweise sehr hoch > 250 Vergleichsweise äußerst hoch _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 130

142 Fauna Juli 2016 Die Aus- und Bewertung der Aktivitäten der automatisierten Erfassung von Fledermäusen erfolgt in den in Tabelle 6.14 aufgeführten Abundanzklassen in einer siebenstufigen Skala. Die Einteilung folgt LANU (2008). Die ermittelten Kontakte pro Stunde werden den oben stehenden empirisch ermittelten Abundanzklassen zugeordnet. Die nachfolgende Tabelle mit den Daten der fünf Untersuchungsflächen veranschaulichen die Bewertungen der Aktivitäten im Sinne der obigen Skala. Tabelle 6.15: Bewertung der Aktivitätsdichten (gerundet) der automatisierten Erfassung der Untersuchungsflächen nach Tabelle 6.15 (k. A. = keine Aufzeichnung). Datum Fläche 25 Fläche 27 Fläche 35 Fläche 44 Brücke ,49 8,90 4,18 40,94 83, ,09 16,48 2,09 1,67 37, ,39 0,55 0,77 4,58 55, ,20 1,11 k. A. 4,85 0, ,00 1,01 k. A. 4,75 0, ,40 0,71 k. A. 4,55 0, ,10 0,00 0,10 5,90 k. A ,07 146,53 4,15 146,69 143, ,75 308,14 7,97 264,41 k. A ,00 134,75 2,29 133,31 k. A ,46 k. A. 1,46 k. A. 83, ,15 k. A. 0,00 k. A. 11,53 Bei der Berechnung der Aktivitätsdichte muss beachtet werden, dass die Rufaufnahmen der Batcorder zum großen Teil in einem nur sehr geringen zeitlichen Abstand - häufiger beträgt dieser nur wenige Sekunden - aufeinander folgen. Wenn ein Individuum das Gebiet am Batcorder-Standort über einige Minuten für seine Jagdflüge nutzt, werden dabei zahlreiche Aufnahmen generiert, wodurch eine Verzerrung der Daten entsteht. Wie die oben dargestellte Tabelle zeigt, unterscheidet sich die Aktivität der einzelnen untersuchten Flächen stark voneinander. Die Flächen P1 und P16 wurden im Vergleich zu den anderen Untersuchungsflächen P20 und P11 sowie die Brücke in Schluchsee deutlich weniger frequentiert und wiesen dementsprechend eine nur sehr geringe bis maximal mittlere Aktivität auf. Im Gegensatz dazu waren in den letztgenannten untersuchten Bereichen (Fläche P20, Fläche P11 und Brücke) alle Abundanzklassen vertreten. Eine derartige Nutzung durch Fledermäuse deutet auf Jagdhabitate hin, die über einen längeren Zeitraum lokal intensiv genutzt werden. Allerdings verdeutlich die obige Tabelle auch, dass die Untersuchungsflächen nicht über den gesamten Untersuchungszeitraum gleichermaßen genutzt wurden. Die erhöhten Aktivitäten Mitte August _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 131

143 Fauna Juli 2016 lassen sich eventuell auch darauf zurückführen, dass die Jungtiere zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf Jagdflügen befanden. Zusammenfassend zeigen die hier ermittelten Daten der Aktivitätsdichte, dass es sich bei den untersuchten Flächen um keine zentralen Nahrungshabitate handelt, da die Aktivitätsdichte über den Erhebungszeitraum deutlich variierte. Die jahreszeitlichen Schlupf- und Vermehrungszyklen der Wasserinsekten des Schluchsees wirken hier sicherlich auch mit Quartiere in den Untersuchungsflächen Ergänzt wurde die Erfassung der Tiergruppe Fledermäuse durch Anfragen beim Forst, den örtlichen Naturschutzverbänden (BUND, Nabu) und der AG Fledermausschutz Baden-Württemberg e.v. Zudem wurden Anwohner und Ortskundige befragt und nach Baumhöhlen sowie nach Fledermausspuren (Kot, Urinspuren) gesucht. Die Suche nach Fledermauskot ist vornehmlich an anthropogenen Strukturen, wie z.b. Gebäudewänden, Erfolg versprechend. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung konnten jedoch keine Spuren gefunden werden. Besonders geeignete Baumhöhlen wurden ebenfalls nicht gefunden. Spezielle Dachbodenkontrollen und Untersuchungen von Gebäuden in den Ortschaften Aha und Schluchsee erfolgten im Rahmen der vorliegenden Erhebung nicht. Die Bauweise der örtlichen Gebäude mit Holzschindeln lässt auf ein breites Angebot von Quartierstrukturen für gebäudebewohnende Fledermausarten wie beispielsweise Bartfledermäuse, Nordfledermaus und Zwergfledermaus schließen. Die Brücke in Schluchsee und die anliegende Unterführung (Abbildung 6.6: Fotodokumentation Quartieruntersuchung Brücke in Schluchsee und angrenzende Unterführung: oben links Brücke in der Übersicht, oben rechts Detail eines Bogens, unten links Unterführung, unten rechts Unterführung im Detail mit gelöster Fugenmasse. ) wurden eingehend auf Quartierstrukturen hin untersucht. Die Fugen des Mauerwerks der Brücke sind vollständig ausgefüllt. Alle drei Bogeninnenseiten sind glatt verputzt und Risse sind lückenlos ausgefüllt. Bei der nach Westen angrenzenden Unterführung der Bahnschienen handelt es sich um Mauerwerk des gleichen Typs; hier sind zum Teil die Fugen nicht mehr ausgefüllt, so dass hier einzelne Fledermäuse potentielle Tagesquartiere beziehen könnten. Größere Einflugslöcher oder sonstige Hinweise wie Kotund Urinspuren wurden trotz eingehender Untersuchung nicht festgestellt. Die automatisierte Fledermausruferfassung durch die Batcorder zeigte in den meisten Erhebungsnächten ab etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang die waldbewohnende Rauhautfledermaus als Erstkontakt. In keiner der Erhebungsnächte war die Wasserfledermaus oder Rufe der Myotis- oder Mkm- Arten, in denen die Wasserfledermaus enthalten ist, die erste Fledermaus. Somit können Wochenstuben und Sommerquartiere von Wasserfledermauskolonien an oder in der Brücke ausgeschlossen werden _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 132

144 Fauna Juli 2016 An die Fläche P10 grenzen das Strandbad, die Jugendherberge Seebrugg und der Bahnhof Seebrugg. Im Gespräch erklärte der Strandbadbesitzer, dass in oder an seinen Gebäuden noch keine Hinweise auf Fledermauskolonien aufgefallen seien. Ebenso wenig sei ihm rege Fledermausaktivität aufgefallen. Betreff des Bahnhofs Seebrugg wurde ein Mitglied des Vereins 3 Seen befragt. Er kenne den Bahnhof sowohl von außen als auch von innen sowie den Speicher und hat bisher keinerlei Hinweise auf Nutzung durch Fledermäuse feststellen können. Die Waggons seien alle noch aktiv und somit als Fledermausquartiere eher ungeeignet. Das einzeln stehende Haus zwischen dem Bahnhof und dem Strandbad sei ein Feriensitz einer einzelnen Person; auch hier seien keine Hinweise auf eine Fledermauskolonie bekannt. Am 29. Juni 2015 wurden die definierten Flächen bezüglich Schwärmverhaltens von Fledermäusen hin nach Mitternacht untersucht. Die einzige zu verzeichnende gehäufte Fledermausaktivität wurde an der südlichen Hausseite der Jugendherberge Schluchsee-Seebrugg vorgefunden. In den Stollen, die in direkter Umgebung des Schluchsees liegen, werden Fledermausquartiere vermutet. Des Weiteren wurde auf ein potentielles Quartier in einer Bunkeranlage auf der Anhöhe nördlich von Seebrugg verwiesen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 133

