IAD. Inkontinenz Assoziierte Dermatitis. Janina Siegfried dipl. Pflegefachfrau Intensivpflege
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- Ewald Fuhrmann
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1 IAD Inkontinenz Assoziierte Dermatitis Janina Siegfried dipl. Pflegefachfrau Intensivpflege
2 Inhalt 1. Physiologie / Aufgaben der Haut 2. IAD Risikofaktoren / Ursachen Symptome Assessment und Klassifikation Differenzialdiagnosen: Intertrigo, Dekubitus Prävention Behandlung 3. Anschauungsmaterial Janina Siegfried 2
3 Anatomie / Physiologie der Haut Aufbau: Epidermis à Oberhaut Dermis à Lederhaut Subkutis à Unterhaut Janina Siegfried 3
4 Anatomie / Physiologie der Haut Epidermis: Janina Siegfried 4
5 Aufgaben der Haut Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen Aufnahme von Sinneseindrücken Speicher- und Stoffwechselaufgaben Mithilfe bei der Immunabwehr Kommunikationsorgan Regelung des Wärmehaushaltes Janina Siegfried 5
6 Feuchtigkeitsassoziierte Hautschädigungen (MASD à Moisture-associated skin damage) Intertrigo IAD MASD bei Stomata MASD bei Wunden Janina Siegfried 6
7 Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD) Definition: Aufgrund Exposition mit Harn oder Stuhl lokale oberflächliche Hautentzündung In Pflege von inkontinenten Erwachsenen ein bekanntes Problem, jedoch wenig Aufmerksamkeit in Pflegewissenschaft Gesteigertes Interesse, wegen zunehmender Häufigkeit und verbesserter Verfügbarkeit von Inkontinenz-, Wund und Stomamaterialien Janina Siegfried 7
8 Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD) Risikofaktoren: Häufigkeit der Inkontinenz und Art (Stuhl und/oder Urin) Alter, Gesundheitsstatus, Ernährungsstatus Oxygenation, Perfusion Aussetzung von Scher- und Reibekräften Körpertemperatur Vorhandensein anderer Reizmittel oder Allergene Verwendung okklusiver Inkontinenzmaterialien Vorgeschädigter Hautzustand Janina Siegfried 8
9 Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD) Klinisches Bild / Lokalisation: Typische Stellen Genital- und Perianalbereich Beginnend mit Rötung welche sich ausbreitet, mit unregelmässig begrenzten Rändern Streuherde in der Umgebung möglich Erosionen, Nässen, Schuppen, Krusten Janina Siegfried 9
10 Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD) Symptome: Schmerzen Juckreiz Brennen Folgen: Eindringen von Mikroorganismen in die Wunden (z.b. Candida- Infektion) Stark erhöhtes Risiko für Dekubitus Janina Siegfried 10
11 Inkontinenz assoziierte Dermatitis (IAD) Klassifizierung: Leichte IAD Moderate IAD Schwere IAD Janina Siegfried 11
12 Intertrigo Definition nässende Entzündung der Haut, die im Bereich von Hautfalten auftritt Lokalisation Haut auf Haut Submammär, inguinal, Genitalbereich, Bauchfalte, axillär, interdigital Klinisches Bild und Symptome Flächige Erytheme, Bläschen, Brennen, Juckreiz à Oft auch mit Candida albicans als Folge Janina Siegfried 12
13 Candida albicans Klinisches Bild Rötung, Erosionen, Mazerationen, Juckreiz, teilweise diskrete Schuppung der Haut Nahe an den Rändern weisse/gelbe/rote Punkte Risikofaktoren Erworbene oder angeborene Immunschwäche Adipositas Immobilität starkes Schwitzen Gefahr: Candida-Sepsis Janina Siegfried 13
14 Differenzierung Intertrigo und IAD à was haben sie gemeinsam? Grundproblem ist die Feuchtigkeit Stratum corneum à worin unterscheiden sie sich? Lokalisation Art der Flüssigkeit Janina Siegfried 14
15 Dekubitus Definition «Eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, in der Regel über knöchernen Vorsprüngen, infolge Druck oder Druck in Kombination mit Scherkräften» Lokalisation Körperstellen mit wenig Bindegewebe und Muskulatur: à Kreuzbein, Fersen, Trochanter, Knöchel, Ohr, Wirbelsäule, Schulterblätter Janina Siegfried 15
16 Dekubitus Kategorie (EPUAP, 2014) Janina Siegfried 16
17 Differenzierung Dekubitus und IAD Janina Siegfried 17
18 Grundsätze in der Prävention und Behandlung der IAD Prävention Inspektion Reinigung Viel lauwarmes Wasser Tupfen, nicht reiben Vorsichtig trocknen Weiche Waschhandschuhe verwenden ph-neutrale Produkte (ph-wert ~5.5) Janina Siegfried 18
19 Grundsätze in der Prävention und Behandlung der IAD Hautschutzcrème Saugfähige Unterlagen ohne Plastik Haut auf Haut vermeiden à trockene Hautverhältnisse Frühzeitiger Einsatz stuhl- und/oder urinableitender Systeme Ernährung und Stuhlmanagement Janina Siegfried 19
20 Behandlung einer bestehenden IAD Nass-/Trockenphase mit Antiseptika Passendes Stuhl- oder Urinableitungssystem auswählen Hautschutzmittel anbringen (z.b. ZinCream Medinova ) Häufige Kontrolle à bei Verschmutzung sofort handeln Rückenlage möglichst vermeiden Bei Candida-Infektion antimykotische Creme Empfehlung: individualisierter Pflegeplan erstellen Janina Siegfried 20
21 Behandlung einer bestehenden IAD Stuhlableitungssysteme: Fäkalkollektor Flexi Seal Signal Analtamponade Urinableitungssysteme: Dauerkatheter Cystofix Urinarkondom Janina Siegfried 21
22 Fallbeispiel mit Cavilon advanced Durch Forschung entwickeltes neues Produkt V.a. bei mässiger bis schwerer IAD gutes Ergebnis Auf die gereinigte Haut auftragen 2x/Woche anwenden Einfache Anwendung Janina Siegfried 22
23 Take home message Rechtzeitiges Erkennen und Erfassen des Risikopatienten Strukturiertes Assessment notwendig Frühzeitige und phasengerechte Behandlung Kontinuität bewahren im Behandlungsplan Bei erfolgloser Therapie -> dermatologisch evaluieren und diagnostizieren Janina Siegfried 23
24 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Auswertung Braden-Skala VORANSICHT. Risikograd gering gering gering gering gering. mittel mittel mittel mittel mittel. hoch hoch hoch hoch hoch
Auswertung Braden-Skala Patient/Bewohner: Geb.-Datum: Erhebungsdatum Handzeichen Feuchtigkeit Aktivität Beweglichkeit Ernährung Reibungs-, Scherkräfte Sensorisches Empfindungsvermögen Gesamtpunktzahl Risikograd
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