IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
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- Albert Beutel
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1 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 1 / 20 IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte Mario Lackner JKU Linz Einheit 10, WS 2015/16 Marktmacht: Monopol (und Monopson)
2 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 2 / 20 Marktstruktur Die Marktform beeinusst das Verhalten und die Angebotsentscheidung der Unternehmung Kapitel 8: Wettbewerbsmarkt mit vielen Anbietern und Nachfragern ohne Marktmacht und folglich mit 'Preisnehmer-Verhalten'. Einzig Angebot und Nachfrage bestimmen den Gleichgewichtspreis bzw. die -menge. Nun folgt die Analyse von Märkten mit Marktmacht Kapitel 10: Monopol und Monopson Kapitel 12: Monopolistischer Wettbewerb und Oligopol
3 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 3 / 20 Verschiedene Marktformen Anzahl der Marktmacht und Marktform Anbieter Markteintritte Produkte Beispiele Vollkommener Keine MM (Preisnehmer) Landwirts. Wettbewerb viele Keine Barrieren Homogen Produkte MM (Preissetzer) Öentliche Monopol eine(r) Sehr hohe Barrieren Homogen Versorger Etwas MM Öl, Stahl, Oligopol mehrere Hohe Barrieren Homogen Computer Monopolistische Etwas MM Textilien, Konkurrenz viele Keine Barrieren Heterogen Möbel
4 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 4 / 20 Marktmacht Hat ein Verkäufer oder Käufer die Fähigkeit den Marktpreis zu beeinussen, so besitzt er Marktmacht. Zwei Beispiele dafür sind: Monopol: Ein Monopol ist ein Markt, auf dem es nur einen Verkäufer, aber viele Käufer gibt. (z.b. Austria Tabak, ÖBB) = Monopolmacht Monopson: Ein Monopson ist ein Markt, auf dem es viele Verkäufer, aber nur einen Käufer gibt. (z.b. General Motors)
5 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 5 / 20 Das Monopol 1 Nur ein Anbieter existiert am Markt; er hat die Fähigkeit den Preis zu beeinussen; er besitzt Marktmacht = Preissetzer 2 Keine Produktdierenzierung = Homogenität 3 Beschränkungen oder besondere Kosten = Kein freier Markteintritt und -austritt Häug öentliche Versorgungsunternehmen, wie Telefongesellschaften, Elektrizitätswerke, Eisenbahnen, Grundwasserversorgung,...
6 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 6 / 20 Gründe für Monopole Natürliches Monopol: Gröÿenvorteile durch steigende Skalenerträge fallende Durchschnittskosten und Grenzkosten Kontrolle über Ressourcen: Alleineigentum an Bodenschätzen oder speziellen Technologien Besitz von Patenten Staatliche Regulierung: Staat vergibt Produktions- und Dienstleistungsrechte (z.b. Monopol des ORF bis 2001, Glücksspielmonopol, Briefmonopol der Post)
7 Der Monopolist als Preissetzer Der Monopolist kann den Preis frei setzen, die wichtigste Beschränkung liegt in der Marktnachfrage = Die Nachfrage der sich der Monopolist gegenübersieht entspricht der Marktnachfrage ( vollständige Konkurrenz). Entscheidungen: Welche Menge soll produziert werden, um den Gewinn zu maximieren? Welcher Preis soll veranschlagt werden, um die gewünschte Menge abzusetzen (hängt von der Nachfrage ab)? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 7 / 20
8 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 8 / 20 Der Monopolist als Preissetzer Figure 1: Ein Anbieter bei vollständiger Konkurrenz sieht sich einer horizontalen Nachfrage gegenüber, der Monopolist sieht sich der gesamten Marktnachfrage gegenüber.
9 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 9 / 20 Erlöse eines Monopolisten I Vollständige Konkurrenz: Verkauft ein Anbieter um eine Einheit mehr, so erhält er den Marktpreis = GR = P. Monopol: Möchte der Monopolist eine zusätzliche Einheit absetzen, so muss dieser den Preis senken und kann die zuvor angebotene Menge nun auch nur zum geringeren Preis anbieten = GR < P. = Annahme: Der Monopolist kann nur einen Preis setzen (Preisdierenzierung ist hier ausgeschlossen).
10 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 10 / 20 Erlöse eines Monopolisten II Die Erlösfunktion: R(Q) = P Q Einsetzen der inversen Nachfragefunktion P (Q) = a bq : R(Q) = (a bq) Q R(Q) = aq bq 2 Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion GR(Q) : R(Q) Q = GR(Q) = a 2bQ
11 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 11 / 20 Erlöse eines Monopolisten III Beispiel Die Erlösfunktion: R(Q) = P Q Einsetzen der inversen Nachfragefunktion P (Q) = 30 5Q : R(Q) = (30 5Q) Q R(Q) = 30Q 5Q 2 Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion GR(Q) : G(Q) Q = GR(Q) = 30 10Q
12 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 12 / 20 Erlöse eines Monopolisten (graphisch) Figure 2: P = GR bei vollkommener Konkurrenz und P > GR im Monopol
13 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 13 / 20 Gewinnmaximierung I Um den Gewinn zu maximieren muss der Monopolist die Marktnachfragefunktion und die Kostenfunktion kennen. Auf Basis deren, legt er die gewinnmaximale Menge und den dazugehörigen Preis fest. Maximierung der Gewinnfunktion π(q) = R(Q) C(Q) 1 Ableiten: π(q) Q = R(Q) Q C(Q) Q 2 Nullsetzen: 3 Umformen: R(Q) Q R(Q) Q C(Q) Q = 0 = C(Q) Q Gewinnmaximierungsregel GR(Q) = GC(Q)
14 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 14 / 20 Gewinnmaximierung II Mengenentscheidung: Der Monopolist produziert jene Menge bei der GR(Q) = GC(Q). GR(Q) > GC(Q): eine Ausweitung der Produktion würde Gewinn erhöhen GR(Q) < GC(Q): eine Verringerung der Produktion würde Gewinn erhöhen Preisentscheidung: Die inverse Nachfragefunktion gibt an, bei welchem Preis eine jeweilige Menge absetzbar ist. Der Monopolist kann so jenen Preis festgelegen, bei dem die optimale Menge nachgefragt wird.
15 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 15 / 20 Gewinnmaximierung (graphisch I) Figure 3: Mengenentscheidung (A) und Preisentscheidung (B) im Monopol
16 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 16 / 20 Gewinnmaximierung (graphisch II) Figure 4: Monopolgewinn π(q) = [P DC(Q)] Q
17 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 17 / 20 Gewinnmaximierung - Beispiel Beispiel Kostenfunktion: C(Q) = 50 + Q 2 Nachfragefunktion: Q(P ) = 40 P Q M, P M, π =??? Partnerarbeit: 5 min
18 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 18 / 20 Messung der Monopolmacht Reine Monopole sind selten. Meist benden sich mehrere wenige Unternehmen am Markt. Wir können den Grad der Monopolmacht quantizieren: Je gröÿer der Preisaufschlag, desto gröÿer die Monopolmacht. Zwei Extrema: Vollkommene Konkurrenz: P = GC(Q) Monopol: P >> GC(Q) Lerners Maÿ der Monopolmacht: L = P GC(Q) P bzw. L = 1 E D P Die Monopolmacht ist umso gröÿer, je unelastischer die Nachfrage ist!
19 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 19 / 20 Nettowohlfahrt und Monopol I Figure 5: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol
20 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E10, WS 2015/16 20 / 20 Nettowohlfahrt und Monopol II Figure 6: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol
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