145 Fauna Juli 2016 Abbildung 6.6: Fotodokumentation Quartieruntersuchung Brücke in Schluchsee und angrenzende Unterführung: oben links Brücke in der Übersicht, oben rechts Detail eines Bogens, unten links Unterführung, unten rechts Unterführung im Detail mit gelöster Fugenmasse. Wie schon die Erstkontakte der Batcorderaufnahmen an den Beprobungsflächen in Abschnitt zeigen, können Erstkontakte bei den Detektorbegehungen ebenfalls grobe Hinweise zur ungefähren Lage von Quartieren liefern. Erfolgt eine Beobachtung zur typischen Ausflugszeit einer Art, so ist wahrscheinlich, dass das Tier noch keine sehr weite Strecke zurückgelegt hat. Allerdings ist hierbei zu bedenken, dass bei einer angenommenen Fluggeschwindigkeit von 20 km/h in 3 Minuten 1000 m zurückgelegt werden können. In der nachfolgenden Tab. 1 sind die frühesten Nachweise an den einzelnen Untersuchungsterminen aufgeführt. Tab. 1: Früheste Detektornachweise von Fledermäusen im Gebiet unter Bezugnahme auf den Zeitpunkt des Sonnenuntergang Uhrzeit des Sonnenuntergangs entsprechend mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) für den Bereich des Untersuchungsraums, Quelle: Datum erste Fledermaussichtung Fledermausart Beobachtungspunkt Verhalten Min. nach SU Zwergfledermaus Fläche 25 Jagd Min. nach SU Rauhautfledermaus Brücke Überflug Min. nach SU Nordfledermaus Fläche 25 Überflug Min. nach SU Zwergfledermaus Fläche 43 Überflug Die Analyse der Erstbeobachtungen in Bezug auf die in der Literatur angegebenen arttypischen Ausflugszeiten kann nur Anhaltspunkte für mögliche Quartiere mit sehr großer Unschärfe der Lage bieten _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 134

146 Fauna Juli 2016 Die zeitliche Verzögerung der abendlichen Erstnachweise der Detektorbegehungen und der automatisierend erfassten Batcorderdaten lassen keine Rückschlüsse auf Wochenstuben oder Sommerquartiere in den begangenen Beprobungsflächen zu. Ausflugstypische gerichtete Überflüge von mehreren zeitnah fliegenden Individuen wurden nicht beobachtet. Das Vorkommen von Wochenstuben ist an den beprobten Flächen auszuschließen Artspezifische Verbreitung Eptesicus nilssonii (Nordfledermaus) Das Hauptverbreitungsgebiet befindet sich im Norden und im Nordosten von Europa. Nachweise für Deutschland liegen nur spärlich vor. Aus Mittel- und Süddeutschland gibt es mehr Nachweise, inklusive Wochenstubennachweise, als aus Norddeutschland. Bisherige Nachweise stammen vermehrt aus gewässernahen Standorten (BRAUN & DIET- ERLEN, 2003). Die Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Zweiflüglern, aber auch Junikäfer und Schmetterlinge werden oft genommen. Der Ausflug erfolgt Minuten nach Sonnenuntergang (SKIBA 2009). Der Flug ist schnell, geschickt und wendig meist in 5 bis 10 Meter Höhe (BRAUN & DIETERLEN, 2003). Die Art jagt in offenem Gelände an Waldrändern, Teichen oder Lichtquellen wie Straßenlaternen (SKIBA 2009). Kaltes Wetter hat kaum Einfluss auf die Flugaktivität. Die Sommerquartiere befinden sich in Gebäuden, z.b. Dachstühlen, hinter Wandverkleidungen, Schieferplatten von Hausdächern und -wänden, hinter Fensterläden und in der Sparschalung von verschieferten Schornsteinen bzw. Giebelverkleidungen. In versteckten Wochenstuben (20-75 Weibchen) kommen je ein bis zwei Jungtiere der ortstreuen Art zur Welt (BRAUN & DIETERLEN, 2003). Nordfledermäuse in Sommerquartieren wurden bisher fast immer einzeln gefunden (MESCHEDE & RUDOLPH, 2004). Winterquartiere sind Höhlen, Keller und Stollen, wo sich die Tiere häufig in der Nähe des Eingangs einzeln oder zu wenigen, frei an den Wänden hängen oder sich in Schlitzen verkriechen. Die typische Überwinterungstemperatur liegt zwischen 0 C und 2 C, wobei diese Art im Vergleich relativ kälteresistent ist (BRAUN & DIETERLEN, 2003). Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Nordfledermaus keine migrierende Art, streift aber über relativ große Distanzen umher (MESCHEDE & RU- DOLPH, 2004). Die Nordfledermaus wurde an allen Flächen mit Ausnahme der im Wald liegenden Fläche P16 akustisch mit 298 Kontakten nachgewiesen. Koloniestandorte sind im Gebiet um den Schluchsee seit über 25 Jahren bekannt. Konkrete Hinweise auf Quartiere liegen allerdings nicht vor. Myotis brandtii/mystacinus (Große und Kleine Bartfledermaus) Große und Kleine Bartfledermaus (Myotis brandtii bzw. Myotis mystacinus) sind anhand von Detektoraufnahmen nur schwer zu unterscheiden. Während die Kleine Bartfledermaus als typische Dorffledermaus gilt, ist die Große Bartfledermaus eine Charakterart vor allem nördlicher Waldgebiete (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Erstgenannte Art nutzt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 135

147 Fauna Juli 2016 meist Spaltenquartiere an Gebäuden als Wochenstuben, zumindest Einzeltiere finden sich auch im Wald, beispielsweise im Bereich von Jagdkanzeln. Baumhöhlen werden dabei nur selten bezogen. Der Großteil der in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wochenstubenquartiere der Kleinen Bartfledermaus liegt hinter Holzfensterläden bzw. Holz- und Schieferverkleidungen von Hauswänden (BRAUN & DIETERLEN 2003). Die Große Bartfledermaus kommt in Laub-, Misch- und Nadelwäldern vor, bezeichnend ist in der Regel ein hoher Stillgewässeranteil in der Landschaft. Die Quartiere dieser Art liegen vor allem in Gebäuden, bevorzugt im Dachbereich; Sommerquartiere von Einzeltieren finden sich auch in Nistkästen oder Jagdkanzeln. Die Jagdgebiete der Kleinen Bartfledermaus befinden sich in der halboffenen Landschaft und im Wald, die Große Bartfledermaus jagt vor allem innerhalb des Waldes. Die Jagdgebiete können bei beiden Arten bis zu mehreren Kilometern vom Quartier entfernt liegen. Die Kleine Bartfledermaus gilt zudem als witterungshart und jagt auch in kalten Nächten (BRAUN & DIET- ERLEN 2003). Die hier unter diesem Artenkomplex zusammengefassten Rufe sind sehr wahrscheinlich ausschließlich letztgenannter Art zuzurechnen. Hierfür sprechen neben der Seltenheit der Großen Bartfledermaus vor allem die Habitatstrukturen im Gebiet. Der Ausflugsbeginn dieser Art liegt Minuten nach Sonnenuntergang, der kurvenreiche Jagdflug findet selten höher als 1-6 Meter statt (SKIBA 2009). Die Rufe sind bis zu einer Entfernung von Meter zu hören. Nach dem genannten Autor unternimmt die Kleine Bartfledermaus saisonale Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren; dabei werden hochgelegene Winterquartiere in Mittelgebirgslagen bevorzugt. In Baden- Württemberg zählen hierzu vor allem Karsthöhlen der Schwäbischen Alb. Fernwanderungen über 100 Kilometer werden jedoch nur selten unternommen. Bartfledermäuse konnten während der Detektorbegehungen nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die automatisierte Erfassung durch die Batcorder während ganzer Nächte erbrachte insgesamt 270 Kontakte dieses Artkomplexes. Rufaufnahmen wurden an allen zur Erhebung genutzten Standorten außer der Brücke in Schluchsee gespeichert. Auch Anteile des nicht bis auf Artniveau bestimmbaren Myotis- sowie Mkm (Myotis klein/mittel)-komplexes sind vermutlich diesem Artvorkommen zuzurechnen. Für die Kleine Bartfledermaus sind Quartiernachweise im Untersuchungsgebiet seit 1990 (BRAUN & DIETERLEN, 2003; LUBW, 2013) dokumentiert. Für die Große Bartfledermaus ist kein Quartier bekannt. Aussagen zur landesweiten Bestandsentwicklung der beiden Bartfledermaus-Arten sind nicht möglich. Myotis daubentonii (Wasserfledermaus) Die Wasserfledermaus ist überwiegend eine Waldfledermaus. Sie benötigt strukturreiche Landschaften, die Gewässer und viel Wald aufweisen sollten. Hauptjagdgebiete sind langsam fließende oder stehende Gewässer, an denen sie dicht über der Wasseroberfläche schnell und wendig feste Bahnen zieht und dabei Insekten an oder auf der Wasseroberfläche mit ihren großen Füßen ergreifen kann. Darüber hinaus jagen die Tiere aber auch in Wäldern, Parks oder Streuobstwiesen (MESCHEDE & RUDOLPH 2004) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 136

148 Fauna Juli 2016 Im Unterschied zu den meisten anderen Fledermausarten bilden bei der Wasserfledermaus auch die Männchen Sommerkolonien. Kolonienquartiere befinden sich bevorzugt in Baumhöhlen, alternativ auch in Nistkästen (Vogelkästen oder Fledermaus- Rundhöhlen); nur selten findet man die Art in Dachstühlen von Gebäuden oder in Brücken. Die Art zeigt vor allem in Baumquartieren ein ausgeprägtes Quartierwechselverhalten. Für diese opportunistischen Jäger sind Quartiere in Gewässernähe von Vorteil, was die Bedeutung von Altbäumen in Ufernähe unterstreicht (BRAUN & DIETERLEN 2003). Die Entfernung zwischen Quartier und Jagdgebiet beträgt regelmäßig drei bis vier Kilometer und mehr (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Es sind jedoch auch Entfernungen über zehn Kilometer zwischen Quartier und Jagdhabitat bekannt. Wasserfledermäuse zeigen im Spätsommer an Winterquartieren oft ein ausgeprägtes Schwärmverhalten (SKIBA 2009). Paarungen finden auch im Winterquartier noch statt. Geeignete Quartiere sind vor allem feuchte und relativ warme Orte wie Keller, Höhlen und Stollen. Räume mit geringer Luftfeuchtigkeit dienen hingegen im Frühjahr und Herbst gelegentlich als Übergangsquartier. Die Tiere überwintern sowohl frei an der Wand hängend als auch in Spalten verborgen (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Die Wasserfledermaus wird als relativ ortstreue Art angesehen. Entfernungen zwischen Winter- und Sommerquartieren liegen meist unter 50 km (BRAUN & DIETERLEN 2003). Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) sind die Wochenstuben in der Zeit von Mai bis August besetzt. Die Wasserfledermaus wurde anhand der Detektorbegehung an der Brücke in Schluchsee eindeutig nachgewiesen. Anhand der automatischen Erfassung von Fledermausrufen gelang ebenfalls der eindeutige Nachweis an allen anderen automatisch untersuchten Flächen. Insgesamt liegen Nachweise dieser Art vor, wobei die meisten Nachweise von der Brücke in Schluchsee stammen Kontakte, 241 Kontakte stammen von Fläche P20, bei der die Batcorder an einigen Stellnächten direkt am Wasser aufgestellt waren, und Fläche P11, bei welcher die Batcorder ebenfalls in Richtung der Wasseroberfläche des Schluchsees ausgerichtet waren. Diese Art ist oft nicht von anderen kleinen und mittleren Myotis-Arten trennbar, so dass die Stetigkeit der Gruppe Mkm mit 100 % mitbetrachtet werden muss. Sicher ist, dass diese Art das Untersuchungsgebiet als Jagdhabitat in der Nähe von fließenden oder stehenden Gewässern regelmäßig nutzt. Wasserfledermäuse wechseln ihre Quartiere häufig. Dennoch gab es insgesamt keine Hinweise auf Quartiere dieser Art in den untersuchten Flächen. Nach BRAUN & DIETERLEN (2003) gibt es im Untersuchungsgebiet keine Nachweise der Wasserfledermaus. Nach LUBW (2013) liegen Nachweise im Zeitraum nach 2000 vor. Myotis emarginatus (Wimperfledermaus) Bei der Wimperfledermaus handelt es sich um eine wärmeliebende Art, die in Mittelund Südeuropa in der Ebene und in niedrigen Gebirgslagen vorkommt (SKIBA 2009). Bevorzugte Jagdgebiete der Wimperfledermaus sind strukturreiche Bereiche wie Wälder, Parks, Obstwiesen und kleine Gewässer. Die Tiere gehören zu den typischen "Gleanern", d.h. sie nehmen ihre Beute im Rüttelflug vom Substrat (Äste, Blätter, Bo _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 137

149 Fauna Juli 2016 den) auf (BRAUN & DIETERLEN 2003). Vermutlich jagen sie auch auf Ästen krabbelnd. Zu ihrem Beutespektrum zählen daher viele flugunfähigen und tagaktive Arthropoden. In Mitteleuropa sind Sommerquartiere der Wimperfledermäuse hauptsächlich in Gebäuden vorzufinden, obwohl es sich bei dieser Fledermaus um eine ursprünglich höhlenbewohnende Art handelt (BRAUN & DIETERLEN 2003). Laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) ist die Dauer in der eine Wochenstubenkolonie der Wimperfledermaus besteht im Vergleich zu anderen Arten deutlich kürzer, da diese zum einen erst später im Jahresverlauf gebildet werden und zum anderen frühzeitig wieder aufgelöst werden. Bei der Wimperfledermaus handelt es sich in der Regel um eine ortstreue Art. Allerdings sind vereinzelt größere Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier, von bis zu 106 km bekannt (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Die Überwinterung findet in Höhlen, Stollen und Felsspalten statt (SKIBA 2009). Eine Rufaufnahme (Batcorder) ist keiner anderen Art zuordenbar als der Wimperfledermaus. Die Datei enthält keine typischen gut ausgesteuerten Rufe, aber die messbaren Parameter lassen keine andere Identifizierung zu. Das Vorkommen dieser Art ist unter Vorbehalt zu berücksichtigen. Der Kontakt fand auf der Fläche P20 am 18. August 2015 statt. Aufgrund des jahreszeitlichen Auftretens dieser Art könnte es sich um ein - nach Auflösung der Wochenstuben - umherstreifendes Einzeltier handeln, bevor dieses sich auf dem Weg zu den Winterquartieren macht. Myotis nattereri (Fransenfledermaus) Fransenfledermäuse nutzen sowohl Spalten- als auch Höhlenquartiere in und an Bauwerken wie Hohlblocksteine und Mauerlöcher von landwirtschaftlichen Nebengebäuden, aber auch Baumhöhlen, Rindenspalten und Nistkästen. Besiedelt werden vor allem Wälder sowie dörflich und landwirtschaftlich geprägte, durch Gebüsche, Hecken oder Baumreihen gegliederte halboffene Landschaften. In Mitteleuropa werden alle Waldtypen von Laubwald bis Nadelforst genutzt (DIETZ et al. 2007). Die Jagdgebiete befinden sich in der Regel in einem Umkreis von einem bis sechs Kilometer um das Quartier (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Offenland wird selten als Jagdlebensraum genutzt, zumindest in Waldnähe können beispielsweise auch gemähte Wiesen als Jagdbiotope dienen. Fransenfledermäuse verlassen ihre Quartiere etwa Minuten nach Sonnenuntergang, ihr Flug findet wendig und verhältnismäßig langsam in einer Höhe von meist 1-5 Meter statt (SKIBA 2009). Die Hörbarkeitsgrenze der Rufe dieser Art liegt bei Meter. Die Fransenfledermaus führt zwischen Sommer- und Winterquartieren keine weiten Wanderungen aus und gilt als ortstreu; Zugwege sind meist nicht länger als 100 Kilometer. Als Winterquartiere dienen überwiegend unterirdische Quartiere wie Höhlen, Keller und Stollen. Die Art zeigt vor allem im September und Oktober ein ausgeprägtes Schwärmverhalten vor Höhlen, wobei unter den dort anzutreffenden Tiere Männchen überwiegen _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 138

150 Fauna Juli 2016 Diese Art wurde nur einmal eindeutig anhand der Batcorderdaten vom 19. August 2015 nachgewiesen und deutet auf ein einzelnes Individuum bei P20 hin. In BRAUN & DIETER- LEN (2003) und LUBW (2013) liegen Funde dieser Art für den Zeitraum seit 1990 im Untersuchungsgebiet vor. Hinweise auf Quartiere direkt in den Untersuchungsflächen liegen nicht vor. Pipistrellus nathusii (Rauhautfledermaus) Auch die Rauhautfledermaus ist eine Waldfledermausart; Quartiere finden sich vor allem in Baumhöhlen und Rindenspalten bzw. in Fledermaus- und Vogelkästen. Besiedelt werden z.b. strukturreiche Waldgebiete mit Laubmischwäldern, Auwäldern, Parklandschaften, aber auch Nadelwälder. Optimale Lebensräume umfassen zudem Stillgewässer. Die Entfernung der Jagdlebensräume von den Quartieren kann bis zu 6,5 Kilometer betragen (DIETZ et al. 2007). Die Art unternimmt wie der Große Abendsegler saisonal abhängig ausgedehnte Wanderungen über Kilometer; Reproduktionsgebiete liegen in Deutschland vor allem im Nordosten. Die Wanderungen erfolgen meist im Bereich von Flusstälern, die Rauhautfledermaus gilt als Tieflandart. Als Leitlinien auf dem Zug dienen der Rauhautfledermaus neben Flüssen unter anderem auch Waldränder; dabei werden auch Berge, freie Flächen und Wohngebiete überflogen. Der abendliche Ausflugsbeginn aus den Quartieren liegt bei der Rauhautfledermaus Minuten nach Sonnenuntergang, die Flughöhe beträgt in der Regel 3-20 Meter. Die Rufe sind bis zu einer Entfernung von Meter hörbar (SKIBA 2009). Die Art wurde mit einer Stetigkeit von 75 % oder mehr über die automatisierenden Erhebungsnächte (Batcorder) an allen Standorten eindeutig nachgewiesen. Über die Detektorerhebung gelang ein Nachweis dieser Art an der Brücke in Schluchsee und Fläche P10, nicht jedoch in Fläche P1. Die Verteilung über die gesamte Aufnahmesaison spricht für eine dauerhafte Präsenz der Rauhautfledermaus im Gebiet. Die Tiere sind nicht nur zur spätsommerlichen Zugzeit nachweisbar. In der Literatur ist diese Art für das betreffende Gebiet seit 2000 als vorkommend gemeldet. Pipistrellus pipistrellus (Zwergfledermaus) Quartiere der Zwergfledermaus befinden sich meist an von außen zugänglichen Spalten im Siedlungsbereich, häufig an Einfamilienhäusern (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Besiedelt werden aber auch Baumhöhlen und Nistkästen in Parks und Wäldern. Die nach DIETZ et al. (2007) in ihren Lebensraumansprüchen sehr flexible Art gilt im Allgemeinen als Kulturfolger. Im Gegensatz zu anderen Fledermausarten, deren Nahrungshabitate in großer Distanz zu ihren Quartieren liegen können, finden sich die Jagdlebensräume der Zwergfledermaus meist im engeren Umfeld ihrer Quartiere. Der durchschnittliche Aktionsradius um Wochenstuben beträgt 1 bis 1,8 Kilometer (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Die Insektenjagd erfolgt dabei häufig in Gewässernähe, aber auch regelmäßig innerhalb von Ortschaften und Wäldern _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 139

