Sitzung 2: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Dr. Anuscheh Farahat, LL.M. (Berkeley) SoSe 2018

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1 Sitzung 2: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Dr. Anuscheh Farahat, LL.M. (Berkeley) SoSe 2018

2 Einführung in das Rechtsschutzsystem des EGMR (besondere Fragen der Zulässigkeit und Durchsetzung) Thinking Hat zur Frage der Jurisdiktion der MS in Bezug auf Fälle des Flüchtlingsschutzes Expertendiskussion und Falldiskussion mit Dr. Mateja Steinbrück Platise, ehem. Legal Officer am EGMR

3 Inhaltlich: Zulässigkeit und Durchsetzungsfragen der Beschwerden vor dem EGMR Effektivität und Reichweite des europäischen Menschenrechtsschutzes Methodisch: Falllösungstechnik Wissenschaftliche Debatte

4

5 1949 gegründet Zweck: Förderung der Ideale und Grundsätze, die [ ] gemeinsames Erbe bilden (Art. 1 I Satzung) Organe (Art. 10 Satzung) o Ministerkomitee (Entscheidungen, Empfehlungen), o Parlamentarische Versammlung (beratend), o Sekretariat m. Generalsekretär an der Spitze (laufende Verwaltung) Tätigkeit: Beratung, Ausarbeitung von Konventionen, gemeinsames Vorgehen (Art. 1 I Satzung) Wichtigste Konvention: EMRK (1950) o Organ: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)

6 Materiellrechtlich o ZP 1 (Eigentum, Bildung, Wahlrecht) CH o ZP 4 (Freiheits- und Freizügigkeitsrechte) o ZP 6 (Abschaffung der Todesstrafe) o ZP 7 (Justizgrundrechte) o ZP 12 (allg. Diskriminierungsverbot) D ohne ohne CH ohne RUS ohne D ohne Prozessuale Reformen, zuletzt (noch nicht i.kr.) o ZP 15 (Reform des Individualbeschwerdeverfahrens) o ZP 16 (Vorlageverfahren an EGMR)

7 Staatenbeschwerde (Art. 33 EMRK) Individualbeschwerde (Art. 34 ff EMRK) Vorlageverfahren nach ZP 16 (noch nicht i.kr.) Sonstiges o Gutachten (Art. 47 EMRK) o Anfragen des Generalsekretärs (Art. 52 EMRK)

8 Einreichung in Kanzlei, Registrierung Zuweisung an Sektion und dort an Berichterstatter (1 Richter), ggf. Entscheidung Ggf. Prüfung durch einen Ausschuss (Komitee, 3 Richter), ggf. Entscheidung Ggf. Verweisung an Kammer (7 Richter), Entscheidung Ggf. Abgabe oder (auf Antrag einer Partei) Verweisung an Große Kammer (17 Richter) Abschluss: Entscheidung, gütliche Einigung, Streichung aus dem Register Überwachung der Durchführung durch Ministerkomitee (Art. 46 EMRK)

9 Personelle Voraussetzungen (Art. 34 EMRK) o Beschwerdefähigkeit des Beschwerdeführers o Richtiger Beschwerdegegner o Opfereigenschaft Form, Sprache, Vertretung: Erschöpfung des Rechtswegs und Beschwerdefrist (Art. 35 I EMRK) Vereinbarkeit der Beschwerde mit den Konvention (Art. 35 III lit a EMRK) o Sachlicher Geltungsbereich (ratione materiae) o Räumlicher Geltungsbereich (ratione loci) o Zeitlicher Geltungsbereich (ratione temporis) Negativvoraussetzungen (Art. 35 II, III EMRK) o Keine offensichtliche Unbegründetheit o Keine Anonymität, kein Missbrauch o Keine anderweitiger Rechtshängigkeit

10 Beschwerdefähigkeit: Unternehmen, Organisationen Beschwerdegegner: EU? Opfereigenschaft: Potenzielle Verletzungen; indirekte Verletzungen (Handeln für Dritte) Räumlicher Anwendungsbereich: Exterritoriale Pflichten? Zeitlicher Anwendungsbereich: Fortwirkende Verletzungen Rechtswegerschöpfung: Darlegungslasten

11 Grundsätzlich: räumliche Geltung = Hoheitsgebiete der MS = Territorialitätsprinzip Aber: Ausnahmen denkbar, wenn extraterritorial Hoheitsgewalt ausgeübt wird (Jurisdiction) Nicht bei Auslieferungs- und Abschiebungsfällen (hier nur menschenrechtliches non-refoulement)

12 Es kommt auf effektive Zuständigkeit bzw. Kontrolle und anerkannte Hoheitsgewalt an In Bankovic (2001, No /99): Nato- Bombardierung im Kosovo-Krieg Keine effektive Kontrolle, denn nur faktische Wirkung im Rahmen von bewaffneten Konflikt reicht nicht

