Kurzfassung des Praktikumsberichts

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1 Kurzfassung des Praktikumsberichts Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm 8-wöchiges Vollzeitpraktikum im Studiengang Psychologie an der Universität Ulm vorgelegt von Linda Miller Matr.-Nr.: am Anzahl der Wörter: Unterschrift:

2 Kurzfassung Linda Miller Inhaltsverzeichnis 1 Einrichtung und Institution Beschreibung der Institution Behandlungsschwerpunkte Darstellung des Tätigkeits-/ Aufgabenfeldes Darstellung der eigenen Tätigkeit kritische Betrachtung Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums... 7

3 Kurzfassung Linda Miller Einrichtung und Institution 1.1 Beschreibung der Institution Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gehört zum Universitätsklinikum Ulm und befindet sich in der Albert-Einstein Allee 23. Unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. med. Harald Gündel bietet ein multiprofessionelles Behandlungsteam sowohl stationäre als auch tagesklinische Behandlung von komplexen körperlichen und seelischen Erkrankungen. Die Klinik beschäftigt ca. 70 Mitarbeiter, zu denen ärztliche und psychologische Psychotherapeuten, Musik-, Bewegungs- und Kunsttherapeuten, als auch Pflegepersonal und Verwaltungsangestellte zählen. Insgesamt können 20 stationäre und 20 tagesklinische Patienten in der Klinik behandelt werden. Dabei findet eine Unterteilung in vier verschiedene sogenannte Settings statt, wobei jedes Setting 10 Therapieplätze bereithält. Jedes Setting besteht aus einem Team an ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, von denen jeder seine eigenen 2-3 Patienten einzeln betreut. Die Spezialtherapeuten werden in allen 4 Settings eingesetzt. Ich habe mein 8-wöchiges Praktikum im körpernahen Setting (KN) unter der Leitung von Frau PD Dr. med. Christiane Waller verbracht. 1.2 Behandlungsschwerpunkte Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm hat sich auf die Behandlung von Depressionen und Erschöpfungszuständen spezialisiert. Die zwei psychodynamischen Settings eigenen sich besonders für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Zusätzlich hat die Klinik ein umfangreiches Angebot für eine integrierte Therapie von Essstörungen. Zudem erhalten alle Patienten einen geregelten Wochenplan mit diversen Therapien.

4 Kurzfassung Linda Miller Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes 2.1 Darstellung der eigenen Tätigkeit Zu Beginn hatte ich noch die Rolle des stillen Beobachters inne. Ich besuchte drei Mal in der Woche die Morgenrunde, in der ein Stimmungsbild der Patienten sowie Pläne für die Woche. Meine Aufgabe bestand anfänglich darin, alles zu dokumentieren, was die Patienten sagten. Im Laufe der Zeit durfte ich die Morgenrunde mehrmals selbst leiten, d.h. eine kurze Einführung machen und bei den Patienten an bestimmten Stellen genauer nachhaken. Im Anschluss übernahm ich die Aufgabe, das Gesagte sachlich in die jeweilige Patientenakte zu übertragen. In den anderen zwei Tagen der Woche lief ich bei der somatischen Visite mit, in der die Patienten untersucht wurden. Zu zwei Zeitpunkten in der Woche fand eine Teambesprechung statt. Dort traf sich das ganze KN-Team mit allen Therapeuten und Pflegekräften sowie der Sozialarbeiterin des Hauses. Im ersten Teil wurden organisatorische Angelegenheiten geklärt. Anschließend wurden alle Patienten der Reihe nach besprochen. Da die Gruppentherapeuten alle vier Settings betreuten, bestand meine Aufgabe oftmals auch darin, die Dinge aus den Therapien zu ergänzen und den anderen Therapeuten mitzuteilen. Bei den Gruppentherapien durfte ich zum einen die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) begleiten. Sie fand zu drei Zeitpunkten in der Woche statt. Die meiste Zeit durfte ich selbst an den Übungen teilnehmen, beispielsweise Aufwärmübungen, Tanzschritte, Ballspiele etc. Im Anschluss an die Therapiestunde gab es jedes Mal eine Nachbesprechung mit dem Bewegungstherapeuten, in der wir unterschiedliche Beobachtungen austauschten und Erkenntnisse festhielten. Eine weitere Therapie, die ich während meiner gesamten Praktikumszeit besuchen durfte, was die Musiktherapie. An zwei Tagen in der Woche durften die Patienten unter Anleitung der

5 Kurzfassung Linda Miller Musiktherapeutin in den Musikraum, in dem es unzählig viele verschiedene Instrumente gab. Jeder Patient durfte das Musikinstrument auswählen, auf welches er gerade Lust verspürte oder was gerade zu seiner aktuellen Stimmung passte. Ich suchte mir ebenfalls zu Beginn jeder Stunde ein Instrument aus. Danach begann aus der Stille heraus ein Musikstück, welches überraschenderweise eine eigene Dynamik entwickelte und auch einen eigenen Schluss fand. Obwohl nicht alle Patienten musikalisch waren, war jedes Stück etwas Besonderes und hörte sich meiner Meinung nach sehr schön an. Auch hier gab es eine Nachbesprechung zwischen der Musiktherapeutin und mir. Da ich mein Praktikum mitten in der Urlaubszeit absolvierte, musste die Musiktherapie ab der 2. Woche leider ausfallen. Als Alternative wurde die Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobsen angeboten. Dabei werden die Patienten durch vorlesen von Anweisungen dazu angeleitet, bestimmte Muskelpartien gezielt anzuspannen und zu entspannen. Nachdem ich ein paar Mal selbst bei der PMR mit gemacht habe, wurde mir die Aufgabe übertragen, diese Therapie zu leiten. Ich saß alleine mit den Patienten in einem Raum und las ihnen den Text zur Entspannung der Muskeln vor. Danach fragte ich ihr allgemeines Befinden ab und ob sie in der Lage waren, sich gut zu entspannen. Zu meiner Freude bekam ich oftmals eine positive Rückmeldung von den Patienten. Eine meiner weiteren Aufgaben war die Betreuung von einzelnen Patienten. Im Laufe meiner Zeit durfte ich bei drei Einzeltherapien dabei sein. In der Interaktion zwischen der Einzeltherapeutin und dem Patienten hatte ich wiederum die Beobachterrolle. Ich sollte dem Patienten eine vertraute und angenehme Atmosphäre vermitteln. In der Einzeltherapie wurde mehr auf autobiografische Aspekte und Konflikte eingegangen. Hierbei arbeiten die Therapeuten des psychodynamischen Settings mit dem Konzept der Mentalisierung und den tiefenpsychologischen Konstrukten der Übertragung und Gegenübertragung. Im Zuge dessen wurde mir die Aufgabe übertragen, eine biografische Anamnese mit zwei Patientinnen durchzuführen. Hier-

6 Kurzfassung Linda Miller bei wird in einem persönlichen Gespräch der Lebensweg der Patientin von der Geburt, über die Beziehung zwischen und zu den Eltern, über die Schule und die Ausbildung bis hin zum heutigen beruflichen und familiären Status behandelt. Im Anschluss an die Gespräche übte ich mich im Schreiben eines Arztbriefes, indem ich die wichtigsten Informationen zur Autobiografie der Patientinnen auf eine Seite kürzte. In einem ausführlichen Gespräch erzählte ich meiner Therapeutin nochmals alles, was mir aus der Anamnese im Gedächtnis geblieben war und was mir besonders aufgefallen war. 2.2 kritische Betrachtung Die Eingewöhnungszeit in der Klinik war zwar mühsam, aber sehr kurz. Anfangs war es sehr schwierig, sich in der Praktikantenrolle einzufinden. Jedoch wurden die anfänglichen Berührungsängste schnell aus dem Weg geräumt und ich habe meine Rolle zwischen Therapeut und Patient eingenommen. So konnte ich mit einer gewissen Distanz gute Gespräche mit den Patienten führen und wurde von den Therapeuten gleichwertig behandelt. Die Beurteilung des Nutzens eines Praktikanten für die Klinik im Bereich Psychologie bzw. Psychotherapie halte ich für schwierig. Wir Praktikanten können zwar viel von den Therapeuten lernen, doch diese haben durch Psychologie-Praktikanten größtenteils einen Mehraufwand. Ich musste die ganze Zeit supervidiert werden und konnte in den Gruppen- und der Einzeltherapie nur als Beobachter dabei sein. Im Vergleich zu der medizinischen Praktikantin in meinem Setting konnte ich weniger Aufgaben übernehmen und meiner Meinung nach den Therapeuten auch weniger Nutzen und Entlastung bringen.

7 Kurzfassung Linda Miller Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Mein Praktikum hat mir sehr viel Spaß gemacht. Verglichen mit Erfahrungsberichten meiner Kommilitonen, hatte ich eine sehr gute Betreuung und die Therapeuten und Mitarbeiter sind den Praktikanten gegenüber auf Augenhöhe begegnet. Es hat mich gefreut, dass mir so viele Aufgaben zugeteilt und vor allem zugetraut wurden. Das gesamte Team hat sich stets die Zeit genommen, das Erlebte und Gesehene mit mir nach zu besprechen und meine offenen Fragen zu beantworten. Letztendlich habe ich mich als Teil des Teams gefühlt, sodass es mir schwer fiel, mein Praktikum nach 8 Wochen zu beenden und mich von allen zu verabschieden. Zudem habe ich interessante Einblicke in den Beruf eines Therapeuten erhalten. Ich durfte bei allem dabei sein und die Patienten haben mich sehr gut akzeptiert. Außerdem habe ich viel über psychologische Störungsbilder erfahren, die ich bisher nur aus der Theorie kannte. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und kann die Klinik jedem weiter empfehlen, der sich für ein Praktikum im Bereich Psychotherapie interessiert.