151 Fauna Juli 2016 Die Zwergfledermaus verlässt ihr Quartier in der Regel Minuten nach Sonnenuntergang (SKIBA 2009). Der Jagdflug erfolgt meist in 3-8 Meter Höhe, die dabei ausgestoßenen Suchrufe sind etwa Meter weit zu hören. Die Zwergfledermaus gilt als ortstreu (DIETZ et al. 2007), Entfernungen zwischen Sommer- und Winterquartieren betragen meist nicht mehr als 20 Kilometer. Die in der akustischen Erhebung mit Abstand am häufigsten detektierte und klar identifizierbare Art ist die Zwergfledermaus. Sie konnte durchgehend während der gesamten Erhebung an allen Standorten sowohl bei der Detektorbegehung als auch während der automatisierten Erhebung mit insgesamt nachgewiesen werden. Dies entspricht etwa 3/4 aller Kontakte. Sie wurde mehrfach mit bis zu fünf Tieren gleichzeitig bei der Insektenjagd beobachtet, wobei auch die artspezifischen trillerartigen Sozialrufe (Typ A nach PFALZER, 2002) vernommen werden konnten, welche als Balz- und Droh- bzw. Warnrufe von Männchen interpretiert werden (PFALZER 2002, SKIBA 2009). In den bei BRAUN & DIETERLEN (2003) und LUBW (2013) dargestellten Karten zur Verbreitung dieser Fledermausart in Baden-Württemberg liegen mehrere Nachweise vor. Für Baden-Württemberg stellen die Autoren im Hinblick auf die Zwergfledermaus insgesamt eine positive Bestandsentwicklung fest. Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus) Nach SKIBA (2009) jagt die Zweifarbfledermaus in offenem Gelände in Meter Höhe besonders gern über Feuchtgebieten von Flusstälern, über Wiesen und Wäldern, an Waldrändern, auch an Straßenlampen sowie besonders im Herbst auch in der Nähe von hohen Gebäuden in Städten und Fabriken (Felsersatz). In all diesen Biotopen - bevorzugt in der Nähe hoher Gebäude - finden im September bis November, ausnahmsweise auch noch im Dezember, Balzrufflüge statt. Die Art bildet an der westlichen Verbreitungsgrenze zum Teil große Männchenkolonien. Sommerquartiere und Wochenstuben sind in der Dachkonstruktion und in Spalten von Gebäuden, hinter Fassaden und seltener in Baumhöhlen zu finden. Der Ausflug aus diesen Quartieren erfolgt ca Minuten nach Sonnenuntergang. Die Überwinterung von November/Dezember bis März/Anfang April erfolgt in Spalten von Gebäuden, besonders Hochhäusern, seltener in Baum- und Felshöhlen und -spalten, Stollen usw. Nach BRAUN & DIETERLEN (2003) liegt Baden-Württemberg eher im Randbereich des Verbreitungsareals der Zweifarbfledermaus. Bisher wurden aus dem Land meist nur Funde von Einzeltieren gemeldet, wenige Männchenquartiere aber (noch?) keine Wochenstuben. Die Zweifarbfledermaus wird in Baden-Württemberg in die Kategorie "i" ("gefährdete wandernde Tierart") eingestuft. Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) sind die Wochenstuben der Zweifarbfledermaus in den Monaten Mai, Juni und Juli besetzt. Die Zweifarbfledermaus konnte mit keiner der Rufaufnahmen eindeutig nachgewiesen werden. Die potentiell für diese Art in Frage kommenden Rufe wurden als Nycmi in der Auswertung gewertet, da solche Rufe theoretisch auch von der Breitflügelfledermaus _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 140

152 Fauna Juli 2016 oder den Abendseglern ausgestoßen werden könnten. Wie bereits in Abschnitt erklärt, liegen für die Breitflügelfledermaus und den Großen Abendsegler keine Literaturnachweise aus dem Gebiet vor. Zudem liegen keine eindeutigen Rufaufnahmen von Breitflügelfledermaus, Kleinem oder Großem Abendsegler vor, was jedoch bei Anwesenheit dieser Arten normalerweise der Fall ist. Damit wird es wahrscheinlicher, dass zumindest ein großer Teil der Nycmi-Art Rufe der Zweifarbfledermaus zuzuordnen sind Zusammenfassung der Fledermausvorkommen Die Erhebung zu Fledermäusen erstreckte sich vom 05. Mai 2015 bis zum 22. September Es wurden an 13 Terminen Detektor- oder automatische Dauererfassungen mit Batcordern durchgeführt. Im Rahmen der erfolgten Untersuchungen ließen sich innerhalb der festgelegten Untersuchungsflächen sechs Arten (Nordfledermaus, Wasserfledermaus, Wimperfledermaus, Fransenfledermaus, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus) und vier Artenkomplexe (Bartfledermäuse, Myotis-Art, kleine und mittlere Myotis-Arten, Nycmi-Arten) sicher bzw. mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nachweisen. Die Zwergfledermaus konnte hierbei als die häufigste Art im Gebiet über den gesamten Zeitraum der Begehungen weitgehend flächendeckend mit bis zu fünf Individuen nachgewiesen werden. Diese Art stellt mit von insgesamt Fledermauskontakten etwa 3/4 aller erhobenen Daten. Alle Erhebungsnächte weisen Aufnahmen der Zwergfledermaus auf, mit maximal Kontakten in einer Nacht. Der Großteil der Daten stammt vom August 2015 von den Batcorderaufnahmen an den Flächen P20, P11 und der Brücke in Schluchsee. Es muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesen hohen Aktivitäten an einzelnen Nächten um jagende, mehrfach den Batcorder-Standort passierende Individuen handelt. Am zweithäufigsten wurde die Rauhautfledermaus mit Kontakten registriert. Dritthäufigste Art war die Wasserfledermaus mit Kontakten. Für alle weiteren Arten bzw. Artengruppen liegen zwischen einem und maximal 570 Nachweise vor. Die Jagdaktivitäten konzentrierten sich auf die Waldränder am Schluchseeufer bzw. dem Luftraum über der Wasseroberfläche an der Brücke in Schluchsee. Die strukturarmen Offenlandflächen, dichte Forstbestände sowie schmale Waldwege wurden von den Fledermäusen, wenn überhaupt, nur sporadisch - beim Durchfliegen - frequentiert. Im Rahmen der Datenerhebung konnte kein Quartiernachweis erbracht werden. Gehäuftes Fledermausvorkommen bzw. als Schwärmen deutbares Verhalten von Fledermäusen wurde nur an einem Termin an der südlichen Hausseite der Jugendherberge Schluchsee-Seebrugg vorgefunden. In den Mauern oder im Dach der Jugendherberge könnten sich potentielle Fledermausquartiere befinden. Weitere Quartiere der Zwergfledermaus bzw. Quartiere der anderen im Gebiet nachgewiesenen Fledermausarten liegen wahrscheinlich hauptsächlich in den Siedlungsbereichen sowie im direkten Umfeld in Wäldern mit einem höheren Anteil an Höhlen- und Spaltenquartieren. In den Untersuchungsflächen selbst finden sich nur wenige ältere Einzelbäume, deren Sonderstruk _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 141

153 Fauna Juli 2016 turen zwar keine Kolonien zulassen würden, aber zumindest einzelnen Fledermausarten als potentielle Tagesverstecke dienen könnten. Zusammenfassend zeigen die ermittelten Daten der Aktivitätsdichte, dass es sich bei den untersuchten Flächen um keine zentralen Nahrungshabitate handelt, da die Aktivitätsdichte über den Erhebungszeitraum deutlich variierte. Die Abundanzklasse vergleichsweise äußerst hoch wurde an lediglich einem Termin im August auf den Flächen P20 und P11 erreicht. Die jahreszeitlichen Schlupf- und Vermehrungszyklen der Wasserinsekten des Schluchsees wirken hier sicherlich auch mit Externe Daten Literaturrecherche Der Schluchsee liegt in den TK-Quadranten 8114/4 und 8115/3. Als Prüfbereich für die Datenrecherche wurden die MTB 8114 und 8115 sowie die TK-Quadranten 8214/1, 8214/2, 8215/1 und 8215/2 berücksichtigt. Wochenstuben (Reproduktionsstätten) sind für keine Fledermausart in den betreffenden TK-Quadranten bekannt. Die Daten von BRAUN & DIETERLEN (2003) und der LUBW (2013) ergänzen und bestätigen die in dieser Untersuchung erhaltenen Ergebnisse. Der historische Nachweis von Rhinolophus ferrumequinum (Große Hufeisennase) konnte seither nicht mehr bestätigt werden. Auch aktuelle Bestrebungen Hufeisennasen nachzuweisen ergaben keine positiven Befunde (AG Fledermausschutz Baden- Württemberg e.v., Vollversammlung 2014). Tab. 2: Liste der aktuellen Vorkommens- und Quartiersnachweise der einzelnen Fledermausarten (BRAUN & DIETERLEN 2003; LUBW 2013) (x = Nachweis, k. N. = kein Nachweis. Art Eptesicus nilssonii Nordfledermaus Myotis daubentonii Wasserfledermaus Myotis myotis Großes Mausohr Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus Myotis nattereri Fransenfledermaus Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler BRAUN & DIETERLEN (2003) LUBW (2013) Winterfund Sommerfund Sommerfund seit k. N. X k. N. X X k. N. k. N. k. N. k. N. X k. N. X k. N. X X k. N. k. N. X k. N. X k. N. k. N. X X X k. N. k. N. k. N. k. N. X _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 142

154 Fauna Juli 2016 Art Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus Plecotus auritus Braunes Langohr Rhinolophus ferrumequinum Große Hufeisennase Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus BRAUN & DIETERLEN (2003) LUBW (2013) Winterfund Sommerfund Sommerfund seit k. N. k. N. k. N. k. N. X k. N. X k. N. X X k. N. X k. N. X X k. N. k. N. k. N. k. N. k. N. k. N. k. N. k. N. X Im weiteren Umfeld des gesamten Untersuchungsgebietes ist zudem die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) angetroffen worden (LUBW 2013). 6.2 Vögel Der Bestand der Brutvögel im Bereich Schluchsee ist in den Plänen P_D.I.10 sap_brutvögel_001 bis 003 und der Bestand der Nahrungsgäste unter den Vögeln ist in den Plänen P_D.I.10 sap_vögel_nahrg_001 bis 003 dargestellt Fließgewässer und Umfeld Die Avifauna des Untersuchungsgebietes ist von eine typischen Wald- bzw. Waldrand- Avizönose geprägt. Insgesamt sind 69 Vogelarten durch eigene Feststellungen (Zufallsbeobachtungen) und Auswertung externer Daten festgestellt worden (s. Tabelle 6.16). Es sind vor allem typische Vertreter der Nadelwälder wie Haubenmeise, Sommergoldhähnchen, Wintergoldhähnchen, Misteldrossel und Tannenmeise angetroffen worden. Ferner sind Ubiquisten wie Amsel, Blaumeise, Buchfink, Rotkehlchen, Kohlmeise und Mönchsgrasmücke häufig vorhanden. Anspruchsvollere Arten wie Schwarzspecht und Tannenhäher wurden nur vereinzelt festgestellt. An den Fließgewässern sind Eisvogel und Wasseramsel präsent. Der Eisvogel wurde an Aubach, Schwarza und Seebach festgestellt, die Wasseramsel an Aubach und Schwarza. Im Siedlungsbereich bzw. an Siedlungsrand sind Bachstelze, Feldsperling, Haussperling, Hausrotschwanz regelmäßig angetroffen worden. Auch Mehl- und Rauchschwalbe sind gelegentlich noch im Siedlungsbereich vorhanden. Beide Schwalbenarten sind als gefährdet eingestuft _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 143

155 Fauna Juli 2016 Besonders hervorzuheben ist zudem das Vorkommen des Wespenbussards im Bereich der Schwarza. Die heimlich lebende Greifvogelart ist in Baden-Württemberg gefährdet. Tabelle 6.16: Liste der Vogelarten. Legende: RL BW/D = Rote Liste Baden-Württemberg/Deutschland: 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; G = Gefährdung anzunehmen; V = Art der Vorwarnliste; b = besonders geschützt, s = streng geschützt; A I: Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VS-RL); Zug. = Zugvogel entsprechend Artikel 4 (2) VS-RL. Vogelart Gefährdung Rote Liste BNatS chg Schutz VS- RL BW D Amsel Turdus merula b Bachstelze Motacilla alba b Baumpieper Anthus trivialis 3 V b Blässhuhn Fulica atra b Blaumeise Parus caeruleus b Buchfink Fringilla coelebs b Buntspecht Dendrocopos major b Dorngrasmücke Sylvia communis V b Eichelhäher Garrulus glandarius b Eisvogel Alceo attis V b, s A I Elster Pica pica b Erlenzeisig Carduelis spinus b Feldsperling Passer montanus V V b Fitis Phylloscopus trochilus V b Gänsesäger Mergus merganser R 2 b Zug. Gartengrasmücke Sylvia borin b Gebirgsstelze Motacilla cinerea b Gimpel Pyrrhula pyrrhula V b Girlitz Serinus serinus V b Goldammer Emberiza citrinella V b Graureiher Ardea cinerea b Grauschnäpper Muscicapa striata V b Grünfink Carduelis chloris b Grünspecht Picus viridis b, s Haubenmeise Parus cristatus b Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros b Haussperling Passer domesticus V V b Heckenbraunelle Prunella modularis b _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 144

156 Fauna Juli 2016 Vogelart Gefährdung Rote Liste BNatS chg Schutz VS- RL BW D Höckerschwan Cygnus olor b Kleiber Sitta europaea b Kohlmeise Parus major b Kolkrabe Corvus corax Kormoran Phalacrocorax carbo b Mäusebussard Buteo buteo b, s Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 V b Misteldrossel Turdus viscivorus b Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla b Neuntöter Lanius collurio V b A I Rabenkrähe Corvus corone b Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V b Reiherente Aythya fuligula b Ringeltaube Columba palumbus b Rotkehlchen Erithacus rubecula b Rotmilan Milvus milvus b, s A I Schwanzmeise Aegithalos caudatus b Schwarzmilan Milvus migrans b, s A I Schwarzspecht Dryocopus martius b, s A I Singdrossel Turdus philomelos b Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus b Sperber Accipter nisus b, s Star Sturnus vulgaris V b Stieglitz Carduelis carduelis b Stockente Anas platyrhynchos b Straßentaube Columba livia f. domestica - Sumpfmeise Parus palustris b Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris V b Tannenhäher Nucifraga caryocatactes b Tannenmeise Parus ater b Teichhuhn Gallinula chloropus 3 V b, s Turmfalke Falco tinnunculus V b, s Wacholderdrossel Turdus pilaris V b Waldbaumläufer Certhia familiaris b Waldkauz Strix aluco b, s Wasseramsel Cinclus cinclus b _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 145

157 Fauna Juli 2016 Vogelart Gefährdung Rote Liste BNatS chg Schutz VS- RL BW D Weidenmeise Parus montanus V b Wespenbussard Pernis apivorus 3 V b, s A I Wintergoldhähnchen Regulus regulsus b Zaunkönig Troglodytes troglodytes b Zilpzalp Phylloscopus collybita b Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis 2 b Zug Kartierung Schluchsee Methodik Als Methode wurde die Linientransektmethode. Diese Methode besteht darin, dass ein Beobachter ruhig entlang einer bestimmten Wegstrecke (Transektlinie) schreitet und jeden Vogel identifiziert und protokolliert, den er links und rechts der Linie hört oder sieht. So entsteht eine Artenliste mit einer bestimmten Individuenanzahl für jede Art. Die beobachteten Individuenanzahlen wurden differenziert nach Ruf- oder Sichtbeobachtungen festgehalten. Der Erfassungsbereich wurde nicht eingeschränkt, d. h. die Zählergebnisse repräsentieren die jeweilige Hör- und Sichtweite. Die Zählung erfolgte jeweils getrennt für die aufeinander folgenden Transektabschnitte. Doppelzählungen wurden bei aufeinander folgenden Transektabschnitten vermieden. Die Untersuchung wurde soweit möglich an Tagen mit milden Witterungen (ohne Regen) durchgeführt. Ergänzend zur Linientransektmethode wurden auch Punktaufnahmen zur Nachkontrolle zu einer anderen Tageszeit oder auch im Zusammenhang mit der Erfassung einer anderen Tiergruppe durchgeführt. Nahezu gänzlich wurde die nächtliche Erhebung zu Eulen und Käuzen als Punktaufnahmen durchgeführt. Obligatorisch war der Einsatz von Klangattrappen bei der nächtlichen Erhebung. Bei Nacht wurden 41 Stichproben (39 Punktstoppzählungen, 2 Transektbegehungen) an 10 Terminen schwerpunktmäßig von März bis Ende Juni durchgeführt. Klangattrappen wurden u. a. auch zur Erfassung von Spechten eingesetzt. Die Erfassung der Daten im Gelände erfolgte möglichst lagegenau mit ArcPad, wobei natürlich die Lage von nur singend festgestellten Vögeln nur abgeschätzt und ungefähr lokalisiert werden kann _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 146

158 Fauna Juli 2016 Die Bewertung des Status erfolgt nach den Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel in Deutschland (SÜDBECK et al. 2005). Zur Erhebung von Vögeln wurden 335 Stichproben an 27 Terminen im Zeitraum vom bis durchgeführt Ergebnisse Im Untersuchungsgebiet wurden 67 Vogelarten bei den Geländeerhebungen nachgewiesen. Die Artenlisten sind in Brutvögel und Nahrungsgäste aufgegliedert und den folgenden Tabellen zu entnehmen. Tabelle 6.17: Liste Brutvögel am Ufer des Schluchsees RL BW/D = Rote Liste Baden-Württemberg/Deutschland: 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; G = Gefährdung anzunehmen; V = Art der Vorwarnliste; b = besonders geschützt, s = streng geschützt; I: Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VS-RL); Zug = Zugvogel entsprechend Artikel 4 (2) VS-RL. Vogelart Gefähr -dung Rote Liste BNat SchG Schutz VSRL BW D Amsel Turdus merula - - b Bachstelze Motacilla alba - - b Blaumeise Parus caeruleus - - b Blässhuhn Fulica atra V b Buchfink Fringilla coelebs - - b Buntspecht Dendrocopos major - - b Eichelhäher Garrulus glandarius - - b Elster Pica pica - - b Erlenzeisig Carduelis spinus - - b Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra b Fitis Phylloscopus trochilus V - b Gartengrasmücke Sylvia borin - - b Gebirgsstelze Motacilla cinerea - - b Gimpel Pyrrhula pyrrhula V - b Grauschnäpper Muscicapa striata V - b Haubenmeise Parus cristatus - - b Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - b Haussperling Passer domesticus V V b _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 147

159 Fauna Juli 2016 Vogelart Gefähr -dung Rote Liste BNat SchG Schutz VSRL BW D Heckenbraunelle Prunella modularis - - b Kleiber Sitta europaea - - b Kohlmeise Parus major - - b Mauersegler Apus apus V - b Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 V b Misteldrossel Turdus viscivorus - - b Mittelmeermöwe Larus michahellis R - b Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - b Rabenkrähe Corvus corone - - b Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V b Ringeltaube Columba palumbus - - b Rotkehlchen Erithacus rubecula - - b Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - b Singdrossel Turdus philomelos - - b Sommergoldhähnchen Regulus ignicapilla - - b Star Sturnus vulgaris V * b Stockente Anas platyrhynchos - - b Sumpfmeise Parus palustris - - b Tannenmeise Parus ater - - b Turmfalke Falco tinnunculus V - b, s Wacholderdrossel Turdus pilaris V - b Waldbaumläufer Certhia familiaris - - b Waldkauz Strix aluco - - b, s Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - b Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - b Zilpzalp Phylloscopus collybita - - b _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 148

160 Fauna Juli 2016 Tabelle 6.18: Liste Nahrungsgäste (einschl. Druchzügler und Wintergäste) am Ufer des Schluchsees. Die Arten ohne Brutnachweis im Gebiet (s. Tabelle oben) sind grau unterlegt. RL BW/D = Rote Liste Baden-Württemberg/Deutschland: 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; G = Gefährdung anzunehmen; V = Art der Vorwarnliste; b = besonders geschützt, s = streng geschützt; I: Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (VS-RL); Zug = Zugvogel entsprechend Artikel 4 (2) VS-RL. Gefähr -dung Schutz Vogelart Rote Liste BNat SchG VSRL BW D Amsel Turdus merula - - b Bachstelze Motacilla alba - - b Bergfink Fringilla montifringilla Blaumeise Parus caeruleus - - b Bluthänfling Carduelis cannabina V V Blässhuhn Fulica atra V b Buchfink Fringilla coelebs - - b Buntspecht Dendrocopos major - - b Eichelhäher Garrulus glandarius - - b Elster Pica pica - - b Erlenzeisig Carduelis spinus - - b Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra b Fitis Phylloscopus trochilus V - b Flussuferläufer Tringa hypoleucos 1 2 b, s Zug. Gartengrasmücke Sylvia borin - - b Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus V - b Gebirgsstelze Motacilla cinerea - - b Gimpel Pyrrhula pyrrhula V - b Girlitz Serinus serinus V Graureiher Adrea cinerea V Grauschnäpper Muscicapa striata V - b Habicht Accipiter gentilis b,s Haubenmeise Parus cristatus - - b Haubentaucher Podiceps cristatus b Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - b _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 149

161 Fauna Juli 2016 Gefähr -dung Schutz Vogelart Rote Liste BNat SchG VSRL BW D Haussperling Passer domesticus V V b Heckenbraunelle Prunella modularis - - b Kernbeisser Coccothraustes coccothraustes b Kleiber Sitta europaea - - b Kohlmeise Parus major - - b Kolkrabe Corvus corax b Kormoran Cuculus canorus b Mauersegler Apus apus V - b Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 V b Misteldrossel Turdus viscivorus - - b Mittelmeermöwe Larus michahellis R - b Mäusebussard Buteo buteo - - b Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - b Rabenkrähe Corvus corone - - b Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V b Rauhfußkauz Aegolius funereus V - b,s Reiherente Aythya fuligula - - b,s Ringeltaube Columba palumbus - - b Rotkehlchen Erithacus rubecula - - b Rotmilan Milvus milvus - - b,s Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - b Singdrossel Turdus philomelos - - b Sommergoldhähnchen Regulus ignicapilla - - b Sperber Accipter nisus - - b,s Star Sturnus vulgaris V * b Stieglitz Carduelis carduelis - - Stockente Anas platyrhynchos - - b Sumpfmeise Parus palustris - - b Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris V - b Tannenhäher Nucifraga caryocatactes - - b Tannenmeise Parus ater - - b Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus - - b Turmfalke Falco tinnunculus V - b, s _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 150

162 Fauna Juli 2016 Gefähr -dung Schutz Vogelart Rote Liste BNat SchG VSRL BW D Wacholderdrossel Turdus pilaris V - b Waldbaumläufer Certhia familiaris - - b Waldkauz Strix aluco - - b, s Waldschnepfe Scolopax rusticola - V b Weidenmeise Parus montanus V - b Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - b Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - b Zilpzalp Phylloscopus collybita - - b Geschützte und wertgebende Arten Besonders und streng geschützte Arten Alle einheimischen, wildlebenden Vogelarten sind, mit besonders geschützt. Ferner sind Flussuferläufer, Habicht, Mäusebussard, Raufußkauz, Rotmilan, Sperber, Turmfalke und Waldkauz nach 10 Abs. 2 Nr. 11 BNatSchG streng geschützt. Rauhfußkauz und Rotmilan werden darüber hinaus in Anhang I der VRL genannt Gefährdete und schonungsbedürftige Arten In der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Baden-Württembergs sind 19 der festgestellten Vogelarten aufgeführt. Auf der Roten Liste Deutschland stehen sechs der angetroffenen Arten. Der Flussuferläufer weist dabei die höchste Gefährdungskategorie (1 bzw. 2) auf. Gefährdet sind die zwei Schwalbenarten Rauch- und Mehlschwalbe. Die Mittelmeermöwe ist eine Art mit geographischer Restriktion. Das heißt, die Art ist nicht gefährdet und auch nicht zurückgehend, weist aber nur wenige bzw. lokal vorkommende Bestände auf, die stabil sind. Aufgrund des lokalen Vorkommens besteht jedoch die Gefahr durch zufällige Ereignisse die Population erheblich zu dezimieren bzw. auszulöschen. Alle weiteren in der Roten Liste aufgeführten Arten stehen auf der Vorwarnliste _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 151

163 Fauna Juli Bestandsbeschreibung Insgesamt erscheint die Siedlungsdichte von Brutvögeln am Schluchsee etwas reduziert. Besonders auffällig ist das spärliche Vorkommen von Wasservögeln. Die meisten Wasservogelarten (Enten, Taucher, Schwäne, Gänse) brüten vornehmlich in tieferen Lagen. Hochlagen über 900 oder 1000 m werden, wahrscheinlich aufgrund der klimatisch ungünstigen Bedingungen, von Wasservögeln kaum zum Brüten genutzt. Die Stockente wurde am Schluchsee mit mehreren Paaren, die Jungtiere führten, als sicher brütend nachgewiesen. BEZZEL et al. (2005) ergänzt dazu, dass über 1000 m kein regelmäßiges erfolgreiches Brüten der Stockente ohne Fütterung bekannt ist. Bezüglich der Reiherente berichteten die Autoren, dass in Bayern die höchste erfolgreiche Brut der Reiherente bei etwa 885 m ü. NN festgestellt wurde. Am Schluchsee hielten sich im Jahr 2015 während der Erhebungstage bis zu 30 Reiherenten auf. Die Beobachtungen der Reiherente erfolgten vornehmlich am Nordostrand des Sees, zumeist im angrenzenden, aufgestauten Ahabach-Teich. Zur Brutzeit von Juli bis August waren nur noch ein bis 3 Tiere festzustellen. Aus diesen Beobachtungen kann noch nicht auf eine Brut der Reiherente am Schluchsee oder Ahabach-Teich geschlossen werden. HÖLZINGER & BOSCHERT (2001) dokumentieren mehrere Bruten für das Blässhuhn (Zeitbezug ) im Hochschwarzwald in der Umgebung des Schluchsees auch auf Höhen über 1000 m ü. NN. Unter anderem nennen sie ein Brutvorkommen am Windgfällweiher (966 m ü. NN) in ca. 2 km Entfernung vom Schluchsee. Bei der vorliegenden Erhebung wurden Blässhühner nur im Nordwestteil des Sees und schwerpunktmäßig im Bereich der Mündung des aufgestauten Ahabach-Teiches festgestellt. Da die strukturellen Voraussetzungen für ein Brutvorkommen des Bläßhuhns vornehmlich im Bereich des Ahabach-Teiches zu finden sind, besteht nur hier Brutverdacht. Die Brutgebiete von Haubentaucher und Kormoran liegen in Baden-Württemberg in tieferen Lagen. Die beiden Fische fressenden Arten nutzen den See als gelegentliche Nahrungsgäste. Ein weiterer Nahrungsgast, der Graureiher, brütet wahrscheinlich in einigen Kilometern Entfernung seines Nahrungsgewässers. HÖLZINGER & BAUER (2011) berichten, dass die höchstgelegene Graureiher-Kolonie bis 1962 im Blasiwald bei Schluchsee auf etwas über m ü. NN vorhanden war. Dies war zugleich die am höchsten gelegene Kolonie in Deutschland. Der derzeit höchste Brutort liegt bei Lenzkirch-Kappel im Schwarzwald auf 920 m ü. NN. Am Schluchsee konnte der Graureiher bei der vorliegenden Erhebung in der Regel nur mit ein oder zwei Individuen an einem Uferabschnitt oder beim Überflug notiert werden. Am war aber am Nordwestrand des Schluchsees im Ahabach-Teich ein Trupp mit 13 Tieren bei der Nahrungssuche zu beobachten. Der Flussuferläufer wurden bei der Rast am Schluchsee am gehört und gesichtet. In den Allgäuer Alpen brütet die Art auf über 1000 m ü. NN (BEZZEL et al. 2005). Die Ufer des Schluchsees mit ihrer Wechselwasserzone haben einige Ähnlichkeiten mit denen von naturnahen Flüssen, die der Flussuferläufer als Brutplatz nutzt _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 152

164 Fauna Juli 2016 Der Name der Mittelmeermöwe suggeriert, dass diese Art an warme Klimazonen gebunden sei. Umso sensationeller war, dass durch KRATZER (2009) die Brut, dieser sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ausbreitenden Art, am Schluchsee im Jahr 2008 belegen konnte. Bei der vorliegenden Untersuchung brütete ein Paare im Bereich eines aus dem See ragenden Felskopfes nahe der Probefläche Nr. 15 in Südufernähe. Nach KRATZER (2009) handelt es sich bei diesem Brutvorkommen der Mittelmeermöwe um das höchstgelegene in Deutschland. Aufgrund der in HÖLZINGER & MAHLER (2001) beschriebenen Verbreitungssituation von Eulen und Käuzen im Schwarzwald, wurde bei der vorliegenden Erhebung gezielt - unter Einsatz von Klangattrappen, nach den folgenden Arten gesucht: Uhu, Sperlingskauz, Waldkauz, Waldohreule und Rauhfußkauz. Aus der Artengruppe der Eulen und Käuze wurden trotz intensiver Nachsuche nur der Waldkauz und der Rauhfußkauz (letzterer aber nur weiter abseits des Sees) festgestellt. Keine Nachweise gelangen für Uhu, Sperlingskauz und Waldohreule. Nach AW (2014b) brütete der Uhu im Zeitraum nordwestlich des Schluchsees auf dem Kartenblattquadranten TK 8114 NW also in ca km Entfernung vom Untersuchungsgebiet. Nach HÖLZINGER & MAHLER (2001) ist die Hauptverbreitung des Sperlingskauzes in Baden-Württemberg auf den Schwarzwald beschränkt. Die Autoren dokumentieren mehrere Nachweise in der näheren Umgebung des Schluchsees aus dem Zeitraum Ebenso wie der Sperlingskauz hat auch der Rauhfußkauz seinen Verbreitungsschwerpunkt im Schwarzwald und auch für diese Art liegen ältere Nachweise aus der näheren Umgebung vor. Waldkauz und Waldohreule sind landesweit verbreitet. Für die Waldohreule ergibt sich nach den Daten aus dem Zeitraum aber eine Verbreitungslücke, die auch den Schluchsee umfasst. Ebenso wie die Erhebung von Eulen und Käuzen wurde auch die Erfassung von Spechten durch den Einsatz von Klangattrappen durchgeführt, zunächst mit dem Ziel, ein eventuelles Vorkommen des seltenen Dreizehenspechts zu entdecken. Nachdem beim ersten Kartierdurchgang vom 9. bis gar keine Spechte im Bereich der Probeflächen zu hören waren, wurden auch regelmäßig die Stimmen von Bunt- und Schwarzspecht abgespielt. Nach HÖLZINGER & MAHLER (2001) sind Bunt- und Schwarzspecht in den Hochlagen des Schwarzwaldes weit verbreitet. Bei der vorliegenden Erhebung konnte aber nur der Buntspecht mit wenigen Revieren nachgewiesen werden. Für den Schwarzspecht liegen aus dem Jahr 2015 keine Registrierungen aus dem Nahbereich des Schluchsees vor. Die Gründe hierfür sind unklar. Die Waldstruktur südlich des Sees ist für den Schwarzspecht möglicherweise zu dicht bestockte und zu wenig aufgelockert durch Lichtungen. Aber am Nordhang des Sees trifft dies nicht zu. Unter anderem durchziehen hier Viehweiden die Gehölzbestände. Auch das Vorkommen der Waldschnepfe auf der Nordseite des Sees oberhalb der Probeflächen weist auf mehr abwechslungsreiche Waldstrukturen mit lückigem Kronenschluss hin _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 153

165 Fauna Juli 2016 Aus der Artengruppe der Greifvögel konnten im Rahmen der vorliegenden Erhebungen zwei mögliche Brutvorkommen für den Mäusebussard und eines für den Sperber an den Hängen des Schluchseetals ermittelt werden. Die sichere Brut des Turmfalken wurde durch balzende und futtertragende Vögel im Bereich des Waldgebiets am Westrand der Ortschaft Schluchsee nachgewiesen. Ein weiteres Brutvorkommen des Turmfalken befindet sich vermutlich am Waldrand westlich des Ahabach-Teiches. Der Rotmilan wurde bei der vorliegenden Erhebung nur als Gast bzw. beim Überflug beobachtet. Insgesamt liegen sechs Registrierungen der vergleichsweise auffälligen Greifvogelart vor, die keine Anhaltspunkte für einen Brutverdacht an den Hängen des Schluchseetales boten. Nach LUBW (2014i) liegen die nächsten Brutvorkommen des Rotmilans auf den Kartenblattquadranten TK 8114 NO, 8115 NW, 8115 SW 8215 NW und 8214 NW. Für den Quadranten TK 8114 SO, auf dem der überwiegende Teil des Schluchsee liegt, wurden bei der landesweiten Übersichtserfassung keine Reviere bekannt. Da sich der Schluchsee aber auch auf den Quadranten TK 8115 SW erstreckt, ist das Vorkommen eines Rotmilan-Revieres in ca. ein bis 6 km Entfernung wahrscheinlich. Der Habicht konnte im Rahmen der Erhebungen einmal im Hangbereich am Nordufer ( ) beim Überflug und einmal am Südhang ( ) des Schluchsees durch den Wald fliegend beobachtet werden. Aus den beiden durch den See getrennten Beobachtungen kann nicht auf ein Revier geschlossen werden, deshalb wird diese Art als Gast im Nahbereich des Sees eingestuft. Der Schwarzmilan wurde bei der vorliegenden Erhebung nicht beobachtet. Nach LUBW (2014k) liegt das nächste Brutvorkommen von dieser Art auf dem Kartenblattquadranten TK 8115 NW, also in einer Entfernung von ca km. Ebenso nicht beobachtet werden konnte der Wanderfalke. Nach AW (2014b) brütete diese Art mit je einem Revier westlich und nordwestlich des Schluchsees auf den Kartenblattquadranten TK 8114 NW und TK 8114 SW, also in ca km Entfernung vom Untersuchungsgebiet. Auch wenn sich die Erhebung zumeist nur auf die Probeflächen und deren näheren Umgebung konzentrierte, können dennoch bei einer ganzen Reihe von Arten Siedlungsschwerpunkte oder -lücken ansatzweise erkannt werden. So häufen sich zum Beispiel bei der Bachstelze die Nachweise in Siedlungsgebieten bzw. in siedlungsnahen Bereichen, aber auch einige abseits von Siedlung gelegene Uferpartien zumeist mit einer breiteren Wechselwasserzone werden von der Art genutzt. Die Nachweise der Blaumeise häufen sich auf der sonnenexponierten Nordseite des Schluchsees und der Buchfink, die häufigste Brutvogelart, scheint sich in Gehölzbeständen rund um den See wohl zu fühlen. Auf den mehr bewaldeten und länger beschatteten Hängen am Südufer des Sees häufen sich die Nachweise von Eichelhäher, Zaunkönig, Fichtenkreuzschnabel, Gimpel, Haubenmeise, Kleiber, Ringeltaube, Sommergoldhähnchen, Tannenmeise, Waldbaumläufer, Waldkauz und Wintergoldhähnchen. An den abwechslungsreicher strukturierten besonnten Hängen am Nordufer mit größeren Siedlungsflächen kommen schwerpunktmäßig folgende Arten vor: Bachstelze, _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 154

166 Fauna Juli 2016 Blaumeise, Fitis, Gartengrasmücke, Girlitz, Grauschnäpper, Grünfink, Hausrotschwanz, Haussperling, Stieglitz, Wacholderdrossel und Weidenmeise. Bei der vorliegenden Erhebung wurde auch nach den Charakterarten der Hochlagen des Schwarzwaldes wie zum Beispiel Auerhuhn, Wiesenpieper, Bergpieper und Zitronenzeisig Ausschau gehalten. Diese Arten wurden im untersuchten Nahbereich des Schluchsees bei der vorliegenden Erhebung nicht gefunden, ebenso auch nicht die Goldammer, die ansonsten in Baden-Württemberg noch relativ weit verbreitet ist. EBEN- HÖH (2006) berichtet über Brutvorkommen der Goldammer an Südhängen in Hochlagen des Feldbergs. Weiterhin dokumentiert der Autor die Bestände von Wiesenpieper und Bergpieper in diesem Gebiet (EBENHÖH 2003). Ein starker Populationsrückgang des Zitronenzeisigs wird von FÖRSCHLER (2013) aufgezeigt. Ein wesentlicher Störfaktor, der die Anwesenheit von scheuen Arten oder Individuen von Vögeln am Schluchsee verhindert oder deutlich verkürzt, ist in diesem Gebiet offensichtlich. Die sehr große Zahl von Erholungssuchenden, Anglern und Sportlern, die den Schluchsee zu Wasser, am Ufer und auf dem Rundweg um den See frequentieren, lassen am See kaum Räume übrig, die nicht nach relativ kurzer Zeit gestört werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich hierdurch ein Verdrängungseffekt ergibt, der scheue Arten, wie zum Beispiel das Auerhuhn in störungsärmere Bereiche abseits des Sees abdrängt. Beispielhaft konnte dieser Effekt an Wasservögeln beobachtet werden, welche den Besucherverkehr sicherlich zu einem beträchtlichen Maß gewohnt sind. Im Frühjahr bis zu Beginn der Badesaison hielten sich die Reiherenten und Blässhühner im oberen Seebereich des Schluchsees auf, mit Einsetzen des Badebetriebs waren die Wasservögel dann zumeist im störungsarmen Westteil des Ahabach- Teiches zu finden. Dieser Teich ist allerdings zu klein, um scheuen, nicht störungsgewohnten, ziehenden Wasservögeln mit Fluchtdistanzen von mehr als 100 m einen für sie gefahrlos erscheinenden Rast- oder Mauserplatz zu bieten. Dies könnte neben anderen Faktoren eine Erklärung sein, warum potenzielle Reviere weiter Arten (Greife, Eulen) an den Hängen des Schluchsees nicht besetzt sind und im Rahmen der vorliegenden Erhebung trotz des Strukturreichtums des Gebiets, mehrere Singvogelarten, die in der Umgebung vorkommen, nicht oder nur als Gäste nachgewiesen werden konnten Auerhuhn Die Daten stammen vom Landesbetrieb ForstBW, vertreten durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Das Auerhuhn kommt im Untersuchungsgebiet nicht als Brutvogel vor. Es liegen jedoch prioritäre auerhuhnrelevante Flächen im Bereich des Untersuchungsgebietes (s. Abbildung 6.7) _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 155

167 Fauna Juli 2016 Dieses landschaftsökologische Lebensraumpotential kennzeichnet Flächen, die aufgrund geeigneter landschaftsökologischer Bedingungen langfristig günstige Habitatstrukturen für das Auerhuhn zu erwarten sind oder nachhaltig mit geringem Aufwand geschaffen werden können. Es liefert keine Aussage über die aktuelle Habitateignung, sondern definiert den Flächenrahmen, in dem waldbauliche Habitatverbesserungsmaßnahmen für das Auerhuhn nachhaltig sinnvoll sind, da sie natürliche Prozesse unterstützen und ihnen nicht entgegenlaufen (FVA 2015). Die Flächen mit Lebensraumpotential wurden entsprechend der Höhe des Potentials in 3 Klassen eingeteilt (1 bis 3). In die auerhuhnrelevanten Flächen gingen neben den aktuell besiedelten Gebieten die Lebensraumpotentialflächen der Klassen 1 (hoch) und 2 (mittel) ein, die eine Mindestgröße von 100 ha aufwiesen. Unbesiedelte Flächen der Kategorie 2, die keinen "Kernbereich" der Kategorie 1 aufwiesen, wurden nicht berücksichtigt. Die Flächenverteilung innerhalb des Untersuchungsgebietes Landschaft ist wie folgt: Kategorie 1 oder 2: Kategorie 3: 175,5 ha, 103,9 ha. Die höchste Flächenkonzentration ist im westlichen Bereich des Seebachtales und im Bereich des Windgfällweihers _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 156

168 Fauna Juli 2016 Abbildung 6.7: Auerhuhnrelevante Flächen. rot = Untersuchungsgebiet, Magenta = Priorität 1 oder 2, Gelb = Priorität 3. Daten: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg ( 6.3 Amphibien Im Untersuchungsgebiet wurden nur wenige Amphibienarten angetroffen (s. Tabelle 6.19). Am häufigsten wurde der Grasfrosch beobachtet, der in Einzeltieren im Wald o- der auf Wiesen beobachtet wurde. Ferner ist regelmäßig Laichballen der Art in beruhig _NKH Biotoptypen Flora Fauna Schutzgebiete_rev05_AGLN.doc 157

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