KURZFASSUNG Praktikumsbericht

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1 KURZFASSUNG Praktikumsbericht Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Bau 920, Station 8 Mainz Frederike Neumann Matr. Nummer Frederike.Neumann@uni-ulm.de Master Psychologie, Uni Ulm Abgabedatum: Anzahl der Wörter: 1213

2 Praktikumsbericht Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (Gebäude 920, Station 8) 1. Einführung und Kurzdarstellung der Einrichtung 1.1. Beschreibung der Institution Bei der Institution handelt es sich um eine Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Der Bereich, in dem ich tätig war, bezieht sich auf den stationären Bereich (Station 8). Die Station ist offen gestaltet, jedoch haben die Patienten eine Anwesenheitspflicht in Bezug auf die Mahlzeiten und Therapieangebote. Auf Station können insgesamt 18 Patienten untergebracht werden. Diese werden in 2 Gruppen eingeteilt (dies entscheidet das Bettenmanagement). Da es viele Gruppenangebote gibt, ist die Anzahl der Patienten pro Gruppe nicht so hoch. Was ist Psychosomatische Medizin und Psychotherapie? Psychosomatische Medizin verfolgt stets einen ganzheitlichen Ansatz, der die körperlichen Vorgänge und die psychosozialen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit in Diagnostik und Therapie berücksichtigt Adresse, Art und Zahl der Mitarbeiter, Strukturen Die Adresse der Institution ist: Zahlbacher Str. 8, Mainz. Die Station ist in dem Gebäude 920 zu finden, Station 8 (2. OG). Auf dieser Station arbeitet ein interdisziplinäres Team zusammen. Auf der Station ist der Pflegedienst 24h für die Patienten vor Ort erreichbar. Der Pflegedienst kümmert sich neben der Medikamentenausgabe, um organisatorische Punkte und Pflegegespräche mit den Patienten. Psychotherapeuten, Psychologen und Ärzte arbeiten Hand in Hand. Zusätzlich werden den Patienten Gestaltungsund Tanztherapie durch speziell ausgebildete Kräfte angeboten. Krankengymnastik, Körpersprechstunde wie Aufmerksamkeitsübungen gehören auch zum Alltag. Die von der jeweils qualifizierten Berufsgruppe angeleitet wird. Die Spezialambulanzen für beispielsweise Spielsucht oder auch eine Depersonalisierungs- und Derealisierungssprechstunde werden den Patienten je nach Störungsbild zusätzlich angeboten. Insgesamt arbeiten 6 Pflegekräfte auf der Station, 3 Psychotherapeuten, 1 Assistenzärztin, 1 Oberärztin, und jeweils eine

3 Gestaltungs- und Tanztherapeutin. Diese Personen stehen mit den Patienten in engem Kontakt. Jedoch gibt es noch viele weitere Personen, wie der Direktor, leitenden Oberarzt, und und und Aufgaben der Institution Die psychosomatische Station arbeitet tiefenpsychologisch und analytisch. Patienten mit bestehender Alkohol- und Drogenabhängigkeit, affektiven oder schizophrenen Psychosen können in dieser Klinik nicht behandelt werden. Patienten werden behandelt ab 16 Jahren, im Bereich Computerspielsucht auch ab dem 12. Lebensjahr. Die Aufgaben sind neben diagnostischer Abklärung, Beratung und Behandlung der Patienten. Patienten erhalten eine interdisziplinäre medizinische Versorgung, eine wirklich angenehme Atmosphäre und direkte Betreuung des Personales. Die intensive stationäre Psychotherapie richtet sich an Patienten mit einer schweren Beeinträchtigung aufgrund seelischen Beschwerden (z.b. akute seelische Krisen, längere Arbeitsunfähigkeit, keine Besserung durch ambulante Behandlung, Notwendigkeit stationärer Diagnostik) Klientel, Arbeitsauftrag, Zielsetzung Bei welchen Erkrankungen kann die Klinik helfen? Angststörungen, Depressive Erkrankungen, Somatoforme und dissoziative Störungen (d.h. körperliche Beschwerden wie z.b. Schmerzen, Schwindelgefühl und Lähmungen verursacht oder verschlimmert durch Stress und unverarbeitete Belastungen in Kindheit und/oder Gegenwart), Posttraumatische Belastungsstörung und andere Reaktionen auf außergewöhnlich belastende Ereignisse (z.b. Unfälle, Überfälle, Gewalttaten), Depersonalisierungsstörung (chronisches Gefühl nicht richtig da zu sein, wie im Traum zu sein ), Seelische Belastungen im Zusammenhang mit schweren und/oder chronischen körperlichen Erkrankungen, z.b. Krebserkrankungen, Koronare Herzerkrankung, Diabetes, Epilepsie, Rheuma, Chronische Lungenerkrankungen und Multiple Sklerose. Zusätzlich kommen Störungen wie Verhaltenssüchte wie die Glücksspielsucht, Computerspielsucht und Internetsucht, chronische Schlafstörungen ohne organische Ursache, chronische Erschöpfungssyndrome und Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Der Arbeitsauftrag und die Zielsetzung sind je nach Patient individuell angepasst.