13 Anders z.b. wenn im Ausland ein Gefängnis betrieben wird extraterritoriale Verwaltungsakte Kontrolle über Personen und Einrichtungen effektive Gebietshoheit im Falle einer Besatzung Handeln lokaler Behörden, die von Besatzungsmacht gestützt werden 2012 Hirsi und Jamaa: Zurückweisung von Flüchtlingen auf hoher See ist unvereinbar mit EMRK = volle und exklusive Kontrolle über ein Schiff, das unter der Flagge eines MS fährt, reicht

14 Frage: Ist die Jurisdiktions-Rechtsprechung des EGMR zeitgemäß angesichts der Flüchtlingsschutzkrise? Überlegen Sie, welche Funktion dem Merkmal der Jurisdiktion dogmatisch zukommt? Berücksichtigen Sie Überlegungen zum globalen responsibility-sharing? Gibt es völkerrechtliche Ansatzpunkte für eine solche Pflicht Was folgt aus der Interdependenz der Staaten insbesondere innerhalb einer Region? Löst dies besondere Verantwortlichkeiten aus?

15 Verhandlung o Beweiserhebungen (Art. 38 EMRK) o Mündliche Verhandlung (Art. 40 EMRK, selten) Vorläufige Maßnahmen (Art. 39 VfO) Entscheidungsinhalte o Feststellung der Verletzung (Art. 44, 45 EMRK) o Entschädigung (Art. 41 EMRK) okonkrete Maßnahmen opilotverfahren (seit 2004: No /96, Broniowsky/Polen)

16 EMRK: Konvention (1950), gewährt Einzelnen o in der Hoheitsgewalt der Mitgliedstaaten (Art. 1) grundlegende Rechte (Art. 2-14, ZP), o Rechtsschutz vor dem EGMR (Art. 34) o und ggf. eine Entschädigung (Art. 41) Rechtsschutz: o durch innerstaatliche Gerichte o EGMR, Art. 34, 35 EMRK, nach Erschöpfung des Rechtswegs Innerstaatlicher Status o EMRK hat Gesetzesrang (Art. 59 II GG) o GG ist aber völkerrechtsfreundlich, dh der EMRK konform auszulegen (BVerfGE 74, 358/370)

17 Ausspruch des EGMR im Falle einer Verurteilung o Feststellung einer Verletzung o Zubilligung einer Entschädigung (Art. 41) o Benennung konkreter Maßnahmen (Freilassung, Restitution usw.) Urteile sind innerstaatlich verbindlich o Gesetzgeber o Gerichte (Wiederaufnahme von Verfahren) o Exekutive: Wiederaufgreifen von Verwaltungsverfahren Verfassungsrechtliche Anforderungen o Urteile EGMR bei Auslegung EMRK zu berücksichtigen o Urteile sind durch die Gerichtsbarkeit umzusetzen o Ausnahme: wenn schematische Vollstreckung zu Rechtsverletzungen führt (BVerfGE 111, 307 Görgülü)

18 Völkerrechtliche Verbindlichkeit (Art. 46 I EMRK) Innerstaatliche Verbindlichkeit (Rspr. des BVerfG) o Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes o Urteile EGMR bei Auslegung EMRK zu berücksichtigen o Urteile sind durch die Gerichtsbarkeit umzusetzen o Ausnahme: wenn schematische Vollstreckung zu Rechtsverletzungen führt (BVerfGE 111, 307 Görgülü) Folgen im konkreten Fall o Legislative: Änderung von Gesetzen möglicher Teil der Pflicht aus EGMR-Urteilen o Gerichte: Wiederaufnahme des Verfahrens ( 359 StPO, 580 ZPO) o Exekutive: Wiederaufgreifen von Verwaltungsverfahren ( 51 VwVfG)

19 Kritik von Mitgliedstaaten: Erklärung von Brighton Überlastung des EGMR Rechtsprechung: Priorisierung, Pilotverfahren Zusatzprotokolle, zuletzt ZP 15 und 16 o Subsidiarität der Beschwerde, margin of appreciation o Kriterium des erheblichen Nachteils o Verkürzung der Beschwerdefrist o Zweites Urteil (Art. 46 IV und V EMRK) o Vorlageverfahren (ZP 16) Beitritt der EU (Art. 6 II EUV)

20 Funktion: Sachwalterschaft für Opfer und Kontrolle d. allg. Konventionsmäßigkeit Zulässigkeit Erschöpfung des Rechtswegs und Beschwerdefrist Vereinbarkeit der Beschwerde mit den Konvention o Sachlicher Geltungsbereich (ratione materiae) o Räumlicher Geltungsbereich (ratione loci) o Zeitlicher Geltungsbereich (ratione temporis) Negativvoraussetzungen o Keine offensichtliche Unbegründetheit o Keine anderweitiger Rechtshängigkeit Begründetheit Bsp.: Große Kammer Nr /94, Urt. v (Zypern/Türkei IV)

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