Lotsenprojekte von Praktikern für Praktiker
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- Gregor Dresdner
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1 Lotsenprojekte von Praktikern für Praktiker Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? Der richtige Zeitpunkt? Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Was passiert in Sachsen-Anhalt? Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2 Schlaganfall-Lotsen- eine komplexe Intervention Schlüsselelemente des Entwicklungs- und Evaluationsprozesses von komplexen Interventionen (Craig et al. 2008:Developing and evaluating complex interventions: new Partizipatives guidance) Machbarkeit und Pilotierung Rehabilitationsprozessmanagement- Überprüfen der Abläufe und Akzeptanz Schlaganfall in Sachsen-Anhalt (PaReSiS) Schätzung der Rekrutierung/Verbleib eine randomisiert-kontrollierte Studie Fallzahlschätzung (Start 2008) Entwicklung Identifikation der Evidenzbasis Identifikation/Entwicklung der Theorie Modellierung von Intervention und Zielgrößen Evaluation Erhebung der Wirksamkeit Verstehen der Veränderungsprozesse Untersuchen der Kosteneffektivität Implementierung Verbreitung Überwachung Langzeit-Follow-up Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 2
3 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS Bevölkerung Zu Hause lebend Risikopopulation Akutversorgung Postakute Rehabilitation Pflegeeinrichtung (Übersetzung des Rahmenkonzepts zum Versorgungsverlauf Olson 2011) Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 3
4 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS-Studie telefonische Nachsorge Schlaganfallhomepage Patienteninformationsbriefe Beratungsstelle Schlaganfallnachsorge Partizipatives Rehabilitationsprozessmanagement (Fallmanagement nach Neuffer) Patienteninformationsveranstaltungen Hausbesuche Telefonhotline Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 4
5 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS-Studie Akutversorgung Krankenhaus 1-3 Tage vor Entlassung aus der Akutklinik t0 (Baseline) Entlassung in Anschlussrehabilitation Entlassung nach Hause Entlassung in Pflegeheim/ Kurzzeitpflege spätestens 4 Wochen nach Abschluss der AHB Randomisation in IG/KG spätestens 4 Wochen nach Entlassung aus dem Akutkrankenhaus t1 Partizipatives Rehabilitationsprozessmanagement zusätzlich zur Regelversorgung Regelversorgung ohne zusätzliche Intervention 12 Monate nach t1 t2 Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 5
6 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS-Studie Hauptzielgröße: körperliche Funktionsfähigkeit über Stroke Impact Scale 2.0 Nebenzielgrößen: Lebensqualität (WHOQOL-BREF) Depressivität (Geriatrische Depressionsskala) Somatisierung (Symptom Check List 90, Somatisierungsskala) Schmerzen (Brief Pain Inventory) Reinfarkt/Mortalität (Fragebogen zu Begleiterkrankg./ Angabe der Angeh./ Melderegister) Kontextvariablen Kognition (Mini-Mental State Examination) Nutzung von Diensten, Ernährung (Kraft, ADL, Mobilität, Handfunktion) (Selbstgenerierter stand. Fragebogen, Resident Assessment Instrument - Home Care) Wohnumfeld (Skala Wohnsituation aus dem geriatrischen Basisassessment)
7 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS-Studie keine Interventionseffekte hinsichtlich der körperlichen Funktionsfähigkeit Gruppenunterschiede ergaben sich hinsichtlich der Sterblichkeit: Teilnehmer der Kontrollgruppe hatten ein 3,1- fach-erhöhtes Risiko (95 % CI 1,14; 8,33) zu versterben im Vergleich zur Interventionsgruppe Weitere Nebenzielgrößen wiesen keine Interventionseffekte auf
8 Nach der Entlassung aus stationärer Behandlung- Was kann ein Lotse bewirken? PaReSiS-Studie Ärztliche Versorgung 3 Monate nach t 1 Intervention Kontrolle relatives n (%) n (%) Risiko 95% CI Hausarzt/ 101 (87,8%) 91 (87,5%) 0,94 (0,46;2,31) Allgemeinarzt Kardiologen 13 (11,3%) 14 (13,5%) 0,63 (0,37;1,84) Internisten 20 (17,4%) 8 (7,7%) 0,03 (1,06;6,02) Neurologen 27 (23,5%) 17 (16,3%) 0,19 (0,80;3,10)
9 Lessons learned Abstimmen der Interventionskomponenten Einbinden aller relevanter Akteure Black box Case Management Was entgeht unserer Aufmerksamkeit? Der richtige Zeitpunkt? Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 9
10 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Bevölkerung Zu Hause lebend Risikopopulation Akutversorgung Postakute Rehabilitation Pflegeeinrichtung (Übersetzung des Rahmenkonzepts zum Versorgungsverlauf Olson 2011) Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 10
11 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Schlüsselelemente des Entwicklungs- und Evaluationsprozesses von komplexen Interventionen (Craig et al. 2008:Developing and evaluating complex interventions: new guidance) Machbarkeit und Pilotierung Überprüfen der Abläufe und Akzeptanz Schätzung der Rekrutierung/Verbleib Fallzahlschätzung Entwicklung Identifikation der Evidenzbasis Identifikation/Entwicklung der Theorie Modellierung von Intervention und Zielgrößen Evaluation Erhebung der Wirksamkeit Verstehen der Veränderungsprozesse Untersuchen der Kosteneffektivität Implementierung Verbreitung Überwachung Langzeit-Follow-up Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 11
12 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Zeitnah? Bedarfsgerecht? Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 12
13 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? 1. Patientenbefragung (ca. 6 Wochen nach Entlassung) Schlaganfallpatienten aus akutstationärer Behandlung n=21 Schlaganfallpatienten aus medizinischer Rehabilitation n=89 Einschlusskriterien: Alter 18 Jahre, Hauptdiagnose I63 oder I61 ICD-10, Entlassung in die Häuslichkeit, fortgesetzter Therapiebedarf bzw. mrs 2 2. Therapeutenbefragung n=84 Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 13
14 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Umsetzung der Entlassempfehlungen nach 6 Wochen Ärztliche Empfehlung im Entlasskurzbrief Empfehlung n Akutklinik (n=21) davon umgesetzt n (%) Empfehlung n Reha-Kliniken (n=89) davon umgesetzt n (%) Kardiologe 5 0 (0) 13 3 (23) Neurologe 4 1 (25) 19 7 (37) Augenarzt 2 0 (0) 3 1 (33) Physiotherapie 4 2 (50) (76) Ergotherapie 3 0 (0) (83) Logopädie 1 0 (0) (80) Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 14
15 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Wartezeiten Zwischen Entlassung und 1. Termin Zwischen 1. Kontakt und 1. Termin m in Tagen (SD) m in Tagen (SD) Physiotherapie 16,8 (12,7) 5,4 (4,3) Ergotherapie 14,9 (13,0) 6,7 (5,4) Logopädie 16,9 (12,1) 6,7 (3,6) Therapiefrequenz 1x/Woche 2x/Woche 3x/Woche n % n % n % Physiotherapie 9 17, ,5 4 7,5 Ergotherapie 18 35, ,7 1 2,0 Logopädie 14 66,7 7 33,3 0 0 Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 15
16 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Leitfadengestützte, themenzentrierte Gruppendiskussionen 3 gemischte Gruppen (Berufsgruppen, Settings) mit insgesamt 18 Teilnehmern aus 4 stationären & 3 ambulanten Einrichtungen Physiotherapie Neuropsychologie Ergotherapie Pflege Logopädie Sozialarbeit Analyse in Anlehnung an Grounded Theory-Methode (Strauss & Corbin 1996) Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 16
17 Welchen Beitrag können Lotsen zur Überleitung in die poststationäre Versorgung leisten? Organisationsebene Kommunikationsprozesse (im Berichtswesen und interprofessionell) Erfassung der funktionalen Gesundheit des Patienten vernetztes Arbeiten Verständnis der Handlungsreichweite der Berufsgruppen Individualebene soziale Eingebundenheit Rollenverständnis und Situationsbewältigung Schwere der Erkrankung Systemebene Kostenträgervorgaben Dichte und Angebot von amb. Gesundheitseinrichtungen Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 17
18 Was bleibt? Aktuelle Aktivitäten in Sachsen-Anhalt Schlaganfall-Lotse Schlaganfall-Helfer Projektleitung Dr. Patrick Jahn: Dr. Tobias Müller: Projektleitung Schlaganfall Landesverband Sachsen- Anhalt Tel: Projektkoordination Frau Dr. Josephine Reiche: Tel: Projektkoordination Frau Regina Feldt: Telefon: Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 18
19 Schlaganfall-Lotse 19 Stationäre Versorgung - Akutklinik Aufnahme SASA-Programm - Erhebung des Unterstützungsbedarfs Beratung des Patienten und der Angehörigen Unterstützung der Überleitung mit dem Ziel einer verkürzten Verweildauer im Akutkrankenhaus Nachstationäre Versorgung - Rehaklinik Unterstützung bei der Initiierung poststationärer therapeutischer Leistungen Ambulante Versorgung - Häuslichkeit Vernetzung aller an der Patientenversorgung beteiligten Versorger-Unterstützung Informationsflusses Erhebung von evtl. Unterstützungsbedarf und Koordination von Hilfen Prüfen des Heil- und Hilfsmittelbedarfs und Anpassung an aktuelle Gesundheitssituation Beratung des Patienten und der Angehörigen Dr. Josephine Reiche
20 Mehr dazu... Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft 20
21 Kontakt Dr. Susanne Saal Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel:
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