4 1.5. Arbeitsweise der Institution Die Arbeitsweise ist tiefenpsychologisch und analytisch. Der Begriff Tiefenpsychologie fasst alle psychologischen und psychotherapeutischen Ansätze zusammen, die den unbewussten seelischen Vorgängen einen hohen Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen. Die zentrale Vorstellung der Tiefenpsychologie ist, dass unter der Oberfläche des Bewusstseins in den Tiefenschichten der Psyche weitere, unbewusste Prozesse ablaufen, die das bewusste Seelenleben stark beeinflussen Arbeitskonzeption und Arbeitsschwerpunkte Ein Schwerpunkt liegt darauf, dass neben Einzeltherapie auch Gruppentherapien vorwiegend angeboten werden. Da dadurch die Patienten Rückmeldungen und Wirkungen bei zwischenmenschlichen Interaktionen erkennen und lernen. Sie auch sehen, wie sie selber in einer Gruppe agieren. Die Gruppe als Kompetenz. Die Emotionen, die der Patient selbst nicht direkt wahrnimmt werden versucht herauszuarbeiten. Es findet Psychoedukation und Therapie selbst statt. 2. Darstellung des Aufgabenfeldes 2.1. Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit Die Vorbereitung liegt darin, theoretische Kenntnisse über die jeweilige Störung zu erhalten. Mehrere Informationen über die tiefenpsychologische und analytische Behandlungsweise zu erfahren. Das Ziel der Tätigkeit ist die zu erlernten Sachen aus dem Studium durch Hospitation und eigene aktive Teile in die Praxis umzusetzen und so zu untermauern Konkrete Schilderung von spezifischen Tätigkeiten, Fallbeispielen, Zusammenarbeit mit in der Einrichtung Beschäftigten. Je nach Wochentag stehen für mich unterschiedliche Tätigkeiten auf dem Tagesprogramm. Jeden Morgen nehme ich an der Übergabe der einzelnen Patienten teil, die jeweils 30 Minuten Zeit benötigt. Danach nehme ich von Mo- Do an der Gestaltungstherapie passiv teil. Dort werden nach der Befindlichkeitsrunde den Patienten die Möglichkeit gegeben ihre Probleme und Emotionen, wie die Auseinandersetzung mit der Störung gestalterisch darzustellen. Oft kommen dabei tief sitzende Emotionen hoch. Die Patienten haben danach die Möglichkeit in der Gruppe mit der Therapeutin ihre Werke zu besprechen und

5 psychologisch zu hinterfragen. Eine Wertung bleibt aus. Zusätzlich wird mir die Möglichkeit gegeben an der Tanztherapie teilzunahmen. Diese beruht sich darauf durch Bewegung die Körperwahrnehmung und den Umgang mit Mitpatienten zu vertiefen und zu reflektieren. Zu der Gestaltungstherapie ist meine Aufgabe danach in die Kurven der Patienten jeweils Vorkommnisse einzutragen. Zusätzlich ist es mir möglich an dem Sozialen Kompetenztraining teilzunehmen. Dort liegt der Schwerpunkt auf dem Üben zwischenmenschlicher Aktionen. Diese werden durch Rollenspiele verinnerlicht. Den Patienten wird durch Theorie verdeutlicht, dass Kognition, Emotion und Verhalten gegenseitig beeinflusst werden kann. Die Kognition wird durch Aufgaben, die das positive Denken anregen soll, die Emotion durch Aufmerksamkeitsübungen und andere Methoden angesprochen. Das Verhalten wird in den Rollenspielen wie erwähnt vertieft. Von diesem SKT schreibe ich jeweils die Protokolle. Zusätzlich wird eine Depersionaliserungs- und Derealisierungssprechstunde angeboten für Patienten, die an diesem Störungsbild leiden. Dort können Patienten ihre Fragen und Themen, die sie gerne ansprechen möchten an den Therapeuten weiter geben, der diese Themen und Fragen in der Gruppe versucht zu erklären und löst. Auch dazu schreibe ich nachträglich immer ein Protokoll um die Geschehnisse und das Verhalten der Patienten festzuhalten Kritische Auseinandersetzung Die eigene Tätigkeit empfand ich als sehr spannend. Ich konnte viele Einblicke in die Arbeitsweise der Tiefenpsychologie erhalten. Dies war sehr aufschlussreich, da ich finde, dass dies im Studium oft zu kurz kommt. Auch die Arbeit mit Erwachsenen war für mich eine neue Erfahrung, da ich meine sonstigen Praktika immer in dem Bereich der Kinder und Jugendlichen absolviert habe. Ich hatte immer viel zu tun und wurde in den Stationsalltag gut eingebunden. Sogar durfte ich eine Gestaltungstherapie Sitzung selbst gestalten und durchführen. In der Praktikantenrolle fühlte ich mich sehr wohl. Das Team nahm mich ernst und legte Wert auf meine Meinung. Die Atmosphäre war trotz der vielen Termine die das Team hatte sehr entspannt und freundlich. Das Personal war sich gegenüber sehr respektvoll und auch den Patienten gegenüber. Mir wurde deutlich gemacht, dass ich auch ein wichtiges Mitglied

6 in dem Team bin und meine Arbeit wurde dankend angenommen. Somit fühlte ich mich sehr wohl. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxiseinrichtung 3.1. Voraussetzungen, Lernmöglichkeiten, Kritik Als Voraussetzung solle ein Praktikant psychisch stabil sein und sich emotional auf die einzelnen Gruppentherapien einlassen können. Die Lernmöglichkeiten sind breit gefächert. Neben fachlichen und theoretischen Aspekten, kann ein Praktikant in der Institution tiefgreifende Einblicke in die analytische Arbeitsweise erhalten. Zusätzlich erhält man einen guten Einblick in das interdisziplinäre Arbeiten im Team. Datum: Unterschrift: